1871 / 171 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

3314

167 Soldaten und 3 Nicht⸗ Soldaten, im Ganzen 180 an Todten und 70 Verwundete zurück.

Doch hatten sich die Unternehmungen der Anführer nicht blos auf die Citadelle beschränkt: auf die sich ganz nach Westen hinausstreckende Vorstadt von San Cosme machte der Ex—⸗ General Aureliano Rivero, ein erfahrener Revolutionär und ganz verwegener Guerilla⸗Ehef (der erst gegen 5 Uhr, als er von dem Pronunciamento benachrichtigt wurde, von einem Banquet aufgestanden und aufs Pferd gestiegen war), mit einigen 50 in der Eile zusammengerafften Reitern eine Demon⸗ stration. Ihm ritt gegen 7 Uhr Abends der erst ganz vor Kurzem ins Amt getretene Distrikts-Gouverneur, Obrist Castro, mit einem tleinen berittenen Polizei Corps entgegen, ward aber an einem Kreuzwege, bereits außerhalb der Stadt, ganz un— vermuthet angegriffen und von 2 Kugeln niedergestreckt, worauf beide Parteien nach verschiedenen Richtungen auseinanderstoben. Sein Leichnam ward seitabwärts im Felde gefunden, so daß man vermuthen darf, daß er sich, verwundet, ganz allein weit⸗ hin geschleppt. Er wurde vergangenen Dienstag auf die feier— lichste Weise zur Erde bestattet.

Jetzt, nachdem Alles vorüber ist, und man ruhig darüber nachdenken kann, darf man nicht leugnen, daß nur durch ihr rasches, energisches Handeln die Regierung sich gerettet und die Hauptstadt vor großem Unheil bewahrt hat. Denn nach allen Andeutungen zu schließen, möchte es kaum einem Zweifel unter liegen, daß die Aufrührer im Einverständniß mit anderen Truppentheilen der hiesigen Garnison handelten, diese aber durch die rasche Aktion der Regierung nicht dazu kommen konnten, Folge zu leisten. Ein gutes Zeichen ist gewesen, daß die hiesige Bevölterung, selbst in den übelst berüchtigten Vorstädten, sich ganz ruhig verhalten hat. Zu bedauern ist nur, daß die Hauptchefs der Bewegung nicht gefangen worden sind; denn diese machen jetzt die Umgegend unsicher, und schaden dem Handel und Verkehr ungemein.

Der Schlag, den das Gouvernement so glücklich gegen die Pronuncirten ausgeführt hat, kann nur dazu beitragen, für den Augenblick seine Stellung zu befestigen und für einige Zeit Andere von derartigen Unternehmungen abzuhalten. Es hat aber auch dies Ereigniß in anderer Art nicht ungenützt für sich vorüber— gehen lassen, indem es sofort vom Kongresse Bewilligung außer⸗ ordentlicher Vollmachten verlangt hat, kraft deren für ein Jahr alle diejenigen Artikel der Konstitution von 1857 suspendirt werden sollen, durch welche dem Gouvernement verboten ist, Soldaten mit Zwang auszuheben; die Ausübung des Vereinigungsrechts

zu verhindern; Waffenscheine und Pässe zu verlangen,; spezielle Gerichte einzusetzen; Verhaftungen anders als auf geschriebene Ordre der kompetenten Behörde vorzunehmen; die Freiheits—⸗ beraubung nicht über einen bestimmten Termin zu verlängern, ohne daß die richterliche Vernehmung erfolgt sei; Strafen ohne die Betheiligung der richterlichen Autorität zu verhängen; Trup⸗ pen bei den Einwohnern einzuguartieren und Privateigenthum zu okkupiren, außer wenn es für die öffentliche Nützlichkeit ist und immer in der Voraussetzung, daß die betreffende Ent— schädigung im Voraus erfolge. Auch verlangt das Gou— vernement außerdem unbeschränkte Gewalt in Allem, was den Krieg und die Finanzen angeht. Die betreffende Kommisston des Kongresses schlägt vor, Alles zu bewilligen, aber nur für ein halbes Jahr. Da nun aber eine Verlänge— rung immer wieder verlangt und von Neuem bewilligt werden kann, so wird Juarez, der ja der Wiedererwählung ganz sicher ist, für lange Zeit eine diktatorische Gewalt haben. Es ist zu wünschen, daß er sie zum Wohle des Landes benutze.

