1873 / 43 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Feb 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Staatskasse sogleich flüssig waren, während in denjenigen Fällen, wo die Gemeinden selbst für hinlänglich zahlungsfähig zu erachten sind, sei es nach Umfang der Bevoͤlkerung, sei es nach ihrer durch die Klassensteuer dargelegten Vermögenslage, diese letzte Auf⸗ besserung, nämlich diejenige von 186 Thlr. auf 200 Thlr. und darüber hinaus noch vorbehalten, und in diesem Augenblicke in der Einleitung begriffen ist und bold zu gleich günstigem Ziele führen wird. Diesem ganzen Bestreben sind die Stadtgemeinden in vorzüg⸗ lichem Grade, aber auch viele Landgemeinden und Dominien in humaner Würdigung der Verhältnisse, mit Bereitwilligkeit ent⸗ gegengekommen. Von den Städten allein sind aus Kommunal⸗ Mitteln, im Ganzen rund 790 000 Thlr. Jahresausgabe für die Aufbesserung ihrer Lehrergehälter seit dem Jahre 1867 bewilligt worden (die Stadt Frankfurt a. O. allein 13,370 Thlr. mehr als 1867. Die gleiche Mehrausgabe der Landgemeinden aus Kommunal⸗Mitteln umfaßt die ebenfalls bedeutende Summe von rund 26,900 Thlr. jährlich. Dadurch sind noch 598 Land⸗ Schulstellen nach denselben Grundsätzen, wie sie bei den Zu⸗ schüssen aus Staatsfonds beobachtet worden sind, aufgebessert worden. Werden alfo den aus Staatsfonds jährlich gewährten 30,700 Thlr., die aus städtischen Mitteln bewilligten 70, 000 Thlr., sowie die von den wohlhabenden Landgemeinden aufge⸗ brachten 20 000 Thlr. hinzugerechnet, so stellt sich die Gesammt⸗ summe der eingetretenen jahrlichen Schullehrer⸗Gehaltsaufbesse⸗ rungen im Bezirke Frankfurt auf die Summe von 120,700 Thlr., was bei überhaupt 2209 Lehrerstellen eine Verbesserung von durchschnittlich 54 Thlr. pro Stelle und bei einem Durchschnitts⸗ Gehalte von 250 Thlr. einen Durchschnitts⸗Prozentsatz von rund 22 Prozent ergiebt. Zur Vermeidung irrthümlicher Auffassung muß jedoch hierbei bemerkt werden, daß viele Lehrerstellen gar keiner Aufbesserung bedürftig waren und sind, vielmehr seit langer Zeit schon weit über bas neuerlich regulirte Normal⸗Gehalt ihrer Stelle beziehen. Diefe Stellen sind deshalb auch überall unberücksichtigt geblieben, so daß sich die Aufbesserungen der wirklich bedachten Lehrer⸗ stellen selbstverständlich in vielen Fällen weit höher noch, als der obige Durchschnittssatz belaufen. Außer obigen Beträgen sind noch zu außerordentlichen Unterstützungen nicht unerhebliche Beträge aus den Fonds der Regirung jahrlich verabreicht worden, welche in dem Zeitraum von 1867 bis 1872 die Summe von 12,093 Thlr., mithin durchschnittlich jährlich über 2015 Thlr. betragen haben.

Das nach dem Umbau der Lichten stein-Brücke aufge⸗ stellte interimistische Geländer derselben wird demnächst beseitigt werden. n

Die Aufstellung des für die Brücke bestimmten und dem Bau⸗ werk entsprechenden Geländers ist dadurch verzögert worden, daß wegen der Ueberhäufung mit Aufträgen eine frühere Ausfüh⸗ rung der Bestellung in der betreffenden Maschinenbau⸗Anstalt nicht zu erreichen war.

Bayern. München, 14. Februar, Der König hat gestern Abend den Königlichen Justiz⸗Minister Dr. von Fäustle und den Königlichen Kultus-Minister Dr. von Lutz zu sich be⸗ schieden und mit den beiden Staats⸗-Ministern mehrere Stun⸗ den konferirt.

Der Flügel⸗-Adjutant des Königs, Oberst⸗Lieutenant von Saner, wurde durch Allerhöchste Entschließung vom 13. d. M. in das zweite Feld⸗AUrtillerie⸗Regiment nach Würzburg versetzt. . ö Zum Vollzuge des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich hat Se. Majestät der König die definitive Umwandlung der bisher s hon als Zuchthaus benutzten Strafanstalt Ebrach in ein Zrehthaus und die weitere Umwandlung der Gefangenen⸗ anstalten Lichten au und Wasserburg in Zuchthäuser an⸗ geordnet.

Württemberg. Stuttgart, 15. Februar. Der König hat heute den Kaiserlich russischen Obersten Tewiascheff in Audienz empfangen.

Die letzten Bulletins über das Befinden der Königin⸗ Mutter vom 14. Februar lauten:

„Der gestrige Tag verlief über Erwarten günstig; auch die Nacht war auffallend ruhiger im Gegensatz zu der vorhergehenden; übrigens ift der Zustand immer noch sehr bedenklich.

Dr. Gärtner.“

Vom 15. Februar:

„Der gestrige Tag verlief ziemlich befriedigend; in der ersten Hälfte der denn schlummerte Ihre Majestät scheinbar ruhig, nachher und bis in den Morgen hinein trat sehr erschwerter kurzer Athem auf.

; Dr. Gärtner.“

Der Prinz Wilhelm von Württemberg ist gestern Nachmittag von Potsdam hier eingetroffen.

18. Februar. (W. T. B.) Nach dem ausgegebenen Bulletin traten gestern im Befinden der Königin⸗Mutter beun⸗ ruhigende Nervenerscheinungen ein, welche indessen Abends ver⸗ schwanden. Die vergangene Nacht war ziemlich ruhelos und

hatte die hohe Frau nur wenig Schlaf.

