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Der Herr Referent hat auch noch gesagt, man werde in den west⸗ lichen Provinzen aus dem Worte Ufer. und Schlagordnung entneh⸗ men, daß es eine Deichordnung sei. Der Ausdruck Schlacht. — die Herren aus den westlichen 8 werden mir darin beipflich ten — bedeutet nicht Damm, sondern es ist der Ausdruck für ein Wehr, welches man hineinlegt, um die Wasserkraft auf ein Trieb⸗- werk zu bringen.
Nach dem Referenten Abg. Dr. Braun (Waldenburg) nahm andels⸗Minister noch einmal das Wort: ch muß mir doch eine Gegenbemerkung gegen den letzten Herrn Redner erlauben. Er hat die Oder so geschildert, als ob sie bis zum ahre 1763 gewissermaßen ganz Privatsluß gewesen sei, und als ob elten Schiffe darauf gekommen wären. Dem ist doch nicht so, meine Herren, denn der Große Kurfürst; dem doch damals nach dem 30 jährigen Kriege die Mittel nicht bo stark zur Hand waren, hgt es gerathen gefunden, den Mülroser Kanal zu graben, um die Schiffahrt der Oder mit der Spree zu verbinden, woraus doch folgt, daß auch . die Oder fuͤr die Schiffahrt von großer Bedeutung ge—⸗ wesen ist.
Ferner möchte ich darauf ,,, machen; möge nun die Redaktion des künftigen Gesetzes ausfallen wie man vill, die gewöhnliche Uferbesestigung ist begründet und die wird auch der Adjacent behalten, und die hat er auch in den neueren 6 schon anderweitig wieder- 3 Die Herren Referenten und der Herr Redner, der vorhin
esprochen hat — sein Name ist mir unbekannt — möchten die ganze ferbefestigung dem Staate aufbürden. Das wird nicht gehen und es ist auch in anderen Provinzen anders. .
Aber aus alledem — i a n von Einzelheiten — scheint hervorzugehen 17 daß die Ufer⸗Gesetzgebung, kein besonders schönes Gefetz ist — accedo vollständig; 2) die Regierung schlägt vor, die allerschlimmsten Paragraphen derselben todt zu machen. Das wollen mehrere Herren nicht. Ich sehe nicht ein, warum das die Herren nicht wollen und gleichzeitig cine Resolution annehmen dahin: die Regierung aufzufordern, im künftigen Jahr eine andere Uferordnung vorzulegen. Das cheint mir das im Augenblick Erreichbare, und ich werde mein Bestes
azu thun. Aber so wie die Herren Referenten vorschlagen, so wird es nicht ausfallen. Das Landrecht ist ja auch von einer ziemlich undeutlichen Fassung, und die Interpretation ist ja auch schwierig, und nun müssen wir doch wenigstens ein Gesetz machen, von dem man nicht wieder sagen kann, wie der Herr Abg. Braun, daß man nicht wisse, was man damit machen soll.
Also, meine Herren! ich bitte nn, nehmen Sie das Gesetz an, wie es ist, und nehmen Sie dabei eine Resulution an, die mich auffordert, eine vollständige Umarbeitung zu machen.
Bei Beginn der Diskussion über den Gesetzentwurf, betreffend den Betrieb der Dampfkessel, erklärte der Han dels⸗Minister: 9
Ich bitte um Nachsicht, wenn ich jetzt gleich das Wort ergreife. Es darf aber dies wohl darin seine Entschuldigung finden, daß ich eigentlich in der Lage bin, heute an drei Orten zugleich sein zu sollen⸗ was doch immer seine Schwierigkeiten hat; ich müßte eigentlich längst im Herrenhause sein, wo das QOber⸗Rechnungskammergeseß berathen wird; diese Gesetze riefen ig hierher und im Staats- Ministerium muß ich auch ge sein. Es liegt mir doch aber sehr am Herzen, mich über dies Geseß gleich auszusprechen.
