3710
ür den Dividendenschein Nr. 50 bei der Hauptbank-Kasse zu Erh bei den Provinzial⸗Bank-⸗Comtoiren zu Breslau, Cöln, Danzig, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Münster, Posen und Stettin, sowie bei den Bank-Kommanditen zu Aachen, Altona, Bielefeld, Bromberg, Cassel, Coblenz, Cöõöslin, Crefeld, Dortmund, Süffeldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Essen, Frankfurt a. d. O. / Frankfurt a. M., , n,, Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Grau⸗ benz, Halle a. d. S., Hannbver, Insterburg, Landsberg g. d. W., Liegnitz, Memel, Metz, Mühlhausen i. E, Minden, Nord⸗ hausen, Ohnabrück, Siegen, Stralsund, Straßburg i. E., Stolp, Thorn und Tilsit erfolgen.
Berlin, den 1. Dezember 1871. . Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Chef der Preußischen Bank.
Graf von Itzenplitz.
Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie und kommandirende General des VI. Armee Corps, von Tümpling, von Breslau. .
Se. Excellenz der General ⸗Lieutenant von der Armee Frei⸗ herr von Barnekow, kommandirt zur Vertretung des kom—⸗ mandirenden Generals J. Armee Corps, von Marburg.
Se. Excellenz der General - Lieutenant und Inspecteur der 2. Ingenieur-⸗Inspektion, von Schulz, von Wesel. — Der General⸗Major und Commandeur der 43. Infanterie⸗ Brigade, von Roehl, von Cassel.
a Der General ⸗Major und Chef des Stabes der 4. Armee⸗ Inspektion, von Gottberg, von Wiesbaden.
Abgereist: Se. Excellenz der General-Feldmarschall und
Chef des Generalstabes der Armee, Graf von Moltke, nach
St. Petersburg. Se. Excellenz der General - Lieutenant und Commandeur
der 2. Garde- Infanterie ⸗Division, von Budritzki, nach St. Petersburg.
m t mg n n g Bei der, dem Plane gemaͤß, heute vor Notar und Zeugen statt— gefundenen 53. Serien ⸗-Ziehung des vormals kurhessischin, bei dem Bankhause M. A. v. Rothschild und Söhne zu Frankfurt a. M. aufgenommenen Staats-⸗Lotterie⸗Anlehens vom Jahre 1645 sind fol⸗ gende 60 Serien Nummern gezogen worden: . 42. 600. 643. 705. 728. 1199. 1279. 1369. 1381. 1671. 1737. 1747. 1970. 2032. 2038. 2066. 2107. 2211. 2218. 2258. 2480. 2512. 2632. 2650. 2830. 3090. 3355. 3532. 3612. 3669. 3751. 3753. 3933. 4013. 4104. 4188. 4227. 4270. 4359. 4397. 4485. 4612. 4661. 4743. 4824. 4855. 4948 5019. 5243. 5316. 5623. 5625. 5685. 5714. 5772. 5828. 6116. 6249. 6302. 6538. ᷣ Wir bringen solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Cassel, den 1. Dezember 1871. ö Königliches Regierungs ⸗Präsidium. von Hardenberg.
Nichtamtliches.
Deutsches Reisch.
Preußen. Berlin, 14. Dezember. Ueber die Anwesen— heit Sr. Majestät des Kaisers und Königs in der Provinz Hannover geht uns noch folgender Bericht aus Lüneburg zu: ;. ö
Kaum war die sichere Kunde nach Lüneburg gelangt, daß Se. Majestät der Kaiser und König auf der Durchreise von der Göhrde nach Berlin die hiesige Stadt berühren und kurze Zeit hier anhalten würden, als sich auch in allen Kreisen der Bevölkerung die freudigste Erregung kundgab. —
Aus der Bürgerschaft heraus bildete sich ein Komite, welches die Angelegenheit in Berathung nahm und in allen Kreisen der Bevölkerung das bereitwilligste Entgegenkommen fand. Soviel es die Witterung gestattete, wurde dem Platz vor dem Bahn⸗ hofe durch das einmüthige Zusammenwirken der Königlichen Eisenbahn⸗Verwaltung und der städtischen Behörden ein fest— liches Aussehen verliehen. Die Säle des Bahnhofsgebäudes, erst im Laufe dieses Jahres im Innern restauxirt und sehr geschmackvoll dekorirt, waren mit blühenden Topfgewächsen und Blumengewinden ausgeschmückt. Die Büsten Sr. Majestät des Kaisers und Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen zierten die Wände. —
Unter dem Wetterdache des Perrons waren zahlreiche Ge— winde von Tannengrün angebracht, unterbrochen durch die verschiedensten Fahnen. .
