halten, bezüglich welcher die Schulkommisston Vorschläge einzu⸗ reichen hat.
Baden. Karlsruhe, 8. April. Das Gesetzes⸗ und Verordnungsblatt vom J. d., Nr. 8, enthält Verordnungen und Bekanntmachungen: I) des Ministeriums des Großherzogl. Hauses, der Just ; und des Auswärtigen: das Verfahren bei gerichtlichen Einziehungen betreffend; 27) des Ministeriums des Innern: a. die Arzneitaxe betreffend; der Taxzpreis eines Blut⸗ egels ist für die Zeit vom 1. April bis letzten September d. J. auf sechs Kreuzer festgesetzt; b. die Modifikation des Schemas der Militär⸗Erfatz⸗Instruktion vom 26. März 1868 betreffend.
HSessen. Darm stadt, 9. April. In der Buchhandlung Großherzoglichen Staatsverlags ist das Hof⸗ und Staats⸗ Handbuch des Großherzogthums Hessen für das Jahr 1873 . Dasselbe enthalt auch den Etat der Großherzoglichen Division.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 8. April Einer telegraphischen Nachricht zufolge ist der Erbgroßher⸗ zog am 7. April in bestem Wohlsein in Athen eingetroffen.
— Eine offizielle Feier des Geburtsfestes der Groß⸗ herzogin hat heute der stillen Woche wegen nicht stattgefun⸗ den. In der Stadt hatten zu Ehren des Tages die öffentlichen Gebäude sowie zahlreiche Privathäuser sich mit Flaggen ge⸗ schmückt.
Oldenburg, 8. April. Der von dem Staats⸗Minister von Rössing verlesene Landtagsabschied enthält über die legislatorische Thätigkeit des Landtages Folgendes:
Von den wichtigen Gesetzen, welche mit dem geehrten Landtage vereinbart wurden, sind besonders hervorzuheben die Revision der Ge— meindeordnung für das Herzogthum Oldenburg, das Schulgesetz für das Fürstenthum Lübeck, sowie die Gesetze für das Herzogthum Aden⸗ burg, betreffend das eheliche Güterrecht, das Erbrecht und die Theil⸗ barkeit der Grundbesitzungen. Es wird durch diese Gesetze, insbeson— dere durch das Gesetz, betreffend das eheliche Güterrecht, ein tiefer Schnitt in die bestehenden Rechtsverhältnisse gemacht, den aber die Staatsregierung um so weniger für bevenklich hält, da sie sich des Einverständnifses der überwiegenden Mehrheit des Landtages erfreut. Der Staatshaushalt ist für drei Jahre neu geregelt und es haben dabei, abgesehen von den nothwendigen Ausgaben, bedeutende Mittel für gemeinnützige Zwecke, als namentlich Zuschüsse zu Chausseebauten, bewilligt werden konnen. Auch ist das unabweisliche Bedürfniß nach Aufbesserung der Beamtengehalte befriedigt worden, sowie die finan⸗ ziellen Verhältnisse der Volksschullehrer erheblich verbessert sind. Zum weitern Ausbau des Im, g , ist der Grund gelegt, nachdem langjährige Verhandlungen durch Staatsverträge ihren Abschluß ge⸗ funden hatten. Hoffentlich werden auch die noch vorhandenen An⸗ stände in Betreff der Weiterführung der Bahn nach Westen ihre Er⸗ ledigung finden.
Braunschweig, 9. April. In der gestrigen Sitzung der Landesversammlung wurde die Berathung über die Ein— nahmen des Staatshaushalts⸗ Etats zu Ende gebracht. Der Antrag der Kommission, für die Finanzperiode 1873,75 die Hälfte der Personalsteuer für alle Klassen zu erlassen, mit be⸗ deutender Majorität angenommen, womit sich Herzogliches Staats⸗ Ministerium einverstanden erklärte. Die Proposition der Landes⸗ regierung wegen extraordinärer Verwendungen auf Bauten auf den Herzoglichen Kammergütern und auf Forstwegebauten wurde ohne Debatte genehmigt. — Die Abgg. Graf Görtz⸗Wrisberg, als Referent, Häusler, als Korreferent, berichteten über den An⸗ trag des Abg. Seyferth wegen Errichtung einer Filiale der Preu⸗ ßischen Bank. Beide beantragten in ausführlicher Motivirung Ablehnung des Antrages. Die Berathung über die Verwen⸗ dung der Finanz⸗Ueberschüsse aus der letzten Finanzperiode wurde nicht zu Ende gebracht und auf die nächste Sitzung vertagt. Auf Antrag des Abg. Müller, dem auch der Staats⸗Minister von Campe, wiewohl ungern, beitrat, wurde die Wahl eines Ober⸗ gerichts⸗Raths bis zum Herbste ausgesetzt, es jedoch in das Er⸗ messen des Staats⸗Ministeriums verstellt, wenn es die Verhält⸗ nisse erforderlich machen, auch während der Vertagung die Lan⸗ desversammlung zur Vornahme der Wahl zu berufen.
— (W. T. B.) Die Landesversammlung, welche heute bis zum 4. November vertagt wurde, nahm vorher noch die Antwort auf die von ihr an den Herzog gerichtete Adresse wegen Abschlusses einer Militärkonvention mit Preußen entgegen. Es heißt darin, der Herzog könne nicht anerkennen, daß ein unabweisbares allgemeines Interesse des Reiches oder des Landes die gewünschten Modifikationen der bestehenden ver⸗ fassungsmäßigen Bestimmungen erheische; der Herzog werde da⸗ her in Verhandlungen wegen Abschlusses einer Militärkonven⸗ tion nicht eintreten, so sehr er auch sonst behufs Förderung der allgemeinen Wohlfahrt zu opfern bereit sei.
