1872 / 108 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Chausseegeldes auf mehreren Kreis Chausseen im Kreise Pr. Eylau, K Königsberg; unter

Nr. 8022 das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis⸗Obligationen des Pr. Eylauer Kreises im Betrage von 223,000 Thalern, V. Emission. Vom 20. März 1872 unter - .

Nr. 8023 den Allerhöchsten Erlaß vom 8. April 1872, betreffend den Tarif, nach welchem die Wehrabgaben auf der im Kreise iegenriii belegenen Strecke der Saale vom 1. Mai 1872 ab bis auf Weiteres zu erheben sind; unter

Nr. 8024 das Privilegium wegen Ausgabe auf den In⸗ haber lautender Obligationen der Stadt Magdeburg zum Be— trage von L209, 000 Thalern. Vom 8. April 1872, unter

Nr. 8025 den Allerhöchsten Erlaß vom 8. April 1872, be— treffend die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für den Bau und die Unterhaltung einer Gemeinde Chaussee von Dülken im Kreise Kempen, Regierungsbezirk Düsseldorf, über Kirspel⸗ waldniel und Beeck nach Wegberg im Kreise Erkelenz, Regie⸗ rungsbezirk Aachen; unter . ;

Nr. 8026 den Allerhöchsten Erlaß vom 15. April 1872, betreffend den Tarif, nach welchem die Abgaben für das Be⸗ hren der Burg⸗Kudenseer , von der Holstenaue bis zur Elbe zu erheben sind; und unter

Nr. 80277 die Bekanntmachung, betreffend die Allerhöchste Genehmigung des revidirten Statuts der Korporgtion der Kaufmannschaft zu Elbing vom 31. Januar 1872. Vom 27. April 1872.

erlin, den s. Mai 1872. . Königliches Gesetz-Sammlungs-Debits-Comtoir.

nichtamtliches. Deutsches Neich⸗

Preußen. Berlin, 8. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute die Vorträge des Geheimen Ka— binets⸗Raths von Wilmowski und der Hofmarschälle Grafen

ückler und Grafen Perponcher entgegen, und empfingen zur

eldung die Commandeure der heute zu den Regimentsübungen hier eingerückten Regimenter, Oberst von Meerscheidt⸗Hüllessem vom 3. Garde⸗Grenadier⸗Regiment Königin Elisabeth und Oberst von Grollmann vom 4, Garde⸗Regiment zu Fuß. Zum Diner haben Se. Majestät für heute eine Einladung zu Sr. Königlichen Hoheit deni Prinzen August von Würtkem⸗ berg angenommen. .

Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht . ist gestern Abend aus Montreux in der Schweiz wieder

ierher zurückgekehrt, wird einige Tage in Berlin verweilen ünd Sich dann nach der Villa Albrechtsberg bei Dresden begeben.

Am Königlichen Hofe wird heut das Geburtsfest Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht (Sohn) gefeiert, Höchstwelcher gegenwärtig noch in Camenz in Schlesien verweilt.

Der Bundesrath und die vereinigten Ausschüsse des⸗ selben für das Landheer und die Festungen und für Rechnungs— wesen hielten heute Sitzungen ab.

In der heutigen (18.) Sitzung des Reichstages, welcher am Tische des Bundesraäthes die Staats-⸗Minister Del⸗ brück, v. Fäustle, v. Friesen, ferner der Geh. Ober⸗Regierungs— Rath Dr. Michaelis und einige andere Bundes Kommissare beiwohnten, wurde zunächst der Gesetzentwurf, betreffend die Einführung des Gesetzes über die Portofrei— heiten vom 5. Juni 1869 im Verkehr mit Württem⸗ berg und Bayern (S. S. 26065 d. Bl.) in zweiter Lesung ohne Debgtte genehmigt. Es folgte hierauf die Berathung über den Antrag des Grafen Münster:

Das erste Alinea des §. 7 der Geschäftsordnung (Sobald die Anwesenheit einer beschlußfähigen Anzahl von Mitgliedern des Reichs⸗ tages durch Namensaufruf festgestellt ist, beschließt der Reichstag, an weichem folgenden Tage die Wahlen der Präsidenten und der Schrift- ührer erfolgen sollen« ) durch fo genden Passus zu erseßrben: »Sobald ie Anwesenheit von 100 Mitgliedern des Reichstages durch Namens- Aufruf festgestellt ist, können die Wahlen der Präsidenten und der Schriftführer erfolgen.«

