2344 Aktien- des ellsohatt
Magdeburger Bade⸗ und Wasch⸗Anstalt.
Generalversammlung.
In Gemäßheit der Vorschrift des §. 19 der unter dem 18. Mai 1857 Allerhöͤchsten Orts bestätigten Statuten unserer Gesellschaft
werden die stimmberechtigten Herren Aktionaäͤre zu der am
Freitag, den 24. Mai d. J., Nachmittags 3 Uhr,
im Lokale der Gesellsch aft ⸗Vereinigung⸗ Neu eweg Rr. 5 hier felbst ab zuhalten den elften ordentlichen General versammlung
ergebenst eingeladen.
Zur Tagesordnung gehören; ; Vortrag des Verwaltungsberichts und Rechnungsabschlusses für das Geschäftsjahr 1871; 2 Wan von 3 Mitgliedern des Verwaltungsrathes, da die Herren
olizei Präsident von Gerhardt,
abrikant 8. Duvignegu und
⸗ aurermeister Hofmeister
nach der Anciennetät ausscheiden.
Etwaige Anträge sind laut §. 20 der Statuten spätestens innerhalb 8 Tagen nach der ersten Bekanntmachung bei dem Vorsitzenden
des Verwaltungsrathes, hinlänglich motivirt, einzureichen. t ö
Diejenigen Herren Aktionäre, welche beabsichtigen, dieser Generalversammlung beizuwohnen, ersuchen wir, Einlaßkarten hierzu in dem Büreau unserer Anstalt, Fürstenstraße Nr. 230 cine Treppe hoch, und zwar die hiesigen bis spätestens den 2. Mai c. die auswärtigen dagegen bis zum 24. Mai e., Mittags 127 Ühr, und ebendaselbst 14 Tage vorher den? erwaltungsbericht in Empfang zu nehmen.
Magdeburg, den 8. April 1872 Der Verwaltungsrath
der Magdeburger Bade⸗ und Sach Anstalt. V. C erhar4dt,
Vorsitzender.
ler Rheinische Eisenbahn.
Einladung zur Generalver sammlung der Aktionäre. In Gemaäßheit der Js8. 33 und z6 der Statuten werden die Aktionäre der Rheinischen Eisenbahngesellschaft zur diesjährigen
regelmaͤßigen Generalversammlung eingeladen aui
Dienstag, den Ls. Mai, Vormittags 1 Uhr, in den Rathhaussaal zu Aachen,
um ;
1) den Bericht über die Resultate der Nechnungsablage, über die vom Administrationsrathe ertheilte en , , und über die Lage der Geschäfte der Gesellschaft entgegenzunehmen; ferner uber die Erträge des Unternehmens, sowie bezüglich der Rück⸗ lagen für den Erneuerungs⸗ und Reserve⸗Fonds Verfügung zu treffen ;
2) von den Schritten Kenntniß zu nehmen, welche zur Ausführung der bereits beschlossenen Erweiterungen des Unternehmens ge⸗ schehen sind, insbesondere von den Seitens der Staatsregierung der Gesellschaft ertheilten Konzessionen und dem auf Grund früherer Ermächtigung festgestellten Nachtrage zu den Statuten der Gesellschaft.; auch gutheißende Kenntniß zu nehmen von der auf Grund früherer Ermächtigung bewirkten Uebernahme der Zechenbahnen des Cölner Bergwerk ⸗Vereins und der Zechenbahnen nach Neu Essen und Nordstern;
3) unter Bestätigung sämmtlicher noch nicht erledigten Beschlüsse früherer Generalversammlungen die Direktion zu ermächtigen⸗
a) auf Grund des Beschlusses der Generalver ammlung vom 31. Mai 1850 zum Bau und Betrieb einer Zweigbahn von Cöln durch das Dhünn! und Wupperthal nach Rittershausen, Barmen und Elberfeld, mit Abzweigungen nach Hückeswagen, Lennep und Remscheid, mit einer festen Brücke oder einer Trajektanstalt bei Cöln resp. Mülheim; . zur Fortführung dieser Bahn von Rittershausen nach Hagen und Hoerden sowie nach Steele, Bochum und Witten;