Bremen, 9. April. In der heutigen . der Bür⸗ gerschaft wurde die Berathung über die Mittheilung des Se— nats wegen des Gleichgewichts des Budgets begonnen. Die Budget⸗Kommission stellt einen Antrag, wodurch die Bürger— schaft hinsichtlich der Frage des Vermögensschosses eine abwar⸗ tende Stellung einnimmt. Für die Einkommensteuer schlägt die Kommission folgende Steuer vor; Einnahme von 750 - 1000 Mark: Steuersatz offen 2 Mark, in die Kiste nicht; 1000 — 20090 Mark: offen 5 Mark, J Pfennig von jeder Mark über 1090 Mark, 2060 —4000 Mark Einkommen offen 10 Mark, 1 Pfg. von jeder Mark über 2000 Mark, 4 = 6000 Mark Einkommen offen 30 Mark, 19 Pfg. von jeder Mark über 10900 Mark, bei Einkommen von 6000 Mark und darüber 60 Mark, 2 Pfg. von jeder Mark Einkommen über 6000 Mark.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 8. April. Die ungari⸗ sche Delegation hat heute ihre Asterferien angetreten. In der nächsten, am 17. d. M. stattfindenden Plenarsitzung soll das Kriegsbudget zur Berathung gelangen. Der heute dem Plenum vorgelegte Bericht des Heeres⸗Ausschusses beantragt Abstriche von nahezu fünf Millionen an der Budgetvorlage.
— 9. April. (W. T. B.) Großfürst Wladimir von Rußland ist gestern Abend hier eingetroffen; derselbe ist von dem Unwohlsein, welches ihn in Rom ergriffen hatte, noch nicht völlig wiederhergestellt.
Schweiz. Bern, 8. April. (W. T. B.) Das (in Dels⸗ berg im Berner Jura erscheinende) Journal „Progrès“ enthält die Mittheilung, daß die 97 katholischen Geistlichen von der Kanzel erklärten, fich den Beschlüssen des Regierungsraths, durch welche ihre Suspension ausgesprochen wird, fügen zu wollen.
Niederlande. Haag, 5. April. (Allg. Ztg.) Die Zweite Kammer beschäftigte sich in der letzten Zeit mit der Reorganisation des Gerichtswesens und trat am 5. April ö.. Osterferien an. Der Gesetzentwurf, welcher die Prägung grober Silbermünzen für Rechnung von Privatpersonen bis zum 1. No⸗
Nassau bei Sieges, dem Helden ein Denkmal errichtet werden, dessen Ent⸗ hüllung der König beiwohnen wird. Bekanntlich kommt das Denkmal als Ersatz an die Stelle des bisherigen ziemlich unbe⸗ deutenden Monuments.
Am sterdam, J. April. Dem „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ zufolge war der Kolonial⸗Minister Nieuwenhuyze zu dem Sultan von Atschin entsandt worden, um ihm Vorstellun⸗ gen zu machen wegen der von ihm den Aufständischen von Deli geleisteten Hülfe und wegen seiner unausgesetzten Rüstungen. Der junge Sultan erwiderte, er habe keinerlei böse Anschläge gegen die niederländische Regierung, müsse sich aber gegen Ein⸗ mischung in seine n n, , verwahren. Da . Nieu⸗ k außerdem bekannt war, daß der Sultan bei auswär⸗ tigen Mächten gegen die Niederlande intriguire, und sich davon überzeugte, daß die Rüstungen stets fortgesetzt würden, so erfolge die Kriegserklärung, wozu der Gesandte vom General⸗Gouver⸗ neur im Voraus ermächtigt worden war. Dem „Staats⸗Cou⸗ rant“ zufolge besteht das Expeditions⸗Corps aus 4000 Mann Infanterie, Kavallerie und Artillerie, 250 Offizieren und 1000 Zwangsarbeitern, worunter eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Kulis. General Köhler kommandirt die Expedition, General Egter ist Chef des Generalstabs, Kapitän Koopmann befehligt die Seemacht und Herr Nieuwenhuyze ist der Expedition als Re⸗ gierungs⸗Kommissär beigegeben.
Frankreich. Paris, 8. April. Nachdem die National⸗ versammlung ihre Ferien angetreten hat, haben die auswär⸗ tigen Deputirten zum größten . Paris und Versailles wieder verlassen.
— Eine große Anzahl von Gemeinderäthen Frank⸗ reichs haben an den Maire von Lyon Adressen gesandt, um gegen die Verkürzung der Gemeinderechte seiner Stadt zu pro⸗ testiren. ĩ — Neuerdings werden viele Kommunisten verhaftet. Es sind meistens solche, welche in contumaciam verurtheilt wurden. Unter den Letzteren befindet sich Ludowie de Gormy, einer der Direktoren im Finanz⸗Ministerium unter Jourde.
— 9. April. (W. T. B.) Der französische Botschafter in Berlin, Gontaut⸗Biron, ist heute hier angekommen; der⸗ selbe hat dem Minister des Auswärtigen Rämufat einen Besuch J und Audienz bei dem Präsidenten der Republik er⸗
eten.
— Nach einer Bekanntmachung der Suezkanal⸗Gesellschaft werden die am 1. Juli 1870 fällig gewesenen Coupons der Aktien und Delegationen nunmehr am 15. April mit 12 Fres. 50 Centimes eingelöst werden.
Portugal. Lissabon, 9. April. (W. T. B.) Bei dem Schlusse der Sitzungen der Cortes sprach der Minister⸗-Präsident Fontes Pereira de Mello der Majorität seinen Dank für ihre Unterstützung aus und ersuchte die Deputirten, in ihren Wahl⸗ bezirken für die Sache der Ordnung und Freiheit einzutreten, welche zum Gedeihen der nationalen Wohlfahrt nothwendig wären. Mehrere Behörden und Privatpersonen haben ein Cirkular eines aus Portugiesen und Spaniern zusammengesetzten Central⸗Komites erhalten, in welchem sie aufgefordert werden, für die iberische Republick zu wirken. Die Zeitungen wiederholen ihre Ver⸗ sicherungen der Anhänglichkeit an die bestehenden Institutionen des Landes und des Festhaltens der vollkommenen Unabhängig⸗ keit Portugals. ;
Italien. Rom, 9. April. (W. T. B.) Die beunru⸗ higenden Gerüchte, welche gestern über das Befinden des Papstes verbreitet waren, sind vollständig erfunden; gleichwohl ist derselbe bisher nicht vollkommen wiederhergestellt und muß noch das Bett hüten.