Ich befinde mich hier in der i ien Lage, mich mit den An= trägen der Kommission ganz vollständig einverstanden erklären zu können. Ich kann dem noch hinzufügen, daß ich den 8. 3 — ich bitte um Entschuldigung, wenn ich vielleicht etwas vorgreife — ausdrück⸗ lich deshalb sosgefaßt habe, damit daraus die Regierung die Freiheit
der
behalte, die Vereine, welche ich für etwas Nützliches halte, zu benutzen,
um die Reviston vorzunehmen. Der Paragraph ist so gefaßt, daß nur steht-; Der Dampfkesselbesitzer hat die Verpflichtung sich die Re- vision gefallen zu lassen. Durch wen, das ist eben offen gehalten, und ich halte diese Vereine, die ich auch zum Theil schon für zulässig und auttentisch erklärt habe, für gut und denke sie weiter zu begün- igen. Damit bin ich also ganz vollkommen einverstanden. Also bei ieser Sachlage dürften die Kesselbesitzer wissen, daß, wo ö. Vereine sind, die Vertrauen verdienen, diese auch benußt werden können. Aus diesem Grunde muß ich mich aber gegen den Antrag des verehrten Herrn Abg. Berger erklären; denn, wenn er gesagt hat, durch die vautorisirten Organen so ist es sehr zweifelhaft, was das für Organe sind. Eine amtliche Qualifikation kann ich ihnen nicht beilegen. Er wird mir vielleicht antworten: Ingenieure. Aber, meine Herren, der Ausdruck Ingenieur ist auch kein amtlicher, der von einem Examen oder sonstigen Dingen abhängt. Er wird es vielleicht werden, bis jetzt aber schwebt das noch einigermaßen im Blauen. . Ich möchte mir also die unmaßgebliche e,. und die Bitte erlauben, daß Sie das Gesetz ganz nach den Vorschlägen der Kom— mission annehmen wollen.
Die Nr. 10 des »Preußischen Handel s⸗Archivs« hat folgenden Inhalt-: Gesetzgebung: Belgien: Dekrete, betreffend die Entrichtun ] der ea,, Abgaben 1 der bei Antwerpen mit der Bestimmung nach Brüssel einlaufenden fremden Dampfschiffe in letzterem Hafen. Spanien; Dekrete, betr. Zollamtsbefugnisse. Dekrete, betr. den Transit von Tabak und die Ursprungszeugnisse für Kaffee / Spirituosen, Zucker und andere Kolonialprodukte. Türkei; Aus- führungs-Reglement für die Erhebung der Sanitäts- Gebühren. Desterreich: ö, , der Verzollungsbefugniß des K. K. Neben⸗
ollamtes J. Kl. Dziedniz zu Preuß. Goczalkowitz. Verordnung der „K. Ministerien der Finanzen und des Handels, über die . behandlung des stellenweise mit einem dünnen Kupferüberzuge bedeck= ten Eisengußstahles. Verordnung der K. K. Ministerien der Finanzen
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und des Handels, die Eingangsverzollung von grobem Eisenguß be= treffend. Frankreich: Gesetz, betr die Kandigung der , =, und Belgien. — Statistik: Zollverein: Verkehr m aus län
Frankfurt a. M. Leipzig und Braunschweig im Jahre 1870. Ein- ang vereinsländischer Waaren des freien Verkehrs zu den 2 in iner a. d. O., geil, und Braunschweig während des Jahres 1870. Deutsches Reich: Württemberg: Jahresbericht der Handels und Gewerbekammern für das Jahr 1870 , Niederlande: Handel und Schiffahrt der Niederlande in 1879. Rußland: Uebersicht des auswärtigen Handelsverkehrs des russischen Reichs in 1870. — Mit⸗ theilungen: Wien. .
