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Den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Christ ian Ludwig August Preuner in Greifswald zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Königlichen Uni⸗ versität daselbst; und .
Die Kreisrichter Schaeffer in Beeskow, Fleischmann in Glogau, Kneisz in Waldenburg und Bahr zu Neustadt in O.-Schl., sowie die Stadtrichter Billroth, Veltmann,
oltz, Bailleu, Pescatore und Reubauer hierselbst zu tadtgerichts⸗Räthen bei dem hiesigen Stadtgericht zu ernennen, erner Die Kreisrichter Weishaupt in Halberstadt und Reuter in Wernigerode zu Kreisgerichts⸗Räthen zu ernennen, sowie den Rechtsanwalten und Notaren Haushalter in Wernigerode, Gremler in Worbis und Loebnitz in Nordhausen den Cha— rakter als Justiz⸗Rath zu verleihen. V
Berlin, 26. Mai. Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Luise von Preußen ist gestern nach Gmunden abgereist.
Das 11. Stück der Gesetz Sammlung, welches heute aus- gegeben wird, enthält unter
Nr. 78135 den Allerhöchsten Erlaß vom 12. April 1871, betreffend die Verleihung des Rechts zur Erhebung des . 66. an den Kreis Lübbecke, Regierungsbezirk Minden, für ie Kreis⸗Chausseen von Oldendorf durch Getmold nach Destel und von Levern über Westrup nach Wehdem; unter
Nr. 7814 das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis Obligationen des Warendorfer Kreises im Betrage von 80,000 Thalern. Vom 17. April 1871; unter
Nr. 7815 den Nachtrag zum Statut des Mull. Edin. Geister⸗ . f , vom 17. Mai 1856. Vom 24. April
unter
Rr. 7816 die Bestätigungs⸗Urkunde, betreffend eine Aende⸗ rung der Statuten der Cöln⸗ Mindener Eisenbahngesellschaft. Vom 8. Mai 1871; und unter
Nr. 7817 die Bekanntmachung, betreffend die Allerhöchste Genehmigung des revidirten Statuts der Korporation der Kaufmannschaft zu Stettin vom 14. März 1871. Vom
2. Mai 1871. ; Berlin, den 26. Mai 1871. GesetzSammlungs ⸗Debits ⸗Comtoir.
e Ju stiz⸗Ministerium.
Der Anwalt Mallison bei dem Bundes ⸗Ober ⸗Handels⸗ ericht in Leipzig ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in arthaus und zugleich zum Notar im Departement des
Appellationsgerichts zu Marienwerder, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Carthaus, ernannt worden.
Der Notariats⸗Kandidat Maurer in Trier ist zum Notar für den Friedensgerichts bezirk Bacharach, im Landgerichtsbezirke Coblenz, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Bacharach, er⸗ nannt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts ⸗ und Medizinal⸗(Angelegen heiten.
Die Beförderung des Lehrers Dr. Dorr an der Real⸗ schule in Elbing zum Oberlehrer ist genehmigt worden.
Preußische Bank.
Wochen ⸗Uebersicht der Preußischen Bank vom 23. Mai 1871.
, Thlr. 113, 368, 000 2) Kassenanweisungen, Privathanknoten
und Darlehnskassenscheine 34673, 000 Wechselbest ande ...... .. J ö Sꝰ/ 229,000
z Geprägtes Geld und Barren
ö Lombardbestände .. ö [ 18,051 000
* 14,768,000
..... Thlr. 185, 970,000
6) Banknoten im Umlauf 16,068, 000
Depositenkapitalien
8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen mit Einschluß des . Giroverkehrs . 242,060
Berlin, den 26. Mai 1871. Königlich Preußisches Haupt ⸗ Bank ⸗Direktorium. von Dechend. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. Koch. von Koenen.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. Mai. Die vereinigten Aus- schüse des Bun desrgthes a) für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, b) für das Seewesen und für Rechnungswesen, hielten heute Sitzungen ab.
