1871 / 159 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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der Studirenden, durch Ablegung freiwilliger Examina Diplome zu erlangen, sei erfüllt. Die neue Verfassung der Akademie eröffne neue Bahnen, deren Einschlagung namentlich durch die gewaltigen Ereignisse des letzten Jahres geboten sei. Darauf warf Redner einen Blick auf die Vergangenheit des Institutes. 3500 ausgebildete Chemiker seien daraus hervorgegangen. Die Ausstellung gewähre ein Bild der Leistungen und Errungen⸗ schaften. 200 neue Stoffe seien dort verzeichnet, welche in den Laboratorien der Anstalt entdeckt und durchstudirt seien. Ferner haben 60 Offiziere hier ihre Ausbildung gefunden, 201 Akademiker seien in Zeiten des Krieges zu den Fahnen geeilt, 23 seien auf dem Felde der Ehre gefallen, 18 kehrten mit dem Eisernen Kreuze zurück. Ein Blick in die Zukunft sei erfreulich und hoffnungsreich. Es fehle der Anstalt weder die Fürsorge der Regierung, noch den Schülern frischer und besserungsvoller Bildungseifer. Der Handels -Minister Graf von Itzenplitz versicherte darauf die Anstalt der Theilnahme Sr. Majestät, übergab als Zeichen derselben das Bildniß des hochseligen Königs Friedrich Wil⸗ helm III. und erwähnte die Dekorirung verdienter Leiter der Anstalt aus Anlaß der Feier, sowie des Statutes, welches, allen Wünschen genügend, er als eine Festgabe ansehe. End⸗ lich bringe er ein Reisestipendium von 500 Thalern für drei durch Leistungen hervorragende Schüler. Höhere Aufgaben stelle das zweite halbe Jahrhundert an die AÄnstalt, aber er hege keinen Zweifel, daß die Genossenschaft mit ihren größeren Zwecken wachsen werde. Nicht allein im Waffenruhme, auch

in Künsten, Wissenschaften und Bildung habe Deutschland die

Pflicht, an der Spitze der Völker zu schreiten. In Demuth gründlich und mit Eifer schaffend, möge und soll das deutsche Volk beharren. Darauf betraten Vertreter aus- wärtiger Schwesterinstitute die Tribüne, hielten Ansprachen und überreichten Gratulationsurkunden. Aus Hannover kam Di— rektor Karmarsch, Hülze aus Dresden, Bauer für Stuttgart, Prof. Schefer für Darmstadt, Schell für Karlsruhe, Dr. Wer- nicke für die Vorbereitungsanstalt in Gleiwitz (Schlesien), Herr Becker als Repräsentant des Berliner Bezirksvereins deutscher Ingenieure. Direktor Reuleauz dankte im Namen der Anstalt. Der Handels⸗Minister hielt eine Schlußansprache, zur Eintracht und friedlichen Rivalität und zum Fortschritt in der Wissen— schaft und ihrer Anwendung auf das praktische Leben mahnend. Der Sängerchor intonirte darauf den Bellermann'schen Hymnus: »Den Samen edler Lehren trägt«, worauf sich die Festgenossenschaft zu einem Festdiner nach Arnim's Hotel be⸗ gab. Den Abschluß des Festes bildete am Abend ein Eommers der Studirenden.

Am Montag, den 13. November, wird der ständige Ausschuß des Landes-Oekonomie-Kollegiums zu Vor— berathungen zusammentreten, welche durch die Beschlüsse des Plenums in der letzten Sitzungsperiode demselben überwiesen worden sind. Die Berathungsgegenstände umfassen: die Auf— stellung und Berathung einer Geschäftsordnung für das Landes Oekonomie⸗Kolleglum, einen Antrag von Sombart und Genossen wegen Herbeiführung einer Reform der gesammten Steuereinrichtungen des preußischen Staats, namentlich im Interesse der Landwirthschaft, einen Antrag von v. Wedemeyer und Genossen über die Begrenzung der Rechte des Ausschuffes gegenüber dem Plenum des Kollegiums und einen Antrag von v. Wedemeyer und Genossen über die Thätigkeit des Landes⸗-Oekonomie Kollegiums in Beziehung auf die Vertre— tung der volkswirthschaftlichen Interessen. Zu dem zweiten Berathungsgegenstande liegt ein dem Landes Sekonomie⸗Kolle⸗ gium von dem landwirthschaftlichen Minister zur Benutzung bei dieser Berathung überwiesenen Entwurf einer Petition des landwirthschaftlichen Kreisvereins zu Bielefeld, betreffend die Ermäßigung der Stempelsteuer für Verkäufe über Immo⸗ bilien, vor.

