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Der Saal und die Logenreihen waren von einem glän⸗ enden Publikum dicht gefüllt. Um 9 Uhr erschienen die Aller⸗ ha n und Höchsten Herrschaften in Begleitung der Fürstlichen Gäste in den Proseeniumslogen zur Linken und traten gegen 93 Uhr den gebräuchlichen ersten Umgang, mit welchem der Ball eröffnet wird, durch den Saal an.
Der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele, Kammer⸗ herr von Hülsen, die Palastdame *. Majestät der Kaiserin und Königin, Gräfin von Hacke, führend, schritt den Aller höchsten Herrschaften voran. Se. Majestät der Kaiser und König führten Ihre Kaiserliche und Königliche 8 die Kronprinzessin. Es folgte Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, geführt von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Arthur von Großbritannien, dann Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen zur Seite Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Earl neben Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Alexan⸗ drine von Mecklenburg. Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Albrecht (Sohn), Alexander, Adalbert, ern Wil⸗ helm von Mecklenburg, der Prinz Wilhelm von Württemberg, Prinz August von Württemberg, Prinz von Hohenzollern,
rinz Elimar von Oldenburg folgten, Damen des Königlichen ofes führend. Seine Majestät der Kaiser und König trugen die Uniform des 2. Garde⸗Dragoner⸗Regiments, Seine Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz die des Berliner Garde⸗Landwehr⸗Bataillons, Prinz Arthur die schwarze eines britischen Rifleregiments. Nachdem der dreimalige Umgang durch den Saal beendigt war, nahmen die Allerhöchsten, Höchsten und Hohen Herrschaften wieder in ben Prosceniums⸗ logen zur Linken Platz, und der Tanz im Saale begann. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin zog Sich bereits bald nachher zurück. Bei der späteren Wiederholung des , führten Seine Mgjestät der Kaiser die Prinzessin Carl, Se. Kaiserliche und , ,. Hoheit der Kronprinz Ihre Majestät die Kaiserin und Königin, Prinz Arthur Ihre Königliche Hoheit die Herzogin von Mecklenburg.
In den Pausen der einzelnen Tänze begaben Sich Se. Majestät der Kaiser und Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz wiederholt in den Saal und richteten an Einzelne in der dichtgedrängten Menge n , Worte. An der Frangaise nahmen Prinz Albrecht Sohn, der Herzog Wilhelm von Meck⸗ lenburg und der 36 Wilhelm von Württemberg Theil. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin verließ mit Ihren König⸗ lichen Hoheiten der Prinzessin Carl und der Herzogin von Mecklenburg gegen 113 Uhr das Haus. Se. . der Kaiser und König und die Prinzen, mit Ausnahme des Prin—⸗ zen Arthur, verweilten noch bis 17 Uhr, dem . Schauspiel des Balles von den Prosceniumslogen aus zusehend.
Um 2 Uhr erfolgte der Schluß des Festes.
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— Im weitern Verlauf der n, 2.) Sitzung des Hau⸗ r
ses der Abgeordneten wurde eine Reihe von Petitionen erledigt. Demnächst berieth das Haus einen Antrag des Abg. Elsner von Gronow, der nach längerer Debatte zwischen den Staats⸗Ministern von Selchow und Camphausen, sowie den Abgg. von Wedell (Vehlingsdorff), Pieschel, Karsten und Els— ner von Gronow in folgender Fassung angenommen wurde:
Die Staatsregierung aufzufordern, dem Landtage der Monarchie noch während der jetzigen Session eine Vorlage zu machen, welche dem landwirthschaftlichen Museum in Berlin eigene Räumlichkeiten sichert und zwar in solcher Ausdehnung, daß auch der erforderliche Raum zu Auditorien und zur Prüfung landwirthschaftlicher Ma—⸗ schinen vorhanden ist.
