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enöthigt gesehen habe, in Berlin bei den Zeichnungsstellen die . 1 für die Zeichnungen in größter Schnelligkeit einzufordern. Nach Süddeutschland seien nur geringere Beträge ab⸗ gegeben worder, und andererseits habe Sachsen aus dem preu⸗ sischen Stagtsschaz: für die Mobilmachung nichts bezogen. Die Subskriptionstermine für die Anleihe seien trotzdem, wie allgemein bekannt, so nahe gestellt worden, daß dar— unter unzweifelhaft der Erfolg der Anleihe selbst gelitten habe. Die verbündeten Regierungen seien aber dazu genöthigt gewesen, weil die Geldvorräthe nicht länger ausgereicht hästen. Es (ei zwar richtig, daß später von den Substribenten sehr erhebliche Einzahlungen im Voraus gemacht worden; darauf könne man aber keineswegs immer rechnen und verdanke man dies vor Allem dem günstigen Verlaufe der Kriegs Operationen. 6.
Von allen Seiten wurde es als selbstverständlich betrachtet, daß nach Errichtung eines deutschen Kriegsschatzes der preuß. Staats schatz aufgehoben werden müsse. Während von der einen Seite es für rathsam gehalten wurde, dies im Gesetze selbst auszudrücken, hielt man solches von anderer Seite für unnsthig, namentlich gegenüber den im Reichstage vom Staats ⸗Minister Cam; hausen abgegebenen Erklärungen.
Zum §. 1 wurde u. A. folgender Antrag gestellt: den Ahsatz 1 so zu fassen: »Sobald der preußische Staatsschaß aufgehoben ist, foll aus der von Frankreich (weiter wie im Gesetzentwurfe) verwendet
erden. —
9 Der Antrag wurde zwar von einigen Kommissionsmitgliedern, sowie von den Vertretern der Reichsregterung als unnöthig, weil selbstverständlich, bezeichnet, von der anderen Seite aber unter dem Hinweise auf die Möglichkeit einer Nichtverständigung der gesetzgeben« den Faktoren Preußens über die Aufhebung des preußischen Siaats⸗ schatzis als geboten und jedenfalls als unschädlich vertheidigt und fand durchgängig Zustimmung in der Kommission.
Gegen § 2 (die Ergänzung des Kriegsschatzes betreffend) wurden verschiedene Bedenken eihoben. Die Fassung der Nr. 2 des Para graphen sei unklar und es würden danach beispielsweise die Einnah— men von den Elsaß ⸗Lothringenschen Eisenbahnen dem Reichs · Kriegs schatze afl ig fn was doch schwerlich selbst von der Reichsregierung beabsichtigt sei.
Cn g sefristen der Nr. 2 des Paragraphen seien nußlos, wenn sie die freie Beschlußfassung der gesetzgebenden Faktoren über die Er— gänzung des Reichskelegsschatzes nicht binden, unannehmbar aber, wenn solches beabsichtigt sein sollte. Es sei daher zu erwägen, ob es nicht richtiger sei, den ganzen Paragraphen zu streichen und die Er⸗ gänzung des Reichskriegsschatzes im Falle stattgehabter Verwendung destelben der späteren Vereinbarung vorzubehalt n. Es sei zu hoffen, daß die Reichsregierung sich hiermit einverstanden erklären werde; jedenfalls würde aber der Nr. J des Paragraphen eine andere
assung zu geben sein. Vor Allem werden die Vertreter der nn nt aufgefordert, Sinn und Bedeutung des Paragraphen näher zu erklären.
ö. Silern der Vertreter des Bundesraths wurde hierauf dargelegt, die Aufgabe, welche der Gesetzentwurf sich stelle, bestehe darin, an die Stelle der bestehenden Institution des preußischen Staatsschatzes die Institution eines Reichskriegsschatzes zu stellen. Für diesen Zweck reiche es nicht aus, die einmalige Bewilligung von 10 Millionen für den Reichskriegsschatz wie es durch §8 L geschehe, auszusprechen, es muͤsse vielmehr der Reichskriegsschaß als dauernde Institution gesichert werden. Dies geschehe innerhalb des Rahmens der Reichsverfassung durch §. 2, welcher für die Wiederergänzung des Reicht kriegsschatzes nach eingetretener Verminderung seines Bestandes Vorsorge treffe. Werde der §. 2 ett en so werde nicht eine Institution geschaffen, sondern lediglich eine einmalige Bewilligung ausgesprochen und damit der Gedanke verneint, welcher für die Bundesregierungen bei dem Entwurfe leitend gewesen sei.