Der bei der Regierung zu Gumbinnen beschäftigte Regierungs- und Landes⸗Oekonomie⸗Rath Maaß vist in das Kollegium der landwirthschaftlichen Abtheilung der Regierung zu Frankfurt, der bei der Regierung in Frankfurt beschäftigte Regierungs- und Landes⸗-Oekonomie⸗-Rath Stephan in das Kollegium der hiesigen General⸗Kommission versetzt, und der bisherige Spezial⸗Kommissarius in Danzig, Oekonomie ⸗Kom⸗ missions Rath Waas, dem Kollegium der Regierung zu Gumbinnen als Hülfsarbeiter überwilesen worden.

Bayern. München, 31. Oktober. Der König ist 9 7 ö Nacht von Hohenschwangau hieher zurück— gekehrt. Sachsen. Chemnitz. 1. November. Der feierliche Ein⸗ zug der hiesigen Garnison, Regimentsstab, 1. und 2. Bataillon des 7. Infanterie⸗Regiments Nr. 106, in die festlich geschmückte Stadt, hat heute Mittag 12 Uhr stattgefunden.

Die Betheiligung des Publikums war eine allgemeine, der Eiwühns de notes J

Waldeck. Arolsen, 31. Oktober. Der diecjahrige ordentliche Landtag des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont

wurde heut im hiesigen Negierungsgebäude von dem Landegz.

Direktor von Flottwell durch folgende Rede eröffnet:

Meine Herren! Se. Majtstät der König von Preußen, mein Allergnadigster Herr, haben geruht, mich mit der Eröffnung des diet. ö

rn, Landtages der Fürstenthümer zu heauftragen. ei hat das Land die erhebende Freude gehabt, heimkehrenden Landeskinder zu begrüßen. Sr. Durchlaucht des Fürsten folgend, wetteiferte das ihnen einen würdigen Empfang zu bereiten. Ich weiß, Ihrem Namen, meine Herren, spreche, wenn sch Allen,

ganze Land, daß ich in die für unz

gekämpft und geblutet, den begeisterten Dank des Landes darbringe.

Die gegenwärtige Sitzungsperiode wird mit wichtigen Arbeilm Außer einigen Hesetzentwürfen, welche theils in Felge Ihrer Anträge, theils zur Herbeiführung einer Uebereinstim. mit der Gesetzgebung des Deuischen Reichs, fo wie mit derjenigen dez preußischen Staates Ihnen vorgelegt werden sollen, wird Sie die Fesisstellung des Staatshaushalts. Etats für die Jahre 1872 bis 15 beschäftigen. Die in Folge Ihrer früheren Beschlüsse vereinbarte Ab. rechnung zwischen dem Lande und dem Domanium wird Ihnen zur Genehmigung vorgelegt werden. Ich hoffe, Ihnen ferner ein Gestz vorzulegen, welches bestimmt ist, den Bau der wichtigsten Vicinalweg:;: in kurzer Zeit zu vollenden. Dasselbe hat Sie, wenn auch nich in Form einer Gesetzesvorlage, schon früher beschäftigt: bei de:. großen Bedeutung dleses Gesetzes für die Entwickelung des Landtz ö

ausgefüllt werden.

glaube ich

hrer Zustimmung gewiß sein zu können. Das

mit dieser wichtigen Frage sich eingehend zu beschäftigen.

Endlich fol Ihnen die Staatotafse Rechnung fur stzsg zur Wahr.

nehmung Ihrer verfassungsmäßigen Rechte vorgelegt werden.

Im tamen S6. Masctät eg. König, ven Preußen eiklaäre it .

den Landtag der Fürstenthümer für eröffnet.

Oesterreich⸗ Ungarn. »Wien. Ztg.‘ veröffentlicht zahlreiche Armeebeförderungen.

Unter Anderen ist der General- Major Freiherr Dormus von Kilianshausen, zugetheilt dem Generalkommando zu Lemberg,

Ihrer letzten Zusammenkuünft im Sommer diefes Jahrez unsere aus dem Kriesf Dem erhabenen Beispiii

nstitut unserer Brandkasse, welches zum Theil auf veraltt. ten Grundsätzen beruht, bedarf einer umfassenden Reorganisation, welche eine größere Sicherstellung und einen Anschluß an ander? öffentliche Sccietäten ermöglicht. Sie werden Gelegenheit erhalten.

