1872 / 278 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Nov 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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gelegte Nutzmeile, Bei den einzelnen Bahnen zeigt sich in dieser Bezlehung allerdings eine große Verschiedenheit. Während die Kosten des verbrauchten Brennmaterials pro Nutzmeile . B. auf der Niederschlesischen Dreicha zn 24,12 Sgr., auf der Braunschweigischen B,os Sgr. und auf der Berlin- Stettin. Stargardter Bahn Zorn Sgt. betrugen, stellten sie sich dagegen bei der Nassauischen Bahn nur . 7,1 Sgr, bei der Wil. helmsbahn auf 7,24 Sgr. und bei den Pfälzlschen Bahnen auf 7,0 Sgr. pro Nutzmeile.

Der Personenverkehr mußte im Jahre 1870 wegen der umfangreichen Truppenbeförderungen auf einer großen Anzahl deutscher Bahnen während eines Zeitraums von 6—8 Wochen fast ganz eingestellt werden. Während dieser Periode wurden auf den betreffenden Bahnen nur Militärtransporte effektuirt, wogegen andere, an solchen Transporten nicht partizipirende Bahnen durch die Hergabe von Personal und Betriebsmitteln und wegen Mangels aller direkten Verbindungen mit den be— nachbarten Bahnen im Verkehre sehr beschränkt waren. Das Endresultat der Verkehrsergebnisse war für diejenigen Bahnen, welche zu den Linien der großen Etappenstraßen gehören, ein sehr gun tigen da bei diesen Bahnen der Ausfall während der Ein⸗ stellung des regulären Verkehrs durch die sehr bedeutenden Militär- Transporte reichlich ausgeglichen wurde, während bei anderen, nicht in den Etappenstraßen liegenden Bahnen ein theilweise erheblicher Ausfall in der Frequenz sich ergeben hat. Im Ganzen sind von sämmtlichen deutschen Bahnen im Jahre 1879: 112889, 495 Personen befördert worden und zwar in L. Klasse 1313 686 oder 12 pCt., in II. Klasse 16536, 832 oder 14,6 pt, in III. Klasse 63,1 16,29 oder 55,0 pCt., in IV. Klasse 17,294,558 oder 15, pCt., endlich Militärs, Auswanderer ze. zu ermäßigten Fahrpreisen 14628,191 oder 13.0 pCt. Die letzte Kategorie ist aus den bereits erwähnten Ursachen erheblich stärker als in den e n,, Jahren vertreten gewesen, wo dieselbe nur ca. H pCt. des gesammten Personenverkehrs ausmachte; dagegen war der Verkehr namentlich in der II. und III. Klasse bedeutend schwächer als in den letzten drei Jah⸗ ren, während deren er resp. 16.½, und 61 pCt. betrug.

