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— Hierauf legte der Minister der geistlichen c. Angelegen⸗ heiten Dr. Falk im Namen des erkrankten JustizMinisters den Gesetzent wurf, betreffend das zur Eheschließung er⸗ forderliche Lebensalter, mit folgenden Worten vor: Auf Grund einer Allerhöchsten Ermächtigung vom 4. Dezember v. J. habe ich nicht für mich, sondern Namens des erkrankten Herrn Justiz⸗Ministers dem Hohen Hause den Entwurf eines Gesetzes, be⸗ treffend das zur Eheschließung erforderliche Lebensalter, zur ver⸗ fassungsmäßigen Be n . vorzulegen. . ;
In dieser Beziehung bestehen in den verschiedenen Gebieten des preußischen Stagtes außerordentlich manni faltig Bestimmungen. 3 dle Verschiedenheiten besteht ein innerer Grund nicht, Umsomehr
rängen die aãußeren Verhältnisse zur Aufstellung einheitlicher Normen. Es kommt hinzu, daß bezüglich dieser Frage in einzelnen Rechtsgebieten immer Zwelfel bestanden haben, und daß in anderen Rechtsgebieten durch das Reschsgesetz, betreffend die Aufhebung der polizeilichen Beschrän—⸗ kungen der Eheschließung, neue Zweifel entstanden e, Der Gesetz⸗ entwurf der nur aus einem einzigen Paragraphen besteht, schließt sich an die gesetlichen Vorschriften an, welche im g ten Theil des preußischen Staats gelten, an die Vorschriften des Allgemeinen Landrechts, und
fixirt das 18. und resp. 14. K. Gleichzeitig hebt derselbe
das eigenthümliche, dem Wesen der Ehe sicher widersprechende Institut der landrechtlichen sogenannten Ehe auf Probe auf.
Indem ich dem Herrn Präsidenten diesen ,, , sammt der Allerhöchsten Ermächtigung überreiche, stelle ich die Beschlußnahme über die geschäftliche Behandlung lediglich anheim,
— Auf die Interpellation des Abg. Löwe:
Welche Maßregeln hat die e, , er,, . den Vertrieb der in den öffentlichen Blättern Berlins vom 20. und 21. Januar angekündigten 4prozentigen Prämien⸗ ö. fandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen ergriffen?“ erwiderte der Handels⸗Minister Graf von Itzenplitz:
Meine Herren! Das Gesetz, nach welchem die Prämienanleihen in einigen Fällen erlaubt, in anderen Fällen verboten und strafbar sind, ist Ihnen Allen bekannt und gehsrig publizirt; die Strafen, die even⸗ tualiter, wenn nämlich der vorliegende Fall unter das esch paßt, zu verhängen sind, stehen gleichfalls in dem Gesetz Im Uebrigen, meine Herren, zu beurtheilen: ob der vorliegende Fall, unter das Gesetz paßt, oder nicht paßt, also eine erlaubte oder nicht erlaubte That, vorliegt, ist Sache der Gerichte; und von vorn herein auf die Thätigkeit der Gerichte einzuwirken, dazu hat die Staatsregierun keine Veranlassung gefunden. Ich habe Ursache anzunehmen, . diese Ansicht auch im Bundeskanzleramt getheilt wird. ;
— In der Diskussion über die Petition der preußi⸗ schen Wundärzte J. Klasse: .
vum einen anderen, dem von ihnen geführten Befähigungs⸗ nachweise entsprechenden, ihre Qualifikation und gewerbliche Ber asnin zur ärztlichen wie zur wundärztlichen Praxis erschspfend
ezeichnenden, auch in den nichtpreußischen Bundesländern allgemein
verständlichen Namen oder wenigstens doch um ein Certifikat über ihre Berechtigung zur ärztlichen, offiziellen Praxis« äußerte der Minister der geistlichen ꝛc. ö Dr. Falk: In den letzten Tagen, meine Herren, habe ich wiederholt Gelegen⸗ heit genommen, die vorliegende Angelegenheit namentlich auch nach der rechtlichen Seite hin zu prüfen, und da bin ich denn zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Beschwerde Abhülfe gewährt werden muß, und weiter, daß sich unschwer eine Form finden lassen wird, in welcher diese Abhülfe gewährt werden kann, ohne daß auch nur der Schein der Behauptung sich rechtfertigen möchte, man stehe mit dem 6, in Widerspruch. Ich habe also gegen den Antrag Ihrer Kommission nichts einzuwenden.
