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daß schon überall mit Schlitten gefahren wurde. Das Schneetreiben war einige Tage so start, daß die Eisenbahnzüge verschüttet und der Veikehr gänzlich unterbrochen wurde. In einem Schreiben aus Mos— kau vom 6. Oktober beißt es: Eine vollkommene Winterlandschaft. Gestern ist 9 bis 19 Zoll tiefer Schnee gefallen, und ich fahre im Schlitten nach der Stadt Rusa, weit es das bequemste Kommunika— tionsmittel ist. Ein solcher Schneefall um diese Zeit ist seit Menschen⸗ gedenken in der Umgebung von Moskau nicht vorgekemmen. — Auch in Italien scheint kaltes winterliches Wetter sich früh eingestellt zu haben. Bis zum 7. Oktober hatte man in Rom die drückendste Hitze; es tat darauf der Tramontana heftig auf, machte das Thermometer plößlich um 10) sinken und richtete an Häusern und Eisenbahndäm⸗ men großes Unheil an. Aus Florenz wurde berichtet, daß die Spitzen der Berge bereits mit Schnee bedeckt seien. Am 7. Oktober war der Frost auch schon bis Krakau vorgedrungen.
Am 19. und den folgenden Tagen erstreckt sich eine Pleiobare, d. i. eine Zone hohen barometrischen Drucks vom nöoͤrdlichen Eis- meere durch die Nordsee herunter in das westliche Deutschland hinein. Dem Windgesetze zufolge gehören die Luftströme an der Westseite der⸗ selben den heiden im Südpunkte zusammenstoßenden Quadranten des Horizonts; die an der Ostseite hingegen den Quadranten an, welche zu beiden Seiten des Nordpunkts liegen. Es folgt hieraus die Ver⸗ theilsung der Temperatur und die Beschaffenheit des Wetters über Mittel⸗Europa in der Mitte des Oktobers mit innerer Nothwendig- keit. In Folge der aus niedern Breiten kemmenden wärmern Luft- ströme war die Temperatur im westlichen Frankreich, in Irland u s. w. hoch, nahm aber von hier aus nach Ost hin stetig ab. Am 13. Okto ber war der Thirmometerstand zu Valencia 1509, zu London 3,92, also 11,19 niedriger. In der Richtung des 55. Breitenparallels ver- mindert sich die Temperatur von Greencastle nach Osten hin in fol gender Vrogression: Greencastle 12,22, KÄrdrossan 10,659, Shiends 672, Flensburg 3,3“, Putbus 3/07, Königsberg 00“, Moskau O07. In der Richtung des 50. Breitenparallels war die Temperatur zu Scilly 12.89, Plymouth 11,19, Brest 9,409, Cap Gris Nez 7.89, Trier 4,62, Prag 1,99 (Abw. — 70”), Krakau 139 (Abw. — 585), Lemberg — 029 (Abw. — 819).
An der Ostseite der Pleiobare verursachten die aus höhern Breiten kommenden, den Nordost⸗ oder Nordwest Quadranten angehörenden Luftströme das Winterwetter, welches nun beziehungsweise von NW., N.. NO. und O. her andrang. Schnetfall kam vor am 10. zu Stock- holm, am 11. zu Riga und Memel, am 12. zu Memel, Danzig, Lemberg, Krakau, Breslau, so wie an andern Orten in Schlesien. Am 13. fiel der erste Schnee im Erzgebirge; aus Lessina aber ward Botasturm gemeldet. Der Schneefall erstreckte sich auch nach Ungarn hinein. Auf kleinen Wasserpfützen fand sich eine dünne Eisschicht vor, am 14 zu Paris, am 15. zu Emden.