Der k Güterverkehr umfaßte im Jahre 1870: cg. 1395 Millionen Centner, worunter indeß die beförderten Equipagen, sonstigen Fahrzeuge und Thiere, sowie die eigenen Betriebsdienst und Baugüter der Bahnen nicht einbegriffen sind. Der Güterverkehr, welcher während des 1. Semesters 1879 in stetem Aufschwung begriffen war, wurde durch den hereingebrochenen Krieg namentlich auf den, dem Kriegsschau— platze zunächst gelegenen und dann auf den zu den Haupt⸗ Etappenstraßen gehörenden Bahnen noch länger unterbrochen als der Personenverkehr, während der Verkehr auf anderen deutschen Bahnen, welche ihrer geographischen Lage nach an den kriegerischen Ereignissen einen direkten Antheil nur in ge— ringem Umfange hätten, durch die Inanspruchnahme von Personal und Material zu Militärzwecken fortwährend ge— lähmt und behindert worden ist. egen Ende des Jahres fand zwar ein so großer Andrang von Gütern statt, daß die Transporte kaum bewältigt werden konnten, dessenungeachtet ist aber bei einer Anzahl von Bahnlinien ein Rückgang des Güterverkehrs hervorgetreten. Eine genaue Trennung der Güter nach Tarifklassen ift zwar bei einer Zahl von Bahnen nicht festgehalten; annähernd kommen indeß von den beförderten Gütern auf Eilgüter 1, pCt., Postgüter (n pCt., Güter der Normalklasse und sperrige Güter 1,0 pCt., 3 der ermäßigten Klassen 54, pCt., Kohlen und Koks 33,8 pCẽt, Für den Transport von Kohlen und Koks sind folgende Eisenbahnen von Bedeutung und kommen für 1870 mit folgenden von ihnen beförderten Mengen in Betracht: die Bergisch⸗ Märkische mit 93,918,915 Ctr., die Cöln⸗ Mindener mit 74,779,864 tr, die Oberschlesische mit 46,374,019 Etr, die Saarbrücker mit 38,943,213 Etr, die Rheinische mit 34,219,810 Etr., die Niederschlesisch⸗Märkische und Schlesische Gebirgsbahn mit 23,1 74,375 Etr, die Hannoversche mit 2,056,151 Etr, die Westfälische mit 15,883,192 Ctr., die Pfälzischen Eisenbahnen mit 15,191, M3 Etr., die Breslau - Schweidnitz- Freiburger mit 12,221,446 Ctr, die Braunschweigische mit 10401,438 Etr., die Magdeburg: Cöthen⸗Halle - Leipziger mit „dz, 019 tr., die Wilhelmsbahn mit 9,575,327 Etr., die Wuürttembergische mit 9, 112, 264 Ctr.

Was die finanziellen Ergebnisse der deutschen Bah— nen betrifft, so stellen sich dieselben für 1870 folgendermaßen:

Einnahmen. Ausgaben. Ueberschuß.

1) Staatsbahnen 73,0546 541 Thlr. 140,436, 612 Thlr. . 2) Privatbahnen ; unter . ,,. verwaltung... 245029420 * 10,932,176 13.097.244 * 3) Privatbahnen ö ö unter eigener Verwaltung.. 72 965,2ů; 1 32,969,118 391996, 155 *

zusammen T bb gd css Tir Giso Th. sr d-, Tm.

Von den vorstehend nachgewiesenen Einnahmen entfallen ea. 28 pCt. auf den Personenverkehr, 6, pCt. auf den Güter⸗ verkehr und 5H pt. auf sonstige Erträge. Die Ausgaben machten 49,3 pCt. aller y aus, doch war das Ver— hältniß bei den einzelnen Besitzkategorien insofern ein verschie⸗ denes, als dasselbe bei den Stäatsbahnen 55, pCt., dagegen bei den Privatbahnen unter Staatsverwaltung nur 45,5 *péCt. und bei den Privatbahnen unter eigener erwaltung nur 45,9 pCt., betrug. Das Verhältniß der Einnahmen zu dem verwendeten Anlagekapital kann nicht genau angegeben werden, da bei mehreren Bahnlinien die Baurechnungen noch nicht ab— geschlosen waren. Annähernd ist das verwendete Anktagekapitalo durch die Einnahmen mit ca. 12 pCt. verzinst worden.

Nach Abzug aller Ausgaben von den Einnahmen ergiebt sich für 1879 ein Ueberschuß von S5, i thin. 1 ea. 65 pCt. des verwendeten Anlagekapitals. Bei den einzelnen Bahnlinien ist dieser Ueberschuß allerdings ein sehr verschiedener gewesen. Abgesehen davon, daß für die Ostpreußische Südbahn und die Rechte Oderufer⸗Eisenbahn der Ueberschuß in Prozenten

des Anlagekapitals nicht zu berechnen war, weil letzteres noch nicht feststeht, haben drei Bahnen (die Zittau -⸗Reichenberger, die Stendal ⸗Salzwedeler und die Oberhessische) für 1870 einen Ueberschuß überhaupt nicht nachgewiesen, da die Ausgaben höher als die Einnahmen waren. Die übrigen Bahnlinien rangiren nach der Höhe ihres Ueberschusses folgendermaßen:

J. Staatsbahnen:

1) Preußische Ostbahn ...... ...... .... S, 68 pCt. h Main⸗Weserbahn 8, ? * 3) Hannoversche 7,90 . ain⸗Neckarbahn. . . .... ..... ... 6 6,41 5) Sãächsische Staatsbahn. . . Riiebersche. Mart. Ii. ScleJ. Sebirgsbahn Saarbrücker 5,15 Westfälische .... ...... ...... 5,01 denn, e,, 44 4,89 Bayerische 4,70 Badische 4* Bebra⸗Hanauer os Württembergische 3, os ö n 2,81 J (e,, m. . 2,75

IJ. Privatbahnen unter Staatsverwaltung.

Oberschlesische Neisse⸗Brieg Bergisch⸗Märkische Stargard ⸗Posener Breslau⸗Posen⸗Glogauer Wilhelms bahn

Gößnitz Gera

8) Rhein⸗ rn .

9) Löbau-Zittau

10) Greiz⸗Brunner

III. Privatbahnen unter eigener Verwaltung.

7 Nürnberg ⸗Fürth 64 Magdeburg⸗Cöthen⸗Halle⸗Leipzig 5 ' Braunschweigische Berlin Anhalter eg Berlin Hamburg 77436. 6 .. 6. ; essische Ludwigsbahn Leipzig Dresdener Bayerische Ostbahn Magdeburg⸗Halberstadt Berlin Stettin (Stammbahn) Thüringische Rheinische Breslau⸗Schweidnitz⸗ Freiburg Niederschlesische Zweigbahn Altong⸗ Kieler Pfälzische Taunus Magdeburg ⸗Wittenberge Frankfurt⸗ Hanau ö

übeck Büchen Homburger

erlin⸗ Görlitzer Glückstadt⸗ Elmshorn Schleswigsche Werrabahn Vorpommersche Kirchheimer Stargard⸗Cöslin ˖ Colberg = Cottbus ⸗Großenhain

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S e O - - DN

n n X n N , e , e e, e, e, e, r, r, e e, , , , r , . a, e.

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33) Tilsit⸗Insterburg 34) Nordhausen⸗Erfurt 3, Cöslin⸗ Danzig ü 36) Märkisch⸗Posener 2

Es rentirten hiernach also noch, abgesehen von der ost— preußischen Südbahn und der Rechten Oderufer⸗Eisenbahn:

über 20 Prozent 1 Bahnlinie. von 10—20 ö 5—10 4 —5 3— 2— 1—2 Y 1 unter 0

Siernach haben die Eisenbahnunternehmer, da eine Ver= zinsung des Anlagekapitals unter 5 pCt. deshalb als eine nicht angemessene e werden kann, als von dem diesen Prozent- sätäzen zu Grunde liegenden Ueberschusse noch Steuern, Einlagen in die Reserve⸗ und Erneuerungsfonds u. s. w. in Abzug enen bei æ8 verschiedenen Linien nur ungenügende Revenüen erhalten.

Bezüglich der auf den deutschen Bahnen im J. 1870 vor⸗ gekommenen Unglücksfälle ist schließlich noch zu erwähnen, daß bei fahrenden Zuͤgen (inkl. ihres Aufenthalts auf den Bahn⸗ höfen) 77 Unfälle vorgekommen und dabei 227 Personen be⸗ schädigt und 36 getödtet worden sind. Außerdem wurden un. abhängig von diesen Unfällen durch eigene Schuld der Be— troffenen 197 Pers. beschädigt und 262 getödtet. Bei 90 Un- fällen, welche eine , . von Personen nicht zur Folge hatten, sind 5g Lokomoliven, 3 Tender, 50 Personen., 272 Güter und 1 Postwagen zerstört oder stark beschädigt worden. Auf den Bahnhöfen, auf der Bahn und bei nicht im Gange befindlichen Zügen wurden ohne . Verschulden bei 47 Unfällen 24 Pers. beschädigt und 17 getödtet, sowie durch

e e r e, n .

eigenes Verschulden 328 Pers. . und 198 getödtet, außerdem sind 29 Lokomotiven, 8 Tender, 4 Personen,, 11; Güterwagen und 3 sonstige Fahrzeuge bei Unfällen, die eine Verletzung von Personen nicht zur Folge hatten, zerstört oder stark beschädigt worden.