— Scovazzo ist zum diplomatischen Agenten Italiens in Marokko ernannt worden.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 8. April. Auf das Telegramm, welches von der Festversammlung am Ge⸗ burtstage des Deutschen Kaisers an den Kronprinzen des Deutschen Reichs gesandt wurde, ist von Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit bei der Kaiserlichen deutschen Botschaft, nach der „St. Petersburger Ztg.“, am 11. (23.) März nach⸗ stehende Antwort eingetroffen:
„Herzlichen Dank den deutschen Landsleuten für ihren freund—
lichen Gruß. ; Friedrich Wilhelm,
d Kronprinz.“ — Ueber den von Chiwa angefachten Aufstand unter den adajewschen Kirgisen auf der Halbinsel Mangischlak theilt der „R. J.“ Folgendes mit: „Das Hauptwerkzeug Chiwas war bei diesen Intriguen der Kirgise Kafar Karadfhigitow, dessen Bruder Kalbin, einer der Hauptanstifter des Aufstandes der Adajewer im Jahre 1870, in Chiwa lebt und sich der besondern Gunst des Chans erfreut. Auf die Einflüsterungen dieses letzteren veranlaßte Kalbin seinen Bruder zu dem Versuche, die ganze Bevölkerung der Halbinsel Mangischlak zum Aufstande zu ver⸗ leiten. Kafar versammelte am 26. Januar die nächsten Aule, erklärte ihnen, daß die Russen beabsichtigten, von der Bevölkerung eine un⸗ geheure Menge Vieh zu fordern, was sie schließlich zu Grunde richten müßte, und Überredete sie im Namen des Chans, nach der chiwesischen Grenze zu nomadisiren, wo sie eine sichere Zuflucht und die Sardars und Bijer reiche Belohnungen sinden würden. Falls sie dieser Aufforderung nicht nach⸗ kämen, würde er (Kafar) mit Hülfe der Chiwesen ihre Aule mit Feuer und Schwert heimsuchen, ohne der Frauen und Kinder zu schonen. Die eingeschüchterten Kirgisen begannen nun mit ihren Heerden eiligst nach Ust⸗-Urt aufzubrechen, obgleich das rauhe Wetter ihrem Vieh, das ihren Hauptreichthum ausmacht, im höchsten Grade verderblich zu werden drohte. Es war unerläßlich, die beirogenen Adajewer so schnell als möglich vor den üblen Folgen ihrer Flucht nach Ust-Urt zu warnen und die Aufregung zu unterdrücken. Der Chef der Mangischlakschen Abtheilung, der kurz vorher mit einem kleinen Detachement aus dem Fort Alexandrowski ausmarschirt war, rückte daher, als er von dem Verrath Kafars hörte, sofort gegen die Halbinsel Bufutschi vor, wo die wildesten Stämme der Adajewer hausen. Bei der Bucht Kara⸗ kitschu, wurden durch einen Kosakentrupp, 400 Kirgisen mit zwei Ver⸗ wandten Kafars an der Spitze, geschlagen.
Busatschi
Hierauf rückte Lamakin in forcirten Märschen nach vor, wo er eine Ssotnja des irregulären Dagestanschen Reiterregim: ents an sich zog und von wo er nach dem Fort zurückkehrte. Der größte Theil der Bevölkerung von Mangischlak war vollständig ruhig geblie⸗ ben, und der Verrath Kafars führte nicht zu dem in Chiwa erwar⸗ teten Resultat. Da Kafar sich selbst von seinem Mißerfolge überzeu⸗ gen mußte, floh er mit seinen nächsten Verwandten, die mit ihm im Konplot gewesen waren, nach Chiwa. Als Beweis, wie wenig die Kirgisen geneigt waren, 49 Gehör zu geben, kann auch der Um⸗ stand dienen, daß einige russische Ansiedler, die mit ihren Boten bei der Katschakbucht überwinterten, nicht nur keine Unbill von den Kir⸗ gi en Ee ihnen, sondern unter dem Schutze derselben nach dem Fort gelangten.
vember d. J. untersagt, wurde mit 55 gegen 1 Stimme geneh⸗ migt. Die Regierung hofft, bis dahin ein neues Münzgesetz bei
den Kammern durchzubringen. — Wie festgestellt wurde, soll am 23. Mai d. J, als am Jahrestage des vom Grafen Adolf von eiligerlee über die spanische Armee errungenen
und beruhigte die große Masse der Bevölkerung, die eben nur durch die Drohungen Kafars erschreckt war. Nach allen Richtungen hin wurden Bifer entsendet, um die fortziehenden Kirgisen zurückzuholen; es gelang auch denselben, die meisten zur Umkehr zu bewegen, nachdem sie von der Panik zurückgekommen. Diejenigen ab r, welche wirklich nach Ust⸗Urt gelangt waren, erlitten durch den eingetretenen starken l großen Verlust an ihrem Vieh. Jetzt ist auf Mangischlak
Illes ruhig, und es stebt zu erwarten, daß auch die betrogenen Kir= gisen, die noch in Ust⸗Urt sind, zurückkehren werden, da die Adgijewer einmal ohne ihr Mangischlak nicht leben können, Um sie im Zaume zu halten und in der Folge die Schuldigen zu bestrafen, hat Oberst Lomakin 60 Geißeln aus den angesehendsten Familien mitgenommen; . e ren befinden sich auch noch Verwandte und Mitschuldige
afarz.
Das Faktum der Aufreizung von Chiwa aus unterliegt nunmehr keinem Zweifel. Trotz der verständigsten Maßnahmen der Lokal⸗ Administration und der Erkenntniß der Bevölkerung selbst, daß der⸗ gleichen Unordnungen verderhliche Folgen nach sich ziehen, ist es sehr schwer, die leichtgläu Kigen ö vor dem Einflusse böswilliger Menschen, die ihre Stütze im Chanat haben, zu schützen, so lange nicht unsere Beziehungen zu demselben in eine bestimmtere Form ge⸗
bracht sein werden.“ — 9. April. (W. T. B.) Das amtliche Blatt veröffent⸗
licht das vom Kaiser sanktionirte Reglement über die Güter der heiligen Orte.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 4. April. Der Reichstag hat, unter Berücksichtigung der beabsich⸗ tigten Einführung von Nachtzügen auf den schwedischen Eisen⸗ bahnen, die Eisenbahn⸗Verwaltung ermächtigt, mit den Verwal⸗ tungs⸗Behörden der dänischen und deutschen Eisenbahnen in Berathung zu treten, um Veränderungen in den Verhältnissen der Eisenbahnzüge herbeizuführen, welche einer verbesserten Post⸗ verbindung auf den schwedischen Eisenbahnen von Nutzen sein könnten. — Die gemeinschaftliche Abstimmung der beiden schwedischen Keichstagskamm ern über Bewilligungsposten, worüber ihre Beschlüsse von einander abwichen, hat am 2. d. M. stattgefunden. Mit 167 Stimmen gegen 148 Stimmen wurde beschlossen, die Civilliste unverändert zu lassen; die Zweite Kammer hatte dieselbe mit 105,00 Rdl. herabsetzen wollen Mit 160 Stimmen gegen 156 wurde eine außerordentliche Bewilligung von 20, 000 Rdl. zur Ausarbeitung von Gesetzvorschlägen, welche Be⸗ willigung die Zweite Kammer verweigert hatte, genehmigt. Mit 154 Stimmen gegen 151 wurde die Gage für einen Militär⸗ Ober⸗Befehlshaber auf Gotland verweigert und mit 159 Stim⸗ men gegen 151 die verlangte Summe von 950,000 Rdl. zu Festungsanlagen bei Karlskrona bewilligt, welche Summe die Zweite Kammer auf die Hälfte herabgesetzt haben wollte. Mit 160 Stimmen gegen 147 wurde die Anlage einer Stammbahn von Sköfde nach Karlsborg, welche von der Zweiten Kammer verweigert worden war, genehmigt und mit 167 Stimmen gegen 131 die erforderliche Summe zur Eröffnung einer neuen Ein⸗ at nach Udevalla durch den Björn⸗ und Malmösund be⸗ willigt.
