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dürfniß vorläufig Genüge geleistet sein, und ich würde dem Hause a g . n , und dem vorliegenden Antrage eiter keine Folge zu geben, ö
weit gg . dich schließen, ohne noch mit einigen Worten auf die allgemeine Frage zurückzukonnnen, welche auch ven einen der Herren Vorredner noch angeregt ist, nämlich gegeneinguderzustellen das System der Wahlkonsuln und der Berufskonsuln. Wir unserer— seits sind von den Wahlkonsuln ausge en und allmahlich zu den Berufskonsuln übergegangen, haben geprüft, wo ein reelles Vedürfniß für einen Berufskonsul obwaltet und sind dann mit Schonung der Verhätnisse und mit Mäßigung der Etatverhältnisse zu dem System gekommen, welches als ein gemischtes bezeichnet werden kann. Eng= kand und andere Staaten haben umgekehrt verfahren; sie haben aber auch andere Gründe und andere Motive dafür gehabt. Wir haben uns mit der steigenden Größe allmählich emporgeschwungen; während andere Staaten bereits anfangen, von dem Punkt, auf dem sie angelangt sind, sich allmählich wieder zurückzuziehen. Ich kann als eine Thatsache erivähnen, daß in England z. VB. bei den ganz neuer— lich vorgenommenen, sehr genguen Enquéten, ob und wie das Kon⸗ sulatswesen zu reorganistren sei, ganz besonders betont wurde, warum man denn so verschwende, warum man es denn nicht so macht, wie wir es machen; wir hätten so viele tüchtige, ordentliche und zuver— läfsige Wänner gefunden die würden guch sie finden, während sie ine große Masse Berufskonfuln hätten! die eigentlich entbehrt werden könnten. Ich erwähne es ausdrücklich so wie es in diesen Berathungen von den Betheiligten gesagt worden ist, . ;
Wenn ich Alles dies erwäge, so glaube ich, es entspricht unseren allgemeinen Interessen und insbesondere den Interessen des Konsulats- wesens und schließlich steht es den Verkehrsinteressen nicht entgegen, wenn wir allmählich auf diesem Wege vorschreiten. Daß es in dem jeßigen Etat geschehen ist, haben Sie gesehen und zu meiner Freude auch genehmigt. Wenn dabei auf einige Punkte hingewiesen ist, welche hätten mitaufgenommen werden können oder deren Auf⸗ nahme hätte unterbleiben können, so kann ich in beiden Punk⸗ ten vollkommene Satisfaktion, gewähren. Was San IFran— söko betrifft, so war es bereits unter den vorgeschlagenen
osten, es ist zurückgezogen werden aus gewissen, mehr äußerlichen als innerlichen Gründen, und ich glaube, nicht zuviel zu versprechen, wenn ich heute fage, daß der Posten auf dem nächsten Etat figuriren wird. Wenn dagegen gerügt worden ist, daß Philadelphia nicht nöthig sei, so bin ich auch damit einverstanden und glaube, das zurücklühren zu können auf eine zu scharf gegriffene Auffassung des Satze auf Beite 31; da heißt es nämlich in den Motiven; Bereits in Anregung gebracht ist die Errichtung von weiteren Beruf konsulaten in Centzg! Amerika, Philadelphig« ü. s. w. — das sollte nicht heißen, es sei die Ab⸗ sicht, es unter die erste Reihe derjenigen zu stellen, die man mit aufnehmen wolle, sondern es war nur genannt unter der großen Zahl von, Kon— sulaten, die in Anregung gekommen waren. Es ist gusdrücklich die Beschlußfassung darüber vorbehalten, und ich glaube ebenso wie durch das, was in Bezug auf Franzisko, gesagt ist, daß nämlich auf eine Aufnahme zu rechnen ist, die Beruhigung geben zu können, daß man an Philadelphia für's erste nicht denkt. ö ch denke hiermit im Wefentlichen die Sache soweit erschöpft zu haben, als es sich unmittelbar um das Konsulatswesen handelt. Ich erlaube mir nun noch mit zwei Worten auf Dasjenige zu antworten, was einer der Herren Vorredner in Bezug auf die Leitung und Wi n der itaͤlienischen Eisenbahnen gegenüber Deutschland im ergleich zu anderen Staaten, namentlich Frankreich, bemerkt hat. In Bezug hierauf bin ich zwar nicht in der Lage, gengu Auskunft Und Rechenschaft zu geben; die Sache ist mir in diesem Moment un⸗ erwartet gekommen; ich nehme aber keinen Anstand zu sagen, daß die Sache zur Kenntniß der Regierung gekommen ist und dieselbe ein wachsames Auge darauf hat.