Auf den britischen Inseln blieb die Temperatur nicht ganz so weit hinter der mittlern zurück, wie in den übrigen Theilen Europas. Indeß zeigte das Thermonteter am 10. zu Greencastle auch nur 3,997 C., zu Nairn 17”, Scarborough dagegen hatte noch immer 5,05. Am 11 war die Temperatur zu Nairn 2,s9. Diese an sich nicht sehr niedrige aber im Irländischen See doch ungewöhnliche Temperatur wurde den gefiederten Bewohnern desselben doch schon Veranlassung ein behaglicheres Klima im Süden aufzusuchen, und so wurden um jene Zeit an der ostfriesischen Küste, als seltene Gäste, mehrere Arten nordischer Seevögel gesehen und am 13. im Rheiderlande eine Bast⸗ Gans (Sula bassanus) geschossen. ;
Am 25. Oktober war die Temperatur der Luft über ganz Europa zu niedrig. Die größte negative Abweichung zeigte sich über Scl sien und Onpreußen. In Breslau war der Thermometerstand — 267 C, in Danzig — 2.87 an beiden Orten war die Temperatur ⸗ Abweichung vom mittlern Werthe — S97. Von hier aus wurde die Abweichung in allen Richtungen nach den Grenzen Europas hin kleiner. Es ist immerhin bemerkenswerth, daß die Temperatur- Abweichung über Europa am 25. Oktober dem Naume und der Größe nach der im Dezember 1829, von welcher Dove eine so vorzügliche chartographi⸗ sche Darstellung gegeben hat,“) fast genau gleich ist. Von den fol— genden Zahlen giebt die erste den Thermometerstand, die zweite, ein gellammerte die Abweichung der Temperatur von der mittleren an. In der Richtung vom nördlichsten Punkte des Bottnischen Busens bits zum südlichen Theile des Adriatischen Meeres hatten Haparanda —0 49 (— 067), Hernösand 2 22 — 1 57), Petersburg —O 37 -O 7) Königsberg —1 87 (— 7.4), Danzig — 2.57 (— 8.95), Breslau — 2. 60 (- 8 97), Krakau — 49 (— 6.17), Prag —lI.““ (—8 537), Wien 43.60 (—2 905, Görz S0 (- 3.0), Triest 8.39 - 4 97), Pola 4 1255 (— 1.47, Lessina I240 C - 417), Durazzo 14.00 ( —I1. 47). Toulon dagegen nur 10.0 (— 8.77) In der Richtung vom Irländischen See nach dem Kaspischen Meere hatte: Greencastle 899 (—1. 27), Scarborough 619 (— 2.57), Emden — O55 (—7 39), Berlin — 030 (= 6 89), Breslau — 2 69 ( 8.90), Krakau — 047 (—6 12), Kiew — I. 0 = 6. S7), Odessa 3.0 — 9.05), Tiflis 109 — 455). — Ferner: Valencla 12.585 (4272), London 895 (— 1.77), Brüssel 8375 —3 87), Cöln 1,9 (—6 97), Torgau 0.93 (—5 9), Breslau — 2.7 (– 8.99), Moskau 3.87 (— 2.05), Kafan 20 (— 1859). —
Die Gewitter wurden nach der Herbstnachtgleiche auch in Mittel- europa seltener, dagegen traten die Nordlichter immer häufiger auf. Auf der Grenze des von Südwest hereinbrechenden warmen, feuchten Lufsstromes, welcher den Sturm am 1. Oktober zur Folge hatte, finden
) Dove, die Monats ⸗ und Jahres ⸗Isothermen. Berlin, 1864, Tafel 14.
wir an demselben Tage eine Kette von furchtbaren, mit Woll!
brüchen begleiteten Gewittern, welche sich von London über Franttet weg bis nach Montpellier forterstreckt. wittererscheinungen zu betrachten, welche am 3 und 4. zu Harmon Brüssel, Emden, am 5. zu Münster beobachtet wurden. Später wur) nur noch am 19 im Südosten und am 29. und 30. im Süd wesin Englands Gewitterstürme und Blitzen wahrgenommen.
Nordlichter wurden beobachtet:; am 1. großartig zu Stackholn
und Thurso, am 4 zu Stockholm und Skudesnaes, am 6 zu Emden
am 12. zu Thurso, am 13. glanzvoll zu London und Thurso, am 686
zu London und Hernösand, am 25. zu Thurso.
Erdbeben wurde wahrgenommen; am 11. Abends 11 Uhr 2 Min
zu Konstantinopel. Dieses war sehr stark und das don nerähnliz Getöse dauerte 5 Sekunden. Am 13. Abends 7 Uhr 50 Min. wurh
ein Erdstoß von kurzer Dauer in Sachsen zu Marktneukirchen um Wohlhausen wahrgenommen. Bemerkt mag noch werden die verschwindend kleine Ozonreaktion im Ottober. In Nordwest⸗Deutschland stellt sich das Minimum dez Ozongehaltes in anderen Jahren immer erst im November ein. Professor Dr. Ptestel.