Von den Arbeiten des Kongresses ist Nichts zu berichten, da, obgleich es in den Sitzungen sehr heftig zugeht, nur Persönlichkeiten verhandelt werden, indem die Majorität der Juaristen eines Theils zu den Kommissionen keine Ändern als von ihrer Partei zuläßt, und andern Theils die meisten Eredentialien der Lerdistischen und Porfiristischen Deputirten für null erklären will, während die Letzteren sie mit aller Kraft vertheidigen.

Die Kemmission, welche die Stimmen für die Präsidenten— wahl zu zählen hat, hat ihr Votum dahin abgegeben: daß D. Benito Juarez 5837 Stinimen, D. Porfirio Diaz 3555 Stim- men, D. S. Lerdo de Tejada 2849 Stimmen, verschiedene Kan— didaten 95 Stimmen erhalten haben, mithin im Ganzen 12361 Stimmen abgegeben worden sind; daß, da demnach die zur direkten Erwählung nöthige absolute Majorität 6181 beträgt, dem Präsidenten Juarez noch 344 Stimmen fehlen, und deshalb die Kammer zwischen diesem und Porfirio Diaz zu wählen habe.

Bei der übergroßen Majorität der Juaristen im gegen— wärtigen Kongresse, kann es nicht mehr dem geringsten Zweifel unterliegen, daß Herr Juarez wieder erwählt werden wird.

Ob die Revolution damit unterdrückt werde, muß man dahingestellt sein lassen. Bis jetzt ist bei allen Pronuneia—

mento's in der neueren Zeit der Name von Porfirio Diaz angerufen worden; er selbst aber hat noch nicht Farbe bekannt.

Neichstags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 16. November. In der gestrigen Sitzung er.

widerte der Bundeskommissar Geheime Michaelis die Anfrage des Abg. Harkort (den Reichskanzler aufzufordern: I) die Revision des mit dem Königreich Portugal abgeschlossenen Handels. und Schiffahrtsvertrages vom 6. Juni 1844, namentlich der Art. 11 und 12 desselben, baldigst herbei⸗

egierungs⸗Rath Dr.

zuführen; 2) einen Konsul in Quilimane am Mozambiquc⸗-Kanal .

zu ernennen) wie folgt:

Hieine Herren! Am 24. Mai d. J. hatte ich die Ehre, aus Veran.

lassung eines Antrages, der von demselben Herrn Abgeordneten, der eben die Tribüne verläßt, gestellt war, die Bemühungen darzustellen, welche bisher von der auswärtigen Vertretung des Deutschen Reichs

in Lissabon aufgewendet worden sind, um zu einem zufriedenstellen.

den handelspolitischen Abschlusse mit dem Königreiche Portugal zu

gelangen. Ich führte Ihnen vor, wie die Hindernisse, welche diese

Bestrebungen bis dahin erfolgloz machten, theils in einer im Tande

selbst eingetretenen schutzzöllnerischen Reaktion, theils aber und vor—

züglich darin lagen, daß der beständige Wechsel der Ministerien keiner

der aufeinandersolgenden Regierungen die Muße gönnte, um sich in die handelspolitischen Verhältnisse einzuweihen. Ich habe Ihnen dar— gelegt und kann noch heute bestätigen, daß von deuischer Seite der

größte Werth darauf gelegt wird, mit Portugal zu einem befriedigen ö

den Abschluß zu gelangen. hinderlich auftraten, haben auch gegenwärtig noch jeden Erfolg neu— tralisiet. Es ist richtig, was der Herr Antragsteller hervorhebt, daß das Ministerium d' Avila zu dem Grundsatz Überging, es sei nicht

Aber die Verhältniss- welche his dahin

durch Handelsverträge die Handelspolltik zu regeln, sondern durch auth.

nome Tarifreform, und dem entsprechend den Gesetzentwurf einbrachte, den die Motive zu dem Antrage anführen Wenige Wochen nach

der Einbringung des Gesetz Entwurfs trat das Ministertum d' Avila .

