1872 / 3 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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3 la suite und der life Adjutanten, des spanischen Ge⸗ sandten Don Juan Antonio de Rascon und seiner Attachsés und nach dem feierlichen Akt große Tafel statt. Ihre Majestät die Kaise rin⸗-Königin empfin estern im Königlichen Palais Se. Königliche Hoheit den Groß⸗ erzog von 2 und dinirte heute bei Ihrer Kaiserlichen und

Königlichen Hoheit der Kronprinzessin.

Am 2. d. Mts. hielt der Bundesrath unter Vorsitz des Staats⸗Ministers Delbrück eine Plenarsitzung ab, in welcher über folgende Gesetz⸗ Entwürfe für , berathen

wurde: a) den Gesetz'Entwurf, betreffend das Verbot der Zah⸗ lungsleistung mittelst außerdeutschen , , . außerdeut⸗; scher Bankngten und ähnlicher Werthzeichen; b) den Gesetz⸗Ent-⸗ wurf, betreffend die Ausgaben für die Unterbeamten der Was⸗ serbau⸗Verwaltung für 1872, () den Gesetz⸗ Entwurf wegen Einführung des ach ret wegen Beseitigung der Doppel- besteuerung vom 13. Mai 1870.

Der Ausschuß des Bundesrathes für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen.

In der Weihnachtswoche 18. 25. Dezember gingen mit der on an Adressaten in Berlin ein: 983816 Stück 963 Vorjahr 79,168). Es wurden zur 4 geliefert in Berlin: 20,907 Stück . Vorjahr 198,944). Es transitirten durch Berlin 99,094 Stück (im Vorjahr 108,427). Die Verminderung beim Transit hat ihren Grund sowohl in Ableitungen auf die Eisenbahn - Postcourse solcher Routen, welche Berlin nicht be—⸗ rühren, als insbesondere auch darin, daß das Publikum, ent⸗ . end dem Ersuchen des General-⸗Postamts, in diesem Jahre ie Weihnachts⸗Versendungen vielfach nicht big zur letzten Woche aufgeschoben, sondern früher damit begonnen . Aus die⸗ sem Grunde ist die Steigerung des Weihnachts -⸗Postverkehrs noch viel bedeutender gewesen, als die obige, nur die letzte Woche umfassende Statistik ergiebt. Zur ordnungsmäßigen Bewältigung hat, außer dem theilweise früheren Beginn der Versendungen, die Signatur mit der vollen Adresse wesentlich mit beigetragen.

Im Bereiche der Postverwaltung haben zu Weihnach⸗ ten eptraordinäre Remunerationen in sehr bedeutendem Umfange bewilligt werden können, und ist bei e, . na⸗ mentlich auch das Unterbeamtenpersonal bedacht worden.

Der von Hinterpommern um 6 Uhr Abends fahr— planmäßig in Berlin ankommende Courierzug ist am 2. Ja⸗ nuar wegen starker Frequenz um 56 Minuten verspätet bier eingetroffen.

Kr Courierzug II. der Königlichen Ost bahn kam heut mit einer Verspätung von 35 Minuten hier an. Grund dieser Verspätung ist das Defektwerden der Lokomotive.

Schleswig, 3. Januar. Der Regierungs⸗Präsident Frei⸗ herr von Ende veröffentlicht Folgendes:

Nachdem des Königs Majestät Allergnädigst geruht haben, mich zum Präsidenten der Königlichen Regierung in Düsseldorf zu er— nennen, lege ich am heutigen Tage die Geschäfte meines bisherigen Amtes nieder und nehme hiermit von Schleswig⸗Holstein Abschied.

Ich sage allen Behörden, Beamten und Bewohnern der Provinz, welche mich durch freundliches Entgegenkommen beglückt und mich in meinem Wirken wohlwollend unterstützt haben, meinen aufrichtigsten Dank, und bitte dieselben, mir ein freundliches Andenken zu be— wahren und versichert zu kim daß ich das weitere Aufblühen dieser 5 Provinz auch in der Ferne mit dem größten Interesse ver⸗ . und des Guten, das ich hier erfahren, stets eingedenk bleiben werde.