— Der vereinigte Bank⸗ und Gesetzausschuß in Stockholm hat gestern den Vorschlag zu einer skandinavischen Münz⸗ Konvention mit daraus hervorgehenden Münzgesetzen ge⸗ nehmigt.
— In der gestrigen Sitzung des norwegischen Storthings überbrachte der Staats-Rath Manthey u. A. die Königliche Proposition wegen Ankauf von Prioritäts⸗AUktien in der norwegischen Haupt-Eisenbahn zum Betrage von 100 000 Pfd. St.
— 5. April. Gestern fanden in beiden Kammern am Vor⸗ und Nachmittage Verhandlungen statt. Ein von dem Kom⸗ missionsausschusse gemißbilligter Vodꝓschlag: über die Bestimmung der neuen Repräsentationsordnung in Betreff der Wählbarkeit zum Reichstagsabgeordneten, wurde in der Ersten Kammer ohne Diskussion und Abstimmung verworfen. In der Zweiten Kam⸗ mer lehnte man nach langer Diskussion den Vorschlag gleich⸗ falls mit 75 gegen 74 Stimmen ab. — Darauf wurden in beiden Häusern die mit Bestimmungen der Ausgaben unter dem fünften Haupttitel, betreffend die Seevertheidigung, berathen, aber nicht zu Ende geführt. Die Vereinigung der seit 1866 bestehenden beiden Abtheilungen der Marine, der sog. großen Flotte und der Skärenartillerie, in ein zu Schwedens Küsten⸗ vertheidigung bestimmtes Corps mit einem Befehl von 140 Of⸗ fizieren und 190 Unteroffizieren, von dem Könige vorgeschlagen und von dem Ausschusse mit einigen Modifikationen anempfoh— len, wurde in der Ersten Kammer angenommen, in der Zweiten aber von 88 gegen 59 Stimmen verworfen. Ebenso wurde der von dem Ausschuß gemißbilligte Vorschlag in Betreff mehrerer Veränderungen in der Haltung von Bootsmännern ohne Ab⸗ stimmung von der Ersten Kammer genehmigt, von der Zweiten aber von 83 gegen 34 Stimmen verworfen.
Dänemark. Kopenhagen, 6. April. Die Osterfexien des dänischen Reichstages nahmen gestern ihren Anfang und dauern bis zum 17. April. — Der Gesetzvorschlag wegen Anlage einer festen Brücke über den Limfjord, sowie einer Eisen⸗ bahn nach Riebe ist in der gestrigen Sitzung des Landsthings bei dritter Behandlung einstimmig angenommen worden. Ebenso wurde in derselben Sitzung ohne Diskussion bei dritter Behandlung der Gesetzvorschlag wegen Ertheilung von Konzession zu Anlagen, wodurch eine Dampffährverbindung zwischen Seeland und Schweden entstehen würde, einstimmig an⸗ genommen und sind diese drei Gesetzvorschläge demnach vom Reichstage erledigt.
Amerika. Nach einem dem Londoner Journal „Echg“ aus New⸗FJork vom H. d. M. zugegangenen Telegramme ist Brigham goung, das Haupt der Mormonen, von seiner Stellung zurückgetreten. Derselbe hat die Absicht, nach dem Territorium Arizona auszuwandern und sein beträchtliches Ver⸗ mögen unter seine Familie (16 Frauen und 60 Kinder) zu ver⸗ theilen. Eine Anzahl der älteren Mormonen werden voraus⸗ sichtlich seinem Beispiele folgen. Die mormonische Frage dürfte in Folge dieses Schrittes als erledigt anzusehen sein.
— (Monatsübersicht) Am 4. März hat der Präst⸗ dent Grant seinen zweiten Amtstermin angetreten und waren die bei dieser , , in Washington stattgehabten Ceremonien ganz ungewöhnlich großartig. In der nach der Eidesleistung vor dem Kapitole gehaltenen Ansprache hob der Präsident hervor, wie es in den vergangenen vier Jahren sein ernstliches Bestreben gewesen sei, die gestörten Verhältnisse in den Südstaaten wieder in Einklang zu bringen, wobei er darauf 6 aß eine der wesentlichen Bedingungen zur Erreichung ieses Zweckes die bürgerliche Gleichstellung der farbigen Beyöl⸗ kerung mit der weißen sei. Den fina ziellen Verhältnissen werde er seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden und bestrebt sein, den Werth des Papiergeldes so zu heben, daß es dem
Die schnelle Bewegung des Obersten Lomgkin nach Busatschi und die Lehre, welche die Tereker den Kirgisen gegeben, erstickten die Unruhen im Keime
Golde gleichstehe, auch werde er versuchen, billige Verkehrsstraßen zur Vermittelung des steigenden Verkehrs herzustellen. In Be⸗
eine versöhnliche Politik zu befolgen.
auf die Indianer empfahl der Präsident auch ferner noch 2 2 1 2 Mißbrãuchen im Civildienste werde er eifrig bestrebt sein abzuhelfen. Das Ver⸗ hãltniß 6 den übrigen Nationen sei ein in jeder Beziehung be⸗ friedigendes. In Betreff der früher beabsichtigten Erwerbung von San Domingo sprach der Präsident sein Bedauern darüber aus, daß das Prosekt vont Senate verworfen worden sei, er sei auch jetzs noch davon überzeugt, daß die Ausführung desselben dem Lande zum Vortheil gereicht haben würde, werde aber in Zu⸗ kunft Ga ider fer ngen nur dann befürworten, wenn sich die allgemeine Stimme des Volkes zu Gunsten derselben ausge⸗ sprochen haben werde, Zum Schlusse erkannte er die große Ehre an, welche das Volk ihm durch seine Wiedererwählung be⸗ zeugt habe.
