Die periodischen Publikationen des „Reichs⸗An⸗ zeigers' in Bezug 61 Handels- und Verkehrs⸗ ; ebiet.
Der Abgeordnete Miquèl hat in der Sitzung des Hauses
der Abgeordneten vom 19. Dezember 1872 die Ansicht geltend gemacht, daß manche der in neuerer Zeit bei dem Aktienwesen hervorgetretenen Uebelstände verschwinden würden, wenn die Veröffentlichung der Statuten sämmtlicher Aktiengesellschaften im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ erfolgte.
In Anknüpfung an diese Aeußerung nehmen wir Anlaß, auf die bezüglichen thatsächlichen Verhältnifse zur Erläuterung hinzuweisen.
Die Bekanntmachungen, betreffend die Eintragungen in das Handelsregister, sind seit 6 der 60er Jahre von den preu— ßischen Gerichten neben den Lokal⸗, Provinzial und Fachblättern regelmäßig im, Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger “ publizirt worden. Es wurde dadurch dem hervorgetretenen win, gemäß ein feststehender, leicht zugänglicher Mittel und Sammelpunkt für die authentische Feststelkung des preußischen ö und
die Sicherheit der betheiligten Verkehrs⸗Interessen gebildet. Dem
entsprechend wurden auch die Konzessions⸗Urkunden und die Statuten der Aktiengesellschaften, welche bis zum Juni 1870 einer landesherrlichen Genehmigung bedurften, regelmäßig in dem „Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“ publizirt. Es hatte sich daher auch für diese wichtigen Kollektiv⸗Sestaltungen des modernen, industriellen und kommerziellen Verkehrs in dem „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ eine authentische gemeinsame Pu⸗ blikationsstelle herangebil det.
Durch das Norddeutsche Bundesgesetz vom 11. Juni 1870, betreffend die Kzommandit⸗Gesellschaften auf Aktien und die Aktien⸗ Gesellschaften, wurde dieser gemeinsame Mittelpunkt für Publi⸗ kationen der preußischen Aktien⸗Gesellschaften aufgegeben. Wenn auch noch die Eintragung derselben in das Handelsregister von den betreffenden Gerichten in dem „Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger“ fortdauernd publizirt wird, so besteht doch für die in Rede stehenden Aktiengesellschaften keine gesetzliche Vorschrift, nach welcher sie ihre Statuten, sowie die nach denselben mit verbindender Kraft zu erlassenden Bekanntmachungen durch den „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ zu publiziren haben.
Es hat zwar eine nicht unbedeutende Anzahl der neuge⸗ bildeten Aktien⸗Gesellschaften und namentlich solcher, deren Wirksamkeit nicht auf ein bestimmtes lokales Gebiet begrenzt ist, den „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ auch seit dem Juni 1870 zu ihrem statutenmäßigen Publikations-Organ ge⸗ wählt; von einer großen Anzahl derselben ist dies indessen nicht geschehen. Es werden die Statuten der preußischen Aktien⸗ gefellschaften 2c. zum großen Theil gar nicht publizirt, und die Bekanntmachungen verbreiten sich auf jo zahlreiche politische und Börsenblätter, daß eine Uebersicht derselben und eine Einsicht für den unmittelbaren praktischen Gebrauch dem Publikum fast ganz verschlossen ist. ;
Was ferner die Publikation der Statuten derjenigen Kate⸗ gorien von preußischen Aktiengesellschaften betrifft, für welche auch nach dem Erscheinen des Gesetzes vom 11. Juni 1870 noch eine landesherrliche Genehmigung erforderlich ist (Eisen⸗ bahnen, Konzession zur Ausgabe von Inhaber⸗Papieren u. s. w), so bildete für dieselben bis zum Beginn des vorigen Jahres die preußische Gesetz⸗-Sammlung ein gemeinsames Publikations⸗Or⸗ gan und wurden dieselben dem entsprechend ebenfalls in dem „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ publizirt.
Durch das Gesetz vom 10. April 1872, betreffend die Be⸗ kanntmachung landesherrlicher Erlasse durch die Amtsblätter, wurde bestimmt, daß die in §. 1 des Gesetzes bezeichneten landes⸗ herrlichen Erlasse und die duͤrch dieselben g nehmigten und be— stätigten Urkunden nur durch die Regierungse Amtsblätter publi⸗ zirt werden sollen. ⸗ . 96.
Wenn dadurch in der Gesetz Sammlung und im „Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger⸗ der bisherige gesetzliche gemein⸗ same Publikations⸗Mittelpunkt für die Privilegien zur Emission von Inhaber⸗Papieren, von Konzessionen zu Eisenbahnen u. s. w. fortfiel, so stellte sich innerhalb der betheiligten Kreise bald das Bedürfniß einer centralisirten Publikation auf diesem Theil des kommerziellen und industriellen Gebiets heraus.