Der Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung des Markt⸗ stands geldes (s. S. 3652 d. Bl. de 1871), wurde in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung, mit der sich der Staats⸗ Minister Graf von Itzenplitz durchweg einverstanden erklärte, an⸗ genommeb. Ebenso trat das Haus bezüglich der Vorlage wegen der im Jahre 1871 erfolgten ö ung des . zu⸗ standes über die Stadt Königshütte 9. S. 3745 d. Bl. de 1871.) ohne Debatte dem Antrage der Justiz⸗Kommission bei, die von der Regierung gegebene Rechenschaft als genügend anzuerkennen. — Es folgte die Berathung über die Verordnung wegen der Ausdehnung der Geschäfte der Preußischen Bank auf Elsaß⸗ Lothringen vom 10. Juni v. J. s. S. 36528. Bl. de 191.) Während die Regierungsvorlage sich darauf beschränkt, die nachträgliche Genehmigung der oktroyirten Verordnung nachzusuchen, ist von dem Abg. Dr. Hammacher folgender Gesetzentwurf ein⸗ gebracht worden:
§. 1. Die Preußische Bank ist ermächtigt, in dem deutschen Neichsland Elsaß -Lothringen an dazu geeigneten Orten Komptoire, Kommanditen und Agenturen . errichten und daselbst nach Maß⸗ gabe der Bestimmungen der Bankordnung vom 5. Oktober 1846
Bankgeschäfte zu betreiben, . §. 2. Der Staatsregierung wird in Bezug auf den Erlaß der Verordnung vom 10. Juni 1871 Indemnität ertheilt.
§8. 3. Die von der Preußischen Bank seit Erlaß der Verordnung
vom 10. Juni 1871 in dem Reichslande Elsaß⸗Lothringen vorgenom⸗ menen Rechtshandlungen erlangen durch gegenwärtiges Gesetz rück= sichtlich der dem preußischen Staat daraus erwachsenen Verbindlich- keiten Rechtsgültigkeit.
Nach längerer Debgtte zwischen dem Staats-Minister Grafen von Itzenplitz, den Regierungs⸗Kommissaren Ministerial⸗
Direktor Moser und Bank⸗Präsident v. He, e und den Abgg.
v. Rönne, Dr. Hanmacher, Graf Limburg Stirum, Bahlmann, v. Kardorss und Dr. Hänel, wurde der Hammachersche Gesetz⸗ entwurf in seinen beiden ersten Paragraphen angenommen; der dritte Paragraph wurde dagegen abgelehnt.
= Gemäß der e g en Bekanntmachung des Ober⸗ Präsidenten der Provinz Brandenburg, von Jagow, trat am I5. Januar d. J der 44. Kommunal-⸗-Landtag der Kur⸗ mark im Ständehause zu Berlin zusammen.
Der Vorsitzende, Ober⸗Schloßhauptmann Graf von Königs⸗ marck, eröffnete denselben nach einigen einleitenden Worten
mit einem dreimaligen »Hoch« auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Versammlung mit Be⸗ geisterung einstimmte.
Demnächst gedachte der Vorsitzende des schmerzlichen Ver⸗ lustes, den der Landtag durch den Tod des langjährigen Ver⸗
treters der Niederlausitz, der bei dem Kommunal Landtage der
Kurmark in Feuer-Sozietäts⸗Angelegenheiten betheiligt ist, des Geheimen ut Rh und Land⸗Syndikus von Beerfelde erlitten, in Worten der Anerkennung der vielfachen Verdienste des Verstorbenen. Die Versammlung ehrte sein Andenken durch Erheben von den Sitzen, und übernahm es der aus der , ,, anwesende Wirkliche Geheime Rath Frhrn. von Man⸗ teuffel auf Aufforderung des 5. der Familie des Verstor⸗ benen hiervon die geeignete Mittheilung zu machen.
Nachdem hierauf der Landrath von Gersdorff aus Beeskow zum Protokollführer ernannt worden und einige Veränderun⸗ gen in der Zusammensetzung der Versammlung von dem Vor⸗ sitzenden mitgetheilt worden waren, setzte derselbe die Präklusiv⸗ frist für die Annahme noch eingehender Geschäftssachen, auf den 23. Januar er, Mittags 12 Uhr, fest. Der Vorsitzende schritt sodann zur Bildung der drei Ails chüsse und ernannte ., Vorsitzenden des ersten Ausschusses den Wirklichen Geheimen
ö. Freiherrn von Manteuffel, zum Vorsitzenden des zweiten Ausschusses den Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath von Klützow, und zu dem des dritten den Haupt⸗Ritterschafts⸗ Direktor, Schloßhauptmann Grafen Haeseler.
