Bahnhofe, jedoch in thunlichster Rähe herzustellen. Ein allen An . . h 2 .
r es freies Terrain ist hierzu an geeigneter Stelle noch vorhanden.
Die nothwendigen Erwelterungen umfassen.
z einen größeren Guͤter⸗Bahnhof für den Stückgut ⸗ Verkehr
) einen solchen für den Rohprodukten⸗Verkehr mit den nöthigen — und Rangirgeleisen zur Formirung und Aufstellung von erzügen
3) die Bre fahrung gesonderter Personenzug · Geleise vom Rangir · bahnhof bis in den . ⸗
I eine Hauptreparatur⸗Werkstatt, vorzugsweise für den Wagen. park, da die im Eentralbabnhof bestehende, nicht erweiterungsfähige Werkstait künftig ausschließlich zur Reparatur von Lokomotiven ein ⸗ gerichtet und verwendet werden muß. ;
Mit Rücksicht darauf, daß die Stadt Hannover einen bedeutenden Lokalverkehr hat und zugleich Knotenpunkt der drei bedeutenden Eisen bahnrouten Berlin Cöln, Hamburg-Frankfurt a. M. und Bremen ⸗˖ Leipzig ist, müssen die Anlagen von vornherein in beträchtlicher Aus dehnung und zugleich so ausgeführt werden / daß die Möglichkeit einer späteren Erweiterung gewahrt bleibt. Die aufzuwendenden Kosten sind deshalb auch erheblich; sie belaufen sich auf 46380, 000 Thaler, von denen übrigens mehr als R auf den Erwerb des in und bei Hannover sehr theueren Grund und Bodens entfallen.
Bis hierher ist die Rede nur von solchen Bahnen gewesen, welche auszuführen im Interesse des der proponirten Erweiterung des Staats ; Eisenbahnnetzes zu Grunde liegenden Prinzips nothwendig erscheint. Es erübrigt noch, auch die Vorschläge bezüglich zweier anderer Bahnen zu rechtfertigen, deren Bau aus anderen Gründen nicht wohl länger hinausgeschoben werden kann und welche ün §. 1 des Gesetzentwurfs sub g und h genannt sind. .
ad I. g. Saarbrücken⸗ Neunkirchen. Saarbrücker Stammbahn in der absoluten Entfernung von etwa Meile, zieht sich von Suüdwesten nach Nordosten das sogenannte ö hin. Unter diesem Thal weg erstrecken sich in großer
ächtigkeit die Flötze des Saarbrücker Kohlenbeckens. Von der Berg. verwallung sind in Folge dessen an verschiedenen Punkten dieses Thals bereits drei Schächtanlagen in Angriff genommen, denen weitere Bauten in nicht zu ferner Frist folgen werden. Aus den im Bau begriffenen Schächten wird die Kohlenförderung, wenn nicht unvor— hergesehene Hindernisse eintreten, in drei Jahren beginnen können.
Um demnächst die Abfuhr der geförderten Kohlen zu ermöglichen, ist die Anlage der projektirten Bahn durch das Fischbächthal mit An= schlüssen an die vorhandenen Schienenwege dringendes Bedürfniß, außerdem ist aber auch die Bahn nothwendig, um die bestehende Linie Saarbrücken ⸗ Neunkirchen, welche den täglich wachsenden Verkehr kaum noch zu bewältigen vermag, zu entlasten. Wie bedeutend dieser Ver⸗ kehr schon zur Zeit ist, geht daraus hervor, daß den Bahnhof Saar- brücken täglich 11 Zuge passiren, und diese Station hiernach zu den frequentesten Stationen Deutschlands zählt. . ;
Nach den von der Eisenbahndirektlon in Saarbrücken angefertig⸗ ten Vorarbeiten soll die neue Bahn westlich des Bahnhofs St. Johann von einem neu anzulegenden Rangir⸗ 6 Vertheilungsbahnhofe, welcher nicht allein mit dem Bahnhofe St. Johann, sondern auch mit dem Bahnhofe Malstatt der Saarbrücker Hafenbahn und mit der Linie Saarbrücken⸗Forbach resp. Saarbrücken -⸗Trier in direkte Schienen verbindung gebracht würde, ausgehen und in nördlicher resp. nord- ostlicher Richkung im Fischbachthale aufwärts bis Wasserscheide zwischen Saar und Blies oberhalb Quierscheid zu führen, nachdem vorher eine kurze Bahn in das Trenkelbachthal aufwärts, bis zu der daselbst in der Ausführung begriffenen Schachtanlage abgezweigt ist. Nördlich von Erkershöhe bei Grube Merchweiler wendet sich sodann die Linie östlich, durchdringt die Wasserschelide mit einem Tunnel und erreicht 1 Zwweigbahn nach den Grubenstationen Itzenplitz und
eden.
Bezüglich Weiterführung der Bahn von Grube Itzenplitz war bei den ersten generellen Voruntersuchungen im Jahre 1867 angenom- men, daß die Bahn mit selbständigen Geleisen neben der er- wähnten Zweigbahn und von dem H luß r' rl derselben an die Hauptbahn, neben letzterer bis zum Bahnhofe Neunkirchen fortgesetzt werden solle. Neuere Untersuchungen lassen es jedoch zweckmäßig er⸗ scheinen, die Bahn von der Frubenstation Itzenplitz ab ganz unab- hängig von den bestehenden Bahnen an den Höhen zwischen Lands weiler und Schiffweiler entlang, an der Kohlwalder Grube vorüber bis zum Bahnhof Neunkirchen durchzuführen. In den Kosten würde hierdurch ein nennenswerther Unterschied nicht eintreten.
Die Gesammtlänge der Bahn wird in beiden Fällen inkl. der
Zweigbahn in das Trenkelbach Thal 3,7 Meilen betragen. Die Kosten sind in Folge des Tunnelbaues auf der Wasserscheide zwischen Saar und Blies, der nothwendigen bedeutenden Geleisanlagen auf den einzelnen Zechenstationen, sowie der kostspieligen Bauten bei Saarbrücken nicht geringe; sie belaufen sich bei zweigeleisigem Unter= und eingeleisigem Oberbau und inkl. 360 9000 Thlr. für Betriebsmittel auf 2800000 Thlr. oder pro Meile auf 756,000 Thlr. Es tönnte die Frage aufgeworfen werden, weshalb nicht, statt in der Länge des Fischbachthals eine Parallelbahn zur alten Saar⸗ brücker Bahn zu hauen, von dieser letzteren Bahn aus Stichbahnen zu den einzelnen Schachtanlagen hergestellt werden. Die Gründe sind folgende: Die alte Saarbrücker Stammbahn folgt von Saarbrücken aus bis zur Wasserscheide zwischen Saar und Blies dem Sulzbach thale. Zwischen diesem Thale und dem Fischbachthale liegt ein er heblicher Höhenrücken, in welchem sich Quereinschnitte, die zur Durch= führung von Stichbahnen geeignet wären, nicht befinden, Es müßte also der gedachte Höhenrücken von jeder einzelnen Stichbahn mittelst Tunnel durchbrochen werden Abgesehen hiervon sind aber auch die bestehenden Geleise der Saarbrücker Stammbahn derart belastet, daß sie die Transporte mehrerer neuer Stichbahnen schwerlich würden aufnehmen können. Es würde also nur erübrigen, für die Trans porte der letzteren Bahnen neben den jeßigen Geleisen der Saarbrücker Bahn besondere Geleise anzulegen Auf solche Weise würden aber die aus der Anlage der Stichbahnen erwachsenden Kosten sich höher belaufen, als die Kosten der projektirten Parallelbahn, ohne dabei einen gleich großen, geschweige größeren Vortheil zu gewähren.
ad J. h. Schlußstück der Berliner Verbindungsbahn, Schöneberg -Ehagrlottenburg. Die Berliner Verbindungsbahn, für welche durch das Gesetz vom 9. März 18657 die Mittel bewilligt sind, führt von Schöneberg an der Berlin- Potsdam Magdeburger Bahn über Tempelbof, Nixdorf, Nummelsburg, Gesundbrunnen und Moabit bis zur Berlin- Lehrter Eisenbahn. Der Ring um die Stadt ist somit nicht geschlossen; hierzu bedarf es noch des Ausbaues der Strecke von Schöneberg über Wilmersdorf, Charlottenburg bis
fn K der Verbindungs⸗ und der Berlin ˖ Lehrter enbahn.