Am Tage vor der Inauguration schloß der 42. Kongreß seine Sitzungen, nachdem derselbe in den letzten Tagen noch das Budget und die Gehaltserhöhungen des Präsidenten, Vizeprãsi⸗ denten und der Mitglieder des Senats und Repräsentantenhauses bewilligt hatte. Viele Sachen, darunter einzelne von der höchsten Wichtigkeit, blieben unerledigt, namentlich ist dahin zu rechnen die Anorbnung neuer Wahlen in Louisiang, wo sich noch immer die demokratischen und republikanischen Gouverneure und legislativen Versammlungen feindlich gegenüberstehen, und die Schlichtung der mit den Mormonen entstandenen Differenzen. Am Tage nach der Inauguration trat der Senat zu einer kurzen Exekutiv⸗ Session zusammen, dagegen wird in diesem Jahre keine Extra⸗ Seffion des Kongresses stattfinden, derselbe vielmehr erst im Dezember wieder zusammentreten. Aus dem bisherigen Mini⸗ sterium ist nur der Finanz⸗Minister Boutwell ausgetreten, wel⸗ cher zum Vereinigten Staaten Senator für Massachusetts er⸗ wählt worden ist. Zu seinem Nachfolger hat der Präsident den bisherigen ersten Beamten des Schatzamtes, Herrn Richardson, ernannt. Eine Aenderung in der bisherigen Finanzpolitik dürfte durch diesen Wechsel nicht eintreten.
Die mit den Modoc⸗Indianern angeknüpften Verhandlungen haben nicht zu dem erwünschten Resultate geführt. Anfänglich schienen die nd er Willens zu sein, ihre jetzigen Ländereien zu verlassen und sich nach dem südlicheren Theile Oregons zu⸗ rückzuziehen, doch wiesen sie die ihnen gemachten Anerbietungen zurück, als sich noch andere Stämme geneigt zeigten, sie in ihrem Widerstande gegen die Regierung zu unterstützen. Sollten die Indianer ihren Sinn nicht ändern, so würde eine Wiederauf⸗ nahme der Feindseligkeiten in kurzer Zeit zu erwarten sein.
Die von der Regierung zum Transport von Ausstellungs⸗ Gegenständen für die Wiener Weltausstellung bestimmten Trans⸗ portschiffe „Supply“ und „Guard“ sind von New⸗York nach Triest abgegangen. ö ö
Die Berichte von der zur Erforschung des Isthmus von Dorian behufs Herstellung eines interoceanischen Kanals abge⸗ sandten Expedition besagen, daß die Untersuchungen bei Chivi⸗ Chivi begonnen haben. Die Linie, welche in diesem Jahre un⸗ tersucht werden soll, geht den Bojava⸗Fluß entlang bis zum Atonto⸗Flusse und folgt diesem bis zum atlantischen Meere. Die Regierungen von Peru und Columbien haben ein großes Interesse an der 5 dieser Wasserstraße, und der Prä⸗ sident von Peru beabsichtigt, dem Kongresse eine Gesetzes vorlage zugehen zu lassen, wonach Peru einen Theil der Kosten der Herstellung des Kanals übernehmen würde. ;
Die doppelte Regierung in Louisiang hat zu Anfang März zu einem blutigen Aufstande geführt. Erst das Einschreiten der Vereinigten⸗Staaten⸗Truppen unter dem General Emory, dem von Washington aus der Befehl zugegangen war, jeden Angriff gegen die von der Regierung anerkannte Staatsregierung die republikanische, zurückzuweisen, machte dem Tumulte ein Ende Seitdem herrfcht äußerlich Friede, doch kann die ganze Ange⸗ legenheit endgültig nur durch den Kongreß entschieden werden, und dürfte bis dahin die gegenseitige Erbitterung der beiden Parteien noch mancherlei Exzesse herbeiführen. ;
Die Schuld der Vereinigten Staaten ist während des Monats Februar um 5,277,886 Dollars verringert worden und belief sich dieselbe am 1. März auf 2, 157 380,709 Dollars. Für den März ist der Ankauf von drei Millionen Dollars in Vereinigten Staaten Obligationen und der Verkauf von 6000 050 Dollars in Gold angeordnet worden. Von den noch ausstehenden 3 prozent. Certifikaten wurden zum 30. April 390 060 Dollars gekündigt. Von der ursprünglich in diesen Papieren ausgegebenen Summe von 45,000, 000 werden daher nach dem obengenannten Termine nur noch 325,000 Dollars ausstehen. . ;
. Februar landeten im Hafen von New⸗Rork 269 Ein⸗
wanderer, unter denen sich 2437 Deutsche befanden, gegen 6753, worunter 3252 Deutsche in der entsprechenden Periode des Vor⸗ jahres. Es hat mithin in diesem Jahre die Einwanderung im Februar gegen die des vergangenen Jahres um 484 Personen, die deutsche speziell um 815 Personen abgenommen. Bei Her⸗ annahen des Frühjahrs scheint auch in Amerika der Kampf der Arbeit gegen das Kapital wieder aufgenommen werden zu sol⸗ len. So deuten alle Anzeichen darauf hin, daß ein großer Strike der Tischler und Zimmerleute bevorsteht, der sich dann auch zweifelsohne auf die übrigen Bauhandwerker erstrecken wird. Verkürzung der Arbeitsdauer auf acht Stunden und zugleich Lohnerhöhung sind, wie im vergangenen Jahre, so in diesem das allgemeine Lofungswort. Außer. den Bauarbeitern drohen auch andere Arbeiter, wie die Teppichweber, mit Niederlegung der Arbeit. Sollten letztere ihre Drohung ausführen, so würden in Philadelphia allein uͤber 10,909 Personen brodlos werden.
In Mexiko ist der General Porfirio Diaz zum Präsiden⸗ ten des obersten Gerichtshofes gewählt worden, eine Würde, mit der die Vize⸗Präsidentschaft der Republik verbunden ist, da der Inhaber derselben durch die Konstitution dazu berufen ist, im Falle des Todes des Präsidenten oder anderweitiger dauernder Behinderung desselben, provisorisch dessen Stelle auszufüllen.