Diesen 3 Ausschüssen, welche aus 12 resp. 11 Mitgliedern
gebildet wurden, überwies der Vorsitzende nunmehr die ein.
gegangenen Geschäftssachen und zwar erhielt der 1, Ausschuß in der Hauptsache die Feuer⸗Sozietäts⸗Angelegenheiten, der 2. die Landarmensachen, der 3. die die Provinzial⸗Hülfskasse und das Kriegsschuldenwesen berührenden Fragen und einige ein⸗ egangene Gesuche um Gehaltsverbesserungen, Unterstützungen . Rettungshäuser und Vereine ꝛc. c. 5 Demnächst wurde die 1. Plenar⸗Versammlung geschlossen.
In der II. Plenarversammlung am 17. Januar er. theilte der Vorsitzende eine anderweite Personalveränderung mit, und brachte demnächst noch mehrere eingegangene Sachen zur Kennt- niß der Versammlung resp. zur Vertheilung an die Ausschüsse, welche letztere bereits ihre Arbeiten begonnen haben.
— Heute Nachmittag 1 Uhr fand vom Sterbehause, Seeger⸗ hof a. aus, nach dem evangelischen Invalidenkirchhof in der Scharnhorststraße die Beerdigung des in der Nacht vom 24. zum 25. d. Mts. hierselbst verstorbenen Generals der Infanterie Gustav Eduard von Hindersin mit militärischen Honneurs statt. Die aus der hiesigen Garnison gestellte Trauerparade wurde vom General⸗Major von Krosigk, Commandeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗Brigade, befehligt, und bestand aus einem Bataillon des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr.? mit der Regiments⸗Musik desselben und dem Tamhour⸗Corps, einem Bataillon des Garde⸗Füsilier⸗Regiments mit , , . einer Escadron nebst Trompeter⸗Corps vom Garde⸗Kürassier⸗
Regiment, einer Escadron des 2. Garde ⸗-Ulanen - Regiments,
einer Escadron des 2. Garde⸗-Dragoner⸗Regiments und neun Geschützen des Garde-Feld⸗A rtillerie⸗ Regiments nebst dessen
Trompeter⸗Corps, welche sämmtlich vor dem Sterbehause⸗ und am Königsplatz rechtzeitig Aufstellung genommen hatten.
Die Trauerfeierlichkeit wurde im Hause durch den Garnison⸗ pfarrer Frommel abgehalten. Derselben wohnten Se. Maje⸗— stät der Kaiser und König mit den Prinzen des König⸗ . . und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin
arl bei.
Die Dekorationen des Verstorbenen wurden auf Kissen durch Adjutanten der General⸗Inspektion der Artillerie dem Leichenwagen vorangetragen, welcher in üblicher Weise mit Säbel, Schärpe, Epaulettes u. s. w. geschmückt war. Die
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ichenparade hatte den e eg. die anwesende Generalität ie großen Ordensbänder angelegt. — Das Offizier⸗Corps der zarnison betheiligte sich durch Teputationen. Der durch eine ege Betheiligung noch bedeutend angewachsene Trauerzug be⸗ wegte sich durch die Alsenstraße, über die Alsenbrücke, das
Alexander⸗Ufer entlang, durch die Invalidenstraße, Scharnhorst⸗
. e nach dem evangelischen Invaliden⸗Kirchhof, auf welchem emnächst die Beerdigung erfolgte, während welcher von der Leichenparade die üblichen drei Ehrensalven abgefeuert wurden.
— Die f g StadtverordnetenVersammlung hat gestern das Gesuch des GSber⸗Bürgermeisters Seydel, wegen seiner schwer erschütterten Gesundheit seines Amtes entbunden zu wer— den, e igt und demselben vom 1. Januar 1873 an eine Jahrespension von 4009 Thlr. bewilligt.
— Nach einer Mittheilung des Kaiserlichen General⸗ Konsuls e , Wilke in London ist über di. Ver⸗ ,, . European 6 ß jetzt der förmliche Konkurs eröffnet worden und es bedarf keiner weiteren Ein⸗ zahlung von Prämien Seitens der Versicherten, um sich ihren Anspruch an die Konkursmasse zu erhalten.
— Die englische Post aus London, den 26. d. M. früh, ist ausgeblieben.
Württemberg. Stuttgart, 25. Januar. Der König hat gestern den von dem Polytechnikerkorps im Bürgermuseum gegebenenen Ball besucht. . —
— Das heute ausgegebene Regierungsblatt enthält eine Verfügung des Ministeriums des Innern, betreffend die Bekanntmachung des Deutschen Reichsgesetzes über den Unter— stützungswohnsitz.