— Auf eine Petition der Gemeinde Seiffersdorf »um erneute Entscheidung des Finanz -Ministers auf eine von ihr eingereichte Beschwerde wegen Grundsteuer⸗Ueberbürdung« äußerte der Regierungskommissar, Geheime Finanz Rath Rhode:
Meine Herren! Die S8. 21— 8 des Gesetzes vom 8. Februar 1867, betreffend die definitive UÜntervertheilung und Erhebung der Grund⸗ steuer, enthalten eine Ausnahme von der allgemeinen Regel, wonach die . die Provinzen und Kreise bis auf die Gemeinden und selb— ständigen Gutsbezirke herab festgestellten Grundsteuerhauptsummen einer weiteren Abänderung nicht unterzogen werden dürfen. Diese Ausnahme besteht darin, daß denjenigen Gemeinden, wesche in Folge einer fehlerhaften Veranlagung in der Grundsteuer überbürdet worden sind, ein außerordentliches Rechtsmittel zur Beseitigung dieser Aleber⸗ burung nachgelassen worden ist. In Anerkennung der Schwierigkeiten, mit welchen die Beurtheilung der Richtigkeit der ursprünglichen Schätzung nach 2 einer wiederholten Einschätzung verbunden ist, hat das Gesetz das Verfahren zur Prüfung und Entscheidung dieser Ueberbürdungsbeschwerden an feste Formen und Fristen ge⸗ knüpft; es soll danach eine , , nur dann als vorhanden angenommen werden, wenn der für die Liegenschaften der betreffen- den Gemeinde in der Mutterrolle verzeichnete Reinertrag den sich aus der wiederholten Einschätzung ergebenden Reinertrag um mehr als 25 pCt. des letzteren übersteigt und die Entscheidung der . welche dem Finanz⸗Minister zusteht, soll nach der ausgesprochenen
Absicht des Gesetzes eine endgültige ö. Im vorliegenden Falle hat nun
eine vorschriftsmäßige Prüfung der Ueberbürdungs-Beschwerde der Gemeinde Seiffersdorf stattgefunden, und es ist dieselbe, da die vor⸗ 6 der Schätzung sich nicht herausgestellt hat, durch
ie Entscheidung des Finanz⸗Ministeriums vom 19. März 1868 zu⸗ rückgewiesen worden. Demungeachtet verlangt die Gemeinde Seiffers⸗ dorf eine nochmalige Erörterung ihrer Beschwerde aus dem Grunde, weil nach dem Erlaß der erwähnten Entscheidung des . nisteriums die Berichtigung eines sogenannten materiellen Irrthums
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in der Grundsteuermutterrolle der Gemeinde stattgefunden hat, und die Beschwerde nach der Ansicht der Petenten, wenn jener Irrthum nicht vorhanden gewesen oder vor dem gedachten Zeitpunkt berichtigt worden wäre, als hegründet hätte anerkannt werden müssen. Die Gemeinde ist in dieser Angelegenheit wiederholt vorstellig geworden, sowohl bei dem Finanz⸗-Ministerium als bei dem Hohen . selbst. Die diesfälligen in den Jahren 1869 und 1870 eingegangenen Petitionen sind von Ihrer Finanz⸗Kommisston zur Erörterun 6 nicht für K worden, weil die Schuld, daß der fragliche Irrthum nicht
