1871 / 172 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

—è— 3332 Eiaooabahn-Frioritäts- Aktien und GkIiga iꝛonsn. XTlre n Ba t- Feeriss-AÆRKtigs ind bligationgæꝶ. Kissen pehze -BtIz mm- AIS. De ien Tastriehter ..... 4. n.7. 89 B Kkheinisehe 3. Em. 58 a G60 . υ u. 7. G7 a Pr. Frosisd os Go. kleine de. do. 3. Em. v. 62 u. 64 45 10 970 Cret. Rr. Kemp. 5 I . 7. do. II. Em. 5 d0. 985ba do. do. v. 1865... 4 do. 976 do. do. St. Fr. 6 12.8. do. II. Enw. 5 do. 98 3ba . 1023 6 Lim hurg- Lüttich 14 1AM. 28 b2 Berracke- Märk. . Ser. I 0. S8 heit. Häahe s. St. ger. il / ta. wörihn d, 'em Ct gt kr , F ind == do. II. Ser. 4 do. NLE 6G . do. II. Em. d. 98z7ba G dekweigz. Westb. 09 1 4 11. 45b2 de. III. Ser. v. Staat 3 gar. 3 do. S213 bæa Sebles wig Hokteiner.... 1 do 9760 Rarsch.-Brombk 4 4 1 11Iu.7 Lo. do. Lit. B. 3. do. S2r bn Thiringer geae,,. 4e Wöseh. Lidz. vBt. 3. 5 —5 4 ,, do. do Lit. C. 3 do. do. II. Ser.... 1 do, 98 B Dest. Fri. St. B. 12 12 5 IM a.7 2242a3 br q. HN. Serie. do. Nb; e do. I. Ser.... i. de. de. junge Eis ba qe. V. 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Em. 4 ao. 383 B Mosco-KRjäsan ...... .... 5 do. Inv B Elbing. Eisen. 6. 5 do. 1133ba G do. do. H. 14 40 Moses - Sinole nc... . 165 13 632k Jarpen Btzh des. 24382 do. IV. Ear. 4 do. 9b) . Keine.... J denriehehätite, 6; 315 98361 do. do. K. 4 do. bot Tiflis ...... ...... 5 In i087 e Joerd. Hhtt. J. 8 3 MM. iI7br D V. Em. q S1 7. S0 3bꝛ Cc. ijäsan-HKoslow ...... 3 de. 52 Iba nt. Bank Ham. 5 114. 1213hr Mãärkiseh- Posener. ..... .. 5. do. lo zetwba B Rybinsk-Bologoye. .... 5 th ui S3 bz gd. FE. Ver.-G. 385 3994 110146 Magdeburg - Hambersta dter 4 M4 ui h7 6 do- Heine. . . .. ö do. Bankver. 7 6 4 1226 do. von 15865 1 1/ n.7 7E Sehria - Ivanowo. .. ...... HMuliogiz a Moldaner Bank 4 16 1. do. von 18105 do. 1024 do. kleine. .... . A. B. OQmribus- . 21 z 35 17 9154 de. Wittenberge; 1 /i. 703 B Warsehan- Terespoi. ... 3 490. 90 b. Btl. Passage- Ger. 6 1X. 7. 109 B Mag deb. Leipꝛ. Ill. Ex.. 14 1sau ni shzeba d ga. Kleine 5 40 gbr G hrl. Centralstz. cd·E.. 5 40. 955 baB Magde bur KM ittenberge. 11 n. J. M 3 6 R arsehan.- Wiener H. ... 