Wien, 1. November. Die

mit Belassung auf seinem dermaligen Dienstposten, zum Felö— ö.

marschall⸗ Lieutenant ernannt worden.

Der Reichskanzler Graf Beust ist von dem mehr— ( tägigen Unwohlsein bereits wieder so weit hergestellt, daß er

nicht blos die Geschäfte im vollen Umfange wieder aufnehmen, sondern auch wieder das Zimmer verlassen konnte. Prag, 31. Oktober.

Das Reskript an den böhmischen ‚.

Landtag ist eingetroffen. Der Oberst⸗Landmarschall beruft , die Landtags-Abgeordneten zu einer Sitzung am 4. November

ein. heit gesetzt worden. Niederlande. Haag, 31. Oktober.

Sitzung der Ersten Kammer der Generalstaaten wurde das Budget der indischen Kolonien angenommen, worauf sich die

Kammer auf unbestimmte Zeit vertagte. J

In der heutigen

Die gestern Verhafteten sind Alle bereits wieder in Frei.

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Großbritannien und Irland. London, 31. Oktober. Die Königin, die vom Glassalt-See nach Balmoral zurück. gekehrt ist, wird am 3. November einem Staatsrathe prä—

sidiren.

Der Prinz und die Prinzessin von Wales trafen ö

gestern in Scarborough ein, wo ihnen von Seiten der Korpo— . ration und der Einwohnerschaft ein glänzender Empfang be— ö reitet wurde. Ihre Königlichen Hoheiten sind daselbst die Gäste ö

des Lord Londesborough.

Kapitün Ahrußß, vom Transportschiffe ⸗Megaera«, ish

in London angekommen, um sich vor einem Kriegsgericht wegen des Verlustes dieses Schiffes zu verantworten. Daß Resultat der kriegsrechtlichen Untersuchung wird voraussichtlich& eine glänzende Freisprechung sein. ö .

Die Londoner Sammlungen für die Abgebrannten von Chicago belaufen sich einschließlich eines Beitrages des Prinzen

und der P auf nahezu 45,000 Pfd. Sterl.

Frankreich. Paris, 30. Oktober.

räthe sind auf den 19. k. M. mehrere Ergaͤnzungswahlen an beraumt worden.

rinzessin von Wales im Belaufe von 250 Guineen ö

Für die General

Heute ist die vom Deutschen Reichstage angenommene und vom Deutschen Kaiser unterzeichnete Konventlon, welche die Zoll verhältnisse zwischen Elsaß und Frankreich regelt und worin zwei Gemeinden an Frankreich zuruͤckgegeben werden, in Pari

angekommen, der Austausch der Ratifitkationen findet morgen

in Versailles statt. Die Ratifikation der finanziellen Konven .

tion, welche dem Reichtzrath nicht vorgelegt zu werden brauchte, hatte bereits am 20. d. M. Statt. Der französtschen National Ver

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sammlung wurde die erstere Konvention nicht vorgelegt, da die

ü Regierung und die permanente parlamentarische . * auf sich genommen haben, die Abänderungen an dem am 16. September von der Kammer gutgeheißenen provisorischen Vertrage vor derselben zu verantworten.

iechenland. Athen, 31. Oktober. (W. T. B. Der König hat 6 9 Kammer in Person eröffnet., Die Thronrede spricht bie Königliche Billigung der vom Ministerium Komunduros befolgten Politik und seiner bisherigen Verwaltung sowie die Zustimmung zu dem vom Ministerium aufgestellten Programme zus. Mit besonderer Befriedigung gedenkt die Thronrede der Ausrottung des Brigantenunwesens und verheißt Die gänzliche Beilegung der Laurionfrage, die Aufhebung des Zehnten und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. V Auf die Verwendung des französischen und italienischen Gesandten um Reintegration der vormaligen »Laurion-Verg—= werksgesellschafte hat das Ministerium eine ahschlägige Ant⸗

wort ertheilt.

äürkei. Konst antinopel, 1. November. Anläßlich des ,,, des Sultans wurde eine Amnestie für bie wegen politischer Vergehen Verbannten erlassen. Aus, enommen von derselben sind die während der Regierung des

jetzigen Sultans Exilirten.