erelts bei der Prüfung und Entscheidung der Ueberbürdungsbeschwerde erkannt und berücksichtigt worden, den Petenten selbst zur Last falle. Auf den nämlichen Grund hin ist auch die letzte, von dem Ministerium an die Petenten erlassene Verfügung vom 30. Juni 1871 gestützt, und die Königliche Staatsregierung glaubt auf uf Argument nach wie vor das Hauptgewicht für die von ihr erlassenen ablehnenden Bescheide legen zu müssen. Sie geht hierbei von der Auffassung aus, daß aus etwaigen Abänderungen beziehungsweise Berichtigungen der Kataster⸗Dokumente nach erfolgter Entscheidung einer Ueberbürdungs= Beschwerde im Allgemeinen kein Grund entnommen werden kann, um eine Wiederaufhebung dieser Entscheidung, gegen welche nach dem Gesetze ein weiteres Rechtsmittel nicht zulässig ist, zu verlangen. Der bestehende Inhalt der Kataster Anlagen, welcher nach Maßgabe des Gesctzes unter Zuziehung der be—⸗ theiligten n, , . und Gemeinden nach r , vorschriftsmäßigen Reklamationsverfahren festgestellt ist, bildet, so lange er nicht in dem geordneten , , ,,. e abgeändert worden, die alleinige rechtliche Grundlage für die auf das Kataster
u gründenden n n, , und 9g auch für die Prü⸗ 66 und Entscheidung der Grundsteuerüberbürdungsbeschwerden. Im vorliegenden Falle ist allerdings die Berichtigung eines materi⸗ ellen Irrthums, d. h. einer der Wirklichkeit nicht entsprechenden An⸗—
abe der Katasterbücher über den Bestand der steuerpflichtigen Liegen⸗ chaften, rechtzeitig hei dem Kataster⸗Kontroleur beantragt, die Besei⸗ tigung dieses Irrthums im Wege der Fortschreibung ist aber erst nach der , ,,, des Finanz⸗Ministeriums über die Ueberbürdungs⸗ beschwerden erfolgt, in dem Verfahren zur Prüfung dieser Beschwerde ist der fragliche materielle Irrthum von keiner Seite erwähnt worden, so daß weder die Reklamatlons ⸗Kommission, noch die Königl. Regierung zu
Liegnitz, noch das Fingnz⸗Ministexium selbst in der Lage waren, der
n und Entscheidung der Beschwerde andere als die bisherigen ngaben des Katasters über den Bestand der steuer . iegen⸗ ., in der Gemeinde Seiffersdorf zum Grunde zu legen. In⸗— zwischen ist neuerdings bei der wiederholten Erwägung der Angelegen= heit in Frage gekommen, ob der Abschluß der im Jahre 1857 für die Gemeinde Seiffersdorf beantragten Fortschreibungen, einschließlich der Berichtigung des hier in Rede stehenden materiellen Irrthums, bei einem durchaus prompten Verfahren des Kataster-Controleurs in der That nicht schon für das Jahr 1868 hätte 3 können, dergestalt, daß alsdann der Entscheidung über die Ue Kn. , bexeits die berichtigte Mutterrolle zum Grunde gelegt und hierbei also der fragliche Irrthum, obwohl er von der Jem de selbst bei dem Ueberbürdungsverfahren nicht zur Anzeige gebracht war, ohnehin berücksichtigt worden wäre. Die Staatsregierung hat Grund, anzunehmen, daß diese Frage, ohne daß daraus auf eine schuldbare Versäumniß des Kataster - Controleurs zu schließen, zu bejahen sein möchte und ist der, Meinung, daß dieser Umstand der Gemeinde Seiffersdorf nicht würde zum Nachtheile gereichen dürfen. Die Staats⸗ regierung ist daher geneigt, die Angelegenheit nach dieser Richtung i en Neuem 1 prüfen und, falls die gedachte Annahme 26 Be⸗ ätigung finden sollte, alsdann die Ueberbürdungsbeschwerde der Ge⸗ meinde selbst einer nochmaligen Erwägung und, je nach dem Ausfall derselben, einer anderweitigen Entscheidung zu unterziehen.