Schleswig, den 3. Januar 1872.

Freiherr von Ende.

Rendsburg, 30. Dezember. In der vierten Sitzung des Provinzial⸗Landtags wurde nach der Schlußberathung über den Ausschußbericht, betreffend den Entwurf eines Statuts für die Verwaltung der provinzialständischen Brandversicherungs⸗An⸗ stalten, abgestimmt und der Minoritätsantrag, der den Ileber— gang jener Anstalten statt vom 1. Juli 1872 erst vom 1. Ja⸗ miar 1873 beantragte, angengmmen. Von der Erledigung des Statutenentwurfs wurde Abstand genommen. Darauf kam zur Erledigung die Nr. 2 der Tagesordnung, Schlußberathung über den Ausschußbericht, betreffend die Organisation der stän⸗ dischen Verwaltung. Nach Verlesung der hierzu gestellten Amen⸗ dements und der kurzen Berathung über dieselben wurde zur Abstimmung geschritten und sämmtliche zur Abstimmung ge— brachten Anträge, des Ausschusses angenommen. Dagegen wurbe der Minoritätsantrag, welcher verlangte, daß die Wahl des Landes ⸗Direktors sofort vorgenommen werde, verworfen. Darauf kam der dritte Punkt der Tagesordnung, Erwählung des ständischen Ausschusses und der Stellvertreter, zur Erledi⸗

Jahre, gestern die Berathung

gun Nach der Annahme des r . betreffend ie Revision der Rechnung über die Kosten des letzten Land⸗ tages, und der Verlesung eines Bedenkens wurde beantragt, daß der Sitz des Landtages bis weiter in Rendsburg verbleibe, welcher Antrag angenommen wurde. Mit der Erledigung verschiedener Formalitäten und mit einem Hoch auf Se. 6 66 ö n n 9g . 6 f Diät des wig-holsteinischen Provinzial⸗Landtages geschlossen.

36. esheim, 31. Dezember. Dr erg! Consecration des Bischofs Wilhelm ist dem Programm gemäß vor sich gegangen. .

. 2. Januar. Der Fürst und die Fürstin von Hohenzollern haben in Erwiderung der von dem hie— gen , . Jahreswechsel Namens der Stadt . dargehrachten Glückwünsche folgendes Telegramm zu⸗ gelangen lassen:

. . . 2 1872. Unseren aufrichtigsten Dank für die freundlichen Neujahrswünsche, die wir dankbar und exinnerungspoll aus ganzem Herzen für Sie, die Stadt und ganze

Bürgerschaft erwidern. Färst und Fürsu . ö ürst und Fürstin von Hohenzollern.“

Bayern. München, 1. Januar. Der n ch der Kammer der Abgeordneten hat dem Antrag der Staatsregierung auf Reniunergtion für außerordentliche Lei- stungen des . der Verkehrsanstalten während der

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Kriegszeit die mmung ertheilt und ist auch damit einver—⸗ standen, daß fragliche Remunerationen aus den laufenden Ein- nahmen der Verkehrsanstalten für 1871 gedeckt werden.

Sachsen. Dresden, 3. 2 Die neue jetzt vor⸗

Eelegi Gemeindeordnung bestimmt eine Eintheilung der ommunen in Städte über und unter 6000 Een ner, sowie in Landgemeinden. Für erstere Städte werden die bis- erigen . . beibehalten, für die zweiten ungirt der Bürgermeister zusammen mit dein Gemeinderath, ür die . der Gemeindevorstand mit dem Ge⸗ meindegusschuß. Das Bürgerrecht ist in den Städten an Grundbesitz oder an Leistung von Staatssteuern in der Höhe von mindestens 1 Thlr. geknüpft.

