1872 / 212 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sun, 08 Sep 1872 18:00:01 GMT) scan diff

noch zu später Stunde die Straßen, namentlich Unter den Linden, in der Gegend des Schloßplatzes und Lustgartens.

Bei dem Besuche, welchen Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich vorgestern Abend Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland im Kaiserlich russischen Palais ab— stattete, trugen Allerhöchstdieselben die russische Generals⸗Uniform und waren begleitet von dem Grafen Andrassy und dem General Bellegarde. Beide Majestäten kehrten darauf im offenen Wagen

zur Theilnahme an der Familientafel nach dem Königlichen

Schlosse zuruck.

Gestern Morgen begaben Sich Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich nach dem russischen Palais, um Se. Majestät den Kaiser von Rußland zur Beiwohnung der großen Parade ab— zuholen, wohin beide Majestäten demnächst zusammen im offenen Wagen fuhren.

Heute Morgen um 8 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, sowie Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz von Sachsen und der Prinz Max Ema⸗ nuel, Herzog in Bayern, nebst Gefolge im Portal der St. Hedwigs-Kirche, wo sämmtliche Geistliche dieser Kirche zur feierlichen Einführung der Allerhöchsten und Höchsten Herr— schaften sich aufgestellt hatten. Nachdem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften die bereiteten Plätze eingenommen, begann die heilige Messe, die der Propst Herzog celebrirte, während ein Männer-⸗Chor eine Messe a sapeila zur Ausführung brachte. .

Se., Majestät der Kaiser von Rußland, sowie Ihre KLaiserlichen Hoheiten die Großfürsten wohnten heute Vormittag dem Gottesdienst in der Kapelle des russischen Palais bei.

Gegen 1 Uhr machten sämmtliche Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit nächstem Gefolge eine Fahrt nach dem Zoologischen Garten und begaben Sich um 2 Uhr von dem neuen Potsdamer Bahnhof mittelst Extrazuges nach Potsdam, wohin um 5 Uhr ein zweiter Extrazug diejenigen Herren vom Gefolge führte, welche an der Fahrt nach dem Zoologischen Garten nicht Theil genommen hatten.

= Als Gäste, Sr. Majestät des Kaisers und Königs sind gegenwärtig die folgenden Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nebst Gefolge in Berlin an— wesend: . Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich. . Gefolge:

General Adjutant, General⸗Major Graf Bellegarde, Reise⸗ Oberleiter, General⸗Adjutant und General-⸗Major Graf Peja— clsevich. Flügel Adjutanten: Majore v. Groller, v. Krieghammer, Graf Uexküll, Fürst Lobkowitz und Graf Grünne, Rittmeister Freiherr v. Löhneisen, zur Dienstleistung bei dem General— Adjutanten Graf Bellegarde, Leibarzt Professor Dr. Loebl.

Kabinets⸗Kanzlei: Kabinets- Direktor, Staatsrath Ritter v. Braun, Regierungs-Rath Ritter v. Pachner, Hof— Sekretär Bärnklau. . an Militär-Kanzlei: Die Obersten Ritter v. Veck und Ritter v. Krauss; die Kaiserlichen Räthe Wiedl und Falkner. ö Vom Hberhofmeister⸗Amte: Hofarzt Dr. Reisch, Reise⸗ Nechnungsführer, HofzahlamtsKassirer Schneer, Kammer Fourier v. Brankow.

Vom Ministerium des Auswärtigen: Minister des Aeußeren, Graf Andras sy, Wirkl. Geh. Rath, Sectionschef Freiherr v. Hofmann, Hof⸗ und Ministerial⸗Rath Freiherr de Pont, Sektionsrath v. Vavrik, Hof⸗Konzipist v. Pechy, Militär- Bevollmächtigter bei der österreichischen Botschaft in Berlin, Graf v. Welsersheimb, Flügel- Adjutant und Militär⸗Bevoll⸗ mächtigter in St. Petersburg Major Frhr. v. Bechtelsheim. Zum preußischen Es Cen den bei Sr. Majestät sind befohlen: General der Kavallerie und General. Adjutant Frhr. v. Manteuffel, General-Major und General à la suite Frhr. v. Steingecker, Flügel ⸗Adjutant Oberst Fürst A. Radziwill und als Ordonnanz ⸗Offiziere: Prem. Lieutns. v. Rosenberg J. und Baron v. Minnigerode.

Se. Majestät der Kaiser von Rußland. fol Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst ger. . Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Wladimir.

Thron⸗

Kriegs⸗

Hauses, General⸗Adjutant Graf Adlerberg 16, Chef der Gens— darmerie, General⸗Adjutant Graf Schüwaloff J., General- Major à la suite Rylceff, General- Major à ja suite Wohe— loff, General- Major à la suite Soltykoff, Ilügchaldsutant, Aberst Fürst Metscherski, Flügel- Adjutant, Oberst Baron von Seddeler, Kapitän und Flügel-⸗Adjutant Graf Adlerberg, Kapi—⸗ tän und Flügel⸗Adjutant Graf Golenitscheff ⸗Kutousow, Leibarzt Dr. . ; Rei anzler Fürst Gortschako Geheim Hamburger, Geheimer digt n öh ö Kollegien Sekretär Rapassof J. Kollegien⸗Sekretär Rapassof II.

Kriegs-Feldkanzlei: Kollegien⸗Sekretär Popoff, Kollegien⸗Registrator Lawrentieff, Schreiber Jabkowleff. Verwaltung des Kaiserlichen Hauptquartiers: Sekretär und Schatzmeister, Staatsrath Popoff, Kollegien Sekretär Larionoff. Bei, dem General- Adjutanten Grafen Schuwaloff I. Sekretär Gehülfe, Titularrath Romaschenko. Feldjäger ⸗Eorps: Kapitän Semionoff, Kapitän Widder, Kapitän Schlothauer, Lieutenant Rutschkin, Lieutenant Iljin, K n, ,. 1 Unter⸗Lieutẽnant osnowsky. esanglehrer, Kollegien⸗-Assessor ows Medizinal⸗Gehülfe g e e. ; , en Hoheit des Großfürsten«

Gefolge Sr. Kaiserli ö Adjutant, Lieutenant Graf Olsusieff, Leibarzt Hoheit des Großfürsten

