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In den Spalten 4, 6, 8 und 10 ist für die in den Spalten 3, 5, 7 und 9 aufgeführten Gemeinden die Anzahl der in denselben zu den einzelnen Stufen der ersten Hauptklasse im Jahre 1871 veranlag⸗
ten Personen anzugeben. . Unter den »veranlagten« sind diejenigen Personen zu verstehen,
welche entweder als Haüshaltungsvorstände oder als Einzelnsteuernde zur Zahlung der Klassensteuer herangezogen werden sollten.
Evangelischer Ober-Kirchenrath.
Der bisherige Konsistorial ⸗ Sekretär, n, Reimann, ist zum Geheimen expedirenden Sekretär un Kalkulator bei dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrathe ernannt
worden.
Preußische Bank.
Ww echen eber fi cht der Preußischen Bank vom 7. Mai 1872.
Aktiva. h Geprägtes Geld und Barren Thlr. 178, 617,000 3, M4, 000
2) Kassenanweisungen, Privat ⸗Banknoten und Darlehnskassenscheine 3) Wechsel⸗Bestände . .... .... . 117,685,000 4 Lombard⸗Bestände .... 6 18,584,000 5) Staatspapiere, diskontirte Schatzanweisun⸗ gen, verschiedene Forderungen und JI , . 3 Passi va. 6) Banknoten im Umlauf .... 7) Depositen⸗Kapitalien . . ..... .. DJ 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen mit Einschluß des Giro⸗Verkehrs. ... .. Berlin, den 11. Magi 1872. Königlich Preußisches Haupt-Bank⸗Direktorium. von Dechend. Boese. Rotth. Gallen kamp. Herrmann, Koch. von Koenen.
* 2,229, 000
Thlr. W4, 837, 009 2,690,000
32,272, 000
Nichtamtliches. D eutsche s eich.
Preußen. Berlin, 13. Mai. Se. Majestät der Kagiser und König empfingen im Laufe des heutigen Vormittags den Kaiserlich russischen Militärbevollmächtigten General Grafen Kutusoff, den General-⸗Adjutanten Grafen von der Goltz und unter Führung des Ober⸗Bürgermeisters von Winter eine Deputation aus Anlaß der hundertjährigen Feier der Einver— leibung Westpreußens in die preußische Monarchie. Später arbeiteten Se. Majestät mit dem Civilkabinet und hörten den Vortrag des Ministers des Königlichen Hauses, Freiherrn von Schleinitz. Um 11 Uhr fanden militärische Meldungen im Bei⸗ sein des stellvertretenden Kommandanten, General-Lieutenants von Olleche tagt. J .
— Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war am 10. d. M, in London, um das Monument für den verstor⸗ benen Prince Consort, das Ihre Majestät die Königin und die Nation im Hydepark errichtet, in Augenschein zu nehmen, und um das britische Museum zu besuchen. Ihre Majestät verweilte darauf in der deutschen, Botschaft und kehrte Nachmittags nach Schloß Windsor zurück. , .
Gestern wohnte Ihre Majestät die Kaiserin-Königin mit Ihrer Majestät der Königin und der Königlichen Fa— milie dem Gottesdienst in der Schloßkapelle zu Windsor bei. Heute verabschiedete sich die Kaiserin von der Königin. Aller— höchstdieselbe übernachtet in London im Buckinghampalaste und reist morgen früh über Dover nach Ostende ab. Ihre Majestät wird heute noch bei dem Marquis of Lorne, Gemahl der Prinzessin Louise, diniren und Abends einer Gesellschaft in der deutschen Botschaft beiwohnen. Ihre Majestät gedenkt auf der Durchreise Ihrer Majestät der Königin der Belgier und Sr. Königlichen Hoheit dem Grafen von Flandern zu begegnen und am 15. Abends, nach kurzem Aufenthalt in Coblenz, in Baden einzutreffen. Ihre Majestät die Königin von Groß— britannien und Irland hat Ihrem Hohen Gaste, der Deutschen Kaiserin und Königin von Preußen, den Victoria⸗ und Albert⸗ orden verliehen. —ᷣ
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich am 1 d. M. zu einer Sitzung des Vorstandes der Kaiser⸗Wilhelm-⸗Stiftung nach Berlin stattete Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht einen Besuch ab und begab Sich um 18 Uhr nach dem Neuen Palais bei Pots⸗
dam zurück. Am Sonnabend Nachmittags fand unter dem Vorsitze
Neuen Palais eine Sitzung des Gesanimt-Komites zur Einrich⸗ tung einer Ausstellung älterer kunstgewerblicher Gegenstände statt. Dieselbe soll in den Monaten September und Oktober im hiesigen Zeughause stattfinden und sind die Vorarbeiten des engeren Komites bereits vollendet. Die Mitglieder des Komite s wurden von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit zum
Souper befohlen,
Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht
Sohn) traf vorgestern Morgen von Camenz in Schlesien hier 63 6 im Laufe des Tages Sr. Majestät dem Kaiser
und König ve⸗ . Königin, sowie den Mitgliedern der Königlichen Familie
seine Besuche und setzte Abends die Rückreise nach Hanno— ver fort.