Gegen diesen Antrag sprachen die Abgg. Frhr. v. Hover⸗ beck, Dr. Schwarze und von Bernuth. Der Abg. Graf Münster wünschte hierauf seinen Antrag in die s cafe rom,. Kommission verwiesen zu sehen, das Haus lehnte jedoch diese Vorberathung und sodann den Antrag selbst mit . Ma⸗ i ab. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung war

ie Berathung des von der Geschäftsordnungs⸗Kommission vor⸗ berathenen Antrages des Abg. Dr. Elben, betreffend eine Ver— 2 des gleichzeitigen Tagens von Landtagen mit dem eichstage. Die Kommission beantragt:

»Den Herrn Reichskanzler aufzufordern, dahin zu wirken, daß in Zukunft ein gleichzeitiges Tagen von Landtagen mit dem Reichstage womöglich durch r gur eines bestimmten Anfangstermins für die ordentlichen Sessionen des Reichstages vermieden werde. «

Hierzu stellten die Abgg. Nohland und Genossen das Amen dement, nach den Worten »Sessionen des Reichstages« einzu⸗ schalten: „für welchen sich, je nachdem das Osterfest geüher oder später fällt, die Zeit von Mitte Januar bis Mitte Februar empfiehlt.« Die Abgg. v. Bernuth und Ge— nossen beantragten dagegen, satt dieser Worte einzu⸗ schalten: »für welchen sich in der Regel die Woche nach dem Osterfeste besonders empfiehlt. «

Nach längerer Debatte, an der sich die Abgg. Rohland, v. Bernuth, v. Hennig, Fürst zu Hohenlohe⸗Langenburg, Frhr. v. Hoverbeck und Frhr. v. Patow betheiligten, wurden beide Amendements abgelehnt und der Antrag der Kommission un⸗ verändert angenommen. Bei Schluß des Blattes ging das Haus zur Berathung von Petitionen über.

Nach der letzten Notiz über die Ausprägung von Reichs⸗-Goldmünzen waren bis zum 20. April d. J. in den Münzstätten des Deutschen Reiches in Zwanzigmark-Stücken 100,102,700 Mark ausgeprägt worden. In der Zeit vom 21. bis 27. April d. J. sind ferner in solchen Stücken geprägt in Berlin 3,991,060 Mark, in Hannover 9655440 Mark, in Frankfurt⸗ a. M. 16696620 Mark, in München 919,180 Mark, in Stuttgart 455,660 Mark, in Karlsruhe 351,000 Mark und in Darmstadt 200,900 Mark, zusammen S,„568, 60. Mark. Die Gesammtausprägung stellt sich daher bis 27. April d. J. auf 108,671,660 Mark.

Im Anschlusse an unsere frühere Mittheilungen über die Konkurrenz-Entwürfe zu einem Parlaments— Gebäude für den Deutschen Reichstag bemerken wir noch, daß die eingesandten Konkurrenzarbeiten sich nach dem Heimathlande der Einsender wie folgt vertheilen: Königreich Preußen. Provinz Brandenburg; v. d. Hude und Hennike, Aug. Tiede, F. Milezewski, Hubert Stier, Ende und Böck⸗ mann, P. Fingerling, Ad. Schumann, H. Eggert, Strack und Herrmann, H. Spielberg, Kaiser und v,. Großheim, Gropius und Schmieden, Klingenberg, Ph. Triesethan und Carl Schäfer, Orth, Fr. Schwechten u. M. Hellwig, G. Elbe und J. Benda, Frie⸗ bus und Lange, G. Hildebrand, Merzenich, Rich. Dahmann, Aug. v. Delden, Gorgolewsky, Wuttke und Enders, Häseke, Arnold Güldenpfennig, Schgrrath (27). Provinz Preußen: Reichert und Kirchhof (I). Provinz Schlesien: Nickert (1. Provinz Hannover: Hotzen (I). Provinz Hessen⸗Nassau: Mylius und Bluntschli, Oscar Sommer, Moritz (3). Rheinprovinz:

W. Tochtermann, Rud. Cremer, E. Gugel, Gebr. Frings,

Pflaume, Fuchs (6). Königreich Sachsen: Alfred Hauschild, Albin Zumpe, A. Pieper, P. Weidner und O. Jummel, Rettig, C. Lipsius, Ehrig, Robert Weber (8). Herzogthum Sachsen: L. Bohn⸗ stedt (I). Großherzogthum Mecklenburg: Luckow, C. Dünnnler, G. A. Demmler, Jul. Krüger, C. J. Grell (5; Herzogthum Braunschweig: F. A. Wanstrat (1). Königreich Bayern: Lange und Bühlmann, G. Eberlein, Metzger, Lorenz Bauer (c. Königreich Württemberg: Hamann, H. Nifle (2). Großherzog⸗ thum Baden: Weinbrenner, Durm und Lang, Rud. Redten⸗ bacher (3). Herzogthum Anhalt: H. Becker (1). Fürstenthum Waldeck: Froͤch. Gosling (). Hamburg: Jordan und Heim (I. Bremen: Th. Eggers (JI). Kaiserthum Hesterreich; A. Lang, Alois Wurm, Emerich Steindl, Otto Girard, Ph. Leiden⸗ frost, Th. Hoal, Jos. Benischeck Max Hags und J. Wahl (9. Königreich Belgien: »Elk zyn gedacht«, C. Muyeken, Heinr. von Geymüller. (3). Frankreich: Frangois Roux, C. Junk. (2). König⸗ reich Italien: Francesco Vespignani und Pietro della Nalle und Rodolfo A. Lamiani, Pio Benegnetti. (3. Königreich Groß⸗ britannien und Irland: John Toner, W. J. Green, Edward Ellis, Ph. E. Masey, Kerr, Wm. Emerson, J. H. Spanton, Frdch. Sang, Geo Gilbert Scott u. John O. Scott, Edward W. Godwin und Robert W. Edis, Thomas Turner, L. De⸗ ville, Walter W. Robertson, R. Stark Wilkinson, F. B. Wa—⸗ ring. (15). Aegypten (Cairo): R. Scholtz (1). Amerika: W. S. aj (I. Ohne Angabe des Wohnortes: Preusser, Da⸗ niel. ()).

Der Staats- und Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr Heinrich Graf von Itzenplitz trat am Sonntag vor fünfzig Jahren, am 5. Mai 1322, an welchem Tage derselbe als Auskultator beim Kreisgericht in Frankfurt 4. O. vereidigt wurde, in den Königlichen Staatsdienst und gehörte dem⸗ selben bis zum August 18418 an, wo ihm auf sein Ansuchen die Entlassung aus i gn damaligen Amte als Präsident der Töniglichen Regierung zu Arnsberg gewährt wurde. Im Jahre 1854, nach längerer Wirksamkeit in der früheren Ersten Kammer, zum Mitgliede des Herrenhauses auf Lebenszeit

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auf Präsentation des Grafenverbandes der Provinz Branden⸗ burg berufen, wurde Graf Itzenplitz am 17. März 1862 zum Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten und am 8. Dezember desselben Jahres zuni Minister für . Gewerbe und öffentliche Arbeiten ernannt. Da der Minister seit dem ö seines ersten Eintrittes in den Staatsdienst dem letzteren nicht fünfzig Jahre ununterhrochen angehört hatte, so mußte von der offiziellen Feier eines Jubiläums Abstand ge⸗ nommen werden. Derselbe wurde jedoch nicht nur von den Beamten seines i nn und vielen hochgestellten Per- sonen beglückwünscht, sondern auch durch die Allerhöchste Gnade Sr. Masestät des Königs an diesem Tage durch Verleihung des Großkreuzes des Rothen Adler⸗Ordens mit Eichenlaub be—⸗ sonders geehrt.

Bei den Staatsarchiven haben im Jahre 1871 424 amtliche Requisitionen und 489 Nachforschungen in historisch-⸗ wissenschaftlichem oder familiengeschichtlichem Interesse stattge⸗ funden. Wenn es sich bei den Anforderungen der Behörden nicht selten um die Aufklärung verdunkelter und verwickelter Rechts und Besitz⸗ Verhältnisse handelte, so haben die Archiv—⸗ beamten neben Erledigung dieser Untersuchungen zahl⸗ reichen und mannigfaltigen wissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiete der vgterländischen Geschichte förderliche Unter—⸗

ützung i gewähren vermocht. Unter den selbstän—⸗ igen historischen Arbeiten der Archivbeamten, welche in gedachtem Jahre erschienen sind, verdienen bemerkt zu werden: der siebente Theil des großen Urkundenbuchs zur Geschichte der Herzoge von Bragunschweig ⸗Lüneburg, die Fort— setzung des Münsterischen Urkundenbuchs, die Urkunden des Bisthums Paderborn, die Heberegister des Klosters Frecken⸗ horst, sowie die Abhandlung über die westfälischen Hausmarken, über die mittelalterlichen Siegel aus dem Erzstifte Magdeburg und den Harzländern, über das Deichrecht des Gerichts Plote, über eine sf i des Kronprinzen Friedrich, über die aus⸗ wärtige Politik Preußens während der französischen Okkupation. Der eben publizirte sechste Band der Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm ist zwar aus den Beständen des Geheimen Staatsarchivs, jedoch nicht durch dessen Beamte herausgegeben worden. Die . der Staats⸗ archive beträgt gegenwärtig 18, an denen 22 Archivare und 12 Archiv⸗Sekretäre nebst 17 Archiv ⸗Assistenten, Hülfsarbeitern und Kanzleibeamten fungiren.