Rumänien. Bukarest, 30. Oktober. Der General— Konsul von Radowitz hat sich heute nach Galacz begeben.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. Oktober, Der mar erm nn en ist am 27. d. Mts. nach Kronstadt gekommen und hat die Beschädigung der Fregatte Admiral La⸗ sarew⸗ in Augenschein genommen. Zur Untersuchung der r. sachen, welche den Zusammenstoß der Fregatten »Admiral La⸗ sarewe und »Admiral Sspiridow« und das Uebersegeln eines Kauffahrtei⸗Fahrzeuges durch die Dampffregatte »Rurik« her⸗ vorgebracht haben, soll eine besondere Kommission eingesetzt werden. Eine andere Kommisston wird unter dem Vorsitze des General Adjutanten Lessowsti die Ursachen der gefährlichen Lage, in welche Fahrzeuge beim Zusammenstoßen versetzt wer⸗ den, in technischer Hinsicht untersuchen und die Mittel zur Ver⸗ hütung ähnlicher Unglücksfälle ausfindig machen.

Behufs Bewaffnung der Kavallerie und einiger anderen Truppengattungen mit Revolvern nach dem System von Smith und Wessen, soll das Kriegs⸗Ministerium außer den schon angewiesenen 510,000 R. noch einen Kredit von 770,000 Rubel gefordert haben. Freitag, den 10. November, soll auf dem Marsfelde eine große Parade vor dem Kaiser stattfinden.

= Wie die »Ruff. Well« erfahren hat, sollen die Zöglinge des Pagencorps und der Militärschulen nach den neuen Regeln für die Militärdienstpflicht zu einer 15jährigen Dienstzeit und zu 6jährigem aktiven Dienst verpflichtet werden, wobei

jedoch die Zeit des Aufenthaltes in der Anstalt (beim Pagen⸗

corps der zweijährige ,, ö. der Spezialklasse) als wirk- icher Dienst gerechnet werden soll. .

ö . von der »Chron. der Gegenw.« mitgetheil⸗ ten Gerücht wird die Rekrutirung des Jahres 1872 in dem Maße und in der Weise der diesjährigen ausgeführt werden. Es würden demnach 6 Mann von je 1600 männlichen Indivi⸗

einberufen werden. ö 83 Oktober wurden die Werke der Citadelle von

Riga der Stadtbehörde übergeben, welche sie vertragsmäßig

binnen fünf Jahren abtragen und einebnen muß. Die Bau⸗ hin nent . 3 bleiben im Besitze der Ingenieurverwal—⸗ tung, im Ganzen ein Terrain von 13,130 Quadratfaden, wäh⸗ rend der Stadt 33,000 Quadratfaden zufallen. Die Eitadelle stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und wurde 1650 begonnen und 1708 beendet. Belagert wurde die Festung von den Russen 1656, von der sächsisch⸗polnischen Armee 1709, von den Russen wiederum 1705 und 17099. Am 4. Juli 1710 kapi⸗ tulirte sie. Die Festung blieb im Besitze der Stadt, nur die Citadelle ging ans Militärressort über. In den letzten Jahr⸗ zehenden sind die Werke nicht mehr, unterhalten worden, und in Jahre 1857 begann man die Wälle zu schleifen. Nunmehr wird Riga ganz und gar entfestigt und sich stromabwärts nach dein Mühlgraben hin, wo der Jaͤgel⸗ und Rintsee in die Düna einmündet, ausdehnen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 28. Oktober. Das norwegische »Morgenblader« meldet, daß der König am Abend des 9 November in Christiania zu erwarten ist.

Dänemark. Kopenhagen, 39. Oltober. Im Folke⸗ thing wurde Krabbe nel sg von gh Stimmen zum Präsi⸗ denten, B. Christensen und J. A. Hansen mit je 45 Stimmen von 74 zu Vize⸗Präsidenten wiedergewählt.

Amerika. Washington, 1. November. Dem amt— lichen Finanzberichte zufolge, hat sich die Staatsschuld der Ver⸗ einigten Staaten im Monat Oktober um 9 Millionen ver⸗ mindert. Im Staatsschatze befanden sich am ö November 869 Millionen Dollars an baarer Münze und 10½ Millionen Dollars Papiergeld.

26 i 4. Dekret der Regierung von Venezuela d. d. Caracas, 2. Otktober, wurde weil die Stadt Ciudad Bolivar im Besttz von Truppen ist, die Gegner der bestehenden Regierung sind, die Schiffahrt auf dem Orinoco untersagt unh die verschledenen Mündungen und Gestade dieses Flusses unter wirksame Blokade gestellt.

