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will zu den beiden Anträgen J. und II. bemerken, daß, namentlich genannte katholische Abtheilung des Kultus⸗Mini was 8 ersten Antrag . ich die Auffassungen der Herren worden sei. tige sch ieh ge Erörterun r, , . Budget ⸗Kommissarien sehr wohl begreife; mir ist es mit dieseni Etat möchte ich von mir weifen . Der Herr Abg. von Mallinckrodt hat seine genau eben so gegangen. . Argumentation gegen die Maßnahme der taatsregierung insbesondere Ich .. daß die allgemeinen Grundsätze die in Folge des begründet aus der Provinzial⸗ orrespondenz. Ich habe, als dieser 6 betreffend die Ober⸗Rechnungskammer ho entlich im nächsten Artikel erschien in einer Gebirgsmuße e . gelesen und seitdem Jahre für alle Etats aufgestellt werden, es auch möglich machen nicht wieder; ich werde also in diesem Sinne ihm nicht folgen und werden, diesen Etat erheblich übersichtlicher 4 machen, wennschon ich insbesondere auch nicht vertreten ungeeignete Ausdrücke / an die . we , . . j . wierigkeiten . 2 seine , ,, ebenfalls angehängt ö und zwar e de ⸗ in diese gt in gäͤnz anderer Weife, mit größerer Lebhaftigkeit vi Dir . anderen Etats, verbunden mit Staa smitteln, ain tek e be steg , d , ittel erscheinen. e ö und glaube auch! daß dieselben ausreichend klar in : Was den zweiten Antrag betrifft, so möchte ich ihn in seinem insofern sie wirklich k ki n; . 9 1 Wortlaut — und das habe ich auch bereits die Ehre gehabt, den ausdrücken, was mir personlich unbekannt ist, . kommen. Herren Kommissarien zu sagen — nicht angenommen sehen. Ich be⸗ Es ist zunächst gesagt worden, daß diese aher. Abtheilung in sorge wirklich daß, wenn alle Positionen einzeln aufgeführt werden der That gar keine Selbständigkeit besessen habe; sie habe nur K würden, das Konvolut eben so dick werden möchte wie das mir vor. einen evangelischen⸗ Kultus Minister und hoch gestanden unter liegende Konvolut. Ich habe hervorgeboben — und es ist dies das der Controle eines evangelisch en Unter ⸗Staatssekretärs. Es , . und treffendste Beispiel — daß es noͤthig sein würde, um mögen diese beiden Worte bei dem Minister und dem Unter -Stgats- ie Verwendung des sogenannten ,, losterfondz klar zu sekretär wohl blos um eines Gegensatzes willen betont sein. Denn 2 8 . . ,. * 1 hn vor 2 83 2 e . möchte i. daß 2 2. dem Kultus. Minister die . men, sch ist, nach gewissen Gruppen des evangelischen züglich vindizirte, w r i . eine klarere und deutlichere und 6 detaillirte Auskunft über 3 fession 2. ehört. nn , . j Verwendung der Fonds zu geben. Das ist das, was ich zum Etat EJ 1 behauptet worden, daß kein erheblicher Einfluß geübt worden zu egen habe. . sei in selbständiger Weise. Nun, meine Herren der Herr Abg. Dr. Weh⸗ eine andere Bemerkung, meine Herren, bezieht sich auf die in renpfennig hat bereits darauf hingedentet; daß schon die Natur der Aussicht gestellten Vorlagen aus meinem gegenwärtigen Ressort. Sache einer in dieser Weise in sich selbst konfesstonell eschlossenen Ab⸗ Namens der Staatsregierung habe ich Ihnen zu erklaͤren, daß aus theilung denn doch eine Macht beilege, die nur nel vielleicht nicht diesem Nessort weitere Vorlagen night werden gemacht werden. Die bporhanden ist, die aber materiell dennoch besteht. In einem Artikel in der Allerhöchsten Thronrede angekündigten betreffenden Gegenstände des Staatsanzeigers / den ich mir eben habe holen lassen, sinden sich haben freilich bereits eine weite und formulirte Entwickelung gefun⸗ die Worte: 2 den, dergestalt, daß die Gesetzesvorlagen zur Vorlage an die beschluß⸗ Die Staatsregierung oder die Verfassung — nimmt für den die fassenden Faktoren des Landtages völli vorbereitet waren — nicht Ferwaltung leitenden Minister eine durch keine ann label, Ein⸗ blos äußere, sondern auch innere Gründe aber sind es gewesen, die richtung und Abtheilung gebundene persönliche Freiheit und Ver= es mir unmöglich gemacht haben würden diese Vorlagen u vertreten, antwortlichkeit in Anspruch.