Hessen. Darm stadt, 14 Februar. In der Einleitung zu den Motiven der neuen Stä dte⸗, Kreis- und Landge⸗

mein de⸗Ordnung heißt es:

Nachdem die Regierung sich entschlossen hatte, die Keime der Ent⸗ wickelung, welche in dem Bezirksraths- Institut gegeben sind, in der Richtung weiter auszubilden, daß die Kreise und Provinzen als kom⸗ munale Verbände zur Pflege ihrer eigenthümlichen Interessen aner⸗ kannt und organisirt werden sollen und zugleich den Organen dieser Verbände eine weitgehende Betheiligung an der Staatsverwaltung ein⸗ geräumt werden soll, mußte es als unmöglich erscheinen, daß für die Gemeinden, auf die der von den Ständen er etene Entwurf der Städte⸗Ordnung Anwendung nicht finden könnte, die seitherige allge⸗ meine Gesetzgebung über die Verfasfung und Verwaltung der Ge— meinden Geltung behalte. Insbesondere erschien es als nothwendig, daß auch für die kleineren Gemeinden das Dreiklassensystem bei der 6 des Gemeindergths beseitigt und eine, Ferm für die Wahl des Bürgermeisters gefunden werde, die den Letzteren mehr als seither als den Mann des Vertrauens sei— ner Mitbürger erscheinen läßt, damit auch die 29 des Bezirksraths, die zum größten, Theile auch fernerhin von den Bevoll= mächtigten der Gemeindevorstände vorgenommen werden soll, als aus vollkommen frei erwählten Gemeindevertretungen hervorgehend ange= schen werden könne, und es mußte auch für die kleineren Gemeinden eine große Zahl entbehrlicher Amtshandlungen der Aufsichts behörde beseitigt werden, um der Letzteren Zeit und Frische zu lassen, damit sie den größeren Anforderungen, welche die neue Organisation der Kreisverwaltung an sie stellt, genügen und damit der Pflicht der Ver- waltungsbeamten, selbst zu sehen und mehr durch mündliche Anregung . als vom Schreibtisch aus, thätig zu sein, genügt werde.

Mecklenburg. Schwerin, 15. Februar. Die heutigen Meckl. Anz. veröffentlichen die Uebersicht der angemeldeten Schäden, welche durch die Sturmfluth vom 15. November v. J. an der mecklenburgischen Ostseeküste verursacht worden, wobei darauf aufmerksam gemacht wird, daß in der Uebers ich t nicht mitenthalten, theilweise auch noch nicht festgestellt sind: I) die Schäden an Küsten und Dünen, ) die Schäden der Obrigkeiten

Anspruch erhebenden Privatpersonen. Die Schäden betragen: an Grundstuͤcken 104,884 Rth., an Gebäuden 76,317 Rth., an Vich 2673 Rth., an Fischereigeräth 6602 Rth., an sonstigen Vermögensobjekten 71,118 Rth, Summa 261,596 Rth.

An Hülfsbeiträgen waren dem Central⸗Komite bis zum 10. d. M. zugegangen cireg 45,600 Rth.; den Lokal⸗Hülfsvereinen, mit Einschluß von Rostock und Warnemünde, eirea 35,500 Rth. Wahrend die Lokal⸗Hülfsvereine einen großen Theil ihrer Mittel bereits verausgabt haben, hat das Central⸗Komite sich die Verfügung über den weitaus größesten Theil seiner Mittel noch vorbehalten, jedoch beabsichtigt dasselbe, mit der Vertheilung in nächster Zeit vorzugehen.

I Braunschweig, 15. Februar. Oldenburg hat sich gestern Morgen von hier nach begeben.

In der Sitzung der Landesversammlung vom 13. Fe⸗ bruar trat dieselbe in die Berathnng über das Schreiben des Herzoglichen Staats⸗Ministeriums vom b. Dezember v. J. Die Fon em 13. ordentlichen Landtage gefaßten Beschlüsse wegen Abänderung des Expropriations⸗Gesetzes vom 13. September 1867 betreffend. Auf dem letzten ordentlichen Landtage waren in Folge der von den Abgeordneten Mackensen und Lincker ge⸗ stellten Anträge von der Landesversammlung die Beschlüsse efaßt: gef tz die Landesversammlung zu ersuchen, um Rexision des Expro⸗ priationsgeseßes vom 15. September 1867 und um Vorlage eines ab⸗ ändernden Gesetzes in der Richtung, daß bei Feststellung der Expropra⸗ fionsfumme der Rechtsweg in erweitertem Umfange eröffnet und ins—⸗ besondere gegen den die Summen betreffenden Ausspruch der Herzoglichen Landes Oekonomie⸗Kommission nach Analogie der schweizerischen Gesetze vom J. Mai 1850 und 15. Juni 1857 eine Beschwerde an Herzogl. Obergericht zugelassen werde; 2) dabei auch in Erwägung zu ziehen, Fb die Bestimmungen über die Abschätzung des Werthes, falls es sich um Expropriationen bestandenen Forstgrundes handelt, für angemessen

zu halten sind. 4 Die Landesregierung hat in einem Schreiben vom 6. De⸗

zember v. J. diese beiden Anträge einer eingehenden Prüfung unterworfen und trägt nach sorgfältiger Erwägung Bedenken, zu der beantragten Abänderung eines Gesetzes die Hand zu bie⸗ len, welchem von der Landesversammlung, unter gründlicher Be⸗ rücksichtigung aller Verhältnisse, die Zustimmung ertheilt sei, und welches sich während fünfsährigen Bestehens vollständig be⸗ währt habe. Desgleichen hält die Landesregierung aus den in dem Schreiben ausgeführten Gründen eine Abänderung des Gesetzes auch rücksichtlich der Abschätzung von Forstgrund nicht für erforderlich.

Die Kommission für innere Angelegenheiten, welcher das Schreiben zur Vorberathung überwiesen ist, findet nach längerer Erwägung keine Veranlassung, an die Erklärung des Herzog⸗ lichen Staats⸗Ministeriums ad Nr. IJ. weitere Anträge zu knüpfen. In Bezug auf den Beschluß des vorigen Landtages sub II. stellt die Kommission den Antrag, die Versammlung wolle be⸗ schließen:

sch ; erkläre sich mit der in dem Schreiben des Herzoglichen Staats Ministeriums vom 6. Dezember v. J. enthaltenen Auslegung des Ex⸗ ,,, vom 13. September 1867 ausdrückllch dahin einverstanden, da