Dr. Hirsch U wide e d, Ee rice imir: Contre⸗Admiral à zuit . Ritt⸗ , A suite Bock, Adjutant, Ritt Gefolge Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten . . . ,. 1, en T nnen „General Hör 8e Gn off , ral Hall, General v. Hörschelmann, um preußischen Ehrendienst sind befohlen:

Bei Sr. Majestät dem Kaiser: General der Infanterie v. Göben, General-⸗Magjor und General à Ia suite v. Werder, Flügel Ab jutgnt Oberst Graf Lehndorff. Ordonnanz · Offiziere: Premign- Lieutenant v. B. Lancken, Premier Lieutenant v Blo— ciszewgki, Premier ⸗Lieutengnt Freiherr v. Saurma-Jeltsch;

bei St. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten⸗Thronfolger: Genera Lieutenant Freiherr, v. Losn, Sberst Lieutenant v. Brauchitsch. Ordonnanz Offizier: Premier Lieutenant v. Wickede

bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Wladimir: General ⸗Lieutenant und General à la suite Graf Branden⸗

*

Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Nicolaus.

ö. Gefolge: Feldmarschall, General- Adjutant Graf Berg, Minister, General-Adjutant Milutine, Minister des aiserlichen

burg J, Oberst v. Suckow. Ordonnanz Offizier: Premier- Lieutenant v. d. Osten; vbei. Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Nikolaus: General Lieutenant und General à la sSuité v. Kessel, Major ö. . Ordonnanz Offizier: Premier ⸗Lieutenant v.

atzmer /

bei Sr. Excellenz dem Feldmarschall Grafen Berg: Major

v. Buddenbrock (vom Leib⸗Kürassier Regiment)

6. Sr. Excellenz dem Kriegs⸗Minister Milutine: Major v. Klüber. ö

Ferner sind, nach der Zeit Höchstihres Eintreffens in Berlin folgend, anwesend: .

Se. Königliche Hoheit der Prinz Max Emanuel Herzog in Bayern. Adjutant Rittmstr. Frhr. v. Reck. Preußischer Ehrendienst: Major Fassong.

Se. Königliche Hoheit der k von Baden.

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden. Gefolge: Ehrenfräulein Freiin v. Gayling, General⸗ Adjutant General-Lieutenant Frhr. v. Neubronn, Hofmarschall Frhr. v. Genmingen, Kammerherr, Frhr. v. Edelsheim, w Major Deimling, Hof ⸗Finanz⸗Kammer ⸗Direktor

reidel. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen. Ober⸗Hofmarschall Wirklicher Geh. Rath und General⸗ Adjutant Graf v. Beust, Premier⸗Lieutenant v. Palesieux.

Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Coburg— Gotha. Major v. Schrabisch. .

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Mutter von Mecklenburg⸗Schwerin. Hofdame Frl. v. Schöning, Ober⸗Hofmeister Baron v. Stenglin.

Se. Durchlaucht der Fürst zu Schaum burg⸗Lippe. Flügel⸗Adjutant Oberst v. Marthille.

Se. Königliche Hoheit der Großherzog,

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin,

Ihre Hoheit die Herzogin Marie und

Se. Hoheit der Herzog Paul von Mecklenburg⸗

Schwerin.

Gefolge Hofdamen Frl. v. Heyden, Frl. v. Campz, Frl. v. Witzleben, Adjutant Hauptmann von Vietinghoff, Adjutant Hauptmann von Schroͤtter, Premier-Lieutenant Frhr. von Dieskau (bei Sr. Hoheit dem Herzog Paul).

Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Ol⸗ den burg. Adjutant.

. Se. Hoheit der Herzog

Adjutant Oberst v. Berenhorst.

Se. Durchlaucht der Fürst von Waldeck und Pyrmont. Adjutant.

Se. Durchlaucht der Fürst Reuß j. 8. Adjutant.

Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen. Ohberst Frhr. v. Hausen, Haupimann v. Treitschke, Ordon—⸗ nanz-⸗Offizier Seconde Lieutenant v. Schimpff.

Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg Adjutant.

Se. Durchlaucht der Fürst von Lippe-Detmold Adjutant.

von Anhalt. Flügel⸗

An fremdherrlichen Offizieren, mit deren Füh⸗— 9 der Hauptmann von Chappuis beauftragt ist, sind einge roffen:

Königlich bayerische: General Major von Diehl, Oberst Lieutenant von Fleschnez, Major von Safferling, Major . ö Major Heß, Hauptmann Schmauß, Rittmeister von Nagel.

Königlich großbritannische: General Lord Strath— nairn, Major Goldsworthy, Kapitän Russel.

Königlich italienische: General- Lieutenant Graf Petitti, Kommandant des Armee⸗Corps von Mailand, Major im Generalstabe, Chevalier Sala, Major im Generalstabe und Militär⸗Bevollmächtigter, Chevalier Mocenni.

Königlich niederländische: Oberst von der Artillerie de Man, Kapitän von der Artillerie Alewyn.

Königlich schwedische: Kapitän von der Artillerie Borg, Lieutenant von der Artillerie Pohlmann, Kapitän von der Kavallerie Krook.

Königlich belgische: Major Nicgise.

SEidgenössisch schweizerische: Oberst Pfyffer, Oberst. Lieutenant Bollinger, Major Carl Weber, Stabsmajor Göldy, General Hertzog.

Heute Nachmittag sind die Infanterie der 1. Garde— Infanterie-Division außer dem 3. und dem 4. Garde⸗-Regiment zu Fuß, die Infanterie der 2. Garde⸗Infanterie⸗Division, das kombinirte Batgillon des Königs-Grenadier⸗ und dasjenige des Leib⸗Grengdier⸗Regiments, das Garde⸗Husaren⸗Regiment, das . Garde Ulanen Regiment, das 1. Braͤndenburgische Ulanen⸗ Regiment (Kaiser von Rußland) Nr. 3, die 1. und 2. Fuß— , ,, des Garde-Feld-⸗Artillerie Regiments, die Lehr— Batterie, das Garde⸗Pionier⸗Bataillon und das Garde⸗Train⸗ Bataillon in die Bivouaks bei Spandau abgerückt. Jenseits dieser Festung findet am 9. September Corps. Ma— ver gegen einen supponirten Feind mit darauf folgenden Bivouaks des ganzen Corps statt. Am 10. September ist Feldmanöver der Divisionen gegen einander, nach welchem das Corps in Kantonnements rückt. Die aus dem Königs. Grena— dier⸗Regiment und dem Leib-Grenadier⸗Regiment kombinirten Bataillone, sowie das 1. Brandenburgische Ulanen⸗Regiment Kaiser von Rußland) Nr. 3 marschiren an diesem Tage nach Potsdam, um von dort aus in ihre Garnison zurückzukehren. Der 11. September ist Ruhetag in den Kantonnements.