Was die Einzelbestimmungen des §.2 angehen, so habe man bei der Entwerfung derselhen die entsprechenden, für den preußischen Staatsschaz geltenden Bestimmungen vor Augen gehabt. Diesem würden, so lange sein Bestand nicht den Betrag von 30 Millionen Thalern erreichte, die Verwaltungsüberschüsse und die zufälligen Einnahmen des Staats als gesetzlich ihm zustehende Ein- nahmen zugeführt. Ueber die Veiwaltungsüberschüsse werde durch Art. 70 der Reichsverfafssung anderweitig verfügt. Man habe diesel- ben daher dem Reichskriegsschatze nicht als gesetzlich ihm zustehende Einnahmen zuweisen können und sich darauf beschränken müssen, dem selben durch Nr. 1 des §. 2 lediglich die zufälligen Einnahmen des Reichs zuzuweisen. Wenn man hecücksichtige, daß die Verwaltungs- Überschüsse in Preußen bei günstiger finanzieller Entwickelung oft mehrere Millionen betragen haben, daß die zufälligen Einnah men da— gegen eine unsichere, in regelmäßigen Zeiten schwach fließende Einnahmequelle bildeten, so werde man die Ueberzeugung gewin⸗ nen, daß der Reichskriegsschaß in Betreff der ihm zur Wieder ergänzung gesetlich zuzewiesenen Einnahmen wesentlich ungünsti⸗ ger gestellt sei, als der preußische Staatsschat. Nur etwa, wenn in Folge eines Krieges, wie gegenwärtig, bedeutende zufällige Einnahmen an rü end h re n g fm entständen, sei die rasche Wiederauf⸗ füllung des Reichskriegsschatzes gesichert. Es habe daher Bedacht darauf genommen werden müssen für den Fall, daß die Zuflüsse gus der unter 1 eröffneten Einnahmeguelle des Schatzes spärlich fließen, die Auffüllung desselben durch Mittel, welche der Etat ihm zuweist, ins Auge zu fassen, wie dies Lurch die Nr. Z des 8 2 geschehe. Die— selbe stelle für den gegebenen Fall die Aufgabe, durch den Reichshaus- halts · Etat für eine Wiederansammlung des Reichskriegsschatzes Sorge zu tragen. Die Frage, in welchem Umfange jedesmal dem Reichsschatze t solchem Zwecke Mittel zu gewähren und eine wie lange Periode
ür die Wiederergänzung desselben ins Auge zu fassen, sei durch den
Entwurf nicht berührt. Ueber diese Fragen, bei welchen wesentlich
erergan.
anzuer
n im fließen,
Reich;
In der Kommission wurde der Antrag gestellt:
die Nr. 1 des Paragraphen durch die Worse;: , der aus anderen
als den im Reichshaushalis. Etat aufgeführten Bezugsquellen fließen. den Einnahmen des Reichs« zu erseßzen. *
Die Vertreter der, Reichsregierung waren außer Stande, sich über ö
die Annahme dieses Amendements zu erklären.
Bei der Abstimmung wurde dieses Amendement mit 11 gegen . 8 Stimmen, die Nr. 2B des §. 2 und der Eingang mit 12 gegen Stimmen angenommen, dann aber der ganze §. 2 in der neuen .
Fassung mit 9 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Ein Mitglied enthielt sich der Abstimmung. Der §. 3 fand keine Ausstellungen in der Kommission und wurde
bei der Ahstimmung einstimmig mit der Modifikation angenommen, daß an Stelle des Wortes »Reichsschatzed, in der Zeile 1 das Won .
Reichskriegsschatzes« tritt.
Bas Lanz, Heleß, wurde schließlich mit den erwähnten. Abän. derungen mit 10 gegen 8 Stimmen angenommen, indem sich wiederum .
ein Mitglied der Abstimmung enthielt.
Vereinsthätigkeit.
