1873 / 28 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Jan 1873 18:00:01 GMT) scan diff

London, M. Januar. Einem amerikanischen Journal zufolge bat Professor Baird, Mitglied der Smithsonschen Institule und der Vereinigten Staaten⸗Kommission für Fischereien, ein Telegramm des Inhalts erhalten, daß per Dampfer America am 11. d. Mts. von Bremen eine Ladung von 750 000 Lachseiern abging, deren An⸗ kunft in New-⸗Nork am 25. d. erwartet wurde. Diese Ladung befindet sich unter der Obhut des Bremer Fischzüchters Herrn Rudolph Hessel, und ein Theil davon ist für die großen Seen und die Atlantische

Küste bestimmt. Verkehrs⸗Anstalten. .

Die Nr. 9 und 10 der, Zeitung des Vereins Deutsch er Eisen⸗ bahn Verwaltungen haben folgenden Inhalt: Die außerordentliche Generalversammlung des Vereins Deutscher Eisenbahn- Verwaltungen zu Frankfurt 4. M. im Janugr 18753. Zu Nr. III. der Tagesordnung. (Fortsetzung aus Nr. 8) Mittheilungen über Eisenbahnen 2c. Die außerordentliche Generalversammlung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗ Verwaltungen in Frankfurt a M. im Januar 1873. Zu Nr. III. . Tagesordnung. (Schluß aus Rr. 8). Mittheilungen über Eisen⸗ ahnen ke.

St. Petersburg, 2. Januar. Das Telegraphen⸗De⸗ partement meldet, daß durch das Schneetreiben und die Schnee= stürme, die während mehrerer Tage angehalten haben, an den Tele⸗ graphenlinien bedeutende Beschädigungen angerichtet sind, welche die regelmäßige Bewegung der Depeschen verhindert haben.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.

Bern, 30. Januar. Seitens der Stände der Kantone Zug und Luzern ist die Erklärung abgegeben worden, daß sie keinen anderen Bischof als den Bischof Lachat von Basel als ihren Bischof anzuerkennen vermöchten und daß sie denselben in Ausübung seiner bischöflichen Funktionen nach Kräften unter⸗ stützen würden.

London, Donnerstag, 30. Januar. Die Bank von Eng⸗ land hat den Diskont von 4 auf 31 Prozent herabgesetzt.

Madrid, Donnerstag 30. Januar, Morgens 2 Uhr 10 M. . ist soeben von einem Prinzen glücklich entbunden worden. )

Madrid, Mittwoch 29. Januar. In Folge von Recherchen auf dem Felde des letzten Gefechtes gegen die karlistische Abthel⸗ lung des Pfarrers von Santacruz sind dort 47 Todte auf⸗ gefunden, die Zahl der Verwundeten soll sich auf 80 bis 160 belaufen. ;

Madrid, 29. Januar. Der Deputirte Padial wird im Kongresse ein Amendement zu dem Gesetzentwurf über die Ab⸗ schaffung der Sklaverei einbringen, welches die Wiederaufhebung der viermonatlichen Frist zur Durchführung dieser Maßregel beantragt.

Lifsabon, 29. Januar. Die Beisetzung der Kaiserin⸗Mutter von Brasilien hat heute unter Betheiligung der hohen Würden⸗ träger, vieler Korporationen, der Garnison von Lissabon und einer zahlreich versammelten Volksmenge stattgefunden.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 31. Januar. (Opernhaus.) Keine Vorstellung. Erster Subskriptionsball.

Schauspielhaus. (30. Abonnements ⸗Vorstellung.) König Richard II. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare, für die deutsche Bühne bearbeitet von Oechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise. ̃

Sonnabend, 1. Februar. (Opernhaus.) 28. Vorstellung. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Rossini. Rosine: Frl. Lehmann. Almaviva: Herr Woworsky. Doctor Bartolo: Herr Salomon. Basilio: Herr Fricke. Figaro: Hr. Schmidt. Hierauf: Solotänze. I) Ja- votte. 2) Pas de deux. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Im Schaufpielhause. (31. Abonnements ⸗Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Um Nancy. Historisches Lustspiel in 5 Aufzügen von Earl Koberstein. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise. ;

Im Opernhause erster Subskriptionsball.

Die Hoftrauer wird für diesen Abend abgelegt.

Eröffnung des Hauses halb 8 Uhr.

Eintritts⸗Karten sind nicht mehr zu haben, da über sämmt⸗ liche Billets bereits verfügt ist. .

Von den Meldungen zum Zuschauer⸗Raum des dritten Ranges hat nur ein kleiner Theil berüuͤcksichtigt werden können und find die bewilligten Billets, à 2 Thlr., den Betreffenden zu⸗ gesendet. Die Zuschauer⸗Billets, auch die zum Amphitheater, find nur unter der Bedingung ausgegeben, daß die Inhaber derselben im Gesellschafts-Anzuge erscheinen. Der Eingang für die Zu⸗ schauer ist durch die Thür Nr. 8, von der Wasserseite.

Ball⸗ wie um Zuschauer⸗Billets, auf andere Weise, als im Falle der Bewilligung durch Zusendung der betreffenden Ginlaßkarten, liegt gänzlich außerhalb der Möglichkeit und wird gebeten, weitere Gefuche, deren jedes doch nur eine besondere Rücksichtnahme beansprucht, nicht einzureichen.

Die Anfahrt ist für sämmtliche Wagen nur von den Linden aus und zwar am Haupt⸗Eingang Thür Nr. 1 (dem Universitäts⸗ gebäude gegenüber) und an der Thür Nr. 3 (am Opernplatz).

Die Abfahrt findet statt:

1. Von der Thür Nr. 1 nach der Schloßbrücke und nach den Linden zu (die Wagen stellen sich vor dem Opernhause, Front nach demselben auf). ;

2. Von der Thür Nr. 3 ebenfalls nach den Linden zu (die Wagen stellen sich auf dem gepflasterten Theil des Opernplatzes bis an die Behrenstraße hin auf).

Das germanische Nationalmuseum in Nürnberg.

