1872 / 94 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Apr 1872 18:00:01 GMT) scan diff

In demselben und zwar innerhalb des Kreises Zellerfeld, besindet sich der nordwestliche Theil des Harzgebirges, dessen is über 3000 Fuß hohe Kuppen: Bruchberg, Königsberg, eh berg, Winter⸗ berg, kahle Berg ꝛc. den segengnntzn Oberharz bilden, welcher durch tief eingeschnilktene wilde Thäler, sowie durch ein rauheres Klima gekennzeichnet ist, und dessen Bodenproduktion vorzugsweise in Nadel⸗ tzolz besteht. Hieran schließt sich ein Berg⸗ und Hügelland, das sich nach und nach bis in die Ebene verflacht, durch ein milderes Klima begünstigt ist und auf den Berghöhen vorherrschend Laubholz hervor-

bringt

Uls die bedeutendsten Erhebungen dieses Berg- und Hügellandes werden hier genannt: die Ohm berge und der Sonn enstein, die sich füdlich über Duderstadt hinausziehen, der langgedehnte Berg- rücken des Rotheberges, der Göttinger Wald mit dem Hein⸗ berge und dem Treppenberge, die Grubenhagener Berge der Bram wald, der hintere Kauffunger Wald der Sol ling, der Osterwald , der Saupark bei Springe, der Deist er, der Süntel, die zum Teutoburgerwalde gehörenden Bergrücken bei Iburg mit dem Dörenberge, der Piesberg bei Osnabrück, die Weserbergkette vom rechten Haseufer bei Bramsche bis zur porta Westphalica, die in dem Landstrich zwischen Weser, Leine und Innerste belegenen Bergketten bei Ganders heim und bei Salßdetfurt, endlich die Siebenberge bei Alfeld, die Lauen— steiner Berge und der Heinberg im Kreise Liebenburg.

Der übrige Theil der Provinz, etwa 560 Quadratmeilen oder , der Gesammtfläche die Scheidelinie läßt sich ziemlich genau durch die von Braunschweig über Hannçper nach Minden führende Eisenbahn bezeichnen gehört dem Tieflande an, das sich bis zur Nordsee hinabsenkt, jedoch in der Richtung von Südost nach Nord⸗ west von einem breiten, bis zu 500 Fuß ansteigenden Land- rücken, der Lüneburger Haide! durchsetzz wird. Im Nord⸗ westen ist das Land don isolirt hervortretenden Hügelgruppen bis zu höchstens 300 Fuß, wie der des Hümmlings im Kreise Meppen und derjenigen bel Bentheim im Kreise Lingen, abgesehen ganz

eben, und in Ostfriesland liegt sogar kein Punkt höher als 80 Fuß

über dem Meere.

In hydrographischer Beziehung zerfällt das Land in die Stromgebiete der Elbe mit etwa 160 G. M., der Weser mit etwa . ö der Ems mit etwa 120 O-⸗M., der Vechte mit etwa

Die Elbe gehört in einer Länge von ungefähr 34 Meilen, von Schnakenburg im Kreise Dannenberg bis zu ihrer Mündung in die Nordsee, der Provinz an. Sie bildet, mit Ausnabme einer kurzen Strecke unterhalb Dömitz bis in die Gegend von Boitzenburg, auf welcher hannoverisches Gebiet an beiden Seiten des Stromes liegt, die Grenze der Provinz.

Als bedeutendere Nebenflüsse der Elbe sind hervorzuheben: die Jeetz el, der Wasserrezipient des Wendlandes, die Ilmenau, welche die Gewässer eines großen Theiles der Lüneburger Haide abführt, die Este, die Aue, die Schwinge und die an den Bremer Moor⸗ , . fließende, durch ihre lebhafte Schiffahrt bemerkens⸗ werthe *

Die Weser, welche ihren Namen nach der Vereinigung der Werra und Fulda bei Münden erhält, verläßt die Probinz nach einem Laufe von ungefähr 40 Meilen erst bei ihrem Ausflusse in das Meer. Die Breite des Stromes beträgt bei Münden 109 Meter, ober— schon über 200 Meter und an der Ausmündung etwa

Meilen.