Schon zur Zeit der Vorlage des Gesetzes vom 9. März 1867 wurde vielfach die Ansicht geäußert, daß es sich auf die Dauer ö lich werde vermeiden lassen, die noch vorhandene Lücke in der Ver bindungsbahn auszufüllen. Diese Ansicht hat sich im vollsten Maße als richtig bestätigt; schon jetzt, wo die Bahn erst eine verhältniß- , kurze Zeit im Betriebe sich befindet, und der Verkehr noch nicht diejenigen Dimenstonen angenommen hat, welche er mit der Zeit unzweifelhaft gewinnen muß, ist es offenbar, daß sich ohne
Schließung des Ringes ein zweckmäßiger, den Bedürfnissen des Ver⸗
kebrs, insbesondere des Personenverkehrs, ausreichend Rechnung tra— 6 Betrieb gar nicht herstellen läßt. Für die Belebung des letzteren
nd als Grundbedingungen eine zahlreiche Anzahl von Personenzügen und ein billiger Preis der Fahrt anzusehen. Sowohl der Einführung der ersteren, auch der weiteren Fahrpreis -Ermäßigung steht aber der Um⸗ stand resp. Uebelstand entgegen, daß die in Wirklichkeit nahe bei ein ander liegenden Anschlußstationen der Berlin- Anhaltischen und der Berlin Potsdam Magdeburger Bahn einerseits, und der Berlin ⸗Lehr⸗ ter, Berlin Hamburger und Berlin- Stettiner Eisenbahn andererseits nur mittelst des großen Umwegs über Tempelhef , . Rum⸗ melsburg und Gesundbrunnen zu erreichen sind. Hierdurch erhöhen sich nicht nur die Betriebsausgaben für den Verkehr zwischen diesen Bahnhöfen, sondern es wird auch durch ein und denselben Verkehr die Bahn in ungleich stärkerem Maße belastet, als wenn der Rin 6e, und dadurch die Entfernung sämmtlicher An⸗ schluß Stationen unter sich auf ihre naturgemäße Länge gebracht wäre. In diesem Falle würde sich der Verkehr mit einer verhältniß⸗ mäßig geringeren Zahl von Zügen bewältigen lassen, somit zu einer
Nördlich von der
weiteren . derselben fh Bewältigung eines verstärkten Verkehrs die Möglichkeit geboten sein. Im Uebrigen würde aber auch selbst ohne Verniehrung der jetzigen Zahl der Züge die Zabl der Ver. bindungen erheblich vergrößert, weil für viele Fahrten die Zuge beider ., annähernd 666 zweckm 6 u benutzen sind.
Zu dieser erhöhten Leistungsfähigkeit der Bahn kommt noch der Umstand hinzu, daß es bei der eingetretenen Wohnungsnoth sehr wünschenswerth erscheint, für die Bevölkerung der Hauptstadt die Möglichkeit zu erleichtern, ohne Schädigung ihrer geschäftlichen Interessen außerhalb des f en Stadtbezirks billigere Wohnung nehmen zu tönnen. Zur 5 in der Nähe Berlins eignet sich aber kaum eine andere Gegend besser, als die zwischen Schöne⸗ berg und Charlottenburg.
Die Länge der Bahn wird rund 2 Meilen betragen ihre 5 beziffern sich auf öh Hö0 Thaler. Davon entfallen allein auf den Grunderwerb rund 1600090 Thaler, auf die Erdarbeiten 0000 Thaler, auf die Wege - Ueber ünd Unterführungen 450000 Thaler, guf die Geleisanlagen 7600000 Thaler. Uebrigens ist mit Rücksicht darauf, daß der Verkehr gerade auf dieser Strecke ohne Zweifel groß artige Diniensionen annehmen wird, und deshalb mit der Zeit zwei Geleise für den Güter und Personenverkehr nicht ausreichen werden, der Grunderwerb für 4 Geleise vorgesehen. Der Ermittelung der Kosten für den Unter und Oberbau sind dagegen vorläufig nur zwei Geleise zu Grunde gelegt. .
Nicht unerwähnt 9j bleiben, daß die Reglerung in der An nahme, es werde die Steigerung der Bodenpreise noch weitere Fort⸗ 6 machen, bereits einen Theil des für die Bahn erforderlichen
errains freihändig erworben und zu dem Ende r m schon über eine größere Summe aus bereiten Mitteln vorschußweise verfügt hat. Die Regierung ist sich bewußt, hierdurch den finanziellen Interessen des Landes gedient zu haben, auch ist sie überzeugt, daß das erworbene Terrain, sofern die Landesvertretung wider Erwarten mit der Ausführung der Bahn nicht einverstanden sein sollte, sich ohne Schaden ja mit Nutzen wieder veräußern läßt, im Uebrigen aber auch die Landesvertretung gern bereit sein wird, event. der Re⸗ gierung Indemnität zu ertheilen. 2
Wenn sich auf der einen Seite die Nothwendigkeit herausgestellt hat, die Ringbahn zu vollenden, so haben sich auf der andern Seite die Anlagen des bestehenden Theils der Bahn schon für den Verkehr in seinem jetzigen Stadium als unzureichend erwiesen. Insbesondere bedürfen die Geleisanlagen sämmtlicher vorhandenen 3 ganz erheblicher Erweiterungen; ferner müssen verschiedene Anschluß⸗= resp. Verbindungsgeleise gelegt werden endlich ist auch die Herstellung eines ausgedehnten Rangirbahnhofes bei Ruinmelsburg zum dringensten Bedürfniß geworden, um den Bahnhof der Niederschlesisch˖Märkischen Eisenbahn in Berlin, welcher den eigenen Verkehr kaum aufzunehmen vermag, von den mit der Verbindungsbahn von und nach den ande ren Berliner Bahnen zu befördernden Güter zu entlasten.
Die Kosten dieser sämmtlichen Erweiterungsbauten belaufen sich auf 1700, 000 Thlr., so daß sich der im Ganzen für die Verbindungs⸗ bahn aufzuwendende Geldbedarf auf 6100009 Thlr. stellt.
Nach dem Vorstehenden betragen die Kosten: ; .
I) für die Bahn von Berlin nach Wetzlar 6016 Meilen 50st 50 oho Thlr. 2) für die Moselbahn 228 Meilen 2750 000 Thlr, 3) für die Bahn von Hanau nach Friedberg 4 Heilen 2960090 Thlr. für die Bahn von Godelheim nach Northeim 80 Meilen 5 G00 TIhlr. 5) für die Bahn von Welwer nach Dortmund 4 Meilen 31500006 Thlr. 6) sür die Bahn von Harburg über Soltau nach Hannover 17.5 Meilen 114120000 Thlr. N für die Bahn von Saarbrücken durch das Fischbachthal nach Neunkirchen 37 Meilen 2S00000 Thlr. 8) für das Schlußstück der Berliner Verbindungs bahn 2 Mellen 4 00000 Thlr. — 124,8 Meilen 101920090 Thlr. Hierzu kommen: a) für die ,, en. des Bahnhofs Hannover 1386000 Thlr. hb) für die Erweiterung der Bahnhöfe und Geleis⸗ Anlagen der Berliner Verbindungsbahn 17500000 Thlr. — 6680000 Thlr. im Ganzen 163000000 Thlr. .