Der Großherzog von ückeburg

bei der Expropriation von Forstgrundstücken die durch das Gesetz vom 30. April 1867, die Forsthoheit betreffend, be⸗ gründete Beschränkung der Rutzungsbefugniß des Forsteigenthümers als nicht mehr vorhanden zu betrachten und daß ferner der in 8. 5 unter a. des ersteren Gesetzes gebrauchte Ausdruck „neue gewerbliche Be⸗ nutzungsweise“ auf elne bloße Veränderung in der Bodenkultur nicht zn bezlehen sei. . Bei der Abstimmung wurde der Kommissionsantrag ange— nommen. (W. T. B.) Der Landtag hat in seiner heutigen Sitzung das Gesetz, die Verhältnisse der Dissidenten betreffend, nach dem Antrage der Kommisston mit großer Majorität in der nachfol⸗ genden Fassung angenommen: Die bürgerliche Beglaubigung bon Geburten, Verehelichungen und Sterbefällen solcher Perso⸗ nen, welche weder der evangelisch⸗lutherischen Landeskirche, noch der reformirten, noch der katholischen Kirche oder der jüdischen Religionsgenossenschaft angehören (Dissidenten) und dies nöthi⸗ genfalls durch Auszüge aus dem Dissidentenregister oder sonst⸗ wie bescheinigen, erfolgt wie bisher durch Eintragung in das Kirchenbuch, welches für dasjenige evangelisch⸗lutherische Kirch= spiel geführt wird, in welchem der Fall sich ereignete. Der An⸗ trag der Regierung hatte Eintragung in ein Stadt⸗ oder Amts⸗ gerichts⸗Register vorgeschlagen.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 14. Februar. Heute verstarb hier der Ministerial⸗Rath Gerber.

Bremen, 15. Februar. In der heutigen Sitzung der Bürgerschaft begann die Budgetberathung. Der Rechnungs⸗ führer der Finanz⸗-Deputation theilte mit, daß die Rechnung des vorigen Jahres sich günstiger stelle, als man erwartet habe, in⸗ dem das Defizit verschwunden sei und der Reservefond ca. 1 Mil⸗ lion Mark aufweise. Dagegen seien auch wieder eine Reihe von neuen Ausgaben, welche in dem Bericht der Ausgleichs ⸗Depu⸗ tation nicht berücksichtigt, zu erwarten. Vizepräsident Dr. Adami bemerkte, daß die Grundsteuer im Bremischen weit höher sei als im benachbarten Preußischen. Die Zahlung von 258,090 Thlrn. jährlich an den Zollverein sei es vorzugsweise, wodurch die Finanzen in Unordnung gerathen, und deshalb werde die Frage wohl bald zu entscheiden sein, ob Bremen sich nicht dem Zoll⸗ verein anschließen wolle.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 15. Februgr. Ihre Königlichen Hoheiten, Prinzen Adalbert von Preußen und Luitpold von Bayern haben heute den Ausstellungs⸗ platz besucht, und, geleitet von dem General⸗Direktor, alle Aus⸗ stellungsräume und Bauobjekte besichtigt.

Se. Königliche Hoheit Prinz Georg von Sachsen ist gestern Abend mit der Nordwestbahn von hier abhgereist.

In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses ergriff nach Einbringung mehrerer Eisenbahnvorlagen der Mi⸗ nister⸗Präsident Fürst Auersperg das Wort, um folgende Er⸗ klarungen abzugeben: Gemäß der in der Kaiserlichen Thronrede gemachten Zusage sei das Ministerium heute in der Lage, dem Hause die Vorlagen wegen Reform der Wahlgesetze zur Beschlußfassung vorzulegen; dieselben seien auf das Eingehendste berathen, mit der gewissenhaftesten Sorgfalt geprüft, und spreche er die zuversichtliche Hoffnung aus, daß damit die Grundlage für eine ruhige und sichere Entwickelung des Verfassungslebens gewonnen werde, welche dem Vaterlande zum Segen gereiche. Nach dieser, wiederholt von lebhaftem Beifalle unterbrochenen Ansprache, legte der Minister⸗Präsident die Gesetzentwürfe über Einführung der direkten Reichsrathswahlen und Vermehrung der Abgeordneten⸗ zahl zum Zwecke der verfassungsmäßigen Behandlung auf den Tifch des Hauses nieder. Von dem Präsidenten des Abgeord⸗ netenhausen wurden die Vorlagen alsbald dem Verfassungsaus⸗

Durch den Wahlre form⸗Gesetzent wurf werden die Paragraphen 6, 7 und 18 des Grundgesetzes über die Reichs⸗ vertretung vom 21. Dezember 1867 dahin abgeändert, daß künftig die Gesammtzahl der Abgeordneten 351 betragen soll, welche sich auf die einzelnen Königreiche und Länder folgender⸗ maßen vertheilen: Böhmen 91, Dalmatien 9, Galizien 63, Niederösterreich 36, Oberösterreich 17, Salzburg 5, Steiermark 23, Kärnthen 9, Krain 106 Bukowina 9, Mähren 36, Schlesien 10, Tirol 18, Vorarlberg 3, Istrien 4, Goerz 4, Triest 4 Die bisheri⸗ gen 4 Wählerklassen bleiben auch serner bestehen. Die Wahl der Abgeordneten erfolgt in den Landgemeinden durch Wahlmänner, in den übrigen Wählerklassen unmittelbar Seitens der Wahl⸗ berechtigten. Die Abstimmüng ist in der Regel eine schriftliche und geheime, ausnahmsweise ist in den Landgemeinden auch mündliche Abstimmung zulässig. Wahlberechtigt ist jeder 24jäh⸗ rige selbständige österreichische Staatsbürger, welcher den sonstigen durch die Reichsraths⸗Wahlordnung festgestellten Erfordernissen entspricht. Wählbar sind in jedem Lande die männlichen Staats⸗ bürger, welche das österreichische Staats bürgerrecht mindestens ein Jahr besitzen, 30 Jahre alt und in einem der obigen Länder wahlberechtigt oder in den Landtag wählbar sind. Die Dauer des Mandats ist sechsjährig; die auf jedes Land entfallende Zahl von Abgeordneten für die Reichsraths delegation wird durch die aus dem betreffenden Lande unmittelbar entsendeten Reichsraths⸗ Abgeordneten gewählt.