b) 3 . Betrieb einer Zweigbahn von Bu f nach Elberfeld und Barmen mit Abzweigungen nach der Speldorf ⸗˖
roisdorfer Linie;
c) zum Bau und Betrieb einer enn von Duisburg über Rheine nach Quackenbrück und zum Bau und Betrieb einer
Zweigbahn von Duisburg durch das Emscherthal nach Dortmund, Hamm und Osnabrück mit Abzweigungen nach der Änschlußbahn der Zeche Nordstern nach Ruhrort, nach Melle und Löhne d) 6 Modifikation des Ausgangspunktes der der Gesellschaft konzesstonirten Bahn von Brühl oder Sechtem nach rchen; e) zum Bau und Betrieh einer Abkürzung der Linie Cöln⸗Bonn; f) zum Bau und Betrieb einer Verbindungsbahn von der EssenWattenscheider Strecke nach dem Bahnhofe Wanne der Cöln⸗ Mindener Eisenbahn und der erforderlichen Anschlußbahnen an die benachbarten Zechen und Etablissements; g) zur Verwendung weiterer drei Millionen Thaler zur Vermehrung des Betriebsmaterials, zur Erweiterung der Bahnhöfe, er Keparaturwerkstätten und Betriebseinrichtungen der im Bekrieb befindlichen Bahnen, sowie zur Beschaffung dieser Summe durch Ausgabe von Aktien oder Qbligationen, —ᷣ die Direktion zu J,, . die Konzession zu den vorstehend e n mn, owie den in früheren Generalversammlungen be⸗ schlossenen Zweigbahnen successive oder auf einmal auch getrennt für einzelne Theile dieser Zweigbahnen, nachzusuchen, die Kon⸗ zessions bedingungen endgültig zu vereinbaren und diejenigen Modifikationen und Nachträge zu den Statuten endgültig und für die Gesellschaft bindend festzustellen, welche sich als nothwendig oder zweckmäßig ergeben werden, insbesondere auch den §. 43 Litera G der Statuten abzuändern, ferner das zur Ausführung der verschiedenen Erweiterungen des Unternehmens erforderliche Kapital durch Ausgabe von Aktien oder Obligationen zu beschaffen, auch fortan, so wie bisher, zu Bauzwecken vorübergehend die aus dem Betriebe eingehenden Mittel vorschußwesse zu verwenden und Darlehen mit oder ohne Verpfändung von Effekten
Die Direktion der Nheinischen Eisenbahngesellschaft. Hier folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Koͤniglich Preußischen Staats⸗-AUnzeiger. H 16 vom 20. April 1872.
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Inhalts ⸗Verzeichniß: Chronik des Deutschen Reiches. Zur Geschichte der Turniere am brandenburgisch⸗preußischen Hofe. J. Die
ger d und Schiffahrtsverträge Deutschlands mit dem Auslande, Die Provinz Hannoper, ö w. e nge Thiergarten bei Berlin. VI. (Die Verschönerungen des Thiergartens unter des scht regierenden Kaifers und Königs Majestät) — Die Humboldt-Stiftung für Naturforschung und Reisen. 1. — Türschmanns Recitationen. — Das Schlesische rovinzial⸗Museum für bildende Künste in Breslau.
Die Vierteljahrs - Hefte des Deutschen Reichs= und Königlich Preußischen Staats ⸗ Anzeigers erscheinen am Schlusse jedes Quartals und enthalten sämmtiiche in den »Besonderen Beilagen« des . und Staats ˖ Anzeigers files be mel 3 bd durch alle
Post⸗Anstalten und Buchhandlungen für den Preis von 7 Sgr. vierteljährlich zu beziehen.