Vor 20 Jahren war es, als auf einer zu Dresden unter dem Vorsitz des damaligen Prinzen Johann, des jetzt regierenden Königs von Sachsen Masestät, tagenden Versammlung deutscher Ge⸗ schichts⸗ und Alterthumsforscher Freiherr von Aufseß die Gründung eines germanischen Museums beantragte und zugleich seine reichen Privatsammlungen der neu zu gründenden Anstalt unentgeltlich auf 10 Jahre überwies. Die Versammlung beschloß am 1L Au⸗ gust 1852 die Ausführung dieses Vorschlages in der Form, welche sein Urheber ihm gegeben. Das altehrwürdige Nürnberg fast in der Mitte Deutschlands gelegen, wurde nach mancherlei Verhandlungen mit den deutschen Regierungen zum Sitz des Mufeums bestimmt, und allenthalben in Deutschland wurde die⸗ ses Unternehmen als ein wahrhaft nationales mit Freuden be— grüßt und gefördert. Die bayerische Regierung, welche die An⸗ stalt für unverletzlich erklärt und ihr die Rechte einer juridischen Person verliehen hatte, überwachte als oberste Curatelbehörde die Stiftung, zu deren Weiterentwickelung bisher die ganze deutsche Nation, an deren Spitze die Fürsten und Regierungen, ihnen folgend Tausende aus allen Ständen und Gauen, ohne Unterschied des Stammes, der politischen Parteistellung und des

religiösen Bekenntnisses in erfreulicher Weise beigetragen haben.

Soll doch das germanische Nationalmuseum ein Zeichen der geistigen Einheit sein, ein Denkmal des Gemein- gefühls in Geschichte und Kultur. Die Vergangenheit des gesammten deutschen Volkes anschaulich darzustellen, die deutsche Wissenschaft zu fördern und die gewonnenen Resul⸗ tate der Gesammtheit belehrend zugänglich zu machen, das Ge⸗ fühl der Einheit auch auf dem Gebiete des Geistes lebendig zu erhalten und den Sinn fur die Vorzeit, das ö an der⸗ selben und ihr Verständniß zu heben und zu mehren, ist die

Aufgabe des Nationalmuseums.

Für die Erhaltung der Anstalt zahlte der Bundesrath des Norddeutschen Bundes unter Beistimmung des Reichstages eine Dotation von jährlich 6000 Thalern, welche Summe neuerdings vom deutschen Reichstage auf 16000 Thaler erhöht worden ist. Im Ganzen hat das Museum gegenwärtig ein Jahreseinkommen von 40-50, 000 fl. .

Nach der in diesem Jahre erschienenen Denkschrift über „die Aufgaben und die Mittel des germanischen Museums soll zu⸗ nächst die Aufgabe desselben den Satzungen gemäß erreicht werden:

I) durch Aufstellung möglichst reichhaltiger kunst- und kul⸗ turgeschichtlicher Sammlungen; ö.

2) durch eine damit verbundene historische und archäolo⸗ gische Bibliothek, sowie ein Archiv;

3) durch Katalogiirung und Nutzbarmachung der vorhan⸗ denen Schätze, sowie durch Repertorien in Schrift und Bild, in denen, im Anschlusse an die eigenen Sammlungen, auch wich⸗ tiges anderwärts vorhandenes Material aufgezeichnet ist;

4 durch Veröffentlichung gelehrter und populärer Schriften.

Da die Anstalt im Wesentlichen eine Lehranstalt sein soll, so wurde das gesammte bisher vorhandene Material an der Hand des von Freiherrn von Aufseß verfaßten „Systemes der deutschen Geschichts⸗ und Alterthumskunde“ in 32 Spezialgebiete oder Grup⸗ pen zerlegt und dem entsprechend aufgestellt. Dies rsten 13 Gruppen gehören der Kunst an und umfassen Werke der Architektur, Skulptur, Malerei und der vervielfältigenden Künste, weiterhin der Poesie und Musik. Bei der Sammlung interessanter bau⸗ licher Ueberreste (ea. 1000 Nummern) mußte man sich auf Frag⸗ mente aus der Nähe von Nürnberg beschränken, doch verdient schon jetzt die Sanimlung von Fußboden- und Wandbelegplat⸗ ten, von Oefen, Ofenkacheln und Schlosserarbeiten besondere Beachtung. Der Entwickelungsgang der architektonischen Drna⸗ mentik kommt in ca 200 Gipsabdrüͤcken zur Anschauung. Große Darstellungen aus der figürlichen Plastik und Grabdenkmale sind noch weniger vertreten, dagegen umfaßt die Monumentengruppe der kleinen Plastik schon jetzt allein 225 Originale in Bronze, Elfenbein, Alabaster, Speckstein, Holz, Perlmutter, Wachs u. A. und die Siegelsammlung über 20, 000 Eremplare, während die zahlreichen, zum Theil sehr kostbaren Medaillen zu den glän⸗ zendsten Parkien des Museums gehören. Die Malerei und die vervielfältigenden Künste sind durch 7 Gruppen vertreten, welche Mosaik, Wand⸗ und Glasmalerei, Gemälde im engeren Sinn, Miniaturmalerei, Handzeichnungen, Holzschnitte und Kupferstiche in Originalen und Kopien enthalten. Von den Holzschnitten und Kupferstichen ist eine größere Reihe unter Glas und Rahmen gebracht, um den Entwickelungsgang dieser Künste dem besuchenden Publikum vor Augen zu fuͤhren. Die Denk⸗ male der Poesie nd Musik sind naturgemäß der Bibliothek zu⸗ getheilt, doch bilden die musikalischen Instrumente und eine An⸗ zahl Noten⸗ und Chorbücher eine eigene Sammlung.

Die Wissenschaft hat ihre hen if vor allem in Büchern niedergelegt; da aber manche Wissenschaft zur Aus—

übung auch der Instrumente bedarf, so bilden die astronomi⸗ schen, geographischen, mathematischen und chirurgischen Instru— mente eine eigene Abtheilung. Zum besseren Verständniß dieser Instrumente sind aus der Sammlung der kulturgeschichtlichen Blätter und aus der Bibliothek eine Reihe von Werken mit ausgestellt, welche jene Instrumente aus der Vereinzelung her— ausreißen und dem Publikum eine gewisse Uebersicht über Um⸗ ang und Entwickelungsgang der verschiedenen Wissenschaften geben.