Unter den Nebenflüssen der Weser ist der bedeutendste die Aller, welche in ihrem langen Laufe die Gewässer aus einem Theile des Harzes, sowie aus den Landdrostei Bezirken Hildesheim und Hanno⸗ ver, insbesondere die Leine bei Ahlden aufnimmt; ferner die Wümme und Hamme, welche die Bremer Moorkolonien durch- zichen und nach ihrer Vereinigung unter dem Namen Lesum in die Weser fallen; dann die Hunte] der hauptsächlichste Wasserabzug, aus der Grafschaft Diepholz; und die Geeste, die zur Bildung des Scehafens Geestemünde dient.

Die Ems aus dem Regierungsbezirk Münster kommend, tritt unterhalb der Stadt Rheine in die Provinz, durchfließt in nördlicher Richtung die Kreise Lingen, Meppen, Leer und Emden und ergießt sich dort in die Nordsee. Sie hat zwei bedeutende Nebenflüsse: die Hase welche über Osnabrück Quaktenbrück, durch Oldenburg gehend, bei Meppen in die Ems mündet, und die Leda, welche die Gewässer aus den ostfriesischen und oldenburgischen Hochmooren bei Leerort der Ems zuführt.

Die Vechte, welche bei Burgsteinfurt im Regierungsbezirk Münster entspringt, durchströmt in einer Länge von 8 bis 9 Meilen die Grafschalt Bentheim und tritt dann in das Königreich Holland, um in den Zuyder See zu münden. Sie ist nur für kleinere Fahr zeuge schiffbar. ;

Von den obengenannten Nebenflüssen sind zum Theil schiffbar: die Jeetzel, die Imenau, die Este, die Schwinge, die Oste, die Leine, , * Csum bezw. Wümme und Hamme, die Geeste, die Hase und die Leda.

Außer den Flüssen besitzt die Provinz eine nicht unbedeutende Anzahl von Kanälen und Schiffgräben, die vorzugsweise zur Ent⸗ wässerung ausgedehnter Moorflächen bestimmt sind, dabei den Trans⸗ port und die Verwerthung des gewonnenen Torfes, so wie die Zu⸗ führung von Schlick, Dung und Futtermitteln aus den Marschen

vermitteln, vielfach auch zur Bewässerung der anliegenden Ländereien benutzt werden.

3 Klimatische Verhältnisse. Auf die Einflüsse des Klimas

in dem sfüdlichen, dem Gebirgslande angehörigen Theile der Provinz

ist schon oben hingedeutet worden. In den Sars geand en stellt sich der Winter schon Anfangs November ein; er st sehr kalt und währt beinahe acht Monate. Hier treten auch die Veränderungen in der Temperatur besonders scharf hervor. Eine kalte, rauhe und nebe⸗ lige Luft umlagert häufig die Berge und übt ihren nachtheiligen Ein fluß auf die Vegetation aus. n den anschließenden Berg⸗ egenden ist das Klima zwar schon milder, aber in den meist chmalen Thälern stellen sich nicht blos des Morgens und Abends sondern auch am Tage häufig Nebel ein, welche durch ein plötzliches Erkalten der Luft die normale Entwickelung der Feldfrüchte stören,

so 2. die Körner in der Negel nicht das Gewicht der in den Kusten

gegenden gewonnenen Früchte erreichen Außerdem kommt hier auch das sogenannte Befallen des Getreides häufig vor.

„In, dem der Ebene angehörigen Theile der Provinz ist das Klinsa im Allgemeinen ein geinäßigtes; aber die wechselnden Boden ˖ verhältnisse und die Ein üsse des Meeres lassen auch hier nicht un erhebliche Unterschiede erkennen.

