3414
nur schwer würden entziehen lönnen, und das ist ein Zustand von dem Sie verlangen können, daß die Staatsregierung ihn nicht herbeiführe. Aber, meine Herren, ich habe für mich die Ueberzeugung gewonnen, daß wenn das ganze Institut des Veterinärwesens und das gesammte Verhält⸗ niß desselben auf dem Standpunkte bleibt, den es jetzt hat, wenn es nicht mit neuen Faktoren unter Ihrer , , 2 wird, daß dann auch nicht ein enn mehr als bisher fuͤr das Veterinärwesen ausgegeben werden wird. Eine Theilung der sach lichen Fonds wird eintreten müssen; die sachlichen Verhältnisse bleiben dieselben und wenn die n Fonds in ihren Ausgaben überschritten werden müssen, so werden e dies nicht auf Grund neuer, sondern alter Bedüärfnisse., Gerade die Fonds zu . olizeilichen Zwecken wurden alljährlich reichlich, ja um das Dreifache dessen, was auf dem Etat steht, überschritten. Man hat die Dinge eben nicht in der Hand, ich erinnere nur an die Ausgaben für die Rinderpest! as die per ssnlichen Ausgaben betrifft, meine Herren, so ist das sehr ernst erwogen worden. Das gesammte Pensum — wenn es recht ist, Menschenkräfte nach Bruchtheilen zu taxiren = das gesammtePensum waß in den arbeitsvollen letzten Jahren — die Rinderpest macht eben diese Arbeit — in meinem Ministerium geleistet wurde, ist ungefähr der achte Theil der Arbeitskraft desjenigen Nathes, der diese Angelegenheit be⸗ arbeilet, und in dieser ,, bin ich der Meinung gewesen, daß in der That Las nunmehr mit seinen Kräften besser ausgestattete landwirthschaftliche Ministerium — besser als es noch vor wenigen Jahren ausgestattet war — in der 3 ist, ohne eine neue Kraft zu M n rn, dasjenige zu leisten, was bisher im Kultus-⸗Ministerium geleistet ist.
Ich mag nun noch einen Blick hinüberwerfen, weil eine ver⸗ wandte Materie berührt wurde, auf das Etatsgesetz. Die Fonds sind danach bewilligt zu bestimmten Zwecken, sie dürfen nicht zu an⸗ deren Zwecken, sondern immer zu jenen verwandt werden, zu von den staatsrechilich geordneten Organen Dabei soll es ver leiben. mir scheint also auch ein schlagendes Moment gegen die Richtigkeit des Verfahrens der Staatsregierung aus der Beziehung, die der Herr Abg. Virchow vorhin zu dem laufenden Etatsgesetz eintreten ließ, nicht entnommen werden zu können. .
Später fügte der Staats⸗-Minister v. Selchow hinzu:
Ich halte mich verpflichtet, nur eine ganz kurze Bemerkung dahin zu machen, daß ich es lebhaft bedauern würde, wenn ich mich vorhin undeutlich oder zweideutig ea, ,, n, haben sollte. Es ist mir nie⸗ mals eingefallen, von einem Beschlusse des Hauses zu sprechen; ab das Wort uber meine Lippen gegangen ist, weiß ich nicht; Thatsache ist es aber jedenfalls nur, daß einzelne Stimmen in diesem Hause nach der angedeuteten Richtung hin laut geworden sind. Diesen Stimmen ist von keiner Seite widersprochen worden, und in solchen Fällen pflegt die Regierung sie gern zu beachten und als Stütze ihrer Hand⸗ kungen zu benußen. Hätte dagegen ein Beschluß des Hauses über die Materie vorgelegen, dann würde ja die ganze heutige Diskussion über⸗ flüͤssig fein und auch schwerlich mehr stattsinden.