Als Uebergang von Kunst und Wissenschaft zum Hand⸗ werk sind die Büchereinbände, die das äußere Gewand bilden, in welches die Werke der Wissenschaft gehüllt sind, und die Ge⸗ webe und Stickereien, bei denen das Technische sich in einer Sammlung weniger repräsentiren läßt als das künstlerische, in zwei selbständige Abtheilungen gebracht (ca. 600 Nummerm). Von den Büchereinbänden sind besonders die ältesten Exem⸗ plare höchst kunstvoll gearbeitet, und mehr als ein Werk, erhält seinen Werth nur durch den Einband. Von Erzeugnissen der Weberei enthält das Museum schon jetzt eine höchst lehrreiche und interessante Sammlung, welche den Entwickelungsgang von der römischen Periode bis zum Beginn unseres Jahrhunderts darlegt. Stickereien sind minder reichlich vertreten.

Die Produkte der anderen Gewerbe sind in 4 Gruppen: kirchliche Geräthe, Gefäße und Gewänder, Hausmobiliar und Geräthe, Trachten und Schmuck, und Waffen eingetheilt. Die erste dieser Abtheilungen ist von größerer Wichtigkeit, da die Kirche im frühen Mittelalter fast allein die Pflegerin der Kultur war und sich auch auf dem Gebiete eines jeden Gewerbes die höchste künstlerische Thätigkeit nur an den Aufgaben zeigt, welche die Kirche gestellt hatte. Alterthümer aber nimmt gewiß das Interesse Aller in hohem Grade in Anspruch, da das deutsche Volk das Familienleben zur reinsten Entwickelung gebracht hat. Die Monumente dieser Abtheilung (ca. 1200 Nummern) zeigen uns das häusliche Leben in allen seinen Beziehungen. Die verschie denen Klassen und Stände der Menschen in ihren Verrichtungen, in der Thätigkeit wie in der Ruhe, in ernster Arbeit wie in Lust und Scherz, treten vor uns hin. Wir sehen den Saal des Vor⸗ nehmen, die Stube des Bürgers, die Kammer des Armen, wir besuchen Küche und Keller und Dachboden; die Vorrathskammer der Frau mit Schrank und Truhe und Alles was darin ein geschlossen, öffnen sich uns und wir belauschen die Kiuder bei ihren Spielen in Stube und Garten. Zu einer . faktischen Her⸗ stellung eines altdeutschen Wohnhauses, wodurch allein erst die volle Gesammtwirkung erzielt werden kann, fehlt es jedoch noch an der erforderlichen Lokalität.

Die Waffen sind ebenfalls schon zahlreich vertreten, beson⸗ ders die Wurfmaschinen und die Artillerie. Außerdem findet sich in einer Modell⸗Sammlung auch Material für das Studium des Trains und der für Marsch und Belagerung einem Heeae nöthigen so verschiedenartigen Apparate.

Die nächste Gruppe bil den die Denkmäler des Staats⸗ und Rechts⸗ lebens. Diese Gebiete sind zwar idealer Natur und nicht in Denk⸗ mälern verkörpert; doch sind die Insignien Denkmäler, die uns jene Gebiete vor Augen führen. Von den Reichskleinodien des römisch⸗deut⸗ schen Reichs find allerdings die Originale nicht in Nürnberg, obwohl Kaiser Sigismund dieser Stadt für ewige Zeiten das Recht der Aufbewahrung verliehen hat. Dagegen besitzt das Mußseum die Einrichtung des ehemaligen Sitzungssaales des Frankfurter Bundestages sowie die auf das 48er deutsche Par⸗ lament bezüglichen Gegenstände: Die Bibliothek und eine Reihe von Dekorationsstücken und Mobilien aus der Paulskirche.

Weitere 2 Abtheilungen umfassen die Denkmäler des Erwerbs⸗ und Verkehrswesens, sowie des Zunftwesens der Korporationen und Gesellschaften als: Laden, Kannen, Pokale, Fahnen, Her⸗ bergsschilde und alles, was uns Handel, Feldbau, Gartenwirth⸗ schaft, ferner Post⸗ und Botenanstalten und vieles Verwandte kennen lehrt in ea. 1000 Nummern. ĩ

Die Münzsammlung reicht bis zum Jahre 1806 und enthält mehr als 10,000 Exemplare. ;

Die letzte Gruppe bilden endlich die vorchristlichen Alter⸗ thümer. Sie umf assen die Zeit, wo theils die eigene , Kultur, theils deren Ausbildung unter römischem Einflusse ge⸗ herrscht hatte. . ;

Zu allen diesen Abtheilungen sind die entsprechenden Kata⸗ loge und zwar ein numerischer oder Inventarkatalog und ein systematischer herausgegeben. ö R

Bie Bibliothek enthält bereits über 60,000 Bände, das Archiv gegen 7000 Pergamenurkunden, 2500 Papierurkunden, 260 Urkundenbücher und Verwandtes, 2000 Aktenfaszikel und mehrere 1000 Autographen.

Nach dem Bericht über den Getreide? Oek und Spi⸗ ritus handel in Berlin im J. 1872 von Emil Meyer, vereide⸗

ten Waaren⸗ und Produkten⸗Makler (Berlin, Selbstverlag des Ver⸗

Die Darlegung der häuslichen

fassers, betrugen die Platzbestände in Berlin excl. Kanalrück⸗ staͤnde von Weizen am 31. Dezember 1872: 45,520 Gtr. (1. Januar 1872: 39, 530 Ctr., 1. Oktober 18723 115,260 Ctr.,, während im J. 1871 der höchste Bestand, am 1. Juni nur 62.040 Ctr. erreichte); Roggen am 31. Dezember 1872: 15,290 Ctr. (1. Januar 118,249 Etr, höchster Bestand 1. Mai 244,200 Ctr., 18713 1. Juni 190660 Etr; Gerste am 31. Dezember 4089 Ctr. (. Januar 492 Ct., höchster Beitand 1. Mai 8440 Ctr.; 1871: 1. Dezember 3977 Ctr): Hafer 31. Dezember 24,840 Ctr. (1. Januar 5472 Ctr, höchster Be⸗ stand 1. November 47,560 Ctr.) ; 1871: 1. Juni 54,009 Ctr.; Erbsen 31. Dezember 1810 Etr. (1. Januar 1626 Ctr, höchster Bestand 1. Mai 1940 Ctr, 1871: 1. Oftober 6795 Ctr.). .

