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weiter gezahlt werden soll, erklärte die Ständekammer sich ein⸗ verstanden. — Ein Antrag des Gesetzgebungs⸗Ausschusses. Den Herrn Landes ⸗Direktoͤr um Vorlage eines Gesetzes in nächster Diät zu ersuchen, wonach bei allen vom Chausseegelde beer ng be 22 Fuhren diese Befreiung auch auf die zu den betreffenden —* benutzten leeren oder nicht beladenen Fuhrwerke ausgedehnt werde.
wurde . ständischen Beschluß erhoben. — Hierauf folgte
Namens des Verwaltungs- Ausschusses der mündliche Bericht des Abg. Böhle zu dem Gesuche des Gemeindevorstandes der Stadt kire en um Uebernahme der Kasernements daselbst sei—⸗ tens des Landes. Der Ausschuß beantrage — da eine Ver⸗ pflichtung zum Bau der Kasernements nicht vorgelegen, viel⸗ mehr die . Arolsen den Bau derselben freiwillig über⸗ nommen habe, die jetzigen Verhältnisse des Landes es auch nicht gestatten, die Kasernemients zu übernehmen, da nach der Erklärung des Landes. Direktors der preußische Finanz⸗Minister auf eine Belastung der preußischen Staatskasse dieserhalb nicht eingehen wolle — Uebergang zur motivirten Tagesordnung. Dieser Antrag erhielt die Zustimmung der Versammlung. — — Im Anschluß an eine Petition eines Pfarrers um Gehalts- . beantragte der Abg. Hagemann, nachstehende Resolution u fassen:
] . nehmen aus vorliegender Sache Anlaß, zur Ausscheidung eines Theiles von dem Vermögen des Stifts Schaeken zum Zwecke der Aufbesserung gering dotirter Pfarrstellen ihre Bereitwilligkelt aus
zusprechen. . Der Antrag erhielt die Genehmigung der Kammer. —
Für den Ausschuß für Gesetzgebung referirte sodann mündlich der Abg. Herwig zu dem Gesuche des Vorstandes der Haupt⸗
versammlung der waldeckischen Lehrer um Gehaltsverbesserung
und beantragte: ; Stände wollen beschließen: in Anerkennung des notorischen Noth
elle unter den Volksschullehrern dem Herrn Landes-⸗Direktor die etition mit dem Ersuchen zu übermitteln, derselbe wolle in geeig⸗ neter Weise und mit möglichster Beschleunigung eine dauernde 6 besserung der Gehalte der Volksschullehrer herbeizuführen suchen.
Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. — Schließ⸗ lich erstattete für denselben Ausschuß der Abg. Hassenpflug mündlichen Bericht zu dem anläßlich der dem Landtage zuge—
angenen J, des Landes⸗Direktors, wonach durch Re⸗
end Sr. Excellenz des Königlich preußischen Justiz⸗Ministers von Erlaß eines Gesetzes in Betreff der Verpfändungen bäuer— licher Grundstücke Abstand genommen sei, vom Abg. Rhode eingebrachten Antrage:
Den Herrn Landes-Direktor dringend zu ersuchen, dem Landtage die beantragte Gesetzesänderung zugehen zu lassen. -
Der Antrag wurde mit Stimmeneinhelligkeit zum stän—⸗ dischen Beschluß erhoben.
Sodann ergriff der Landes, Direktor von Sommerfeld das Wort und erklärte Namens Sr. Majestät des Königs von Preußen den Landtag für geschlossen, worauf der Vor— sitzende auf Se. Majestät den König von Preußen und Se. Durchlaucht den Fürsten von Waldeck und Pyrmont ein drei⸗ faches Hoch ausbrachte, in welches die Versammlung lebhaft einstimmte.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 26. November. Der Kaiser hat den neuernannten außerordentlichen und bevoll— mächtigten Botschaftersdes Sultans, Aarify Bey, am 22. d. M. in feierlicher Audienz empfangen und aus seinen Händen dessen Beglaubigungsschreiben entgegengenommen.
— Die Kaiserin bleibt mit den Erzherzoginnen Gisela und Marie Valerie vorläufig in Gödöllö.
t Der Erzherzog Joseph ist von hier nach Pesth zurück⸗ gereist. — Der oberösterreichische und der salzburger Landta beriethen gestern über die Gesetzentwürfe, betreffend die Auf— hebung des Schulgeldes an den Volksschulen. Der erste Land— tag vertagte die Diskussion, der salzburger nahm das Gesetz mit 15 gegen 9 Stimmen an. .
Pesth, 26. November. Die Gerüchte von einer hier ein— getretenen Ministerkrisis sind, der Pesther Korrespondenz⸗— zufolge, durchaus unbegründet.
Schweiz. Bern, 26. November. Die Regierungen der 7. bischöflichen Diözese Basel . Kantone Solothurn, ern, Baselland, Aargau und Thurgau haben die Beschlüsse der in Solothurn abgehaltenen Diözesankonferenz, be⸗ treffend das Dogma der Unfehlbarkeit und den Bischof Tachat von Basel, nunmehr definitiv genehmigt. Die Regierungen der Kantone Zug und Luzern, welche die Diözesankonferenz nicht beschickt hatten, haben sich den genannten Kantonsregie⸗ rungen nicht angeschlossen. — Die Gemeindeversammlung von Solothurn hat ebenfalls das Unfehlbarkeitsdogmä verworfen.
Niederlande. Haag, 23. November. Die Erste Kam⸗ mer der Generalstaaten hat in Uebereinstimmung mit der zweiten Kammer die Petitionen gegen die Gesetzvorlage, welche geeignete Maßnahmen für Schutz gegen Verbreitung der epide— mischen Krankheiten vorschreibt und unter Anderem die obli⸗ gatorische Impfung der die Schule besuchenden Kinder anord⸗ net, ad acta gelegt und den Gesetzentwurf mit 23 gegen 12 Stimmen genehmigt. Das in Amsterdam bestehende Agitations—⸗ Komite gegen Impfung hat in Folge dessen gestern dem Könige im Loo eine Adresse zustellen lassen, worin Befreiung von solchem staatlichen Zwange und Verweigerung der Sanktion jenes Gesetzentwurfes erbeten wird. Der Adresse sind zwei
olianten mit 43,599 Unterschriften beigefügt, welche in allen Theilen des Landes gesammelt wurden.
Belgien. Brüssel, 26. November. Der König und der Graf von Flandern haben gestern den Kron— prinzen und die Kronprinzessin von Sachsen auf dem Nordbahnhofe empfangen.