Was die Baufristen betrifft, so sind für die Bahnen ad 1, 2 und 6 fünf Jahre, ad 3, 4, 5 und 7 drei Jahse und für das Schlußstück der Berliner Verbindungsbahn zwei Jahre angenommen.
Es wird aber ausdrücklich bemerkt, daß die Regierung für eine ganz pünktliche Einhaltung dieser Fristen umsoweniger einstehen kann, als es, abgesehen von der Schwierigkeit, mit welcher bei der ausge⸗ dehnten Bauthätigkeit innerhalb des ganzen Staatsgebiets die Be= affen der Makerialien verbunden ist, auch zweifelhaft erscheint, ob
er Reglerung jeder Zeit die erforderlichen personellen Kräfte zur Ver= fü ung stehen werden. z
Zu dem obengedachten für Neubauten vorgesehenen Betrage von 108, 600000 Thlr. treten sodann noch die für die Vermehrung des Betriebsmaterials und für die Anlage des zweiten resp. dritten Ge leises auf verschiedenen Bahnstrecken erforderlichen Summen von k Thlr. und 3000000 Thlr., insgesammt 12000000 Thlr.
inzu.
Es ist zur Genüge bekannt, daß nach dem Kriege mit Frankreich die Eisenbahnen mehrfach in die Lage gekommen sind, den über jede Erwartung hinaus gesteigerten Verkehr vorübergehend nicht bewäl— tigen zu können, und daß in Folge dessen zeitweise, zum Nachtheil des Handels und der Industrie, Verkehrsstockungen von mehr oder minder bedeutendem Umfange stattgefunden haben. Der Grund für die auf solche Weise sich dokumentirende, der Entwickelung des Ver⸗ kehrs gegenüber ungenügende Leistungsfähigkeit der Bahnen lag ein mal in dem Mangel an einem ausreichenden Lokomotiv⸗ und Wagen park, zum andern darin, daß auf einzelnen Bahnen resp. Bahn strecken auch die Geleise nicht ausreichten, die zur Vefriedigung sämmtlicher Bedürfnisse erforderliche Zahl von Zügen zu fahren.
Sobald die Regierung diese Uebelstände erkannte, schritt sie zu deren Abhilfe Bereits unterm 4. Dezember 1871 und 5 März 1872 Nr. 28 und 220 der Drucksachen des Hauses der Abgeordneten) legte sie der Landesvertretung Gesetzentwürfe vor, in welchen sie für die Vermehrung des Betriebsmaterials der Staatsbahnen die Summe von 425006090 Thlr. und ebenso nicht unbedeutende Mittel für Geleis anlagen in Anspruch nahm. Nach Erhebung der Gesetzentwürfe zu Geseßen, schritt sie sodann ungesäumt zu deren Ausführung, leitete den Bau der Geleise ein und gab das Betriebsmaterial in Bestellung inkl. dessenigen, für welches in den Anschlägen zu den zur Ausfüh— rung für Staatsrechnung durch das Gesetz vom 25. März 1872 be- stimmten Bahnen von Tilsit nach Memel, von Bebra nach Fried- land, von Arnsdorf aach Gassen nnd von Harburg nach Stade die Mittel vorgesehen æsind. Leider war es aber bei der Ueberhäufung sämmtlicher betreffenden Fabriketablissements mit Aufträgen nicht möglich, so kurze Lieferfristen zu erzielen, daß schon jetzt das gesammte in Auftrag gegebene Material zur Anlieferung gekommen wäre. Bis zum 1. Oftober er. waren vielmehr erst 84 Lokomotiven, 60 Personen ⸗˖ wagen und 2469 Güterwagen angeliefert, und es ist bis zum 1. Januar 1873 die weitere Lieferung von 68 Lokomotiven, 90 n en und 10935 Güterwagen zu erwarten. Für 1873 rückständig bleiben noch 239 Lokomotiven, 218 Personenwagen und 2041 Güterwagen.
In den Motiven zu dein vorgedachten Gesetze vom 25. März er. wurde bereits darauf hingewiesen, und von den vereinigten Kom- missionen des Abgeordnetenhauses für Handel und Gewerbe und für Finanzen und Zölle (fr. Nr. 270 der Drucksachen des Abgeordneten hauses 1871/72 auch anerkannt, daß die sür die Beschaffung von Betriebsmaterial n,, Summe von 47250 000 Thlr. wohl schwerlich zur Befriedigung des Bedürfnisses genügen werde. Diese Annahme hat sich bestätigt; nach den vorliegenden, auf Grund sorg= fältiger Ermittelungen aufgestellten Nachweisungen der einzelnen Di. rektionen beträgt die Summe, welche erforderlich ist, das Betriebs⸗ materigl so zu vervollständigen, daß mit demselben auch außergewöhn lichen Verkehrsbewegungen einigermaßen gerecht zu werden möglich ist, HMoo0 000 Thlr.
Es könnte den Anschein gewinnen, als wenn die Negierung, indem sie diese Summe schon jeßt, und bevor die durch das Geseß om 25. März er. bewilligten Mittel verwendet sind, beantragt, zu rühzeitig mit neuen Anforderungen an die Landesvertretung heran⸗ träte. Dies ist nicht der Fall; wollte die Negierung zögern, so würde sie sich nicht nur der Gefahr aussetzen, daß die Privatbahnen für das Jahr 1874 und noch darüber hinaus die Fabriken mit ihren Auf⸗ trägen vollständig okkupirten, sondern auch die Möglichkeit sich ent ⸗ . lassen, etwa eintretende günstige Konjunkturen benußben zu nnen. 21 Neben der Vermehrung des Betriebsmaterials soll auch eine Aus
dehnung der Geleisanlagen der . Bahnen stattfinden und war zum Kostenbetrage von insgesammt 3,000 ο0 Thlr. Dafür . gebaut werden: .
d Das zwelte Geleis: a. auf der Niederschlesisch. Märkischen Eisenbahn von Ruhbank bis Dittersbach; h. auf der Westfälischen Eisenbahn von Warburg nach . c. auf der Saarbrücker Eisen.˖ bahn von Dillingen nach Völklingen und von St. Johann nach Brebach; d auf der Hannoverschen Bahn von Northeim bis zur vormals 1 noverschen Landesgrenze bei Nüxei; e. auf der Bebra. Hanauer N,. von Hünfeld nach Neukirchen und von Saal münster nach Gelnhausen; f. auf der Nassauischen Eisenbahn von Bahnhof Wiesbaden der Taunusbahn bis zur Station Curve bei Vibrich, von Lorch nach St. Goarshausen, von Aumenau nach Weil. burg und von Ems nach Eschhofen. ; .
Y Das dritte Geleis: aj auf der Sagrbrücker Eisenbahn von St. Johann zur Grube Dudweiler, von Friedrichsthal zur Grube Altenwald und von der Grubenstation Dudweiler nach Sulzbach; Di kf der nassauischen Bahn von Station Curve bis Bahnhof
astel. ;
Für die Anlage des zweiten Geleises auf der ad f. erwähnten Strecke Ems ⸗Eschhofen ist bereits im Extraordinarium des Etats pro 1872 der Theilbetrag von 375,000 Thalern vorgesehen, so daß es sich jetzt nur um die Rest⸗ Summe von 420000 Thaler handelt, in wel. cher , . 71006 Thaler für die durch die Ausführung des am . bedingte Erweiternng der Station Fachingen ent. allen (
Die Gesammtlänge der hiernach neu anzulegenden Geleise be— trägt 2711 Meilen, der Kostenbetrag pro Meile im Durchschnitt 1II0 937 Thaler. .