Eine Insurgentenschaar von etwa 3000 Mann unter dem Befehle des Obersten Martinez, eines der fahne Offiziere Lozados, hat sich der Stadt Roserio bemãchtigt gehabt, dieselbe ist indessen von den gegen sie ausgesandten Regierungstruppen geschlagen und zerstreut worden. Der Aufstand Lozados ist überhaupt in Folge der Anstrengungen der Centralregierung als vollständig gescheitert zu betrachten. Kö
Die englische Regierung hat wegen der Angriffe der Duca⸗ tan Indianer auf Beliza Beschwerden erhoben und zu gleicher Zeit ein Kriegs chiff abgesandt, um denselben einigen Nachdruck zu verleihen; doch werden aus dieser Angelegenheit wohl kaum ernstliche Verwicklungen entstehen, da die mexikanische Regierung sich bereit erklärt hat, Alles aufbieten zu wollen, um eine Wie⸗ derholung derartiger Raubzüge zu verhindern.
In Guatemala hat abermals eine Revolution stattgefun⸗ den, die Insurgenten wurden indessen bei Intiagilla geschlagen und sechzig derselben erschossen. In Nie gragug herrscht große Aufregung wegen der Jesuitenfrage; die Mitglieder des Ordens
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das Land freiwillig zu verlassen
; n sollen sich geweigert haben, Der Bau der Eisen⸗
und wollen nur der Gewalt weichen. : ; bahn in Costa Rica schreitet rüstig vor. Die Bahn wird bereits im Innern und vom atlantischen Meere aus auf kurze Strecken befahren, und unterliegt es keinem Zweifel, daß Costa Rieg nach Vollendung derselben ungemein gewinnen wird, da durch die Bahn eine bessere Verbindung der Küste des at⸗ lantischen Meeres mit der des stillen Meeres hergestellt werden wird, als dies in irgend einem anderen Staate Central⸗Ameri⸗ kas möglich ist. . .
Der Kongreß der Vereinigten Staaten von Co⸗ lum dien ist am? 1. März von dem Präsidenten Murillo eröf⸗ net worden. Der Präsident schilderte in seiner Botschaft die wich⸗ tig ten Vorgänge des ver losse len Jahres und verbreitete sich über die Regelung des Staatsschuldenwesens von Columbien. Der Minister von Columbien hat mit Peru einen Vertrag abge⸗ schlossen, welchem zufolge der peruanischen Regierung ein 3 wisser Einfluß bei der Durchstechung des Isthmus gesichert wird. In Brasilien herrscht das gelbe Fieber fast in sämmt⸗ lichen Hafenplätzen und verbreitet sich immer mehr unter der eingeborenen Bevölkerung. Die am meisten davon heimgesuch⸗ ten? Orte sind Fernambuco und Aracaju. Von der Thätig⸗ keit der brasilianischen Kammern ist wenig zu melden. Der Senat beschäftigt sich noch immer mit der Antwort auf die Thronrede und die Deputirtenkammer war durch das Budget des Ministeriums für Ackerbau und öffentliche Arbelten in Anspruch genommen. Die mit dem General Miton abgeschlossenen Verträge sind von dem Präsidenten der argenti⸗ nischen Republik noch nicht vollzogen worden, doch steht die Auswechslung der Ratifikationen in Kürze zu erwarten. Die Republikaner in Rio de Janeirg feierten am 28. Februar die Proklamation der Republik in Spanien und hielten Ansprachen an das Volk, doch wurde bald darauf eine Gegendemonstration veranstaltet, und als auf Verlangen der Polizei die republika⸗ nische Flagge entfernt worden war, zerstreute sich die Menge, ohne daß weitere Exzesse vorgekommen waren. . .
In der argentinischen Republik wurde, am 2. März Elauroi zum Präsidenten gewählt. Der Gesundheitszustand in Buenos⸗ Ayres und Montevideo war gut, doch wurden alle von brasilia⸗ nischen Häfen kommenden Schiffe einer strengen Quarantãne unterwokfen. Die Einwanderung aus dem südlichen Europa in die La Plata Staaten nimmt fortwährend zu, während der zweiten Hälfte des Februar landeten nicht weniger als 4000 Einwanderer in Buenos⸗Ayres. ö.
In Bolivia steht da Präsidentenwahl bevor und befindet sich die Bevölkerung in großer Aufregung. Die beste Aussicht, gewählt zu werden, scheint der ehemalige Minister Correl zu haben, doch versuchen die Gegenkandidaten, unter ihnen der General Quevedo, die Stimmen der Armee für sich zu gewin⸗ nen, wodurch der Friede der Republik leicht gefährdet werden könnte. Der Grenzstreit zwischen Chili und Bolivia ist durch die Bemühungen des chilenischen Ministerresidenten glücklich bei⸗ gelegt worden. Unweit von Caracoles sind bei Cenizal Silber⸗ lager von außerordentlicher Mächtigkeit entdeckt worden, ebenso hat man im chilenischen Theile von Atacama große Salpeter⸗ lager gefunden. .
In Peru herrschte eine Zeit lang große Aufregung in Folge der Erschießung der Obersten Garnio und Zerallos während eines Fluͤchtverfuches. Beide waren wegen eines Revolutions⸗ versuches in Aressupia nach dem Amazonenstrom verbannt wor- den, die Regierung hat indessen sofort eine Untersuchung einge⸗ leitet und behufs Bestrafung der Thäter, sollten dieselben für schuldig befunden werden. Der Gefundheitszustand Limas ist nicht befriedigend, die Blattern treten dort wie in Valparaiso mit ungewöhnlicher Heftigkeit auf. In Chili konzentrirte sich das Interesse auf die Enthüllung der Statue Lord Cochrane s, des chilenischen Seehelden, welche am 12. Februar in Valparaiso, in Gegenwart des Präsidenten stattfand.
Nr. 2 des Amts-Blattes der Deutschen Reich s⸗ Po st⸗ verwaltung hat folgenden Jnhalt: General Verfügungen vom 4 April 1873. Versiegelung der Briefe mit Werthangabe. Vor 31. März. Behandlung der unbestellbgren Fahrpostsendungen aus den Niederlanden. Vom JT. April. Eröffnung der Eisenbahn zwischen Eutin und Lübeck. Vom 7. April. Franzé sche Postdampfschiff⸗Ver⸗ bindungen. . .