— Bei Gelegenheit der Diskussion über Ankauf des Pa⸗ lastes Caffarelli in Rom waren verschiedene Anfragen gestellt, auf welche der Bundes kommissar, Geh. Legations-Rath von Bülow, wie solßt antwortete: .
Meine Herren? Ich erlaube mir, zuerst auf, die Ausführungen des Herrn Abgeordnelen Dr. Kapp zu antworten in Betreff Les An- trages wegen Amwandlung des archäologischen Instituts in Rom in eine Richsanstalt und wegen Gründung einer Zweiganstalt dieses Instituts in Athen Die verbündeten Regierungen sind selbstverständ sich noch nicht in der Lage gewesen, sich über diesen Antrag schlüssig zu machen, ich darf aber konstatiren, daß nach den hier an maß⸗
ebender Stelle waltenden Anschauungen die Tendenz des Antrags
etheilt und gebilligt, daß sie gewissermaßen als die selbstverständliche gien n. der Eriverbung des Palastes Caffarelli durch das Deutsche Reich angesehen wird. Ich trage daher kein Bedenken, im Namen der Reichsregierung zuzusagen, daß dieselbe auf Umwandlung des archäologischen hnstitẽ r zuů Nom in eine Reichsanstalt, so weit es an ihr ist, Bedacht nehme, und daß sie bei dieser Gelegenheit auch die Ira wegen Gründung einer Zweiganstalt in Athen in sorgfältige
rwägung ziehen wird.
Die AÄnfrage des Herrn Abgeordneten Grafen von Preysing: wer zur Zeit Besizer des Palastes Caffarelli sei, erlaube ich mir dahin zu beantworten, daß die Kione Preußen, und der Staat Fa gemeinschaftlich zu ideellen Antheilen Eigenthümer dieses
alastes sind. Es hat dieses seine Begründung in der histo⸗ rischen Entwickelung, welche die ganze Angelegenheit der Er⸗ werbung des Palastes Caffgrelli genommen hat. Se; Majestät der hochselige König von Preußen hatte die Absicht, den Palast Caffarelll für den Staat Preußen zu erwerben. Diese Absicht konnte aber nicht verwirklicht werden, weil die Besitzverhältnisse der Art waren — wie auch in der Denkschrift angeführt ist — daß es nicht möglich war, dem preußischen Landtage eine entsprechende Vorlage
zu machen; Es wurde daher der Palast zunächst aus dem Kronfidei⸗ kommißfonds erworben. Später wurden einige bauliche Verbesse⸗ rungen an demselben aus preußischen Staatsfonds bestritten. Die Absicht, das Besitzverhältniß zu regeln, und dem Erwerbe durch den . Preußen näher zu treten, mußte wie gesagt, unausgeführt bleiben.
Das Lellische Haus ist, um dies noch zu erwähnen, aus den Mitteln des Kronfldeikomnmißfonds erworben. Ich wiederhole: der Palast Caffarelli steht im ideellen Miteigenthum der Krone Preußen und des Staates Preußen.