Großbritannien und Irland. London, 25. November. Eine Deputation des hauptstädtischen Bautenamtes i n, ne, Board of Works) machte am 23. d. M. unter Führung ihres . Oberst Hogg, dem Premier⸗ Minister Gladstone sowie dem Schatzkanzler Lowe ihre Aufwartung, um das Ministerium zu ersuchen, das Bauten— amt in den Stand zu setzen, vermittelst einer weiteren Fort ⸗ dauer der Kohlen⸗ und Weinzölle die Brückenzölle in der k abzuschaffen. Im Ganzen giebt es in London
2 Brücken, auf denen von Gefährten und Fußgängern eine Zollgebühr erhoben wird. Der Premier⸗Minister versprach, die Angelegenheit in Erwägung zu ziehen und event. dem Kabinet zu unterbreiten.
— Ein Telegramm aus Toronto in Canada meldet, daß die Regierung von Ontario umfangreiche Vorkehrungen zur Förderung der Auswanderung nach dieser Provinz trifft. Mr. Horrocks Locks ist zum Spezialkommissar für England und Wales, und Oberst Denison zum Ober-Kommissar für Großbritannien ernannt worden. Kommissare wurden auch ür Schottland, Irland u. s. w ernannt. Dieselben sind in⸗
ruirt, hauptsächlich das Landvolk zur Auswanderung zu
veranlassen.
Frankreich. Paris, 25. November. Unter den neuen Adressen, welche gestern im präsidentschaftlichen Palais ein- gelaufen sind, befindet sich eine, welche von weiteren 21 General- räthen von Paris unterzeichnet ist, so daß sich bis jetzt 56 für den Präsidenten ausgesprochen haben. Barthelemy Saint⸗ Hilaire, der Sekretär der Präsidentschaft, beantwortet alle Adressen, die der Präsident erhält, beschränkt sich jedoch dar— auf, den Dank des Präsidenten für die ihm gezollte Sympathie auszudrücken. ; — Bei den gestrigen Gemeinderathswahlen in Paris haben die Republikaner wieder gesiegt. — Der Staat hat neuerdings das Jagdrecht in den Waldungen um Paris an die Meistbietenden vergeben. Versailles, 26. November. (W. T. B.) In der heu⸗ tigen Sitzung der National versammlung kam der Bericht Batbie's zur Verlesung. In demselben wird zunächst der hohen Verdienste des Präsidenten Thiers Erwähnung gethan und zu— gleich Verwahrung wider jegliche feindselige . 7 denselben eingelegt. Sodann wird ausgesprochen, daß die Na⸗ tionalversammlung bis zur vollständigen Befreiung des Lan— des von der Okkupation und bis zur vollen Beruhigung über die Feinde im Innern auf ihrem Posten bleiben werde. Unter dem Eindrucke der Botschaft konstatirt die Kommission, daß Thiers den konstituirenden Charakter der Versammlung aner kannt, daß aber die radikale Partei den Namen Thiers zu ihren Zwecken mißbraucht habe. Einer solchen zweideutigen Majorität gegenüber habe die Kom mission es für Recht und Pflicht der Versammlung erachtet, ihre Ansicht kundzuthun. Die Konservativen könnten doch keinenfalls die konservative Republik unterstützen in einem Augenblicke, in welchem die Regierung mit den geschworenen ö der öffentlichen Ordnung und mit den Erben der ommune, nämlich der radikalen Partei, Unterhandlungen pflege. Der Bericht erinnert an die von Thiers der Partei der Ordnung gegebenen Zusagen, worin er keineswegs Hehl aus seiner Abneigung gegen die radikalen Doktrinen gemacht habe. Thiers habe in den Verhandlungen der Kommission auf die Nothwendigleit Nachdruck gelegt, gleichzeitig mit der Einführung der Verantwortlichkeit des Ministeriums die Bildung einer Zweiten Kammer ins Leben treten zu lassen. Die Kommission sei jedoch der Ansicht, daß die Minister— verantwortlichkeit der vor allen wichtige Punkt sei, denn die Nationalversammlung habe gegenüber dem Präsidenten der Republik, welcher die Frage über das verantwortliche Ministerium in eine Frage des Fortbestandes der gegenwärti—⸗ gen Regierung verwandle, nicht mehr die , . Freiheit der Entschließung. Die Bildung einer zweiten Kammer wäre gleichbedeutend mit der Niederlegung des politischen Testaments der Nationalversammlung. Aus diesem Gesichtspunkte sei die Majorität der Kommission für den Kerdrelschen Antrag zu dem Entschlusse gelangt, daß es vor Allem darauf ankäme, die Frage der Verantwortlichkeit des Ministeriums festzustellen. Die Majorität der Kommission sei daher nicht der Ansicht, daß es sich gegenwärtig um die Republik oder um die Mon— archie handle. Sie sei jedoch allein von der allgemeinen Befürchtung beherrscht worden, daß es sich um einen Protest gegen die steigende Fluth der demagogischen Barbarei handle und diese Befürchtung allein habe ihr diesen Allarmruf zur Nothwendigkeit gemacht. Der Bericht der Majorität schlägt schließlich vor, eine Kommission von 15 Mitgliedern zu ernennen, um baldmöglichst der Versammlung einen Gesetzent. wurf über die Verantwortlichkeit des Ministeriums vorzulegen. (Beifall rechts) Der Berichterstatter Batbie beantragte, die Diskussion auf morgen fortzusetzen. Abg. Martel schlug vor, dieselbe erst am Vonnerstag beginnen zu lassen, welchem An trage Batbie beistimmte. In der, darauf folgenden Abstim— mung wurde festgesetzt, daß in der Nationalversammlung die Diskussion über den Antrag der Kommission Kerdrel erst für nächsten Donnerstag auf die Tagesordnung gesetzt werde.
Spanien. Madrid, 24. November. Die letzten Nach⸗ richten über die Carliftenbewegung melden: In der Sierra Morena streift eine republikanische Bande umher, deren Zahl auf 300 geschätzt wird. Man glaubt, daß der General Con⸗ treras, welcher kürzlich aus Irrthum in Sevilla verhaftet und als Senator sofort wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, sich in der Gegend von Despenaperros befinde; in diesem Falle dürfte er der Anführer jener Schaar sein, welcher auch die Entglei⸗ sung des Eisenbahnzuges zwischen Linares und Vilches zuge— schrieben wird; die Brücke war zerstört worden und der Zug stürzte in den Fluß hinab. Die Passagiere hatten noch zeitig die er,, verlassen können, von denen sechs in Brand ge— riethen.
— Die Post nach Andalusien geht von jetzt ab durch Estremadura. Auch in der Nähe von Murcia will man eine Bande von 200 Mann gesehen haben.