Uebersicht der Haupt⸗Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins durch Courier und Schnellzüge. 7. 45 Ab. 7. 45 Ab

Abgang na Austerdam. 5 uber Mh fe sder . 6

Ankunft in Salzbergen. II. 50 V. 9. 35 V.« Abgang nach t ;

Basel. Ankunft in Über Eisenach resp. Kreiensen. ß . 4 50 Rm * 7.

Abgang nach

Bremen. . ; über Braunschweig oder 4 158

Gardelegen. 6. 35 Ab. 4

J 6. 35 Ab. Abgang nach 8. 45 fr. nt in n. 6 20M m. Abgang nach 4

1 Brüssel. über Cöln oder ö

8 1 9 5 2 8 8 1 7

Ankunft in

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Ankunft in

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Abgang nach ö

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über Braunschweig, gl0 Gardelezen oder Kreiensen. /8 34 Ab

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Ankunft in

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Abgang nach. .. .. I An ant in Danzig.

Ab 3. nach

o Ve, in. * . 10. 10 A. ** 9. 32 Va 7. 45 Ab. *

11.57 Ab. * 68. 15 fen

Frankfurt a. R. )8. 30 Ab. über Eisenach resp. Kreiensen. 7. 45 Ab. * 8. 28 fr.

S. 45 fr

Genf. 10 Ab. .

(über Kreiensen resp. Eisenach. 3. 25 N. 3.

Ankunft in Dresden.

Abgang nach Ankunft in

Abgang nach Ankunft in

.

7. 45 47. 45 Ab.

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über Oberhansen oder . . Ab.

Ankunft in Saljdergen. 6 3 * 14

d Abgang nach 2. 15 N. * III Ab.

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Abgang nach 2. 15 N Y IL Vb. ,,,, wen ie , n T. Abgang nach ; . 11. 5 Ab. nr ft ir Königsberg i. Pr. I. free 11. , e Abgang nach Kopenhagen. 11 Ab. An nf in über Fridericia. 10. 30 Ab.“

Abgang nach Ankunft in

Abgang nach

Abgang nach

Ankunft in über Ostende.

ban nach Lübeck.

M in direkt oder über Hamburg. A. 18. . München. ? 8. 30 Ab.

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Ankunft in burg. 5 fr. 5. 30 N.

Abgang nach 8. 45 fr y siĩ V

7. 5 Ab. aris. 10 Ab. S8. 45 Ab⸗

P über Gladbach oder Coln. 10. 15Vm. 4 10. 15 Vr 9.5 Ab.“ 9.5 Ab.“ 9.5 Ab.“ Abgang nach Posen. , über Kreuz oder Ankunft in Frankfurt a. d. O. ö

Abgang nach ä nf in . . nach St. Petersburg.

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Stettin. Stockholm. über Kopenhagen.

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Triest. über Breslau, Dresden oder Görlitz

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11 Ab. * ö 9. 14 A. ** 7. ,, 5 12 ware, f,. Wien. . * fr. über Breslau, Dresden 8 ö.. 2 oder Görlitz 5. 26 Rm 9' Abgang nach 5 S. 45 fr

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Deutscher Neichs⸗

und

Königlich Preußischer Staats⸗-Anze

Das Abonnement beträgt 1 Thlr. 7 Sgr. G Pfg.

sür das Vierteljahr.

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Alle pe- Anttalten zes 2n- nnd Ane lende

nehmen Kestellung an,

Berlin, Sonnabend, 6.