In den verschiedenen evangelischen Kreisen Deutschlands hat die im vergangenen Jahre auf Befehl Sr. Majestät des Deutschen Kaisers in Jerusalem in dem sog. Refektorium der Abtei von Santa Maria errichtete Kapelle lebhaftes In⸗ teresse erregt. Durch Zusendungen und . wie persönlich durch den von Reisenden an den Tag gelegten Antheil ist dies in erfreulicher Weise bestätigt worden. Zur Ausstattung der Kapelle sind zahlreiche, darunter sehr werthvolle und kunstreiche Geschenke ginge mn, so vor Allem die huldvolle Gabe Ih rer Majestät der deutschen Kaiserin, bestehend in einem vergoldeten Altarpult nebst kostbarer großer Bibel, ferner einem herrlichen

Kreuz und zwei schön gearbeiteten Altarleuchtern von vergol⸗

deter Bronze. Verschiedene Lommunionsgefäße, die ., von der Liberalität und dem liebevollen Sinn der Geber

eugniß ablegen, stammen von Glaubensgenossen aus der Heimath, welche zur Pflicht gemacht haben, ihre Namen nicht

ffentlich zu nennen. Herrn Hofprediger Strauß in Potsdam

verdankt die Kapelle ein Harmonium, dessen kräftiger Ton in ihren Räumen einen wohlthuenden Eindruck hervorruft. Ein Frauenverein hat durch die Diakonissenschwester Fräulein Pilz eine Altar und Kanzelbekleidung in schwarzem Tuch mit geschmack⸗ voller Goldstickerei gewidmet. Eine Reihe lieber und würdiger Gaben ist in Aussicht gestellt, so von Sr. . fee dem Großherzog von Mecklenburg ⸗Schwerin bei Höchstdessen neulicher Anwesenheit c. , vollständiger Erleuchtung der Kapelle vier Kronleuchter und acht Wandarmleuchter zu 1 l Lampen, von einem in der Schweiz lebenden Fabri⸗ anten gebrannter Glassachen für die Ostwand der Kapelle

hinter dem Altar drei Fenster von e n en Glase, zwei kleine

runde (Ogiven) und ein großes. Ein Verein Berliner Frauen,

räulein von Könen an der Spitze, hatte ebenfalls einen

pparat zur Erleuchtung der Kapelle als Geschenk angemeldet, zwei Kronleuchter und vier Armleuchter, dem Zwecke vielleicht nicht so vollständig entsprechend wie die vorhin erwähnte Wid⸗ mung des Großherzogs; diese schöne Doublette wäre nun der evangelischen Kapelle in Bethlehem sehr zu gönnen, welche, wie die zu Jerusalem, wöchentlich zur Abendandacht (Bibelstunde) be⸗ nutzt wird und der Beleuchtung gleichfalls dringend bedarf. In der Kapelle sind gegenwärtig alle zur Ausstattung eines Gottes⸗ hauses herr nc, re e,, und Gegenstände vorhanden, mit Ausnahme eines Taufbecken s. Voraussichtlich wendet sich nun, und hoffentlich im ganzen Deutschen Reich, die Theilnahme

der Protestanten dem Wiederaufbau der ursprünglichen großen Johanniterkirche zu, dem zunächst in den preußischen Pro⸗ vinzen, bisher noch nicht darüber hinaus, eine Kirchenkollekte zu Gute kommt.

‚Der Generagl⸗Adjutant des Kaisers von Rußland von Albedinski ist gestern aus St. Petersburg hier eingetroffen und im Hotel Royal abgestiegen. Der Genexal⸗Adjutant Graf Peter Schuwaloff hat die Reise nach Carlsbad fortgesetzt.

S. M. Kanonenboot Meteor« ist am 6. d. Mts. in Kiel und S. M. Kanonenboot »Drache« an demselben Tage in Wilhelmshgven in Dienst gestellt worden. Beide Fahrzeuge sind zur Ausführung von Vermessungen in der Ostsee bestimmt.