Auf eine Anfrage des Abg. Sombart, was aus der Petition geworden sei, welche das Haus im November vorigen Jahres dem Reichskanzler zur Berücksichtigung überwiesen und welche gefordert habe, das augenblicklich gültige Meilenmaß in Kilomeker zu verwandeln, erwiderte der Staaks-Minister Del brück:
Die Frage nach dem Schicksal der vorjährigen Petition auf Ab⸗ änderung der Maß und Gewichtsordnung hängt, glaube ich, aller⸗ dings nicht sehr unmittelbar mit dem Postetat zusammen, da sie aber gestellt ist, will ich sie, so gut ich im Au enblicke kann, beant⸗ worten. Es wurde auf diefe Petition vom Bundesrath beschlossen, die sämmtlichen Bundesregierungen um eine Aeußerung darüber zu ersuchen, ob sie dafür stimmen würden, an Stelle der durch die Maß- und Gewichtsordnung festgesetzten Meile von 75065 Metern das Kilometer zu setzen. Die Aeußerungen der Bundesregierungen sind sämmtlich eingegangen und dem zu⸗ ständigen Ausschusse des Bundesrathes überwiesen worden. Es ist mir bekannt, daß eine Bergthung der Sache im Aussschusse stattgefunden hat, und vermuthlich ist auch ein Beschluß gefaßt worden. Das Ergebniß ist mir indeß noch nicht bekannt, weil der bezügliche Bericht noch nicht vorliegt. Jedenfalls wird der Gegenstand im Jaufe der gegenwärtigen Session in der einen oder andern Weise seine Erledigung finden.
Was nun den hier zunächst in Frage stehenden Gegenstand an⸗ langt, so habe ich nür zu bemerken, daß das Personengeld nach der gesetzlichen Meile erhoben wird. Die gesetzliche Meile ist im Augen⸗ blick die Meile von 7500 Meter, und so lange diese Meile von 7500 Meter die gefetzliche ist, so muß es — mag man sie schön oder nicht schön finden — bei derselben bleiben, sowohl bei der Regelung des Personengeldes, als bei der Aufstellung der Statistik.
Die Nr. 20 des »Justiz⸗Min isterigl⸗Blatts« Pilblizirt u. A. ein Erkennt tniß des Königlichen Ob er⸗Tribunals vom 21. März 1673: 1) Läßt der Angeklagte die Nichtigkeitsbeschwerde des Staatsanwalts durch einen von ihm beauftragten Rechtsanwalt beantworten, so be⸗ darf es nicht der Mittheilung jener Nichtigkeitsbeschwerde an den in der Instanz aufgetretenen Vertheidiger. 2) Die Verfügung, durch welche der diichte die beantragte Eröffnung der Untersuchung wegen vermeintlicher Inkompetenz ablehnt, unterbricht die Verjährung; sowie ein Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Komptenz-⸗Konflikte vom 13. April 1872: Ueber die Entrichtung von Steuerzuschlägen, welche die Amtsversammlung auf Grund des hannoverschen Gesetzes vom 23. April 1859 beschlossen hat, findet der Rechtsweg nicht statt.