Be⸗

Ueber das Manöverterrain geben wir folgende schreibung:

Die bevorstehenden großen Uebungen des Garde-Corps und der für diese Zeit demselben zugetheilten Truppentheile werden sich in dem historisch und militärisch mannigfach in⸗ teressanten Terrain der Havelübergänge, zwischen Potsdam und Oranienburg, bewegen, in Gegenden, in welchen, durch die Havel und Nute geschieden, dreihundert Jahre lang das christliche mit dem heidnischen Element in harten Kämpfen ge⸗ rungen. Bis dorthin hatten, auf die ganz allgemeinen Angaben des Tacitus und des Dio Casstus gestützt, einige Geschichtsschteiber den Zug des Enejus Domitius Ahenobarbus im ersten Jahre vor Ehristi Geburt vordringen lassen und sich dabel auf Untersuchungen über die Etymologie des Namens der kleinen Festung Dömitz (von Domitiam), auf die sogenannte Römer— schanze an der Krampnitz bei Potsdam und auf den Altar berufen, den Ahenobarbus am rechten Ufer der Elbe dem Augustus gesetzt hatte. Dort hatten die fränkischen Heere Karls des Großen Halt geniacht und noch leben dort die Sagen vom Schildhorn, die alte Ueberlieferung von einem großen Schlachtfelde zwischen Sgerow, Gatow und Eladow, im. Ge— dächtnisse des Volkes. Dort begann die Vertreibung der Wen— den mit dem Einbruch der Deutschen in den Teltow durch den Grunewald bis Zehlendorf, während die ganze Nute— linie noch in den Händen der Wenden war, unb noch heute

.

werden die Fehden zwischen Magdeburg und Brandenburg dem Erzbischof und der märkischen Ritterschaft durch so viel , ,, . Dorfstellen bezeichnet. Dort lagerte das zum Entsatze agdeburgs 1631 heranrückende schwedische Heer zwischen Potsdam und Spandau; dort schulte Koͤnig Friedrich II. zuerst seine reitende Artillerie und hielt oft die gro' ßen Herbstmanöver ab. Im Jahre 1813 wurde dort die Ver— theidigung der Havel und Nutelinie organisirt und kam sogar der Landsturm in Thätigkeit. Auf diesem Terrain werden si

abermals die Kombinationen unserer Truppenführer, die Be wegungen unserer Truppen konzentriren. Es ist einer von den natürlich gegebenen Abschnitten, die bei jeder durch die Umstände gebotenen strategischen Berechnung zunächst in Betracht gezogen werden müssen, und der auch stets in Be— tracht gezogen worden ist. Schon die e n ,. Spandau zu einer wirklichen Festung im 17. Jahrhundert deutet darauf hin, nachdem der Platz bereits Jahrhunderte lang seine Schutz und Vertheidigungskraft bewährt. Nächst der Elbe ist die Havel. und Nutelinle ein wichtiges Moment in der Vertheidigung des nordöstlichen Deutschlands, reich auch an taktisch vortheil⸗ haften Vertheidigungspunkten und durch diesen Reichthum schon zur Zeit Albtechts des Bären bewährt und gefürchtet.

Der Artillerie⸗Offizier, welcher im Jahre 1813 im Ge— fecht bei Wittstock seine Geschütze vor Klein⸗Beuthen auf dieselbe Stelle placirte, wo einst die Burg Beuthen und vor dieser ein wendischer Burgwall, gestanden, ahnte nicht, daß Jahr— hunderte vor ihm diese Stelle schon militärisch benutzt wor— den war. ;

Schon die Lage der alten Havel⸗ und Nuteburgen auf der ganzen Wasser⸗ und Niederungsstrecke zwischen Spandau und Trebbin erinnert an lange Kämpfe gerade in dieser Gegend. Zunächst die Burg Potsdam auf der Stelle der jetzigen Heilige⸗ Heist⸗Kirche, dann die Nyeburg zwischen Drewitz und Saarmund, deren Stelle noch jetzt der »Burgfischer« heißt, die Burg Saar⸗ mund, von der noch gegenwärtig die Keller vorhanden, die Burg Beuthen und endlich die Burg Trebbin, alle hart am Wasser⸗ laufe, sämmtlich Sumpfburgen, dem Terrain entsprechend. Von ihrer Warten aus war eine optische Telegraphie von Trebhin bis Potsdam möglich, nur die Glauberge schoben sich zwischen Beuthen und Saarmund, daher auch eine Warte auf diesen Burgen.

Wieder sehen wir im dreißigjährigen Kriege diese Gegend von den Feldherren in ihre Pläne gezogen. Das schwe— dische Reichsarchiv enthält interessante Dispositionen König Gustav Adolphs aus dem Monat Mai 1631, welche die volle Erkenntniß der Wichtigkeit dieser Wasserläufe verrathen. Giebt sie sich doch auch durch die weitläuftigen und lebhaften Verhandlungen über die Besetzung Spandaus kund, welchen Punkt Gustav Adolph als den Schlüssel für die Elbgegenden, und seinen Stützpunkt für die Marken erklärte. Seine aus Pots— dam datirten Briefe zeigen, wie viel ihm an dem unzweideutigen Besitze dieser Havel und Nute⸗Uebergänge gelegen war.