3 1.77 genaissance- G.. 5 5 5 do. 53 Niedersehl. Märk. I. Serie] do. O0 K do. i,, bonim. yp. Pfd. 5 II/ ,,, . 33. n e ; ge, Sachs. y' FbfdrJ— 5 1113. BG83r d N. Mrk. Oblig. I. u. II. Zer,.. d0. O0 B do. Kleie 53 19 93ba G Berl. Watrgerwk,. 9 10 1 1J. 166 do. HI. Ser, 4 d0 390Ibꝛ G . zoch. gutsstzh 19 10 1 do. I45baBIbB do. IT. Ser 14 809. WI & Vestend Km.- d. 5 95 11298. 177et Niedersehlesisehe Jweigb. 5 do. l01 6 Vereinsb. Guist. 8 5 M., 118B.112b . ö 3 ö. 5 . . . Constantia ..... wd ordh. Erfurter I. Em... 5 lo. etwbꝛ Bresl. Weehslerb. berech. Lin. A...... 1 47 - HI. Niehtamtlieher Eheil. Bresl. Wagg Fab. K 105 etu ba do. lit. B...... .. 33 40. B2bu koöpn. hein Fab. 3 1133 6 do. 1 K Adler Brauer. 5 F966. . 1 do. —— Den tsehe Fonde. hrane. Königstadt —— 5 i034 ba do. it. E...... I iin 10 821ba s hir. Friedriesfshöh— 5 6863 6 9 2 4 do. n Göm. Sta di-0bhg. .. 41/1. n, 1. hranienb. Ch. F. 11666 do. Lit. G.. ..... 4 110. J. M7 ba Hothaer St. Anl.... 5 1, Petersb. Disk. B. 65 1.1. 1771 do. Lat. N.. ...... 1 do. OM7ba Lanheimer Stadt Anl. 43 1/1 u. J. B8ba benir. Cenosssch.— 1 1666 do. Em. v. 1869... 5 do. l1021ba Oldenburger Loose . 3 1 Nordd. lyp.A S. 93 5 1MAuutio - do. do. Kirin. 13 46. —— Sächs. CGbctß. * i 11. 09x pa do. (Brieg- Heisse). * do. Nb2z 6 Königsb. Vulean 5 1s. 5rd ac. (Cosel· Od.) .... 4 de. Berl Centralhein. 5 Au. 7. 110b2 6G do. do. III. Em... 4 do. 965 & Ausländische Fonds. do. Bauges. Born 5 1M. 123 6 do. 0. IV. Em... 44 do. 963 6 do. Msch. Freund 5 245. 973 bz G da. doe, , , do. 1m kh Finn. 10 Rb. L..... pr. Stück G8rbr do. Porz. Manuf. 6 17. 89 6 Stargard - Posen ... ...... 4 1an 1989306 eapol. Pr. A.-. . 5 I u. 11. 36b2 B do. Br. Schönebg,. 5 1M. 77629 do. II. Em. ... 4 do. 97 Warsehaner Efandbr. 5 14. u. 1/10. Maklerbank . ... —— 131 a323a32 do. III. Em... 1. do. M6 Sehwed. 10 Rthl. Fr. A. pr. Stier Egells Masch... 98 * sb⸗ Ostpreuss. Südbahn... ... 5 1Au.7. 993 & New-Lork St. Anl.. 156 u. 11. 955 b Hessische Bank. 5 10262 do. do. Lit. B. 5 do. 99 b KNew-Tersey. . ...... 7 do. 1 6 HJ W 11066 Bechte gderufer I. Em. 5 do. I1027B Raab Graz. Loose .. 4 154 u. 10. 8135 b2z B m . J Ungarisehe Loose... pr. Stück 57 B do. X. St. garant. 35 do. 83 6