Auf eine Bemerkung des Abg. Dr. Virchow entgegnete der Staats⸗Minister Dr. Falk:
Ich muß nun allerdings bekennen, daß es nicht ein labsus
lingãae des Herrn Äbg. Virchow war, als er sich auf die Ordre von 1847 bezogen hat. Ich habe e tn er bezieht sich auf die⸗ jenige Ordre, die das gegenwärtige inisterium der Medizinal⸗Ange⸗ legeheiten auf dasjenige Fundament gestellt at, auf welchem es sich befindet, und das ist die Ordre von 1849. Ich werde darauf zurück kommen. Ich muß mich aber von vorn herein gegen einen at ver⸗ wahren, als einen, der Überall anerkannt worden sei, sowohl Seitens der Ministerien, als Seitens der Wissenschaft; nämlich den: daß Alles, was als Verordnung des Königs vor der Bersaffung in der Gesetz⸗ sammlung ,, hat, im Sinne der Verfaffung Gesetz sei. Da: mals war der Sinn einer Verordnung, weil man so scharf nicht schied, ein etwas zweideutiger, man verstand Dinge darunter die unter das Gesetz fallen, aber auch Dasjenige, was die Verfassung Verordnung im engeren Sinne nennt, und daß davon immer
ausgegangen ist, zeigt die Entwickelung der Verhältnisse, deren ich
vorhin Etwähnung zu thun versäumt habe. on der Kabinetsordre von i847 ist von der Thierarzneischule die Rede, und diese ist dem jeßigen Kullusministerium überwiesen; im Jahre 1849 als bereits 6 oftroyirte Verfassung galt, ist nicht blos bei einer Aenderung in Bezug auf den Lehrplan ein Mitanhören der anderen Ministerien, bei Gegenständen, die sie interessiren, ihre Sui eng bestimmt worden — nein, der größte Theil des gegenwärtigen Medizinalministeriums ist damals von dem Ministerium des Innern auf das Ministerium des Kultus Übertragen worden. Wenn im Jahre 1849 als die alten ustände doch noch sehr im Gedächtniß der Ministerien waren o verfahren worden ist, so glaube ich kann man mit allem Rechte in diesem Verfahren einen Ausdruck dafür finden, daß man ein ,. Procedere nicht als Akt der Gesetzgebung an⸗ sehe, sondern lediglich der Exekutive. Es ist auch später so verfahren worden = es ist Ihnen ja noch die Zeit erinnerlich — als die Kam- petenzgrenze geregelt wurde zwischen dem Ministerium r Handel und Ge⸗ werbe und dem Ministerium des Innern. Sie finden rr ,, ,. vom Staats Ministerium, vielleicht auch nur von den betreffenden Minissern unterzeichnet, in den Jahrgängen der Gesetzsammlung von js? und 1858, die das ganze Gewerbe -⸗Polizeiwesen von dem einen Ministerium auf das andere übertrugen; un ihre Gültigkeit ist, so viel ich weiß, nicht bezweifelt worden. — Der Staats⸗Minister v. Selchow erwiderte dem Abg. Dr. Virchow: . Ich muß dem Abgeordneten Pr. Virchow doch eins antworten. So wenig mir, wie dem Staats-Ministerium, ist es jemals in den
Sinn gekommen, Se. Majestät zu bitten, einen Schritt zu thun, wo.
durch die Verfasfung verleßt würde. Wenn Se. Majestät unter dem
23. Januar 1819, also zu einer Zeit wo die Verfassun bereits be⸗ stand, eine Ordre erlassen hats worin bie , ö. Behörden 6 ist, und die Ordre erlassen wurde ohne Mitwirkung des Landtages so glaube ich und glaubt jeder im Staats ·Ministerium, daß wir Sr. Majestaät, wenn wir Allerhöchstihm die Bitte vortragen, eine neue abändernde Ordre zu unterzeichnen, nicht bitten, die ver- fassungsmäßigen Rechte dieses Hauses zu verletzen. Dazu würde sich Niemand von uns entschließen.
Der dem Hause der Abgeordneten vorgelegte Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Ausdehnung der Ge⸗ haft der Preußischen Bank auf die freie Hanse⸗ stadt Bremen, lautet:
Wir Withelm, von Gottes Gnaden König von Preußen nc. , 2 Sustimmung beider Häuser des Landtages der Mon-
, e, , .
Die Preußische Bank ist ermächtigt, in der freien Hansestadt Bremen eine Bank ⸗Kommandite zu errichten und daselbst nach Maß- 2. der Bestimmungen der Bank ⸗ Ordnung vom 5. Otltober 1816
ankgeschäfte zu betreiben.
Urkundlich ꝛc.
Kunst und Wissenschaft.