Die breiten Havelflächen von Henningsdorf bis Ferch bieten überall einem Uebergange sehr bedeutende Schwie— rigkeit und lassen sich diese Uebergänge von beiden Flußufern aus leicht vertheidigen, wie denn überhaupt das ganze Mansverterrain Wald, Seen, Sumpf, Höhen und weite Flächen in ununterbrochener Abwechslung und Auf⸗ einanderfolge bietet. Der Brieselang, Falkenhagen und Seege⸗ feld, das sehr accidentirte Gelände bei Döberitz, die Defileen an der Krampnitz und am Fahrlandschen See, Pichelsdorf und Pichelswerder, die Spandauer Haide, der Tegeler See und die jetzt abgeernteten fruchtbaren Felder des Ost⸗Havellandes sind eben so viele je nach den Umständen zu benutzende Po— sitionen, deren Angriff oder Vertheidigung die Aufgabe militärischer Operationen bilden werden.

Immer aber muß der Leser oder Zuschauernicht diesen, sondern Berlin als das Objekt der kriegsnachahmenden Vorgänge während der Manöverzeit im Auge behalten, denn Uebungen so nah einer

Immer kann es nur das Herandrängen gegen Berlin, oder die Abwehr desselben nicht unmittelbar bei, sondern in dem nächsten Abschnitt vor Berlin sein, wie es dies auch im Jahre 1813, wo der Feind von Süden kam und die Nute dieser zu vertheidigende nächste Abschnitt war, der zur Schlacht bei Groß— Beeren führte. In den »Beiträgen zur Geschichte des Jahres 18313« von einem höheren preußischen Offizier findet man die ganze Benutzung dieses Abschnitts, sowie überhaupt der Havel— Gegenden für die Landesvertheidigung durch Befestigung Wasseraufstau, Schanzen⸗Anlagen, Landwehr und Land— sturm dargestellt. Diesmal handelt es sich um den Ab— schnitt im Westen, der weniger als jener an der Nute und Spree der künstlichen Befestigung bedarf. Spandau, Potsdam und Nauen, vielleicht auch Teltow, sind die größern Orte, welche in den nächsten Tagen für das Verständ— niß militärischer Vorgänge oft genannt werden dürften. Da— von ist Spandau der strategisch weitaus bedeutendste und würde in einem Kriege schon an und für sich selbst zu einem Objekte werden. Nicht allein die Festung selbst mit ihren Vor— werfen, sondern die so überaus wichtigen, für die ganze Armee wirksamen technischen Institute, unter ihren Kanonen, müßten im Ernstfalle die Demonstration eines Feindes reizen und die Berechnungen des Vertheidigers auf ihre Erhaltung konzentriren. So kann Spandau und seine nächste Umgebung, Land wie Wasser, waldige Höhen wie weite Felder, zum Mittel punkte werden, um den sich die Aktion dreht. Nebenbei sind die , ., der Potsdamer Werder, der Brieselang mit dem Finkenkruge, die Walddestleen Krampnitz, Groß-Glinecke und Döberitz, in der Mark die an. er gn ichs Schönheit reichsten Punkte, jedenfalls auf längeren Strecken reicher daran, als bei Buckow, Neustadt- Eberswalde und Freienwalde, so daß auch in dieser Beziehung der Besucher auf manchen Punkten volle Befriedigung finden wird, wenn er nicht über die genannten hinaus, ctwa bis Nauen, den Bewegun gen der Truppen folgen will. Besonders werden es die see— artigen Havelbecken, das dunkle Grün der Uferberge sein, welche das Bild militärischer Belebung malerisch abschließen. Ueberall begegnet dem Auge sorgfältige Kultur, emsige Be— nutzung des hin und wieder spröden Bodens. Drei Eisen bahnen durchschneiden und begrenzen das Terrain; die Hamburger, Lehrter und Potsdam-Magdeburger, auf deren Benutzung und Ausbeutung für den Kriegsfall die Berechnungen und Dispositionen für Zufuhr und Evacuirung zu stützen wären; ebenso drei große, gut im Stande gehaltene Chausseen, von Spandau nach Nauen, von Potsdam nach Spandau und von Potsdam nach Nauen. Wie die Operationen in früheren Kriegen sich gern an den Lauf der Fluͤsse anlehnten, so jetzt an die Eisenbahnen, darum erwähnen wir dieselben besonders. Die Wege, verbindung zwischen den zahlreichen Dörfern ist reichlich und überall nach den Chausseen und Eisenbahnen hin gerichtet. Der Kreis Ost⸗ Havelland ist für Ackerbau gut bevölkert. Wir geben nur einige 5 Falkenhagen mit 759 Einwohnern, Seegefeld mit 423, Seeburg mit 239; Rohrbeck mit 277; Staaken mit „9; Cladow mit 270, Dalgow mit 434, Gaͤtow mit 361

Wustermarck mit 538 und Bredow mit 516. Dem entsprechend

Inschrift: »Verlin, VII. September is? 26 trägt.

biplomatischen Corps seine Besuche ab.

ö können nur mit Bezug auf dieselbe gedacht werden.“

sst der 6 und die . Verwerthung der Pro—- dukte nach der Hauptstadt hin, die besonders durch die Eisen⸗ bahnen wesentlich gefördert wird.

Die Nähe von Charlottenburg und Potsdam gewährt für die den Truppen -lebungen beiwohnenden Allerhöchsten und

en Herrschgften mancherlei Bequemlichkeit, und auch zem Publikum ist durch Verbindungen aller Art mit den ein— zelnen Punkten, auf denen sich voraussichtlich größere Truppen hewegungen entfalten werden, Gelegenheit geboten, den glänzen= den militärischen Schauspielen sich zu nähern.

Aus Veranlassung der Anwesenheit Ihrer Mgjestä— ten der Kaiser von Oesterreich und Rußland ist in der Jabrik von E Lewy hierselbst soeben eine Erin nerungs⸗ Medaille« fertig gestellt, deren Avers die Medaillon-Porträts Fer drei Kaiserlichen Majestäten zeigt, während der Revers die

Der Kaiserlich russische Reichskanzler Fürst Gort⸗ schaloff stattete am Freitag Vormittag den Mitgliedern des

Der kommandirende General, des II. Armee Corps Hann von Weyhern ist hier angekommen und in British

Hotel abgestiegen.