Borichtigung. Gestern: Minerva Bergw.- Akt. 685 bez. u. G.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerel (R. v. Decker). a

Folgen drei Beilagen

3333

E r ft e B

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Freitag den 17. November. 1

M 172.

e i Lage

871.

c

Reichstags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 17. November. In der gestrigen Sitzung des Reichstags leitete der Bundeskommissar, Geheime Legations—

Rath v. Bülow, die Berathung des Etats für das Aus— wärtige Amt wie folgt ein: . Dem vorliegenden Etat ist im Großen und

Meine Herren! T . / ö Ganzen, wie dies ja sehr nahe lag, der seiiherige Etat des Auswär—

tigen Amtes des Nortdeutschen Bundes zu Grunde gelegt worden. Pabel darf ich jedoch von vornherein auf eine durchgreifende formelle Perändetung aufmertsam machen, nämlich auf die Verschwelzung des Ttais der Konsulate mit demjenigen des Auswärtigen Amtes und der Gefandtschaften. Eine solche Veischmelzung bestand im preußischen Etat bis zum Jihre 1867. Bei Aufrichtung des Norddeutschen Bun⸗ des wurde bekanntlich das Konsulatswesen sofort Bundes sache, und

seine Beaibeitung ging auf das Bundeskanzleramt, üer, wäh— rend die Vesorgung! der diplomatischen Angelegenheiten des Bundes voreist noch in den Händen Preußens ver— blieh. Daraus ergab sich eine Trennung des Kensulats

etats, welcher dem Bundeshaushalte anheimfiel, von dem Etat des aus- wärtige! Ministeraums und der Gesandtschaften, welcher im preußi— schen Staate haushalt seine Stelle behielt. Als am ersten Januar 1876 auch der diplomatische Lienst Bundessache wurde, ging die Bearbeitung des Konsularwesens wi derum vom Bundes kanzleramte auf das Ministerium des Auswärtigen oder, wie es nunmehr hieß, das Auswärtige Amt des Norddeutschen Bundes über, und es war damit der Zeitpunkt gekommen, die beiden getrennten Etats wiederum zu ver inigen. Letzteres konnte indessen wegen for meller Hinderungsgründe, im Etat pro 1871 noch nicht geschehen, und es tritt daher diese Vereinitzung zum ersten Male in dem vorliegend en Etat in die Erscheinung. Tbeils in Folge dissen, theils in Folge der Ausbringung einiger neuer Fonds hat sich die Zahl der Ausgabetltel dieses Etats von 16 auf 23 erhoͤht.

Indem ich nunmehr auf die einzelnen Nummern dieser Ausgabe— Titel übergehe, beschränke ich mich darauf, die wesentlichst en Mehr—⸗ forderungen herauszugreifen und zu erläutern.

Da ist zunächst in Tit. L die Kreirung zweier neuer vaortragender Raths stellen, von welcher die entsprechende Vermehrung des Eipedienten = Registratur.! und Kanzlei⸗Beamten-Personals ein nothwendiges Cor- relat bildet. Als Motiv dieser Mehrforderung ist in den gedruckten Erläuterungen der sich immer mehr erweiternde Geschäftskreis des Autwärtigen Amtes angegeben. Ich erlaube mir dem nur noch hin

uzufügen, daß seit dem Hinzutritt der Südstaaten die Interessen einer Bevölkerung von nahezu 40 Millionen dem Auslande gegenüber wahrzunehmen sind, während die Bevölkerung des Norddeutschen Bundes bekanntlich nur etwa 30 Millionen betrug. Ferner mache ich darauf aufmerksam, daß die vielfachen Erleichterungen, welche neuerdings im Post« und Telegrapzenverkehr eingetreten sind nalurgemäß eine allmälige großere Cenir lisation der Heschäfte des Auswärtigen Amtes zur Folge gehabt haben, indem jetzt die Ent— scheidung über manche Angelegeaheiten eingeholt wird, die früher ent weder gar nicht vorhanden waren, oder, bei der äur eren Schwierig. keit einer Instruktionseinholung, von den betreffenden Stellen auf eigene Hand erledigt wurden. Unter den angedeuteten Verhältnissen wird denn auch voraussichtlich die gegenwärtige Vermehrung des Beamtenpersonals sich auf die Dauer als ausreichend nicht erweisen.