— In der Provinz Valeneia hat sich der . von Gestalgar an die Spitze eines Trupps von 40 Mann ge⸗ stellt; dagegen meldet man die Auflösung der Bande, die sich bei Penaguila umhertrieb.
— Die Ruhestörung, welche in Madrid hei der Rekru— tirung vorfiel, bestand darin, daß ein Haufe Aufrührer in das Aushebungsamt eindrang, die Namensverzeichnisse zerriß und den Maßstab zerbrach.
— Wie der »Impgrcial« berichtet, sind alle Sergeanten des in Burgos garnisonirenden Kavallerie⸗ Regiments von Albucera verhaftet und einige Offiziere versetzt worden.
— 25. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Kongresses machte der Minister⸗Präsident Zorilla Mit theilungen über die 6 Ruhestörungen in der Provinz. Der Minister mißt denselben wenig Bedeutung bei und hält die Aufrechterhaltung der Ruhe für gesichert. — Heute früh sind Truppen nach AÄndalusien dirigirt, welchen morgen weitere folgen werden. Die aus Velez Malaga gemeldeten Ruhe— ,. sind sofort unterdrückt worden. Der Militärdistrikt von Murcia ist in Belagerungszustand erklärt. Verflossene Nacht hat in Santander eine republikanische Bewegung statt⸗ gefunden, welche indeß ebenfalls sofort wieder unterdrückt wurde. Auch aus Gijon werden Ruhestoörungen gemeldet.
Italien. Rom, 25. November. Der König ist heute hier eingetroffen.
— Der Erbprinz von Aegypten, Hassan Pascha, ist in Venedig angekommen. ,
= Der Gesetzent wurf, hetreffend die Aufhebung der w fen Körperschaften in der Provinz Rom, hat folgenden nhalt: .
Alle kirchlichen Körperschaften in der Provinz Rom werden aufgehoben und ihr Vermögen in Staatsrente uingewandelt in Anwendung der für das übrige Italien bestehenden Ge— setzichung? zumal der Gesetzt vom 7. Juli 1866 und vom 15. Augüst 1597. Zum besseren Verständniß ist hier zu bemerken, daß das Gesetz von 1866 die religissen Genossenschaften d. h. die Orden und sonstigen Anstalten und Gesellschaften, welche ein gemein schaftliches Leben zum Zwecke haben, aufhob, den gewesenen Mit— liedern dieser Genossenschaften Pensionen aussetzte und das genossen
chaftliche Vermögen dem Staate überwies mit der Bestimmung,
daß dem sogenannten Kultusfonds, d. h. einem staatlichen Fond für kirchliche Zwecke, soviel Staatsrente zu gewähren seil, als die Rente der eingekämmerten Güter betrug: dasselbe Geseßz setzte ferner fest, daß alles sonstige kirchliche Vermögen, mit 4 der Pfarrbenefizien, ebenfalls durch den Staat konvertirt werden sollt mittelst Einschreibung des betreffenden Betrags in 5proz. Stgatsrent: zu Gunsten der juristischen Personen, denen die einzelnen Vermögen angehört hatten. Von der Konvertirung ausgenommen wurden die Kirchen, Seminarien bischöflichen Paläste, gewisse historische Klöster ꝛ. Das Gesetz von 1867 führte nicht nur das Gesetz von 1866 im Ein. zelnen aus, indem es die bereits beschlossene Aufhebung der Dom. lapitel, Abteien, Prälaturen, aller Benesizien ohne Seelsorge ꝛc. ing Werk setzte, sondern ging noch weiter, indem es die kirchlichen An. stalten, welche es bestehen ließ, mit Ausnahme der n , einer einmaligen außerordentlichen Steuer von 30 pCt. ihres Ver. mögens zu Gunsten des Staats unterwarf.) 5
Die Gesetze von 1866 und 1867 sollen aber nur mit einigen er— erbeblichen Abänderungen in der Provinz Nom zur Anwendung gelangen, Abänderungen, wesche theils dabin gehen, daß nicht alle die kirchlichen Institute, welche im übrigen Italien von der Konversion betroffen wurden, . auch in der , unterliegen, und theils dahin, daß das in Rente verwandelte kirchliche Vermoͤgen anders verwendet wird. Die wichtigste durch den Gesetzentwurf zu. gelassene Ausnahme betrifft die General -Ordenshäuser; ihnen verbleibt ihr ganzes Vermögen, ihre Häuser und Gärten werden nicht konvertirt, sondern jedes einzelne General— Ordenshaus existirt als Spezialstiftung fort und wird zum Zwecke der Verwaltung ihres Vermögens (aber auch nur zu diesem Zwecke) vom Staat als juristische Person anerkannt. Ferner läßt der Besetzentwurf zus daß die in Rom existirenden religissen Körper. schaften von ausländischer Nationalität sich innerhalb der nächsten zwei Jahre als Spezialstiftungen der ihnen gehörigen Kirchen kon. stituiren; nach Ablauf dieser Frist erkennt die italienische Negicrung die moralische Persönlichkeit derjenigen, welche von dem zugestandenen Rechte keinen Gebrauch gemacht baben, nicht mehr an und wird sich mit den betreffenden auswärtigen Regierungen bezüglich der Verfü— gung über ihr Vermögen benehmen. Auch eine Reihe von Kanoni.
solle die außerordentliche Steuer von 30 pCt. nur insoweit erhoben werden, daß dem betreffenden Benefiziuminhaber jedenfalls eine jähr. liche Einnahme von mindestens 606 Lire verbleibt. *
Was die Verwendung des eingekämmerten Vermögens angeht, so soll dasselbe nicht dem Staate zufallen, sondern es sollen vorläufig drei verschiedene Fonds gebildet werden:; ein Hospitalfonds, ein Schub fonds und ein Pfarrfonds. Der Hospitalfonds aus dem Vermoͤgen derjenigen Körperschaften, deren Bestimmung die Krankenpflege war, der Schulfonds aus dem Vermögen der Körperschaften, welche sich mit dem Unterricht beschästigen, der Pfarrfonds dus dem Vermögen der Körperschaften, welche Pfarreien hatten. Diese drei Fonds, welche einstweilen von einer durch Königliches Dekret ernannten Kommissien zu verwalten sind, haben später aufzuhören, bei der künftigen defini= tiven Liquidirung und zwar der Hospital⸗ und der Schulfonds zu Gunsten des Staates, der Psarrfonds zu Gunsten der Pfarrer der Provinz Rom.