Bayern. München, 6. September. Der König beab⸗ sichtigt, sich morgen von Schloß Berg nach Hohenschwangau ju begeben, wo am Sonntag das Namensfest der Königin= Mutter im Hohen Familienkreise gefeiert werden soll. Seine Majestät wird mehrere Tage in Hohenschwangau verweilen und sich dann nach dem Linderhof begeben.

Die Königliche Staatsregierung hat verfügt, daß der

Lehrplan sämmtlicher Fortbildungsschulen auf den volks—⸗ wirthschaftlichen Unterricht ausgedehnt werde. Zur Einübung des neuen Exerzier⸗Reglements werden von den hiesigen Infanterie⸗Regimentern die Reservisten aller 4 Jahrgänge einberufen. In Folge des hierdurch entstehenden erhöhten Präsenzstandes haben die hier garnisonirenden Ba— talllone der 3 Infanterie⸗Regimenter in der Zeit vom 20. Sep⸗ tember bis 10. Oktober ein Zeltlager auf dem Terrain vor Oberwiesenfeld zu beziehen in der Weise, daß von H zu 5 Tagen je? Compagnien wechseln.

In Landshut fand am 2. September die Grundstein⸗ legung zu einem Denkmal für die im Jahre 1870/71 Ge⸗ fallenen der Garnison durch den Regierungs⸗Präsidenten von Lipowsky statt.

7. September. Der Finanz⸗Mini ster v. Pfretzsch⸗ ner, welcher sich mit Urlaub in der Schweiz aufhält, trifft in diesen Tagen hier ein. Der Regierungspräsident von Pracher aus . welcher dieser Tage hier verweilte, ist wieder abgereist.

; Sachsen. Dresden, 7. September. Der König wird sich morgen Nachmittag nach Chemnitz begeben, daselbst das Nachtquartier nehmen und am Montag den in der Nähe statt⸗ findenden Truppenübungen beiwohnen, worauf in Chemnitz Königliche Tafel stattfinden wird.

Württemberg. Stuttgart, 6. September, König hat gestern in Friedrichshafen den Minister des In⸗— nern v. Sick empfangen und zur Königlichen Tafel gezogen.

Mecklenburg. Neustrelitz, 4. September. Der Erb⸗ großherzog ist gestern Nachmittag aus der Umgegend von Pasewalk, woselbst ein Manöver stattfindet, hierher gekommen, um den Großherzog bei der heutigen Beerdigung des Ministers von Hammerstein zu vertreten, und ist heute dahin wieder zurückgekehrt. Der Herzog Georg ist gestern . hier eingetroffen und gedenkt einige Tage hier zu ver⸗ weilen.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 6. September. Die 5. In⸗ fanterie⸗Division wird zu Ehren ihrer im Feldzuge von 187071 gefallenen Kameraden auf dem Schlachtfelde von Vionville ebenfalls ein Denkmal errichten lassen, welches am 7. Oktober feierlich eingeweiht werden soll. Zu dem Zweck wird eine De— putation, bestehend aus 25 Offizieren unt 15 Unteroffizieren und Gemeinen, am genannten Tage dort eintreffen.

Der

Niederlande. Haag, 6. September. (W. T. B.) Die heuts Abend stattgehabte Sitzung des Kongresses der »Inter⸗ nationalen trug einen sehr heftigen Charakter. Die Diskussion über die Befugnisse des Generalraths wurde nicht fortgesetzt, nachdem in der vorangegangenen geheimen Sitzung bereits zwei Artikel der betreffenden Vorlage votirt waren. Vie beiden in Rede stehenden Artikel waren? »Art. 2. Der Generalrath ist gehalten, die Resolutionen des Kongresses zur Ausführung zu bringen und darüber zu wachen, daß in allen Ländern die Prinzipien der Statuten zur Anwendung gelangen. Art. 6. Der Generalrath ist ermächtigt, Zweigvereine, Sektionen und sonstige Vereinigungen bis zum nächsten Kongreß zu suspendiren. Die Diskussion in der öffentlichen Sitzung beschäftigte sich mit dem Antrag: »Es ist nothwendig, daß sich das Proletariat gegenüber der Bourgeoisie als politische Klasse konstituire, und zwar ist diese politische Konstituirung des Pro— letariats zum Siege der soziglen Umwälzung, deren Zweck die Abschaffung des Klassenunterschiedes ist, nothwendig.« Vaillant, Hepner, Guillaume und Longuet betheiligten sich in ausführ⸗ lichen Reden an der Diskussion. Dieselbe verlief ohne Resultat, da die Sitzung allmählich einen so tumultuarischen Charakter annahm, daß eine Fortsetzung der Debatte unmöglich wurde.

7. September. Die »Independance« enthält ein Tele⸗ Kamm aus Haag, welchem zufolge Vaillant, Arngud, Cournet, Dereure, Lemoussu und Ranvier sich gegen die Verlegung des Sitzes des Generalraths der »Internätionale« nach Amerika heftig ausgesprochen und den Kongreß verlassen haben, nach⸗ dem es ihnen nicht gelungen war, eine politische Organisation für die » Internationale“ durchzusetzen. Die Mitglieder des Kongresses begeben sich morgen nach Amsterdam. Montag hält der Kongreß seine letzte Sitzung.

Großbritannien und Irland. London, 6. Septem⸗ ber. Eine italienische Minttär⸗-Kommission, bestehend aus dem General⸗Major Garneri, Major Guaracci und Kapitän de Lenna, ist hier eingetroffen, um das britische Küstenverthei⸗ digungssystem zu studiren und die Befestigungen von Ply⸗ mouth zu besichtigen. .