— Bei Berathung einer Petition um Aufhebung des Chausseezolles ergriff der Regierungskommissar, Geheime Finanz Rath Schomer das Wort:
Meine Herren! Die Königliche Staatsregierung hat, wie Ihnen der Herr Referent gesagt hat, zu dieser Frage eine prinzipielle Stellung nicht eingenommen, und gegen den Antrag, diese Petition der Regie⸗ 1 zur Erwägung zu überweisen, habe ich keinen Widerspruch zu erheben. Es ist e Frage bereits von der Königlichen Staatsregie⸗ rung erwogen, dies hat aber bisher nicht dazu geführt, auf eine Albscha ff ung des Chausseegeldes Bedacht zu neh⸗ men. Es ist nicht unbekannt gewesen, daß in einer Reihe von Staaten die , bereits abgeschafft ist; es sind die vielfachen Gründe, die über die Unbequemlichkeit der Chauffee⸗ gelderhebung hervorgetreten sind, der Regierung bekannt gewesen, und es hat deshalb diese Frage die Aufmerksamkeit der Regierung von eher erregen müssen. Wenn nichts destoweniger der Ear n, . die Aufhebung des er fe gehe, Bedacht zu nehmen, nicht gefaß ist, so liegt das theilweise in der von dem Herrn Vorredner hervor⸗
gehobenen 8 Tragweite dieses Entschlusses. Es ist nicht zu
verkennen, daß eine Aufhebung des Chausseegeldes auf den Staats⸗= chausseen allein einen vollen Erfolg nicht haben könnte. Bei der großen Zahl von Kreischgusseen liegen aber die Verhältnisse so, daß im Augenblick die Aufhebung des Chausseegeldes auf den Kreschaussein die Entwickelung des Chausseebaues in den Kreisen erheblich zurück= drängen würde Manche Kreise würden nicht bauen, wenn sie nicht die Aussicht hätten, die Bewilligung des Chausseegeldes von der Staatsregierung zu erhalten. u Nachtheile mit der Erhebung des Chausseegeldes verbunden sind;, wie die Höhe der Erhebungskosten, ist ja zum Theil gar nicht zu bestreiten. Bei einzelnen Stellen ist das mr er, fi vorhanden, im Großen und Ganzen stellt sich aber die Sache nicht so arg, wie das von dem Herrn Referenten vor⸗ getragen ist. Meine Herren! In dem Staatshaushalts-Etat, der Ihnen vorliegt, ist die Einnahme der Chausseegelder auf 1540000 Thlr.
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beziffert die Erhebungskosten belaufen sich auf 108000 Thlr,
daraus würde sich ein Prozentsatz von etwa 7 pCt. für die Staats⸗
Chausseen ergeben. Meine Herren! Ich nenne diese Summe nicht, um Sie zu dem Glauben zu verführen, daß es nicht mehr sei was aus— gegeben wird. Es ist zu berüͤcksichtigen, daß ein Theil der Einnahmen, etwa 50 pCt., durch Verpachtung erzielt wird, wo diese Erhebungs- kosten nicht aufgehen, aber es würde doch nicht mehr als das Dop— — sein, was für die Erhebungskosten aufzuwenden wäre, wenn eine
erpachtung nicht stattfände, mithin nicht volle 15 pCt. der Einnahme.
Das ist viel, aber nicht so exorbitant, wie der Herr Berichterstatter
dargestellt hat. . ᷣ s ist ferner gesagt, daß die Schwierigkeit der Kontrolle ein be— onderer Grund fur die Aufhebung sein müßte. Es ist zuzugeben, ie Kontrolle ist in mancher Beziehung nicht ganz leicht, es ist aber nicht zuzugeben, wie im Bericht der Kommission steht, daß diese Schwierigkeit der Kontrolle und die Versuchung zur Untreue, der die Hen r e n. unterliegen, vorzugsweise gegen die direkte Chauffeegeld⸗Erhebung durch Beamte sprächen und zur Verpachtung der Hebestellen drängten. Die in en. Erheber verdienen im Großen und Ganzen gewiß nicht den Vorwurf, der ihnen gemacht wird als ob sie durch die Bank untreu wären. . Die Motive zur Verpachtung liegen einfach darin, daß sehr häufig durch die Verpachtung Chausseehäuser erspart werden können! die der Fiskus zu erbguen Hwätte, daß der Pächter mit einer geringeren Ver— gütung zufrieden ist, weil er in vielen Fällen die Sache nicht als Haupt⸗ gewerbe sondern als Nebengewerbe betrachten kann. Meine Herren! Die rage ist keine abgeschlossene. Gegenwärtig hat diese Frage aber schon deshalb nicht näher in Betracht genommen werden können, da eine Reihe anderer Staatsbedürfnisse zu befriedigen sind. Es ist dies immer ein Ausfall von nahezu anderthalb Millionen. Es muß eine ewisse Priorität unter den verschiedenen Ansprüchen, die an den ien herantreten, aufrecht erhalten werden. Wie die Sache jetzt ssegt, ist diesem Anspruche die Priorität noch nicht zuerkannt, und wie die Sache künftig liegen wird, darüber werden demmächst Ver— hältnisse entscheiden, die heute noch nicht zu übersehen sind.