Die Treppe vor dem Bahnhofsgebäude war überbaut worden, um ein Podium zu gewinnen. Darüber wölbte sich ein roth ausgeschlagener Baldachin, mit den Wappenschildern des Deutschen Reichs, des preußischen Staats und dem Namens zuge des Kaisers geziert, von Fahnen in den preußischen und deutschen Farben überragt; eine Treppe führte von diesem improvisirten Pavillon zur Erde hinunter. Der weite Platz
vor dem Bahnhofe war mit Flaggenmasten umstellt, die durch doppelte Tannen -Guirlanden verbunden und mit Flaggen in den deutschen und preußischen Farben geschmückt waren. Jeder Mast trug ein Wappen, welches abwechselnd den preußsschen und den deutschen Adler mit der entsprechenden Krone zeigte Vor dem Pavillon erhob sich ein mächtiger Mastbaum, der eine kolossale Flagge in den deutschen Farben trug.
Lange vor der Ankunft Sr. Maßjestät füllte sich der Plat vom Publikum, das in festlicher Stimmung dem Eintreffen Sr. Majestät entgegenharrte.
Um 87 Ahr, als der letzte Personenzug vor dem Extrazug Sr. Majestät abgefertigt war, rückte die über 100 Mann arke freiwillige Turner Feuerwehr, welche den Ordner— ienst auf den Wunsch des Magistrats übernommen hatte, auf den Bahnhof, um die Zugaͤnge zu besetzen. Allmählich füllten sich alle zur Aufstellung bestimmten Räume. In dem Wartesalon erster und zweiter Klasse versammelten ssch die Offiziere sowie die zur Begrüßung Seiner Majestät er— schienenen Deputationen, nämlich die Deputationen der städti⸗ schen Kollegien aus Lüncburg, Harburg, Uelzen und Winsen a. d. L., die Deputationen der Aemter Lüneburg, Bleckede, Winsen a. d. L., Harburg und Oldenstadt, die Deputationen der Geistlichkeit der Stadt Lüneburg, des Lehrer⸗Kollegiums, des Johanneums zu Lüneburg und der Fleckensgemeinden zu Bleckede und Dahlenburg, ferner sämmtliche Königliche Ver— waltungs. und Gerichts-⸗Behörden, welche in Lüneburg ihren Sitz haben, sowie die von Sr. Majestät mit dem Verdienst— kreuz für Frauen und Jungfrauen dekorirten Damen der hiesigen Stadt und unter deren Führung eine Anzahl kleiner Mädchen, welche hierzu von dem Komite ausgewählt waren.
Der Wartesalon dritter Klasse war ausschließlich für die Damen bestimmt und der Korridor für die Invaliden und Reservisten, während auf dem Perron des Bahnhofes gegen Karten sich die übrigen Damen und Herren, namentlich aus den Kreisen der Beamten, versammelt hatten.
Vor dem Bahnhofsgebäude hatte sich die Bevölkerung der Stadt Lüneburg zum Festzuge geordnet und um den Pavillon im Halbkreise gruppirt. Die städtischen Knaben⸗ schulen, die Zünfte und Gewerke und die Vereine waren mit ihren Fahnen und Abzeichen erschienen und bildeten die Staffage des weiten Festplatzes. Hieran reiheten sich rechts und links und im Hintergrunde die vier hier cantonnirenden Schwadronen des 16. Dragoner⸗Regiments.
Der nicht reservirte Theil des Perrons einer großen Menge theils aus weiter Ferne geeilter Zuschauer dicht besetzt.
Bald nach 10 Uhr fuhr der reichverzierte Kaiserliche Extra⸗ zug unter dem Geläute aller Glocken in den festlich geschmück— ten Bahnhof ein, und als er hielt, traten der Geheime Regie⸗
war mi herbei⸗
Göhrde befohlenen und den Kaiserlichen Zug begleitenden Landdrosten Freiherrn von Schlotheim, der Commandeur des Dragoner Regiments, Oberst⸗Lmeeutenant von Waldow, und der Ober⸗Bürgermeister Fromme von hier, Letzterer als Vertreter der Stadt Lüneburg, an den Kaiserlichen Wagen, um Se. Ma⸗
jestät zu bewillkommnen. Ein tausendstimmiges donnerndes Hoch ertönte, als der Kaiser den Wagen verließ.