Ihrer Majestät der verwittweten
— An dem Souper, welches am Donnerstag der Minister des Königlichen Hauses Freiherr von Schleinitz und Frau von Schleinitz gaben, und welches, wie schon gemeldet, Se. Majestät der Kaiser und König, beehrten, nahmen auch Se. Königliche Hoheit der Prinz und die Prinzessin Carl, die Prinzessin Biron von Kurland und der Minister des Innern Graf zu Eulenburg Theil.
— Der Ausschuß des Bundesrat hes für Handel und Verkehr trat gestern zu einer Sitzung zusammen. Der Aus⸗ schuß desselben für Justizwesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen — und für Handel und Verkehr und für das Seewesen hielten heute Sitzungen ab.
— In der heutigen (20.) Sitzung des Reichstages, wel⸗ cher am Tische des Bundesrathes der Stagts-Minister Delbrück, der Geh. Ober⸗Finanz⸗Rath Hitzigrath, Geh. Ober⸗-Regierungs⸗ Rath Br. Michaelis und einige andere Bundeskommissare bei⸗ wohnten, wurde der Gesetzentwurf wegen 6 der Brau⸗ steüer in zweiter Lesung berathen. Vor dem Eintritt in die materielle Diskussion 3 der Abg. von Mallinckrodt das Wort und wies darauf hin, daß nach den Artikeln 35 und 28 der Verfassung nur die Vertreter Norddeutschlands über die Vorlage mitzustimmen hätten und daß demgemäß eine itio in partes vorgenommen werden müsse. Ein in diesem Sinne gestellter Antrag wurde nach längerer Debatte, an der sich die Abgg. Frhr. v. Hoverbeck, Dr. Windthorst (Meppen), Dr. Löwe, Lasker, Graf Bethusy⸗Hue, Dr. Lamey, Miquel, Dr. Römer (Württemberg) und Frhr. v. Zedlitz betheiligten, angenommen, worauf die süddeutschen Abgeordneten den Saal verließen. Der Abg. v. Hennig sprach hierauf Zweifel an der Beschlußfähigkeit des Hauses aus, die vom Präsi— denten Dr. Simson durch die Bemerkung erledigt wur⸗ den, daß im . Falle für die Berechnung der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Zahl von Mitgliedern nur die norddeutschen Abgeordneten in Betracht kämen und daß die Anwesenheit der nach Maßgabe dieses Verhältnisses zur Beschlußfähigkeit nothwendigen 152 Mitglieder unzweifel⸗ haft sei. — Das Haus trat hierauf — bei Schluß des Blattes — in die Berathung der Vorlage.
— Bei dem Reichskanzler und der Fürstin von Bismarck fand am vergangenen Sonnabend die vierte Reichstags-Soiree statt, welche von Bevollmächtigten zum Bundesrathe und Mitgliedern des Reichstages zahlreich be⸗ sucht war.