vom Schauplatz ab und der GesetzEntwurf blieb bei den Cortes liegen, obne eiledigt zu werden. Wenn der Antiagsteller sagt, die

portugiesische Regierung biete durch diesen Geseß Entwurf die Hand auf ö

der Basis der Gegenseitigkeit, so irrt er insofern, als es sich hier nur um einen Gesetz⸗ Ent wurf handelt, dessen Schicksal ein sehr ungewisses ist, nicht um ein Gesetz. Die Cortes sind auseinandergegangen, ohne den Entwurf zu erledigen und es trat nunmehr ein neues Ministerium auf die Bühne. Der diesseitige Gesandte begann sofort gegenüber dem neuen Ministerium seine Bemühungen um den Handelsvertrag nachdrücklich wieder aufzunehmen; wie sich dieses Ministerium zur Vorlage der vorausgegangenen Regierung stellen wird, ist noch unbe—⸗ stimmt. Der neue Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr de Andradi Coroo, scheint sich mehr dazu hinzuneigen, handels poli— tische Bezichungen nicht durch autonome Tarifreform, sondern durch Handelsverträge zu regeln. Selbstverständlich wird, sobald ernstlich von portugiesischer Seite auf den Abschluß eines Handelsvertrages eingegangen wird, von Seiten der Reichsregierung irgendwie ein Hinderniß nicht bereitet werden; sie ist vielmehr jederzeit bereit, auf solche Verhandlungen auf geeigneter Basis einzutreten.

Der Antrag des Hrn. Abg. Harkort beruht somit auf einer nicht zutreffenden Voraussetzung.

Soweit es sein Zweck ist, die Bundesregierung zu einer eifrigen Förderung der handeltspolitischen Verhandlungen aufzufordern, ist er nicht nothwendig, da die Bundesregierung selbst hohen Werth auf die Förderung derselben legt, soweit er aber etwa die Absicht hegen könnte, auf die portugiesische Regierung einzuwirken, so glaube ich, meine Herren, daß solche Anträge und Beschlüsse des Reichstages wohl kaum eine für uns vortheilhafte Einwirkung auf die portugiesische Regierung in dieser Beziehung üben werden. Ich muß es Ihnen hiernach anheim— geben, wie Sie über diesen Antrag beschließen wollen.

Was nun den zweiten Theil des Antrages anlangt, die Anstel— lung eines Konsuls in Quilimanc, so ist ein Antrag gleichen In— halts bereits Gegenstand der Erwägungen gewesen. Im Mai d. J. beantragte der portugiesische Konsul Herr Dulheuer in Harkorten die Exrichtung eines Konsulats in Quilimanc und führte zur Begrün— dung seines Antrages an, statistische Nachrichten über Handels bewe— gungen des Platzes stünden nicht zu Gebote, derselbe sehe aber einer bedeutenden Zulunft entgegen, Hindernise seien nur die ungesunde, siebererzeugende Lage und der Mangel an Autorität der portugiesischen Regierung. Die Handelsbeziehungen zu Europa und speziell zu Deuischland würden durch Errichtung eines deutschen Konsulats be— günstigt werden. Es wurde zugleich ein dort angesessener Kaufmann für diesen Posten in Vorschlag gebracht. Der Antrag wurde einer eing̃henden Erwägung unterzogen. Es kam zunächst darauf an fest⸗ zustellen, ob bereits erhebliche Handelsbezichungen mit dem Platze be— stehen, wie überhaupt, welche Handelsbedeutung der Platz für uns haben kann. Durch unsern Vertreter in Lissabscn wurden Erkundigungen bei dem portugitsischen Kolonial ⸗Ministerium ein ezogen. Bie Er— kundigungen aber führten zu keinen irgendwie erheblichen Resultaten. Das Kolontal-⸗Minisserium konnte über die Sache eine genaue Aus— kunft nicht geben, da statistische Notizen über die kommerzielle Be—⸗ wegung des Plaßzes dem Ministerium nicht zugehen und dem Platze in Portugal eine große Bedeutung nicht beigelegt zu werden scheint. Obgleich also die auf diesem Wege eingezogenen Eitundigungen nicht zu Gunsten des Antrages ausfielen, so wurde derselbe doch dem Ausschusse des Bundesraths für Handel und Verkehr vorgelegt, in welchem ja diejenigen Staaten vertreten sind, welche vorzugsweise bei den transoceanischen Beziehungen betheiligt sind. Aber auch hier ver— mochte man tein Moment karzulegen, welches irgendwie

6 ö . 2 . 1 777777

3315

nothwendig vorhanden sein

ussetzungen begründete, die ,,, . ; einem solchen Platze errichtet

nuissen, wenn ein Konsulgt an werden soll. Es ist ermittelt worden, daß der Handelsplatz ziemlich unbedeutend ist, daß er nur von einer kleinen. An— zahl von Schiffen besucht wird, und zwar meistens von englischen, ortugtesischen, selten von französischen und sehr selten von deutschen, paß er für größere Schiffe schwer zugänglich und mit Gefahren ver⸗ knüpft fei, daß sein Hauptexportartikel in Sklaven besteht.