Auf dem Lüneburger Haiderücken und überhaupt in den Haidegegend en ist die Luft rauher, der Winter kälter, der Sommer heißer und trockener, als in den nördlichen Gegenden in der Nähe der Secküste, dagegen haben die Küstengegenden häufig von Winden * leiden, die, vorherrschend in der Richtung von West und Nordwest

ommend, sich zu Stürmen steigern und den Feldfrüchten durch das Ausschlagen der Achren großen Schaden zufügen.

Die verschiedenen klimatischen Verhältnisse, in Verbindung mit den abweichenden Terrainformationen, bedingen auch einen früheren oder späteren Eintritt der Frühjahrs- und Herbstbestellung, sowie der Erntezeit. Im Allgemeinen läßt sich annehmen, daß die Frühjahrs⸗ bestellung micht vor Mitte März die, Ernte erst gegen Ende Juli be—⸗ ginnt, daß aber die bezüglichen Arbeiten in den Küstenstrichen etwa

Ss Tage und in den Gebirgsgegenden bis zu 3 Wochen später ihren Anfang nehmen.

4 Allgemeine Bodenbeschaffenheit. Untersuchung des Landes hat vor einigen Jahren durch den Pr. Hunäus stattgefunden, deren Ergebnisse in der estschrift zur Säkularfeier der Königlichen landwirthschaftlichen Gesellschaft i Celle am 4. Juni 1864 niedergelegt sind. Auch die von dem Bezirks⸗Kom⸗ missar Jefertigte Beschrelbung der Provinz enthält in dieser Beziehung eingebende Mittheilungen, Eine Hinweisung auf beide wird genügen, da für den vorliegenden Zweck zunächst und speziell nur die Boden⸗ beschaffenheit als Bedingung der landwirthschaftlichen Kultur ins Auge zu fassen ist. Von diesem Gesichtspunkte aus ist zu unterscheiden: der Lehmboden, die Marschen, die Sandgeest.

Der Lehmboden, welcher vorherrschend vertreten ist in dem oben als dem Gebirgslande angehörig bezeichneten Distrikte von 135,14 Quadratmeilen und außerdem in einem etwa 5 Quadratmeilen umfassenden Landstriche der an die Kreise Wennigsen und Hildesheim anstoßenden südlichen Theile des Landkreises Hannover und des Kreises Celle, zusammen 1444 Quadratmeilen, kennzeichnet sich da⸗ durch, daß er im Ganzen sehr fruchtbar und fast durchweg kultivirt ist. Die Bergrücken sind bewaldet, und zwar die des Harzes vor⸗ zugsweise mit Nadelhölzern, die andern mit Buchen und Eichen. Die vielen Thäler und Mulden enthalten im Allgemeinen den für den Ackerbau besonders geeigneten tiefgründigen warmen und milden Lehmboden. Neben den Flüssen und Bächen welche sie durchströmen, befinden sich in der Regel Wiesen! und Weideflächen, deren Ertrag durch die befruchtenden . ahrs⸗Ueberschwemmungen sehr gesteigert wird. Vielfach sind sie aber auch der Gefahr unzeitiger Ueber= fluthungen im Sommer ausgesetzt. Für die an der In nerste und Ocker belegenen Flächen werden solche Ueberfluthungen, dadurch noch besonders nachtheilig, daß diefe Flüsse den der Vegetation schädlichen Poch sand mit sich führen. Die Hochplateaus hingegen, auch die Bergabhänge, / die nicht selten bis hoch hinauf beackert werden, haben wegen der vielen Quellen durchweg einen kalten Boden. Der Lehm ist hier strenge und die Ackerkrume flach; oft hat das unterliegende Gestein nur eine 18, ja sogar nur 15 Centimeter haltende Erddecke.

Die Maxschen zerfallen in die Alluvialgebilde an der Meeres. küste und in diczenigen in den Flußthälern. Die Ersteren, die durch die allmählichen Aufschlickungen des Meeres entstandenen See marschen, haben durchgehends einen milderen Kleiboden und gelten als die vor= i n n Innerhalb der Provinz kommen dieselben nur in Ost⸗ riesland vor.