— In dem weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung des Deutschen Reichstages veranlaßte der Widerspruch des Reichskanzlers gegen die Amendirungen des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die . von Elsaß und Lothringen mit dem Deutschen Reiche, den Abg. v. Hennig zu dem Antrage, die Vorlage zur schleunigen Berathung an die Kommission zurück- gehen zu lassen, da es nicht schwierig sein werde, die lediglich auf Mißverständnissen beruhende Differenz in einer Berathungs⸗ form auszugleichen, die dem Reichskanzler gestatte, sich vertrau⸗ licher als im Plenum auszusprechen. Dieser Vorschlag, der gleichzeitig auch vom Abg. Fürsten Hohenlohe⸗Schillingsfürst ge⸗ macht und empfohlen wurde, fand den Beifall der Nationalliberalen, der deutschen und der liberalen Reichspartei, wie die Aeuße⸗ rungen der Abgg. Dr. Friedenthal, v. Kardorff, Lasker, von Benda und Dr. Bamberger bewiesen, während er von der kon⸗ servativen Partei, dem Centrum und der Fortschrittspartei
bekämpft wurde. Der Abg. Graf Rittberg hielt die streitigen
,. für spruchreif und der erneuerten Prüfung durch die ommission nicht für bedürftig; die Abgg. Dr. Löwe und Dr. Windthorst (Meppen) bezeichneten das Plenum als die ge- eignete Stelle, um die Differenzen vor den Augen der Nation zum Austrag zu bringen. Schließlich wurde gegen die konser⸗ vative, die Fortschrittspartei und das Centrum die Verweisung an die Kommission beschlossen. — Das Haus vertagte sich, nachdem es noch einige Wahlprüfungen und Petitionen erledigt hatte, um 3* Uhr.
Die heutige (44. Plenar⸗Sitzung des Deutschen Reichstages wurde um 11 Uhr durch den Präsidenten
Dr. Simson eröffnet. Am Tische des Bundesrathes befand sich der Bundes
Kommissarius, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Eck.
Derselbe erklärte in Bezug auf den ersten Gegenstand der Tagesordnung, den vom Abg. Schulze eingebrachten Gesetz⸗ entwurf, betreffend die privatrechtliche Stellung von Vereinen, daß die Regierungen mit der Prüfung desselben noch nicht zum Abschluß gelangt seien und daß er als Vertreter des Bundesrathes nicht ermächtigt sei, sich im Namen desselben an der Diskussion zu betheiligen.
In Folge dieser Erklärung beantragte der Abg. Graf Rittberg, den Gegenstand von der heutigen Tagesordnung ab⸗ zusetzen, da eine feuchtbare Berathung nach dem eben Gehörten nicht zu erwarten sei. Diesem Vorschlage widersprach der Abg. von Bernuth, um nicht ein bedenkliches Präcedenz zu schaffen und die Durchberathung von Anträgen, die aus der Mitte des
„ Hauses hervorgegangen, nicht davon abhängig zu machen, ob
der Bundesrath zu ihnen Stellung genommen habe oder nicht.
Der Diskussion wurde dadurch ein Ende gemacht, daß der Abg. Bernards die Auszählung des schwach besetzten Hauses beantragte. Dieselbe ergab 167 anwesende Mitglieder, während erst 197 das Haus beschlußfähig machen. In Folge dessen wurde die Sitzung geschlossen, und der Reichstag vertagte sich bis zum Mittwoch, den 31. d. Mts.
— Mit Bezug auf die gestern veröffentlichte Bekannt- machung des General⸗Postamts, nach welcher , ,,,, für die 3. Kavallerie-Division von der Annahme durch die Post ausgeschlossen sind, wird bemerkt, daß die 6. Kavallerie⸗ Brigade, das Rheinische Ulanen⸗Regiment Nr. 7, das Rheinische Kürassier⸗Regiment Nr. 8 und das Hannsversche Ulanen— Regiment Nr. 14 aus dem Verbande der 3. Kavallerie⸗Diviston ausgeschieden sind, und daß Privatpäckereien für die letztge⸗ dachten Truppentheile zur Postbeförderung wie bisher zuge⸗ lassen werden.