Landwirthschaft.
Im RKegierungs ⸗Bezirt Königsberg hat die Ernte, oh.
wohl sie hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, im Ganzen dog Miitel erträge geliefert. Der Weizen und der Hafer haben eim gute Ernte ergeben. Der Roggen, welcher sich in Folge des Regen meist gelagert hatte, hat in den Körnern gelitten. Gerste und Erbsch sind mißrathen, auch die Kartoffeln geben geringe Ausbeute und sind durch Frost und Nässe beschädigt. Gemüse ist in genügendem Maße gewonnen worden. Die Bestellung der Winterung hat sich durch ungünstige Witterung verspätet. .
Im Regierungsbeirk Danzig ist eine Mittelernle gewonnen
worden, die mehr in der Qualität als in der Quantisät vefriediz.
Namentlich ist in den Kreisen Berent und Danzig das Wintergetreide
und im Kreise Carthaus der Roggen wenig ergiebig. Die Kartoffel-
ernte hat geringen Ertrag geliefert und die gewonnenen Kartoffeln sind, besonders im Kreise Pr. Stargard, durch Frost beschädist. Oh ist wenig zur Reife gelangt. Gemüse und Gartenfrüchte gewährten mittelmäßige Erträge. In den Kreisen Elbing und Marienburg haba
die Wintersaaten, besonders die Oelfrüchte, einen befriedigenden Stand.
im Allgemeinen aber bat sich auch im Regierungsbezirk Danzig die
Winterbestellung zum Theil verspätet, und stehen die Saaten in Folge
von Rachtfrösten nicht durchgängig gut.
— Im Regierungsbezirk Cöslin haben einige Kreise an Weizen Roggen, Hafer und Gerste eine gute Mittelernte erzielt, dagegen ist n anderen Kreisen der Körnerertrag, namentlich bei dem Roggen, hint Die Heuernte ist bei ungünstier Witterung eingebracht worden und hat deshalb den Durchschnitt nicht erreicht. Die Futterktäuter sind im Allgemeinen besser gerathen. Dit
dem Strohertrage zurückgeblieben.
Kartoffelernte ist in Folge der naßkalten Witterung ungenügend auk— gefallen, in einzelnen Kreisen sogar schlecht. Die gewonnenen Knollen sind in vielen Gegenden krank. Die Winterbestellung hat dutch die Ungunst der Witterung gelitten, doch ist der Stand der Saaten im Allgemeinen ein befriedigender.
— Im Regierungsbezirk Bromberg wird der Ausfall der Ernte als böchstens mittelmäßig bezeichnet Der Körnerertrag ist mit geringen Ausnahmen, kein lohnender. Stroh und Futterktäuttt sind reiblich gewonnen worden. Die Kartoffelernte ist im Allwe— meinen hinter den Erwartungen zurückzeblieben, in vielen Gegenden segar gänzlich mißrathen. Nichts destoweniger haben stanke Aufläufe von Kertoffeln zur Ausfuhr nach dem Westen und nach Osipreußen stattgefunden. Die Herbsibestellung war auf einigen Gütern Ende Oktober noch nicht vollendet.
— Die Weinlese in Californien ist sichr gut ausgefallen. Man schätzt, daß jzwischen 6— 7 Millionen Gallonen Most erzeugt werden, was à 30 C. per Gallone einen Handelswerth von ein 2000, 060 Dollars ausmacht. Die Trauben zum Pressen wurden für 1 C. per Pfund verkauft. Auch wurden mindestens für 400 000 Dol Tafeltrauben theils versandt, theils im Staate konsumirt. Der Peil von Eßtrauben wechselte von 4 bis 10 Cents im Großverkauf. Dic Preise sind sehr erfreulich für die Konsumenten, und da die fortwäh— rende Vergiößerung der Weinberge, sowohl in Californien als. auch in den übrigen Staaten beweist, daß auch die Producenten dabei ihtt Rechnung finden, fo waͤre dem Weinbau in der Union eine groß Zukunft zu weissagen, wenn sich die Absatzwege im Verhaltniß zut Produktion auch in Zukunft vermehren.