Der Prinz Lumaille, Thronerbe der Sandwich⸗ Inseln, wird hier zum Besuch erwartet. Derselbe ist bereits in New⸗HYork angekommen.

a Paris, 5. September. Die mili rischen Konferenzen in Frouville sind beendet und in denselben die Reorganisakion der großen Armee - Corps, festgestellt worden, welche sich an die zweite Abtheilung des Militärgesetzes anschließt, das der Nationalversammlung nach ihrem Wiederzusammen⸗= treten vorgelegt werden soll. Ueber die Abreise des Präsidenten von Trouville ist noch nichts festgestellt worden.

dem die Minister Dufaure, de Remusat, Jules Simon, Lefrane, de Goulard und der Admiral Pothuau beiwohnten. Der Kriegs Minister ist noch immer in Trouville. Dem Präfekten des Departements Calvados ist fol⸗ gendes Telegramm zugegangen: Herr Präfekt! Ich bitte Sie, dem Generalrath in meinem Na— men für sein gestriges Votum (betreffend die Hafenarbeiten von Hon= eur zu danken. Er möge überzeugt sein, daß ich mich nur durch as Interesse des Landes leiten ließ und, indem ich den Hafen von Honfleur empfahl, nur einen bedeutenden Hafen des Calvados be— günstigen wollte, eines der vorzüglichsten Departements der reichen und verständigen Normandie. Ich bemerke noch, daß die Stadt Caen auf meine Sympathien zählen kann und daß ich denselben Ausdruck zu geben trachten werde. Empfangen Sie die Versicherung meines Wohlwollens. A. Thier s. . Eine Deputation der Stadt Cherbourg ist in Trou- ville angekommen, um den Präsidenten zum Besuche dieser Stadt einzuladen.

In Folge des Erlasses des Präfekten Cantonnet haben zwei Munizipalräthe von Lyon, die Herren Barbecot und Balet, ihre Entlassung eingereicht.

Türkei. Konstantinopel, 6. September. Ueber die abessinische Expedition Aegyptens meldet ein Tele⸗ 5 aus Cgiro unterm 5. d. M, daß 4900 Mann nach er Grenze zur Verstärkung der daselbst stationirten ägyptischen Truppen geschickt wurden, mit dem Befehle, jeden Versuch des Fürsten Kassai, in Aegypten einzufallen, durch Waffengewalt zu verhindern, aber eine Grenzüberschreitung zu vermeiden.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. Sep⸗ tember. Der Großfürst Konstantin Nikolajewitsch ist am 5. September nach der Krim abgereist.

Das russische Geschwader mit dem Großfürsten Alexis an Bord segelte, wie die neueste Cap⸗-Post meldet, am 20. Juli nach Am oy ab. Vor der Abreise überwies der Groß⸗ fürst zur Erinnerung an seinen Besuch am Kap den Armen von Cape⸗Town und Simons⸗Town die Summe von 300 Pfd. Sterl. .

Für die zur Ausführung eines See⸗Kanals von Kronstadt bis zur Newa nöthigen Untersuchungen ist ein Kredit von 7000 Rubeln bewilligt worden.

Zum 3. September befanden sich 258 Cholera⸗ Kranke in Behandlung; im Laufe des Tages kamen 43 dazu,

enasen 16, starben 23, so daß zum 4. September noch 262 in Behandlung verblieben.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 3. Sep— tember. Der Herzog-Regent empfing heute in besonderer Audienz den außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Königin von Großbritannien und Irland am schwedisch⸗norwegischen Hofe, Edward Morris Erskine, welcher seine Kreditive überreichte.

Das Kommerzkollegium erhielt unter dem 28. August vom schwedischaꝛorwegischen General-Konsul in Helsingfors ein Tele⸗ gramm folgenden Inhalts: »Die Cholera, welche sich in der letztverflossenen Woche weniger intensiv gezeigt hat, indem mehrere Tage vergangen sind, ohne daß ein Krankheitsfall an⸗ gemeldet wurde, hat im Ganzen bis zum heutigen Tage 70 Per⸗ sonen ergriffen, wovon 34 gestorben sind.«

Dänemark. Kopenhagen, 5. September. Der neue Gouverneur der dänisch⸗westindischen Inseln, Kapitän Garde, ist gestern von Kopenhagen nach St. Thomas abgereist, um sich auf seinen Posten zu begeben. Sein Vorgänger, der fruͤhere Gouverneur Bille, ist hierher zurückgekehrt; derselbe hatte die Gouverneurstelle in Westindien nur interimistisch übernommen.

Amerika. New⸗Hork, 6. September. Die Legis⸗ latur von Georgia hat die Legalität der von diesem Staate ausgegebenen Bonds bestätigt.

Königliche Schauspiele.

Montag, 9. September. Im Opernhause. (155. Schausp. Abonn. Vorst.) Die zärtlichen Verwandten. Lustspiel in 3 Ak⸗ ten von R. Benedix. Hierauf: Das schlecht bewachte Mädchen. Pantomimisch⸗komisches Ballet in 2 Atten und 4 Bildern von d'Auberval, für die Königliche Bühne bearbeitet von Paul Taglioni. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Pr.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

Dienstag, 10. September. Im Opernhause. (163. Vorst.) Der ig flick Lustspiel in 4 Aufzügen von R. Benedix. Hierauf: Die Sylphide. Ballet in 2 Abtheilungen von Ph. Taglioni. Musik von Schneizhofer. Anfang halb 7 Uhr. M. Pr.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung.

LTelerauphische Vwitterimsherielate v. 8. September.

Bar. Aby Femp. Abw .

F. L. . M1. RK. 3 Wind.

335,2 ? N., schwach. NNO., lebhaft. Windstille.

Christians. 335, Hernösand 334, NW., schwach. VW., s. schw.

betersburg 333,9

Stockholm. 334, ?

Skudesnäs. 334, 2 Windstille. S W., mässig. SW. , mässig.

Memel .... 335,5 Flensburg . 334,5 SW. , s. schw. W., schwach.

Königs brg. 335, SW. , lebhaft. W., schwach.

Putbus. .. 332,6 W., lebhaft.

Kieler Haf. 336,! WSW. , mässig.

Cöslin ... 335,6 1,0 Wes. Lchtt. 334.3

WS VW., schw.

SW. , still.

Wilhelmsh. 334,3 Stettin. . .. 336, 1 0 Gröningen 336,2 335, S W., sehwach. . 336, WSW., mässig. 335,3 - 1,1 W., schwach. 335,06 40,1 NW., s. schw. 334 3 —1, 1 SVW. , schwach, 333, —1,6 5,8 8 W., lebhaft. 331,0 —- 1, NW., mässig. 336,2 NW., schwach. 335,8 0, 0 SVW. , schwach. 333,90 SW. , schwach. 327, 3 —-3, 0 S., sehr schw. 332, —– 07 S., schwach. 337, s SVW. , sehwach. 3335, 2 SO, 8. schw. bedeckt, Regen. Windstille. bewölkt. NW., schwach. heiter. N., mässig. bedeckt.