— In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer griff Nicotera das Ministerium wegen der militärischen Maß— regeln an, welche dasselbe gestern zur Verhinderung von Ruhe— störungen bei dem Meeting getroffen, das von Delegirten der demokratischen Gesellschaften beabsichtigt und von der Regie— rung verboten worden war. Da es sich nur um einige Hun—
nur zu falschen Voraussetzungen über die Zustände des Lande Veranlassung , n welches sich doch vollkommener Ruh erfreue. Der
den Beschluß der Regierung, der dasselbe untersagte, nich
verminderte. Nicotera war durch diese Erklärung des Minister Präsidenten nicht zufriedengestellt und beantragte di Annahme einer Tagesordnung, in welcher das Bedauern
des Staates nicht verstanden habe. Auf Antrag des
öffnet. Der Deputirte Miceli sprach sich über die Haltung des Ministers des Auswärtigen, Visconti Venosta, tadelnd aus und verlangte Aufklärungen über die Frage betreffs der Meter. Kommission, so wie der Laurion⸗Angelegenheit. Carutti for— derte ebenfalls Aufschlüsse über die im Schoße der Meter-Kom— mission entstandenen Fragen, so wie Mittheilung der Doku⸗ mente über die Laurlonfrage und über die Genfer Konfe— renz. — Am Schlusse der Sitzung zog Nicoterg seinen Antras auf die oben erwähnte Tagesordnung mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Diskutirung des Antrages den am gestrigen Tage Verhafteten nachtheilig sein könne, zurück.
— 26. November. In ihrer heutigen Sitzung hat zie Deputirtenkammer den Kandidaten der ministeriellen Parte Piroli, zum Vize-Präsidenten gewählt und sodann die Be ann über das Budget des Ministeriums des Aeußern fort esetzt. ; ö. Von der »Opinione« wird die Nachricht von bevor. stehenden Veränderungen im Personale der bei den aut wärtigen Höfen , Vertreter Italiens und mi mentlich vom Rücktritt des Grafen Cadorna in London als unbegründet bezeichnet.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Nobem. ber. Die schwedische Regierung hat einen Ausschuß zur Aud
gesetzt.
vollständige ö der Marine.
geschlossen und e in 1874 ergriffen.
eine ausschließliche Konzession für den Bau von Eisenbahne
Gruben u. s. w. in Persien ertheilt.
Afrika. Wie dem »Gibraltar Chronicle« aus Case blanco unterm 12. d. M. geschrieben wird, hat der Sultg von Marokko den aufrührerischen Stamm Beni Musa d durch bestraft, daß er 50 Empörern, welche die Autorität de von ihm ernannten Gouverneurs nicht gnerkennen wollte die Köpfe abschlagengließ. Dieser Stamm Beni Musa bewohn
den Atlas.
katen 2c. läßt der Gesetzentwurf bestehen; er bestimmt außerdem, es
dert Repräsentanten der demokratischen Gesellschaften gehandelt habe, so könnten dergleichen übertriebene Vorsichtsmaßregeln
dinister⸗Präsident Lanza erwiderte, es sei no. torisch, daß die zu dem Meeting abgeordneten Delegirten von? ) M
S æheißen: die Zahl der städtischen Abgeordneten darf jedoch hätten respektiren wollen und konstatirte, daß die Regierung nur vorsichtig gehandelt habe, wenn sie sich gegen jede Ueber. raschung vorgesehen, um Unordnungen und Gesetzesüberschrei⸗ tungen zu verhüten. Derselbe erklärte ferner, daß das Mini⸗ sterium nur vier Batgillone mit einigen Carabiniers nach Rom berufen habe und daß dasselbe nur seine Pflicht gethaä zu haben glaube, indem es die Möglichkeit von Unordnungen
zwischen Stadt und Land i Freifs — ĩ f ef, des Hauses darüber ausgespröchen werden soll, daß die fg in dem Greifswalder Kreise eine tiefer Regierung das Interesse der Ordnung und die Würde g Es tommt in Erwägung, daß gerade die Stadt Greifswalde, Minister⸗Präsidenten wurde die Debatte über diesen Antrag auf morgen festgesetzt. — Darauf wurde von der Kammer die Debatte über das Budget des Ministeriums des Aeußeren er⸗ e Universität und die Staöt Greifswalde zusammen an Hrunb. unk
wird. Mit Rücksicht hierauf scheint es mir auch nicht gerechtfertigt venn der geehrte Herr Ahgeordnete die fernere Behauptung i. stellt hat, daß, wenn die überwiegend aus städtischen Abgeordneten boestehende Kreisversammlung die Vertheilung der Kreislasten nach
gegen die Siädte schlechter zu stehen kommen würde. Ich meine, bat, dahmm zu sehen, daß die Grundsteuer zu Kreiszmwecken nicht zu
diesem Maßstabe den vierten Theil der Beiträge aufzubringen haben
Ausnahmebestimmung in biesem allgemeinen Organisationsgesetz zu
Miquel bereits zutreffend ausgeführt und ich kann mich hierüber auf
und Geringen c. vor, welche die Kreisordnung sofort auch auf
will. Die Gemein de⸗tommission beantragte durch ihren Refe— xenten Delius motivirte Tagesordnung init Bezug auf die
. . G ) — J j 16 . J ö 2 1 z * 2 arbeitung eines Entwurfs zu einein neuen Zolltarif nieder Erklärung der Regierung. Der Regierungs- Kommiffar äußerte
Amerika. Washington, 26. November. Die Bot. schaft des Präsidenten empfiehlt, wie unterrichteterseit ferner verlautet, Maßregeln zur Herstellung des amerikanischen Handels auf den Zustand, wie er vor dem Kriege bestanden hat. — Ein Bericht des Marine-⸗Ministers fordert di
richterstatters entsprechend, die gestern von mir in der Genleindekom—=
tbeiligten Grafen Siolberg bereits zum Abschlusse gelangt. Die — Die Ausstellung in Santiago wurde in letzter Woh- ö j . schlusse gelang werden Schritte zur Abhaltung einer weiteren
Asien. Der Schah von Persien hat dem Baron von Reuter, Ehef des Reuterschen Telegraphen⸗Bureaus in London.
Tramways und Wasserwerken, und für die Exploitirung von
auf den statutarischen Bestimmungen der Ritterschaft des
Landtags ⸗Angelegenheiten.
Berlin, 27. November. In der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten nahm in der inn ö der Kreisordnung der Minister des Innern Graf zu Eulenburg nach dem Abg, von Gottberg, welcher sich gegen den Entwurf ausgesprochen hatte, das Wort:
Ueber die Auslegung der Provinzial · Correspondenz werde ich nicht sprechen, ber ein paar Worte will ich mir erlauben äber die Aeuße— rungen, die der Herr Abg. v. Gottberg in Bezug auf die Stellung der Negierung zu dem Herrenhause gethan hat.