— Das Februarheft des »Centralblattes für die ge⸗ sammte Unterrichtsverwaltung . hat folgenden Inhalt: Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten: Verwen⸗ dungen aus dem Patronatsbaufonds. Inkompetenz der Domänen— Renlämter in Schulverwaltungsangelegenheiten. Preisbewerbung bei der Akademie der Künste in Berlin. . bei der Universität in . Gebrauch der deutschen Sprache bei Preisauf- aben der Universitäten. Zahl der Promotionen auf den
niversitäten 1870-71. Summarische Uebersicht der 1870—71 . Doktoren und Kandidaten der Medizin und Pharmazie. ichtzulassung von Personen weiblichen Geschlechts zu den Vor— lesungen der medizinischen Fakultät. Kurze Mittheilungen: Weltaus⸗ stellung zu Wien. Beurtheilung der Abiturientenarbeiten durch die e, . chaftliche Prüfungskommission. Dispensation von der Mg⸗ turi ne ,, bei Zulassung zum Examen pro facultats docendi. Gebühren bei der an höheren Unterrichtsanstalten abgehaltenen Prü⸗ fungen 2c. Verhütung des Wirthshausbesuches seitens der Schüler 86 Unterrichtsanstalten. Resultate aus der Revision eines Schul- ehrerseminars. Lehrerkonferenzen im Regierungsbezirk Cöslin. Lehrer- dotation an einer Schule mit geringer e, , . Kurze Mit- theilungen: 1) Notizen über den ,,, er . an Seminarien. 2) Ausbildung en, ,. ehrer fur die Hohenzol- lernschen Lande. Die Einführung des Unterrichts im Deutschen in
die Schulen Nordschleswigs. Entwickelung des evangelischen ul- wesens im Regierungsbezirk Breslau. Schul⸗Disziplin und Sitte. Uebersicht der bei dem Landheer und der Marine 1879 —71 eingestellten Mannschaften in Bezug auf ihre Schulbildung. Höhe der Unterrichts—⸗ e. in den Elementarschulen.
Taubstummenanstalten in der rovinz Westfalen. Schlesische Blindenanstalt. — Verleihung von
rden und Ehrenzeichen. — Personalchronik.
—
Statistische Nachrichten.
Nach dem Verwaltungsbericht der städtischen Sparkasse zu Magdeburg für das Jahr 1871 betrugen am Schlusse des. Jah⸗ res 180 die Einlagen der Interessenten 3,1893533 Thlr. Im Jahre 1871 sind neu belegt 1944488 Thlr., und den Interessenten an Zin⸗ sen gut ,, 11053357 Thlr., woraus sich als Gesammtsumme ergeben 224429 Thlr. Zurückgenommen sind im Laufe des Jahres 1871 13531 224 Thlr. 4 am 31. Dezember 1871 belegt geblieben 3 693,2 5 Thlr. Die Einlagen haben sich daher gegen nt. Dezember 1870 vermehrt um 523,621 Thlr. Vermögen besaß die Sparkasse am Schlusse des Jahres 1871 3,959 468 Thlr. Von dieser Summe . den Intere enten 3,693,205 Thlr., so daß ein Ueberschuß ver⸗
leibt von 379860 Thlr. Der Reserve⸗Fonds ist zur Höhe von 2527743 Thlr. angewachsen und zur Verwendung für öffentliche städtische Zivecke bleiben disponibel 1270657 Thlr.
— In den Hafen zu Leer liefen nach den Listen des dortigen Hafenamts im Jahre 1871 638 Seeschiffe von 33,113 Last ein, dar—⸗ unter 447 preußische, 94 niederländische, 21 oldenburgische, 10 nor- wegische; 210 (141497 Last) aus preußischen Ostseehäfen, 8ů 8392 C.) aus preußischen n en 30 (684 L.) aus 5 lbhäfen, 16 (277 L.) aus preußischen Weserhäfen, 114 (6507 L.) aus England aus Norwegen, 29 (2337 L.) aus Rußland, 49 (1354 L.) aus den Niederlanden. ie Zahl der , ,. Seeschiffe betrug 611 (249 beladen, 362 in Ballast) von 32.644 L., darunter 26 beladen und 243 in Ballast (zusammen 18,324 L.) nach England.