— 26. Januar. (St. A. f. W.) Gestern hat, wie bereits gemeldet, auf Befehl Sr. Majestät des Königs in den sämmt⸗ lichen Garnisonen die Beeidigung der Königlichen Truppen auf den Kaiser als Bundesfeldherrn in Ausfüh⸗ rung von Art. 4 der Militärkonvention vom 21/25. November 1879 stattgefunden. Die hierfür aufgestellte und in Zukunft gültige Eidesformel lautet folgendermaßen:
„»Ich schwöre zu Gott dem Allwissenden und Allmächtigen einen leiblichen Eid, daß ich Sr. Majestät dem König Karl von Württem⸗ berg, meinem allergnädigsten Landesherrn, während meiner Dienstzeit als Soldat treu dienen, Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen als dem Bundesfeldherrn und den Kriegsgesetzen Gehorsam 66 und mich stets als 5 und ehrliebender 5 verhalten will. So wahr mir Gott helfe.«
Schwarzburg⸗Sondershausen. Sondershau sen, 24. Januar. Nach dem nunmehr veröffentlichten Berichte der Finanz deputation des Landtages hat sich die Staats⸗ schuld von 634,889 Thlr. im Jahre 1870 auf 632,844 Thlr., die Kammerschuld von 793,212 Thlr. im Jahre 18790 auf Sch212 Thlr. gemindert; das Bestandeonto bezifferte sich im Jahre 1879 auf 445,879 Thlr. Aktiva. Da in der letzten Budgetperiode Hölzer im Betrage von etwa 107,000 . nicht abgeerntet worden sind, so ist die Summe nicht in das Budget der neuen Finanzperiode eingestellt worden, sondern in ein extraordinäres Budget und zur Bestreitung der Zuschüsse
ur Nordhausen⸗Erfurter Eisenbahn bestimmt. Die Finanzlage
es Landes ist besonders dadurch so günstig geworden, daß durch die Neuveranlagung der Grundsteuer, so wie durch die . gegen 0,000 Thlr. Mehreinnahme erzielt wor⸗
en sind.
Reuß. Greiz. 25. Januar. Heute Vormittag 10 Uhr fand die feierliche Beisetzung der Leiche der Fürstin Caroline Reuß statt. ur Theilnahme waren aus den nahe verwandten Fürstenhäusern der regierende Fürst Reuß j. L., der Prinz Wilhelm von Hessen-Darmstadt, der Prinz Adolf von Schwarzburg⸗Rudolstadt und der Prinz Hugo von Schönburg, Schwiegersohn der verstorhenen Fürstin, außerdem Abgesandte des Königlich sächsischen, Großherzoglich hessischen,
Großherzoglich sächsischen Hofes, der erg glich sächsischen Höfe,
es Fürstlich schwarzburgischen Hofes, die Offiziereorps der benachbarten Garnisonen und viele andere Fremde erschienen. Nachdem unter Glockengeläute der Leichen⸗ Kondukt von der Fürstlichen Burg aus durch die trauerbeflaggte Stadt nach der Hauptkirche sich bewegt, wurde daselbst vom Geh. Kirchen⸗Rath Dr. Schmidt die Trauerrede gehalten und hierauf der Sarg in der Fürstlichen Familiengruft in der Kirche beigesetzt.
des anhaltischen und
Schweiz. Bern, 25. Januar. Im Nationalrtath wurde die Diskussion über die Volksrechte fortgesetzt, und noch sind 19 Redner eingeschrieben.
— Im Ständerath wurde Art. 34. Post. und Tele⸗ , , ., verschoben, die Art. 35, 36, 37, Münzregal, und
9, Maaß und Gewicht, angenommen, ebenso Art. 38, Bank⸗ wesen, mit einem Amendement.
Belgien. Brüssel, 26. Januar. sich gestern nach dem Ardennenschloß begeben.
— Die Repräsentantenkammer hat gestern die General⸗Diskussion über den , , . betreffend den Kredit behufs Vermehrung des Eisenbahn⸗Materials geschlossen und demnächst den Art. LI des Gesetzes, mit dem Amendement des Handels-Ministers, durch welches der Kredit auf 16,980,000 Francs erhöht wird, angenommen.!