Bei Tit 6 (Gesandtschaften) sind die Gesandtschaften in München, Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt weggefallen. Die⸗ selben sind in Folge des Hinzutritis der Südstaaten preußische ge— worden und werden als solche auf den preußischen Etat zu bringen sein. Neu hinzugetreten sind die Minister-⸗Residenturen in Chile, Peru, Mexied und Venezuela, welche bisher als General -Konsulate auf dem Konsular⸗Etat standen. Die Umwandlung dieser Posten in diplomatische, entspricht einem von verschiedenen Seiten laut gewor- denen Wunsche und findet auch darin ihre Begründung, daß die meisten übrigen Mächte bei den betreffenden Staaten durch Gesandte vertreten sind. In Mexico war dies bekanntlich preußischerseits schon früher einmal der Fall.

Eine fernere, durch politische Erwägungen veranlaßte, Veränderung ist die Erhebung der Gesandtschaften in Wien und St. Petersburg zu Botschaften. Die beiden gedachten Missionen werden dadurch nur den Missionen bei den beiden anderen Großmächten, in London und Paris, gleichgestellt, die bekanntlich schon seit einer längeren Reihe von Jahren Botschafter sind.

In Bezug auf die Kreirung neuer Legationssekretär⸗Stellen in London, Petersburg, Bern und Peking gilt im Wesentlichen dasselbe, was ich vorhin in Bezug auf die Vermehrung des Beamtenpersonals überhaupt zu sagen die Ehre hatte; ich möchte nur noch im Allge= meinen hinzufügen, daß keine der ubrigen Großmächte ein so geringes Gesandtschaftspersoral hat als wir.

Bei einigen Gesandtschaften sind die Repräsentationskosten der Missionschefs erhöht worden. Man hat sich dabei! aus Rücksichten der Sparsamkeit in sehr bescheidenen Grenzen gehalten und auf das

That sehr niedrig bemessen und im Großen und Ganzen unzureichend sind, wird kaum bestritten werden können. . Ein Blick in die dem Etat angehängte vergleichend. Ucbersicht läßt ersehen, daß die Vertreter der übrigen Grioßmächt? meist um das Doppelt, hier und da sogar um das Dreifache besser besoldet sind, als die Vertreter des Deutichen Reiches, und daß letztere nicht selten sogar den Gesandten kleinerer Staaten in Bezug auf ihre Besoldungen nicht unerheblich nachstehen. Dasselbe gilt, wenn auch vielleicht nicht ganz in gleichem Um— fange, von den Gehältern unserer Generalkonsüin und Konsuln, und man ist daher, wie ich zu Tit. S bemerke auch hier hbestrebt gewesen, die vorzugsweise unzureichend besoldeten B amten dieser Kateg orte in der Hoffnung Ihrer Zustimmung, meine Herren, in ihren Gehäl⸗ tern aufzubessern. . Von Interesse wird im Tit. S noch sein die Erhebung des Kon sulats in Pesth zu einem General- Konsulat. Es dürft- dies schwer—⸗ lich Widerspruch finden, zumal auch andere Staaten, selbst solche, deren Interessen in Ungarn minder bedeutend sind, als die unsrigen, General ⸗Konsulate daselbst errichtet haben.

Indem ich auf Titel 7 zurückgehe: Reinunerationen und Diäten an nicht fest angestellie Beamte bei den gesandtschaftlichen Behörden, bemerke ich, daß dieser Titel zwar ein neuer ist, jedoch nur in formel ler, nicht in materieller Beziehung., Früher steckte deisclbe im Tit. 10, dem künftigen Titel 3. Das Nähere ergeben die gedruckten Erläu— terungen.