— Zur Beantwortung einer Petition des Zollverwalters Thoms zu Sonderburg: »Die Erstattung seiner 1359 von der dänischen Regierung wegen seiner deutschen Gesinnung ein⸗
ezogenen Dienstkaution von 375 Thlrn. nebst Zinsen bei der Hie ir hier zu befürworten,“ nahm der Regierungs⸗
kommissar Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath Meinecke das Wort:
Meine Herren! Der Zollverwalter Thoms in Sonderburg giebt an, daß Zollintraden, welche er im Jahre 1850 als Zollerheber in Arnis einzuziehen hatte, von ihm an die zunächst vorgesetzte Sammel- kasse zu Cappeln und von . nicht an die dänische Kasse in Flens- burg, sondern an die schleswig-holsteinische Kasse in Rendsburg abge: führt seien, daß die dänische Regierung ihn dafür verantwortlich gemacht und . Kaution mit Beschlag belegt habe, Er trägt nun darauf an, daß der Betrag dieser Kaution von 500 Thlr. dänisch einschließlich der Zinsen seit Einziehung derselben ihm aus der 1 Staats kasse erstattet werde. Daß ihm ein Rechtsanspruch arauf nicht zur Seite steht, wird von Ihnen ebenso wie von Ihrer Kommission anerkannt werden. Sind di Anführungen des Thoms xichtig, so, liegt hier einer der zahlreichen Fälle vor, in denen schleswig⸗holsteinischen Beamten aus Anlaß ihrer Betheiligung an der Erhebung der Herzogthümer im Jahre 1818 49 pekuniäre Nachtheile entstanden sind, und es ent⸗ stehl nun die Frage, ob Preußen es als seine . betrachten soll, für diese peluniären Nachtheile aus seiner Staats asse, d. h. aus den Mitteln der preußischen Steuerzahler Entschädigung zu leisten. Die Staatsregierung hat diese Frage verneinen zu müffen geglaubt, und ich bitte Sie, I dieser Auffassung anzuschließen und über die vor⸗ liegende Petition zur Tagesordnung überzugehen.
— In der Schlußberathung über den Antrag der Abgg. Elsner v. Gronow und v. Behr, »die Steg , ng aufzu⸗ fordern, dem Landtage der Monarchie noch während der jetzi—⸗ en Session eine Vorlage zu machen, durch welche die Grün⸗ . eines landwirthschaftlichen Museums in Berlin gesichert wird, und zwar in solcher Ausdehnung, daß ein landwirth⸗ schaftliches Lehrinstitut in dem gedachten Museum entsprechende Räumlichkeiten erhält, nahm nach dem Referenten, Abg. von Wedell, der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen⸗ heiten, von Selchow, das Wort: ⸗ Meine Herren! Nach dem klaren und erschöpfenden Vortrage des Herrn Referenten habe ich Ihnen nur wenig zu sagen. Zunächst hat die Regierung es mit Freuden begrüßen müssen, daß die Herren Antragsteller diesen Antrag in das Haus gebracht und damit einer Frage von Neuem eine Anregung gegeben hahen, die mehrfach in diesem Hause besprochen und großen theils günstig aufgenommen und beurtheikt worden, leider aber noch nicht zum Abschluß gelangt ist. Durch die Anregung, welche das Haus im Jahre 18566 durch seinen Beschluß der Sache gegeben at, wurde ich verpflichtet, für die Grün dung eines landwirthschaftlichen Museums zu sorgen. Es wurde mir das ermöglicht, wie eben hervorgehoben worden ist, durch die Muni— sizenz Sr. Majestät des Königs / dadurch elang es mir, in Paris bei ber großen Weltausstellung die ersten lnkäufe zu machen. Nach dieses Zeit sind nicht bios vom Inlande gus, nicht hlos von den „Herren Antragstellern selbst, die mit großer Opferwilligkeit sehr werth⸗ Holle Gaben dem Mufeum dargebracht haben sondern auch vom Auslande her, ja aus den entferntesten Welttheilen, sehr bedeutende Gaben an das 3 um gelangt dergestalt, daß es die gegenwärtige Ausdehnung von mehr als 2d 5 Rummern, wie bereits hervorgehohen worden, ist , gewonnen hat. as Haus ist jederzeit der Musenmsfrage günstig gewesen, es hat den Beschluß gefaßt, nicht blos ein landwirthschaftliches Museum