Aus der Sitzung des Aeltesten⸗Kollegiums der Berliner Kaufmannschaft vom 6. Mai ist Folgendes hervorzuheben; Ein Konsortium Berliner und Hamburger Waarenhäuser und Banquiers hat die Exrichtung eines Central⸗ Lagerhofes auf einem Terrgin bei Moabit zwischen der Thurm⸗ straße und dem in der . begriffenen Schiffahrtskanal projektirt, um dort den Berliner Waarenverkehr zu konzentriren. Die Gesellschaft wünscht die Verlegung des Packhofs sowie des Wollmarkts nach jenem Terrain und beabsichtigt, auf Grund der in der Anlage zu treffenden Einrichtungen dann mit der Ausgabe , ,. Warrants vorzugehen. Das Aeltesten⸗ Kollegium beschloß, keine Befürwortung dafür eintreten zu lassen, daß dem erwähnten Konsortium seitens des Handels. Ministeriunis die nachgesuchten Zusagen ertheilt würden. Das Handels Ministerium 9 daher auch in einer dem Kollegium mitgetheilten Zuschrift an den Agenten des Konsortiums jene ü icherung nicht ertheilt, und es demselben anheimgegeben,

ie projektirte Anlage auszuführen und ihm die Ein— n ha. zu r. die es dem Bedürfnisse des hiesigen Handelsvverkehrs entsprechend erachte. Gegen die zunächst wegen des Umbaues der Königsbrücke für dieses Jahr vorgeschlagene, doch seitens des Polizei⸗Präsidiums auch für die Dauer beabsichtigte , des Wollmarkts vom Alexanderplatz auf das Terrain des neuen Viehmarkts hat sich das Aeltesten⸗Kollegium nach Verhandlung mit den hiesigen Betheiligten von Neuem in einem Schreiben an den Magistrat ausgesprochen. Die augenblicklichen Schwierigkeiten in Folge des Umbaues der Königsbrücke seien durch zweckmäßige gien. regeln leicht zu umgehen und machten auch für dieses Jahr eine Verlegung nicht nothwendig. Die Handelskammer in Cöln hat bei dem General⸗Postamt beantragt, daß, wenn Mändate, denen Wechsel beigefügt sind, nach der Zeit ihrer Ankunft am Bestimmungsorte an einem Sonntage oder gesetz= lichen Feiertage zur Vorzeigung zu bringen sein würden, die Vorzeigung fortan mit Rücksicht auf Ürt. 92 der Wechsel⸗ ordnung immer erst an dem nächsten Werktage . Das Aeltesten Kollegium der Berliner Kaufmannschaft schließt sich diesem Antrage an, welchem das General⸗Postamt willfahren i. wenn das Verlangen von weiteren Kreisen getheilt werden ollte.

Der in Dresden tagende Ausschuß des deutschen 6 n , n, hat sich in der Sitzung vom 5. d. Mts. für München, als dem diesjährigen Versammlungsort des am 6j r und 29. Juli abzuhaltenden Journalistentages, ent⸗

ieden.

Die Stadt Düssel dorf ist aus dem Verbande des bisherigen Kreises Düsseldorf ausgeschieden worden und wird ebnen besonderen Stadtkreis Düsseldorf neben dem Länd⸗ reise bilden.

Wiesbaden, 6. Mai. Der General der Infanterie von Göben, lonmmanbirender General des VIII. Armee ⸗Corps, ist zu mehrwöchentlicher Kur hier eingetroffen und hat im Hotel »Zu den vier Jahreszeiten« Wohnung genommen.

Bayern. München, 6. Mai. Der König hat an den Reichsrath von Kramer-Klett, Besitzer , , ,. in⸗ dustrreller Etablissements in Nürnberg, zu dessen gr. em Jubiläum ein Handschreiben gerichtet, in welchem den Ver⸗ diensten desselben um die bayerische Industrie die Allerhöchste ,,, ausgesprochen wird.

Das mit der Kammer vereinbarte Ges e bezüglich der durch die Einführung des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich bedingten Abänderungen der baherischen Militärstrafgesetze, ist heut im Gesetzblatt Nr. 12 publizirt worden, und tritt mit dem heutigen Tag in Wirksamkeit.

Der an des verstorbenen Gesandten von Dönniges Stelle zum Gesandten Bayerns am Königlich italienischen Hof ernannte Freiherr von Bibra ist aus der Schweiz hier ein⸗ getroffen, und wird sich in kürzester Zeit zur Uebernahme des Gesandtschaftspostens nach Rom begeben.