Württemberg. Stuttgart, 3. Januar. Der König at vermöge Entschließung vom 1. d. Mls. die Herzoge Eu gen rdmann und Wilhelm Eugen von Württemberg

unter die Ritter des Großkreuzes des Friedrichsordens auf, genommen.

ö Abgeordneten kammer hat heute ihre Sitzungen wieder auf enommen. Auf die Interpellation, ob die Auszah⸗ lung der Unterstützungen an Reservisten und Landwehr ner bald erfolgen werde, antwortete der Minister des Innern, die Regierung habe Alles gethan, um die Erledigung Dieser Ange⸗ , möglichst zu beschleinigen.

aden. Karlsruhe, 2. Januar. Heute trafen Nach— mittags J Uhr 20 Minuten, von Baden kommend, der Land— graf und die Landgräfin von Hessen, geborene Prinzessin Anng von Preußen, mitz ihren Kindern, dem Prinzen Wilhelm und der Prinzessin Elisabeth, zum Besuch der . lichen Familie hier ein und wurden von dem Großherzog am Bahn⸗ hof empfangen. Die ohen G ste machten im Laufe des Nachmittags Vesuche hei den Mitgliedern der Großherzog— lichen Familie, speisten im Großherzoglichen Schloß und kehrten Abends nach? Uhr wieder nach Baden zuruͤck.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 2. Januar. Der Kaiser hat sich heute zur Jagd nach Reichengu degeben.

Prag, 2. Januar. Wegen Wei erung des Landes⸗ ausschusses, die rückständigen Landesbeiträge zu den Aus— aben der Schulbezirke auszuzahlen, wurde die Beschlagnahme zer Landes⸗Forderungszuschläge bis zur Höhe der rückständigen Beiträge ausgesprochen.

Niederlande. Haag, 1. Januar. Die Erste Kam⸗ mer der Generalstgaten hat, mit der letzten Sitzung im alten , über die verschiedenen Budgets zu Ende geführt. Sie würden fast alle einstimmig ange⸗ nommen, und nur die Budgets der Kolonien gaben zu Be⸗ batten über dieses Thema Anlaß. Die Kammer hat sich dann bis zum 15. Januar vertagt und für die nächste Sitzung die Berathung der Verträge mit England über die Guineaküste und Sumatra auf ihre Tagesordnung gesetzt.

Großbritannien und Irland. London, 3. Januar. Der Prinz von Wales hat nach einem Bulletin von heute Mittag guten Schlaf gehabt. Seine Kräfte nehmen zu, die örtlichen Schmerzen lassen nach.

Griechenland. Ueber die sogenannte Affaire Lawrion wird der »Nat.⸗Itg.« aus Athen, 22. Dezember, Folgendes

mitgetheilt:

erhalten:

Hütten werke

pflichtung 3e . 30 Prozent anstatt 10 Prozent von

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Die betreffende französischitalienische Gesellschaft hat zwei Konzessionen ie eine 2 . der Bleischlacken, welche im Lawrion üdostspitze Attika's) gus alter klassischer Zeit lagern, die andere auf 8. Gewinnung von Schwefelbleierzen, welche noch in den dortigen alten Bergwerken vorhanden sind. In der unbehinderten Benutzung beider Konzessionen befindet sich die rl Gesellschaft. Auf dem u Ergastirion an der Lawrisschen Ostküste sind von 18 Bleiöfen 14 16 in stetem Betriebe, und es liefern die⸗ selben aus den alten Schlacken täglich ciren W 32 Tonnen Blei mit einem Bruttowerth von ca. 137090 Bio Fres. und an enthaltenem Silber von 16890 1920 Fr. Von diesem ,. zahlte die Gesellschaft bisher 10 Prozent des Nettogewinnes oder täglich ca. 690 790 Fr. Gänzlich frei verfolgte sie bisher ihre obige Bergwerks⸗Konzession; sie machte Schächte und Baue, wo es ihr gefiel allerdings ohne bisher beachtenswerthe Erze gefunden zu hahen. Der entstandene Streit handelt ich um folgende Punkte: ens droht ein fast beendeter Civilprozeß der Gesellschaft 3 em Rein- ertrag der Schlacken zu zahlen, weil der größte Theil des Grund und Bodens, von welchem die letzteren genommen werden, nicht durch Kauf von der Gemeinde Keratea in den Besitz der Gesellschaft gelangt ist sondern wohl dem griechischen Stagte gehört; zweitens will die Gesellschaft . obige Bergwerks -⸗Konzession das Recht erworben haben, alle die bleihaltigen Erden auszubeuten, die sich im Lawrion meilenwelt an der Oberfläche verbreitet gefunden haben und welche im Wesentlichen die Abwürfe von dem alten Aufe bereitungs und Hüttenbetriebe sind. Diese Abwürfe, nach Strabos altgriechischem Ausdrucke »Ekvoladen« genannt, liegen zum an Theile gen abseits von den alten Bergwerken und füllen nicht selten ganze Thalgründe aus; dieselben enthalten auch nicht »Schwefelblei⸗, auf welches die Konzession lautet, sondern im Wesentlichen kohlen⸗ saures Bleiorzyd. Diese Etvoladen sind durch Kammerbeschluß vom 27. Mai v. * zum Staatseigenthum erklärt worden.

Rumänien. Bu karest, 3. Januar. Sämmtliche Sek⸗ tionen des Senates haben die Eisenbahnkonvention einstimmig

angenommen.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 2. Januar. Am 30. v. Mts. wurde der Präsident des montenegrinischen Senats, Boshidar Petrowitsch Njegsös, von dem Kaiser empfangen.

Amerika. New-⸗Jork, mh Jahres bericht, welchen der Finanz⸗Minister Boutwell dem Vereinigten Staaten⸗Kongreß am 4. Dezember v. J. ein- gereicht hat, sind während des am 30. Juni 1871 beendeten 5 94,327,764 Doll. der Bundes schuld ggetnlgt worden. Die Zolleinnahmen beliefen sich auf 206,279,408 Doll, gegen 194, 4. Doll. im Vorjahre, die Erhebungskosten auf 3, 1 pCt. ; nahme, gegen 185,128,859 Doll. im Vorjahre, (die Gesammt⸗

einnahmen, außer den Zöllen und Steuern, 2,338,646 Doll. aus

verkauften Bundesländereien, 31,566,736 Doll. aus verschiedenen Quellen) erreichten nur 383323,944 Doll., gegen 411,255,477 Doll. im Vorjahre. Die Ausgaben im Fiskaljahr waren; Civildienst und Diverses 9,498,710 Doll., . Doll., abzüglich 8280093 Doll. Erlös aus ver- auftem Kriegsmaterial) 35,799,991 Doll,, Maxine 19,431,027 Doll., Indianer und Pensionen 41,870,592 Doll., Zinsen der 125,576,565 Doll., zusammen 292, 177,88 Doll., gegen 30953, 560 Doll. im J. Ueber die Reduktion der Steuern und Zölle sagt der Bericht:

Es ist thunlich, auf die Einkünfte aus allen Bundessteuern zu

, außer auf die, herrührend von Steuermarken, Spirituosen,

Tabak und Malzgetränken. Diese Steuerquellen sollten für das Fiskaljahr 1872 —· 73 ein Bundeseinkommen von ca. ,,. Doll. liefern, so daß die Steuerreduktion 16000000 Doll. betragen würde. Unter den jetzt in Kraft befindlichen Gesetzen werden sich die Zoll⸗ einnahmen, sowie der Erlös aus dem Verkauf von Ländereien und die Einnahmen aus verschiedenen Quellen auf ea. 233 009,000 Doll. belaufen so daß sich die Gesammt⸗Bundeseinkünfte für das Fiskal⸗ jahr are auf ca. 343,000,000 Doll. , e. würden. Die Bundesausgaben, der an den . abzuführende Betrag nicht eingeschlossen, werden auf 273025733. 99 Doll, veranschlagt. Falls zu diesem Betrage 509009 Doll. für Tilgung der Bun⸗ desschuld hinzugerechnet werden, so bleibt inclusive des an den Amor⸗ tisations Fonds abzuführenden Betrages ein Ueberschuß von ca. Wyob0o0 Doll,, bis zu welchem Betrage die Einkünfte aus den öͤllen reduzirt werden können. Die vergeschlagene Reduktion der Zoll⸗ und Steuer⸗Einnahmen beträgt demnach 36000690 Doll. Mit Rücksicht hierauf ,. ich der Betrachtnahme des Kongresses eine Reduktion der Zölle au ö. Kohlen um fünfzig Cents per 2 die Reduktion des Zolles auf rohe Häute und ue und völlige Absch eine große Klasse in anderen Ländern produzirter Artikel, welche hie⸗ sige Handwerker und Fabrikanten in ihrem Geschäft brauchen, welche in den Vereinigten Staaten nicht produzirt werden können und von welchen die Zoll⸗Einnahmen unbedeutend sind. Eine Liste derartiger Artikel, mit den Zollbeträgen, welche für jeden einzelnen Artikel ent— richtet wurden, wird gegenwärtig angefertigt und wird dem Kongreß unterbreitet werden.

18. Dezember. Nach dem w Freiheit gescht

Die Bundessteuern brachten 143,098,153 Doll. Ein⸗

Salz um fünfzig Prozent, auf bitumi⸗ ,. des Zolles auf rt

Die Zollbefreiung einer größeren Anzahl in Fabriken benutzter

Artikel und die Reduktion des Zolles auf Kohlen, wird Gelegenheit für allmähliche Vermindernng der Zollraten auf diesen gen Produkte geben deren Kostenpreis ang, die Veränderungen vermindert wird.

Während als eine Konsequenz der Gesetzgebung Nichts der öffent⸗ lichen Wohlfahrt schädlicher sein könnte, als eine Politik, welche die . es Landes vernichten oder ernstlich beunruhigen önnte, so ist es doch moll ch durch weise und allmähliche, den Ge—= schäfts⸗ und Arbeitsverhältnissen angemessene Veränderungen, die

ö. . zu reduziren, daß jede Klasse des Volkes daraus utzen zieht.

In Hetrefß der Mittel zur Wiederaufnahme der Baar—⸗ ahlung meint der Finanz⸗Minister, „Hauptmittel, um das er— i Dil zu erreichen ohne Reduktion des Volumens des Papiergeldes, wäre der Gebrauch von Papiergeld an der Küste des Stillen Oceans. Dieses Ziel im Auge, wurden bereits von diesem Departement Schritte eingeleitet, um zu ermitteln, ob es thunlich sei, Papiergeld für Gold zu substituiren, und ich abe Grund zu der Annahme, daß eine dies bezweckende Ver⸗ änderung in den auf die Nationalbanken bezüglichen Gesetzen den allgemeinen Charakter des Systems nicht ungünstig be— einflussen werde. *

Nach dem Bericht des »Comptroller of the Curreney⸗— wurden 145 Nationalbanken kraft des am 12. Juli 1871

assirten Gesetzes , durch welches zur Emission wei⸗ erer 54 Millionen Dollars ö. wird, und von diesem Betrage bereits 22,333,990 Doll. emittirt. Kraft desselben Ge—⸗ setzes hat der Finanz⸗Minister 22,230, 9000, Doll. damals in Cirkulation befindlicher dreiprozentiger Certifikate eingelöst, so daß gegenwärtig von diesen noch B, 490 000 Doll. ausstehen. Im . belief sich die Zahl der Banken am 1. Oktober d. J. auf 1886. Am 30. September 1871 waren 1784 Notenbanken vorhanden mit 462,518,601 Doll. eingezahltem Kapital und 322,952,039 Doll. umlaufenden Noten, außerdem noch 2 Gold⸗ banken mit 1,300,000 Doll. Kapital und 495,000 Doll. um⸗