— Nachdem, abgesehen von der bildenden Kunst, die An⸗ meldungen zu der Wiener Weltausstellung der Haupt⸗ sache nach geschlossen sind, hat die für das Deutsche Reich gebildete Central-Kommission ihre Arbeiten wieder auf⸗ genommen und ist am 11. d. M. zu einer Sitzung zusammen⸗ getreten, der voraussichtlich mehrere folgen werden. Es handelt sich zur Zeit vornehmlich darum, den für Deutschland aus⸗ gewiesenen Raum unter die einzelnen Gewerbezweige zu ver⸗ theilen und den verschiedenen Gruppen in den Galerien des Industriepalastes ihren Platz anzuweisen. Die große Theil⸗ nahme, welche die Ausstellung gefunden hat, bedingt nicht nur die Einräumung weiterer Lokalitäten Seitens der General— Direktion der Ausstellung in Wien, sondern macht auch die Errichtung besonderer Baulichkeiten deutscherseits unvermeidlich. Bei alledem dürfte eine Ermäßigung der zum Theil sehr uni— fangreichen Raumansprüche eintreten müssen. Die Erwartung, daß die deutsche Industrie in einem auf den früheren Aus⸗ stellungen noch nicht erreichten Umfang in Wien vertreten sein wird, haben auch die aus den übrigen deutschen Landen ein—
gegangenen Mittheilungen bestätigt. — Die Postanstalten des Deutschen Reiches sind an⸗
Sr. Kaiserlich Königlichen Hoheit des Kronprinzen im
gewlesen worden, die auf Grund des Bundesgesetzes vom 21. Juli 1870 ausgegebenen Darlehnskassenscheine des Nord⸗
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deut ( ) 412 2 i ; 0 ĩ z r e. . . . 1 ist, in Zahlung gebäudes behufs Neuwahl des Verwaltungsausschusses und scheine ae Ten gd un g. ö. J e , Darlehnskassen⸗ Entgegennahme der Rechnungslegung desselben resp. Dech her ffen S68 sind hier nicht mitein— 6 für denselben. — Kurz‘ nach 6 Uhr erschten 6. . diserliche und Königliche Hohert der R , . . . . l * der Kronprin — Der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. stellvertretender Protektor ber Stiftung, im Reichst 3 an ß; Falk hat — eb le es vn Felesenheiten Dr. und wurde im Wen 9. . im Reichstagsgebäude 6 w Xnso wie es von den Staats-Ministern Dr. von Und wurde im Vestihul desselben von dem bisherigen und dem J und Dr. von Mühler geschehen war — mit ah gen Vorsitzenden der Stiftung, den Generalen von Borcke ö ,, guf die durch seine amtliche Stellung bedingten viel— . ö. Hölleben, sowie von dem Präsidenten Dr., Sinnson Lärnbrshndernsen dür örgnt, des Söictgdes Statuts der zähmen ie sicherß es Reichs iges, Geheinten Kani, n e ng den Geheimen SOber-Regierungs-Rath e.. Sabbel anpffngen. Bei dem Eintritt in den Situngssaal re Floh aufen zu seinem beständigen Stellverreier in dem würde, und Cerliszm und Cönigliche Hohcit vnn den lin— Kuratorium der Stiftung ernannt. i r, m, Erheben von den Sitzen begrüßt. Rach freund— . ö egrüßung einiger Anwesend 8 . 9 ö . n . ein wesenden nahm Se. K ) Arbelsen . . . ö . ö Hoheit am Prästhen en sch Platz te e . , , reff der Beschäftigumg Lröffnete Höchstderfelbe die Sißung mit einer kin eh Een . ö. , mn, den Regierungen nachstehende Er überbringe der Ver amm n den , . ö. 21. Juni 1869 weicht in denjenigen , ,, n e ö. ᷣ 5. * , n,, Bestimmungen, welche sie 8 127 ff) Über 5. V ; , . 1 . e, ,, nn,. S. 43 tere onne au eine erfreuliche Ti i⸗ ngen, (§. 127 ff. erhältnisse der Fabrik.! tigkeit zurückblicken. Der Dank daft 3 , . arbe den gleichartige schrĩ ö. ( abr gteit zurüchblicken. Der Dank dafür gebühre den Re e , , . der englischen Fabrik! ten für die Mühewaltung, fowie n. ö . . J 4 ö, ö die der Stiftung von überall her zugefloffen seien enn e üs 9363 ö. 24 —— fe . s ( X 4 d ö Fr. 2 3 9 h * ĩ ö 1 * Gleichwohl dürften Erwägungen allgemeiner Art dafür“ sprechen, n, ,, Sinn Dan, gushhisbt chen für die große Sęlhst guch die Beschäftigung der über 15 Jahre alten Frauen in ben verleugnung, mit der sich der Vorstand seiner oft mühseligen k. gese lichen Regelung zu unterziehen. Das weibliche Ge. Aufgabe unkerzogen habe, für die jedoch der Lohn in der Hülfe liege e fh