Der Bericht über die Thätigkeit der vom Militär— Inspecteur geleiteten Deutschen freiwilligen Kranken- pflege während des Krieges 1870 — 1871, redigirt in der
Centralstell des Königlichen Kommissars und Militär- Inspecteur, ist nunmehr im Draͤck von Julius Sitten feld in Berlin er. schienen. Dem Bericht, dessen eingehendere Erwähnung wir uns vor.
hehalten, ist eine Uebersicht über die Vertheilung der Delegirten dez
Königlichen Kommissars und Militär ⸗ Inspecteurs der freiwilligen ien n i; ge am 19. Januar 1871! — als dem Tage der Schlacht von St. Quentin und des letzten Ausfalls der Pariser Truppen — .
beigegeben.
Kunst und Wissenschaft.
Berlin. In der Sitzung des Wissenschaftlichen Kunst— . Vereins am 15. Juli hatte Professor Dr. Maercker es auf den . Wunsch des Vorstandes übernommen, einen kurzen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit des in Berlin für Goethe ju ercichtenden Ventmals zu geben. Um einige weitergehende Bemer, kungen, welche er daran knüpfen wollte, sogleich anschaulich zu er. . läutern, hatte er die beiden Büstenköpfe Goethe's von Rauch und ö Trippel (aus der Fabrit des Herrn Eichler) und das Standbild des . Sophokles zwischen ihnen aufstellen laͤssen. Die Buͤste von Trippel it bekanntlich ein Idealkopf, nach dem Apollo von Belvedere gearbeitet. . Goethe schreibt darüber aus Rom, unter dem 12. September 176): Meine Büste ist sehr gut gerathen; Jedermann ist damit zufrieden. Gewiß ist sie in einem schönen und edlen Styl gearbeitet, und ich habe nichts dagegen, daß die Idee, als hätte ich so ausgesehen, in der ö. Rauch s Buͤe stellt Goethe im höheren Alter dar; sie ist 1820 nach dem Leben modellirt. Goethe erklärt sich damit in einem Briefe an Zelter sehr zufrieden und fügt hinzu: . »Hätte R. sie sekretirt und, in Marmor ausgeführt, zuerst aufgestellt, . so wäre das . was g e , ,,. t gar nicht zur Sprache gekommen.“ erin sind wichtige Fingerzeige iel Das Standbild des Sophokles war ö
Welt bleibt.
für spätere Künstler gegeben. ) aufgestellt worden, weil es das schönste ist, das wir von einem Dichter
des griechischen Alterthums nach der Natur besitzen; man bringt i in Verbindung mit der Vollendung des Theaterbaues in Athen, etwa ‚. 387. Jahre v. Ehr. und es erinnert in seiner ganzen Haltung und Stellung vielfach an Rietschls. Meisterwerk der Statue LessingZgs in wobei der griechische Meister durch das schoöne ö und männlich kräftige Motiv in der Gewandung einen i n .
ittheilun. en über den Stand des Unternehmens, für welches jetzt be— . anntlich Konkurrenzen ausgeschrieben sind. Hierauf ging Professor . Dr. Maercker auf den Gegenstand, die Darstellung Goethe's selber ein: ö es sei nicht leicht für den Künstler, sich seine Aufgabe vollkommen . Da Programm des Komite lasse hierfur — für Lebensalter, Gewandung, Stellung, architektonische Umgebung — Wir haben es mit dem größten Dichter unserer Epoche zu thun, und dabei sei die erste Frage: was der .
Braunschweig,
Hierauf mach!e der Vortragende
Vorzug hat.
klar zu machen. mit Recht volle Freiheit. Künstler in seiner Statue zur Erscheinung bringen wolle. Soll es eine ideale Gestalt sein, wie Trippel sie Probhlematische«, was seine großen Dichter und Sänger unter die Heroen gezähl“, sie selbst
gegebenen Falle . ung des Reick.
g gegeben, oder eine naturwahre Porträt -⸗Statue, nur in der siylvollen Behand- . lung, wie Sophokles h vor uns stehe, in welchem sich das
oethe in Rauchs Büste entdeckt habe, nicht finden dürfte, so wenig wie in Rietschls Lessing. Griechenland habe .