Die Motive, welche der Herr Antragsteller selbst zu Gunsten der Errichtung eines Konsulats au diesem Plaße anführt, sind auch schwer— lich geeignet, eine günstigere Meinung zu erzeugen. Der Hr. Antrag= steller führt zunächst au, was Livingstone über die Ostküste Afrikas vom 160 bis 15. Grade S. B. äußert. Nun findet aber diese Acuße= rung Livingstons auf da⸗ Land am Ausflusse des Zam besistro mes keine Anwendung, denn dieses Land liegt mehrere Grade sudlicher als das jenige, welches Liringstone bezeichnet. Die Mitteilungen über die Gesund— heitsverhaäͤltnisse dieses Bezirkes sind im Gegentheil sehr ungünstig.

Wenn ferner der Herr Antragsteller auf den Verkehr mit der Transvaal - Republik der Boers Bezug nimmt, so steht diese mit Quilimane in gar keiner Beziehung. Wenn er Quilimane in Ver— bindung bringt rnit der Delagoa-⸗Bai, so ist da ebenfalls ein unmittel- barer Zusam menhang nicht zu erkennen. Die Delagong-Bai liegt süd⸗ licher als Quilimanc.

Wenn die Motive endlich auf das Vorgehen Englands in Betteff der Besezung solcher Plätze mit Konsulaten Hezug nehmen, so habe ich nur anzuführen, daß England sich bis heute nech nicht veranlaßt gesehen ha, in Quilima ne einen Fonsul zu ernennen.

Nach dem Abg. Mosle nahm der Bundeskommissar

noch einmal das Wort:

Meine Herren! Entschuldigen Sie, daß ich noch einmal das Wort ergreife. Ich hatie aber den Eingang der Rede des Herrn Antrag— sieller⸗ nicht genau verstanden und mußte mich erst aus den steno— graphischen Aufzeichnungen überzeugen, was er gesagt hat, und dies veranlaßt mich zu einer kurzen Erwiderung. Der Herr Antragsteller sagte: von Seiten Preußens werde der mit Portugal bestehende Ver. trag ebenfalls verletzt, weil es die Zölle für französiscke und öster— reichiische Weine billiger steüe als für Portitigal. Ich muß gegen die Aeußerung, daß Preußen resp. Deutschland den mit Portugal bestehen⸗ den Verttag verletze, als unrichtig zurückweisen Der mit Portugal bestehende Vertrag fordert nur, daß, wenn anderen Nationen Begünsti⸗ gungen eingeräumt werden, diese auch Portäagal eingeräumt werden, vorausge etzt, daß Portugal Acquivalente dafür bietet. Solche Aequi⸗ valente sind bis jetzt nicht geboten; sie müßten durch Verhandlun⸗ gen festgestelll werden; die Verhandlungen mit Portugal haben noch zu keinem Ziele geführt, der Zollverein war daher nach dem Ver— trage nicht verpflichtet, die Ermäßigung, welche er für französische

und österreichisch Weine in Anwendung bringt, auch auf die Weine“

Portugals auszudehnen.

Die Hefte XI. und XII. des 21. Jahrgangs der »Zeitschrift für Bauwesen«, redigirt von G. Erbkam, Baurath im König— lichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, enthält außer amtlichen Bekanntmachungen folgende bauwissenschaut⸗ liche Mittheilungen: Annen⸗Realschule in Dresden, vom Stadt⸗Bau— direklor Friedrich in Dresden. Wohnhaus in Berlin, Bendlerstr. 27, von den Architekten v. d. Hude und J. Hennicke in Berlin. Werk- statigebäude der Königl Niederschlesisch⸗WRärkischen Eisenbahn auf dem Bahnhof zu Berlin, vom Baurath Römer in Berlin. Empfangs— gebäude auf Bahnhof Guben, von demselben. Ueber die Bestimmung des richtigen Querschnittes und der richtigen Höhenlage von Ent— wässerungsschleusen (Sielen), welche der Ebbe und Fluth ausgesetzt sind, vom Ingenieur Clemens Herschel in Boston. Aus Attika, vom Architekten Josef Durm in Karlsruhe. Alte Kunst in Schwabach; eine Reisestudie vom Professor R. Bergau in Nürnberg. Ferner Mittheilungen aus Vereinen und einen Anhang über Literatur der Baukunst.