Ort.

Huparanda.

Allgemein s

Himmelsansieht halb heiter. bedeckt. hedeckt. wenig bew.) fast heiter.“) wenig bewölkt. trũbe. trũbe. ? bedeckt. wolkig. ) schön. trũübe. zieml. heiter. trübe. wolkig. v) regnerisch. heiter.

2,

heiter. 5) trũbe.

zieml. heiter.) bedeckt.) heiter. bewölkt. zieml. heiter. bewölkt.?) heiter. bedeckt, trübe. hedeckt

Münster .. Torgau ... . rin Brüssel ...

Wiesbaden Ratibor ...

318,0 St. Mathieu 338 4 Constantin. 336,

) Thau. ) Nebel. Nachmittag Regen. Abends Wetterleuchten.

und Regen.

288 GY * QAM GDVQ0.!

3) Gestern Gewitter mit Regen.

) Gestern ) Gestern Gewitter oJ Gestern gegen Abend Regen, später Wetterleuchten. ) Gestern Nachm. Regen, Abends starker Regen nebst Wetter-

Her- O du—ten- and Waren- EBörge.

KBoerlim, 7. September. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler ö.

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 79 - 90 Thlr. nach Qualität, gelber; pr. diesen Monat 825 à S2 à s bez., September-Okto- ber 82 à 82 à 4 bez, Oktober-November SG à J be., Novem- ber Dezember 78 z bez., April-Mai 1873 786 à R a * beæ.

Roggen pr. 1009 Kilogr. loco 59 55; Thlr. nach Qual. ge- fordert, neuer 57 Thlr. ab Bahn bez., pr. diesen Monat 53 à r Thlr. bez., abgelaufene Anmeldungen 525 verk, Septem- ber - Oktober 535 à z bez., 9ktober-November 536 a d bez, November - Dezember 533 à bez., April - Mai 1873 548 à 53 bez. Gek. 19, 000 Gtr. Kündigungspr. 537 Thlr. pr. 1000 KHilogr.

Gerste 6 1000 Kilogr. gross 47-58 Thlr. nach Qual., kleine 47 - 58 Thlr, nach Aaual. . Hafer pr. 1000 Kilogr. loco 335 - 495 Thlr. nach Aualität, pr. dieson Monat 465 bez., September-ORtober 46 ber,, Okto- ber-November 455 bez., April-Mai 1873 455 à * bez. Gekünd. 1200 Ctr. Kündigungspreis 46 Thlr. pr. 1000 Kilogr. Roggenmehl Nr. O n. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl Sack pr. diesen Monat 8 Thlr. 1 Sgr. bez., September- Oktober 7 Thlr. 28 à 28 Sgr. bez., Oktober-November 7 Thlr. 255 Sgr. bez., November-Dezember 7 Thlr. 265 Sgr. bez., April- Mai 7 Thlr. 26 Sgr. G.

Erbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 50 565 Thlr. nach Qua- litãt, Eutterwagro 45-49 Thlr. nach qualität. ; Rühl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 235 Br., pr. diesen Monat 223 à * bez., September - Oktober 225 à3 4 bez., Okto- her- November 2 à 23 bez., November-Dezember 233 d d bez., April-Mai 1873 234 à * bez. Gekünd. 4800 Ctr. Kündigungs- preis 23 Thlr. pr. 1090 Kilogr.

Leinöl pr. 109 Kilogr. ohne Fass loco 273 Thlr. ;

Petroleum rafsinirtes (Standard white) pr. 100 Kilogr. mit Kass in Posten von 50 Barrels (125 Otr.) loco 145 Thlr., pr. diesen Monat 137, bez., September - Oktober 132, bez., Okto- ber - November 13 bez, November - Dezember 135 à z bez, Dozember- Januar 14 bez. ö

Spiritus pr. 100 Liter à 100 pot. 10,900 pCt. mit Fass pr. diesen Monat 23 Thlr. 9 à 6 à 8 Sgr. bez., Septemher- oktober 29) Thlr. 10 à 8 Sgr. bez., Oktober-November 19 Lhlr. à 18 Thlr. 28 Sgr. bez., November - Dezember 18 Ihlr. 19 4 15 à 17 8gr. bez., Dezember - Junuar 18 Thlr. 18 Sgr. bez., Junuar · Februar 1873 18 Thlr. 20 Sgr. bez., Februar - März 18 Thlr. 2 Sgr. bez., April-Mai 18 Thir. 23 à 23 à 25 Sgr. bez.

Spiritus pr. 1090 Liter à 100 p0Ot. 10,000 pot. ohne Fass loco 24 Thlr. 9 d 8 Sgr. bez.

Weizenmehl No. G 125 à 113, No. O u. 1 115 à 1063, Roggen- mehl No. 0 S. à 8, No. O u. 18 à 73 pr. 100 Kilogramm Brutto unverstenert inkl. Sack. Mehl mehr zugeführt, Preise unverändert.

EHbamziz, 7. September. (Westpr. Ztg.) Weizũen loco er lebte heute dieselbe willige Kauflust wie gestern, doch wurde man am Schlusse der Börse unschliüssiger, weshalb auch nur 1450 Tonnen abgesetzt sind, die zu festen Preisen und nament- lich für gute fsoine Waars verkautt wurden. Bezahlt wurde 3— 1 Thlr. für frische Waare, 83 - s63 Thlr. für alte Waare. Regulirungspreis für 126pfd. bunten lieterungstähigen S3 Lhlr. Termine höher gehalten. Auf Lieferung 126pfd. bunt pr. Sep- tember St Thlr. Br., 83 Thlr. G., pr. Septhr.- Oktober sl Lhlr. ben. u. G., S175 Thir. Br. pr. Oktober - November 8] Thlr. bez. u. G., pr. April - Mai 787 Thlr. Br., 78 Thlr. G. Roggen loco zu festen Preisen verkauft. Umsätz 23 Tonnen. Es be— dang 118pfd. 52 Thlr., alt. poln. 120pfd. 51 Thlr. RKegu- lirungspréeis 120pfd. liferungsfähigen 43; Thlr., inl. 51 Thlr. Termine ziemlich unverändert. Auf Lieferung 120pfd. pr. Septbr. Oktober 48 Thlr. Br, pr. Oktober- November K Thlr. Br., pr. April-Mai 52 Thlr. Br. gerste loco: kleine 106pid. 41 Thlr., 111pfd. 44 Thlr. bez. Hafer loco nicht gehandelt. Kocherbsèn loco erreichten 47 Thlr., alte Eutter. 425 Thlr. Rübsen loco 1 September - Oktober 1003 Thlr. Br, Regu- lirungspreis 99 Thlr. Alles pr. Tonne von 2000 Pfd. Zoll- gewieht. Spiritus loco nicht zugeführt.