Prag, 6. Juni. (Prag. Ztg) Verein für Geschichte der Deutschen in Böhm en. 5 der ersten Sektion. Schon im Jahre 1867 hatte rof. Dr. Ludwig Schlesinger in der ersten Sektion einen schriftlichen Antrag eingebracht, der mit dem Hinweise auf die Wichtigkeit der . der deutschen Städte Böhmens die eingehende Durchforschung derselben aufs Wärmste vertrat. Erst im Jahre 1868 fam diefer Antrag zur Verhandlung. Mit der munifizirten Unter⸗ stüßung des Ausschusses wurden dann die Archive des Saazer, Ege rer und 44 Kreises in Angriff genommen und die von den Herren Dr. Schlesinger, Renner und Wilischko zu wiederholten Malen abgegebenen Neferake über den Umfang ihrer Forschungen erweisen relativ so günstige Nesultate und so wichtige Entdeckungen, daß aus dem unscheinbaren Antrage der Gedanke erwuchs, die verborgenen Schäße ans Tageslicht zu ziehen und sie in Form von rkun⸗ denbuͤchern der gelehrten Welt zugänglich zu machen. Die Schöpfung eines großen Regestenwerkes, eines C0dex diplomaticus municipalis«, wie es z. B. Schlesien und Posen in den Werken Stenzels und Wuttkes besitzt, das mußte das Gesammtresultat aller solchen Arbeiten gleichsam die Krone des Gebäudes sein, ein großes Diplomatarium der Deutschböhmischen, ein Sammelwerk von r- fundenbüchern« der einzelnen bedeutenden Städte als die beredtsten Denkmäler des Wirkens und Webens reinster deutscher Eigenart für Kultur und Fortschritt selbst auf dem kleinsten Gebiete, Heute ist bereits der erste Schritt zur weiteren Verwirklichung des Plans ge⸗ schchen. Dr. Ludw. Schlesinger übergab als das Resultat seiner Jorschungen der ersten Sektion ein ⸗Urrökundenbuch« der K. Stadt Brür zur Prüfung und begleitete es mit einem eingehenden Berichte, der von dem Geschäftsleiker zum Vortrage gebracht wurde. Die Sektion beschloß mit Einstimmigkeit auf, Antrag des K. K. Landes- Schulinspektors Werner, dem Anoͤschusse die Herausgabe des Urkunden⸗ huches wärmstens und eindringlich zu empfehlen.
Aargau. Das »Tagblatte berichtet über interessante Entdeckun. gen, die kürzlich wieder bei den Erdarbeiten auf dem Kurhausplaße von Baden gemacht wurden. So grub man in den letzten Tagen eine römische Topfbrennerei aus. Der Törferofen hat eine Länge von 6 bis 7 und ist cben so breit und etwa 6 bis 7 hoch. Er ist aus Ziegelstücken aufgemauert, mit einem größeren Gewölbe von etwa 3 Höhe und 2 Breite von welchem rechtwinklig horizontal nach jeder der beiden Seiten hin je 3 Züge auslaufen von 3 bis 4“ Weite und 2 Höhe. Die Züge soSwie die innere Wand des Gewölbes sind meist noch mit Lehm ausgestrichen. Daß es nicht eine gewöhnliche Ziegel⸗ brennerei war, beweisen die kleineren Dimenstonen der Anlage / während für eine Töpferei in der Nähe befindliche Haufen von größe ren und kleineren Scherben zeugen. Ziemlich häufig sind auch größere , L. Maß haltende Becken, in der Form unserer Milchbecken, zu finden.
ie die gefundenen Ueberreste zeigen, wurden Geschirre gemacht aus
ewöhnlichem Lehm und aus feinerem Thon. Der Hals einer auf · efundenen Amphore maß 33! Durchmesser.
Gewerbe und Han del.
Das unterm 25. September v. J. unter der Firma Gugno⸗ Niederlage und Danziger Superphosphat-⸗Fabrit, Aktien⸗ nn, zu Danzig gebildete Aktienunternehmen hat die Aus-
ehnung des Danziger Geschäfts auf Stet tin ins Auge gefaßt.
Stettin, 14. Juni. Die Einnahme des »Baltischen Lloyd hat im vorigen Monat Sö iss Thlr. und bis ult. Mai überhaupt 1 Thlr. (183882 Thlr. mehr als die Gesammteinnahme in 1871)
etragen. .
reslaus 5 Juni. (Woll markt) Das Geschäft 2 den Lägern nahm seit gestern einen seg ruhigen Gang. Im Laufe des heutigen Tages würden mehrere Posten Posener Wollen verkauft, 6 welche vorjährige Preise angelegt wurden. Das 9 gestern ver⸗ aufte Quantum diesjähriger Wollen wird auf ca. 3000 Cir. geschäßt, von denen nur gut behandelte Wollen 2 — 4 Thlr. über vorjährige Wollmarktspreise erzielten.