Chronik des Deutschen Reiches. ,, ö . me, ,, 359 6 jetz 2. ö . . ö. oßportalen Nr. 1 un vor den Parterrefenstern de ar 2 965 91 r, , betreffend den Schlp e, und wich erst den Verschönerungen, welche Kur—
7 gen * 1h 41 n . en . ddi für st Friedrich III. dem Wohnsitze seiner Ahnen bestinunte, iche Ce affe ö. 9 für Elsaß Lothringen, betreffend die amt⸗ Vor dieser ältesten Stechbahn, zwischen dem damals noch auf iche = prache, dem Schloßplatz ftehenden Vom und der langen Brücke, fand
2. April. Preußisches Gesetz, betreffend die Ausdehnung ei r : ; ; der Gem cin beit heilung. Ordnung vom 7. Juni 1871 auf die . . k . *
Zusammenlegung von Grundstücken, welche einer gemeinschaft⸗ 6 ö. r fa, w,, . , J. Aprik. Der Großherzog von Sachsen nimmt aus den welches sich unter den sogengnnten Köni aeg Handschriften der 5 . *. , n , ,,, Königl. Bibliothek eine ausführliche Ser en erhalten hat, die . on Frankenstein, dessen Beglaubigungsschreiben ent! in ihrer Umständlichkeit derjenigen des Chronisten Angelus über , , m, ,,, Saia i ate, ini Der junge Markgraf Christi an, welcher später Baireuth ö , bevollmächtigter Minister am ge, ö ö 969 6 , ui. h 2 8 ö. 3 ö 6 . 2 ; 4 eboren und schon am Ahende dieses Tages entwarf der Kur= 6. J , , Herzog von Sachsen ⸗ Coburg⸗Gotha reist 96 fn Ein . tern ön ö ; em n zan n z welche dur esonders dazu beauftragte Kurfürstliche Junker 6 April. Die württembergische Ständeversammlung wird nicht allein von dem kee en Ereigniß ben,, sondern ; auch zu den Tauffeierlichkeiken eingeladen werden sollten. Ba aber zur Unterhaltung der Fürstlichen Taufgäste ein : . großes Turnier stattfinden sollte, für welches der Kurfürst er⸗ Zur Geschichte der Turniere am brandenbur gisch⸗ klärte, nichts sparen zu wollen, so mußten gleichzeitig Aus⸗ preu ßischen Hofe. schreiben an über hundert Herren von Adel, Grafen, Herren / und Junker, erlassen werden, um dieselben zur Theilnahme an . ; dem Turnier und zur Aufwartung am Kurfürstlichen Hofe ein⸗ Die Ausführung des Wappen⸗Caroussels zur diesjährigen zuladen. Dieses Ausschreiben ist vom 5. Februar datirt und Vorfeier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers und zeigt den namentlich bezeichneten Empfängern an, daß sie sich, Königs, sowie der ansprechende Gedanke, der dieser Veranstal, außer durch die Gewalt Gottes, durch nichts verhindern lassen tung zu Grunde lag, lenken den Blick auch auf frühere Fest⸗ sollten, am Donnerstag vor dem Sonntage Oculi, in der Kur⸗ lichleiken gleicher Art in Berlin und in den Kreisen des Hofes. fürstlichen Residenz zu erscheinen, um an dem Turnier mit Zum erstenmale begegneten wir in dem Wappen⸗Caroussel Pferden, Reisigen und Knechten Theil zu nehmen. Außerdem neben der Verherrlichung und ö die allen solchen erschienen auf besondere Einladung: Kurfürst August von Festen ihre Weihe und Bedeutung giebt, einem streng durch- Sachsen mit 427 Kutsch⸗, Wagen und Reisigenpferden und hn, historischen Gedanken: das allmähliche Anwachsen 66 Joachim Ernst von Anhalt, Schwiegervater des es preußischen Staates, versinnlicht durch die chronolo⸗ urfürsten und Großvater des neugeborenen Markgrafen, mit gische Zusammenfügung der einzelnen Wappenschilde der Piro⸗· 137 Pferden. . . a . nu . preußischen Staatswappen, wie es 1817 Die ritterlichen Feste sowohl, als die ganze Tauffeierlichkeit, estgestellt wurde.