Abgesehen von dem 5§. 1, dessen Inhalt vorstehend erörtert ist, bedürfen die übrigen Bestimmungen des Gesetzentwurfs kaum einer näheren Begründung.
Der §. 2 weist die r,, der Neu und Erweiterungs. ent . die Beschaffung des Betriebsmaterials dem Minister ür Handel 2c. zu.
SDemäß §. 3 soll der gesammte Geldbedarf in Höhe von 120 000 000 Thalern durch Veräußerung eines entsprechenden Betrages von Schuld. verschreibungen aufgebracht und dem Finanz. Minister Üüberlassen wer. den, den Zinssatz und die sonstigen Modalitäten der Verausgabung der Verschreibungen zu bestimmen. Es entspricht diese Fesisetzung genau den Bestimmüngen, welche bezüglich der Aufbringung des HGeldbedarfs in den letzten Anleihegesetzn für Eisenbahnzwecke vom 25. März und 3. Mai er. (Geseßz Samml. pro 1872. S 288 resp. 420) und zwar abweichend von dem ursprünglichen Vorschlage der Regierung in Folge Amendements der Abgeordneten Braun und Lasker aufgenommen sind. Ein Grund, von diesen Bestimmungen wiederum abzugehen, ist inzwischen nicht ö .
Der 8§. 4 enthält die feit dem Jahre 1866 in allen ähnlichen Gesetzen sich vorfindende Klausel, nach welcher die Regierung nur unter Zustimmung der Landesvertretung ermächtigt sein soll, über die Essenbahnen respektive Eisenbahnthe le, auf welche der Gesekz. entwurf sich bezieht, durch Veräußerung zu verfügen. .
Was endlich den S 3anbetrifft, so steht derselbe mit den übrigen Theilen des Gesetzentwurfs nicht in unmittelbarem Zusammenhang, ist vielmehr hier nur zur Vermeidung einer besonderen Gesetzes vor ⸗ lage aufgenommen. Durch den Vertrag mit der hesstschen Ludwigs= Eisenbahn ˖ Gesellschaft vom 2629. Januar C. sanktionirt durch das
Geseßbz vom 3 Mai c. (Gesetz-Samml. S. 429) hat der Staat
die Prioritäts - Obligationenschuld der Taunusbahn als Selbst— schuldner übernommen. Bisher wurde diese Schuld von der , Eisenbahn ⸗Direktion in Wiesbaden welcher die Leitung des Betriebes der Taunus-Bahn übertragen ist, verwaltet. Es er— scheint wünschenswerth, hierin eine Aenderung zu treffen und die Verzinsung und Tilgung der Schuld an die Haupt-Verwaltung der Staatsschulden zu überiveisen, wie dies seiner Zeit auch hinsichtlich der Prioritäts-Schulden der NiederschlesischMärkischen und Münster ⸗ ammer Eisenbahn durch die Geseße vom 31. März 1852 (Gesetz. amml. S. So) und vom 30. April 1855 (GesetzSamml. S 351) geschehen ist. Diese Ueberweisung herbeizuführen, wozu es nach §. 5 des Gesetzes, betreffend die Verwaltung des Staatsschuldenwesens und Bildung einer Staatsschulden⸗Kommission vom 24. Februar 1850 . S. 57) einer geseßzlichen Anordnung bedarf, bezwedt er §. 5. Berlin, im Dezember 1872.
Statistische Nachrichten.
Die Einwanderung in den Vereinigten Staaten betrug dem Ausweise des statistischen Bureaus der Vereinigten Staaken zufolge in dem am 36. Juni 1872 beendeten Jahre 4045306 Personen (210 170 männliche und 164636 weibliche), was eine Zu. nahme von 83,456 Personen, darunter 49,442 männliche, gegen das Fiscaljahr 1871 repräsentirt. Der größte Zuwachs (58555) kam von Deutschland, während England die Einwanderung des vorigen Jah, res um 13331, und Irland um 11,293 überschritt. Die Zunahme von Frankreich betrug nahezu 200 pCt. — 9.317 in 1872, gegen 3, 137 in 1871. Wenn der durchschnittliche Werth eines Emigranten, wie das statistische Bureau angiebt, auf 800 Dollars veranschlagt wird, so beträgt der ö6konomische Werth dieses Zuwachses der Bevölkerung 3243000, 990 Dollars. Die 40438065 Emigranten repräsentiren 176 Beschäftigungszweige, die wie folgt resumirt werden können: — Berufsbeschäftigungen 2142 männliche und 217 weibliche, gelernte Handwerker 43,164 maͤnnliche und 1091 weibliche; verschiedene Beschäftigungen 133,089 männliche und 10884 weibliche; nicht spezi= fizirte Beschäftigungen 2919 männliche und 71265 weibliche; Beschäf⸗ tigungslose: (hauptsächlich Frauen und Kinder) 58s5äs männliche und 1453358 weibliche. Diese Einwanderer kamen von 190 verschiedenen Ländern, deren hauptsächlichste folgende sind: Von England 69 761 36 68712, Schottland 13916, Wales 1214, Deutschland 141109,
esterreich 4182, Schweden 13464, Norwegen 11421, Dänemark 3190, Holland 1809, Belgien 738, Schweiz 3650, Frankreich 9317, Italien 141, Rußland 994, Polen 1647, China 7788. Japan 17, Canada 4 825, Nova Scotia 8299, Neu ⸗Braunschweig 4450, Prinz Eduard Inseln 1880, Neufundland 205, Bancouvers Inseln 515, Australien 2176.
Verkehrs ⸗Anstalten.
London 20. Dezember. In Penzance fanden dieser Tage, wie die »A. A. C.“ mittheilt, telegraphische Exverimente zu dem Behufe statt, um die Möglichkeit, zwei Depeschen gleichzeitig in ent— gegengesebzten Richtungen auf ein und deniselben Draht absenden zu können, zu ermitteln. Die Versuche fielen über alle Maßen erfolg- reich aus. Zwischen London und Penzance, eine Distanz von 330 englischen Meilen, wurden Telegramme beide Wege gleichzeitig mit völliger Deutlichkeit und mit der gewöhnlichen Schnelligkeit befördert. Der Prozeß, durch welchen dieses merkwürdige Resultat erzielt wurde und der in seiner Ausdehnung die bestehenden Drähte thatsächlich verdoppelt, somit den Weg zur weiteren Herabsetzung der Depeschen— Tarife bahnen wird, ist die Erfindung des Herrn W. H. Preece, eines der Ingenieure des postalischen Telegraphen Amtes.
Rom, 21. Dezember. Wie die »Corresp. Stef.“ hört, ist vom Minister des Acußern und dem Finanz Minister die Konzessien zum Bau und zum Betriebe eines Eisenbahnneßzes in den östlichen Bezirken Venetiens verlangt worden, welches sich an zwei Punkten an die österreichischen Bahnen anschließt. Dieses Netz würde nach= stehende . umfassen: I) Die , Mestre · Primo · lano nach der österreichischen Grenze in der Richtung von Trento. Sie würde den Weg um 60 Kilometer abkürzen. 2) Die Zweigbahn Vicenza · Treviso San Dona. Portogrecco mit der Verlängerung bis an die österreichische Grenze. Sie würde die Reise von Mailand Vi— cenza 2c. um 64 Kilometer abkürzen. 3) Zweigbahn Mestre⸗San welche mit der zweiten , den Weg von Triest und Venedig um 62 Kilometer abkürzen würde. 4 Zweigbahn Padua ⸗Castel franco⸗ Balleno. 5) n bsh Carrignano-· Palmanova · Udine, um sowohl von Triest als Venedig auf dem kürzesten Wege nach Pontebba zu kommen. Alle fünf Zweigbahnen würden 396 Kilometer betragen. Die Provinzen und Kommunen verpflichten sich 3. 600,900 à fonds perdus herzugeben und das nötbige Land obendrein, sie verlangen aber, daß die Regierung ihrerseits einige Garantien leistet. Dieses
Eisenbahnneßz würde eine nähere Verbindung mit Oesterreich, Bayern be ĩ
und dem Rheinthale herbeiführen und . m den Verkehr zwischen Venedig und den Alpenthälern sowie mit den Seebezirken erleichtern.
ritte Beilage
ond,
durch
Dritte Seilage Anzeiger und Koͤniglich Preußischen Staats-AUnzeiger.