Auf den von mehreren Seiten wiederholt ausgesprochenen Wunsch, die Urkunden der bezeichneten Art im Interesse einer umfassenden Publizität neben den Regierungs⸗-Amtsblättern auch durch den Deutfchen Reichs- und Königl. Preuß ischen Staats-ÄAnzeiger“ zu veröffentlichen, haben die Königlichen Ministerien die Anordnung getroffen, daß die von ihnen aus⸗ gehenden, zur Veröffentlichung durch die Amtsblätter bestimmten Srlasse u. s. w. auch der Redaktion des „Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Siaats⸗-Anzeigers! zur Publikation zugehen. Demgemäß wird der authentische Wortlaut jener Erlasse um s. w. regelmäßig durch den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger“ veröffentlicht werden. Dies geschieht, wie wir ausdrücklich konstatiren, im öffentlichen Verkehrs⸗Interesse, und ohne daß die Betheiligten, wie bei dem Abdruck in den Amts⸗ blättern, die Kosten der Indrucklegung zu tragen haben.
Was ferner die nicht an staalliche Genehmigung gebundenen Aktiengesellschaften, welche die überwiegende Mehrheit bilden, betrifft, so wurde der für den „Deutschen Reichs⸗ und Kö⸗ nigl. Preuß. Staats⸗Anzeiger“ festgestellte Etat nicht hin⸗ reichen, die Kosten der Indrucklegung der Statuten und der statutenmäßigen Bekanntmachungen zu übernehmen. Es mag in dieser Beziehung genügen, darauf hinzuweisen, daß nach einer von uns angefertigten Uebersicht in Preußen bis Ende März v. J. circa 688 Aktien und Kommanditgesellschaften auf Aktien bestanden. Von diesen fallen auf den Zeitraum von 1790 bis zum Juni 1870 circa 279 genehmigte , , wäh⸗ rend die übrigen 409 sich auf das Jahr 18790 mit 34. auf das Jahr 1871 mit 225 und auf das erste Quartal 1872 mit 150 vertheilen.
e Betreff der ausländischen Aktiengesellschaften, nament⸗ lich der Versicherungsgesellschaften jeder Art, welche eine RJon⸗ zesfion für ihren Geschäftsbetrieb innerhalb des preußischen Staats haben, besteht die Bestimmung, daß dieselben jährlich die Bilanz und die Geschäftsübersicht durch den Koͤniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger“ zu veröffentlichen haben.
Die Erfüllung dieser Verpflichtung ift von den Regierun⸗ gen, in deren Bezirk sich der rechtliche Wohnsttz der erwãhnten Gefellschaften befindet, am Ende jeden Jahres nachzuweisen.
Um den bis dahin im „Königlich Preußischen Staats⸗An⸗ reiger“ bestandenen Publikations⸗Mittelpunkt, jo weit es inner⸗ halb der uns zu Gebote stehenden Mittel angängig erschien, zu ersetzen, haben wir sofort nach Erlaß des Gesetzes vom 11. Zuni 1870 damit begonnen, die folgenden Publikationen einzurichten.
1) Wir haben zunächst Zujammenstellungen aller in die Handelsregister der preußischen Gerichte eingetragenen Aktien⸗
Gesellschaften mit Angabe des Zwecks, Grundkapitals u. J. w.
anfertigen lassen und i. sowohl durch den „Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger,“ wie in Separatabdrücken veröffentlicht. Daß diese Uebersichten dem Bedürfnisse entsprechen, beweist die Thatsache, daß die älteren derartigen Verzeichnisse längst vergriffen sind und noch täglich
verlangt werden.
2 In Betreff der in dem ganzen Gebiet des Deu tschen Reichs bestehenden Banken haben wir bereits im Mai 1871 eine eingehende statistische Darstellung publizirt. Um dieselbe stets korrekt zu erhalten, haben wir uns demnächst an die Vor⸗ stände derselben Behufs Herstellung einer authentischen Ueber⸗ ficht der einschlägigen Verhältnisse gewandt. In Folge des uns desfalls überall gezeigten bereitwilligen Entgegenkommens, waren wir bereits ebenfalls Ende Mai 1871 im Stande, die Monats⸗Bilanzen einer großen Anzahl Deutscher Banken regel⸗ mäßig im „Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger⸗ zu publiziren und aus den desfallsigen authentischen Publikationen in jedem Monat eine tabellarische Uebersicht über den Status dieser Banken mitzutheilen. ;
3) In Anknüpfung an diese Monats⸗Bilanzen haben wir auf mehrfach uns gegebene Veranlassung in dem „Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger“ am 6. Dezember v. J. eine statistische Zusammenstellung uber die Gesammtver⸗ hältnisse derjenigen 87 preußischen und außerpreußischen Banken veröffentlicht, deren Aktien an der Berliner Börse gehandelt werden. Diese auf Grund der Statuten, Bekanntmachungen und sonst publizirten Nachrichten abgefaßte Uebersicht hat den Zweck, eine thatsaͤchliche Auskunft über die einschlägigen Verhält⸗ nisse zu gewaͤhren und enthält demgemäß folgende Rubriken:
1) Firma; 5) Zinstermin;
2) Domizil; 6) Vergleichende Coursnotirun⸗ 3) Gründungsjahr; gen der letzten Monate.