gern ah ch 3 ö . der Arbests— ö Invaliden zu Theil werde. Se Kaiserliche und hl ir ö. sheß eile selbst zu verschaffen, wie das männliche Hoheit übertrug hierauf den Vorsit 5 . Geschlecht, und es möchte recht eigenlich der Ber age,, , . fring hteßauf den VorsiKz dem General v. Holleben ᷣ 23 'r Beruf des Gesetzgebers sein, welcher seinerseits den Gehei R s * J ihni diefen Schuß seinerfeits zu gewähren. Dse ublrmäß n ere grin, bär its den, Geheimen Rath Koch zum Protokoll= er Frhurm' ind ank kk. zu gen'cähren.; Die übermüäßige Anstrengung führer ernannte. Die Wiederw es Vorstandes erfolate 5 . . äußert ihre nachtheiligen Wir ngen Vorschlag des Herrn v. e, fc, . San i 6 des eigenen Roörnets . ö le . ö. blos dir Se ihrn Der General v. Borcke ug? hieran den e 6 , ern oft. genug auch die Verkünnnerun . 1875 ga, g , n, nr ganzer Generationen zur Folge. Endlich liegt auf der Hand, pu . ahr, 18, 1 dor. Eingegangen waren theils bei dem e t mite der deutschen Krieger Pflegevereine, theils bei der Victoria—
elbst da, wo so bedenkliche Erscheinune ich l st da ich h gen nicht zu befürchten sind 863 . 29. 6 . * . ö L . ß 6. durch, die andauernde Beschäftigung in Fabriken während ber bin Invalidenstiftung, J 1,3. Thlr. Direlt beim Kaiser⸗Wil⸗ helm Verein, in 1871.2 68 5735. Thsr, in 1872 ** 76 h
täglichen Arbeitszeit die Hausfrauen und Mütter der Wahrneh ihres Hauswesens, sowie der Pflege und Erzichtumn der zrtehmmäng Thtr nghisg! 762,37 T ie Aus heranwachsende weibliche Geschlecht! aber der n hren nn fn 2 ö J 136 n e, 3. tienen für Provinz., und sonstige Vereine 15 hh Thlr ö 3. gsammt, R335 Thlr. Der Bestand des Eintralfonds ns lt. 1871 auf 1,B386,8300 Thlr. Unter Hinzurechnung der vom Centralkomite und der Nationak? Vietoria⸗Invalidenstif⸗ tung verwandten Summen wurden für Unterstützungen bis ultimo, 187 1 verausgabt 3373868 Thalgr.“ Pie Ausgaben betragen also bisher ca. den fünften Theil der Ge— ummteinnahme. — Der Gesammtvorstand ertheilte für diefe Rechnungslegun die Decharge. — Hieräuf nahm Br. v. Bunsen das Wort, um Mittheilungen über den finanziellen Stand des bayerischen Landesvereins zu machen, die ihm soeben zugegangen waren. Der Verein, älter als der Kaiser⸗Wilhelm⸗Verein hat sich dennoch demselben angeschlossen. Das Totgle seiner Einnahmen betrug 1,103,926 Fl. Er verausgabte in 187071 222,418 Fl., seine Provinzialvereine außerdem noch 35,958 Fl. Der Verein hat behufs Anschlusses an die Kaiser⸗Wilhelm⸗Stiftüng eine Vermögensthei⸗ lung vorgenommen und für die Zwecke der letzteren Stiftung ausge⸗
Hausfrauenberuf in bedenklicher Weise .
r deise entz ö d ö . her Weise e egen werden und dadurch er ig ⸗ Bor edingung der wirthschaftlichen, geistigen und sitt= schen Hebung des Arbeiterstandes, der fortschreitenden Entwickelung Familien
eines geordneten Hauswesens und eines befriedigende ö 1 Hinderniß ett enger e nden
Wenn nichtsdestoweniger die Deutsche Gesetzgeb ie hier i Nede stehende Materie bisher . * fr , bis verschiedene Rückscchten maßgebend gewesen. Vor Allem hat man annehmen zu dürfen geglaubt, daß die Beschäftigung der Frauen in den Fabriken bei uns noch nicht den Umfang erreicht und namentlich hicht ziejenigen Uebelstände herbeigesührt habe, welche in England das Ein⸗ schreiten der Gesetzgebung hervorgerufen haben. Daneben aber konnte nicht verkannt werden, daß eine gesetz liche Beschränkung der Arbeits⸗ zeit für weibliche Fabrikarbeiter auch ihre bedenklichen Kehrseiten hat. Sie würde nicht nur in manche Industriezweige so tief eingreifen, daß die Konkurrenz- und Lebensfähigkeit derselben gefährdet werden dürfte, sondern sie würde auch, wenigstens vor der Hand, eine Schmä⸗ erung des wirthschaftlichen Erwerbes zahlreicher Arbeiterfamilien zur Folge haben, deren Ausgleichung durch Steigerung der Löhne und namentlich durch die wirthschaftlichen Vortheile eines geordneten Haus⸗ und Familienstandes jedenfalls nur sehr allmälig eintreten würde.