Die Einfuhr inkl. des Bestandes vom 1, Januar 1572 belief sich auf 616,834 Ctr. Weizen (1871: 502,668 Ctr.), 1,571,409 Etr. Roggen (18711 1B706,143 Ctr), 606,193 Ctr. Gerste (1871: 392,616 Gentner), 1,329,758 Ctr. Hafer (1871: 143,338 Ctr., 173,406 Ctr. Erbsen (1871: 203,782 Ctr.) 658,333 Ctr. Weizenmehl (1871: 614496 Ctr.), 937,997 Ctr. Roggenmehl (1871: 841,145 CEtr.). Der Versandt- und Platzkonsum betrugen 571,314 Etr. Weizen (1871: 463,988 Ctr.), 1556, 209 Ctr. Roggen (1871: 1.587.203 Centner), 602,113 Ctr. Gerste (1871: 385,214 CEtr.), 13304, 918 Etr. Hafer (1871: 1,137,866 Ctr.), Erbsen 171,556 Ctr. (1871: 202, 162 Eentner), Weizenmehl 6335513 Ctr. (1871: 603,775 Ctr.), Roggen⸗ mehl 915, 347 Ctr. (1872: 825,640 Ctr.);m ;

Zu den Berliner Mühlen wurden versteuert 26,196 Ctr, Wei⸗ zenkörner (1871: 34.990 Ctr.) und 74075 Ctr. Roggenkörner (871: 79,348 Ctr.); außerdem haben die Proviantamtsmühlen 700 Etr. Weizen⸗ und 46,510 Ctr. Roggenkörner vermahlen, gegen 720 desgl. 190462 Ctr. in 1871. An Broden wurden 7171 CEtr, aus Weizen. und 206,407 Ctr. aus Roggenmehl eingeführt, gegen 2106 egl. 190,462 Ctr. in 1871. .

Auf den Eisenbahnen (ohne die Lehrter Bahn) wurden ein⸗ geführt: 186,579 ECtr. Oelsaat, 68,682 Etr. Rüböl, 1013,933 Etr. Mehl,. 20,878,431 Liter Spiritus, 91, 767 Ctr, Petroleum, 410633 Gtr. Weizen, 130777 Ctr. Roggen, 56d, 333 Ct. Gerste, 1,30 S' Etr. Hafer, 173 650 Ctr. Erbsen; ausgefützrt 49687 Etr. Oelsaat, 104,058 Cir. Rüböl, A 1,956 Etr. Mehl. 14,B,779, 0948 Liter Spiritus, 2045737 Etr. Petroleum, 180, 192 Ctr. Weizen, 69,843 Ctr. ö. 153,330 Ctr. Gerste, 144912 Ctr. Hafer, 48,794 Etr. Erbsen; durchgeführt: S5, 435 Ctr. Oelsaat, 44.964 Ctr. Rüböl, 235,499 Etr. Mehl, 4,988, 234 Liter Spiritus, 186,929 Ctr. Petroleum, 304325 Gtr. Weizen, 451,015 Ctr. Roggen, 169,016 Ctr. Gerste, 210,307 Ctr. Hafer, 48,008 Ctr. Erbsen. J

Den Finow- und Friedrich⸗Wilhelms⸗Kanal passirten 305,254 Ctr. Weizen (1871: 231,600 Ctr), 1061957 Ctr. Roggen, (1851: 1,114,160 Ctr.), 78,333 Ctr. Gerste 1871: 44311 Ctr.), 121,108 Ctr. Hafer (1871: 205,583 Ctr). 6385 Etr. Erbsen (1871: 23,607 Ctr.), 75,511 Etr. Oelsaat (1871: 105,336 Ctr.), 430,275 Ctr. Mehl (1871: 529,664 Ctrꝗ. ö .

Bie Preise stellten sich loco für Weizen (per 1990 Kilo) am höchsten im August, September und Dezember auf 93 Thlr, am niedrigsten im März und April auf 67 Thlr. (gegen 87 Thlr. im Oktober resp. 58 Thlr. im Juli, August, September 1871); für Rog⸗ gen (0600 Kilo) am höchsten auf 68 Thlr. im Oktober, am niedrigsten auf 45 Thlr. im Juni und Juli (gegen 625 ö im Oktober resp. 45 Thlr. im August 1871); für Welzenmehl Nr. 9 (100 Kilo inel. Sack auf 125 Thlr. im September resp. 101633 Thlr. im März und April (gegen 117, Thlr im Oktober resp. 3 Thlr, im August 1871, für Weizenmehl Rr. 0 und 1 auf 115M Thlr. im Nevember resp. Il im Februar (gegen 101 Thlr. im Dezember resp. 9 Thlr. im Au—⸗ gust und September 1871); für Roggenmehl Ur. 0 auf 8 Thlr. im Januar und November refp. 7 Thlr. im Juni und Juli (gegen J Thlr. im Dezember resp. 7! Thlr. im Juli 1871); für Roggen⸗ mehl Rr. 0 und 1 auf 85 / Thlr. im Oktober resp. 7 Thlr. im Juni und Juli (gegen 8. Thlr. im Oktober und November resp. 63 Thlr. im Juli und August 18371); für Hafer (1400 Kilo) auf 32 Thlr. im Mai resp. 37 Thlr. im Juli und August (gegen 56 Thlr. im Mai und Juni resp. 31 Thlr. im September und Oktober 1871); für Rüböl (100 Kilo) auf 30 Thlr., im Mai resp. 22 Thlr. im Juni (gegen 31 Thlr. im Oktober resp. 253 Thlr. im April 1871); für Spiritus (16. MKG Liter ) auf 25 Thlr 6 Sr im Juli resp. 17 Thlr. 25 Sgr. im Dezember (gegen 24 Thlr. 6 Sgr. im November resp. 165 Thlr. 5 Sgr. im Januar und April 1871).