Die Nr. 20 des ⸗Preußischen Handels⸗-Archivs« hat fol⸗ genden Inhalt: Geseßgebung: Deutsches Reich; Bremen; Geseßz betreffend die Abschaffung des Bremischen Münzsystems und die Ein⸗ führung der Markrechnung. Vom 30. April 1872. — Spanien; Ent⸗ scheidungen, betreffend die Anwendung des Zolltgrifs. — Portugal: Anwendung des Zolltarifs. — Oesterreich und Ching: Freundschafts⸗, Handels, und Schiffahrts-Vertrag zwischen der österreichisch'ungari⸗ schen Monarchie und dem Kaiserthume China vom 2. September 1569. — Statistik: Deutsches Reich: Preußen: Uebersicht der im Jahre 1871 auf den bedeutenderen Märkten verkauften Wolle und der dafür gezahlten Preise. — Bremen: Handel und . im Jahre 1871 (Schluß). — Großbritannien: Handel und Schiffahrt. pon Hartlepool während des Jahres 1871. Jahresbericht des Konsulats zu Neweastle on Tyne für 1871. — Rußland; Der Handel von Odessa im Jahre 1871. Jahresbericht des Konsulats zu Björneborg für 1871. — Niederlande: Uebersicht der Produkten Ausfuhr von Java und Sumatra nach Europa und Amerika in 1871. — Ver⸗
einigte Staaten von Nordamerika: Jahresbericht des Konsulats zu
Boston für 1871. — Mittheilungen: Elbing. Bromberg. Bres— lau. Magdeburg. Cöln. Münster. New⸗York. Port Louis Mau— ritius. Newport Monmouthsphire.
Statistische Nachrichten.
München 13. Mai. An der Universität München sind:
für das laufende Sommersemester 1220 Studirende immatrikulirt, während im Sommersemester des Vorjahres 1107 und im letzten Wintersemester 1118 Studirende inskribirt waren. Dieselben verthei⸗ len sich auf die einzelnen Fächer wie folgt: Theologie 75 (74) Bayern, 1 Nichtbayer; Jurisprudenz 366 (287) . 77 Nichtbayern; Cameralwissenschaft 1 Bayer; Mediein 314 (6) Bayern 53 Nicht- bayern; Philofophle 385 (325) Bayern, 62 Nichtbayern; Forsiwissen schaft Bayern; Pharmacie 69 55) Bayern, 14 Nichtbayern; Technik 6 Bayern. Im Ganzen sind es demnach 1013 Bayern und 20 Nicht⸗ bayern. Von den letzteren gehören 132 den deutschen Staaten! die übrigen 75 dem Ausland an. Von den Ausländern sind 32 aus der Schweiz, 20 aus DOesterreich, Faus Rußland, 5 aus Griechenland, Z aus Serbien, se Z aus Amerika, Rumänien und Italien, und je 1 aus Frankreich und der Türkei. (Die eingeklammerten Zahlen geben die entsprechende Frequenz der einzelnen Fächer im vorigen Jahre an)
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— Die Beilage zur Statistik des Großherzogthums S essen herausgegeben von der Großherzoglichen Centralstelle für die Landesstatistik (Darmstadt, J. Jonghaussche Hofbuchhandlung) ent— halten im 13. Bande (1872) Repertorium über die in den 66 1862 — 1871 erschienener Druckschriften, der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landesstatistik (Beiträge, Band J. — XIII., Notiz- blatt III. Folge, Heft J— X.) enthaltenen statistischen Zusammen stellungen, nach dem Plane für Aufstellung der Landesstatistik geord— net. Bearheitet unter Leitung des Ober Steuerdireklor L. Ewald, vom Sekretär der Centralstelle Gustav Fritsch. — Historische Ueber⸗ sicht der Territorialveränderungen der Landgrafschaft Hessen⸗Darm— stadt und des Großherzogthums Hessen. Brarbeitet, von L. Ewald. Zweite, berichtigte und insbesondere mit Rücksicht auf die 1866 erfolgten Texritorialverändexungen umgearbeitete Auflage der im J. Band der »Beiträge« enthaltenen