in würdiger Weise zu gründen, sondern dasselbe auch in enge Be⸗ ziehung zu dem Lehrinstitute zu bringen, welches sich hier gleichzeitig im unmittelbaren Anschluß an die Universität entwickelt hat. Als ich im Jahr le vor das Haus trat und um Be— willigung einer ersten Rate zum Bau eines Museums bat, wurde dieses Gesuch abgelehnt und zwar hauptsächlich
aus dem Grunde abgelehnt, weil ich damals noch gar fein
Grundstück . worauf ich bauen konnte; es war mir nur die Aus⸗ sicht auf Ueberweisung eines Grundstückes eröffnet, aber noch kein Grundstück selbst gegeben. Ich war in der Lage, das Geld, was event. das Hohe Haus bewilligen sollte, zunächst für den Ankauf irgend eines Grundstücks verwenden zu müssen, das dem Hause noch gar nicht ein⸗ mal bezeichnet werden konnte. Heute liegt diese Seite der Frage günstiger für das Unternehmen; ich kann vor Sie hintreten mit der Erklärung, daß ich heut im Besitz eines Grundstücks bin. Das Staats- Ministerium hat beschlossen, denjenigen Theil der ehemaligen Artillerie⸗ werkstätte, welche zwischen der Dorotheenstraße und der Spree gelegen ist, schon gegenwärtig dem Kultus⸗Ministerium und dem meinigen zur Disposition zu stellen, um darauf die für uns nothwendigen Gebäude aufzuführen. Das Grundstück ist von ziemlich bedeutendem Umfang; es umfaßt, um mich der alten Maße zu bedienen, die wahrscheinlich den meisten von Ihnen noch geläufiger sein werden, mehr als 33 Mor- en Fläche. Soweit sich das heute übersehen läßt, würden auch, nach . rojekt der Theilung, beide Ministerien wahrscheinlich die nöthi⸗ gen Räumlichkeiten gewinnen, um das darauf aufzuführen, was sie für nöthig erachten. Ich für meinen Theil kann mich mit dieser Aeguisition vollständig einverstanden und be— friedigt erklären. Nach einer ungefähren Skizze die ich habe auf⸗ nehmen lassen, würde Platz genug auf diesem Grundstücke d. h. auf der mir zufallenden Hälfte vorhanden sein, um ein Museumsgebäude im ausgedehnten Sinne aufzuführen, um auch das Lehrinstitut da⸗= hinein zu verlegen und gleichzeitig die nothwendigen Sitzungsräume 6 das Landesskonomie⸗ Kollegium und einige andere unbedeutende
ebenzwecke zu gewinnen. Eine Verständigung mit dem Kultus- Ministerium, wie die Theilung erfolgen soll, hat bis zu diesem Augen- blicke noch nicht stattfinden können, weil, erst, gestern die Uebergabe er= folgt ist. Immerhin aber ist dabei die. Möglichkeit gegeben, schon in diesem Jahre zu bauen, und es wird auf Ihren Beschluß ankommen, ob Sie mit dem Bau, wie er projektirt werden wird, einverstanden sein werden. Für nothwendig muß ich ihn unter allen Umständen erachten. Nachdem das Museum die, Ausdehnung ewonnen hat, die es heute besitzt, ist es absolut unmöglich, wenn das
nstitut nicht untergehen soll, es in denienigen Räumen zu belassen, in welchen es sich gegenwärtig befindet.