Die größten Quantitäten, welche in Kündigung kursirten, waren: 365.650 Etr. Weizen im Juni 1871: 184000 Ctr. im Dezember); 70h 660 Ctr. Roggen im April (18713 407000 Ctr. im Mai); öl 009 Etr. Hafer im Mai (18713: 918,090 (tr, im Junihz 90,100 Ctr, Rüböl im Mai (1871: 35500 Ctr. im Oktober); 27,3750 gtr. Petroleum im Sept. (1871: 38.557 Ctr. im Sept). 39005000 Liter Spiritus im April (1871: 3510909 Liter im Julih; 28,500 Ctr. Roggenmehl im Juni (1871: 70,500 Ctr. im Juli). .

Die Spiritus-Lagerbestände waren Ende 1872 300,000 Liter, gegen S0 id X. Anfangs 1872 und 2,000 009 . im Mai und Juni. 1871 war der größte Lagerbestand S, 500, 090 L. im Juni, Nach dem Auslande wurdem im Jahre 1872 von Berlin aus 9,747,549 Liter Spiritus à i606 , expedirt, gegen 15,233,166 L. in 1871, 20 892,493 Liter in 1870, 21,298,991 L. in 1869.

Eine Beantwortung der eingegangenen Gesuche, sowohl um

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Verlag der Expedition (Kesseh. Druckt H. Heiberg. Drei Beilagen

einschließlich der Börsen · Beilage).

. 8 28. .

Deutsches Reich.

Gesetz, betreffend die Bezirksvertretungen, die Kreisvertretungen und die Wahlen für die Gemeinderäthe. . Vom 24. Januar 1873.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen zc. verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nach er= folgter Zustimmung des Bundesrathes, für Elsaß-Lothringen, wie folgt:

5. 1. In, jedem Bezirke wird eine Bezirkspertretung, in jedem Kreise eine Kreisvertretung, die erstere nach den für die Conseils géné— rauꝝ, die letztere nach, den für die Conseils d'arrondissement bisher gültig gewesenen Bestimmungen in Wirksamkeit treten. Die Sitzung der Bezirksvertretung ,. Namen Bezirkstag, diejenige der Kreis⸗ vertretung den Namen Kreistag. Die ersten Sitzungen beider Vertre— tungen sinden im Laufe des Jahres 1873 statt.

2. „In den Stadtkreisen Straßburg und Metz fungiren die Gemeinderãthe als Kreisvertretungen.

Die Vertheilung der gesetzlichen Zahl der Mitglieder der Kreis— vertretung auf die Kantone der Landkreise wird durch Kaiferliche Ver— ordnung bestimmt,.

8. 3. Die Mitglieder der Bezirke⸗ und der Kreisvertretungen werden vor der nächsten Sitzung durchgängig neu gewählt. Für die Wahl kommen die bestehenden Bestimmungen mit nachstehenden Maß— gaben bis auf Weiteres zur Anwendung:

a. Wähler ist jeder Deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurück— gelegt hat und sich im Vellbesitz der staatsbürgerlichen Rechte befindet, in der Gemeinde, wo er seinen Wohnsitz hat.

Wählbar ist jeder Wähler, welcher in dem Bezirke beziehungs— weise Kreise seinen Wohnsitz hat, sowie jeder Dentsche, welcher das u h ,,, hat und sich im Vollbesitz der staats— ürgerlichen Rechte befindet, sofern er im Bezirke bezie Sweis re, 4 . Steuer ä. k

b. Für Personen des Soldatenstandes ruht die Berechtigung ; Wählen, so lange, als dieselben sich bei der Fahne ö. 3

e, Für, Elsaß-Lothringer, welche sich für die französifche Natio— nalität erklärt haben, aber nicht ausgewandert sind, ruht die Berech— tigung zum Wählen und zur Wählbarkeit so lange, als sie jene Er— 1 vor der zuständigen Behörde nicht ausdrücklich zurückgenommen 1 .

8. 4. Für die Geschäftssprache der Bezirks- und der Kreisver— tretungen gelten die Bestimmungen des Gesetzes vom 31. März 1872 betreffend die amtliche Geschäftssprache (Gesetzblatt Seite 159.

Für die Bezirksvertretung von Lothringen und die Kreisverlretung derjenigen Kreise, in welchen die französische Sprache ganz oder theil' weise Volkssprache ist, kann der Mitgebrauch derselben gestattet wer⸗ den. Die Dauer und die Ausdehnung diefer Ausnahmen bestimmt der ö

36 ie Befugnisse, welche den Conseils génsreaux in Betre des DVebartements Budget der Untervertheilung *. direkten Steuern uf. der Begrenzung der von den Gemeinderäthen für Gemeindezwecke zu votirenden außerordentlichen Centimen zustehen, werden von den Be— . 9 , . Etatsjahr 18574 ausgeübt. Die ihnen ehen nghme, der Rechnungen der Bezirksverw— fi . * dich erer, 1874 un .

S. 6. .Die im S. 3 getroffenen Bestimmungen über das Wahl— recht und die Wählbarkeit finden auch w m, n, bei den . für . e.

6 egenwärtiges Gesetz tri ĩ sei skün⸗ 6 r r 9g setz tritt mit dem Tage seiner Verkün

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. e . K

Gegeben Berlin, den 24. Januar 1373.

96 Wilhelm.

Fürst von ismarck.

Königreich Preußen.

Erlaß, betreffend die Errichtung einer Handels—⸗ kammer zu Halberstadt.

Auf Grund des §. 2 des Gesetzes über die Handelskam— nern vom 24. Februar 1870 (Gesetz Sammlung pag. 134) wird hierdurch die Errichtung einer Handelskammer für die Kreise Halberstadt, Aschersleben, Oschersleben und Wernigerode, sowie für den gegenwartigen Bezirk der Gerichtskommission zu Erms— leben (Mansfelder Gebirgskreis) genehmigt. Die Handelskam— mer erhält ihren Sitz in der Stadt Halberstadt. Die Zahl ihrer Mitglieder wird auf einundzwanzig bestimmt.