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mit der priesterlichen Binde geschmückt und ihnen als gottgeheiligten Männern die höchsten Ehren exrwiesen; dort waren sie die propheti- schen Vermittler zwischen den Göttern und Menschen und demgemäß sähen wir noch in dem uns erhaltenen herrlichen Relief die Apotheose des Homer. Der Vortragende sei sich dessen wohl bewußt, daß solche Auffassungen der Würde des Sängers dem Gefühl und Geschmack unserer Zeit widersprächen; man wolle in rein realistischer Weise uns die »Naturg geben, den Mann wie wir ihn geschen baben, wo möglich im Gipsabguß über dem lebenden Körper. Dleser Stim— mung sei er indeß schnurstracks entgegen. Damit höre für ihn die FKunst auf und er glaube selbst die Porträtisten an die Worte Spi— noza's erinnern zu dürfen: Mens efsicere potest, ut omnes rerum imagines ad Dei ideam referantur; »Die Sele fann bewirken, daß alle Bilder der Dinge auf den Gedanken Gottes bezogen werden.“ Darin liege die Aufgabe aller Kunst auch noch für unsere Zeit aus— gesprochen. Der Triumph der hellenischen Kunst sei es gerade, daß sie in ihren schönen Schspfungen überall als Gedanke erscheine. Es verstehe sich von selbst, daß die Natur die Grundlage bilden müsse, und wihe dem Künstler, der sich von ihr trennen wolle, aber der göttliche Helst müsse jedes wahre und ächte Kunstwert durchwehen und in ihm zur Erscheinung kommen. Wie dies für Goethe zu erreichen sein dürfte, wolle der Vortragende später auseinanderzusetzen versuchen, und bäte, hei der vorgeschrittenen Zeit, nur noch die Anwesenden, ihre Ansichten über den heute ven ihm berührten Punkt auszudrücken. — An der sich hieran knüpfenden Diskussion betheiligten sich der als Gast an= wesende Professor Hagen aus Königsberg, welcher den Erörterungen des Professor Maercker beistimmte, ferner die Herren Professor Möller, Professor Hopfgarten, Professor Remy, Professor Michelet, welche einer größeren Portraitähnlichkeit bei Statuen das Wort redeten, und Professor Mandel, welcher den von Professor Maercker herangezogenen Vergleich der Statue des Sophokles mit der Rietschl'schen Statue Lessing's modifizirte.
München, 30. Oktober. Der seiner Zeit vielgeschätzte Genre— ,,. Heimich Marr (geb zu Hamburg) sst gestern, 60 Jahre alt, g storben.
Gewerbe und Handel.
In Hermsdorf bei Berlin befinden sich bekanntlich schon seit langen Jahren sehr große Ziegeleien im Betriebe. Durch üm— fangreiche Bohrungen sind nun in jüngster Zeit auch so große Traß. Jager daselbst festgestellt worden, Faß unter der Firma: „Herms dorfer Portland Sement⸗ Verblendziegel⸗ und Thon. waaren ⸗ Fabrik, Aktien ⸗Gesellschaft zu Berlin ein Aktien- unternehmen begründet worden ist. Indem auf das in der heutigen Nummer dieser Zeitung hifindlich: Inserat verwiesen wird, bemerken wir, daß am hiesigen Platze die Substription bei der Berliner Wechslerbank und Herrn Julius Alexander am Sonnabend, den 4, und Montag, den 6. d. Mö, stattfindet.
Berkehrs⸗Anstalten.
Das Londoner Handelsamt veröffentlicht eine ihm durch das Auswärtige Amt übermittelte Depesche des britischen Konsuls in Kopenhagen, wonach die Häfen von Riga, Memel, Altona und Hamburg von der dänischen Regierung von Cholera für frei erklärt worden sind. Ferner enthält das amtliche Blatt eine Quaranfaine- Verfügung der portugiesischen Regierung, welche den Hafen von Ham⸗ burg mit Cholera, und den Hafen von Bahia mit gelbem Fieber für angesteckt erklärt.