———

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem . dänischen Legations Kath und Departe⸗ ments ⸗Sekretär de Coninck im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kreisgerichts Rath a. D. An ders u Pr.⸗Eylau und dem Kanzlei⸗ Rath Käufer, Bureauvorsteher bei der Provinzial- Steuer ⸗Direktion zu Posen, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife, dem Kreisgerichts Rath von Lichten berg zu Torgau den Rothen Adler Orden vierter Klasse; dem Schulzen Bludau zu Arnsdorf, Kreis Heilsberg, das Kreuz der vierten Klasse des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern; den Schullehrern ꝛc. Ziebarth zu Pe— terawe, Kreis Samter, und Hube zu Draschwitz, Kreis eit, den Adler der vierten Klasse desselben Ordens, dem örster Borchardt J. zu Forsthaus Grunewald, Kreis Neu⸗ ettin, den Schullehrern Scha us zu Nordenstadt im Main⸗ reise, Schröder . Wehe, Kreis Lübbecke, und Dahlke zu Grünwald, Kreis Neustettin, sowie den Schulzen Luttert zu Berkenbrügge, Kreis Arnswalde, Röhl zu Alt-Klücken, dessel. ben Kreises, und Dreger zu , . Kreis Soldin, das Allgemeine Ehrenzeichen; und, endlich dem Schreinergesellen 3 Schweden zu Eöln die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.

Deutsches Reich.

Von Zeit zu Zeit gehen der Ober⸗Postdirektion anonyme Schreiben zu welche sich theils auf Aenderungen der bestehenden dienstlichen Einrichtungen beziehen, theils Bemerkungen über

den Dienstbetrieb, sowie Insinuationen bezüglich einzelner Be⸗

amten oder Unterbeamten enthalten. Allen derartigen ano⸗ nymen Anträgen, Reklamationen ꝛc. wird grundsätzlich keine Folge gegeben. Berlin, den 22. Rovember 1872. Der Kaiserliche Ober ⸗Postdirektor. Sach ße.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem praktischen Arzt Dr. Tichy hierselbst den Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Berlin, 23. November.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Alfred von Groß britannien, Herzog von Edinburg, ist gestern Nach mittag hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse ab- gestiegen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisher in der , ,, ,. des Königlichen Ministeriums für Handel, Gewerbe und a e Arbeiten als Hülfsarbeiter beschäftigt gewesene Königliche Regierungs- und Bau -Rath Grotefend ist als technisches Mitglied fan Königlichen Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn in Breslau . worden. . .

em früheren Königlichen Ober⸗Betriebs-Inspektor der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn Carl Schmeitzer zu Berlin ist die Stelle eines technischen Mitgliedes der Koͤnig⸗ lichen Direktion der Ostbahn zu Bromberg verliehen worden.

Dem Schlossermeister A. Garau zu Berlin ist unter dem 20. November 1872 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung nachgewiesene Sicher⸗ . an Buchstaben ˖ Combinations. Schlössern auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Um⸗ fang des Preußischen Staats ertheilt worden. ,,, .

Der Rechtanwalt und Notar Müller zu Rybnik ist unter Verleihung des Notariats im Departement des Appellations.« gerichts zu Frankfurt a4. O. an das Kreisgericht in Cüstrin, mit Anweisung seines Wohnfsitzes daselbst, versetzt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und

Medizinal Angelegenheiten. ;

Auf den Bericht vom 4. September d. J empfängt die Königliche Regierung anbei * Abschrift der Verfügung vom 5. d. Mis, welche der Herr Jüstiz Minister wegen Auslegung des §. 8 des Gesetzes vom 9. März d. J. an das Königliche Appellationsgericht in Naumburg erlassen hat, zur Kenntniß⸗ nahme und weiteren Veranlassung.

Berlin, den 11. November 18̃2. ̃

Der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-⸗ ngelegenheiten. n Vertretung: Dr. Achenbach. An die Königliche Regierung zu N.