„Die im Bezirke der Handelskammer den Bergbau treibenden Alleineigenthümer oder Pächter eines Bergwerkes, Gewerkschaften und in anderer Farm organisirten Gefellschaften (Gesetz vom c. Februar 1870, §. 4 sind zur Theilnahme an der Wahl der Mitglieder berechtigt, insoweit die Jahresproduktion einen Werth von Zehntausend Thalern erreicht.

Der Bezirk der Handelskammer bildet zum Zwecke der Wahl der Mitglieder vier engere Bezirke in der Art, daß die Be⸗ theiligten: 4 llt 9.

a. des Kreises Halberstadt sieben,

b. des Kreises Aschersleben und des Bezirks der Gerichts— kommission zu Ermsleben acht,

J. des Kreises Oschersleben vier,

.d. des Kreises Wernigerode zwei Mitglieder wählen.

Berlin, den 13. Dezember 1872.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Graf von Itzenplitz.

Erlaß, betreffend die Reorganisation der in der Pro⸗ vinz Sachsen bestehenden Handelskammern.

Auf Grund des §. 35 des Gesetzes über die Handelskam⸗ . 24. rn n, 66. (Gesetz⸗ e, . bag. 134) wird iehung auf die in der Provi dez e nen bestimmt. J L Die Handelskammer zu Erfurt betreffend: 18 ) Der Bezirk der Handelskammer umfaßt vom 1. April 3 ab den Stadtbezirk Erfurt, den Kreis Schleusingen und vom Hreise Weißensee die Stadt Sömmerda. Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Erfurt. fiuff Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. April 1873 ab i. k 4 Der Bezirk der Handelskammer bildet zum Zwecke der 26. der Mitglieder drei engere Bezirke in der Art, daß die Betheiligten: 2. des Stadtbezirks Erfurt eilf Mitglieder, b. des Kreises Schleusingen drei Mitglieder,

; C. der Stadt Sömmerda ein Mitglied wählen.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Auzeiger.

Donnerstag, ven 30. Januar

1

II. Die Handels kam mer zu Halle betreffend.

1) Der Bezirk der Handelskammer umfaßt vom 1. April 1873 ab den Gemeindebezirk der Stadt 8, he Kreise Binn feld und Delitzsch mit Ausschluß der Stadt Delitzsch, den Saal— kreis, den Mansfelder Seekreis, den Mansfelder Gebirgskreis ö . . oer rn. Bezirks der Gerichts⸗Kommission

Ermsleben, die Kreise Querfurt, Mersebur Weißenfels und Zeitz. . .

2 Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Halle.

3) Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. April 1873 ab dreiundzwanzig.

c Die im Bezirke der Handelskammer den Bergbau treibenden Alleineigenthümer oder Pächter eines Bergwerkes, Gewerkschaften und in anderer Form organisirten Gesellschaften sGes. vom 24 Februar 1870, 5. ) sind zur Theilnahme an der Wahl der Mitglieder berechtigt, insoweit die Jahresproduktion einen Werth von zehntausend Thalern erreicht.

5) Der Bezirk der Handelskammer bildet zum Zwecke der Wahl, der Mitglieder vier engere Bezirke, in der Art, daß die Betheiligten:

a. des Gemeindebezirks der Stadt Halle, des Saalkreises

und des Kreises Merseburg zwölf,

b. der Kreise Weißenfels, Zeitz, Naumburg und Quer—

. ᷣ. 3 Ditterfeld c. des Kreises Bitterfeld und der zugehörigen Theile des Freises Beligsch drei ö d. des Mansfelder Seekreises und der zugehörigen Theile des Mansfelder Gebirgskreises drei Mitglieder wählen. IIl. Die Handelskammer zu Mühlhausen betreffend:

L Der die Kreise Mühlhausen, Heiligenstadt und Worbis umfassende Bezirk der Handelskammer bleibt unverändert.

2) Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Mühlhausen. ĩ 3) Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. April 1873 ab n,

Der Bezirk der Handelskammer bildet zum Zwecke der Wahl, der Mitglieder drei engere Bezirke in deĩ Art, daß die Betheiligten

a. des Kreises Mühlhausen neun,

b. des Kreises Heiligenstadt drei,

c. des Kreises Worbis drei Mitglieder wählen.

II. Die Handelskammer zu Rordhausen betreffend.

I) Der Bezirk der Handelskammer umfaßt vom 1. April 1373 ab die Städte Nordhausen, . Bleicherode * Ellrich, den Kreis Sangerhausen einschließlich der Grafschaften Stolberg⸗Stolherg und Stolberg⸗Roßla und vom Landdrostei⸗ Bezirke Hildesheim den Amtsbezirk Hohnstein.

2) Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Nordhausen.

3) Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. April 1873 ab zwanzig.

) Die im Bezirke der Handelskammer den Bergbau trei⸗ benden Alleineigenthuͤmer oder Pächter eines Bergwerkes, Gewerk— schaften und in anderer Form organisirten Gesellschaften (Gesetz vom 24. Jebruar 1879, 1 4) sind zur Theilnahme an der Wahl der Mitglieder berechtigt, insoweit die Jahresproduktion einen Werth von zehntausend Thalern erreicht.

5). Der Bezirk der Handelskammer bildet zum Zwecke der Wahl, der Mitglieder fünf engere Bezirke in der Art, daß die Betheiligten: ö .

a. der Städte Nordhausen und Ellrich neun Mitglieder

b. der Stadt Benneckenstein ein 3 !

é. der Stadt Bleicherode ein Mitglied, d. des Kreises Sangerhausen acht Mitglieder, 2. des Amts Hohnstein ein Mitglied, wählen.

V. Sämmtliche Handelskammern betreffend.

1 21n der Zeit vom 2. Januar bis zum 31. März 1873 g. . . . der Handelskammen eine euwahl sämmtlicher Mitglieder nach Maßgabe des s vom 24. Februar 1870. ; ö . hes 2) Die neu Gewählten treten vom 1. April 1873 ab an Stelle der früher gewählten, mit diesem Termine ausscheidenden

Mitglieder und Stellvertreter in Funktion. 3) Im Uebrigen treten von demselben Zeitpunkte ab die über die Verfassungen und Einrichtungen der Handelskammern früher ergangenen Bestimmungen außer Kraft. Berlin, den 13. Dezember 1872. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Graf von Itzenplitz.