Die soeben im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von Ernst Siegfried Mittler und Sohn in Berlin (Kochstraße 69) erschienene Rang -⸗ und Quartierliste der Königlich Preußi⸗ schen Armee und Marine für das Jahr 18705714, welcher die Anciennetätslisten der Generalität und der Stabs⸗Offiziere der Armee sowie der Flagg⸗ und Stabs ⸗Offiziere der Marine beigegeben sind, ist von der Königlichen Geheimen Kriegskanzlei der Abtheilung für die e, , Angelegenhesten im Königlichen Kriegs- Ministerium zu
erlin redigirt und mit Allerhoöͤchster Genehmigung verausgabt worden.
Der Inhalt des in einem solchen Umfange bisher noch nicht zu— sammengestellten Buches, umfaßt alle zur Zelt unter Königlich preu⸗ ßischer Militärverwaltung stehenden Kontingente, demnach die fämmt⸗ lichen Truppentheile des Königreichs Preußen (einschließlich derer des fruͤheren Norddeutschen Bundes, mit AÄusnahme der das XII. — Koͤnig⸗ lich sächsische — Armee ⸗Corps bildenden Regimenter und Bataillonch, sowie die das XIV. Armer ⸗Corps theilweise zusammensetzenden Truppen körper des Großherzogthums Baden.
Von den früheren und namentlich der letzten Rang ⸗ und Quartier⸗- liste des Jahres 1869 unteischeidet die diesjährige sich namentlich in folgenden Punkten: Das Militärkabinet findet sich zum ersten Male als selbständige Behörde und in unmitteibarem Anschlusse an die General! und Flügel. Adjutanten Sr. Majestät aufgenommen: es besteht aus dem Chef, General. Lieutenant von Tresckow L, den zur Dienstleistung kommandirten Offizieren und der Abtheilung für die persönlichen Angelegenheiten, welche — zwischen dem Allgemeinen Krieg ẽ⸗ und dem Militär ⸗Oekonomie⸗Departement — beim Kriegs- Ministerium selbständig verzeichnet steht. Dem Generalstabe der Armee ist eine bei Weitem größere Zahl der Offiziere wie früher aggregirt und à la suite geführt, unter denen der Militär⸗ Attachs in London und der Milifär-Gouverncur Sr, Königlichen Hoheit des Prinzen Leopold von Preußen hervorzuheben sind; auch der Nebenetat des Großen Generalstabes erscheint wie dieser selbsi ver⸗ mehrt. — Unter den dann folgenden Adsutanten der deutschen Für st en finden sich zum ersten Male die Adjutanten des Großherzogs
von Baden mit aufgenommen. — Besonders zahlreich vertreten sind die Offiziere von der Arm ee und à lJa suite der Armer, unter denen sich eine große Zahl befinden, die wegen augenblicklicher Nicht- verwendung im Dienste vorläufig diesen beiden Kategorien beigefügt sind; an der Spitze der ersteren siehen die beiden General. Feldmarschälle Herwarth von Bittenfeld und von Steinmetz, fowie der General der Infanterie Vogel von Falckenstein.
In dem Abschnitte der Armee -⸗Eintheilung« reihen sich unmittelbar an das vom General-Feldmarschall Grafen von Wrangel befehligte Ober ⸗ Kommando in den Marken die vler Armee⸗Inspektio⸗ nen und die Landesvertheidigungs-Kommission; dann folgen die Stäbe der General Kommando's, Divistonen und Brigaden, unter diesen zum ersten Male das XIV. und XV. Urmee- Corps, die 25. bis 31. Division, die 55. —=62 Infanterie. und die 28. —31. Kavallerie Brigade. An diese schließt sich der Stab der Okkupations Armee in Frankreich, der dann erst die sonst vor den Armee ⸗ Corps gestandenen selbstständi⸗ gen General Inspektionen und Inspeftionen folgen. — Unter den Gouvernements und Kommändanturen sind als neu aufge⸗ nommen zu erwähnen; Bitsch, Breisach (Neu), Karlsruhe, Dieden- hofen, Metz, Rastatt, Straßburg; unter den Garnisonen und Artillerie⸗ Depots; Lützelstein, Marsall, Oldenburg, Pfalzburg und Schlettstadt.