4 Baares Grundkapital;
Die Anerkennung, mit welcher diese Zusammenstellung na⸗ mentlich bei den hauptsächlich dabei interessirten Banken aufge⸗ nommen worden ist, und um den mehrfach an uns ergangenen Ersuchen, die qu. Zusammenstellung bei der periodischen Wieder⸗ kehr zu erweitern und zu vergrößern, etgegen zu kommen, haben uns veranlaßt, diese Uebersicht dahin auszudehnen, daß dieselbe folgende Rubriken enthalten wird:
1) Firma;
2) Domizil;
3) gegründet;
Filiale und Agenturen;
5) Emittirtes Grundkapital;
6) Prozent der Einzahlung;
7) in Appoints;
8) ob auf Namen oder au porteur.
4) Ueber die Betriebseinnahmen der preußischen Eisen⸗ bahnen wird bekanntlich Seitens des Königlichen Handels⸗ Ministeriums seit einer Reihe von Jahren allmonatlich im „Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗-Anzeiger“ eine 6 Uebersicht bekannt gemacht. Im Anschluß daran aben wir
5) die entsprechenden Materialien für die außerpreußischen deutschen Eisenbahnen durch das bereitwillige Entgegenkommen der betreffenden Direktionen seit dem Juli v. J. erhalten und wird seitdem monatlich eine Zusammenstellung der Betriebs⸗ einnahmen auch der deutschen nichtpreußischen Eisenbahnen von uns bekannt gemacht.
6) Demnächst haben wir in der Besonderen Beilage zu Nr. 14 des „Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Staats ⸗Anzeigers“ die statistische Uebersicht der sämmtlichen Eisenbahnen, deren Effeklen an der Berliner Börse gehandelt werden, mit den Rubriken: ;
I) Sitz und Konzessionsjahr; 7) Cours; 2) Betrag der Emissionen: 8) Zinsgarantie; 3) Appoints (Größe der 9) Zahlstelle für Zinsen und
Stücke); Dividenden u. s. w. in
4 Dividenden von 1868/71; Berlin; 5) Usanzieller Zinssatzz; 10) Bemerkungen. 6) Zinstermin;
veröffentlicht und endlich
Y) Eine gleiche Zusammenstellung der neugebildeten In⸗ dustrie Aktien Gesellschaften und Kommandit - Gesellschaften auf Aktien, deren Effekten an der Berliner Börse gehan⸗ delt werden, als besondere Beilage zu Nr. 39 des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ mit fol=
genden Rubriken publizirt:
1) Domizil; 7) Ob die Aktien voll eingezahlt 2) Gründungsjahr; event. mit wie viel Prozent; 3) Beginn des Geschästsjahrs; 8) Usanzieller Zinssatz;
4 Baares Grundkapital; 9) Gezahlte Dividenden;
5) Appoints desselben; 10 Höhe des Reserve⸗Fonds; 6) Ob die Appoints auf Namen 11) Zahlstellen in Berlin;
oder au porteur ausgestellt; 12) Bemerkungen.
Die ack 6) und 7) aufgeführten Uebersichten werden bei der demnächst erfolgenden Reproduzirung noch einer Vervoll⸗ ständigung unterworfen werden. ö
8) Außerdem erscheint am 15. jeden Monats ein „Post⸗ blatt“ als Beilage, welches Nachrichten von allgemeinem In⸗ teresse über den Verkehr mit der Post 26 auf Grund amt⸗ licher Materialien bringt, und unter Anderem auch eine tabellarische Uebersicht der geltenden Portosätze für die fran⸗ kirten Briefe, Drucksachen, Waarenproben nach dem Inlande und dem Auslande enthält.
g) Ferner haben wir im vergangenen Jahre während der Reise⸗ und Badesaison periodisch die Uebersichten der Dampf⸗ schiff⸗ und Eisenbahneourse, der Doppel- und Rundreisebillets, ber Reisetouren nach den Bädern u. s. w. geliefert und repro⸗ duziren erstern noch jetzt allmonatlich.