Die Nr. 9 der „Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preuß ifchen Staaten“ hat ö Inhalt: Preußen: Das Preisausschreiben des Kuratoriums der Koppe⸗Stif⸗ tung betreffend. Prüfungsstation für landwirthschaftliche Maschinen zu Halle a. S. (Getreidemähemaschine mit selbstthätiger AÄblegevor— richtung von Samuelson u. Co. in Banbury.) Zur Milzbrand⸗ frage. Versammlung des Teltower landwirthschaftlichen Vereins am 21. Januar. Aus den Regierungabezirken Breslau, Arensberg und Wiesbaden. Literatur: Die Umgestaltung unserer Wirthschafts— systeme zur rentzbeleren Thierproduktion von H. v. Ankum. Kurzes Lehrbuch der Physik von Balfour-Stewart. Notizkalender für die österreichischen Landwirthe auf das Jahr 1873 von Franz Ladislaus Schinkowitz. Jahrbuch der landwirthschaftlichen Lehranstalt in ohenwestedt. Ackerbau⸗Zeitung. Besondere Beilage zum Deut- chen Reichs⸗Anzeiger. Vermischtes: Tagesordnung für die zweite Versammlung des deutschen Landwirthschaftsrathes. Preisausschrei⸗ ben. Eine neue Krankheit der Buchen. Bleivergiftung beim Pferde durch Krippenanstrich. Preisverzeichnisse. Vereins⸗-Ver⸗ sammlungen. Bericht über den Handel mit Zucht- und Zugvieh. Marktbericht. Viehpreise. Stärkepreise.

Die Nr. N des. Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Postverwaltung“ hat folgenden Inhalt; General-Verfügung vom 26. Januar 1872. Stand der unter Mitwirkung der Postverwaltung ahaeschlossenen debensversicherungen von Postbeamten und Postunterbeamten. Vom 21, Januar 1872. Die Preisaufgabe betreffend. Vom 22. Januar 1372. Sendungen mit Werthangabe nach Frankreich Vom 23 Januar 1872. Verschieben von Briefen in Streifbandsendungen.

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Statistische Nachrichten.

Der Schiffsverkehr im Hafen von Pillau im Jahre 1372 umfaßte beim Eingange 2055 Schiffe , 1091 deutsche, 235 norwegische, 75 schwedische, 251 großbritannische, 223 daänische. 152 niederländische, 13 russische, 2 französische, J belgisches, 1 ameri= kanisches) mit einer Gesammt-Tragfähigkeit von 173,307 Last. Von diesen eingelaufenen Schiffen waren beladen: mit Salz 47 von 4358 Lam mit Zucker und Syruß 25 von 235 L, mit Heringen und Thran 25, von 12, 780 L., mit Del und Petroleum 27 von 5173 L, mit Wein, Früchten und Spiritus 17 von 707 L., mit Gütern, Baum— wolle, Thee und Tabak 427 von 63,507 L., mit Steinkohlen und Koks 277 von 35,09 L, mit Gyps, Kalk, Cement und Pottasche 290 von 11,519 L. mit Dachpfannen, Ziegel, Glas, Schiefer und Granit 367 von 10,534 L, mit Metall, Eisen, Pech, Theer und Harz 164 von 13021 8, mit Getreide, Kartoffeln, Oelsaat, Malz ꝛc. 7 von 83 L. Mit Ballast und leer gingen 105 Schiffe von 1868228. für Nothhafen? Sch. von 245 L ein. Von den eingelaufenen Schiffen gingen nach den Binnen⸗ häfen: Königsberg 1615 Sch. von 125, 124 8. Elbing 1553ch. von 5109 X., Braunsberg 4 Sch, von 74 2, Damig 1 Sch. von 24 L. Aus— gelaufen sind von Pillau im Jahre 18572: 1956 Schiffe von 174, 60* Last. Hiervon waren beladen: mit Getreide aller Art 956 Sch. von W406 g., mit Lein⸗ und Oelsämereien 92 Sch. von 4923 L, mit Tauwerk, Hanf und Flachs 112 Sch. von 9978 L., mit Talg, Kalk und Pech 1 Sch. von 18 L mit Lumpen, Fellen und Borsten 33 Sch. von 2015 L., mit Gütern, Zucker, Mehl 2c. 176 Sch. von 165764 X, mit Knochen und Knochenschwärze 17 von 847 L., mit Lein- und Oel— kuchen 5 von 292 , mit eingebrachten Ladungen, Hering u. s. w. 33 Sch, von W35 L mit Steinen, Sleapers, Holz und Eisenwaaren 58 Sch. von J528 L. Mit Ballast und leer gingen 355 Sch. von 39, 178 L, für Nothhafen 5 Sch. von 190 L. aus.

Vergleicht man den Verkehr von 1872 demjenigen des Vorjahres, so ergiebt sich beim Eingange für 18723 zwar eine Zunahme der gesammten Schiffszahl um 25, dagegen eine Ab⸗ nahme der Lastenzahl um 6654. Günstiger stellt sich aber das Ver— hältniß der mit Ladung eingelaufenen Schiffe; für 1872 kommen 1943 54 von 159,980 L. in Betracht, für 1871 nur 1653 Sch. von 149,217 o daß also die Zahl der beladenen Schiffe in 1372 um 290 oder 17,5 Proz, deren Lastenzahl um 10,763 oder 7.2 Proz. zu—⸗ genommen hat. Beim Ausgange hat gegen 1871 die Gesammtzahl der Schiffe um 74, deren Lastenzahl um 15,48 abgenommen und zeigt sich auch bezüglich der mit Ladung ausgelaufenen Schiffe eine Abnahme. Von solchen gingen 1872 aus: 1593 Sch. von 135,236 X, gegen 1823 von 142,374 L. im Jahre 1871.