— 5. Juni. Die Zuführen dauern fort; Käufer verhalten sich noch reservsrt. Bis heut Vormittag sind ca. 5 - 6000 Ctr. gehandelt
3415
, ne, vorjährige Preise, für einzelne Partien auch einige Thaler mehr bezahlt wurden.
Liegnißk 5. Junl. Zum Verkguf gestellt waren Weg Ctr dar. unter . Rustikal wollen. Die Wäsche zeigte sich im Durchschnitt mittelmäßig. Bis Mittag waren Rustikalwollen fast ganz, Dominial.⸗ wollen zur Hälfte aus dem Markt genommen, Käufer sind zumeist rheinische und schlesische Fabrikanten. Dom inialwollen erzielten 72 bis S8 Thlr. mit Ausschußbedingungen, Rustikalwollen 60-66 Thlr. ohne Ausschußbedingungen.
Um 2 Uhr Nachmittags wird der ⸗Bresl. Ztg. telegraphirt: Die Anfuhr beträgt gegen 1800 Ctr. Dominial- und 1000 Ctr. Rustikal⸗ wolle, welche 9 ßientheils verkauft wurden. Feine Dominialwolle erzielte 5 = 83 Thir., ordinäre Dominialmwolle 6 -= 75 Thlr. Rustikal⸗
x wolle 63 -= 68 Thlr. Die hieße Nationalbank beschloß, den
Brüssel, 6. Juni. Diskont von morgen ab von 5 auf 4 pCt. herabzusetzen.
Zur Bade und Reisesaison.
Aus dem Central-Eisenbahn⸗ und Reise⸗Comtoir Berlin, Reue Grünstraße 22)
I) Mit dem J. Juni er. ist auf den meisten Bahnlinien Deutsch⸗ lands ein neuer Fahrplan in Kraft getreten.
Die Potsdam⸗Magdeburger Verwaltung verausgabt jetzt nur noch 16tägige Doppelbillets nach Harzburg und Goslar; auch . die Tarifsaͤtze für Personen und Guͤter im direkten Verkehr mit
lgien und Frankreich herabgesetzt worden und ein neuer Tarif der Nrekten Billets von Berlin nach Stationen über Magdeburg hinaus aufgestellt worden, .
2 . dem Anhaltischen Bahn ho fe kommen Stägige Billets nach ö. via Halle zur Verausgabung und verkehren die Zig: der Anbhaltischen Bahn, welche früh 7 und Abends z Uhr von erlin nach Dresden abgehen, direkt mit den böhmischen Bade⸗Orten: Teplitz, Carlsbad, Marienbad, Franzensbad u. s. w.
3) Die Berlin⸗GSörlitzer Eisenbahnverwaltung . seit dem 1. Juni fünf Sorten Rundtourbillets mit 39tägiger Gültig- keit, welche den Besuch von Bad Muskau, Görlitz, Bad Flinsburg, Bad Warmbrunn, Salzbrunn, Charlottenbrunn, Altwasser, Reinerz Cudowa, Landeck u. s. w. e 6. auch erhält man auf dem Görlitzer Bahnhofe direkte Fahrbillets I. und 1I. Klasse von Berlin nach Wien (II. Kl. 15 Thlr. 26 Sgr.) über Liebenau, Turnau
naim / Iglau, Stockerau u. . w. Dieser direkte Wiener Zug fährt n Berlin Nachmittag 2 Uhr 15 Minuten ab und trifft ohne Wagen⸗ . am anderen Tage Vormittags 9 Uhr 10 Minuten in ien ein.
H Die NRiederschlesisch⸗Märk isch e Eisenbahnperwaltung hat seit dem J. Juni auch Mittwoch Nachmittags und täglich mehrere Lokalzüge von Berlin nach Köpenick, Friedrichshagen und Erkner ein⸗
elegk hat. wodurch dem, in diesem Außenringe von Berlin wohnen 6. . eine bequeme und schnelle Verbindung mit Berlin ge= oten ist
5) Am verausgabt:
Lehrter Bahnhof werden gegenwärtig j0tägige und 6wöͤchentliche Doppelbillets nach dem Harze (Thale und
Wernigerode), sowie 14tagige Rundtour -Billets nach dem Rheine. Die Inhaber der letzten Billets dürfen sowohl zur Hin- als auch zur Rückfahrt die Anbaltische — event. die Lehrter ahn benutzen. Zwei⸗ mal täglich werden vom Lehrter Bahnhofe Züge abgelassen, welche ohne Wagennwechsel direkt in 53 bis 6 Stunden nach Thale event. Wernigerode fahren. Der Fahrplan bietet neben einem Schnell ⸗ und Courierzuge noch einen Eypreßzug, welcher ebenfalls ohne Wagenwechsel in 95 Stunde Cöln erreicht. Die Benutzung solcher Doppel und Rundtourbillets berechtigt zu 55 Pfd. Freigepäck und. re,, der Schnell. und Courierzüge; auch vierwöchentliche Billets nach London via Rotter- dam, Harwich und fünftägige nach Arnheim, Utrecht, Amsterdam und Rotterdam werden bei direkter edition an diesem Bahnhofe ver⸗ ausgabt, desgleichen findet nach ldenburg und Leer via Stendal, Lehrte, Bremen eine direlte Personen. un Gepäckbeförderung statt.