Es ist Ihnen schon durch den Herrn Berichterstatter die Ungunst der Verhältnisse dargelegt worden, wie es jetzt zufammengepreßt und zusammengedrängt ist und an jedem Wachsthum verhindert wird. Man müßte ein größeres Lokal miethen, wenn Sie nicht wollen, daß die Regierung baut. Ein größeres Lokal würde jedenfalls bei dem Steigen der Miethspreise noch mehr als die Hälfte des ganzen Etats absorbiren, außerdem wird Jeder von Ihnen gewiß gern zugeben, daß man mit einem Museum, welches mehr als 20 060 Nummern enthält, unmöglich von einem Ende der Stadt zu einem andern herumziehen kann. Es ist durchaus nothwendig, ihm einen stabilen Ort anzuweisen, an welchem es sich entwickeln, an dem es gedeihen kann. Es würde dies meines Erach— tens sogar durch politische Rücksichten geboten sein. — Meine Herren! Nachdem Berlin Kaiserstadt geworden, nachdem es die Metropole für das ganze Deutsche Reich geworden ist! erscheint es wohl mehr als wünschenswerth, daß dieses Museum, wenn Fremde von Süd und Nord herkommen, es . besichtigen, micht in einer unbedeutenden Stadtgegend liegt! sondern daß es, 6 und anständig in seinem Innern wie Aeußern ausgestattet, möglichs dem Centrum der Stadt nahe gebracht wird. .
Aus allen diesen Gründen muß ich lebhaft wünschen, daß der Antrag, wie er Ihnen vorliegt, angenommen wird, und ich werde bereit ö wenn er angenommen würde, dem Hause noch in dieser Session eine Vorlage zu machen über die Ausführung eines Baues. Heüte ist das unmöglich. Heute haben wir die Mittel noch nicht dazu. Erst der Schlüß der Etatsberathung oder jedenfalls erst der 3e hu der Vorberathung des Etats wird es dem Herrn Finanz- Minister möglich machen, zu erklären, welche Summe er für diesen Zweck hergeben kann. Darum bitte ich Sie, diese allerdings wichtige Seite der grche so lange aussetzen zu dürfen, bis die Budgetberathun⸗ gen zu Ende geführt sind, und bitte für heute nur, den Antrag Ihrer Herren Referenten anzunehmen.
In derselben . . ergriff nach dem Abg. Karsten der Finanz⸗Minister Camphau sen das Wort;
. Herren. Vor 2 Jahren haben wir uns in diesem Hohen Hause unterhalten über die Erwerbung des Grundstücks der sogenann⸗ ten Artillerie Werkstätte. Es ist nun gelungen von dieser Artiflerie⸗ Werkstätte den Hauptbestandtheil, den nördlich der, Dorotheenstraße gelegenen Bestanßtheil, ohne Entgelt aus der preußischen Staats kasse pon? dem Kriegs ⸗Ministerium abgetreten zu erhalten. Sobald wie dieses eine Thatsache war, ist die ,, . sofort an die Erwägung gegangen, für welche Zwecke dieses Grundstück am besten als Bauplaß zu benutzen sein würde. Bei dieser Erwägung haben wir nicht übersehen, daß das Hohe Haus der Abgeordneten sich '. vor 3 Jahren lebhaft dafür ausgesprochen hatte, daß . Grundstück für Gebäude, die wissenschaftlichen Zwecken dienen, reser⸗ virt werden möchte, und es ist in die ernstliche , . der Frage eingetreten worden für welche wissenschaftliche Zwecke, die mit der Unwversität in Verbindung stehen, das Grundstück am zweckmäßigsten zu verwenden sein möchte. Ursprünglich ist daran gedacht worden oh
das Grundstück etwa zweckmäßig zu verwenden sein möchte, einmal