Großbritannien und Irland.“ London, 25. Januar. Der Prinz von Wales wird behufs Stärkung seiner Ge— sundheit demnächst von Sandringham nach Ventnor auf der Insel Wight übersiedeln. — —
— Die Legislatur von Ontario t. einem Kabel⸗ telegramm aus Toronto zufolge, eine Adresse an die Königin angenommen, welche Sympathie über e,, n, des Prinzen von Wales ausdrückt und Ihre Majestät zur Wiederherstellung Sr. Königlichen Hoheit beglückwünscht. ö
Frankreich. Paris, 26. Januar. Das Journal officiel« bestätigt, daß der Präfekt von Lyon, Valentin, seines Amtes enthoben sei. — Dem »Avenir militaire« zufolge wird Frankreich in 16 Militärbezirke eingetheilt werden, von denen jeder ein Armee⸗Corps zu stellen .
— Nach den letzten Nachrichten aus Algerien herxrschte dort Ruhe. Die Konzentrations bewegung auf Gexwville ge⸗ schieht wegen der ungünstigen Witterung nur langsam. — i der Provinz Constantine hat General Lacroix die sich nach Tunis zurückziehenden aufständischen Stämme eingeholt und denselben 850 beladene Kameele und 120 Zelte abgenommen. Die feindlichen Reiter sind entkommen.
Versailles, 26. Januar« gn der Nationalver⸗ sammlung wurde heute der erste Artikel des Gesetzentwurfes über die Handelsmarine, welcher die von fremden Schiffen ein⸗ gebrachten Waaren einer Zuschlagssteuer unterwirft, mit 406 Legen 265 Stimmen angenommen; ausgenommen von Lieser
uschlagsteuer sind nur solche Waaren, die von französischen Folonen importirt werden.
rn
Italien. Rom, 26. Januar. Die ( Deputirten⸗
kammer genehmigte in geheimer Abstimmung das Einnahme⸗ budget für 1872 mit 183 gegen 44 Stimmen
ü
Dänemark. Kopenhagen, 24. Januar. Im Folke⸗
thing wurde gestern in zweiter Berathung das Gesetz, betreffend
eine grundgesetzmäßige ermehrung der Wahlkreise, gemäß den
Ausführungen des Berichterstatters des Ausschusses mittelst
namentlicher Abstimmung mit h2 gegen 37 Stimmen durch eine einfache unbedingte Tagesordnung verworfen.
Amerika. New⸗Hork, 25. Januar (per Kabel). Die liberalen Republikaner von Missouri haben eine nationale Massen⸗Konvention einberufen, die am 6. Magi in Eincinnati zu dem Behufe stattfinden soll, um das Programm mit Bezug auf die Präsidentenwahl festzustellen.
— Ueber die Angelegenheiten auf Cuba wird aus New⸗Orleans, 7. d. , Cespedes, der Präsident der eubanischen Republik, der auf der Insel so eifrig verfolgt wird, hat schon am 14. Oktober nebst Millnes, Castillo und Maceo Cuba verlassen und ist in Port Royal, Jamaica, in Sicherheit gelandet. Von da begab sich Cespedes nach Curagao, wo er sich gegenwärtig krank befindet.
Asien. Ein Telegramm aus Calcutta vom 23. d. meldet, daß der . am folgenden Tage die Reise nach Rangoon antritt. Später wird er die Provinz Orissa . Der König von Siam hat sich nach Delhi be⸗ geben.
= Ueber die Fortschritte der gegen die rebellischen Looshai⸗ Stämme ausgesandten Expedition meldet ein Telegramm aus Calcutta vom 24. d.: 22. Regiment auf Poiboy vorrückt. Das Klima ist prächtig und der Gesundheitszustand der Truppen ein guter.«
Der König hat
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Wien, Freitag, 26. Januar, Abends. (Verspätet ein⸗ getroffen. Wie die »Presses versichert, soll die Frage des gali⸗ zischen Ausgleiches im Verfassungsausschusse sehr günstig stehen. Die »Presse« fügt hinzu, es werde allgemein versichert, daß ein Zustandekommen des Ausgleichs nicht mehr zu bezweifeln sei.
Wien, Sonnabend, 277, Januar, Vormittags. Wie die »Neue Freie Presse« erfährt, ist der Graf von Paris am 25. d. hier eingetroffen, um sich nach Frohsdorf zu dem Grafen von Chambord zu begeben.
London, Sonnabend, 27. Januar. Die »London Gazette meldet, daß in den italienischen Häfen die Quarantäne für Schiffe, welche aus der Ostsee, sowie für Schiffe, welche aus
„General Bourchier meldet, daß das