« und in Anerkenntniß dessen hat das n, . Staats ⸗Ministerium Mild, aber deutlich genug ist eine derartige Andeutung, die darauf fich damit einverstanden erklärt, daß diese Vorlagen weder zur Aller— — wie die men 6 Dinge auch an dieser Stelle wirken. höchsten Vollziehung gebracht werden, noch an dle Häuser des Land⸗ enn drei Sach verstãndige von demiselben Geiste geleitet, mit reicher tages gelangen. Kenntniß begabt.; Dinge durcharbeiten und Nesultate gewinnen so ist Was die bereits der Hohen Versammlung gemachten Vorlagen 6 fur die, die überhäuft find mit anderer Arbeit, eine recht ch were betrifft, so will ich zunächst die Erklärung abgeben, daß Sie auf die Sache, Alles so zu kontrolliren, daß ihnen nichts entgeht. eine Rücknahme einer Vorlage nicht zu rechnen haben, das ist das Herren, dem Kultus⸗Ministerium . ich eine Woche an; aber Schul aufsichts geseßz ; vier Jahre habe 19 dem JustizMinisterum angehört, und, meine Was die anderen Vorlagen betrifft; so sind theils n, Gründe, Herren — es ist das ja sur ein persönliches Moment — ich habe eils noch materielle Erwägungen, die mich in diesem Augenblick zunächst sehr viele 3. der sogenannten katholischen Abtheilung hindern, eine bestimmte Erklärung dem Hause abzugeben. gesehen, un ler denen weder der Name des Herrn Ministers von Mühler, noch des verstorbenen Unter Staats ekretärs Lehnert stand, sondern der
Zu dem Antrage des Abg., Brüel (zu Tit. 1 der Einnah⸗ ᷣ 52 Name des Direktors der kathol Abthei . men) die , Einziehung des Vermögens des soge⸗ wohl ein ausreichender e e, . ,, . . n
nannten Konfistorial Fonds beim evangelischen Könsistarium zu ständigteit zu sprechen in der Thal nicht berechtigt fei Osnabrüct zur Staatskasse und die Uebernahme der Ausgaben . 14 . Eindrucks . . . . . dieses Fonds auf die Staatskasse nicht ö genehmigen und sich doch um ein aatliches Organ geschaffen unb ins geben ge⸗ demnach 213 Thlr. 29 Sgr. in Abzug zu bringen — erklärte kusen uüm durch feine reiche Tenn mniß die Behichungen zwischen Ser der Staats⸗Minister Dr. Falk: katholischen Kirche und dein Staate zu vermitteln, aber immerhin Fein Herten. Wärr diefer Feng Stiftungen frmögemn fon um ein Kgakiiq́h es Dragan Herufen dei Stag] m vertreten ich habe ich seine Einziehung zu den taatsmitteln nur unter denjenigen Be⸗ aber häufig gen 26 is immer nur, perssnlich — den Eindruck dingungen für zuläͤssig erachten, unter denen man Stiftungs vermögen chabt, als ob die aus der atholischen Abtheilung kommen den Ver= überhaupt aufheben und zur Staatskasse ziehen kann, nach der vor⸗ ügungen nicht den Eindruck von ir ngen einer Staatsbehörde,
elesenen Stelle also unter keiner Voraus etzung. Ich glaube aber, es sondern einer Kirchen behörde gemgcht hätten. . eine petitio principii, wenn man / 16 dad sich um ein Meine n das ist det Sinn jener leisen Andeutungen; ich