— Der Schloßhauptmann von Benrath und Kammerherr, Oberst a. D. v. Tronchin, ist am 24. Mai hierselbst verstorben.
Ems, 24. Mai. Gestern Abend 10 Uhr traf Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland mit zahlreichem Ge⸗ folge hier ein und wurde am Bahnhofe von den Spitzen der Behörden wie von einer großen Menschenmenge begrüßt. Ihre Majestät fuhr durch die erleuchteten und geschmücklen Straßen nach ihrem Absteigequartier zu den vier Thürmen«) . rend der Dauer der Fahrt erglänzten die Kuranlagen, sowie die benachbarten Höhen in strahlendem Lichtglanze.
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Bayern. München, 22. Mai. Se. Majestät der König hat sich gestern auf einige Tage in die Rieß begeben, wohin der funktionirende Sekretär, Regierungs⸗Präfident von Lipowsky, folgt.
Sachsen. Dres den, 25. Mai. Die Landes- Synode trat heute zunächst in die Generaldebatte über den Kirchen Besetzentwurf, die Errichtung eines evangelisch-lutherischen Ober. Konsistoriums betreffend, ein. Nach Schluß der Generaldebatte schritt die Synode zur Spezialberathung.
Württemberg. Stuttgart, 25. Mai. Se. König⸗ liche Majestät hat vermöge Höchster Entschließung vom 23.8. M. den General -⸗Lieutenant Prinzen Hermann zu Sachsen⸗Weimar
oheit, seinem Ansuchen gemäß der demselben während des
rieges übertragenen Stelle eines Kommissärs bei dem Sani— tätswesen des Landes, nachdem seine Thätigkeit nunmehr ihr Ende erreicht hat, unter Anerkennung seiner ebenso unermüd⸗ lichen und aufopferungsvollen als umsichtigen und erfolgreichen Wirksamkeit enthoben.
Elsaß⸗Esthringen. Straßburg, 24. Mai. Wie die »Straßburger Ztg.“ meldet, gestattet ein Reskript des Reichskanzlers vom 16. d. den Personen, welche in Elsaß—⸗ Lothringen gebürtig oder ansässig sind und während des Krieges durch Verfügung der deutschen Behörden ausgewiesen wurden, ungehinderte Rückkehr.
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Oesterreich Ungarn. Wien, 25. Mai. Nach dem von der Staatsschulden-Controlkommission des Reichs— raths veröffentlichten Ausweis belief sich die österreichische konsolidirte Staatsschuld Ende Dezember 1870 auf 2,57 1,524,256 Gulden 76,s Kreuzer und die schwebende Schuld der im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder auf 662 15,646 Fl. 55 Kr. Dazu treten noch 1,209, 145 51. 25 Kr. fällige, unerhobene Gewinnste, 12,466,975 Fl. 10 Kr. veran—⸗ schlagtes Kapital für Entschädigungsrenten und 17500, 000 Fl. veranschlagtes Kapital für die Zahlung (von 87,560 Fl. jähr⸗ lich an die K. bayerische Regierung, so daß sich im Ganzen 26653,156,023 Fl. 65,5 Kr. Schulden für die im Reichsrath ver— tretenen Königreiche und Länder ergeben. Gegen Ende Juni 1870 hat sich die Schuld um 32,659. 284 Fl. 65,6 Kr. vermin⸗ dert. An Grundentlastungs-Obligationen waren Ende Dezbr. 241, 106,953 Fl. 50 Kr. ausgefertigt, 2,872,737 Fl. 17,8 Kr. weniger als Ende Juni 1870. Das galizische Nothstands⸗ anlehen betrug Ende Dezbr. noch 795,580 Fl., 311,180 Fl. weniger als Ende Juni 1870. Die gemeinsame schwebende Schuld betrug Ende Dezbr. 1870 352,113,519 Fl., 33,412,311 Fl. 70 Kr. mehr als am Ende Juni 1870.