Pesth, 15. Februar. Das Abgeordnetenhaus hat den Gesetzentwurf über die Erhöhung der Civilliste und den Nach⸗ tragsvertrag mit Belgien in dritter Lesung angenommen. Das Geschãft bezüglich der Vajdahunyad⸗3silthaler Werke wurde heute Mittags zwischen dem Finanz⸗Ministerium und der von der Francobank repräsentirten Gruppe abgeschlossen. Die Regierung überläßt die Vajdahunyad⸗Zsithaler Werke der zu gründenden ungarischen Eisen⸗ und Kohlenwerksgese n schaft und bleibt zur Hälfte Eigenthümer der Werke. Das Aktien⸗ kapital ist mit 8 Millionen Gulden in Silber festgesetzt. Die Konstituirung erfolgt sechs Monate nach der Genehmigung des Vertrages Seitens des Reichstages.

Der „Pesther Lloyd“ schreibt: Der Minister des Innern, von Toth, der seit Monaten leidend ist, hat seinen Freunden gegenüber schon vor Wochen erklärt, daß er nur noch sein Budget vertreten, dann aber von seinem Posen zurücktreten werde. Seitdem ist die schwere Krankheit des Ministers hinzugekommen, welche ihn selbst während der Verhandlung seines Budgets im Haufe zu erscheinen verhinderte und die ihn nur in dem Ent⸗ schlusse bestärkte, so bald als möglich in der Ruhe des Land⸗ lehens, fern von aufregenden Geschäften, für die Herstellung seiner Gesundheit zu sorgen. Herr von Toth hat von diesem Entschluffe den Minister⸗Präsidenten bereits in Kenntniß gesetzt und wird von seinem Posten zurücktreten, sobald ein passender Nachfolger gefunden ist.

Schweiz. Bern, 16. Februar. (W. T. B) Auf die vom Bundeßrathe an den Pfarrer Mermillod von Genf er— gangene Aufforderung sich darüber zu äußern, ob er angesichts des Einspruches der Bundes- und Kantonalbehörden gegen das päpstliche Breve vom 16. Januar d. J. die Funktionen eines apostolischen Vikars auszuüben beabsichtige, ist heute die Erklä⸗ rung Mermillods erfolgt, daß er auf Fortführung des ihm vom heiligen Stuhle, seiner einzigen Oberhehörde in dieser rein kirch⸗ lichen Angelegenheit, anvertrauten Vikariats verharren müsse. Die definitive Entscheidung des Bundesrathes über die zu tref⸗ fenden Maßnahmen wird morgen erfolgen.

Der zum apostolischen Vikar ernannte Pfarrer Mer⸗ millod hat, den „Baseler Nachrichten“ zufolge, gestern Morgen das schweizer Gebiet verlassen.

Basel, 15. Februar. (W. T. B.) Wie die „Baseler Nachrichten“ mittheilen, hat die Diözesan konferenz zu Solothurn heute den Beschluß gefaßt, da das Domkapitel die Wahl des Bisthumsverwesers ablehnt, nunmehr diese Wahl selbst zu vollziehen. Der Vorort Solothurn wird um den Vor⸗ schlag einer geeigneten Persönlichkeit und um baldige Wiederein⸗ berufung der Konferenz ersucht. Die Konferenz erkennt den Standpunkt des Domkapitels als einen berechtigten nicht an und erklärt, daß eine fortgesetzte Renitenz den Fortbestand des Dom⸗ kapitels in Frage stellen könne. Die definitive Entscheidung wird bis nach Eingang des Wahlvorschlages ausgesetzt. Bezüg⸗ lich des Rekurses des Bischofs an den Bundesrath soll eine Replik eingereicht werden. Die Grundlage zu einem neuen Bis⸗ thumsvertrage wurde vorgelegt und in den Grundzügen durch⸗ berathen.

Genf, 15. Februar. (W. T. B.) Der große Rath hat in seiner heutigen Sitzung die Berathung des Gesetzes über den katholischen Kultus in zweiter Lesung beendigt und dabei mit 59 gegen 25 Stimmen die von Carteret beantragte Bestimmung beseitigt, wonach alle Pfarrer auch die schon im Amt befindlichen sich einer Wiederwahl durch die katholischen Staatsbürger unterwerfen sollen, dagegen wurde der Kommis⸗ sionsantrag angenommen, nach welchem nur die drei jetzt erle⸗ digten Pfarrstellen in Genf durch Wahl besetzt werden sollen.

Das „Journal de Genäve“ dementirt die Nachricht, daß der Bundesrath in Rom die Abberufung des päpstlichen Ge⸗ schäftsträgers Agrozzi gefordert habe, ebenso unbegründet sei die Mittheilung, daß Agrozzi überhaupt abberufen werden solle. Großbritannien und Irland. London, 14. Februar. Der Hof kehrt, den neuesten Dispositionen zufolge, am näch⸗ sten ien fee den 18. d, von Osborne nach Schloß Windsor zurück.

Die von mehreren irischen Blättern gebrachte Nach= richt, daß der Prinz und die Prinzessin von Wales in diesem Jahre Irland besuchen werden, um dem Pferderennen in Puncheslave beizuwohnen, wird von der „Morning Post“ als unbegründet erklärt.

Der deutsche Botschafter, Graf Bernstorff, ist ernst⸗ lich erkrankt. Die Königin ließ sich gestern telegraphisch nach dem Befinden des Botschafters erkundigen, und unter den zahl⸗ reichen Nachfragen im Prussia-House während des gestrigen Tages befanden sich die des Prinzen und der Prinzessin von Wales, fast aller übrigen Mitglieder der Königlichen Familie, sowie die des diplomatischen Corps.

Die Birmanische Gefandtschaft traf gestern in Dover ein, um sich daselbst nach dem Kontinent einzuschiffen.

Spanien. Madrid, 14. Februar. (W. T. B.) Der Finanz-Minister Echegaray gab in der heutigen Sitzung der National versammkung auf eine betreffende Anfrage des Deputirten Sardoal die Erklärung ab, daß die den Staats⸗ gläubigern gegenüber bestehenden kontraktlichen Verbindlichkeiten strenge respektirt werden würden, es liege nur im Interesse der Republik, den öffentlichen Kredit des Landes aufrecht zu erhalten.

Dem Vernehmen nach ist Maisonave zum spanischen

und Gemeinden, 3) die Schäden der auf Unterstützung keinen

schusse überwiesen.

Vertreter am stalienischen Hofe ernannt, in London wird in

gleicher Eigenschaft Don Moret renderge st auch weiterhin in Funktion, in Lissabon Fern 4 , , .