Dienstag, den 24. Dezember
zum Deutschen Reichs⸗ M 2943.
—— —
Zum Preußischen Staatshaushalts-Etat für das Jahr 1873.
III.
Zum Etat der Verwaltung für Handel, Gewerbe und Bauwesen gehören die Einnahmen Kap. 12 453,969 Thlr. (4 82,205 ö . ö. . Kp. 5 . . 4 1431022 Thlr.), sowie die einmaligen und außerordentlichen Ausgaben Kap. 9 4705 COO Thlr. (CK 11285090 Thlr.) ö! — ; ö
Die Einnahmen sind Tit. 1 Beiträge zur Unterhaltung der Land und Wasserstraßen, Kanäle, Brücken und Wasserleitungen A298 Thlr. (4 S6495 Thlr.). Die Mehreinnahme entsteht hauptsächlich durch die Uebernahme der Beiträge zu baukosten im Reg. Bez. Sigmaringen (7500 Thlr) auf diesen Etats- titel. 2 Miethen und Pächte aus fiskalischen Grundstücken ꝛc. 67917 Thlr. (4 3511 Thlr.) 3) Gebühren für die Prüfung von Baumeistern und Bauführern 1670 Thli. 4) Desgl. Feldmessern 430 Thlr. Die Posten ad 3 und 4 standen im Etat bisher nur vor der Linie, 5 Einnahmen der Bauakademie zu Berlin 29,000 Zhlr. 6) Einnahmen der Gewerbegkademie zu Berlin, der polytechnischen Schule zu Hannover, der Gewerbeschuüle zu Cassel, der Baugewerke= schüle zu Nienbur und der Navigationsschule 39, 177 Thlr. Bisher war bei diesen Anstalten nur der Staatszuschuß etatisirt. 7) Ver⸗ schiedene andere Einnahmen (inkl. 116692 Thlr. Ruhrhafengefälle)
274677 Thlr. ( 122 Thlr.). sind! Kap. 65) Ministerium
Die dauernden Ausgaben
316920. Thlr. -K 161670 Thlr) Die Mehrausgaben sind theils durch die Besoldungsverbesserung veranlaßt, theils durch die Ausdeh— nung des Eisenbahnnetzes, welche die Kreirung zweier neuer Raihs. stellen und mehrerer Bureaubeamten nothwendig macht. 66) Bau⸗ verwaltung 6577610 Thlr. CH. 111555016 Thlr. Auch sind die Mehrausgaben zum größten Theil durch die Gehaltsaufbesserung ent—⸗ standen, dann aber auch durch Einführung des Hohenzollernschen Etats und durch die nothwendig gewordene Kreirung neuer Stellen: eines Ober Bau- Inspektors in darm nf a. O., 4 Bau- Inspektoren in Berlin, 1 Lokalbeamten bei der Ministerigl⸗Baukomnüsston, drei Kreis⸗Bauheamten für die Kreise Schubin, Mogilno und Chodziesen, 1 Bau -Inspektors in Cüstrin, Düsseldorf, 1 Kreis⸗Baumeisters in Allenstein. Tit. 14 sind zu sonstigen Ausgaben gu literarischen Zwecken im Fache der Baukunst und Bauwissenschaft, insbesondere sür die Herausgabe der Zeitschrift für Bauwesen, Beförderung der Herausgabe von Kartenwerken, Beihülfen zu Studienreisen von Bau— technikern, ins besondere zu Reisestipendien für je 4 bei der Prüfung mit, Auszeichnung bestandene Bauführer und Baumeister und zu Prämien für Preisaufgaben des Architektenvereins in Berlin) 14060 Thaler (4 10,467 Thlr. ausgeworfen. Hierzu wird im Etat bemerkt:
Im Etat pro 1972 sind unter Tit. 15 Lit. d. zu Reife- Stipen⸗ dien für 4 Baumeister 2109 Thlr. und zu Prämien für Preisaufgaben des Architekten Vereins 1133 Thlr. 10 Sgr., zusammen 3533 Thlr. 10 Sgr. aufgeführt, Der Etat der Bau ⸗ Akademie enthält einen ähn⸗ lichen Fonds von S0. Thlr., welcher zu Reise Stipendien für zwei Studirende dieser Anstalt bestimmt ist, dessen Vereinigung mit dem obigen Fonds sich empfiehlt.
Inzwischen hat sich das Bedürsniß herausgestellt, auch solchen auf den Lehranstalten in Hannover und Aachen ausgebildeten Baufüh⸗ rern, welche die Prüfung mit Auszeichnung bestanden haben, gleiche Reise Stipendien zu bewilligen. Es motivirt sich dadurch die Zahl der Reise⸗ Stipendien für Bauführer von 2 auf 4 zu erhöhen und den obigen Fonds von 3533 Thlr. 10 Sgr. um die vom Etat der Bau— Alademse zu übernehmenden 6h00 Thlr. und um weitere 600 Thlr., zusammen auf 4733 Thlr. 19 Sgr. zu verstärken.
Außer den Reisestipendien kommen ubrigens hierher gehörige, theils regelmäßig wiederkehrende, theils verschiedenartig wechselnde Ausgaben vor, welche zur Förderung der Bauwissenschaft und Bau.. kunst geleistet werden müssen. Dahin gehören die Aufwendungen für die Herausgabe der Zeitschrift für das Bauwesen resp. für die Be— schaffung der zur Vertheilung an sämmtliche Baubeamte kommenden Eremplare, für die Herausgabe der mittelalterlichen Baudenkmäler in Preußen und Beihülfen zur Herausgabe anderer bauwissenschaft- licher Werke durch Abnahme einer beschränkten Anzahl von Exemplaren zur Vertheilung an geeignete Baubeamten Stellen; ferner die Bei⸗ hülfen zur Herausgabe von für die Bauverwaltung brauchbaren Kartenwerken, wie zur Vervielfältigung der Meßtischblätter nach den Aufnahmen des Großen Generalstabes; Beihülfen zu den Kosten der architektonischen Aufnahme interessanter Bauwerke und zu Reisen von Baubeamten bei besonderen, ihren Dienstzwecken förderlichen Ver- anlassunsen (Suez · Kanal, Gewerbe · Ausstellungen).
In Lim angelun eines besonderen Fonds haben diese Ausgaben bisher mit Allerhöchster Genehmigung auf den General, Baufonds oder auf den im Jahre 1872 in Wegfall gekommenen Rück-Einnahme⸗ Fonds übernommen werden müssen. .
Bei der jezt vorgenommenen größeren Spezialisirung der Aus gaben im Etat erschien es zweckmaͤßig, diese Ausgaben, welche im Durchschnitt der letzten drei Jahre circa 84 9 Thlr. jährlich betrugen im Jahre 1869 allein 13700 Thlr.) nicht ferner beim General
aufonds verrechnen zu lassen und, ohne den letzteren zu beschränken, solche zum Betrage von 9g266 Thlr. 20 Sgr. mit dem obenbezeich- neten Fonds von N33 Thlr. 10 Sgr. zu einem Gesammtfonds von 14009 Thlr zu verbinden. . — ; Kap. 67! Bau -Akademie zu Berlin 49060 Thlr. - 39 460
Thlr.