Abschrift (nebst Anlage) erhält die Königliche Regierung ꝛe. zur Kenntnißnahme und n, 5 Der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ ngelegenheiten. In Vertretung: Dr. Achenbach. An sämmtliche übrige Königliche Regierungen und Land— drosteien und an das Könlgliche Polizei⸗Präsidium hier.

) . Das Königliche Appellationsgericht erhält Abschrift eines an den Herrn Minister der geistlichen zc. e , ,, erstatteten, von diesem dem Justiz⸗Minsster mitgetheilten Berich Uu N. vom 4. September er, die 6er einer Liquidation des Prcheffe⸗ Dr. X. hierselbst betreffend. 82 Der Justiz⸗Minister erachtet es in Uebereinstimmung mit dem Herrn Minister der geistlichen 2. n, . enheiten nicht für statthaft, den §. 8 des Geseßeßs vom 9. März . * (G. S. S. 265) dahin aus-⸗ zulegen, daß die daselbst bestimmte Gebühr für jedes einzelne körper- liche Qbjekt, auf welches die chemische Untersuchung zu richten ist, be— sondert 44 berechnen sei. Es kann nicht füglich darauf ankommen, ob der Gegenstand der , in mehrere körperlich getrennte Obfekte zerfällt, oder sich in einer koͤrperlich ungetrennten Sache dar⸗ stellt. Der Wortlaut des Gesetzes und die Natur der Sache weist

vielmehr darauf hin, daß eine einfache Ansetzung der in Nede stchen.

den Gebühr nur dann statthaft ist, wenn die vorzunehmenden Fest=

stellungen ihrem Zwecke nach sich als . darstellen, d. h. wenn

sie auf verschiedene Beweisthatsachen gerichtet sind.

Wenn sich nun auch das , , welches zu den ht. in

Frage stehenden chemischen Analysen Veranlassung gegeben hat, aus dem Berichte der Regierung nicht vollständig ergichi, so i del als wahrscheinlich vorauszusetzen de es sich nur um zwei Fesistellun en, nämlich darum, ob in ber eiche Gift vorhanden war und ob

er Verdächtige sich n Besize von Giftstoffen befand, gehandelt hat.

Ist diefe Voraussetzung richtig, so würde man zu dem Ergebniß

gangen daß dem Professor Dr. N. ein Gebührenbetrag bis zu

Ur. angewiesen werden kann.

Das Kreisgericht zu N. ist anzuweisen, nach den vorstehenden Gesichts punkten anderweit über . zu befinden, ob die Gebühr des §. 8 ein oder wie vielfach in Ansaßz zu bringen ist und sich hier⸗ nächst wegen Arbitrirung des angemessenen Gebührenbetrages mit der Regierung zu N. wieder in Verbindung zu setzen.

Berlin, den 5. November 1872.

Der Justiz · Minister Leonhardt. An das Königliche Appellationsgericht zu N.

stichtamtlich *

Dentsche s Reich.

reußen. Berlin, 23. November. Se. Majestät der Kaiser und e n empfingen heute die Hofmarschälle, hörten die Vorträge des Chefs der Admiralität, General-⸗Lieute⸗ nants von Stosch, und des Chefs des Militär-Kabinets, Obersten von Albedyll, und nahmen die Meldung des zum Chef des 8. Artillerie Regiments ernannten Generals der In fanterie von Peucker entgegen. Um 111 Uhr machte der Herzog von Edinburg Königliche Hoheit im Königlichen Palais Höchstseine Aufwartung. Spater arbeiteten Se. Majestät mit dem Geheimen Kabinets⸗Rath von Wilmowski.

Ueber den Verlauf der diesjährigen Hofjagden in Letzlingen gehen uns noch folgende ausführlichere Mitthei⸗ lungen zu: .