An Fluß und Wattschiffen kamen 1873 von 25,637 Last an n darunter 8831 preußische gingen 4883 von 26530 Last ab.
Der gesammte Schiffsverkehr stellt sich für das Jahr 1871 (ver- glichen mit . auf 1102 G73) Seeschiffe von 583399 38106 L., 147 66 Dampfschiffe von 7358 063635) L.; Nös ge,
attschiffe von 52, 167 (46,434) L.; zusammen 117,924 (94, 8437) CL
Kunst und Wissenschaft. Die oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz wird ihre Hauptversammlung am 4. April d. J. abhalten, für welche: Verhandlungen über die eingegangene Preis- schrift, die der Oberlausitz eigenthümliche Rechts und Stagtsverfassung betreffend, Wahl neuer Mitglieder und wissenschaftliche Vorträge als Berathungsgegenstände festgesetzt sind. .
Straßburg, 6. März. Der Universitäts-Bibliothek ind in der letzten Zeit ferner u A zugegangen 1) aus Berlin, von er Königlichen Akademie der Wissenschaften deren Publicationen in
geschmackvoll und solide gebundenen, je einzeln mit einer Widmung versehenen Bänden, darunter das Corpus inscriptignum latinarum und. gran nnn bie glusgabe des Atistoteles, die Pubtitatiencn dez archäologischen Instituts in Rom und die Werke Konig Friedrichs II. 2) aus London eine zweite 2 Büchersendung, welche u. A. 2 die Publikationen des Britischen Museums und ein 2 —— Geschenk der City, letzteres außer in Büchern auch in den von der Stadt geprägten Medaillen bestehend.
und
*
m chen Waaren während der Messen zu Frankfurt a. d. O,
von wem für ihre Erhaltung gesorg
figuren sind einundzwanzig (sechs andere, ohne Zweifel ,
ordnung der nächsten Sitzung. Nach
zwar nur sch
und 186
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Kolmar 4 März. Der Bezirks-Präsident des Ober⸗Elsaß hat an die Maires ein Cirkular erlassen, in welchem dieselben zur Mit- wirkung bei der Aufstellung eines Verzeichnisses aller Bauwerke und Künstdenkmäler, die aus dem I5. Jahrhundert und, ar Zeiten herstammen, aufgefordert werden, um dieselben derhistorischen und Tmst istorischen Forschung zugänglich zu machen. Auch bedeutendere Den kmäler aus späterer Zeit sollen Berücksichtigung finden, insofern sich dieselben durch Kunstiwerth und eigenthümliche Gestaltung aus⸗ zeichnen. Es sollen dabei kurze Angaben über Entstehung, Geschichte und Styl der Bauwerke hinzugefüßt und bemerkt werden, ob und
wird, sowie welche Mittel dazu zur Verfügung stehen. Auch bewegliche Antiguitäten und Kunst⸗ gegenstände sind zur Aufnahme geei net; doch soll von allen Kunst⸗ werken abgesehen werden, welche sich bereits in öffentlichen oder Privatsammlungen befinden; in diesem Falle vielmehr nur die Existenz der Sammlung und die Person ihres Eigenthümers und Verwalters kurz bezeichnet werden. *. —
Nürnberg. Aenderungen, welche jüngst im städtischen Bau⸗ Amte vorgenommen wurden, haben zu einem interessanten Funde von mehr als anderthalbhundert Holzstöcken aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts geführt. Dieselben stellen Kostüm— siguren aus der angegebenen Zeit und dem vorhergehenden Jahrhun⸗ bert nebst Wappen der Nürnberger Patrizier und angesehenen Fami- lien dar und waren ursprünglich offenbar für ein großartig angelegtes, zum Druck bestimmtes Geschlechterhuch angefertigt. Der Kostüm—
in diese Reihe gehörende, befinden sich seit dessen Gründung im Ger⸗ manischen Museum); die übrigen stellen Wappen und Titelverzie⸗ rungen dar. Die Zeichnung ist derb, die Schraffirung einfach, nach alter Weise aus dem Langholz mit dem Messer geschnitten. Doch die Trachten sind richtig, die Figuren, namentlich aber die Wappen, eugen von der Hand eines trefflichen Meisters. Einige der letzteren sind erst in 56 vorhanden und noch nicht geschnitten, ein paar zeigen sogar erst Schild und Decken ohne Wappenbilder und Helme. Ueber Anlaß und Urheber des Unternehmens lassen sich bis jetz nur Vermuthungen aufstellen. Das Werk scheint ins Stocken erathen und aufgegeben zu sein, da schon die Stöcke nicht vollendet ind. Einige derselben tragen Spuren, daß Probedrucke davon abge⸗
ʒzjogen worden; mit . Ausnahmen sind sie wohl erhalten.