Statistische Nachrichten.

Italiens Einfuhr belief sich 1870 auf 388,539 293 Lire, 1869 auf 52,544,883 L., die Ausfuhr 1870 auf 757,076 905 L, 1869 auf 792 261,359 L Unter den eingeführten Artikeln nehmen Baumwolle und baumw é llene Waaren (1870: 136, 4653721 L., 1869: 158,1 12.384 8.) die erste Stelle ein, dann folgen Kolonialwagren (132.613, 313 resp. 133712021 L.) und Seide, sowie seidene Waaren (90,482,124 resp.

72918 872 L.). In der Ausfuhr steben Seide und seidene Waaren weit oben an (251,385 146 resp. 262,328 546. L), demnächst folgen Wasser, Getränke und Oele (110, 180516 resp. 142,925, 1857 8) und Cereallen, Mehl und Teigwaaren (95.246, 322 resp. 93,568 517 L.).

Nach dem Jahresbericht des deutschen Konsulats zu Macassar für 1870 belief sich die Einfuhr im genannten Jahre daselbst auf ungefähr 8 Millionen Gulden holl,, wobei Deuischland (Hamburg) direkt nur mit 360,165 Gulden betheiligt war Diese direkte deutsche Einfuhr bestand aber meist aus englischen Waaren. Ven deutschen Fabrikaten werden in Macassar importirt: vor Allem Türkisch— Rothgarne aus Elberfeld, Düsseldorf und Barmen (lim Werthe von ca. 140,000 Thaler jährlich, dann BaumwollenWaaren aus Sachsen,

ulver und ordinäre Getränke aus Hamburg, Blei aus Stolberg,

uch aus Eupen, Messer aus Hagen und Gevelsberg, neuerdings versuchsweise auch Eisen aus Wetter a. d. Ruhr. Die Ein- fuhr deutscher Waaren wird nach Ansicht des Konsulats durch die Konkurrenz der englischen BaumwollenWaaren »Grey and white Staples «, sowie durch den Mangel einer Dampfer« linie von Hamburg oder Bremen durch den Suezkanal zu⸗ rückgehalten. Die europäische Ausfuhr Macassars (ca. 2 Mill. G.

bei 8Mill. G. Gesammtausfuhr) geht fast nur nach den Niederlanden, selt Ersffnung des Suezkanals aber auch nach Triest. Versuche, direkt nach Hamburg Kaffee abzusetzen, sind bisher wegen der schlechten Qualität des Kaffees ohne Erfolg gewesen. Unter den in Macassar im Jahre 1870 eingetroffenen 130 Schiffen von 22,921 Last waren 4 dtutsche von 1000 L.; 8 Schiffe kamen aus Europa, 6 (1299 L.) aus den Niederlanden, 2 (610 L) aus Hamburg. Unter den aus⸗ gehenden 113 Schiffen (22, 181 C) waren T2 deutsche (420 8.) 7 dieser Schiffe (162 L.) gingen nach Europa und zwar nur nach den Nieder— landen, 6 von 10605 L., darunter die beiden deutschen, nach China.

LTe⸗egraE HShe Uritt er daz gtsHeriäüekzte v. Hovember. ; 383 ; * e ae e , e , e e e. n. ö . Lern BH hr,

54 8. . 1. 2. * 8. ö . ,

1L4 b, a S., mässig. 1,9 0.6 S., schwach, O, S 0,3 S., mässig. bedeckt.) L206 8W., mässig bedeckt, Regen. o 6,8 8 W. chwer s. Nepel. 2,0 1,2 S. Schwach-, ganz bedeckt.“) 114*1,6 SW. , stark. trũbe. *) 2.35 3, SW. , zatrw ach. bedeckt. O, s N0.IIS. sera ae n wolkig. 16 0, s SW. , lebhaft, bedeckt. s) 3.8 Fe, 1 8 W.. 8. schr, strübe. ) 22. Gs O No. lebhaft. bedeckt. ie,, 36236. 2,8 0, SVW. . trübe, neblig. Flensburg. 330,8 - 3, W., lehhaft. bewöikt Wies aden 330,7 s W., schwach. bedeckt.?) Cielsr HI. 3353,88 W., mässig. regnerisch. MW ih-n ah. 332,6 W., mãssig. bewölkt. 6)

. 3537, . l W NW., sebv, bedeckt. J NVNV., heftig. bed, Ncht. Reg. Kriss e.. 3557 WNW., schw. Regen. Haparanda 356, o N., schwach. bedeckt. Petersburg 33556; ; bedeckt. bedecæar.