Uebersichten. — Der Flächen inhalt des Großherzogthums Hessen. Bearbeitet von L. Ewald. Zweite, berichtigte, mit Rücksicht auf die 1866 erfolgten Territorial- veränderungen und das neue Flächenmaß umgearbeitete Auflage. (Das Großherzogthum umfaßt hiernach 766,593, 22 Hektare oder 139,221 geogr. Qu. Ml.). — AUebersicht der Rechtspflege im Groß— herzogthum Hessen, mit Ausnahme der Militär -Strafrechtspflege, während des Jahres 1870, beziehungsweise des Geschäftsjahres 1869570. — Uebersicht der von sämmtlichen Strafgerxichten des Groß— herzogthums Hessen, mit Ausnahme der Militär- Strafgerichte, im Jahre 1870 abgeurtheilten Verbrechen und Vergehen — Die dänische Handelsflotte zählte am 1. April d. J. 2842 Schiffe von über 4 Tons mit einer Gesammtträchtigkeit von 1961456 Tons. Von di sen waren 2739 Segelschiffe mit 180 156 Tons, B . Dampfschiffe mit 15661 Tons und 1 Dampfbagger⸗ Schiffe mit 639 Tons. Außerdem waren 107335 Böte, alle von weniger als 4 Tons s, vorhanden. Von den Schiffen waren 27746 mit 1893077 Tons im eigentlichen Königreiche, die übri- en in den dänischen Kolonien zu Hause gehörig. Im verflossenen ahre erhielt die Handelsflotte einen Zuwachs von 116. Schiffen mit 16/009 Tons, wovon 53 hier im Lande erbaut und 63 im Auslande für die Totalsumme von 00 C00 Rdl. angekauft worden sind. Gleich- zeitig . iedoch eine Verminderung von 107 Schiffen (davon scheiter⸗ ten 56) mit ca. 10,000 Tons statt, o daß die dänische Handelsflotte im verflossenen Finanzjahre eigentlich nur einen wirklichen Zuwachs von 9 Schiffen und ca. 6500 Tons erhalten hät.
Kunst und Wissenschaft.
. Berlin. Durch die am 13. und 15. April im Dorfe Liepe bei Berlin stattgehabten beiden großen Feuersbrünste sind nicht weniger als 250 Personen obdachlos geworden. Die daselbst herrschende Noth hat einige namhafte, hiesige Künstler veranlaßt, zum Besten derselben eine Matinée zu veranstalten, und wird die n nunmehr, nach erfolgter Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers und Königs am 265. d. Mts. im Konzert saale des König— lichen Schauspielhauses stattfinden. Die Damen Frieb— Blumauer, Frl. Lehmann, sowie die Herren Woworsky, Fricke und andere herborragende Mitglieder der Königlichen Bühne haben bereit willigst ihre Mitwirkung zugesagt.
— Von der Berlinischen Chronik nebst Urkundenbuch, herausgegeben von dem Verein für die Geschichte Berlins, Verlag der Königl. Geh. Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) Jahrg. 1872, ist die achte Lieferung soeben ausgegeben und enthält von »Der Berlinischen Chronik« Text Bogen 24, nebst; Bexlinische Bauwerke. Tafel 1: Die Klosterkirche und die Streit'sche Stiftung, Tafel 2: Raule's Haus und Hof, und Berliner Medaillen, Tafel 1: Die Kur— fürstenbrücke, Medaille von K. Faltz, 1692. Ferner: »Das Urlunden—⸗ Buch«, Bogen 38 bis 49 nebst Beilagen: Berlin vom Rixdorfer Damm, nach einer Federzeichnung aus den Jahren 1695,99. Der Standpunkt des Zeichners ist etwa auf dem jetzigen Grundstück Nr. 34 der Dresdenerstraße. Das Kurfürstliche Schloß zu Kölln an der Spree, von der langen Brücke her gesehen, 1685.
— In den Tagen vom' jg. bis 23. d. M. findet in Bayreuth die Feier der Gründsteinlegung des Wagnertheaters statt, welche in der Aufführung der 9. Symphonie von Beethoven im Königlichen Opernhause ihren Höhepunkt erreichen. wird.