Worin die Handlungen bestehen sollen, welche die Unab— hängigkeit der Meinungsäußerung der Herrenhaus mitglieder beschrän ken, weiß ich in der That nicht. Vor liegt in diefer Beziehung nur, daß ich guf das Bestimmteste im Herrenhaufe hervor ehoben habe, welchen Werih die Negierung auf dieses Gefetz legt un daß sie ent⸗ schlossen sei / alle die Mittel anzuwenden, die ihr zu Gebote stehen, um dasselbe durchzubringen. Wie weit die R— ierung in dieser Be⸗
iehung gehen wird, ist eine Frage, welche unmöglich in diesem Hause jetzt diskutirt werden kann. Aber an eins muß ich die Herren doch erinnern. Haben Sie damals, als es sich um die Armecreorganifa— tion handelte, gegen die Maßregeln in Beziehung auf die ses Haus, namentlich gegen die Auflösung desselben poleinisirt; Als Fieses Mittel in Anwendung gebracht wurde, meine Herren, sagten Sie ja, das ist ein Gesetz, von dessen Nothwendigkeit wir überzeugt sind. Sie haben es damals mit der Regierung gehalten. Dle Regierung ist diesmal leider in der Lage, nicht mit allen Herren der rechten Seile ibre leber zeugung zu theilen, aber die Regterung ist von der Rothmwendigkeit der Durchbringung dieses Gesetzes, diefer Reorganifation gerade so fest durchdrungen wie damals von der Durchbringung der Armeereorganisa— tion. Und wenn die Regierung ibren festen Willen bekundet, Alles zu thun, was in ihren Kräften steht, um diesem Gesetze Eingang und Leben zu sichern, so steht sie auf derselben Stufe wie damals, als die Fiage der Reorganisation der Armee vorlag, sie hat nur zu beklagen / daß mehrere derjenigen Herren, welche sonst mit der Regierung zu gehen pflegen, sich diesmal in ihrem Gewissen nicht bewogen finden können, für dieselbe zu stimmen. Ich höre, daß ein Abgeordneter jener Seite rechts) gesagt hat, die Regierung müsse nicht vergessen, was jene Seite des Hauses (rechts) damals für sie gethan habe. Nun, meine Herren, ich bitte. vergessen auch Sie nicht, was die Regierung da⸗— mals für jene Seite gethan hat.
— Bei, §. I0 kam der Abg. v. Spankeren auf die An— frage zurück, welche er bei der zweiten Berathung an das Ministerium gestellt hatte, betreffend die Ersparnisse, welche durch die Aufhebung der Königlichen Polizei, den Wegfall der Schulzen⸗ Vemunergtionen u. s. w. gemacht werden Der Reglerungs— . Geheime Regierungs- Rath Persi us erwiderte hierauf:
Meine Herren! Wie ich bereits bei der zweiten Berathung des Geseßentwurfs zu bemerken mir gestattet habe, dürfte hier nicht der Ort sein, die berührte Frage in weitere Erörterung zu ziehen; das demnächst zur Berathung gelangende Provinzialfondsgesetz wird Gelegenheit bieten, diese Frage einer näheren Prüfung zu unterwerfen. Wenn der Herr Vorredner die Ansicht ausgesprochen hat, daß die Staatsregierung einem Amendement, welches er bei Provinzial-Ge= setze zu stellen beabsichtigte, und welches den Zweck verfolgt, den öst- lichen Provinzen die durch die Kreisordnung ihnen zu polizeilichen Zwecken zu überweisenden Kosten auf den ihnen an den Provinzial fonds zustehenden Antheil anzurechnen, zuzustimmen bereit sein würde, so muß ich bemerken, daß meinen Worken, die ich am Freitag sagte, eine solche Deutung wohl ncht gegeben werden kann.
eU S809 bestimnit, daß die, Zahl der Abgeordneten die Hälfte und in Kreisen, wo nur eine Stadt ist, ein Drittel der Gesammtzahl nicht übersteigen darf. Nach dem vom Abg. von Wedell⸗Menzlin wieder aufgenommenen Amendement soll
niemals die Hälfte derjenigen Zahl übersteigen, welche den andern beiden Wahlverbänden gemeinschaftlich zusteht. Nach⸗ dem der Abg., Miquel gegen den Antrag und der Abg. von Wedell⸗Menzlin für denselben gesprochen hatte, ergriff der Re— gierungs⸗Kommissar das Wort:
Meine Herren! Der Herr Minister hat bereits bei der ersten Lesung den Vorschlag der Regierung gerechtfertigt. Ich darf mich daher auf einige kurze Bemerkungen beschränken, in Erwiderung auf diejenigen Ausführungen, die wir soeben vernommen haben.
Der geehrte Herr Abgeordnete hat behauptet, daß die Scheidung
gehende sei, als in den übrigen Kreisen der sechs östlichen Provinzen. Ich glaube doch, daß diese Bemerkung nicht ganz zutreffend sein in.
die bedeutendse Stadt dieses Kreises, auch Änen sehr großen ländlichen Grundbesitz hat und daß ebenso die , . sität Greifswalde eine große Anzahl von Gütern auf dem platten Lande besitzt. Ich darf erwähnen, meine Herren, daß
Geh audesteuer von ihren ländlichen Besitzungen nicht weniger als 4200 Thlr. zahlen, während das ganze platte Land die Summe
von rund 5h hob Thlr. aufbringt! daß alfo von der Stadt und Uni— versität Greifswalde der vierte Theil der Grundsteuer aufgebracht
der Grundsteuer beschlöfse, daß dann das platte Land daß die Stadt Greifswalde doch auch ein erhebliches Interesse daran stark belastet werde, da die Stadt für sich und die Universltät nach
würde. Daß es nicht wohl möglich ist, für einen einzelnen Kreis eine
treffen, ist nach meinem Dafürhalten von dem Herrn Abgeordneten
hierauf; Meine Herren! Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Be—=
langt. Ihre Justizkommission hat den Gesetzeniwu
terschaft.