agt Ttiftungo vermögen. Weilere Details als 9. * ̃ reche sie Ihnen klar aus. Ich wiederhole: es ist das ĩ = 5 sind, ber ech aue gt nf gen, 66 3 *, r oment; ich hahe . e r fel en ef n, 28 aus diesen geht aber 3 ersten s. daß die Mitglieder des fruheren tree , ne Frag, is heute am 33 Male an mich herangetreten. 39 n 3 4 ihrer , , zur Unterhaltung ihrer gz . ö 1. am , en , die Bezugnahme au J Staat i Brunch that chlsch an sich gezogen hat es geht weiter k k ganz anderen Konsequenzen kommen, sie müßte zu der Kon ö daß der Staat 6 Mittel zwar J gehalten hat — und si ommen, das Kultus-Ministerium überhaupt aufzuheben weder evan⸗ an noch nin dig en r cl ö ,. Einzichung hat nicht m ,., ee , ain e g, , , u haben. * 3 J . . . , bar auf hinweisen baß eine id mn der ung k , halten worden da aber seine ehimmung ein mwssen lig andere Lg . e e. 3 . hen machten, biz auf diese . ift es geht ferner daraus herper, daß diejenigen Verpflich. . oc 163 a ist. 343 9! e dem Herrn Abg. v. Mallinckrodt ngen, die auf dem Fonds lasten, seitens der Staatskasse über- a. ö 26. noch manche Beziehungen 9 regeln, und mit Gottes , n n ,, . , sichen haben — nach dem chen gehörten Aussprüche fe ,. blos des Rathes evangelischer oder solcher Räthe, bei denen z de. Theil, der unter Nr. auf der Seite 2 der Nr. 0 bezeichnet . nicht auf die Tonfession ankammtz sondern auch katholischer Käthe ist — angehalten werden ö Für den letzten Sat der Ausführung nicht um der Keonfessign willen als solcher sondern weil sie, durch vermag ich nach der Bemerkung! die ich dinfen s egeben habe, eine diefe Konfession in vollen Stand er sind, dem Minister denjenigen volle Vertretung nicht zu übernehmen; nur unter 9 Voraussezung, , geben, nach dessen Würdigung er dasjenige finden kann, daß es sich um ein Stiftungs vermögen nicht handelt, sondern nur um wa . allein Rechte ist . 6 , ,. Theil des Staatsbermögens, halte 9e 5 . ue. 45 . . 2 2. Sind Sie nach den gegebenen Erläuterungen nicht im Stande *. Halil nge in ü. u ür etroffen —= es führe 9 5 oder glauben Sie nicht im Stande zu sein, Ihr Recht votum abzu⸗ 36 dahin, das Ministerium der gelstlichen Angelegenheiten auf das
geben, dann wird es meine Sache demnächst sein, über dieselbe no ustiz.Ministerium zu übertragen. Nun meine Herren wenn das ct ; s ch hre . ist, so sehen Sie vielleicht in meiner Erscheinung
weitere Ermittelungen eintreten zu lassen. gn Wsang, es it von St. Majestät d Kais — e . ; Majestät dem Kaiser ein ö . . 264 . , Besoldung Spitze des Kultusministeriums gestellt worden, und die ,, 2 3. nahm der Staats-⸗Minister Dr. Falk nach hat und dag Hin ich kunt'elelt Kerr elt Wibg. leichen zen ger em Abg. Pr. chrenpfennig das Wort: . e er solle nicht vergessen, daß er eben bis Lahr sein Leben Meine Herren! Sie werden mir gestatten, daß ich die Debatte der Justiz und dem Recht gewidmet hat. Dieser Mahnruf wird von auf denjenigen Punkt zurücklenke aus welchem sie ihren Anlaß 65 mir schr wohl gewürdigt werden. Ich werde mich leiten lassen von nommen hat, nämli auf dicjenige Etatsposition, um die es sich dem Satze daß die Kirche und die Kirchengemeinschaften ihre handelt, in welcher gleichzeitig klar gemacht worden ist, daß die so⸗ Freiheit und ihre volle freie Bewegung behalten, ich werde Ihnen
da nie
dergleichen. Ich werde mich an die sachlichen Momente halten,
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hemmend in den Weg treten. Aber, meine Herren,
wo Rechte des Staats in Frage sind und Rechte. die der Staat schützen muß gegen Jeden und auch gegen die Kirchen ⸗Gemeinschaften, da werden Sie mich allerdings als Juristen sehen, ich werde alle un⸗ berechtigten Ansprüche vollständig zurückweisen. . Meine Herren, ich wünsche, daß ich, wenn ich das Recht anwende, nach rechts und links nach bester d ,,, 6g zu sehr differiren möchte von dem verehrten Herrn Abgeordneten elchensperger; ich drücke diesen Wunsch um so mehr aus als doch Organe, zie den verehrten Abgeordneten, die hier in der Mitte ihren Platz haben sehr nahe stehen, selbst zu