Am 17. d. Mts., Abends 6 Uhr 50 Minuten, trafen Se. Majestät der Kaiser und König in Letzlingen ein, um am 18. und 19. d. M. im Königlichen Jagdgehege zu jagen. In der Allerhöchsten Begleitung befanden Sich Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Carl und Friedrich Carl, der Kronprinz und der Prinz Georg von Sachsen, der Herzog von Anhalt, der Prinz August von Württemberg, Fürst i. Graf Otto zu Stolberg⸗Wernigerode, die General ⸗Lieutenants von Blumenthal, Graf Goltz, von Schwartzkoppen, von Schimmel⸗ mann, der Minister des Königlichen Hauses Freiherr von Schleinitz, der Vize⸗Ober⸗Jägermeister von Meyerinck, die Hof Jägermeister Graf v. d. Asseburg und Freiherr von Heintze, der Leibarzt Dr. von Lauer, der Land ⸗Forstmeister Ulrici ꝛc.

Im eingestellten Treiben Rodöbel, der Oberförsterei Jäve— 16 wurden am ersten Jagdtage 20 Stück Rothwild, 133 Sfück Dammwild, 49 Stuck Sauen, davon 9 Stück Roth⸗ wild, 12 Stück Dammwild, 9 Stück Sauen durch Se. Majestät; in dem darauf folgenden freien Treiben Dahrenstedt, der Ober⸗ försterei Letzlingen, 6 Stück Rothwild, 28 Stück Dammwild, 2Hasen; am zweiten Jagdtage im eingestellten Treiben Siebenhügel, der Oberförsterel Letzlingen, 8 Stück Rothwild, 203 Stück Dammwild, 30 Stück Sauen, davon 27 Stück Dammwild, 10 Sauen durch Se. Majestät; im eingestellten Treiben Pfalz, der Oberförsterei Colbitz, 8 Stück Sauen, davon durch Se. Majestät 12 Sauen erlegt. Die Jagd hat somit, vom schönsten Wetter begünstigt, im Ganzen eine Ausbeute von 34 Stück Rothwild, 364 Stück Dammwild, 168 Stück Sauen, 2 Stück Hasen geliefert und Se. Majestät haben davon 2 Rothwild, 39 Stück Dammwild, 31 Stück Sauen erlegt.

Wie in den Vorjahren versammelten Se. Majestät die 3 Tb ft nach beendigter Jagd zum Diner im

a . Am 20., Morgens 8 Uhr, verließen Allerhöchst⸗ dieselben Letzlingen.

In der heutigen (7) Sitzung des Hau ses der Ab- eordneten, welcher am Ministertische die Minister des geen und der Justiz und der Regierungs⸗Kommissar, Ge— , Regierungs⸗Rath Persius, beiwohnten, wurden zunächst ie Namen der zum e, ,, gewählten Mitglieder bekannt gemacht, und zwar Vorsitzender Hr. Virchow, Stell— vertreter von Plitschke KLollande, Schriftführer Rickert, Stell. vertreter Kirch, Elsner von Grongw, von Benda, von Wedell— Malchow. Von dem Handels⸗Minister ist ein Gesetzentwurf eingegangen, betreffend die Abstandnahme vom Bau einer Eisen

ö sür Gerlin die Expeditio

den 23. Mr

s der Regierung

wdlton; Fietenplatz r. 8.

ein solcher über Das Haus ö =

lauten:

ta v 36 en

2 für di wecke der Wahl der e gebildet / u ö ee

Gesetes. 3. ö. ö. ö. .

, Ung d ng .

verpflichteten serfonen, Aktiengesel en und e,, , auf Aktien, welche von ihrem gesammten, auf dem platte e innerhalb des Kreises ,, „mm behlend , Tren , . 6 zu ; richten a Würden 21. Mai , men e

. . Erlaß der 2 . g den inzial⸗ Ver.

tretungen überlgssen, für ihre Provinz oder auch für einzelne Kreise derselben den Betrag von 75 Thalern auf den Betrag von 100 Thalern zu erhöhen, oder bis auf den Betrag von 50 Thalern zu ermäßigen. .

Für einzelne Kreise der Provinz Sachsen darf diese Erhöhung bis zu dem Betrage von 150 Thalern erfolgen.