— Dem »Melbourne⸗Arguss« zufolge ist unlängst eine interessante Entdeckung gemacht worden, die einiges Licht auf den Lauf und die Schnelligkeit der Strömungen des großen Oceans zwischen dem Festlande von Süd-Amerika und der Westlüste Australiens wirft. Es wurde nämlich bei der kleinen Insel Rottnest, in der Nähe von Fremantle, West⸗Australien, der Kopf der Schiffsfigur eines großen Fahrzeuges aufgefischt, der seitdem als zu dem Schiffe »Blue .
ehörig, identifizirt worden ist, das bekanntlich auf seiner Reise von Teu⸗Seeland nach England zwischen den Falkland ⸗-Inseln und dem Cap Horn verloren ging. Die »Blue Jacket« wurde im 63. Grad südlicher Breite und 60. Grad westlicher Länge am 9. März 1869 ein Raub der Flammen, und die Entfernung von diesem Punkte bis Rottnest beträgt über 6000 (engl Meilen, die in 2. Jahren zurück⸗ gelegt wurden, was eine Durchschnittsrute von ca. 6; Meilen für
en Tag ergiebt.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 18. Mai. In den Geschäftsräumen der berliner Bank
6 heute Vormittag die erste ordentliche General-Versammlung der lktionäre der Hessischen Bank statt, in der 1612 Stück Aktien mit 317 Stimmen vertreten waren.
Der für den Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. Dezember v. J. vorgelegte Geschäftsbericht ergiebt einen Reingewinn von 14,260 Thlr. 23 Sgr. 11 Pfg, von dessen Vertheilung auf Vorschlag des Aufsichts⸗ raths Abstand genommen, und denselben für das Jahr 1872 za bringen beschlossen wurde, nachdem die durch die Revisions-Kommission des
Aufsichtsrathes geprüfte Rechnung genehmigt und di ů Aufsichtsrath i Direktion 26. 3 ö In darauf vorgenommener Neuwahl des Aussicht e Bank wurden die Herren: Frhr. von Mischling in ,, stein in Cassel, Hof⸗Banquier Moritz in Weimar, Banquier S. Suß— mann in Berlin, Banquier Anton Wolff in Berlin, Bank-Direktor RNohert Baumann in Berlin, GeneralKonsul Spiegelthal in Berlin Wieder und die Herren Ober⸗Finanz⸗-Rath Zuschlag in Cassel, Bank— Direktor Rennemann in Berlin, Banquier Eduard Baumann in
Berlin ö
— In der Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen am 6. Mai, wurde . . des Ministerial⸗Direktors. Moser, die dem Prof. Kohl in der letzten Versammlung bewilligte Prämie für das Werk: »Die Geschichte der Jacquard-Maschiner in zweiter Abstimmung genehmigt. ; Wien, 17. Mai. Die heute stattgehabte Generalversammlung der Aktionäre der böhmischen Westb ahn heschloß, 2,153 Fl. zum Reservefonds einzahlen und weitere 19164 Fl. auf Gewinn- Saldo 6. ,, zu 5. 1 66 eine Superdividende on 67 Fl. zu vertheilen. Der am 1. Juli d. J. fällige E ; also . ö. Fl. . 3 ö
dopenhagen, 15. Mai. In einer gestern Nachmitta = tenen Versammlung der Maurerges . ö mit ec 3 20 Stimmen beschlossen, den Strike fortzusetzen und zu erweitern.
Fele za Hide e WitterezgkegskeRäekate v. 17. Mai.
. = . .
5 , , , , . Kg! Ort. B. J. S. M. R. d.M“.m Wind. 7 Danzig ... 334,9 - 2, 2. 10, 6 2, s —
18. Mai.
Haparanda. 337, 1 — O, 3 NO., mässig. Christians. 350, s 7.2 SO. , schwach. Hern sand 4 NO., schwach. bedeckt. Peter: hurg 333. z NO., schwach. bedeckt. Stoek ho m. 33,1 NNW. , schw. bedeckt.?) Suden 332, o WNW. , lebhaft. bewölkt. Er derikeh. — 8W. schwach. —y J R 8G 85chwach. . Noskau. .. 29, 1 Windstille. heiter. . . 3 s XW mãssig. trũbe. )
eneburg. 532 — NO., schwach. bedeckt. i bre, N., schwach. hedeckt. Em hus 22 33 3 O., schwach. sast heiter. Kielen Haf. 336, NW., schwach. bezogen. V es. Lchtt. 332 O NO., mässig. bewölkt. Stettin.. 3357 JD. 9 NC., schwach. wolkig. 5) Gröningen 8532 NO., schwach. bedeckt. . . ö ö. ö bewölkt.