S., schwach. nne, 534, O., sehwach Siockholra. 332, SO. , schwach. hædecht.“) Skudesnas. 331,7 NNW. , lehhaft. bewölkt. Gröningen 3534, NW., schwach. bewölkt. Helder... 335,2 NNVW., stark. Hernösand 334,4 NO., mässig. bedeckt. Christians. 534,8 NNO. lebhaft. bewölkt. Constantin. 339, N., schwach. bedeckt. Heleingör . OSO., schw. 19) Frederiksh. OSO, schw. —1

) Regen. 9 Gest.

1) Nachts Schnee.“) Gestern Abend Schnee. etwas Schnee. I) Gestern Abend Schnee. c) Gestern abwechselnd Schnee und Regen. ) Gestern schnee und Regen. s Regnerisch, in Intervallen starker Wind. ] Max. 2,4. Min. 1,585. 1) Gestern Nachmittag 8. lebhast, Strom SW. Strom S. 11) Gestern Nach- mittag W. mässig.

w 0 C d 9 , 9 9 . .

a n

.

24

CO —— M 1 0

aa r n , a , n r MO .

St. Petersburg. Das Nordlicht, welches in der Nacht zum 11. November beobachtet wurde, war nach einer Mittheilung in der R. S. P. Z. so schön und eigenthümlich, wie es sonst selten in diesen Breitengraden vorkommt. Das Phänomen nahm fast die Hälfte des Horizonts ein. Aus einem scharf hervortretenden dunkeln Segment schossen unaufhörlich wechselnde Strahlen auf, die zuweilen die Große kolossaler Lichtsäulen erreichten und im Zenith des Beob— achters bildete sich ene Gorona borealis und eine Cichtmasse, welche sich über die ganze Himmelshalbkugel ergoß. Die Beförderung der telegraphischen Depeschen ist durch den elektrischen Einfluß jenes Nord— lichts sehr behindert worden.

Prodlulktem- nel Vwanrem- Börse.

KRerlin, I5. Novimber. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der ver- eideten Waaren- und ,

Weizen pr. 1000 Kilogr. loo 68 85 Thlr. nach Quatät, fein. weissbunt. poln. 83 84 Thlr bez, gelber: pr. diesen Monat 81 bez., LHezember allein 8 à Sl bez., April - Mai S0 bez. Gek. 2000 Ctr. Kündigungspr. 807 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 55 - 60 Thlr. nach Qual. ge- fordert, 56 5995 Thlr. bez., pr. diesen Monat 577 à 573 be., November Dezember 577 à 575 bez., Dezember-Januar 574 57 bez, April- Mai 574 à 57 bez., Mai- Juni 57 à 577 bez. Gek. 13, 000 Ctr. Kündigungspr. 577 Thlr. pr. 1900 Kilogr.

Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 48 62 Thlr. nach Qual., kleine 48 9! Thlr. nach Qual.

Hafer pr. 1000 Kilogr. loco 41 51 Thlr. aach Qualität,

r. diesen Monat 453 bez, November-Dezember 45 bez., April- ai 465 à 467 bez., Mai- Juni 47 Br., 464 Gd. Gek. 1200 COtr. kKündigungspreis 453 Thlr. ö

Roggenmehl No. G n. I pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl dack pr diesen Monat 8 Thlr. 11 Sgr. bez, November- Dezember S Thlr. S Sgr. à 73 Sgr. bez., Januar-Februar 1872 . 7 8gr. à 6 Sgr. bez., April-Mai 8 Thlr. 55 Sgr. à 43 8gr.

6zah

Erbsen pr. 100900 kilogr. Kochwaare 58 - 63 Thlr. nach Qual., Futter waar 53 -55 Thlr. nach Qualität.