6 Bei der Berlin ⸗ Hamburger Bahn steht die Einführung der Rundtour: Berlin, Hamburg, Lübeck (Travemünde) Berlin in Aussicht. .
Zum Besuche Wiens wird neben den Routen über Dresden Prag. Breslau Fderberg und Görliß - Reichenberg jekt schon die neue Strecke Eger ⸗Pilfen⸗Wien via Leipzig benutzt und von Vergnügungs⸗ reisenden kann in geeigneter Weise auch der Weg über . ge⸗ nommen und von dort aus, das Dampftoot nach Wien zur Weiter, reise gewählt werden, da die Fahrt auf der Donau zwischen Passau und Wien sehr viele landschaftliche Reize und romantische Bilder
bietet. ö die österreichische Staatsbahn über Pesth und ng nach Konstgntinopel.
die Lehrter Bahn werden auch im
Zu gleicher Zeit ver⸗ uli bis 5. August er.
Vei Entnahme von Familienbill stellt. In diesem Com oir wird auch und Reise⸗Angelegenheiten ertheilt, Prag, München, Frankfurt a. M., gusgabung kommenden Doppel und Bayern, Tyrol und Italien. Ebenso die jesten Reischand! und Coursbücher, Badereisende die Kurlisten pro 1872 und
verkauft *** unt au n r aus früheren
von allen berühmten Badeorten zur Einsicht ausgelegt. Eine recht . lreiche Betheiligung an der Reise nach dem Elsaß, den Schlacht—⸗ eldern, den Vogesen, Straßburg u. s. w. steht in Aussicht.
Für die Schweiz von Basel aus kann sich ein jeder Tourist ver⸗ trauensvoll an das Reise Institut »Aegider in Basel, vertreten von C. Huber und M. Berneck, wenden dessen soeben erschienenes Reise⸗ handbuch unter obiger Firma in Zürich bezogen werden kann. Die ständigen Auskunftbureaus befinden sich in Zürich, Luzern, Interlaken und die g ane, ir ü a ñ
— Zur Neisesaison dieses Jahres empfiehlt das geogrgphische Institut zu Weimar seinen Verlag an , in i. tem farbigen Karton in 150 Nummern, u. a.: Nr. 8. Deutschland, 10. Deutschlands Eisenbahnen, 11. Preußen und das deutsche Neich, 12. Prov. Preußen, Posen, Polen, 13. Prov. Pommern, 14. Prov. Schlesien, 15. Prov. Brandenburg, 16. Prov. Sachsen, 17. Prov. k 18. Hannover, Oldenburg Braunschweig , 19. Westfalen, Rheinprovinz Hessen⸗Nassau 29. Vayern, 21. Württem⸗ berg und Baden 2. Gach en, 253. Mecklenburg, 24. Thüringen 15 3 7 38. Elsaß ⸗Lothringen, Nordöstl. Frankreich, 83. Thüringen in 5 Bl. à 10 Sgr., st. Eisenach und Umgeg. 10 Sgr., 85. Ilmenau mit Panorama vom Kickelhahn 5 Sgr.
. Der Personenbesuch der nachstehend aufgeführten Bäder bis 31. Mai d. J. beziffert sich wie folgt: Landeck 37, Reinerz 271, Salzbrunn Y, Warmbrunn 930 (inkl. 577 Passanten), Kösen 175, Lippspringe 23, Oeynhausen o5l9, Wiesbaden 137904 Ems 2350 linkl. S68s Passanten), Soden 796, Agchen 9557, Burtscheid 489, Kreuznach 1371, Flissingen 1610. Baden-Baden 7131 Carlsbad 53M. Gastein 325, Marienbad 1899, Teplitz und Schönau 9472 (inkl. 7131 Passanten).