Der Minister des Auswärtigen, Castelar, hat eine ihm zu⸗ gegangene Glückwunschadresse der südamerikanischen Kolonie in Paris mit einer Dankzuschrift beantwortet, in welcher er hervor⸗ hebt, daß Südamerika jetzt, wo Cuba republikanisches Gebiet sei, keinen Grund mehr habe, den Regierungsgegnern auf Euba Vorschub zu leisten. Von der Regierung werden, wie man hört, Deputirte aus Cuba erwartet, mit welchen über die auf den Antillen einzuführenden Reformen verhandelt werden soll. Der nordamerikanische Gesandte, General Sickles, hat in dem der Regierung übersendeten Glückwunschschreiben die nordamerika⸗ nische Union und Spanien als Schwesterrepubliken gefeiert. Von der Regierung werden Gesetzvorlagen über Trennung der Kirche vom Staate und betreffs der Unabsetzbarkeit der Staatsbeamten angekündigt. Auch die Aufhebung der Ministe⸗ rien für öffentliche Arbeiten, Justiz und Kolonien ist von der Regierung ins Auge gefaßt; ebenso sollen die Penfionen für 6e Beamte, welche vor Ablauf des 60. Lebensjahres in Ruhe⸗ tand getreten oder versetzt worden sind, wegfällig werden. Dem General Paria ist ein höheres wichtiges Truppenkommando, jedoch nicht dasjenige für die Operationstruppen in Katalonien, zugedacht. Das Königreich der Niederlande hat die republikanische Regierung ebenfalls anerkannt.

15. Februar. In Malaga haben unruhige Bewegungen stattgefunden; es ist indeß, ohne daß es . ,. Macht und der Bevölkerung zum Kampfe kam, die Ruhe wieder— hergestellt worden. Die Operationen der Regierungstruppen in Navarra und in den baskischen Provinzen werden, wie die amt⸗ liche „Gaceta“ meldet, durch die gefallenen Schneemassen fort— dauernd außerordentlich erschwert. Durch ein von der Regie— rung erlassenes Dekret sind die sogenannten Freiwilligen der Freiheit unter dem Namen „Freiwillige der Republik“ wiederher⸗ gestellt worden; die bisher bestandenen Bataillone bleiben in ihrer seitherigen Formation.

16. Februar. Durch Regierungs dekret ist General Pavia an Stelle des Generals Moriones zum Höchstkomman⸗ n n. . . worden; letzterem wurde der

erbefehl der Kavallerie übertragen, welches Amt er tü⸗ her bekleidet hat. . ö

Der Minister der Kolonien verlas in der Sitzung der Cortes ein Telegramm, wonach die Behörden von Ha⸗ 1 sich mit der neuen Staatsordnung einverstanden er—

ãren.

Portugal. Lissabon, 16. Februar. (W. T. B.) Die Gemahlin des Königs Amadeus ist leidend und muß das Zimmer hüten. Die Ankunft des italienischen Geschwaders wird in den nächsten Tagen erwartet.

. Die Regierung hat der Kammer einen als dringend bezeichneten Gesetz entwurf vorgelegt, wonach Reservemann⸗ in in Höhe von 9000 zur Fahne einberufen werden ollen.

In einer gestern Abend auf Veranlassung des Mini⸗ steriums stattgehabten Versammlung von Dep utirten der Zweiten Kammer hat die Oppositionspartei erklärt, da sie schon unter gewöhnlichen Verhältnissen kein Vertrauen zu dem Ministerium habe, könne dasselbe bei der gegenwärtigen schwierigen, wenn auch momentan nicht gefahrvollen Sachlage, noch viel weniger Vertrauen einflößen.

Italien. Rom, 11. Februar. Im Senat gab am 19. d. Mts. der Finanz⸗Minister auf eine Anfrage Vacca's über die Erhebung der Steuer vom beweglichen Eigenthum ähnliche Erklärungen ab, wie er sie seiner Zeit in der Kammer gemacht.

Das Privatkomite hat am 9. d. Mts. nachstehende, von Rudini eingebrachte Resolution genehmigt: „Die Kammer be⸗ schließt eine Untersuchung über das im Pothal befolgte hydrau⸗ lische System und über die Ursachen der letzten Deichbrüche.“

Die Kommission für das Klostergesetz hat wegen Abwesenheit zweier Mitglieder gestern die angesetzte Sitzung nicht halten können.

Die Deputirten⸗-Kamm er hat gestern den Marine⸗ Etat im Gesammtbetrage von 33,028,017 Lire votirt. Der General⸗Direltor für Schiffbauwesen führte aus, daß die ita⸗ lienische Marine schwächer als im Jahre 1866 sei, was in dem Mangel an Fonds seinen Grund habe. In Folge dessen wurde mit großer Majorität eine von Perronne vorgeschlagene Tages⸗ ordnung angenommen, durch welche die Regierung aufgefordert wird, die nöthigen Mehrforderungen zu machen.

15. Februar. (W. T. B.) Die Deputirten kammer genehmigte einstimmig die von Minghetti, Ratazzi und vielen anderen Kammermitgliedern beantragte Erklärung, in welcher die Kammer dem Könige Amadeus für seine würdige und aufrichtig konstitutionelle Haltung ihre Ergebenheit und Anhänglichkeit ausspricht.

Griechenland. Athen, 15. Februar. (W. T. B.) Die Kammerwahlen sind in Ruhe und Ordnung beendigt und größtentheils zu Gunsten der Regierung ausgefallen. Die Füh⸗ rer der Opposition Kumunduros, Trikupis, Delyanni und Niko⸗ lopulos sind nicht gewählt worden.

Türkei. Konstantinopel, 15. Februar. (W. T. B.) Der Großvezir Mehemed Ruschdi Pascha ist seiner Stelle enthoben und der seitherige KriegsMinister Essad Pascha zum Großvezir, sowie der Marine⸗Minister Hussein Arni Pa sch a zum Kriegs⸗Minister ernannt worden; das Marine⸗ Ministerium bleibt vorläufig unbesetzt. Der seitherige Botschafter in St. Petersburg, Rustem Bey, hat an Stelle des mit Tode abgegangenen Franco Pascha den Posten eines Gouverneurs im Libanon erhalten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 15. Februar. Die Fregatte „Sswjetlana“, mit dem Großfürsten Alexis an Bord, ist in Manila angekommen und wird daselbst eine Woche bleiben.