Der Ober⸗Präsident Graf zu Stolberg ⸗Wernigerode und der Landdrost von Schlotheim, welche inzwischen ebenfalls den Zug verlassen hatten, geleiteten Se. Majestät in den Warte— salon, wo die Deputatlonen aufgestellt waren; die kleinen weißgekleideten, mit blauer Schärpe und schwarz ⸗ weiß rothen Schleifen gezierten Mädchen bestreuten den Weg des Kaisers mit Blumen. Se. Majestät ließen Sich die einzelnen Deputa— tionen, die Behörden und das Offizier Corps vorstellen, richte ten an viele der Vorgestellten freundliche Worte und unter—
mit
rungs-⸗Rath Brauer, als Vertreter des zur Jagd nach der
hielten Sich auch mit den mit dem Verdienstkreuz dekorirten
Damen. Hierauf begaben Sich Se. Majestät nach dem vor dem Bahnhofe errichteten Pavillon. — Der Sprecher des Komite's, Ober⸗Gerichtsanwalt Schmidt,
hielt hier Naniens der versammelten Lüneburger, eine kurze
Anrede an Se. Majestät.
Er hetonte die Freude, welche Alle empfänden, daß es ihnen vergönnt sei, Se. Majestät zu begrüßen. seien fast 5560 Jahre verflossen, daß ein Deutscher Kaiser das Weichbild dieser Stadt betreten habe. Wie dem K⸗ niglichen Herrn die Herzen auch der Bewohner dieser Stadt enkgegengeschlagen häkten, als Er ausgezogen sei, den Erbfeind zu bekämpfen, wie ste gejubelt hätten, als die Kunde der zahl, reichen Slege erschollen fei, wie sie dankbar zu Sr. Maßsestät aufgeblickt hätten, als es gelungen sei, das Deutsche Reich wieder aufzurichten, so wollten sie alle auch zu Ihm stehen in guten und bösen Tagen, und deß zur Kunde solle ein dreifach
3711
donnerndes Hoch erschallen. Aus tausend und aber tausend Kehlen ertönte dasselbe. .
Se. Majestät richteten die freundlichsten Worte an die Deputation: »Nicht Ihm, nein, seinem Heere seien die Siege zu danken, dazu hätten auch die Bewohner dieser Stadt ihre treuen Kämpfer gestellt.« .
Hierauf nahmen Se. Majestät die aufgestellten 4 Eska— drons des 16. Dragoner-Regiments in Augenschein und begaben Sich darauf unter den Klängen der Wacht am Rhein« in das Bahnhofsgebäude zurück. .
ls Se. Majestät wieder in den Wagen steigen wollten, trat ein junges Mädchen vor und bat um die Erlaubniß, Sr. Majestät zum Andenken an diesen Tag einen Blumen— strauß überreichen zu dürfen. Huldvoll nahmen Se. Majestät die Spende entgegen und bemerkten, daß Sie dieses Bouquet der Kaiserin mitnehmen wollten.
Da erscholl das Signal zur Abfahrt, und langsam setzte sich der Zug in Bewegung.
Se. Majestät standen grüßend am Fenster, und laut erscholl der Jubel der Zurückbleibenden aus freudig bewegtem dankbaren Herzen.
Der erhebenden Feier in Lüneburg folgte eine zweite in Hohnstorf.
Auch hier war der Bahnhof festlich geschmückt. Eine mäch— tige Ehrenpforte bildete den Eingang. Vierzig große, mit Fahnen in den preußischen Farben gezierte und mit Guir—⸗ landen verbundene Mastbäume bezeichneten den Weg zur Dampffähre über die Elbe. Gegenüber auf der Mole wehte auf hohem Mastbaum eine große Flagge in den deutschen Farben. Seinen Abschluß erhielt der Schmuck durch die sinnige Dekoration des Aufgangs zur Dampffähre.