elder. . .. 332, NO., stark. — Berlin... zem O., schwach. bewölkt.)
3311 -, 11.6 ,s Rœ., s. seirw. bedeckt. s
Münster.. 336, 10,0 1,5 O., schwach. trübe. ö 4 ö bedeckt, Nebel.
res lau . .. 328, heiter. ?, . . . sehr bewölkt.“)
, 5329.6 Wiesbaden 328,0 — 10, 8s; Ratibor .. . 324 8 Trier. . . .. . 324 5 Cherbourg 331, Havre 331, 1 Carlsruhe . 328.3 Paris. .... 332, o St. Mathieu 333, o Constantin. 33653
Allgemeine Himmelsansicht heiter.)
bedeckt. bede ekt.
ö
xX x — 1 d — 1 O D d G
X
16,98 * 1,9 S6, mãssig. 11,0 1,8 80O., s. schw. 11,4 — 18 W., still.
1,2 HI, i188 W., mässig. bed. Neht. Reg.
CM 1 X 0 —
NW., s. schw. bedeckt. “i)
S., schwach. heiter. 12)
SVW. , mässig. trübe. !)
NO., stark. Regen.
N., schwach. bedeekt.
W schwach. wenig bewölkt. SVW. , schwach. bewölkt. NNO, mässig. Regen.
SO. , schwach. schön.
) Gestern Gewitter und Regen.) Regen. Gestern Abend und Nachts Regen. Max. 11,4. Min. 6, o. 3j Gestern Nachmittag W. schw. „“) Gestern Nachmittag N. schw. Strom S. Strom S. s Gestern Abend Regen. 6) Gestern 2 Gewitter mi- Regen und Hagel. “) Gest. Nachm. Regen. S) Gest, Gewitter mit starkem Reg. 2 Gest. Gewitter. 16) Kegen in Intervallen. I, Gest. Regen, Nach- mittag Gewitter und Regen. Nachts Gewitter. 12, Gest, Gewitter. 13, Nachts Gewitter.
C
x; . , . = .
Darmstadt, 16. Mai. Uebereinstimmende Berichte aus dem Odenwalde melden, daß daselbst gestern Vormittag kurz vor 9 Uhr ein heftiger Erdstoß verspürt wurde. Der Heerd der dort häufig beobachteten Erschütterungen scheint der Felsberg zu sein.
„Kopenhagen, 15. Mai,. Die »Berl. Tid n enthält eine Be— stätigung der Nachricht von einem Erdbeben in Husavik auf Is— land, welches am 16. und 18. v. M. stattgefunden hat. Sämmtliche Gebäude, mit Ausnahme derjenigen der Handelsgesellschaft, sind zu⸗ sammengestürzt und die Einwohner des kleinen Ortes mußten unter freiem Himmel übernachten. In der Umgegend von Husavik sollen die Erdstöße schwächer gewesen sein und in einer Entfernung von 7—8 Meilen hat man Nichts von der Erschütterung gespürt.
— Den Nachrichten der neuesten westafrikanischen Post zufolge fanden in Accra am 14. und 15. April mehrere heftige Erd stöße statt, welche der Stadt beträchtlichen Schaden zufügten. Viele Häuser wurden völlig zerstört, während andere an mehreren Stellen Risse ö, Glücklicherweise gingen dem ernstlichen Stoße einige schwache voraus.