Stettim, 7. September, Nm. 1 L. 35 M. (T. D. des Staats- Weizen 74- 34, September 85 - S559, September- Oktober S2 - l- 82, Oktober - November So 81, Frühjahr 793 804 - 80 bez. Roggen 47-54, September 517 515, Sep- tember - Oktober 5lz - 5lz, Oktober -Novvbr. 52, Frübjabr 52 bis 53 535 535 bez. Rüböl 223, September 225 bez., Sep: tember -Oktober z27 Br., Oktober-November 225 Gd., April-Mai 233 Gd. Spiritus 233 bez., September 235 233 bez. u. Br, September - Oktober 207 bez., Frühjahr 18. G. u. bez.

Hrenlanm, 7. Septhr., Nm. 2 U. 2M. (Tel. Dep. des Staats- Anzeigers.) Spiritus pr. 1099 Liter a 100 pCt. z3r Thlr. Br., 2336 G. Weizen, weisser 230 - 725 Sęr, gelber 2390 - 254 Sgr. Roggen 165 180 Sgr. Gerste 135- 150 Sgr. Hafer 116 bis 122 Sgr. pro 200 Zollpfd. 100 Kilogramm. .

Mngelehenrg, 7. September. Ge,, Ztg.) Weizen 75 bis 81 Ihlr. Roggen 55-59 Thlr., Gerste 55 —- 68 Thlr., Hafer 47 51 Thlr. pr. 2000 Pfd. Kartoffelspiritus: Locowaare unverändert knapp. Termine etwas mehr heachtet. Loco ohne Fass 245 Thlr. G., kurze Lieferungen 25 Thlr. bez. u. G., pr. September 247 LTälr. ohne Fass bezahlt, September 235 Ihir., Oktober 211 Thlr. bez., November 192, Thlr. bez., November- Dezember i5y5 Thlr. Br. pr. 10,000 pGt. mit Uebernahme der Gebinde à 1 Thlr. pr. 1060 Liter. Rübenspiritus fest und höher. Loco 214 Thlr. bez., pr. September 213 Thlr., pr. Ok- tober 198 à 4 Ihlr.

Cäöln, 7. Septbr., Nm. 1 U. (W. T. B.) Getreidemar kt. Wetter: Schwül. Weizen niedriger, hiesiger loco 8, fremder loco 7.20, pr. November 7.21, pr. Mürz 7.1143, pr. Mai 7.14. Roggen niedriger, loco 5, pr. November 4237, pr. Mürz 4.293, pr. Mai 5.3. Rüböl höher, loco 125/40, pr. Gtr! 12760, Pr. Mai 12M Leinöl loco 135,0. .

Hamm hinrg, 7. Soptbr., Nm. (W. L. B.) Getreidemarkt. Weizen und Roggen loco ruhiger, auf Termine matt. Weizen pr. Sept. Okt. 127pfd. pr. 10090 Kilo netto in Mk. Beo. 160 G., pr. Oktbr. Novbr. 1ITpfd. pr. 1000 Kilo netto in Mk. Bdo. 158 G., pr. Nov.-Dezbr. 1Npfd. pr. 10909 Kilo netto in Mark Beo. 157 6, pr. April-Mai 127pfd. pr. 1000 Kilo netto in Mark Beo. 158 C. Roggen pr. Septbr. Oktober 10900 Kilo netto in Mk. Beo. 99 G., r. Oktober-November 10090 Kilo netto in Mk. Beo. 1005 G., pr.

ovember-Dezember 1000 Kilo netto in Mk. Beco. 101 G., pr. April-Mai 1000 Kilo netto in Mk. Beo. 104 G. Hafer und gerste fest. Rüböl behauptet, loco 23 Br., pr. Oktober 23, pr Mai 23. Spiritus fest, pr. 100 Liter 100 pot. pr. September 184, pr. Oktbr. November 16, pr. April - Mai 1535 prsussische Thaler. Kaffee ruhig, Umsatz 1500 Petroleum fest, Standard white loco 137 Br. u. G., pr. September und pr. Oktober - Dezember 135 G. Wetter: Schön.

Anmaeter dam, 7. Soptember, Nm. 4 L. 30 M. (W. T. B.)

Getreidemarkt (Schlussbericht). Roggen pr. März 190, pr. Mai 1983. Wetter: Schön.

Amtwerpen, 7. September, Nm. 4 II. 30 M. (W. T. B.)

Getreidemarkt Schlussbericht). Weizen fest, dünischer 365. Roggen unverändert, französischer 18. Hafer stetig. Gerste fest, Donau 18. .

Petroleummarkt (Schlussbericht): Raffinirtes, Type weiss, loco und pr. September 485 bea., 49 Br., pr. Gktober 49 bez., 50 Br., pr. September-Dezember 493 bez., 50 Br., pr. Nov. - Deabr. 50 bez., 5Il Br. Steigend.

Hasso, 6. Septbr. Roheisen, mixed Numbers War- rants 139 Sh.

Hiverpool, 7. Septbr., Vm. (W. T. B.) Baumwolle 8 Muthmasslicher Umsatz 10900 Ball. Stetig.

agesimport 5000 B., davon 16090 B. amerikanische.

Häiverpcocl, 7. Septbr,, Nm. (W. T. B.) Baumwolle

Anzeigers).

leuchten. ) Gestern Wetterleuchten und etwas Regen.

Gestern fand in Versailles ein Ministerrath statt,

Abend etwas Regen.

) Gestern

Sohlussbericht). 10,900 B. Umsatz, davon für Spekulation und Export 3000 B. Ruhig.