Bremen, 22. November. Der geschäfts führende Ausschuß da Vereins gegen das Moorbrennen hat landwirihschaftlichen Va, einen auf dem Hümmling (Aremberg⸗Meppen) Beihülfen bewilligt um die im Drömling (Provinz Sachsen) so außerordentlich bewähttt Dammkultur auf Musterfeldern einzuführen, d. h. breiter Gräben, um mit dem sandigen Untergrunde die Oben fläche de
Moors einige Zoll hoch zu übersireuen und gleict zeitig das in
nasse Moor zu entwässern. Auch bei Vechta im Oldenhurgischn diefer Bchandlungsatt des Moores seit 1876 mit deim größten Erfol
in Gang gesitzt.
Redaction und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Dber Sofbũchdruckerel
(R. v. Decker)]Q. . . Folgen vier Beilagen
Als Nachzünler sind die G.
Littera versehenen Stücke, und dann bei verschiedenen Littern
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die Aufwerfun
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e i Lage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 179. Sonnabend den
25. November. 1871.
.
——
—
Deutsche s Reich.
Postdampfschiffs⸗Verbindung Stettin — New-⸗Hork.
Nach einer Mittheilung der Direktion des Baltischen Lloyd in Stettin sind die direkten Postdampfschislahrten zwischen Stettin und New⸗Hork für die diesjährige Fahrperiode einge⸗ stellt worden.
Berlin, den 24. November 1871.
Kaiserliches General⸗Postamt. In Vertretung: Wiebe.
Bekanntmachung, betreffend die Einlösung der fünfjährigen fünfprozentigen Schatzanweisungen des Norddeutschen Bundes don 1876 und 1971.
Mit Hinweisung auf die Bekanntmachungen des Herrn Reichs ⸗Kanzlers vom 22. Juni und 16. Juli d. J. (Reichs⸗An⸗ zeiger Nr. 49 und 74h, durch welche die auf Grund des Gesetzes vom 29. November 1879 (Bundes Gesetzblatt Seite 619) aus— gegebenen fünfjährigen fünfprozentigen Schatzanweisungen des Norddeutschen Bundes zur Einlösung in London und in Deutschland gekündigt sind, und zwar:
die J. n n von 1870 (Serie J. bis V.) zum 1. Januar 1 die Il. Emisston von 1871 (Serie VF. bis X.) zum 1. Fe— bruar 1872, bringen wir in Bezug auf die Einlösung dieser Schatzanwei— sungen in Deutschland noch Folgendes zur öffentlichen Kenntniß.
Die Bestimmung, daß in Deutschland die Einlösung der in Rede stehenden Schatzanweisungen durch unsere Staatsschulden⸗ Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße Nr. 94 (täglich, mit Ausschluß der Sonn ⸗ und Festtage und der Kassenrevisionstage, von Vormittags 9 bis Rachmittags 1LUhr) und bei den Ober⸗Postkassen in Leipzig, Frankfurt a. M., Cöln, Hamburg und Bremen erfolgt, wird dahin erweitert, daß die gedachte Einlösung auch bei den sämmtlichen übrigen Ober⸗Postkassen des Deutschen Reichs geschehen kann.
Die Einlösung theilt sich nach den Schatzanwei— sungen der J und der II. Emission und den gedachten Fälligkeits⸗Terminen derselben in zwei völlig ge⸗ trennte Geschäfte.
Dem entsprechend müssen die Anmeldungen, welche der Stelle, bei welcher die Rückzahlung des Nennwerthes verlangt wird, 8 Tage zuvor zu machen sind, vor den verschiedenen Falllgleits. Terminen für jede Emission besonders eingebracht werden, und zwar unter Bezeichnung derselben und des zu empfangenden Betrages. .