Auch hier fand eine Bewillkommnung und Begrüßung Sr. Majestät statt. Es hatte sich die Geistlichkeit der Inspek— tion Lüne hier aufgestellt, und außerdem waren die Ortsvor— steher der Gemeinden des jetzt zum Amte Lüneburg gehörigen ehemals lauenburgischen Amts Artlenburg, wozu Hohnstorf gehörte, erschienen.
Der Superintendent Raven aus Lüne und der Vorsteher Meyn aus Echem begrüßten Namens der Deputationen Se. Majestät, Allerhöchstwelche Sich die Deputationen darauf vor— stellen ließen.
Als der Kaiser mit Seinem Gefolge das Ufer verließ, da schollen Sr. Majestät noch lange die Jubelrufe nach, und stille Segenswünsche für das Heil des Kaisers, Seines Herrscher⸗ hauses und des Deutschen Reiches begleiteten Se. Masestät den Haiser und König auf der Reise nach Berlin.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin traf vorgestern Abend mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und ihren Kindern hier ein und wurde von Sr. Majestät dem Kaiser und König und Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen auf dem Anhalter Bahn— hofe empfangen. — Gestern wohnte Ihre Majestät dem Gottes⸗ dienste im Dom bei und empfing sämmtliche anwesende Mit— glieder des Königlichen Hauses. — Ihre Kaiserlichen und König— lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin dinirten bei den Kaiserlichen Eltern.
Den Kammerherrendienst hei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin haben übernommen die Königlichen Kammer— herren Graf Keller und Reichsfreiherr von Fürstenberg.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz kehrte vorgestern in der Begleitung Sr. Majestät des Kaisers Nachmittags 4 Uhr von der Göhrde zurück, be⸗ suchte Abends die Vorstellungen im Opernhause und im Schau— spielhause und begab sich später zum Empfange Ihrer Majestät der Kaiserin, Allerhöchstwelche gleichzeitig mit Ihrer Kaiserlichen und Köͤniglichen Hoheit der Kronprinzessin und den Kronprinz— lichen Kindern hier eintraf, nach dem AUnhaltischen Bahnhofe.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin machten gestern Mittag Ihren Ma— jestäten und den hier anwesenden Höchsten Gliedern der König—⸗ lichen Familie einen Besuch und dinirten um 5 Uhr im Kaiser⸗ lichen Palais.
— In der am 2. d. M. abgehaltenen 7.) Sitzung des Bundesrathes, in welcher der Staats- Minister Delbrück den Vorsitz führte, wurden: I) Die Mittheilungen des Präsi— denten des Reichstags über die Beschlüsse des Reichstags be⸗ treffend: a) Den Gesetzentwurf wegen Ergänzung des Strafge⸗ setzbuchs. p) Den Gesetzentwurf über Beschränkung des Grund- eigenthums in der Umgebung von Festungen. c) Den Gesetz⸗ entwurf wegen des Ersatzes der den Famillen von Reserve- ze. Mannschaften gewährten gesetzlichen Unterstützungen. d) Den Nachtrag zum dritten Bericht der Bundesschulden⸗Kommission. e) Petition in Bezug auf die Verwaltung der öffentlichen Ge—⸗ sundheitspflege, entgegen genommen. 2) Ueber den Reichshaus⸗
haltsetat und das Etatsgesetz für 1872 in der nach den Be— schlüssen des Reichstags sich ergebenden Fassung Beschluß ge⸗ faßt. he,, . erstattet über: a) die Zoll⸗ 2c. Ver- gütung für den ins Ausland versandten Tabak. P) Die Aufstellung einer neuen Uebersicht der zur , kommenden Uebergangs⸗ abgaben. c) Den Entwurf eines Regutativs für Theilungsläger. 4) Die Bewilligung von Remuncrationen für die Abstenipe— lung der Inhaberpapiere mit Prämien. e) Den Beschluß des Reichstags, betreffend eine Petition der Stadt Mainz um Be— willigung eines Zuschusses zu den Kosten der Stadterweiterung. f Die Steuervergütung für Branntwein zur Alkaloidenbereitung. QR Die Beschlüsse des Reichstags über eine Petition wegen der Differentialtarife der Eisenbahnen. H) Die Post. und Telegra⸗ phen- Rechnung aus Anlaß des Hinzutrittes von Baden zur Reichspost⸗ und Telegraphenverwalkung. i) Die Vergütung für die während des Krieges gegen Frankreich auf unbestimmte Zeit requirirten Fuhrwerke. 4 Sodann wurden mehrere Ein— gaben den betreffenden Ausschüͤssen überwiesen.