einer Zeit, als sich die Entscheidung Sr. Maje- stät auf mich noch nicht gelenkt hatte, und obwohl ich nicht wog wie ich Gelegenheit gewährt . mich von, vornherein zu bezeichnen als Jemanden, der der katholischen fig ihre Rechte vorenthalten werde, mich dennoch also charakterisirt haben und gesagt haben, ich sei ein besonders efährlicher Mann, ich sei ein intimer Freund des Herrn Ministers von Luß, und nur ein Unterschied möchte zwischen uns bestehen, ich würde die Sachen geschickter anfangen als Herr von Lutz. Ich danke dem Herrn Abgeordneten Neichensperger daß er e, . Aüuffassungen hier ent⸗ , ist, und baß er zu mir das Vertrauen hat, ich werde das Recht wahren. Und dies Recht werde ich wahren, auch in der jez zusammengeseßten , . habe die Entscheidung, auf meinen Schultern liegt d efe schwere, sehr schwere Last, Was ich höre, ist der Rath, der mir gegeben wird, und diesen Rath werde ich hören von den Katholiken, wie i 9 von jedem Andern hören werde, ganz gleichgültig! welcher Kon ession er angehört; ich werde ihn würdigen nach der Ga gemäßheit und nach der Tüchtigkeit des Rathes. Und die beiden Mäuner der latholischen Abtheilung, die urückgeblieben sind in meinem Ministerium — ich denke die werden in der Lage sein, — wie sie bis dahin, als die Mehrheit der katholi⸗ schen Abtheilung, die Interessen der katholischen irche, soweit sie ö dieselben hinzuweisen hatten als Staatsbeamte, wahrgenommen haben, — es mir gegenüber eben so * thun, wie sie es a, gethan haben, und sie werden bei mir er ich schtigung erlangen, so⸗ weit ihr Rath recht ö Ich meine in der That, daß der Beamte, der an die Spitze dieses Ministeriums gestellt wird, sich frei halten muß von Einflüͤssen, die außer dem Bereich dessen liegen, was zu
wahren ist, und das ist das Recht. Diesen Standpunkt alte ich auch
für den der Verfassung und darum meine ich, wenn die Staatsregie⸗ rung sich in , offtziõsen Ezpektorationen auf die Verfassungs⸗ urkunde bezogen hat, so hat sie nicht Korruption getrieben, sondern die Wahrheit gesagt.
Nachdem hierauf der Abgeordnete Dr. Windthorst Merphen erwidert, nahm der Präsident des Staats ⸗Ministeriums, Fürst von Bismarck das Wort:
Ich hatte geglaubt, mich an der heutigen Debatte lediglich als 5 Frer betheiligen zu können und geglaubt, daß sie sich auf das effort und die Vorlagen bes ränken würde, ohne so weit politisch aus zugreifen, wie es die Rede des Herrn Vorredners gethan hat. Sie ö. die einzige von den Vorre den, die f. gehört habe da anderweite eschäfte im Herrenhause mich genöthigt haben, später zu kommen als ich beabsichtigt hatte. Diese Rede nöthigt mich aber, cute schon einige Worte über die Stellung der Staatsregierung mit Bezug auf das sochen Gehörte zu sagen. Der Herr Vorredner hat mit warmen Worten den Wunsch betont, daß wir zum konfesstonellen Frieden im Jande gelangen möchten, der früher nicht gestört war, un daß wir i die uns dieser 5 gebe, an unserm gemeinschaft⸗
en möchten. Ich möchte an das eigene, doch sonst
Artheil des geehrten Herrn Vorredners appelliren,
d darauf berechnet gere sein
Vorredner hat wenigstens
urtheilt und nich mit
kann nicht einmal zu⸗
meinem Eintret nter den Ministerialr