Die Königliche Regierung ist für die Beibehaltung dieses . rechtes. während die Justizkommission die Geer n , empfiehlt. Die Königliche Regierung ist bei ihrer Ansicht geblieben weil sie der übereinstimmenden Ansicht sämmtlicher Organe der Pro! vin Hannover, insbesondere der Ansicht des Appellationsgerichtes zu Celle und der Provinziallandschaft entspricht. Die Königliche Re⸗ gierung ist im Allgemeinen der Ansicht, daß auf eine solche ubercin. stimmende Ansicht der Provinzialorgane, wenn es sich um ein Pro— vinzialgesetz handelt, besondere Rücksscht zu nehmen sei—
J ö . . / 1 dritten
Sachlage ein größeres Gewicht auf die übereinslimmende Ansicht der Provinzialorgane lege. Ich räume dem Hrn. Abg. Roscher gern und willig ein, daß die Vorschrift, welche er gestrichen wissen will dem Gesetze nicht zur Zierde gereicht. Das ist für mich aber nur ein theoretisches Bedenken, eine viel größere Bedeutung lege ich auf die praktische Seite der Sache. Ber Herr Abgeordnete Roscher hat
geringe praktische Bedeutung hat.
das Gebiet der Vorschrift sich noch weiter verengen, vickleicht ganz verschwinden. Insofern hat die Bestimmung einen“ ein
wegung und des Verkehrs hemmt und zu unnüßen Prozessen R ⸗ ; V n zu unnüßen Prozessen Ver— anlassung giebt und wodurch nicht der 'mindeste Vortheil erwächst.
liegen. Im Jahre 1870 konnten wir bei Lage der Verkältnisse den
wird mit mir gewiß vollkommen darin übereinstimme ᷣ
ᷓ i ñ rin ĩ en, daß es weit vorzuziehen sei, daß der Gesetzentwurf überhaupt ins Leben tritt, als daß die betreffende Bestimmung nicht zur Anwendung kommt. Das
auf die übereinstimmende Ansicht der Provinzialorgane. Deshalb ist z nde 2 (. t
u befürchten, daß Differenzen entstehen, di uberhaupt nicht .
och nur schwer zu beseitigen sind und daß somit wegen dieses an
, sich sehr unbedeutenden Punkles das Gesetz nicht ins Leben ann.
— Die Kommission des Hauses der Abgeordneten zur Prüfun des Staatshaushalts hat sich in fünf ö 9 folgt getheilt: I) Finanz ˖ Ministerium: die Abgg. Benda, Kieschke, ö Limburg Styrum. 2) Handels⸗Ministerium: Glaser, Rich⸗
Rar t
Syndoynsti. 5) Landwirshschaft: Wedell, Karsten, Heere n, E
wirtt 5 arsten, Heeremann, Els ner v. Gronom. Außerdem wurden als General? Yteferenten zur Prüfung aller Titelabtheilungen die Abgg Lasker, Richter (Hagen) und Wedell (Malchow) gewählt.
Hülfeleistungen zur Linderung des durch die Sturmfluth vom 12. und 13. November verursachten Nothstandes.
Ibre Majestät die Kaiserin-Königin hat dem Central— Vorstande, des vaterländischen Frauenvereins Allerhöchstihre Befriedi⸗ gung darüber ausgesprochen, daß der Verein sosort bei Eintritt der Noth mit seinem ufrufe hervorgetreten sei, und zugleich darauf hin= gewiesen, daß die in den beschädigten Distrikten bestehenden Frauen. bereine nach Kräften zu unterstüßen, nöthigenfalls neue Vereine ins Leben zu rufen seien. Ihre Masestät hat ihrer ersten Gabe von 500 Thalern eine zweite von 1000 Thlrn. folgen lassen.
. Aufruf!
Unter den Verwüstungen, welche der Sturm vom 12113 dieses Monats an einem bedeutenden Theile der deutschen Osifecküste an— richtete, ist besonders die Vernichtung eines großen Theiles des Ar— beitsgeräthes, der Bste, Netze und sonstiger Fanggeraäͤthe unsrer ,,
Dem Geldwerthe nach wenig bedeutend gegenüber den sonstigen Einbußen an Eigenthum, ist dieser Verlust darum ein so r n eh er 8 e . einer zahlreichen fleißigen Bevölkerung in Frage stellt.
Das Bureau des deutschen Fischereivereins und augenblicklich hier versammelte Mitglieder des Abgeordnetenhauses aus den vom Unglücke heimgesuchten Küstenstrichen sind daher der Ansicht gewesen, daß es sich empfiehlt neben den zur Linderung des allgemeinen Noth⸗ standes der ärmeren Küstenbevölkerung organisirten Vereinen, ihrer seits speziell auf schleunigen Ersatz des gedachten Verlustes hinzu⸗
die Ausführungen desselben bezikhen. — Zu §. 181 lag eine Petition aus den Städten Kelbra
Wernigerode, Stolberg, Kelbra und Geringen ausgedehnt wissen
hierauf: Meine Herren! Ich gestatte mir, dem Wunsche des Herrn Be—
misston abgegebene Erklärung hier nochmals zu wiederholen.
Das in dem 8. 181 vorbehaltene besondere Geseß für die Graf— schaften Stolberg und Wernigerode ist in der Vorbereitung begriffen, und sind die dazu erforderlichen Verhandlungen mit einein der be
Staa Sregierung wird die weiteren Verhandlungen nach Thunlichkeit beschleunigen, und hofft, noch in der laufenden Session dem Land- aj der Monarchie den Gesetzentwurf zur verfasfungsmäßigen Be— sch ußnahme vorlegen zu können. Was den Inhalt des letzteren be— trifft, so ist es die Absicht der Staatsregierung, die Grundsätze der 8e bstverwaltung, auf denen die Kreisordnung beruht, in den Kreisen Wernigerode und Sangerhausen, in welchen die gräflich Stolberg'schen Standesherrschasten gelegen sind, in gleicher Weise zur Ausführung h g . in ,, n, , . i. Provinzen, bis lber in dem dort zur Zeit bestehenden öffentlichen Rechtszustande keinerlei Veränderung eintréfen zu laffen. e 3
Bei der dann folgenden dritten Berathung des Ent— wurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufhebung der in der Pro— pinz Hannover bestehenden Vorkaufs⸗-, Näher und Re— traktrechte begntragte der Abg. Roscher bie Streichung des
wirken und bitten an die Adrefse des Bureau's des deut- schen Fischereivereins in Berlin (Schützenstraße 26) Geld⸗ svenden einzusenden, für deren Verwendung zu dem erwähnten Zwecke sie unter sorgfältiger Ermittelung der Bedürftigen Sorge tragen wollen. z ö 4 raf zu Münster. G. Karsten (Kiel). Schmidt (Stettin). Ad. Meyer Pinneberg), Virchow. H. v. d. Lancken. v. r e no Frhr. v. Sobeck. G. v. Bunsen. Donalies. M. Warburg (Altona). A. v. Saucken Julienfelde). Marea rd. Greiff. Bodinus. von Erxleben. Fastenau Wittmack. F. Jagor. W. Peters. H. Friedländer. v. Saint Paul.