Der Kaiser hat Folgendes befohlen: I) In jeder aktiven Fuß⸗Artillerie⸗Brigade mit Ausnahme der 1. und 2. Turkestan⸗ schen und Ostsibirischen sollen sich drei Batterien mit 9pfünd., zwei mit 4pfünd. Geschützen und eine Mitrailleusen⸗Batterie befinden, welche die fortlaufenden Nummern von 1 bis 6 führen. 2) In der Kaukasischen Grenadier⸗Brigade und in den Briga⸗ den Nr. 2. 19 bis 21 und 38 bis 40, die jetzt drei 4pfünd. Batterien haben, werden die zweiten zu gpfünd. umgestaltet. 3) In den 4pfündigen Batterien erhält jedes Geschütz in Kriegs⸗ zeiten eine Bespannung von sechs Pferden.

Amerika. Washing ton, 15. Februar. (W. T. B) Die Kammer der Deputirten hat es abgelehnt, eine Resolution in Erwägung zu ziehen, nach welcher Spanien zu der Errichtung

Im Anschluß an die Botschaft des Präsidenten betreffend die Vermeidung von K g den Bundesgerichtshõfen und den Territorialgerichten in Utah, ist dem Kongreß eine Vorlage zugegangen, wonach die Wahl der Geschworenen den Lokalbehörden entzogen und alle Kriminalfälle von den Bundesgerichten unddurch Richter, welche von Bundes⸗ wegen angestellt sind, abgeurtheilt werden sollen. 16. Februar. Die vom Senator Butler über die Ver⸗ theilung der durch das Genfer Schiedsgericht den Vereinigten Staaten zugesprochene Entschädigungssumme eingebrachte Bill ist von der Kammer der Repräsentanten angenommen ö Nach derselben werden die Entschädigungsansprüche er Eigenthümer von Schiffen und Schiffsladungen, sowie der . 6 , , e,. von Handels⸗ und Kriegsschiffen, üdstaatliche b ö d, een chen Kreuzern genommen oder gefangen New⸗Jork, 16. Februar. In der Gesetzvorlage über di Wirksamkeit der Gerichtshöfe für das , wird ferner ausgesprochen, daß alle vor die Unionshöfe ge⸗ stellten Gefangene sofort in Freiheit zu setzen sind, soweit die Be⸗ stimmungen der Habeas⸗Corpus⸗Akte damit im Einklang stehen. Nach aus Havanna hier eingelangten Nachrichten war

das deutsche Geschwader dort angekommen.

3 Reichstags Angelegenheiten. Der Landrath von Hagke hat sein Mandat als Abg dratl Hag e Mandat als Abgeordneter des Rꝛeichtages für den 3. Erfurter Wahlkreis niedergelegt 3. ist 4 Folge dessen eine Neuwahl auf den 19. April anberaumt worden.

Nr. . 6. des „Centralblatt für das Deutsche Reich“ e hält: Nünz wesen (Ausmünzung) . Gewerbewesen , n. licher Prüfung). Heimathwesen (Entscheidungen des Bundes-Amtes für das Heimathwesen) Postwesen; Ausfertigung der Inhaltsdeklara⸗ . zu Päckereisendungen nach England. Größere Beweglichkeit des Aufsichts- und Kontrolapparats der Postverwaltung. Verpackung und Verschluß der Pestsendungen. Konsulatwesen. Misstarwefen? Bekannt machung. betreffend die Königlich bayerische Eisenbahn⸗Com⸗ pagnie zu Ingolstadt. Berzeichniß der höheren dehranstalten, welche . ,, . gültiger Zeugnisse über die wissenschaftliche Dualifita⸗ ö dcn elf freiwilligen Militärdienst berechtigt sind. Vom—=

Die Nr. 7 des ‚Preußischen Handels ⸗Archivͤ⸗ f genden Inhalt: Gesebgebung ! gi en e . i . He brief Vtalien: Gesetz, betreffend die Garantiestemp J für Gdelmetalle. Spanien: Zollstrafen auf der Insel Euba. Ber. silien: e fugn fremder Schiffe zur Kabotage. Statlstit: Deut che; Reich: Nacweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern in dem Zollgebiet des Deutschen Reichs für die Zeit vom J. Tannar bis zum Schlusse des Monats Dezember 185 6 Preußen; Schiffsfrequenz auf der Oder an den Schiffsschleusen zu Brieg und Ohlau in den Jahren 1860 1872. Bremen: Statisti⸗ sche Uebersicht über Bremens Handel und Schiffahrt im Jahre 185 Hamburg; Uebersicht des Schiffsverkehrs an den Quan Anlagen in 1871 und 18572. Württemberg: Jahresberichte der Handels- und Hewerbekammer in Württemherg für das Jahr 1571. Mitthellungen: Minden. Stralsund. Elberfeld. Emden. Madrid. 3.

Nr. 14 der. Annalen der Landwirthschaft i e Königlich Preußischen Staaten hat folgenden . . Titelverleihung. Ernennung. Deutschland: Vor Nlusstellung des Deutschen Fischerei⸗Vereins zur Wiener Welt? Ausftellnng in. suchungen über die chemische Zufammensetzung der Fleischerkrakt⸗Rück⸗ stände und über den Nährwerth derselben bei Schweinen. Von Julius Lehmann. Die Fischzucht in den Vereinigten Staaten von Jbord— amerika. Zur Lehre von der putriden Infektion. Von Rapitsch Lite⸗ ati Anleitung zur. Verminderung schädlicher Kerbthiere Von 8 Wiel. Die ländliche und, kleinstädtische Fortbildungsschule im Deutschen Reiche. Von Christian Jenssen. Die Wurzellaus des Rebstocks vou Otto Beck. Vermischtes: Schwedens Aus und Einfuhr H in den Jahren 1871 und 1872 . 33 , Bericht über den Handel

; Statistische Nachrichten.

London, 13. Februar. Aus einem soeben veröffentli ffi . (. Aus der öffentlicht = ne,, erhellt, daß im Jahre 1872 der rn enge fn der Wag rengusfuhr von Frankreich nach Großbrrtan? nien 41,920,574 Lstr. gegen 29,8 18,4838 Estr. im vorhergehenden 3 . 3 die Ausfuhr britischer und irischer Erzeug— isse na rankreich im vorigen Jahre sich auf 17, 21 LEstr ge 18, 305, 856 Estr. in 1871 belief. ,,,

Kunst und Wissenschaft.