nen die Katholiken ni : ,, sin Ich lehne, jede Ver⸗ pflichtung einer konfessionellen olkszählung von der Regierung ab. Sollte es wahr sein, was der Herr Vorredner andeutet — und es stehen dem in seiner Rede nicht so viele andere, von mir 6 glaubte Thatsachen zur Seite, daß ich es, weil es gesagt ist, kr wahr annehmen möchte — daß von irgend einer Seite eine h lung nach dieser Richtung vorgenommen wird — so kann ich nur anführen, daß dies ohne Wissen und, Willen der Staatsregierung als deren vornehmsten Vertreter ich mich ansehe geschehen ist. Es kann sein, daß das ystatistische Burcau⸗ seinerseits eine Zählung auch nach dieser Richtung hin veranlaßt hatz ich kann aher uur sagen, das statlstische Bureau veranlaßt viel Zählungen, die ich nicht veranstal⸗ len würde, und deren Tendenzen ich vollständig e bin. Dasselbe verfährt mit der Unabhängigkeit, die den wissenschaftlichen Instituten bei uns gegeben ist; also die Behauptung von den atistischen Necher⸗ chen überlasse ich dem Herrn D beweisen, bestreite aber, daß die Re⸗ terung dabei betheiligt . enn der Herr Vorredner zuvörderst den ln tadell / daß kein Katholik im Ministerium sei, so bedauers ich das auch meinerselts in hohem Grade ich würde einen katholischen Kollegen mit Freuden begrüßen. Aber wie die Sachen augenblicklich liegen, —
in einem konstitutionellen Staate da bedürfen wir Ministerien einer Majorität die unsere Richtung im Ganzen unterstützt. Glaubt nun der Herr Vorredner, daß, wenn wir das Ministerium aus der Frak⸗ tion wählten, der er angehört, ah uns dann die Unterstützung einer Majorität zur Seite stehen würde Ich bezweifle es. Ohne eine ge wisse Homogenität ist aber ein Ministerium heutzutage nicht mehr hallbar, denn wir sind, ohwohl wir in nem lockeren Ressortver⸗ hältniß zu einander stehen, in Preußen doch gemeinschaftlich verant⸗ wortlich; ich bin mit perantworllich für das, was der Herr Kultus Minister thut, und der Herr Kultus⸗Minister muß seinerseits ausschei⸗ den, wenn er für dasjenige, was ich thue, die Verantwortung nicht tragen will; wir müssen also eine gewisse Nachsicht üben für unter⸗ geordnete Fragen. Die Fraktion, der der Herr Vorredner angehört, hat selbst das ibrige dazu beigetragen das Vergessen des konfessio- nellen Standpunktes in politischen An elegenheiten schwierig zu machen. Ich habe es von Hause aus als eine der ungeheuerlichsten Erscheinun⸗ Jen auf polltischem Gebiete betrachtet, 3 sich eine konfessionelle Frak= lion in einer politischen Versammlung bilbete, eine Fraktion, der man, wenn alle übrigen Konfessionen daffelbe Prinzip annehmen wollten, nur die Gesammtheit einer evangelischen Fraktion gegenüber, stellen müßte; dann wären wir allerseits auf einem inkommensurablen Bo- den, denn damit würden wir die Theologie in die öffentlichen Ver⸗ sammlungen tragen, um sie zum Gegenstand der Tribünendiskussion zu machen. Es war ein großer politischer Fehler, den die Herren vom politischen Standpunkte des Vorredners begingen, daß sie diese Frakt. lion Überhaupt bildeten, cine rein Fonfessionelle 2 auf rein politischem Boden, indem sie ihre Glgubensgenossen aus den ver⸗ schiedensten Frattionen durch die Einflüsse die ihnen zu Gebote stan⸗ den, nöthigten, 96 ihnen anzuschließen. Meine Herren, Sie nöthigen mich, auf das Historische der Stellung der ene m, diesen Fragen einzugehen. Der Herr Vorredner bak. selbst weitere eröffentlichungen darüber in Aussicht gestellt; ich will ihm das erleichtern. Ich huldige von Hause aus dem Grundsaß, daß gi Konfession bei unz die volle Freiheit ihrer Bewegung, die volle laubensfreiheit haben muß. Ich habe daraus bisher noch nicht die Konseguenz gezogen daß jede Kon⸗ session gezählt werden müsse / und daß jede eine ihrer Volkszahl ziffer⸗ mäßig entsprechende Betheiligung an der Beamtenschaft haben müsse. Es it neuerdings zur Rechtfertigung von Bewegungen, ie von kon⸗ fessionellen Ein U. nicht gang frei waren sogar der Grundsatz auf⸗ estellt worden, daß in der Bergpartie der Mangel der Gleich⸗ hnng der Konfessionen von den Arbeitern schwer m n werde Und ein ur Abhilfe berechtigende Bedärfniß hilde, Soweit kommt aber der Herr Vorredner nothwendig, Wo soll das aufhören; Bei dem Minssterium fangt er an] die Sber · Pra denten müssen also a ich weiß nicht, wie das Verhältniß ist; ich glaube nach dem Verhältni wie 4 zu 7; ich will es auch nicht wissen = eh alt werden; die B amten 'in allen Regierungsbehörden natürlich auch. Nun kommt aber noch hinzu, daß die evangelische Konfession nicht ganz und gar