Dem vorstebenden Aufrufe zur Privat. Wohlthätigkeit, welche einem bedürftigen, mit Mühe und schwerer Arbeit sich kümmerlich nährenden Stande zu helfen bestimmt ist, wünsche ich um so mehr einen reichen Erfolg, als es der Staatsregierung nicht möglich sein würde, auf der langgedehnten Küstenstrecke überall zu helfen, wo Hülfe begehrt wird. Ich kann daher nur dringend bitten, Ohr, Herz ünd Hand willig dem Nufe eines Vereins zu öffnen, welcher seit seinem Bestchen dem Fischereibetriebe ein förderndes Inkeresse gewährt und der Regierung einen dankenswerthen Beistand geleistet hat. Berling den 25. November 1872
Der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.
von Selchow.
In Cöln hat der Ober-Bürgermelster Bachem einen Aufruf zur Unterstützung der Nothleidenden erlassen, und si ? Empfang nahme jeder Gabe bereit erklärt. : ö
Straßburg, 25. November. Für die Verunglückten am Ostsee— strande wird hier eifrig und mit 5 gear n m ir nie e. Niederrheinische Kurier« einen Aufruf und heute verzeichnet die Re⸗ daktion in ihrer Quittung bereits 250 Fres., welche bei ihr, und zwar
Herzogthums Bremen beruhenden Vorkaufs und Retraktrechtes,
. von elsässischr Seite, einliefen. Auch die Mairie von Straß— urg erließ einen Aufruf.
Herrenhaus hat die betreffende Vorschrfft acceptirt; es kann sich stüßen
der Agnaten an den xitterschaftlichen Erbstammgütern 3, Absatz 3 Der Justiz⸗Minister Pr. Leonhardt 8
seitigung der Retraktrechte der Provinz Hannover, ist bereits frü ö —⸗ 8 dem Herrenhause vorgelegt worden und von diesenl g. 9 66 ] ̃ s r geprüft ist mit demselben bis auf einen Punkt einverstanden. . e. gen betrifft das Retrakirecht bei Erbstammgütern der Bremischen Rit.!
Nachdem der Abg. Roscher auf die geringe praktische Be.
feine fuser ab. Röoscher ist gewiß davon, überzeugt, daß ich auf Verlin düich die Heherreicher amn Ottober 137. * seine Ansicht ein nicht unbedeutendes Gewicht lege. Ich wünschte hr heß, das fing eder anders Prepihziglorgan fü seind Ansicht iich gedritcf., Käahbnetgerdreg des Königs Iriebrich il aus din Jah. ausgesprochen hätte, daß dies insbefondere' von dein Appellations . gericht in Celle geschehen wäre. Das ist aber nicht der Fall. Der Herr Abg. Noscher wird es mir nicht verübeln, wenn ich bei dicser /
bereits erklärt, daß die betreffende Vorschrift eine außerordentlich ; Sie findet nur auf einige zwanzig Rittergüter Anwendung; im Laufe der Zeit wind /
Besetzentwurf nicht vorlegen, legten ihn jedoch im Jabre 1871 vor Die ganze Session ist bingegangen, ohne daß der Gesetzentwurf zur Erledigung gekommen ist. Ich wünsche dringend, meine Herren, daß nun reine Bahn gemacht werde. Der Herr Abg. NRoscher der Krypta des Mainzer Domes und die daselbst begrabenen Per-
/
Stati stische Nachrichten.
fn Europa erscheinen im Ganzen 77 militärische Seit⸗ schriften. Davon kommen auf Deutschland, die amtlichen Verord= nungsblätter eingerechnet, 12, auf Frankreich 11, auf Oesterreich 9,
auf Spanien und Portugal eben sobicle, auf Rußland und Italien j auf England 8, auf Belgien, Schweden ⸗Norwegen, Bäncinark un die Schweij ebenfalls je 6 auf die Niederlande 4. Die deutsche Sprache herrscht übrigens in der Militärliteratur vor; denn von ken 77 an= , 9 sind 22 6 . Schweiz) in eutscher Sprache, dagegen nur 13 (Frankreich, Belgien, Schwei i französischer Sprache abgefaßt. 3 3 39 1
Kunst und Wissenschaft.
Aus den Sitzungen der historischen Vereine wäh— rend des Monats NGvember d. J. Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg; Verlesung einer vom Geh. Archivrath zr. Viedel nachgelassenen Abhandlung ützer die Beziehungen des Hauses Zollern zum deutschen Reiche im 13—15. Jahrh.; Archivrath Br. Hassel über die Aufgaben, welche für die brandenburg. Geschichte des 16. Jahrh. noch zu lösen sind. — Verein für die His n Berlins: Hr. . Beer über die Thurneissersche Eisengußtafel im Lagerhause zu Berlin; Garnis-Schullehrer Wagener über die Kolonie Friedrichs.
hagen bei Köpenick; Pr. Brecht über das Berliner Geschlecht der Tempelhoff; Geh. Hofrath Schneider über die Besetzung der Stadt . M : Verein für die Geschichte Potsdams: Ober⸗Bürgermeister Beyer über noch .
ren 1749 — 1750; Geh. Hofrath Schneider erwähnte au * . notizen eines bremischen Felt rs? v. J. 1706 i n, zr wer, 53. liche; Lehrer Bohse machte Mittheilungen aus alten Re istraturen u. P Gerichtsverhandlungen des ehemal, alten Kurfürstl. Potsdamer Amtes v. J. 1678, namentl. über Grundstückserwerbungen, Fischerei · Gerech tigkeiten u. s. w.; Lehrer Wagener über die von König Wilhelm IV. von England an König Friedrich Wilhelm III. im J. 1832 geschenkte Fregatte »Noygl Luise«;, Geh. Hofrath Schneider thellte eine Ka— binetsordre v. J. 1714 mit; Ders. über die Karpenteiche bei Lind . = Schlesische Gesellsch. f. vaterl. Cultur zu Bres au: Prof. r. Alm Schultz über das Leben an einem deutschen Fürstenhoft ini 13. Jabrh. W Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Br. Markgraf über Christ. Ezechiels (geb. 1678) Leben und Schriften. — Verein für das schles. Allerthümer-Muscum zu Breslau? Prof. Dr.