Indeß ist die Frage ob nicht die Zeit gekommen sei, auch für Deulschland Jesetzliche Maßregeln in Bezuß auf die Art und die Dauer der Frauenarbeit in den Fabriken zu erlassen, neuerdings mehrfach angeregt worden, und es kann sich deshalb die Verwaltung der Prüfung derselben nicht länger entziehen. Ich veranlasse die Königliche Regierung deshalb, sich nach forgfältiger Ermittelung der thatsächlichen Verhältnisse darüber zu äußern: I) ob bei der Beschäf⸗ tigung von Frauen in den Fabriken sich Mißstände ergeben haben, welche eine Abhülfe durch Geseßz erforderlich machen, 27) welche Bestim« mungen sich als wünschenswerth herausgestellt haben, namentlich ob allgemeine Vorschriften über die zulässige tägliche Arbeitszeit im Be— dürfniß liegen ( endlich, 3) ob dem Erlasse* solcher Vorschriften mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Industrie und die wirthschaftliche Lage des Arbeiterstandes Bedenken entgegenstehen.
— Es ist mehrfach die Meinu um Ausdruck ge daß die preußischen Salinen 36 ö. Stande , n, Salzbedarf im Lande zu decken, und daß deshalb Salz von außerhalb in Preußen eingeführt werden müsse. Diese An⸗ nahme beruht aber insofern auf einem Irrthum, als nir des— halb stellenweise, wie in die Ostsee⸗Provinzen, Salz von außer⸗ halb eingeführt wird „weil es dort billiger vom Auslande als vom Inlande zu beziehen ist; aber auch diesem Uebelstande wird in Kurzem Abhülfe dadurch geschehen, daß die Saline bei Ingwraclaw in diesem Jahre zu fördern beginnen und im nächsten sich in vollem Betriebe befinden wird, so daß zukünf⸗ 1. . 266 hf so . , ,. in die Ostsee⸗
e chaffen i aß jede ur Aus , daß j onkurrenz des Auslandes
Der Gesammtvorstand der Kaiser⸗-Wilhelm— Stiftung, bestehend aus 68 Mitgliedern, e n m. 1 am 10. d. Mts. im Abtheilungszimmer V. des Reichstags⸗
*
schieden 51,812 Fl.; seine Zweigvereine außerdem die Sumine v
106 Fl. Dr. v. Bunsen lenkte ferner die Aufmerksamkeit . Versammlung auf den Verein »Invalidendank, der sich jüngst bei der Gräfin Driolla hierselbst konstituirt hat. Der Verein bezwecke die Gründung von Geschäfken behufs Beschäftigung von In⸗ validen, ohne selbst Geschäfte zu betreiben. So habe er in der Behrenstraße eine Inseratannahme eröffnet und gedenke, dem⸗ nächst eine Anzahl Zeitungskioske in Betrieb zu setzen. Auch habe das statistische Buredu das Anerbieten gemacht, bei den Arbeiten der Volkszählung Invaliden zu beschäfligen. Die Grün⸗ dung habe so mit dem Kasser Wilheli⸗Verein verwandte Bestre⸗ bungen und sei von ihm demgemäß mit Dankbarkeit zu be— grüßen. — Der General-(Staatsanwalt Dr. Schwartze (Dresden) machte über ähnliche Bestrebungen in Sachsen Mittheilung. Seit 1866 habe der sächsische Verein das Prinzip der Beschaffung von Arbeit für die Invaliden an die Spitze seines Programms gestellt. Man habe die Leute Beschäftigungen erlernen lassen, zu denen sie sich qualifizirten. So seien 36 Personen in Dresden ausgebildet und dann in ihre Heimath zurückgesandt worden. Der Vorsitzende erklärte diese Bestrebungen auch für diejenigen seiner Verwaltung und empfahl den Zweigvereinen die Näch— ahmung des sächsischen Vorganges. Der Hauptverein habe namentlich mit der Rekonstruktion von Geschäften, die durch Einziehung ihrer Inhaber zu den Fahnen gestört worden seien, sowie mit Unterstüͤtzung von Studirenden, deren Studien unterbrochen worden seien, zu thun. — Nach diesen Mitthei⸗ lungen schloß der Vorsitzende die Sitzung, worauf Se. Kaifer— liche und Königliche Hoheit der Kronprinz noch längere Zeit in zwangsloser Unterhaltung in der Versammlung verwellte
— Das große Prachtwerk über die Krönung i 1861 vom Ober⸗Leremonienmeister, Wirküch en nnn 3 Grafen von Stillfried und Alcantara, ist nunmehr vollendet.