Zürich, 8. März. In dem Becken des Untersees zwischen dem weißen Horn« und dem sogenannten »Staad« in der Nähe von Ermattingen wurde bei dem niedern Wasserstand der Ort einer ehemaligen Pfahlbaute entdeckt. Ausgerissene Pfähle aus Tannen und Föhrenholz waren dreieckig zugespißt. Steinbeile, Pfeil ⸗ und Lanzenspitzen aus Feuerstein fanden sich vor. Das eingetretene Stei⸗ gen des Wassers hemmte weitere Rachforschungen.
Sandwirthschaft.
Berlin. (K. L C.) Die erste und konstituirende Ver⸗ sammlung des deutschen Landwirthschaftsraths ist auf Montag, den 8. April, hier in Berlin von dem Haupt-Direktorium des landwirthschaftlichen Provinzialvereins für die Mark Branden⸗ burg und Niederlausitz »als ere en Kommission für den Zusammentritt des deutschen Landwirthschaftsrathes« zusammenberufen. uf der Tagesordnung stehen: Konstituirung; Berathung und Fest⸗ stellung des Statuts und der Geschäftsordnung; Wahl des 6. diums, General-⸗Sekretärs und Ausschusses; Erweiterung des Land- wirthschaftsrathes auf Elsaß- Lothringen, Festsetzung der Zahl seiner Mitglieder und Wahlmodus derselben; Geseßentwurf wegen Erhebung der Brausteuer im Deutschen Reiche (mit Aus⸗ schluß von Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-⸗-Lothrin⸗ en; Reform der Deutschen Banken, insbesondere der Zettel⸗ anken; die Deutschen , , inwweit sie das Inter- esse der Landwirthschaft, resp. der landwirthschaftlichen Gewerbe berühren; Raum ⸗ oder Fabrikat⸗Spixitussteuer; Anträge von Mit- gliedern des Landwirthschaftsrathes; Berathung über Zeit und Tages⸗ ; ͤ §. 3 des Statuten - Entwurfs hat der Landwirthschaftsrath seinen Sitz in Berlin, und tritt in der Regel auch dort in seinen Berathungen zusammen. Jede Versamm⸗ lung ist jedoch berechtigt, zu beschließen, daß die nächste Versammlung an einem andern Orte abgehalten werden soll. — Mit den Wahlen nd noch im Nückstande; Reuß beider Linien, Schaumburg ⸗Lippe, ippe, Lübeck Bremen, Schwarzburg-Rudolstadt und Württemberg.