Unter den Regimentern und regimentirten Truppentheilen sind neu aufgenommen: dle Unteroffizier ⸗ Schule in Ettlingen, die badischen uf inter e, e ßimntzt von Ne. 109 — 114, die badischen Dragoner-
egimenter Nr. 20 — 22, die 14. und 15. Artillerie⸗ Brigade, die Ver⸗ suchs-⸗-Abtheilung der Artillerie ⸗Prüfungs ⸗Kommisston, die Pionier Bataillone Nr. 14 und 15, das Eisenbahn ⸗ Bataillon, die Train ⸗Ba⸗ taillone Nr. 14 und 15 und die zur Zeit mit einem Personalstande fest noch nicht versehenen fünf badischen Landwehr⸗Regimenter.
Bei der Marine ist die neue Eintheilung des Ministeriums in drei militärische, sechs technische, zwei ökonomische und 3 selbständige Decernate zu ersehen, das inzwischen eingegangene Ober ⸗ Kommando hingegen in Wegfall gekommen.
Die Anciennetätsliste ist — wie durch die seit länger denn einem halben Jahrhundert zum ersten Male wieder vertretenen Großtreuze des Eisernen Kreuzes die Rangliste, — durch die Zahl von sieben General-Feldmarschällen, einen General Feldzeugmeister und einen General-Obersten der Kavalte— rie bemerkenswerth: an diese reihen sich 41 Generale, von welchen 19 regierenden Fürstenhäusern angehören und eine die früheren Jahre jedoch kaum überschteitende Zahl von General · LZieutenants, General- Majors und Stabs Offizieren. — Die Marine ist durch je einen Admiral, Vize Admiral und Contre⸗Admiral, denen die Stab Off ziere folgen, vertreten.
Besonders gekennzeichnet wird aber die diesjährige Rang ⸗ und Quartierliste durch die aus derselben entgegentretenden Ordens. zeichen des Eisernen Kreuzes, sowie die umfangreichen Rubri= ten des Abganges bei den einzelnen Behörden und Truppenkörpern, wie solche die unausbleibliche Folge des jüngst beendeten ruhmreichen Krieges werden mußten. .
Telex raphics che Vvritteriunmgshexriãielate v. 1. November.
1
Si. I Bar. Rb Femp. 5æ ß. 1 6 , , n. 6 Wind.
6 unsrer .. 557.1 — Constantin 337,7 — Moskau ... —
Allgemeine Himmelsansicht zieml. heiter. bedeckt. trũbe.
5,8 — G., mässig. 1, — NO., still. 2,1 — S., schwach.
2. November.
1,9 — 1,9 N., 8. schw. sheiter. W., s. schwach. bedeckt. — bedeckt. trũbe. bed., gest. Reg.
Memel. ... *I, o Königsbrg. 337,8 1, o Danzig ... 3 Cõöslin .... 3 Stettin ... 3:
N., s. schw. NNO. , schw. N., mãssig. bewölkt.
N.. Schwach. bedeckt.) XNVW., schwach. bedeckt. 2)
N.. schwach. strübe.
NVW., s. schw. trübe.
O., schwach. starker Nebel. O. sehwach. heiter.
SO., mässig. bedeckt.
NO., stark. trübe.
NQ., schwach. bezogen.
NO., mässig. bedeckt.
NO., schwach. leicht bewölkt. NO., schwach. heiter.
NO., schwach. heiter.
O., lebhaft. zieml. heiter. SO. schwach. sehr bewölkt. NW., schwach bedeckt. NW., schwach bedeckt.
N., schwach. bedeckt, Schnee. We, schwach. fast bedeckt. ) NW. mässig. bewölkt. ONO. , schw. wenig bewölkt. NO., mässig. —
W., mässig. fast heiter. XNNVW., lebhaft. bedeckt.
— NVW. , schwach. — WSW. , schw. — *
) Gestern Abend Regen. ) Nebel. Gestern schwacher Regen. ) Max. 4,9. Min. — l,4. Gestern Nachmittag NO. schwach. Strom 8. Strom S8. Gestern ONO. schwach.
Ratibor... Breslau ... Torgau ... Münster .. 3
Wiesbaden 3? Kieler Haf. Wilhelmsh. 33 Bremen...
Weserlouebtth. Brüssel ... 337, Haparanda 3? Petersburg! Riga Stockholm 33 Skudesnãs Gröningen Helder. ... 3 Hernösand 35 Christians.
1
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