— Die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkehr, haben dem Bundesrathe unter dem 28. v. M. über die Präsidial Vorlage, betreffend die Auf⸗= stellung einer neuen Uebersicht der zur Erhebung kommenden Uebergangsabgaben, Bericht erstattet und beantragt: der Bundesrath wolle beschließen, daß I) jedem Bundesstaaie über—⸗ lassen bleibt, für die Erhebung der Uebergangsabgaben von Bier, Branntwein und geschrotetem Malz, beziehungsweise für die Gewährung der Steuervergütung bei der Ausfuhr der ge— nannten Erzeugnisse in Gemäßheit der Bestimmung in Ar— tikel 21 der Maß⸗ und Gewichtsordnung vom 17. August 1868 eine Umrechnung der Maße, nach denen bisher die Abgabe— und die Ausfuhrvergütung bemessen ist, in die durch die ge⸗ dachte Maß⸗ und Gewichtsordnung eingefübrten metrischen Maße vorzunehmen und danach die vom 1. Januar 1872 ab zu erhebenden Abgabensätze, beziehungsweise die zu gewährende Ausfuhrvergütung zu bestimmen, — Y) die betreffende Buͤndes⸗ regierung von der vorgenommenen Umrechnung und den da—⸗ nach sich ergebenden Abgabesätzen u. s. w. dem Reichskanzler Mittheilung zu machen hat, — 3) die Aufstellung einer Ueber— sicht vorbehalten bleibt, welche an Stelle der zu Nr. 5 des Schlußprotokolls zu dem Zollvereins-⸗Vertrage vom 8. Juli 1867 beigefügten »Uebersicht der Steuersätze, welche in denjenigen Vereinsstaaten ꝛ6., wo innere Steuern auf die Hervorbringung oder Zubereitung gewisser Erzeugnisse gelegt sind, von den ö vereinsländischen Erzeugnissen erhoben werden«, zu treten hat.
— Aus Veranlassung einer Vorlage des Präsidiums sind dem Bundesrathe von den Ausschüssen für Zoll⸗ und Steuer⸗ wesen, sowie für Handel und Verkehr, Bestimmungen über die Tara vorgelegt worden, welche der Bundesrath in der Sitzung vom 19. v. M. mit einzelnen Modifikationen genehmigt hat.
— Die Ausschüsse des Bundesrathes für Handel und Verkehr, für Rechnungswesen und für Justizwesen, sowie die vereinigten Ausschüsse desselben für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, und für Justizwesen und für Rech⸗ nungswesen hielten heute Sitzungen ab.
— Das Staats-⸗Ministerium trat gestern zu einer Sitzung zusammen.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrathe, Königlich bayerische Staats⸗Minister v. Lutz ist gestern Morgen nach München zurückgekehrt.
— Der General-⸗Post⸗Direktor Stephan hat sich in Be⸗ gleitung des Ober⸗Post⸗Ratbs Günther behufs der Postvertrags⸗ Unterhandlungen mit Frankreich gestern nach Paris begeben.
— Der von Frankfurt a. M. um 87 Uhr Abends fahr⸗ planmäßig hier ankommende Schnellzug ist vorgestern um eine Stunde verspätet hier eingetroffen.
— Die mit dem Courier Zuge aus Cöln über Kreien⸗ sen um 10 Uhr 50 Min. Vormittags fällige Post ist am 2. d. M. ? Stunden 10 Min. verspätet hier eingetroffen.
— Am 3. Dezember C. Vormittags hat sich auf der Rhei⸗ nischen Eisenbahn der Unfall ereignet, daß ein Personenzug während der Fahrt von Aachen nach Cöln am Bahnhof Rothe— Erde mit einer Rangir ⸗Abtheilung zusammengestoßen ist, wobei drei Personen verletzt und beide Gleise gesperrt wurden. Die Gleissperrung konnte noch am nämlichen Tage beseitigt werden. Strenge Untersuchung zur Ermittelung der Ursache des Un⸗ falles ist sofort eingeleitet.
— Der nächste Kom mungl-Landtag der Kurmark wird am 15. Januar 1872 in Berlin eröffnet werden.
Bayern. München, 2. Dezember. Die mit dem . Januar k. J. eintretende Aufhebung des Handels⸗ Ministeriums wurde gestern vom Könige genehmigt.