Die Erläuterungen bemerken hierzu: Die Zahl der Studirenden auf der hiesigen Bau - Akademie hat in den lezten Jahren so zuge⸗ nommen, daß weder die räumlichen Verhältnisse, noch die bestehenden Einrichtungen für den Unterricht an dieser Lehranstalt den gegen— wärtigen Verhältnissen entsprechen. Während im Wintersemester 187071 die Vorlesungen von 373 immatrikulirten Studirenden und 42 Hospitanten, un Ganzen von 415 Zuhörern besucht wurden, sind die Zahlen im Wintersemester 1871/72 auf 696 und 85, zusammen auf 781 gestiegen. . ; ;. ö
Um mehr Raum für die Hör- und Zeichensäle zu schaffen, haben die Geschäftsräume der technischen Bau⸗Deputation schon vor einigen Jahren aus dem Gebäude der Bau Akademie verlegt werden müssen. Zu gleichem Zweck ist die Dienstwohnung des Direktors der Anstalt im Jahre 1375 geräumt. Sobald die für die Läden im Erdgeschoß bestchenden Mieihsverträge ablaufen, soll die Räumung derselben ebenfalls erfolgen und das Beuth-Schinkel⸗Museum und die Biblio⸗ thek der Bau- Akademie — welche sich im zweiten Stockwerk befin⸗ den — in das Erdgeschoß verlegt werden, um weitere, dem Bedürfniß entsprechende Lehrräume einzurichten. . ;
Es ist ferner für nöthig erachtet: 1) Die Anstellung eines eigenen Direktors mit einem Gehalt von 2000 Thlr. und einem Honorar von 14090 Thlr. jährlich für Unterricht. Bisher wurden die Direktorial- geschäfte von einem Ministerial ˖⸗Baurath als Nebenamt mit wahr⸗ genommen. 2 Vermehrung der Zahl der festangestellten Lehrer mit auskömmlicher ö Der in Ansaß gebrachte Qurchschnitts— betrag von 1260 Thlr. bleibt noch hinter dem Durchschnittsgehalte der Lehrer der Gewerbe Akademie und der polytechnischen Lehranstalt in Aachen zurück. 3) Erhöhung des Honorars der nicht mit festem Gehalt angestellten Lehrer auf 80 bis 199 Thlr. (im Durchschnitt 99 m r für den Zeichenunterricht und auf 100 129 Thlr. lim Durch- chnitt 110 Thlr.) für den wissenschaftlichen Unterricht, für jede wöchentliche
nterrichtsstunde jährlich. öh Die Vermehrung der Unterrichtsstunden inzutritt elner Anzahl neuer Lehrgegenstände und für Parallel ⸗ Unterricht. 5) Die , , eines Fonds von 1009 Thlr. zur Unter- . von unvermögenden Studirenden (etwa in der Zahl von Hä
Thlr.), welcher der Staatsregierung hn fehlte, so daß in ge⸗ eigneten Fällen Königliche Gnadenbewilligungen aus dem Aller höchsten Bispositions ⸗ Fonds erbeten werden müßten.
den Wasser⸗
Das Ausgabe ⸗Bedürfniß der Bau ⸗Akademie erreicht im Ganze die Höhe von 49 0090 Thlrn. wovon durch eigene i , 3 Thaler gedeckt sind, so daß für 1873 die Nothwendigkeit eines Zuschusses aus der Staatskasse von 20090 Thlr sich ergiebt. Da der Zuschuß nach dem Etat für 1872 9,540 Thlr. betragen hat, wozu in Folge der Aufbesserung der Besoldungen für die Lehrer i350 Thlr. und für die Verwaltungs beamten 300 Thlr. zusammen 1650 Thlr. schon im Jahre 1872 zugetreten sind, sind zur Ergänzung nur noch ssl Thsr. er— forderlich . ö Kap. 68 Unterhaltung der Stagtschausseen 4136 799 Thlr. — 53, 790 Thaler) Die Mehrkosten sind theils durch die Besoldungsverbesfe— rungen entstanden, theils durch Vermehrung der Chausseen um 13 Meilen und Hinzutritt von 236 Meilen Chausseen im Reg. Bez. Sigmaringen. Die Staatschausseen haben 2738, Ml. Länge. 69 Handels; und Gewerbeverwaltung 179,966 Thlr. (t 13536 33 Die Erhöhung der Ausgabe ist auch hier meist durch die Besoldungs⸗ verbesserung entstanden. Neu sind Tit. 3 1509 Thlr. für die Errichtung einer Fabriken -⸗Inspektorstelle in Berlin auf den Etat gebracht, wozu erläu- ternd bemerkt wird: Wiederholt ist die Wahrnehmüng gemacht worden, daß die SS 127—131 der Gewerbe⸗Ordnung v. 21. Juni 1869, welche die Beschäftigung der jugendlichen Arbeiter in den Fabriken regeln, nicht überall u Ausführung gelangt sind, daß es aber der Verival tung auch nicht . möglich ist, mit den ihr jetzt zur Verfügung stehenden Organen die Befolgung jener Vorschriften gehörig zu über wachen. Namentlich hat sich herausgestellt, daß diese in den Fabriken Berlins nicht genügende Beachtung finden, und daß von den Revi. sionen nur dann ein Erfolg zu hoffen sei, wenn dieselben von einem eigens hierzu bestimmten Beamten, welcher im Stande ist, sich mit den Verhältnissen der einzelnen Fabriken hinlänglich bekannt zu machen, vorgenommen werden. 70 Technische Lehranstalten der Handels und Ge⸗ werbeverwaltung und sonstige wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke 362 377 Thlr. I I3, 250 Thlr.). Hier sind die Ausgaben derunter Kap. 6 der Einnahmen genannten Anstalten zusammengefgßt. Die Ausgaben sind n den laufenden Etat höher um 12901 Thlr. Besoldungs— verbe serungen, 39,177 Thlr. eigene Einnahmen, die früher nicht im Etat standen, 3900 Thlr. zur Besoldung eines Kassen⸗Controlleurs und zweiten Sekretärs bei der Gewerbe-⸗Akademie, 1360 Thlr. zur Be⸗ soldung eines Lehrers für Chemie, 200 Thlr. Remunerationserhöhung für Beaufsichtigung der Bibliothek und 1500 Thlr. zu 3 Reisestipendien a 300 Thlr. daselbst; 441129 Thlr. Kosten der Reorganisgtion der techni⸗ schen Lehranstalten in den Provinzen, 12000 Thlr. Mehrzuschuß für das Gewerbemuseum lim Ganzen 18000 Thlr.) und 1143 Thlr. aus dem hohenzollernschen Etat. Von den oben erwähnten 42,5 29 Thlr. sind bestimmt: 6900 Thlr. für das Polytechnikum zu Aachen; 3000 Thlr. sür die polytechnische Schule zu Hannover; 96 Thlr. für die Bau gewerkeschule zu Nienburg; 6000 Thlr. für die Bildungsanstalten der Seeschiffer (Einrichtung einer zweiten Steuermannsklasse in den Schiffahrtsschulen in Altona und Flensburg, einer Schiffer— klasse bei der Schiffahrtsschule in Papenburg, einer Vorschule in Altona. Flensburg und Apenrade, sowie in Wesitwander— fehn in der Landdrostei Aurich); 23329 Thlr. für die re— organisirten Provinzigl⸗ Gewerbeschulen, 470 Thlr. Zuschuß für gewerbliche Gemeinde ⸗-Zeichenschulen, die auf Anregung der Staats- regierung in Cassel, Halle, Elberfeld, Cöln, Magdeburg, Cottbus, Görlitz und Breslau entstanden sind. Kap. 71) Bauverwaltung und Verwaltung für Handel und Gewerbe gemeinsam 38.403 Thlr. ( 9250 Thlr.). Die einmaligen (Kap. 9 sind: Tit. 1.