Königsberg, 12. Februar. In der am 9. d 3. eröff

26. Königsberger Kunst-⸗ und Gemälde⸗ ö Moskowitersgale des Königl. Schlosses sind 398 Nummern ausgestellt snach dem Katalog), davon Historien- und Schlachtscenen 16, Genre— bilder 95, Landschaften 188, Architektur 15, Marine 16 Stillleben 11 Portraits und Studienköpfe 12, Thier⸗ und Jagd feenen 13 gu arel⸗ hn c 29. Von Sr. Majestät dem Kaiser und König sind der unt, . 6c der National- Gallerie 3 Gemälde anvertraut wor— ind . . Maler aus Königsberg und Provinz sind in der Aus—

Posen, 14. Februar. (Pos. Ztg.) Die Medai elche z

Ehren des Copernikus auf Veranstaltung des . e gg. Vereins der Freunde der Wissenschaften geprägt ist, zeigt auf der einen Seite die Inschrift: „Den Nik. Copernikus ehren am 400 Jahres. tage seiner Geburt in polnischem Lande i. J. 1873 seine Landsleute; auf der anderen: „Der polnische Stamm erzeugte ihn; er hielt die Sonne fh ai hee . die Erde; geb. 1473, gest. 15435.

Auch in Krakau, Lemberg, Warschau, Prag, Pilsen, Klattar

Pribram, Pisek, Tabor, Starkowine und 6 [. 6 't 400jährige Geburtsfeier des Astronomen Nikolaus C opernikus begangen werden, In Krakau wird am 18 in einer öffentlichen Sitzung der neugestifteten Akademie der Wissenschaften der Sekretär derselben der Professor der polnischen Geschichte, J. Sznjfki, einen Vortrag halten uͤber den Zustand Polens vor 400 Jahren und ein anderes Mitglied der Akademie wird ein Gedicht zu Ehren Copernikus vorlesen. Abends wird die Stadt isfluminirt und vor dem Universitätsgebude wird von der Gesellschaft Musg eine Kantgte gesungen werden. Am 19. findet feierlicher Gottesdienst in der Marienkirche statt. Darasf wird der Professor der Astronomie, Dr, Karlinski im Saale des Collegium juridicum eine Verlesung über Cepernikus halten. Alle Zog⸗ linge der städtischen Schulen, sowohl Knaben als Mäd⸗ chen, erhalten eine kurze Lebensbeschreibung Copernikus nebst Bildniß zum Andenken. Auch soll die Stadtgemeinde eine Copernikus— stiftung im Betrage von 2000 Gulden ö. W. errichten, die Zinsen von dieser Summe sollen alle fünf Jahre zur Krönung einer mathemati⸗ ae en, verwendet werden. Ferner soll die erste nene städti⸗ che Schule den Namen „Copernifusschule. erhallen. . In Lemberg wird die Copernikusfeier Seitens der dortigen Universität veranstaltet werden. Auch in Warschau soll nach einem vom Stadtvpräsidenten General Witkowski abgefaßten Programme das vierhundertjährige Geburtsfest des berühmten Astronomen, dem die ehemalige War— schauer Gesellschaft der Freunde der Wis enschaften im J. 1829 das erste Standbild setzte, ebenfalls gefeiert werden. In Prag und den

Erfurt, 6. Februar. Der Verein für die Geschichte 6. humskunde hierselbst hielt die erste ie ehe . 86 . am 25. Januar ab. Nachdem der Vorsitzende Ober⸗Regierungs⸗ =. v. Tettau Crwähnung gethan hatte von den eingegangenen . anderer Vereine, sowie von einem werthvollen Geschenke . ,, Hartung, bestehend aus Urkunden und Schriften . Sulzer Kirche, hielt Archivrath Dr. Burckhardt aus 3 den angekündigten Vortrag über das tolle Jahr in Erfurt

9 Nach seiner Darstellung war es ein dreifacher Fal leikẽn n . her in Erfurt herrschte; der Kampf der Massen gegen die be— stehende Ordnung, der Kampf des Raths um die Erhaltung mög— lichster Selbständigkeit und die Kämpfe zwischen Sachsen und Mainz Helche sich um die Oherhoheit stritten. Der zweite Abschnitt des , , , die Einmischung der fremden Mächte. Schließlich

. noch kurz die Geschichte der Einigung mit Sachsen im

Leipzig, 11. Februar. Am 9. Februar starb hier

unt. ö ) 6 2 * afte Gelehrte und Professor Dr. Julius . Hur t! 9 . Berkowo geboren ist und sich schon früh dem Studium der hebräischen Sprache widmete, hatte sich auf dem Gebiete der Sprachwissenschaft und speziell der semitischen Literatur einen Ruf erworben. Seiner Jeder. entstammte eine Anzahl umfangreicher Werke vornehmlich Studien aus der hebräischen Literatur und Geschichte, philofophische . Im Jahr 1857 wurde zer Leipziger Universität zum Lek ikus äische und ,, 2 Sprach ernannt. ,,, . JI165. Jebruar. Auch der hiesigen Universität ist v Seiten Sr. Majestät des Königs ö 36 6 rung an das Königliche goldene Vermählungs-Jubiläum ge— prägten Medaille zu Theil geworden. Das heutige Tgbl.“ ver⸗ irn c, . . bezügliche Schreiben des Mönisteriums en Hauses an erzeiti Rektor de wversttãt, . ö . den derzeitigen Rektor der Unipersität,

„Se. Majestät der König haben zur Erinnerung an die Feier des am Jo. Nevem her des verflossenen Jahres . . mah lungs- Zuhlläums eine Medaille prägen lassen und ein Exemplar derselben in. Gold der Universität Leipzig zur dankbaren Erinnerung an jenes Fest zu bestimmen geruht. Dem von Sr. Maßjestat erhal⸗ tenen besonderen Auftrag gemäß beehrt sich das Ministerium des Königlichen Hauses Ihnen als derzeitigem Rector magniticus der Universität für Letztere beifolgend die gedachte Medaille für deren . Aufbewahrung Sie Sorge tragen werden, zuzu⸗

6 . ö 66 London, 14. Februar. In Schloß Windsor ist eine prächtige

, der Königin Victorialangekommen. Die— selbe stellt die Monarchin, auf einem Stuhle fitzend, mit einem an ihrer Seite liegenden Hunde dar. Die Statue vird einem Platz in dem Vestibul der Prunkgemächer erhalten. .