— Das Summarium des den Delegationen vorgelegten gemeinsamen Voranschlages für das Jahr 1873 zeigte ein gesammtes Brutto⸗Erforderniß von 122,134,669 Fl. und nach Abschlag der Bedeckungssumme von 5,094,831 Fl. ein Netto⸗Erforderniß von 117039, 838 Fl. Zur Bedeckung dieses Netto ⸗Erfordernisses sind zunächst die für das Jahr 1872 präli⸗ minirten Zollgefälls⸗Ueberschüsse mit 11,843,400 Fl. bestimmt, wonach durch AQuotenbeiträge zu bedecken erübrigen 105,196 438 Fl. Hiervon entfällt auf die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder die 70prozentige Quote von 73,637,596 Fl. 60 Kr. und auf die Königreiche und Länder der ungarischen Krone die 30prozentige Quote von 31,558,931 Fl. 49 Kr. Laut Allerhöchst sanktionirtem
Delegationsbeschlusse ist der Netto⸗Aufwand des gemeinsamen
Staatshaushaltes für das Jahr 1871 über Abzug des mit 12, 199,700 Fl. präliminirten Reinertrages aus dem Zollgefälle
mit 1043533, 314 Fl. festgestellt worden. Hiervon hatten im
Sinne des Gesetzes die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder 70 pCt., das ist 73, 173,19 Fl 80 Kr., die König⸗ reiche und Länder der ungarischen Krone 30 pCt., das ist 31,359,994 Fl. 20 Kr., zu tragen. Es ist sonach das durch Quotenbeiträge zu bedeckende Erforderniß des Jahres 1872 gegenüber dem des Vorjahres um 663,124 Fl. größer, und demnach im Jahre 1872 der Quotenbeitrag der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder um 464,186 Fl. 80 Kr. höher, als die im vorigen Jahre zu leistende Quote.
Triest, 25. Mai. (W. T. B.) Der Kaiserlich Deutsche Gesandte bei der Pforte, Graf Kayserlingk, ist mit dem Lloyd— k »Trebisonda« aus Konstantinopel heute hier ein⸗ getroffen.
Niederlande. Haag, 24. Mai. Heute hat die Zweite Kammer das Budget des Krieges angenommen, und zwar mit
41 gegen 27 Stimmen.
Belgien. Brüssel, 25. Mai. Der Senat hat gestern die General⸗Diskussion über das Wahlreformgesetz beendet. Die Spezial ⸗Diskussion beginnt heute. ;
Die Repräsentanten Kammer erwählte gestern an
Stelle des Herrn de Naeyer, welcher aus Gesundheitsrücksichten ausscheidet, den zweiten Vize⸗Präsidenten . zum 6 und Herrn Tack an dessen Stelle zum zweiten Vize ˖ Präsidenten.
— (W. T. B.) Im Repräsentantenhause erwi— derte auf eine Interpellation Dumortier's ah g . jüngsten Vorgänge in Paris, wobei zugleich die belgische Presse wegen ihrer Einmüthigkeit beglückwünscht wird, mit welcher sie die Handlungsweise der Insurgenten verdammt, der Minister dAnéthan: »Die Regierung ist mit genügenden Vollmachten versehen, um die elenden Ur⸗ heber jener Schandthaten, welche in Paris verübt worden sind, an der Grenze festnehmen zu können.“ Der Minister fügte hinzu, daß man diese Verbrecher nicht als politische Flüchtlinge betrachten könne und daß die Strafe sie ereilen müsse. Die Regierung werde mit Festigleit handeln. Die Erklärung des Ministers wurde mit allgemeinem Beifall aufgenommen.
Großbritannien und Rrlaud. London, 24 Mai In der gestrigen Sitzung des Oberhauses wurde auf Antrag des Earls von Kimberley, Ministers für die Kolonien, die Canada Bill „ein Gesetz, welches die canadische Legislatur er— mächtigt, aus dem Red-River-⸗Territorium neue Provinzen mit Er b hangigen Legislaturen zu bilden, zum zweiten Male ge⸗
„Das Unterhaus beschäftigte sich in der Nachmittags- Sitzung fast ausschließlich mit der Erörterung der vom 6 der Lords angenommenen Amendements zu dem Gesetz bezüg⸗ lich der Abschaffung der religiösen Beschränkungen resp. Eide an den Landes -Universitäten Sxford und Cambridge.