Die Flußmaxrschen sind je nach den Sinkstoffen, welche die

Flüsse mit sich geführt und abgelagert haben, von verschiedener Frucht⸗

arkeit. Sie sind insbesondere vertreten in den Thälern der Unter- Innenste der Leine, Aller, Weser Elbe, Hase und Ems.

An der Ausmündung der Flüsse in das Meer, und zwar an niedrig gelegenen Küsten, zeigt sich noch eine eigenthümliche, schicht⸗ weise Marschbildung, indem die Sinkstoffe des Flußwassers bei dessen Vereinigung mit dem Meerwasser sich abgelagert haben und die gebildeten Schlammschichten abwechselnd mit einer feinen Sandschicht des Meeresgrundes überzogen sind. In diesem Schlick findet man in der Regel einen reichen Gehalt von Meeresinfusorienpanzern.

Die Marschbewohner legen einen besonderen Werth darguf, wenn unter dem Kleiboden eine ,. gefärbte, mehr oder weniger mäch-= tige Sandschicht angetroffen wird. Dieselbe enthält viele Muschel⸗ fragmente; sie wird deshalb ausgegraben und mit dem Kleiboden behufs dessen Auflockerung vermengt. Diese unter dem Namen »Kuhl oder Wühlerdes bekannte Sanzschicht ist nur in den Küstengegenden vertreten, d,, in Ostfriesland, auch in den Elbmarschen unterhalb Buxtehude, in den Wesermarschen aber blos in geringem Umfange innerhalb des Amtsbezirks Dorum.

So zverthvoll diese Unterlage, ebenso nachtheilig für die Acker= kultur ist dieæ in den Marschen 1 vorkommende Unterschicht, Darg⸗

Eine geognostische

Professor

enannt. Dieselbe besteht aus einer chwarzen, noch unreifen Torfschicht.

Noch nachtheiliger Pe sgatieg ist der in b

jedoch und

old. Es ist dieses eine graue, an n. ĩ Thonmaffe, die in größerer oder geringerer Tiefe unter der Oberfläche ber Marschen häusig vorkommt und selbst den Einwirkungen der Luft ausgesetzt, ihre zerstörende Wirkung für die Früchte nicht verliert. Es wird deshalb eine besondere Sorgfalt

Maibeld, wo er bem Aufräumen

wird, von dem Acker zu entfernen. Die Marschen umfassen zusamm

44 Quadratmeilen, von denen etiwa di

Im Nordwesten der Provinz beginnen : 36 und zieben sich nördlich an beiden Ufern der Ems bis Leer hin. Hicran schließt sich östlich ein kleiner Marschstrich an beiden Ufern der Leda. Nördlich von Leer erstreckt 1 die Marsch um den neben wechselnder Breite, die

längs der Nordseeküste und

burg durch

m nn e

̃

Güte ist

der eigen ?

Elbdeich beschränkt, wogegen d einem wenig fruchtbaren moor Marschbewohnern mit dem Au

Der ganze übrige Theil der Previnz, Gebirgslandes und außer den Marschen,

QGuadratmeilen umfassenden

Sandgeest, in welcher weite meist unbebaute Haide und Moorflächen enthalten sind. Die Kultivirung der Haiden zu Acker oder Wald wird dadurch ungemein erschwert, daß unter der Oberfläche in geringerer oder größerer Tiefe Raseneisenstein von verschiedener dessen Durchbrechung die Kulturkosten sehr

Mächtigkeit verbreitet ist, erheblich steigert.

Größere zusammenhängende Moor flächen sind vorhanden: im

Elbthal zwischen Winsen, Harburg

Stader WMarschkreise zwischen den Marschen an der Elbe und Oste, im

Kreise Otterndorf, im Stader Geestk

Osterholz, namentlich im Amte Lilienthal , im Kreise Notenburg bei Zeven, kerner in den Kreisen Verden, Nienburg, Celle und im

kreise Hannover, dann westlich der Bersenbrück und Lingen.

wieder die ost frie sischen Moore Aurich und Wittmund.