— Die Berlin Hamburger Eisenbahn⸗Verwaltung wird während der diesjährigen Badesaison Personen und deren Reise⸗ gr von Berlin nach den Nordseebädern Wyck und Sylt (ab
usum per Damp fschffg mit dem um 11 Uhr Abends von Berlin abgehenden Courierzuge direkt befördern.
Bad Soden, 4. Juni. Die Fürstin Bismarck und ihre Tochter sind zur Kur angekommen und beiwehnen die Gemächer des Lan ae ,,, Sanitäts⸗Rath Dr. Thilenius. Die Kurliste vom 2. d. M. bringt 796 Nummern gegen 524 am 31. Mai v. J.
Lippspringe erfreut sich schon einer . starken Freguenz. Es verzeichnet die Kurliste Anfangs Juni über 306 Fremde. Wesent⸗ siche Verbesserungen hat auch hier die Zeit hervorgebracht, denn es sind neue Promenaden weit um die Arminiusquelle angelegt, Spring⸗ brunnen geschaffen und namentlich gelangt der Kurgast auf einem be⸗ quemen und schönen Wege zur Jordansquelle. Die Aerzte Dr. Roh⸗ den und Br. Keuniann machen sich um unser Bad verdient, sie er- werben Grundstücke zu gemeinnützigen Zwecken, lassen eine Trinkhalle ür natürliche und künstliche Minerglwasser bauen u. s. w. Das
rchester ist dasselbe wie im , . Jahr und wird selbiges nächstens in der noch im Bau begriffenen Tonhalle konzertiren.
Johannis bad ini Riesengebirge das böhmische Gastein ge⸗ nannt / ist unter den sogenannten indifferenten oder Okrato⸗Ther⸗ men, deren Deutschland, man kann sagen Europa, verhältnißmäßig wenige besißt, bisher nicht zu gebührender Achtung gekommen, ob⸗ wohl ihm dieselbe in jeder Beziehung als Heilquelle sowohl, wie auch als angenehmer Aufenthalt im Sommer, zusteht. In erster Reihe unter den indifferenten Thermen pflegt man Bastein in Oester⸗ reich, Pfäffers in der Schweiz, Teplitz in Böhmen Wildbad in Würt⸗ temberg, Warmbrunn in Schlesten mit einer Beigabe von Schwefel / Landed ebenfalls in Schlesien mit etwas kohlensgurem Natron, als folche zu bezeichnen, und Johannisbad wird künftighin als würdiger ir ei nt. dieser Klasse von Heilquellen zur Seite stehen.
Die Saison hat unter sehr günstigen Verhältnissen begonnen, denn es waren schon am 29. Mai 50 Parteien mit 102 Personen, also um die Hälfte mehr als voriges Jahr an diesem Tage, anwesend. Airs Wien, Berlin, Breslau, Dresden, und sogar aus Nord. Amerika sind Kurgäste gekommen, unter ihnen die Fürstin Thurn und Taxis aus Böhmen und der preußische General von Meyerink aus Berlin. Die ,,, der Saison hat am 15. Mai stattgefunden. .
Johannisbad liegt so reizend in den Bergen, der Duft seiner Wälder und Wiesen, seine gesunde Luft, seine köstlichen Trinkquellen sind so erfrischend und seine Vollbäder von 235 R. so wohlthuend, daß jeder a und n . gewiß gern dort weilt. ;
Johannisbad ist von Berlin aus leicht, billig und schnell erreich. bar; in wenigen Stunden ist man von dort an der böhmisch/schlesischen Grenze bei Liebau und von da in 2 Stunden am Bahnhof in Freiheit, z Stunde vom Kurorte entfernt. Alle Züge von Liebau schließen an den Freiheiter Zug an. Die wiederkehrenden Kurgäste werden nicht nur die Annehmlichkeit der Zweigbahn empfinden sondern auch von manchen a ,,,. des herrlich grünenden Kurortes überra cht ein. Ein neues, hübsch gebautes Theater won dem Gönner des
ades n. von Silberstein), sowie die daneben stehende saubere Villa be elben, erfreuen das Auge des Ankommenden. .
Auch der Euphemienplaß ö anmuthiger 8 ein Spring brunnen ergötzt das Auge des Besuchers, und der neue, prächtige und
eschmackvoll ausgestattẽte Kursaal des Badebesißzers Steffen bietet g Kurpublikum Piano, Billard, Literatur ꝛc.
Der dortige Badearzt Dr. Pauer hat den Besuchern und allen Freunden des Drtes eine neue Badeschrift über den emporblühenden
Kurort gewidmet.