laufenden Gold⸗Banknoten.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Parts, Donnerstag, 4. Januar, Morgens. Dem »Jour— nal officiel haisolsß sind in der Zeit vom 75. bis 31. Dezember 440 wegen Betheiligung an der Insurrektion Verhaftete in t. Im Ganzen sind bis jetzt 1,B729 Freilassungen erfolgt. asselbe Blatt meldet: Die russische Botschaft erklärt das Herůcht daß Rußland die Absicht habe, französische Offiziere zum Eintritt in die russische Armee zuzulassen, für vollständig unbegründet, .

8 t. Petersburg, 4 Januar Das heutige amtliche Journal veröffentlicht die am 7 d. vom Fürsten Gortschakoff an den hiesigen Gesandten der nordamerikanischen Union in Antwort auf die Depesche des Stagatssekretärs Fiss vom 16. November v. J. erlassene Note. Nach Konstatirung der Abberufung Catacazy's wird die eingehende Prüfung aller in der De⸗ pesche betonten Beschwerdepunkte, von welchen mehrere durch Catacaz in Abrede, gestellt würden, ö esichert. Es wird indeß hinzugefügt, daß das Rechtsgefühl in den Vereinigten Staaten lb ein so hoch entwickeltes sei, daß Fish kaum annehmen könne, die russische Regierung werde vor Anhörung Catacazy's, als der anderen Partei, ihr Urtheil in der Sache abgeben. Wenn die russische Regierung daher ihr Urtheil bis dahin suspendire, wo Catacazy seine Verthei— digungsargumente vorgebracht haben werde, so sei sie überzeugt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten diese ihre, An⸗ , vollständig würdigen und daß dieser peinliche Incidenz— fall in keinerlei Weise den Gefühlen alter aufrichtiger Freund— schaft, welche beide Staaten verbänden und erst neuerdings in dem . Empfange des Großfürsten Alexis glänzenden Ausdruck gefunden hätten, Abbruch thun werde.

Statistische Nachrichten. ö

Nach dem von dem städtischen statistischen Bureau veröffent⸗ lichten provisorischen Resultat der Berliner Volkszählung am 1. Dezember 1871 stellt sich die anwesende Bevölkerung Berlins auf 25/011 , . (gegen 186, 4 1250530) (davon in den Stgdt⸗ theilen Berlin 321660, Alt- Kölln 16,827, Friedrichs⸗ Werder 8332, Dorotheenstadt 22,595, Friedrichsstadt 76,433 ö Friedrichsstadt außer⸗ halb 26,592, Schöneberger und Tempelhofer Revier 5 165, Louisen⸗ stadt jenseits 63,362, Louisenstadt diesseits 115,838, Neu⸗Kölln 7202, Stralauer Revier 101,698, Königstadt 8.827, Spandauer Revier 71846, Spandauer Revier außerhalb 117275, Friedrich⸗Wilhelmsstadt 19131, Moabit 14422, Wedding 25.3334). Von der Bevölkerung sind 416/625 (** 65/370) männlich, 4083858 (4 59,660) weiblich. Die Strombevölke⸗ rung betrug 3022 (- 962). Abwesend waren 6063 * 1571) 38411 (4 887) männlich, 2222 (4 3h weiblich. Bewohnte Grundstücke sind 14,503 ( S837), Haushaltungen 1756018 Cr 22377) gezählt. Im Jahre 1867 kamen auf 1 Grundstück 1II2 Haushaltungen, im J. 1871 12,02. Nach der neuesten Volkszählung hat Kiel 32.899 Einwohner

gegen 24216 in 1867, also Zunahme ea. 36 pCt.; 1864 zählte Kiel