. Paris, 14. Februar. Heute starb im 73. Lebensjahre Sta—⸗ nitlas Julifn; Professor der chinesischen Sprache am College de France und Mitglieds des Instituts.

. Rom, 8. Februar. Im Atelier des hiesigen Bildhauers F. Schulze aus Holstein waren in den letzten Tagen zwel Entwürfe zu einem Uwe Jens . ö Rendsburg zu errichtenden Denkmale ausgestellt.

Zu Athen wurde in der Nähe des Jupiter⸗T gerade auf dem Platz, wo der Palast . . ,, sich befand, zwei Statuen aus der Zeit Hadrians aufgefunden; die eine der Statuen ist ein Asklepios, die andere ein Hygieng; die Köpfe chlen, aber die Arbeit der Körpertheile setzt diese zwei Statuen in die Reihe der schönsten Kunstwerke des Alterthums.

Paris, 14. Februar. Leverrier ist zum Dire 3 Obs . ; irektor des Obser⸗ vatoriums ernannt worden. ; de men

Landwirthschaft.

Berlin, 17. Februar. Für die heute begonnenen Sitzun⸗ gen der 2. Versammlung des Deutschen Landwirthschafts— rathes hat die Kurmärkische Ritterschaft ihre am Wilhelmẽs⸗ platze gelegenen Räumlichkeiten zur Disposition gesteñft Di bereits früher mitgetheilte Tages -Ordnung ist noch um Tie erforderlich werdende Wahl eines zweiten Stellvertreters des Vorsitzen— den ergänzt worden, weil, Graf zur Lippe⸗Weißenfeld wegen seinrr Be⸗ rufung an die Universität Rostock sein Mandat für Sachsen nieder. legt hat. Erfreulich ist, daß nun auch die beiden freien Hansestãdte Bremen und Lübeck Vertreter gewählt haben, nachdem Hamburg dies schon früher gethan. Die Herren Geh. Ober⸗Regierungs - Rath Pr v. Nathusius. Geh. Medizinal⸗Rath Dr. Gerlach und Geh. Regierungs⸗ Rath Dr. Meitzen sind ven dem Vorsitzenden Herrn von Wedell· HMal⸗ how, eingeladen worden, denjenigen Sitzungen belzuwshnen, in wẽlchen ihr Rath besonders wünschenswerth ist, so namentlich betreff Tabak⸗ Spiritussteuer⸗ und Seuchen⸗Gesetzgebung, sowie landwirchschaftliche: Statistik. Da durch Referate und Kerreferate, sowie kurch' Herden. schaffung bezüglichen Materials den Verhandlungen vorgearßeilet ift darf angenommen werden, daß dieselben für die deutsche Landwirthꝰ 3 bleiben werden. 3 .

Die Abend⸗Zusa üns e Li d ĩ mann, i mmenkünste werden Unter den Linden Nr. 42 bei

In den Regierungsbezirken Marienwerder und F = art ist der trockne Frost den Saaten, die sich bei der 2 Witterung Allzuüppig entwickelt hatten, sehr zu Gute gekommen, so daß der Stand derselben befriedigend ist. Im Regierungsbezirk Marienwerder haben indessen die Mäuse großen Schaden angerichtet Darm stadt, 14. Februar. Durch Entschließung vom 21. Sep— tember 1872 haben die neuredigirten Statuten der landwirth— schaftlichen Vereine des Troßherzogthums die Allerhöchste Be— i n , de . Nach S. 17 derselben besteht die erweiterte Cen-; 3 : die Landwirthschaft und die landwirthschaftlichen Vereine ö aus Dem Praäsidenten und dem Generalsekretär der landwirth— shaftlichen Vereine des Großherzogthums; 2) aus den Präsidenten der landwirthschaftlichen Provinzialpereine und resp. deren Stellver⸗ tetern. wobei für den Fall der Verhinderung des Vize⸗Präsidenten des Provinzialvereins von Starkenburg, von dem Provinzigiausschuß dies ð Vereins Großherzogl. Ober⸗Forstrath Bose , , Ve roßherzogl, er-Forstrath Bose zu. Darmstadt, als dessen Stell zertreter designirt worden ist; 3) aus den von dem Großherzog auf Vorschlag des Ministeriums des Innern guf die Dauer von drei Jahren berufenen Mitgliedern: Fürsten von Ysenburg und Büdingen zu Büdingen, dem Großherzoglichen Prof. an der Landesuniversität De, Thaer, zu Gießen, Gottfried Jordan zu Darmstadt, dem Gym nasiallehrer Dr. Glaser zu Worms; 4) aus den von den Ausschüfsen auf die Dauer von drei Jahren gewählten Mit⸗ gl 11. Dem Kemite für den Zuchtmarkt für edlere Pferde zu Neu⸗ hann zen u rg im Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz, ist mittelst Allerhöchster Kabinets-⸗Ordre vom 29. v. M. der Verkauf von Loosen zu einer im laufenden Jahre in Verbindung mit dem Zuchtmarkte daselbst zu veranstaltenden Verloosung von Pferden und Equipagen sowie von Reit⸗, Fahr⸗ und Stall⸗Utensilien innerhalb des preußischen Staats gestattet worden. . ö Kopenhagen, 15. Februar. (W. T. B.) Die Maß ̃ Abwehr der Viehpest sind Frankreich und ö i . augehoben; es ist jedoch eine dreiwöchentliche Sperre für lebendige wiederkäuende Thiere, die von diesen Ländern eingeführt werden, .

geordnet worden. Gewerbe und Handel. Berlin. Der vereidete Waaren⸗ und Prod J Waaren⸗ rodukten⸗Makler Emi

Merz zt die Bestimmun gen and sisan cen im Get ted 98* und Spiritus handel an der Verlinezhrodunkttenbör fe in Ene besonderen Broschüre (Berlin, Verlag ven Wiegand und Hempel 1853 hẽrgusgegehen. Beigefügt lind Spiritus⸗Preis⸗Reduktionstabellen, die Bestimmungen über das Wägeramt der Kaufmannschaft von Verlin

der Republik beglückwünscht wird.

andern Orten Böhmens wird die Copernikusfeier von den ezechischen Gesangvereinen veranstaltet.

und die Geschãfts ordnung für die ständige Deputati nd. Di 3 R ep n der Prod J ö / ge Deputation der Prennkten⸗