aus einem Blocke ist. Sie, önnen nicht vangelische und Katho— lische egenüberstellen; die unirte preußische Landeskirche, die lutherische die rerormirte haben vollständig die mne g Berechtigung, wie die katholische. Sobald wir den Staat in konfessionelle Stücke schneiden an welchen jede Konfession ihren verhältnißmäßigen Antheil haben muß, fo kommt auch noch die ganz beträchtliche Kopfzahl der jüdi⸗ e. Bevölkerung in Betracht, deren Mehrheit sich ja durch beson⸗ ere Befähigung und Intelligen für Ire gf an, auszeichnet. Wenn nun zur Herstellung des riedens mit dem Staate also die Fraktion des ien, Vorredners sich auf einein politischen Boden kon. effionell konstituirt hatte und ihre politische Haltung in der an mfg von der Konfession abhängig machte, so konnke man nun fragen: sucht sie auf diese Weise den Frieden zu erstreben, indem sie ihre Macht zeigt? Ich habe, als ich aus Frankreich zurückkam, die Bildung dieser Fraktion nicht anders betrachten können, als im Lichte einer Mobilmachung der Partei gegen den Stagt, und ich hahe mich nun gefragt: wird dieses streitbare Corps, welches zweifellose Anhänger der Regierung aus ihren Sitz en verdrängt und eine solch⸗ Macht üht, daß es gänz= lich unbekannte Leute, die in den Wahlkreisen niemals gesehen waren, bei der Wahl durch einfachen Befehl von hier aus durchseßt — wird 1 streitbare Corps der Regierun verbündet sein, wird es ihr helfen wollen oder wird es sie n len! Ich bin etwas weifelhaft worden, als ich die Wahl der Führer sah, als ich sah, daß ein so ampfbereites und streitbares Mitglied, wie der Herr Vorredner, so⸗
fort an die Spiße trat ein Mitglied welches meinem Eindrucke nach
und ich bin ja berechtigt und verpflichtet, Rechenschaft über meine Eindrücke zu geben, da die Haltung der Negierung einer Fraktion gegenüber . von der politischen Nichtung ihres Vorstandes abhängt — ein Mitglied, welches von 5 an aus Gründen, bie ich achte Und chre, ungern und, mi Widerstreben der preußischen Gemeinschaft beigetreten ist, ein Mitglied. das bisher niemals durch seine Haltun und durch die Färbung seiner Rede be— kundet hat, daß es diesen Widerwillen liberwunden habe] ein Mitglied von dem ich noch heute zweifelhaft bin ob ihm die Neubildung des Deutschen Reiches willkommen ist; in dieser Gestalt. — sint ut sunt at non sint — in dieser Gestalt, die deutsche Einigung annehmen will, oder ob es sie lieber 7 nicht gesehen hätte; darkber bin ich noch immer im Zweifel. ö bin indeß , als ich aus Frankreich zurück⸗ kehrte, unter dem Eindrucke und in dem Glauben gewesen, daß wir an der katholischen Kirche eine Stütze für die Regierung haben würden vielleicht ein. unbequeme und vorsichtig zu behandelnde — ich bin in Sorge gewesen, wie wir es anzufangen haben würden, vom politischen Standpunkte gus etwa eyig ente Freunde so zu befriedigen, daß wir mit ihnen auf die Dauer leben können, und daß wir dabei die nöthige Fühlung mit der Mehrheit des Landes behielten. Diese Sorge hat mich damals, ich kann wohl sagen, in erster Linie, beschäftigt,
so oft ich mich den innern Angelegenheiten wieder zuwendete. Is wurde in der That überrascht durch die Haltung, welche die mobil