— Im g ez ie ruh gs bez tet Straffund sind die Wintersaaten wach in den Winter gekommen, aber gegen den Frost urch Schnee so geschützt gewesen, daß die Hoffnung auf eine gute
Winterkornernte noch nicht aufgegeben zu werden braucht. Der
Ertrag des im verflossenen Jahre gewonnenen Weizens und Roggens ist zwar hinter den Erwartungen zurückgeblieben, im Ganzen aber doch ein recht befriedigender gewwesen.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 11. März. Der Balt. Lloyd hat zur Vermehrung seiner Schiffe und sonstigen Betriebsmittel die Erhöhung des aktiven Kapitales um 1,3500090 Thlr. eingetheilt in 13590 Aktien à 190 Thlr., welche schon vom 1. Januar a. C. ab dividendenberechtigt sind, be⸗ chlossen und kommen dieselben hier am Platze bei der Vereins⸗
ank, Quistor p & Co. in den Tagen vom 14—15. März zum Pari⸗Course zur öͤffentlichen Substription. Das Nähere besagt eine im , . Inseratentheile enthaltene Bekanntmachung.
Magdeburg, den 8. März. Der Zuckerhandel Magde burg s im e,, . Jahre wird auf einen Umsaß von 1780000 Centner Rohzucker und Naͤchprodukte, 2 500 000 Stück Brode und 280 009 Centner , . (Consum⸗ Zuber geschätzt. In den Jahren 1870 beliefen sich diese Zahlen nur auf 1,406,000 Ctr., 2.300, 000
Brode und 250,009 Ctr. resp. auf 1i69o M0 Ctr., 2360000 Brode und 2700000 Ctr.— Vom hiesigen Haupt⸗ Steueramt wurden 239,290 Ctr. Rohzucker, 63593 Ctr. Consümzucker und 79340 Etr. Brodzucker ge⸗ gen eine Exportvergütung von 1244511 Thlr. zur Ausfuhr abgefer= ligt. Diese Zahlen beliefen sich in den Jahren 1870 und 189 auf 394401 Etr. 516529 Etr., 31034 Etr. mit einer Vergütung von 7919 Thlr. resp. auf 147, Ctr., 247790 Ctr. 177753 Etr. mit einer Vergütung von 58552 Thlr. Die hiesige Eingangsverzollung belief sich auf 1892 Ctr. Brodzucker und 4714 Ctr. Rohzucker gegen 1275 und 6 Etr. resp. 6 CEtr. und 1805 Centner in dem 9a 1870 und 1869. Wien, 8. 63 Eine . der Börsenkammer „d. an der Börsenverkehr an Sonn ⸗ und Feier⸗ tagen und vom 11. d. an der bisherige tägliche Börsenverkehr am Abend aufzuhören hat, Jedweder Börsenverkehr an öffentlichen Or- ten oder Privatlokalitäten wird mit Repressivmaßregeln bedroht.
bestimmt, daß vom 1
Deutsche Herberge in London.
Die große Anzahl von jungen Deutschen, welche jährlich nach London kommen, um Arbeit zu 6 hat schon oft die Frage ver⸗ anlaßt, was aus ihnen bei und nach der Ankunft in der fremden Stadt wird. Dieselben zerfallen in zwei Klassen: Handwerker und Kaufleute. Die meisten der ersteren sind weder mit der Sprache, noch mit den hiesigen Verhältnissen bekannt; und gerathen daher nur zu häufig in die Hände der vielen Schwindler, welche an Bahnhöfen und Dampfschiffsstationen den Ankommenden auflauern. In den schlechten Logirhäusern werden sie bald geplündert, kommen in Noth und böse Gesellschaft, und vermehren dann die große Zahl der deutschen Bettler und Vaga hunden welche sich in den Straßen Londons herumtreiben.
Was die andere Klasse betrifft, die jungen Kaufleute, so sind die⸗ selben genöthigt, bei der 6 erst in theuren Hotels zu logiren, um sich von dort aus ein Unterkommen in einer Familie zu suchen, und wenn sich die gewünschte Beschäftigung nicht bald findet, so geht häufig das Geld rasch far Neige, und sie sehen sich denselben Gefahren ausgesetzt wie die Handwerker. .