— Die Ne. 6 des Amtsblatts der Deutschen Reich s⸗ Telegraphen⸗Verwaltung hat folgenden Inhalt: Verfügungen vom 18. März 1873, betr. Bildung eings Privat. Unkerstützungs Fonds; vom 4. April is: Berichtigungen und, Ergänzungen des Betriebs Reg le ments. Bescheidung vom 20. März 183: Verfügung an die Kaiser⸗ liche Telegraphen-Dircktion zu N., die Beförderung der Depeschen in Serien mittelst des Morse Apparats betreffend. .
— Das Märzheft des Centralblatts fürs die gesammte nuter e, r , nen in Preußen hat folgenden Jnhalt: Unzulässigkeit der Gehaltsoerbesserung für einen Beamten, dessen Pen sionirung bereits verfügt ist. Urheberrecht an Schriftwerken . ö Studienplan für die Studirenden der katholischen Therlegie in. Vres⸗ n, Btiftung der Sladt Berlin zu Preisaufgaben an der Univer⸗ sität daselbst. — Reugebauersch. Preisstiftung bei der Uni ver itã⸗ zu Breslau. . Preisbewerbungen bei der Akademie der Künste zu Ber⸗ in. — Geschenk an die Un versitäts⸗Bihliethek in Berlin. . Illustva⸗ tionen zu dem Werk über die o kasiatische Expedition. — Orden pour je merite. — Stellung der den jogenannten Altkatholiken angehören den Lehrer höherer Unterrichtsanstalten.— Publikatien von Erlassen kirchlicher Behörden für die Schüler höherer Unterrichts⸗Anstalten. — Gleichmäßigkeit vei Ausstellunz der Abgangszeugnisse. e enen der von Kommunen ꝛe. zu pensionirenden Lehrer, Pensionsfonds. 3 Frequenz der Gymnasial⸗ und der Real⸗Lehreranstalten. — Abgangs⸗ zeugniß für den eine zweite höhere dehranstalt verlossen den 6 Unterstüßungen für Lehrer, Zurücklieferung über das Bedürfni erh bener Staatszuschüsse. — Umformong der deutschen Schrei schristt Gutachten. — Prüfung der Seminar⸗Abiturienten und der anderweit ausgebildeten Aspiranten. Probsten prüfung in der HYropins Schles⸗ wig Holstein. = Ünterrichtsbetrieß in, Sem ngzieh, Reisebericht — Aufnahme in die Bildungs- und Erziehungs⸗Anstalten zu Ir phig — Ressortverhältniß bei der Uebungsschule. Einrichtung, Aufgabe 2c. der Uebungsschule. — Turnkursg für Elementarlehrer in der Provinz Hannover. — Glementarlehrer⸗Wittwen⸗ und Waisenkassen: Uebergang eines Lehrers in einen andern Kassenbezirk. Verschmelzung beste⸗ hender Mr en fassen mit den neu errichteten. — . in Vacanzfällen. — Biblischer Geschich s Unterricht. — Katechismus 1 terricht in dr Provinz Schleswig⸗Holstein, , mechanischen Unterrichts. — Hemmende Verhãltnisse bei vortbi ung des Volksschulwesens. — , ,,
zei — — Kompe andarbeiten. Sommerschu e , , — Staatsfonds zur
ung auf änke. —
— Nr. 29 der Annalen der Landpirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten“ hat folgenden Inhalt: Preu⸗ . Stellenverleihungen. — Ernennung. — Erwerbungen des Königlich undwirthschaftlichen Museums im IJ. Quartal 1813. — Deuts chland: XXIX. Versaummlung deutscher Landwirthe. — Ueber die Nothwendig⸗ feit der Errlchtung einer Landes kultur⸗Rentenbank in Preußen. Vom Aus⸗ schuse des Kongreffes deutscher Land⸗ und Forstwirthe. Fortsetzung . leischverbrauch und Einfuhr von Schlachtvieh und Fleisch in Eng and. — Praktische Erfahrungen mit Fowlers Grubberegge.— Fort⸗ schritte der belgischen Landwirthschaft.— Nachweisung der im Jahre 18.2 in Berlin ein- und ausgeführten Lebensmittel an Getreide, Hül⸗ senfrüchten, Mehl, Brod. — Sitzung der Königlich schwedischen Land⸗ bau⸗Akademie am 20. Januar. — Literatur: Das Scheeren unserer . Von Dr. A. Rueff. — Besondere Beilage zum Deutschen eichsanzeiger. — Marktbericht. — Viehpreise.
Statistische Nachrichten.
Im Jahre 1871 verunglückten auf den preußischen Eisen⸗ bahnen, nach den „Statistischen Nachrichten von den preu ischen Eisenbahnen, bearbeitet 2c. von dem technischen Bureau des Ministe⸗ riums“ Berlin, Verlag von Ernst und Korn-Gropius sche Buch und Kunfthandlung 1852) 1247 Personen, von denen 402 getödtet und 85 verletzt wurden. 1168 dieser Unglücksfälle ereigneten sich beim eigent⸗ lichen Eifenbahnbetriebe, 139 bei, Nebenbeschäftigungen Bau und Werkstattsarbeiten). 166 der Unglücksfälle, davon 50 in DBoige eigener Unvorsichtigkeit, trafen Reisende, 739 Bahnbeamte und Bahnarbeiter (davon 4665 durch eigene Unvorsichtigkeit), 203 fremde Personen (davon 145 durch eigene Unvorsichtigkeit, 4 durch Selhst mord) Es kam im Jahre 1871 eine verunglückte Person auf 60.913 beförderte gegen 60.560 im Jahre 1870 und 75,661 im Durchschnitt der Jahre 1863, 1565, 1869, 1870. Die größere Anzahl der, Unglücksfälle im Jahre 1571, die meist in die erste Hälfte des Jahres fallen, erklärt sich durch die außergewöhnlichen und unter sehr erschwerenden Umständen zu bewirkenden Betriebäverhältnisse der Kriegszeit. Von den Reisen⸗ den wurden im Fahre 1871 1 von 602,845 verletzt, gegen I6l 121 im Jahre 1870 und 930 034 im Mittel der Vorjahre; getödtet 1 von Tos, 6, gegen 1,ů630,641 resp. 3,992,733. Von den Verletzungen der Veamten ünd Arbelter im eigentlichen Betriehsdienst kam 1 auf HR,iI64 Zugmeilen, gegen 19.053 in 1870 und 22449 im Mittel der Vorfahre; von den Tödtungen 1 auf 45,941 Zugmeilen, gegen 54/413 resp. 44 041. Von den Verletzungen fremder Personen traf auf 115,923 Zugmeilen, gegen 141,123 rejp. 139,258; von den Tödtungen 1 auf 105,929 Zugmeilen, gegen 109,555 resp. III, 867. ö.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 10. April. In der am 8. d. M. stattgehabten ordent⸗ lichen Generalversammlung der Aktionäre der Norddeutschen Grunde Eredit-⸗Bank wurde der Jahresbericht und Rechnungs- abschluß für 1872 vorgelegt und einstimmig genehmig. Die Jahres⸗ dividenbe wurde auf 131 * festgesetzn. Die statutenmäßig ausjcheiden⸗ den Mitglieder des Verwaltungsraths wurden wiedergewählt,. Die Gencralversammlung ertheilte der bisherigen Verwaltung einstimmig Decharge. .