waren auf mehrere Tage berechnet und müssen eine außerordent⸗ Früher war es theils das wirkliche Ritterspiel oder dessen Nach⸗ liche Regsamkeit in dem damals noch kleinen Berlin und Cöln ahmung, theils nur Pracht in der Allegorie, in der kontrastirenden hervorgerufen haben. Alle Besitzer von Burglehnen — die Zusammenstellung, im Schmuck des Raumes und der Umgebung. späteren Freihäuser — wurden benachrichtigt, daß sie sich auf Allerdings findet sich schon im Jahre 1599 bei Anwesenheit des starke Einquartierung vor ubereiten hätten, und das Kurfürst= Administrators von Kursachsen Wil helm Friedrich in Cöln liche Rentamt erhielt den Befehl, sich reichlich auf Speise, Trank an der Spree, daß die Wappenbilder des Staats dem festlichen und Pferdefutter einzurichten. Ebenso wurden die Schranken Arrangement einer unvermummten Schlittenfahrt« zu Grunde für das Turnier zeitig aufgerichtet. Die Arkaden der Stech- gelegen. bahn vor dem jetzigen Portale 1 und 2 des Schlosses, wurden Die Markgrafen Christian und Joachim Ernst, mit amphitheatralisch aufsteigenden Sitzen versehen, der Raum so wie der um diese Zeit am Kurfürstlichen Hofe anwesende über denselben zu einem langen Balkon eingerichtet, auf der Herzog von Holstein und viele von Adel, . sich näm Seite der langen Brücke, breiten Straße und vor dem dama⸗ lich verabredet, den Administrator zu überra chen. Sie ver⸗ ligen Dome Tribünen erbaut, und so der ganze Schloßplatz zu sammelten sich Abends in der Wohnung des Hofmarschalls einem Festraum umgeschaffen. Bernd von Arnim, und fuhren mit Musik und vielen Wind⸗ Die am Turnier betheiligten Edelleute fanden sich schon lichtern ins Schloß. Am Tage darauf wurde die Schlitten⸗ früher ein, theils um sich zu besprechen und ihre Pferde für fahrt mit 14 Schlitten wiederholt, auf welchen die sämnitlichen das Ringelrennen zu üben, theils um bei dem Einzuge des Wappenthiere des damaligen Brandenburgischen Wappens, Kurfürsten von Sach sen gegen m gn, zu sein, weil dieser »Adler, Löwen, Greife, gar künstlich mit Gold, Silber und unter den Fürstlichen Gästen die höchste Würde bekleidete.
andern Farben angestrichen gewesen, die adeligen Herr⸗ Schon acht a. vorher hatten sich 9 Herren vom Adel an
schaften sehr prächtige Kleider trugen und die Pferde mit die Grenze zwischen Jüterbogk und Zossen begeben, um den kostbaren Decken behängt waren.« Kurfürsten mit seinem Gefolge zu empfangen. Genannt wer⸗
Der Kame »Skechbahns erinnert in Berlin an die glän⸗ den von diesen: Graf Botho von Regenstein, Zacharias zenden Ritterstechen und Turniere, welche unter der Regierung von Grüneberg Statthalter q Cüstrin, Hans Joachims 1H. und Johann George's abgehalten wor⸗ von Buch. und Wulf von Eloster, Hauptmann zu den sind. Durch die Neubauten an der Stelle der frühe⸗ Zossen. Sie begrüßten den Kurfürsten im Namen ren Stechbahn wird der Name wahrscheinlich bald ganz ihres Herrn und geleiteten den langen Reisezug bis an das verschwinden, wie auch die älteste Stechbahn mit dem Umbau Köpenicker Thor, damals in der Wallstraße, wo der Magistrat des Königlichen Schlofses Ende des XVII. Jahrhunderts ver⸗ von Berlin den hohen Gast empfing und die Bürger in voller