und außerordentlichen Ausgaben 9) si Zu Land und Wasser ⸗ Neubauten und zu öffentlichen Arbeiten 3500900 Thlr. (4 1000, 000 Thlr.) Der Mehraufwand, ist erforderlich, um die Bauten zur Ver— besserung der Schiffahrtsstraßen, Seehäfen ꝛc. angemessen zu fördern, zumal die fortgesetzt steigenden Materialienpreise und Arbeitslöhne die Kosten der Bauausführungen um 590 pCt. und mehr gegen die früheren. Jahre vertheuern. 2) Zum Neubau eines gemeinschaftlichen Amtsgebäudes zu Coblenz, für die bei⸗ den Friedensgerichte, das Konsistorium, das Provinzial⸗Schul⸗ und Medizinal⸗Kollegium, sowie für die Katasterverwaltung ꝛ4., zweite Rate 40000 Thlr. (unverändert). 3) Zuschuß zu den von der Stadt Altona auszuführenden Qugibauten, und zwar von dem bewilligten Gesammtzuschusse von 359,000 Thlr., die zweite Rate 150 000 Thlr. (unverändert). 4 Zuschuß zum Chaussee⸗Neubaufonds 6000909 Thlr. unverändert). 5 Zur Zahlung von Entschädigungen für die Auf ebung gewerblicher Berechtigungen in den neuen Provinzen 1000900. Thlr. (— 30000 Thlr. 6) Zur Bestreitung der Kosten der Weltausstellung in Wien, soweit sie auf die preußische Staatskasse zu übernehmen sind, 60009 Thlr. (neu). 7) Zum Bau eines Gewerbe Museums, erste Rate 150,909 Thlr. Soll das Museum, heißt es in den Erläuterungen, den wünschens⸗ werthen Aufschwung nehmen, und die verschiedenen kunstgewerhlichen Sammlungen des Staates, zu deren Aufstellung es bisher an Raum fehlte, in angemessener und nutzbringender Weise dem Publikum zu⸗ gängig gemacht werden, so bedarf es der Herstellung eines besonderen Gebäudes. Es ist daher in Aussicht genommen, auf dem Grundstück der Königlichen Porzellan⸗Manufaktur und zwar an der Ecke der Königgräßer und der zu verlängernden Zimmerstraße, ein monumen tales Gebäude zu errichten, dessen Eigenthum dem Staate verbleiben, dessen unentgeltliche Benutzung aber dem Gewerbe- Museum überlassen werden würde. Die Kosten eines solchen Baues sind überschläglich auf 680909 Thlr. berechnet; für das nächste Jahr werden aber nicht mehr als 150000 Thlr. zur Verwendung kommen. 8) Zu Bauten im W und zwar: erste Rate der Ausgaben zür Anlage einer Wasserleitung von Feldhagen bei Arcum nach Wilhelmshaven, insbesondere zu den Vorarbeiten 11000 Thlr., NM erste Rate der Ausgaben für die Ausbaggerung und Vergrößerung des Liegehafens für die Handelsschiffe inkl. einer Schleuse (Gesammt-⸗ kosten ea. 180000 Thlr.) 24000 Thlr., 3 erste Rate der Ausgaben für Haupt-Reparaturen und Erweiterung der Chausseen und Klinker⸗ straßen (Gesammtkosten ca. 91 720 Thlr) 58,890 Thlr, 11) Anlage einer Straße von Neuheppens nach dem FKirchhofe bei Altheppens 11200 Thlr. Die Mehrausgabe von 1065909 Thlr. Titel 8= 11 ist in Folge der Ueberweisung der bisher ausschließlich von der König lichen Marinebehörde geführten Verwaltung des Jadegebiets an dle betreffenden Ressorts und beim Mangel ausreichender Gemeinde⸗Ein ˖ richtungen und Gemeindemittel nothwendig geworden.
— Der Etat der Justizverwaltung weist (Kap. 30 14,605,000 Thaler (4 76600 Thir Einnahmen auf, bei welchem Ansatz die durchschnittlichen Einnahmen der Jahre 1869 —=1871 und der Umstand maßgebend gewesen sind, daß jeßzt auch die Einnahmen des Kreis— gerichts in 6. (4064000 Thlr.) auf diesen Etat gebracht sind, so— wie andererseits, daß durch Einführung der Grundbuchordnung ein Ausfall von 506000 Thlr. zu erwarten ist. ;
Die dauernden Ausgaben belaufen 1 auf 19 459 530 Thlr. (4 2062375 Thlr.). Die einzelnen Kapitel derselben sind: 72. Mi⸗ nisterium 151,500 Thlr. (4 16600 Thlr.). 73. Ober-⸗Tribunal. und Ober · Appellationsgericht 2941 630 Thlr. (4 28030 Thlr.). 74. Justiz˖ Prüfungskommission 4690 Thlr. unverändert). 75. Gerichte zweiter Instanz in den Landestheilen, in denen die Verordnungen vom 8 Ja- nuar 184 und vom 25. Juni 1867 Gesetzkraft haben, 1298, 168 Thlr. 4 147.489 . 76. Appellationsgerichte in Celle unb Obergericht des dortigen Departements 370422 Thlr. Cr. 114222 Thlr. 77. Appellationsgericht in Frankfurt a. M. 23 420 Thlr. (4 615 Thlr. 78. Appellationsgericht in Cöln und rheinische e, . 374 07 Thaler (4 52775 Thlr. 79. Gerichte erster Instanz in den Landes. theilen, in denen die Verordnungen vom 2. Januar 1819 und 25. Juni 1867 Gesetzeskraft haben 12091,035 Thlr. ( 1829 998 Thaler) S809. Anitsgerichte im Departement des Appellations.
l gerichts zu Celle 773916 Thlr. (4 24656 Thlr.) 81. Stadtgericht .
— 18732.