Auch die Ablieferungen von Schatzanweisungen an die Einlösungsstelle sind nach den beiden Emissionen in den obigen Fälligkeitsterminen getrennt zu bewirken. 6 . it den Schatzanweisungen ist für jeden Fälligkeitstermin zugleich ein rr n h ü in zwei Exemplaren abzugeben, worin sie nach Littern und Nummern geordnet, mit Angabe
der Stückzahl und des Betrages sämmtlicher mit derselben
mit Angabe des Gesammtbetrags aufzuführen sind. Dasselbe enauer Bezeichnung seines Wohnortes und deutlicher Angabe seines Namens zu versehen. Ein Exemplar des Verzeichnisses wird mit einer Empfangs. Bescheinigung versehen sogleich zurückgegeben und ist beim Empfange des baaren Geldes wieder abzuliefern. kleber den Empfang des baaren Geldes an Kapital und Stückzinsen ist auf einem Exemplare des Verzeichnisses Quit- tung zu , . . . Formulare zu den Verzeichnissen nebst Quittungen werden von den Einlösungsstellen unentgeltlich verabfolgt. Da die Bundes ⸗Schatzanweisungen, deren ö außer- halb Berlins erfolgen soll, vorher von der Staatsschulden—⸗ Tilgungskasse hierselbst verifizirt, und deshalb zunächst an die selbe eingesendet werden müssen, so bleibt den Besitzern solcher Schgtzanweisungen, welche den Betrag bei einer hr ostts⸗
vor den Fälligkeits⸗Terminen einzureichen, damit die Zahlung des Kapitals nebst Stückzinsen puͤnktlich erfolgen kann. Berlin, den 24. November 1871. Haupt Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Meinecke.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Sanitäts Rath Dr. Barth zu Aachen den Charakter als Geheimer Sanitäts-⸗Rath zu verleihen.
Ministerium des Innern.
Bekanntmachung.
Im Verfolg meiner Bekanntmachung vom 18. d. Mts. werden die Herren Mitglieder der beiden Häuser des Landtages hierdurch ergebenst davon in Kenntniß gesetzt, daß die Ersff⸗ nung des auf den 27. d. Mts. einberufenen Landtages an diesem Tage Mittags 1 Uhr im Weißen Saale des Königlichen Schlosses erfolgen, und daß zuvor Gottesdienst um 12 Uhr in der Schloßkapelle für die evangelischen und um 1235 Uhr in . St. . für die katholischen Mitglieder stattfin⸗ en wird.
Berlin, den 25. November 1871.
Der Minister des Innern. Gr. zu Eulenburg.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Bekanntmachung, betreffend die der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahngesellschaft er⸗ theilte landesherrliche Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Deutz nach Obercassel, sowie in dem Aggerthale aufwärts bis Ründeroth nebst Anschlüssen an die rechtsrheinische und die Deutz Gießener Eisenbahn und zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn in und durch das Emscherthal.
Des Königs Maßestät haben mittelst Allerhöchster Konzessions-⸗Urtfunde vom 18. September 1871 der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahngesellschaft den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Deutz nach Obercassel, sowle in dem Aggerthale aufwärts bis Ründeroth nebst Anschlüssen an die rechtsrheinische und die Deutz Gießener Eisenbahn und den Bau und Betrieb einer Eisenbahn in und durch das Emscherthal, unter gleich⸗ zeitiger Verleihung des Expropriationsrechts zu verleihen ge— ruht. Die vorgedachte Allerhöchste Urkunde wird durch das Amtsblatt der Königlichen Regierungen zu Cöln, Düsseldorf und Arnsberg veröffentlicht werden.
Berlin, den 10. November 1871. . — Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Im Auftrage:
Weishaupt.
Nichtamtliches.
Deutsches Re ich.
Preußen. Berlin, 25. November. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen im Laufe des Vormittags die Hofmarschälle, hörten die Vorträge der Minister, Graf Eulenburg und von Mühler, nahmen militärische Meldungen entgegen und arbeiteten von 10.4 — 12 Uhr mit dem Obersten von Albedyll und später mit dem Geheimen Kabinets Rath
von Wilmowski. — Die Reise Sr. Majestät nach der Göhrde ist auf den
30. d. M. festgesett. — ,,, und Königliche Hoheit der
Kronprinz wird morgen früh 73 Uhr, von Wiesbaden kommend, wieder hier eintreffen.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bun desrathes für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen
hielten heute eine Sitzung ab. — Das Staats. Ministerium trat gestern zu einer
in Empfang zu nehmen wünschen, überlassen, die Papiere für jede E 6 besonders der betreffenden Ober Po kasse zeitig
Sitzung zusammen.