Von dem großen Geestdistrikt Landdrosteibezirken Hannove bessere. aber von Bächen und Flüssen, Lehmadern durchzogen. un wohlthuenden Wechsel mit kultivirte

Geringer ist die Geest des Lan

aide und Moorflächen haben hier schon eine größere Ausdehnung 6 auch die r . sind nur selten und kärglich durch

eine Lehmbeimischung begünstigt.

Von geringstem Werth ist die Geest des Landdrostei bezir ks

Osnabrück Die Haideberge sind

geschlossenen Thälern fehlen beinahe gänzlich die befruchtenden Ge⸗

wãsser.

i des Landdrosteibezirks Aurich, obgleich durch⸗ weg 2 96. Sand und Moorboden bestehend / erfreut sich wegen der Rähe des Meeres der die Vegetation begünstigenden feuchten Nie⸗

derschläge. Auch ist hier schon mit Moorflaächen durch Anlegung von gemacht worden.

en Marschen allgemein gefürchtete Mai⸗

An diese schließen sich die unabsehbaren Moorflächen des Hümmling im Kreise Meppen und an die Letzteren

Die Geest liegt zwar hoch ; ist vielfach hügelig / auch : fach aide und Moorflächen befinden sich in einem

5

meist gelbbraunen, oft auch

geradezu verderblich für die völlig undurchlassende

darauf verwendet, den der Gräben zu Tage gefördert

en einen Distrikt von ungefähr e galh auf Sstfriesland kommt. ie Marschen von Papenburg

Dollart, mit Olden⸗

der Grenze und Ganzen

is Harburg dann in einem die Elbe hinauf über Winsen s auf dem rechten Elbufer linken Flußufer aber mit tzacker und Dannen⸗

dlich erstreckt sich die

im Kreise Celle.

ö ezeichnet wird.

Buxtehude und Horneburg, im reise bei Bremervörde, im Kreise

Land- Weser in den Kreisen Diepholz,

jn den Aemtern Leer Stickhausen,

ist derjenige Theil, welcher den r und Lüneburg angehört, der sie wird

der Sandboden vielfach von

n Feldern und Wäldern.

ddrosteibezirks Stade. Oede

meist unbewaldet, und den an⸗

der Kultivirung der ausgedehnten Kanälen ein erfreulicher Anfang

Der Königliche Thiergarten bei Berlin.

VI. Vergl. Bes. Beil Nr. 15 vom 13. Aprih.

Die Verschönerungen des Thiergartens unter des

jetzt regierenden Kaisers und Königs Majestät. Die Beseitigung der im letzten Artikel angedeuteten Uebel⸗

stände in der Ent⸗ und Bewässerung des Thiergartens bildeten feit dem Jahre 1862 die schwierigste und am wenigsten dank⸗ bare Aufgabe der Thiergartenverwaltung. tung meisters Ulrici der erst kürzlich diere nal t Pehlemann, der Thiergarten⸗Inspektor Hennig, der Garten⸗Inspektor Neide n rf des Domänen!⸗Rentamts Berlin und der Mühlen Administra⸗ tion, Freudemann. Seit dem 1. April 1867 schäfte Unter den heiden Inspektoren

In dieser Verwal⸗

wirkten seit dieser Zeit unter dem eirathe des Landforst⸗ verstorbene Geheime Ober⸗