Ein Mittel, um diesem Uebel zu begegnen, liegt in der Errichtung einer Herberge oder Heimath, deren Agent die angemeldeten Fremden gleich bei der Ankunft in Empfang nimmt, und in der dieselben ein respektables Unterkommen und freundlichen Bescheid erhalten. Solche erben wenn dieselben auf einer christlichen an ft beruhen,
nd von unberechenbgrem Segen für das geistige wie für das leib liche Wohl ihrer Gäste, was durch die Wirksamkeit der in Deutsch⸗ land bestehenden achtzig Herbergen, deren Zahl sich . vergrößert, ur Genüge bewiesen wird. — nner diesen Umständen scheint es auf⸗ ier, daß dem dringenden Bedürfniß nach einer solchen Herberge in London noch in keiner Weise Rechnung getragen wurde, und haben wir es uns nun f Aufgabe gemacht, demselben durch Errichtung einer solchen abzuhelfen, und die dazu . Mittel herbei zu schaffen, wozu dieser Aufruf beitragen soll. Mit Freuden können wir sagen, daß unser Plan, über den in Deutschland schon viel ge⸗ sprochen und geschrieben wurde, in den weitesten Kreisen günstige . findet, und daß auch einflußreiche Engländer bereit sind, ihrem Interesse dafür thätigen Ausdruck zu geben. Deutschland und die Schweiz schicken ihre Sohne jährlich zu Tausenden nach England: — ist es daher zu viel verlangt, zu erwarten, daß das Vaterland mithelfen werde, seinen Kindern im fremden Lande eine Heimath zu bereiten? Wir wenden uns an Alle, die hier gewesen sind; an alle Kaufleute, welche mit England in Verbindung 71 an alle Eltern, deren Söhne die Absicht haben hierher zu kommen; und besonders an alle Jünglinge, deren Wunsch und Streben dahin geht, sich in diesem Lande Kenninisse und Erfahrungen zu sammeln: Helft uns eine Herberge zur Heimath in London errichten!
Von dem Ergebniß der Sammlungen wird es abhängen, in welchem Maßstabe die Herberge eingerichtet werden kann, und im Uebrigen soll das Unternehmen so angelegt werden, daß es sich nach einiger Zeit selbst bezahlt, wie es bei den
erbergen in Deutschland der Fall ist. Sobald die Eroͤffnung der
erberge in Aussicht steht, wird deren Adresse . in allen Jüng⸗ ingsvereinen und Herbergen auf dem Kontinent bekannt gemacht, und dann gewiß von vielen ordentlichen jungen Leuten benutzt wer⸗ den, die Veranlassung haben) sich längere oder kürzere Zeit in London aufzuhalten. Der große Aufschwung, welchen die Sache seit dem Erlaß des ersten, vom Vorstand des deutschen Jünglingsvereins in London unterzeichneten Aufrufes genommen hat, sowie die Unter⸗ stützung der geachtetsten . amen in London, berechtigen uns zu der Hoffnung, daß die Ausführung unseres Planes jetzt nur noch eine Frage der . ist.
London, Februar 1872. 33
Komite: Legationsrath H. C. Wilke, Kgiserlich Deutscher General⸗Konsul, 4, New London Street, E 6, Vorsitzender. Frei⸗ herr von Linden fels, 4, New London Street, E. C., Stellver- tretender Vorsitzender. Hugo Rippmann, 3, Moorgate Street Buildings, E. C., Schatzmieister. C. 8 Feldmann, 38, Moorgatse Street, E. C., Schriftführer. H. Borcken stein, 8, Moorgate Street, E. C. A. Bösch, 32, Queen Street, E. C. R ud. Rauch, 71, Watling Street, E. CG. Prediger Er. A. Walbaum, Kaplan der Kaiserlich Deutschen Botschaft. J. P. Werner, 23, Lombard Street, E. G. J. Zü st, 50, Oseney Crescent, N. W.