Dem Wahlverbande der . ländlichen Grundbesitzer treten diejenigen Gewerbtreibenden und Bergwerksbesitzer hinzu, welche wegen ihrer auf dem platten Lande innerhalb des Kreises betriebenen ge— werblichen Unternehmungen in der Klasse A. J. der Gewerbesteuer mit dem Mittelsatz veranlagt sind (8. 14 Absatz ch.

lag ein Antrag des Abg. , vor: X Das Haus möge beschließen, die Regierung aufzufordern, schleu⸗ Rigst die dem Landtage übergebenen ere en. Nachweisungen über alle Kreise der betheiligten 6 Provinzen durch den Nachweis zu er gene, wieviel von den auf dem platten Lande an Grund- und Ge— äudesteuer zu entrichtenden 26 auf die mindestens 75 und 50 Thlr. zahlenden Grundbesitzer fällt und wie groß die Zahl in beiden Kategorien von Grundbesitzern ist.«

Zum JF. 183 hat derselbe Abgeordnete den a Antrag bezüglich der mindestens 100 Thlr. zahlenden Grunbbesitzer ge⸗ stellt. Beide Anträge wurden zugleich vom Antra steller durch die Behauptung begründet, die vorhandenen statistischen Nach⸗ weise gäben ein unvollkommenes Bild der künftigen Kreisver⸗ tretung. Der Geh. Reg. Rath Persius wies nach, daß die gege— benen Nachweise genügen und die geforderten Ergänzungen nicht vor der dritten Lesung zu beschaffen seien. Der Abg. Stengel unterstützte die Ansichten des Regierungs⸗Kommissars und hielt den Antrag Parisius für über ufig Der Abg. von Mitschke⸗ Collande erklärte sich überhaupt nicht damit einverstanden, daß die i f und kleinen Grundbesitzer nur nach der Steuerzahlung

efinirt werden. Die Rittergutsbesitzer hätte man als einen Wahlverband zusammen 3 sollen. Darauf wurden die §ę8§. 86 und 183:

§. 183. Bis zu einer anderweiten Beschlußfassung der Provin⸗˖ zialvertretungen tritt an die Stelle des im S§. 86 festgestellten Betrages von 75 Thalern Grund und Gebäudesteuer für die Kreise der Pro- vinz Sachsen der Betrag von 100 Thalern und für die Kreise des Re⸗ gierungsbezirks Stralsund der Betrag von 250 Thalern.

(über welchen ebenfalls wegen des ihn mit betreffenden Antrag Parisius schon hier abgestimmt wurde) in der Fassung der k . 88. 87 und 88

8§8. 87. (Bildung des Wahlverbandes der Landgemeinden) Der Wahlverband der Landgemeinden umfaßt: ;

I Sämmtliche Landgemeinden des Kreises; 2) sämmtliche Besitzer selbständiger Güter mit Einschluß der juristischen Personen, Aktien= Gesellschaften und e,, n,, , . auf Aktien, welche nicht zu dem Verbande der größeren Grundbesitzer §. 82) gehören; 3) die jenigen Gewerbetreibenden und Bergwerksbesißer, welche wegen ihrer auf dem platten Lande innerhalb des Kreises betriebenen gewerblichen Unternehmungen in der Klasse AI. unter dem Mittelsatze veranlagt ĩ

nd. f §. 88. (Bildung des Wahlverbandes der Städte) Der Wahl- verband der Städte umfaßt die Stadtgemeinden des Kreises. wurden ohne Debatte angenommen.

Zu §. 8) 4 ;

89. ,,, der Kreistags Abgeordneten auf die einzel- nen Wahlverbände.) ie nach §. 84 dieses Gesetzes , nach Maßgabe seiner Bevölkerungsziffer zustehende Zahl von Kreis— tags Abgeordneten wird . die drei Wahlverbände der größeren Grundbesttzer; der Landgemeinden und der Städte nach folgenden Grundsäßtzen y,,

) Die Zahl der städtischen Abgeordneten wird nach dem Ver hältniß der städtischen und ländlichen Bevölkerung, wie dasselbe durch

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