Im Tit. 9: Remunerationen für die nicht fest angestellten Beamten und Unter bedienten bei den Konsulaten, sind die aus diesem Titel zur Zahlung gelangenden Beträge, en“ sprechend einem früher im Reichstage geäußerten Wunsche, genau spezifizirt. In Betreff der Tit. 10, 11, 12, 13 und 14 darf ich wohl auf die gedruckten Erläuterungen Bezug nehmen. Es handelt sich bei diesen Titeln eigentlich nur um talkulatorische Feststellungen, wie solche aus der veränderten Titeleintheilung und einer Durchschnitts⸗ berechnung der Ausgaben der letzten drei Jahee sich von selbst ergeben. Neu ist im Etat der Tit. 15, nämlich »28 090 Thlr. zur Bestrei⸗ tung der amtlichen Ausgaben bei den unbesoldeten Konsulaten.« Ich erlaube mir zunächst, daran zu erinnern, daß die besoldeten Kon⸗ suln ihre Intraden an die Legationskasse abführen, wie dies der Tit. 4 der Einnahme ersichtlich macht, während den un besoldeten Konsuln die Gebühren nach §. 10 des Konsulargesetzes vom 8. No- vember 1867 verbleiben. Nun sind aber bekanntlich die Sätze des provisorischen Gebührentarifs außerordentlich niedrig, bei Weitem niedriger, als ia anderen Staaten, und reichen in vielen Fällen schlechterdings nicht aus, um die nothwendigen amtlichen ÄAus—⸗ gaben zu decken, die durch die Miethung von Bürcau Lokalitäten, Honorirung elnes oder mehrerer Sekretäre, oder durch ähnliche Amte⸗ bedürfnisse entstehen. Es bleibt daber nur übrig, wie dies auch im Konsulargesetz bereits vorgesehen ist, dergleichen Ausgaben auf die Reichskasse zu übernehmen, denn es wird einem Konsul, dessen Ge— bühreneinnahme während des ganzen Jahres vielleicht nur 70 Thlr. beträgt, nichi wohl zugemuthet werden können, dafür ein Bureau zu miethen, einen Schreiber zu halten und dergl. mehr.

Sollte dereinst eine Erhöhung des Gebührentarifs eintreten, so würden alsdann naturgemäß die Ausgaben dieses Titels sich ent⸗ sprechend vermindern.

Nun ist ferner der Tit. 16: Dispositionsfonds behufsErrichtung neuer Konsulate und von Kanzler und Sekretärstellen bei dens'lben.« Die Er⸗ richtung neuer Konsulate an Plätzen von kommerzieller Bedeutung ha sich nach den darüber von verschiedenen kompetenten Seiten vorliegenden Urtheilen und Anträgen als ein dringendes Bedürfniß herausgestellt; ein Bedürfniß, dessen Beftjedigung ohne Schädigung der dabei in Betracht kommenden Interessen bis zum Jahre 1873 nicht wohl aus— gesetzt bleiben kann. Mehrere auf die Gründung bestimmter Posten gerichtete Vorschläge liegen zur Zeit dem Buntesrathe zur Prüfung vor. Es kommt aber ferner noch in Betracht, daß in einem so rasch lebenden Zeitalter wie dem unsrigen, wo Handel und Verkehr in einer so lebhaft fortschreitenden Entwickelung begriffen sind, die Noth⸗ wendigkeit der Errichtung von Konsulaten bisweilen plötzlich her= vortrüit und schnell befciedigt werden muß; schneller jedegfalls, als der normale Weg der Eiatisitrung des Postens dies zulassen würde. Für Falle dieser Alt bleibt daher nur der Ausweg übrig, den die Gründung eines Digpositions fonds darbietet. Allerdings sttzt der selbe ein gewisses Vertrauen des Reichstags zu den verbündeten Regierungen voraus, das Vertrauen nämlich, daß nicht unnütze Stellen werden geschaffen und daß der Fonds nur für Fälle des wahren und unabweislichen Bedürfnisses werde verwendet werden. Mag nun dieses Vertrauen in größerem oder geringerem Maße bei Ihnen vorhanden sein, meine Herren, jedenfalls dürfte der Umstand Ihnen geaügende Kautelen darhieten, daß die Errichtung solcher Konsulate vorerst immer nur eine provisorische ist, und daß

Sie ja, wenn der Posten im nächsten Jahre ordnungsmäßfsg auf dem Etat airscheint, immer noch die Wahl haben, denselben entweder ab⸗

wirklich Rotbdurftigste beschränkt. Daß die Besoldungen der Vertreter des Deutschen Reiches in der

zusetzen oder zu genehmigen.