Asien. Juverlässigen indischen Berichten zufolge hat der Emir . r rn hn seinen Bruder Schurif nach briti- schem Territorium deportirt. Persien und Afghanistan sind übereingekommen, ihre Angelegenheiten einem britischen 5 gericht in Seistan zu unterbreiten. Ataligh Ghazi von Yarkun

hat Turfan genommen und die Tunganesen genöthigt, um Frieden zu bitten. Der Kampf war ein langer und ver⸗ zweifelter.

Australien. Einem Telegramm aus Melbourne vom 10. 2 zufolge herrscht in den Goldfeldern von Bendigo wegen des reichen Goldertrages große Aufregung

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

Point de Galle, Mittwoch, J. November. Der nach Australien bestimmte Dampfer »Rangoon« ist beim Auslaufen aus dem hiesigen Hafen gestrandet. Die Passagiere sind ge— rettet. Zur Bergung der Post werden gleichfalls Rettungs⸗ ersuche gemacht. . nie n gpel, Mittwoch, 1. November. Der päpst⸗ liche Legat Msgr. Franchi ist heute von hier abgereist. Sonn⸗ abend wurde derselbe vom Sultan empfangen, welcher ihn in freundlichster Weise verabschiedete und nebst mehreren werth⸗ vollen Geschenken auch ein eigenhändiges Schreiben an den Papst einhändigte, in welchem der Sultan den Dank für die ihm von Rom übersandten Geschenke ausspricht. Eine große Anzahl Geistlicher und hervorragender Persönlichkeiten der ver⸗ schiedenen katholischen Riten begleitete den Legaten bei seiner

Abfahrt bis zum Schiffe.

Das Amtsblatt der Deutschen Reich s- Postᷣerwal. tung . 48 enthält folgende General · Verfügungen; vom 30. Oktober Einführung von Posimandaten im Verkehr mit. Vayern; vom Y. Bttober: Bie Eröffnung der Eisenbahn Lyck und Prosiken; vom 75. Sltober: Postdampfschiff Verbindung Stettin New York und Tarif für Fahrpostsendungen nach und aus Frankreich.

Gewerbe und Handel.

Stuttgart, 1. Rovember. Der in der Versammlung der württembergischen Kattun⸗ Manu fakturisten vorgelesene Direktionsbericht hebt u. A. hervor, daß die Konkurrenz der elsässischen

abriken keineswegs eine erdrückende sei. Da dieselben ihre bisherige ed r t igt e beibchalten werden, um den ersten Ran auf den Weltmärkten zu behaupten, so werden sie wohl nicht durch Erzeugung billiger Fabrikate sich um den weniger lukrativen deutschen Markt be- mühen. Auch bliebe den elsässischen Fabritaten noch für lange Zeit der Absatz in Frankreich sicher, weil daselbst keine ähnliche FJahritation bestünde und eine solche nur langsam die Höhe der elsässischen Industrie

erreichen könnte.

Königliche Schauspiele.

F 3. November. Im Opernhause. (206. Vorstell.) 3, Euryanthe. Große romantische Oper in 3 Atten. Musik von C. M. von Weber. Ballet von P. Taglioni. In Scene gesetzt vom Direktor Ernst. Befetzung: König Ludwig, Hr. Salomon, Adolar, Graf zu Nevers, Hr. Niemann. Euryanthe von Savoyen, seine Braut, Fr. Mallinger. Lysiart, Graf von Forest, Hr. Betz. Eglantine von Puiset, Frl. Brandt. Bertha, ein Landmädchen, Frl. Horina. Rudolph, ein Ritter, Hr, Mürich. Die Herzogin von Burgund, Frl. Selling, Anfang halb 7 Uhr. Extra⸗Pr. Im Schauspielhause, (211. Ab.-Vorstell) Zwei Tassen. Lustsßiel in J Att von G. zu Putlitz. Hierauf: Die böse Stief mutter. Familienbild in 1 Aufzug von G. zu Putlitz; Zum Schluß: Ber Kaijer und die Müllerin. Histgrisches Lustspiel in 2 Akten von Gubitz. Anf. halb 7 Uhr. M. Pr. Sonnabend, den 4. November. Im Operhause. (207 te Vorst. Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten nach Scribe, Mufsik von Halsvy. Ballet von Hoguet. Recha: Fr. von oggenhuber. Eudora: Frl. Grossi. Eleazar; Hr. Formes.

Neu

Kardinal: Hr. Fricke. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.