lransftorische haralter. Ich, lege, das allergrößte Gewicht daraufů lim. Schulz über die beim Grundgraben zum Reubau der Nikokai= daß dieser, Gesetzentaburf endlich für die Provinz Hannover Recht wird. Diese Retrakts Vorkaufsrechte, oder wie sit heißen mögen, sind ein ganz verrottetes Nechtsinstitut, wel hes die Freiheit der Be! im Kö
ö stein über den zu Weihnachten 1199 in Magdeburg gehaltenen
Kirche in Breslau gemachten, für die Architekturgeschichte Breslau's wichtigen Entdeckungen; General Weber über die berliner Ausstellung im Königl. Zeughause. — Magdeburger Geschichtsverein: Pr. Hol⸗
Neichstag König Philipps. — Thüring⸗Säcf. Geschichts. u. Alter-
Es führt nur. Nachtheil mit sich, und? Ts ist traurig thumse vncrein: Be. Herzberg. über die Perfönlichkeit, fowwie über die
genug, daß ein solcher verrotteter Rechtsstoff in Hannover! noch existirt Die Königliche ö lber mit . m, Brandenb. br; Schwetschte Cüber die Meorißburg. die Geburis. Gesetzentwurf Unglück gehabt. Im Anfange der Sessson des Jahres stätte des gen. Kurfürsten, und den brandenburg. Glücksstern. — 1869 wurde der Gesetzentwurf dem Herrenhaufe vorgelegt und an dessen Justizkommission verwiesen; aus einem Verseben blieb er sedoch Hannover. — Verein f. Geschichte und Akterthumskunde zu Frank-
politische Stellung und Bedeutung des Kurf. Johann Sigismund
Histor. Verein f. Niedersachsen zu Hannover; Studienrath Dr. Müller über Wanderblöcke und daran sich knüpfende Sagen in der Provinz
furt a. M.: Justizr. Dr. Euler über das alte Rätsen und seine Ronianisirung. Verein f. Nassausche Alterthumskunde u. Geschichte zu Wiesbaden: Direkt. Dr. Becker über das munimentum LIrgojani; Dr. Schalk u. Dr. Becker über die Ausgrabung des Ostchores und
sönlichkeiten. Landwirthschaft.
Sondon 23. November. Die Rinderpest ist in Horkshire gänzlich erloschen. Da seit vier Wochen kein neuer Erkrankungofall eingetreten ist, sind die infizirten Distrikte von der Seuche für frei erklärt worden.
. Verkehrs⸗NAnstalten.
München, 25. November. Die im Ministerium des Aeußern gepflogenen Unterhandlungen bezüglich der Ermächtigung zur Führun der Ulm-Heidenheimer Sisenbahn über bayerisches Gebiet sin geschlossen. — Es hat sich bei Vergleichung der verschiedenen Prolekte herausgestellt, daß die Bahnlinie über bayerisches Gebiet den volks-
orff Rickert. ) Kultus: Migucs, or. Virchow, Hahn, Ber. pirthschaftlichen Interessen am. Meisten entspricht und die geringsien
nards. 4 Inneres und Justiz: Lasker, ortgtius, Wintzingerode,
Betriebekosten erfordert. Hamburg, 25. November. Nach einer der »Börsenhalle⸗ aus Lissabon vom gestrigen Tage zugegangenen Nachricht ist das Schiff „Ta gora« auf seiner ersten Reise von Liverpool nach Brasilien, in der Nähe von Cap St. Mary, am 29. v. M. gescheitert. Zwei Personen sind in den Wellen ümgekommen, die übrigen Passagilere und die Schiffsmannschaft wurden gerettet. Das Schiff und dessen ganze Ladung sind muthimaßlich vollständig verloren. NewYork, 26. November. Der Dampfer Carolina ist am 14. d. auf der Fahrt von Baltimore nach Queenstown gescheitert. Alle darauf befindlichen Personen wurden gerettet.
IL eke R r ai6gzeleke d ltg eren g8gRer'öghte
25. November.
. Cermp. Ah wind. Allgemeine
Urt. ö * I: Mg E. L. r. NM FE. v. M. Himmelsansicht S C οustantin. da, 8, s — Windsnsse. schön.
St.
27. November.
— SW. , lebhaft. — — WS W., lebhaft. — * Uoskau. . . 331.65 — — S, Schwach. bedeckt. Memol. . .. 333,5 — 3, 3 6, s S. mässig. hedeckt. ?) blensburg. 30,90 — 3 — SW. , Sturm. bedeckt, Regen. 3836 6,6 S., schwach. ür hbe.
Danzig ... 333, 5, — bedeckt. Putbus ... 329, 0 - 6 ñ, W., stark. be w., gest. Reg. Kieler Haf. 332.0 WMSW., stũrm. bed., Neht. Reg. 3326 S V., Stark. bedeckt. Wes. Lchtt. 330, S W.;, heftig. bewölkt.“) Wilhelnsh. 331,0 WSW. , lebhaft. wolkig. ztettin. ... 333,8 - 3,2 SW, stark. trübe, gest. Reg. 332,7 SW., mässig. bewölkt. Bremen... 332, W., stürm. bed., Ncht. Reg. Helder. ... SW. , Sturm. — Berlin .... 3. SW. , lebhaft. bed., gest. Reg. Pose 5.8 S., mässig. bed., gest. Reg. Münster .. 8 8 W., mässig. zieml. heiter. Torgau... 35 S W., stark. bedeckt. “*) Breslau... 331. S., mãssig. trübe. ringe ... ; ö! WSW, mässig. sehr bewölkt.) Göln ...... 334,2 ĩ W lebhaft. xieml. bedeckt. Wiesbaden 33: 5W. lebhaft. bewölkt ) Ratibor... 32 o 5,1 8.5, schwach, halb heiter. Trier.. ... 331,1 — 0, 2 8, s Sc., stark. trübe. *)
8 — S8W., lebhaft. bedeekt. 1158 — SWw., Sturm. bedeckt 196.1 — 8 W., 2. stark. bedeckt. 10, — 8 W., mässig. trübe.
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Helsingõr. —
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h Gestern Nachmittag SWM. mässig. ) Strom N. Gestern Nachmittag SW. schwach. Strom 8 Gestern Abend Regen.
* Sestern un Nachts Regen und Sturm.) Starker Regen.
a) Gestern Sturm und Regen. *) Regen und Windstösge in Iner-
vallen. “) Gestern Vorm. Regen. “ Gestern stürmisch.
Son don, 25. November. Seit Freitag hat wieder ein Sturm die Insel heimgesucht, der die langen Aequinoctialstürme an Heftig keit noch übertrifft. Von allen Gegenden wird eine ungewöhnliche große Anza I Schiffbrüche mit theilweise großem Verlust an Menschen⸗ leben gemeldet.
Algier, 22. November, Seit 72 Stunden weht der Sirocco. Am 29. um 11 Uhr 29 Minuten wurde ein starker Erd stoß in Tengs verspürt. Derselbe dauerte zwei Sekunden. Um 11 Uhr 28 Minuten fand eine zweite Erschütterung siatt.
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