Schwerin, 21. Januar. Nach der in Nr. 4 der amtlichen Beilage des Regierungs⸗ Blattes vom Ministerium des Innern ver⸗ öffentlichten Uebersicht der im Jahre 18572 von der Gensd'armerie verhafteten Personen beträgt die Gesammtzahl der Verhafteten 1955 und zwar 147, im Hauptstandorte Schwerin und in jedem der 6 Beritte nach der Reihenfolge resp. 239, 368, 323, 208, 418, 202. Unter den 1955 waren Landstreicher und Bettler 1373, Gewerbeschein⸗ Kontravenienten 201, auf Requsition der Behörden geschah die Ver⸗ haftung bei 11, wegen Trunkenheit, Erxzeß und Renitenz bei 84; 42 waren Diebe, 36 Signalisirte, 19 des Diebstahls Verdächtigte, 19 Schwindler und Betrüger, 18 wurden wegen fehlender Legitimation verhaftet, 13 wegen Entweichens aus dem Dienste, 9 wegen Ab— weichens von der Zwangsreiseroute, 8 wegen Forstfrevels und Wild— ziebstahls, 5 als Korrektionäre und Entsprungene, 4 wegen Sonntags— Kontravention, ie? wegen Verdachts der Brandstiftung, wegen Unzucht, wegen Mangels an Subsistenzmitteln, wegen Hundefuhrwerks⸗Kontra— vention, wegen Desertion, endlich je einer wegen Raubanfalles, wegen Hazardspiels und wegen Post⸗Kontravention. Außer diesen Verhafteten wurden durch die Gensdsarmerie im vorigen Jahre 1641 Personen wegen verschiedener Uebertretungen ꝛc. denunzirt, und 414 Requisitionen inländischer Behörden erledigt.

mit

Die Bevölkerung des Herzogthums Sachsen-⸗Alten⸗ burg belief sich nach der Zählung vom 1. Dezember 1871 auf 142,122 Einwohner, so daß also das Herzogthum an der Gesammt⸗ zahl der Bevölkerung des Deutschen Reichs, welche auf 41,058,139 Ein— wohner ermittelt wurde, mit 9,34 Proz. partizipirt. In der Reihe der 27 Staaten, welche das Reich bilden, steht es mit, dieser Be— völkerungszahl an der, 16. Stelle. Seit der letzten Zählung vom Jahre 1867 hat sich die Bevölkerung im Ganzen nur um 696 Einwohner oder um C492 Proz. vermehrt. Diese geringe Zunahme muß aller⸗ dings auffallen, da eine auf die jährliche Zunahme, der Bevöl⸗ kerung in den Jahren 1834 1864 (um jährlich O, 62 ro) gegründete Wahrscheinlichkeitsberechnung wenigstens eine Zunahme von, 248 Proz. hätte erwarten lassen. Die Gründe dieses Zurückbleibens sind offenbar darin zu suchen, daß das Herzog⸗ thum an der anderwärts in großem Maßstabe fortgeschrittenen Ent⸗ wickelung der Industrie verhältnißmäßig noch wenig Theil genommen hat und der Ackerbau mit geschlossenem Grundbesitz noch immer die ,, der Bevölkerung bildet. Außerdem hat auch die isher vom Weltverkehr ganz abgeschlossene Lage des Westkreises dabei einwirkt. Dies zeigt sich besonders in der Wahrnehmung, daß bei der Scheidung der Bevölkerung nach Ost⸗ und Westkreis die des ersteren von 93,3383 E. auf 94,592 E. oder um 3,04 Prozent gestiegen ist, während sich bei der Bevölkerung des letzteren eine Abnahme von ,034, in 1867 auf 47,629 in 1871 oder um E88 Proz. herausstellt. In beiden Kreisen hat die Bevölkerung der ländlichen Hef fern.

welche überhaupt 90,539 Personen betrug, keine Zunahme, sondern eine ziemlich gleichmäßige Abminderung im Ostkreise um 322 oder 1-45 Proz, im Westkreise um 539 oder 1,52 Proz. erfahren, so daß der Zuwachs lediglich bei den Städten eingetreten ist. Bei diesen hat sich zwar gegen das Jahr 1867 eine Vermehrung von 49,526 auf ol -583 C. oder um 4, 15 Proz, ergeben. Allein es zeigt sich auch da—⸗ bei, daß die Zunahme in eiheblicherem Maße nur bei den der In⸗ dustrie sich mehr zuneigenden Städten des Ostkreises eingetreten ist— Die Bevölkerung der 6 Städte des Ostkreises hat sich von 36,829 auf 35,0 also um 1941 oder 5,27 Proz. erhöhet, während die der 4 Städte des Westkreises nur eine Vermehrung von 12,697 auf 125513, also von 116 oder O91 Proz. erfahren hat.

Nach den Geßsch lechkern vertheilt sich die Bevölkerung des Herzogthums auf 69, 255 männliche oder 48,73. Proz, und 72,867 weibliche in oder 5127 Proz. Das weibliche Geschlecht über⸗ wiegt demnach in bedeutender Weise und findet dieses Uebergewicht nicht nur in beiden Kreisen, und zwar hier gleichmäßig (im Ostkreise 4812: 51,28, im Westkreise 48,75: 51.25) statt, sondern auch ebenso bei der Trennung der Bevölkerung nach Stadt und Land. Denn auch in den Städten gehörten nur 4903 Proz. dem männlichen 50,97 Proz. dagegen dem welblichen Geschlechte an, während sich auf dem Lande das Prozentverhältniß wie 48356: 51,44 stellt.

Die Zahl der Wohnhäuser des Landes ist im Ganzen auf Wh ermittelt worden. Vergleicht man dieselbe mit der Zahl der Bevölkerung, so ergiebt sich, daß im Durchschnitt ein Wohnhaus in den Städten des Ostkreises von 10, in denen des Westkreises von 808 Personen, in den Dörfern des Hstkreises von 6,3, in, denen des Westkreises von 5,38 Personen bewohnt wird und daß im ganzen Lande überhaupt auf, ein Wohnhaus 6,9 Personen zu rechnen sind. In der Residenzstadt Altenburg steigt indessen diese Durchschnittszahl fast auf das Doppelte, indem hier bei einer Gesammtzahl der Bevöl⸗ kerung von 19,966 Einwohner je auf eines der 1136 Wohnhäuser

Vom 25. Januar 1872. Postanweisungsverkehr mit Norwegen.

13,9 Bewohner kommen.