— 25. Mai. (W. T. B.) Das Oberhaus hat seine Sitzungen bis zum 5. Juni vertagt. Im Unterhause erklärte Ensield, das englische Kabinet werde zwischen der französischen Regierung und den Insurgenten nicht eher interveniren, als bis die letzteren völlig unterworfen seien. Robert Peel bean tragte, das Haus möge anläßlich der jüngsten schrecklichen Er—= eignisse seine Sympathie für Frankreich zum Ausdrucke brin⸗ gen, ohne jedoch eine bestimmte Form vorzuschlagen, in welcher dies geschehen soll Gladstone sprach sich dafür aus, zuvor die offizielle Bestätigung der letzten Nachrichten abzuwarten, da er hoffe, daß dieselben sehr übertrieben seien.
Frankreich. Ueber den Straßenkampf bei der Ein— nahme von Paris, am 23. ds, berichtet die ⸗Times«: Heute in aller Frühe nahmen die beiden Armee Corps der Generale Douai und L'Admirault die wichtigen Posttionen von Montmartre. Letzterer General hatte den Bahnhof von St. Ouen und den Place de Clichy okkupirt und war, sich in einiger Entfernung von den äußeren Schanzen haltend, durch eine Außenbewegung bis Montmartre vorgedrungen. Zu gleicher Zeit machte General Douai eine Bewegung innerhalb der Stadt über den Park von Monceaux, so daß Montmartre somit fast gänzlich cernirt wurde. Ein heißer Kampf entspann sich daselbst, aber schließlich gelang es den Truppen, in die Buttes zu dringen. Sehr viele Insurgenten blieben in der Aktion und etwa 4000 wurden gefangen ge⸗ nommen. Die Ziffer der genommenen Geschütze und Mitrailleusen ist sehr beträchtlich und beläuft sich auf mehrere Hundert. In der Stadt fand auf dem Place de la Concorde, zwischen den das Marine⸗Ministerium an der Ecke der Rue Royale okkupirenden Insurgenten und den Truppen jenseits der Seine im Palast des Corps Legislatif ein heftiger Kampf statt. Ein Kanonenboot der Insurgenten unter der Pont Royal, nicht weit von den Tuilerien, unterhielt ein beständiges Feuer. Die Insurgenten in der Rue de Rivoli und dem Tuiͤerien— garten feuerten aus Mitrgilleusen und Gewehren, während sie von den Truppen längs des Boulevards an der Scheide des nahe der Seine gelegenen Place des Invglides mit vierpfündigen Geschützen angegriffen wurden. Fort Vanves feuerte auf die Infurgen= tenpositionen in der Nachbarschaft von Montrouge und der Faubourg St. Germain, und die Föderalisten beschossen Vanves von den Forts Montrouge und Biestre. An verschiedenen Punkten im Faubourg St. Germain fanden Infanterieschar— mützel statt. Unter den heutigen Gefangenen wurden viele alte »Rothe« erkannt, die schon im Juni-ÄAufstande von 1848 thätig waren. Es ist eine Bewegung angeordnet, die in völli— ger Einschließung der Insurgenten in einen von der gesammten Pgriser Armee gebildeten Cirkel resultiren wird. Die Madeleine befindet sich in der Gewalt des Militärs.
Mac Mahons Hauptquartier war am 23. noch auf dem Trocadero, und General Cissey's in der Ecole Militaire. Das Kriegs-Ministerium wurde von Vinoy genommen, der im Invalidenhotel installirt ist. Auch hält derselbe Prinz Napoleons pompejanisches Haus. Elinchard nahm Nachmittags 5 Uhr die Neue Oper, und 1Admirault den Boulevard Inkermann und die Güter ⸗Stationen der Nord⸗ und Straßburger Eisen⸗
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