— Das Ad. Hausmannsche Maklerverzeichniß weist seit 2. Januar eine Vermehrung der an hiesiger Börse gehandelt. werdenden Effekten um 95 derselben nach, unter denen 79 Industriepapiere⸗ ferner II Banken, 4 Eisenbahn⸗Stamm-⸗Prioritäten und Eisenbahn⸗Stamm⸗ aktie sich befinden. Die Gejammtsumme der Effekten beläuft sich auf nahezu 1100, welche von 110 vereideten Maklern gehandelt. werden. Die Veränderungen in den Gruppen der Makler betreffen 265
apiere. ,.
ö Carlsruhe, 9. April. Heute hat hier die dreißigste General versammlung der Versicherungs⸗-Gesellschaft des Deutschen Phönix in Frankfurt am Main stattgefunden. Aus dem,. Geschäftsberichte des Dircktors erhellte, daß die Einnahmen an Prämien und Zinsen in Si die Sumnie von 1,858,325 fl erreichte und damit die Einnahmen des Geschäftssahres 1871 um 126,575 fl. ühersteigen. Diesem Wachsthume der Geschäfte gegenüber ö jedoch die Schäden in 1872 diejenigen des Jahres 1871 um zeiläufig 90,000 fl. Seffen ungeachtet ist der Gesellschaft nach Bestreitung aller Ausgaben, welche dem Jahre 1872 zur Last fallen, ein, Reingewinn von 342,366 fl. verblieben, wovon 330 009 fl. als Dividende zur Auszah⸗ lung an die Aktionäre bestimmt, ferner 11,566 fl. der Prämien⸗ Reserve nnd fl. 1500 dem Beamten⸗Pensions⸗Fonds zugetheilt worden sind. Auf jede Aktie werden demgemäß 30 Prozent der baaren Ein⸗ zahlung entrichtet. Die Reserven des Dentschen Phönix haben sich Ende 1872 auf fl. 1,496,429 erhöht. —An Stelle des versiorbenen Kam⸗ merherrn und Oberpost⸗Direktors, Freiherrn von Reizenstein, ist Herr A. F. Blankenhorn⸗-Löffler in Müllheim in den Verwaltungsrath gewählt worden. Ẃedergewählt wurden in den Verwaltungsrath: die Herzen Joseph Hohenemser in Mannheim, Eduard Kölle in Carlsruhe⸗ Friedrich Pfeffel und Freiher Carl, von Rothschild in Frankfurt 4. M.; ferner in den Rechnungs⸗Prüfungs⸗ Ausjchuß für das Jahr 1873: die Herren Achilles Andreae und Eduard Flersheim in Frank⸗ furt a. M . Gasimir Katz in Gernsbach und Sigismund Kohn⸗Speyer in Frankfurt a. N.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Mit Rücksicht auf die bevorstehende Ueberbrückung der Elhe bei Dömitz setzt das Großherzoglich mecklenburg -⸗schwerinsche Mnisterium die inkeressirenden Schiffahrttreibenden davon in Kenntniß, daß auf der Stromstrecke bei Dömitz 1) vom 1. Mai d. J. ab bis zum J. September d. J. alle Fahrzeuge und Flöße, ohne Ausnahme die Drehbrücke daselbst passiren müssen; 2 vom 1. September d. J. ab alle mit Masten versehenen Fahrzeuge die bezeichnete Drehbrücke zu passiren haben; 3) die Breite der Holzflöße innerhalb der dꝛesseitigen Stromstrecke nach wie vor auf 25 Fuß preußijch, gleich 66 Meter, beschränkt bleibt. KJ
St. Petersburg, 8. April. Die Häfen von Helsingfors
und Reval sind seit einigen Tagen eisfrei geworden.
Aus dem Wolff'schen , , ;
London, Donnerstag, 10. April. Der Cityartikel der Tine meldet, daß ö . der Schatzkammer mit. Rück⸗ sicht auf die Nachtheile, welche den englischen Zucker raffinerien aus der gleichzeifigen Herabsetzung des Zolles auf Rohzucker und auf raffinirten Zucker entstehen könnten, beschlossen habe, die Zollermäßigung für den Rohzucker am 8. Mai d. 8 für den raffinirten Zucker aber erst 230 Tage später, am 28. Mai
eintreten zu lassen. H ꝛ :
ö Kö =, 10. April. Ein zwischen englischen Fischern und französischen Fischaufkäufern entstandener Streit hat am Dienstag in Kinsale (Munster, Grafschaft Cork) zu einem Handgemenge zwischen denselben geführt, welches das thätliche Einschreiten der Polizei zur Folge hatte. Die Polizei machte von der Schußwaffe Gebrauch, wobei eine Person ge⸗ tödtet, mehrere andere verwundet wurden. Erst mit Hülfe des Militärs wurde die Ruhe wiederhergestellt .
Madrid, Mittwoch, 9. April, Abends. Nach hier eingegangenen telegraphischen Meldungen haben die Carlisten ihre Operationen gegen Puigeerda begonnen und heute Morgen das Feuer gegen ben Platz eröffnet. — In Barcelona hat der Alkalde eine Auf⸗ orderung an die Fabrikherren und Handwerksmeister gerichtet, bie von ihnen beschäftigten Arbeiter nicht zu enzlassen, um den⸗ selben ihren Lohn nicht zu entziehen, obgleich letztere, da ⸗sie als Freiwillige Dienste thun, augenblicklich keine Arbeit leisten. ;
Belgrad, Donnerstag, 10. April. Wie das Journal Die Zukunft“ meldet, ist Risties vom Fürsten mit der Neubildung
des Kabinets beauftragt.