und der interimistische Vorsteher

sind die Ge⸗ der Art getheilt worden, daß dem Garten⸗ 6 Neide der große Thiergarten aus⸗ ließlich übertragen ward. ö 6 den . Bäumen neue Nahrungsstoffe zu⸗ zuführen, wurde im J. 1866 ein Düngungssystem eingeführt, welches den ganzen Thiergarten in einem jährigen, die lichte⸗ ren Bestände und die Rasenflächen in einem 26jährigen Tur⸗ nus durchläuft. Behufs Bewässerung der letzteren kommen Spritzen in Anwendung, die aus angelegten Brunnen gespeist werden. Besondere Sörgfalt wird seit dem Jahre 1865 auf die Anpflanzung schöner Eichen und Buchen verwendet, die in Folge Anordnung des damaligen Finanz Ministers Frhrn. v. 5. Heydt aus den ausgezeichnetsten Pflanzstämmen der Forstreviere in acht verschiedenen Regierungsbezirken ausge⸗ wählt werden. Die üblen Ausdünstungen der Gewässer glaubte man durch ein stärkeres Gefälle und durch den Zu⸗ und Abfluß regulirende Wehren beseitigen zu kön⸗ Ren. Zu diesem Zweck wurde in den Jahren 1867 bis 18570 von dem Seepark nach der Luiseninsel und von dieser nach der Spree ein Kanal gezogen, dessen malerischen Windungen ein schöner Fußweg folgt und der mit . seinen zahl⸗ Teichen Brücken und den von dem Inspekter Neide ausgeführten lieblichen Gartenanlagen für das Auge eine der anmuthigsten artien des Thiergartens bildet. Leider aber ist der praktische Zweck des Kanals nicht erreicht worden, da die Erfahrung ge⸗ lehrt hat, daß die üblen a, . der e, n, m weniger durch das mangelnde Gefälle als durch Senkstoffe ver⸗ anlaßt werden, die vom Schiffahrtskangl aus in die Wasserläufe des Thiergartens eintreten. Ein Versuch, das Kanalwasser, bevor es in. die Thier artengewässer gelangt, durch Kohlenfilter zu desinfiziren, hat sich als erfolglos erwiesen. So ist man zu dem Entschluß gekommen, die Zuflüsse des Schiffahrtskanals zu den Thiergartengewässern ganz abzusperren und die letzten aus besonderen Brunnen und Baffins zu speisen, die auf dem Hippodrom angelegt werden, don wo aus ein Dampfpumpwerk das Wasser in Röhren nach den Thiergartenläufen treiben wird. Zu den hierzu erforderlichen Kosten werden die Beiträge verwendet, welche die Stadt Berlin der Verschönerung des Thier artens für die Jahre 1870, 1871 und 1877 mit jährlich 10 006. Thlr. und ein Zuschuß, welchen Se. Masestät der Kaiser und König Allergnädigst bewilligt haben. Die unter Leitung des Bauraths Hobrecht im ver⸗ flossenen Jahre auf dem Hippodrom begonnenen baulichen Anlagen sind soweit vorgeschritten, daß die Speisung der Thier⸗ gartengewässer mit Brunnenwasser noch in diesem Jahre zu erwarten steht. Uõeber den Ort der Eininündung der Röhren⸗ leitung in die Wasserläuüree des Thiergartens hat die Bestimmung vorbehalten werden müssen, bis über das jetzt be,, Pxo⸗ jekt der Zuschüttung des Landwehrgrabens vom anal bis zur Hitzigbrücke, der Anlegung einer Verbindungsstraße zwischen . Königin⸗Augustastraße und der Rauchstraße, sowie der Verlängerung der Hofjäger⸗Allee bis zum Kanal entschieden sein wird. Dem Bedürfniß entsprechend, sind seit dem Jahre 1867 auch die Wege vermehrt verbessert und theil⸗ weis verlegt worden. In der ersten Beziehung ist besonders die im verflossenen Jahre Allerhöchst befohlene Anlegung eines Reitwegs erwähnenswerth, welcher den Thiergarten (vom Kurfürftendamm aus hinter dem Zoologischen Garten) mit dem! Grunewald in unmittelbare Verbindung setzt. Die be⸗ suchteren Promenaden sind durch Mosaikpflaster auch bei un⸗ günstiger Witterung passirbar gemacht, mit niedrigen eisernen Barrieren eingefaßt und theilweis verbreitert worden. So namentlich der Weg zwischen der Hohenzollernstraße und der Hofjäger⸗Allee, dessen projektirte Umgestaltung auf Allerhöchsten Befehl lange Zeit vor der ,,, durch crufgestellte Stangen kenntlich gemacht war, damit auch das Publikum Gelegenheit

erhielt, von dem Projekt Kenntniß zu nehmen und sich über

dasselbe auszusprechen. Bei allen Wegeanlagen ist auf Erhal⸗