und sonstige Gerichtsbehorden erster Instanz in ank⸗ furt a. M. 79,270 Thlr. ( 890 36 82. rien nr und ö des Departements Cöln 307/265 Thlr. C 50 395 Thlr.). ie Mehrausgaben in den vorstehend benannten Kapiteln sind mei durch Uebertragung der Besoldungsverbesserung aus dem Etat des inanz. Ministeriums entstanden. 83. Kriminalkosten 1625675 Thlr. * E72 Thlr ). S4 Baare Auslagen und andere Ausgaben in arteisachen gö0, 068 Thlr. — 15918 Thlr.. 85. Porto und Aus- lagen für Postsendungen und Postbestellungen in Parteisachen, soweit solche früher unter portofreiem Rubrum oder frankirt abzulassen waren, Sö0 420 Thlr. (— S00l5 Thlr). 86. Sonstige Ausgaben 9 Thlr. k, 87. Unterhaltung der Justizgebäude, mit Ausschluß der größeren teubauten und Hauptreparaturen, 169,000 Ihlr. . 34 6b6h Thlr.) 88. JustizoffiziantenWittwenkasse 23300 Thlr. . 100 Thlr. Die Ausgabe balancirt mit der Einnahme Unter Tit, 5. Kap. 39. Der Etat der Justizoffizlanten ⸗Wittwentasse schließt mit Ali0h) Thlr. Einnahme und Ausgabe. Unter den Ein nahmen sind 66.309 Thlr. Zinsen der ausstehenden Kapitalien . 6 ⸗ gang den ,,, 4 Wittwenpenstonen im 8 on 18, 58 Thlrn., 1046 lr. Erziehungs 727 Thaler zu ,,, , ö . Zu einmaligen und außerordentlichen Ausgaben n . 12) sind 696,900 Thlr. (4 58900 Thlr.) . und I Zum Neubau eines Gefängnisses für das Kreisgericht in Braun- berg, fernere Rate S009 Thlr. 2 Zum Neubau . Geschäftshauses der Abtheilung für Untersuchungssachen des Stadtgerichts und des Kreisgerichts in Königsberg in Preußen, fernere Rate 54,006 Thlr. 3) Zum Neubau eines Gefängnisses für das Kreisgericht in Gum—
binnen, erste Nate 150900 Thlr. 4 Zum Neubau eines Gefängnisses
für die von dem Stadtgerichte ünd dem Kreisgerichte in Berlin zu bollstreckenden Gefängnißstrafen, fernere Rate 53 Thlr. 5) . Neubau eines Gefängnisses 4 das Kreisgericht in Stargard in Bom⸗ mern / fernere Rate 201009. Thlr. 6) Zum Neubgu eines Gefangnisses für das Kreisgericht in Cöslin, fernere Rate 120090 Thlr. 7 Züm Neubau eines Gefängnisses für das Kreisgericht in Schlawe, letzte Rate 8709 Thlr. 8) Zum Neubau eines Geschäftshauses der Abthei= lung für Untersuchungssachen und eines Gefängnisses des Kreisgerichts in Posen, fernere Rate 50 900 Thlr. 9) Zum Neubau eines gen. nisses für das Kreisgericht in Gnesen, erfle Nate 21,0600 Thlr. 16) Zum Neubau eines Geschäftshauses und eines Gefängnißgebäudes für das Kreisgericht in Erfurt, erste Rate 6000 Thlr. 115 Zum Neubau eines Befängnisses für das Kreisgericht und das Amtsgericht in Kiel, fernere Rate 2000 Thlr. 12 Zum Neubau eines Geschäͤftshauses und eines , für die Gerichte in Altona, fernere Rate 60000 Thlr. 13 Zum Neubau des gerichtlichen Gefängnisses in Hannover, fernere Nate 204909 Thlr. 14 Zum Neubau eines Gefängnisses für das Kreisgericht in Münster, fernere Rate 30 600 Thlr. 15 Zum Neubau eines Geschäftshauses für das Kreisgericht in Duis- burg, erste Nate 2000 Thlr. 16) Zum Neubau cines Geschäfts⸗ y. und Gefängnisses für das Kreisgericht in Hechingen, fernere Rate 200900 Thlr. 17) Zum Neubau eines Gefaͤngnisses für die Gerichte in Wiesbaden, fernere Rate 18,9000 Thlr. 185 Zum Neubau eines Gefängnisses für das Kreisgericht und die Amtsgerichte in Cassel, erste Rate 30000 Thlr. 19) Zum Ausbau und zur Er— . ; des Kreisgerichts⸗ Gebäudes in Marburg, ersie Rate / Thlr.
Das Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Post Verwal- tung« Nr. 1009. hat folgenden Inhalt: 2 Be⸗ handlung der Postmandate. Eröffnung billiger Bezugsquellen für geographische Atlanten zu Gunsten der Mitglieder der Por epi und Vorschußvereine und eine Bescheidung: Gesuche an das General- Postamt aus Anlaß von Zeitungs ꝛc. Nachrichten betreffend.
Wiener Weltausstellung 1873.
Dem Motivenbericht zu dem dem österreichischen Abgeord · netenhause vorgelegten Gesetzentwurfe, betreffend die Bewilligung eines neuen Kredites von sieben Millionen Gulden ö. W. für die Wiener Weltausstellung 1873, entnehmen wir , , -
Die Unmöglichkeit des Auslangens mit sechs Millionen wurd zweifellos, als mit Ende des Monats Juni l. J., dem Schlusse 6. zur Einbringung von Anmeldungen sur die AÄusstellung beslimmt gewesenen Frist, die äußerst rege, ungeahnte Theilnahme bekannt wurde, welche dem Unternehmen aus industriellen Kreisen entgegen⸗ gebracht wird.
Diese alle früheren Vermuthungen weit hinter sich lassende Theil= nahme kam in der That unerwartet, denn nicht nur allein die beiden Vereine, der Gewerbe und Ingenieurverein, hatten im Jahre 1869 die wahrscheinliche Zahl der Aussteller viel niedriger beziffert, sondern selbst die Abtheilung der Kaiserlichen Kommission, welche speziell sich mit der Frage des Naumbedürfnisses im Dezember 187 in mehreren Sitzungen beschäftigte, hatte selbst damals noch nahezu einstimmig die Ansicht ausgesprochen, daß mit dem vorhandenen, nämlich mit den damals projektirten Raume ein vollkommenes Auskommen gefunden , würde. ö ö
ie unerwartet hohe Ziffer der Anmeldungen, welche aus dem
Inlande bereits das Doppelte der angenommenen eie beträgt,
bildet einen sehr erfreulichen Beweis der ungetheilten Sympathien,
welchen das in Angriff genommene Werk überall begegnet, und bietet
die Gewähr für einen glänzenden Erfolg. Es wäre der Preisgebung dieses Erfolges gleich zu achten, wenn die dem Unternehmen ursprüng-—
lich unter Annahme weniger günstiger Prämissen gesetzten engeren
Schranken dennoch eingehalten werden wollten.
Es konnte des halb kaum fraglich sein, daß dem durch die überraschend , Anmeldungen kundgewordenen erhöhten Raumbedürfnisse urch thunlichst entsprechende Erweiterung und Vermehrung der Aus- stellungsbauten in gebührender Weise Rechnung getragen werden müsse, zumal diese Erscheinung nicht nur in den aus Hesterreich, son= dern in gleichem Maße auch in den aus dem Auslande eingelaufenen Anmeldungen zu Tage getreten war.
Aber auch die Raumbedürfnisse des Auslandes sind (dem Gene- . erst sehr spät bekannt geworden.
So hat England erst im Monat September den General Kom- missär Mr. Cron zu diesem Zwecke entsendet, die Vereinigten Staa⸗= ten haben erst im Monat Juli ihre Kommission ernannt. Auch klei. nere Staaten, die Schweiz! Dänemark u. s. f. haben bis August und September die Frage des Raumanspruches vertagt, und 0 im Monat November noch ist erst Portugal deshalb in Berhendi un getreten. Das Deutsche Neich hatte zwar schon Ende März einige Mit- lieder der Centralkommission hierher gesendet; doch auch mit dieser
ommission sind die Verhandlungen erst spät zu Ende geführt worden.
Die Zahl der Anmelder gus dem Deutschen Reiche ist dreimal so groß als bei der leßten Pariser Weltausstellung vom Jahre 1867, und obwohl in Folge 4 dem Deutschen Reiche ein weit aus- an gert Raum zugewiesen worden war, als in Paris oder über- aupt bei irgend einer der bisber stattgehabten Ausstellungen, war das beanspruchte Raumerforderniß do 6. sechsmal so groß, als der . wirklich zugewiesene Raum, so daß sich die i ,,,, ö des Deutschen Reiches veranlaßt sah, Zubauten von 1 Quadrat · Metern Area auf eigene Kosten herzustellen. J
Der gleiche Vorgang wird von der Mehrzahl der fremden 22 a- ten beobachtet, so daß bereits zahlreiche uten für die fre Aussteller in Angriff genommen worden sind. .
Das hierdurch entstandene Mißverhältniß des für die einheimi⸗ schen Aussteller bestimmten Naumes zu dem von den ausländischen