9) usanzieller Zinsfuß. 10) Zinstermin; II) gezahlte Dividende pro 1871 und 1872 12) Bestand des Reservefonds; 13) Zahlstelle in Berlin; 14) Bemerkungen.
Die Umformung der deutschen Schreibschrift.
Das neueste Heft der „gesammten Unterrichts verwaltung in Preußen“, veröffentlicht einen, dem Minister für die geistlichen ꝛc. Angesegenheiten erstatteten gutachtlichen Bericht über einen eine Umformung der deutschen Schreibschrift betreffenden Entwurf, welcher dem Minster zur Prüfung 28 war. Wir entnehmen dem gutachtlichen Bericht Fol⸗
endes: ! Der Begriff der Kunstform läßt auf die Formen der Schrift⸗ zeichen fich überhaupt nicht anwenden, indem letztere, die einzel⸗ nen Buchstaben, an sich keine innere Bedeutung haben, aus wel⸗ cher eine Kunstform für dieselben irgendwie geschöpft werden könnte. Die Gestaltung jener Zeichen sst vielmehr eine rein kon⸗ ventionelle; sie kann je nach Willkür so oder anders sein, ohne daß dadurch auf das Wesen der Sache irgend ein Einfluß aus⸗
geübt wird. Von dem Standpunkte der Kunstform dürfte hier
nach von vornherein abzusehen und der Gegenstand aus einem ganz anderen Gefsichtspunkte ins Auge ö fassen sein. Diesen giebt das praktische Bedürfniß an die an so daß lediglich aus diesem die Kriterien für die Beurtheilung der Frage, wie die Schriftzeichen zu gestalten, zu entnehmen sind.
Die wesentlichen, diesem Bedürfnisse entsprechenden Erforder⸗ nisse guter Schriftzeichen sind nach dem Erachten des Bericht⸗ erstatters, daß
1) deren Formen möglichst einfache, ungekünstelte und in
ihrer charakteristischen Gestaltung die Erkennbarkeit der einzelnen Zeichen und deren Unterscheidung von einander förderlichste seien, und
2) daß, was die Schreibschrift insbesondere betrifft, die Buch⸗
7 einzeln und in ihrer Verbindung untereinander ie Eigenschaft der Flüssigkeit an sich tragen, so daß da⸗ durch die Ausübung des Schreibens nach Möglichkeit erleichtert wird.
Diese Bedingungen erfüllt die deutsche Schreibschrift in ihrer gegenwärtigen Gestaltung nur zum Theil, und noch viel weniger genügen die deutschen Dructzeichen dem unter 1 gedachten Erfor⸗ derniß. Ihre Formen, welche der in früheren Zeiten üblich ge⸗ wesenen s. g. gothischen Schrift entlehnt sind, lassen die nöthige Einfachheit zum Nachtheil für die Deutlichkeit und Lesbarkeit vielfach vermissen. Insbesondere leiden die großen Buchstaben an Künstlichkeit der Formen, was unter andern auch in der Er⸗ fahrung sich zeigt, daß viele Leute, selbst der gebildeten Klassen, es nicht vermögen, dieselben, blos aus dem Gedächtniß rasch auf das Papier zu bringen.
.Bei der Mangelhaftigkeit der deutschen Druck- und Schrift⸗ zeichen ist daher auch im Laufe der Zeit das Bedürfniß und die Neigung zu Reformen im Gebrauch derselben in verschiedenen Erscheinungen der Praxis klar hervorgetreten.
Was zunächst die Schriftzeichen für den Druck anlangt, so haben die Autoren und Verleger von wissenschaftlichen und artistischen Werken in der Erkenntniß, daß die sogenannten römischen Druck⸗Buchstaben in der die Lesbarkeit fördernden Einfachheit und Harmonie der Formen die deutschen über⸗ treffen, in großer Anzahl es vorgezogen, derartige Werke, statt in deutscher, in römischer Schrift drucken zu lassen. Diese Schriftgattung hat die deutschen Druckzeichen auch in den meisten Städten Deutschlands von den Firmen⸗Schildern sowie vielfach aus öffentlichen Ankündigungen, z. B. von musikalischen und anderen Aufführungen verdrängt. In der deutschen Schreib⸗ schrift aber haben einzelne Buchstaben, welche den Erfordernissen der Einfachheit und der Flüssigkeit nicht genügten, der modernen französischen resp. englischen Cursivschrift, namentlich in der Han⸗ dels⸗Korrespondenz weichen müssen; auch ist eine nicht ganz un⸗ beträchtliche Anzahl der Schreibenden, insbesondere der Gelehrten dazu übergegangen, sich zu ihrer Handschrift überall dieser Schrift⸗ art als der ihnen bequemeren und mehr zusagenden zu bedienen. Aus diesen Vorkommnissen aber ist für den Druck wie für die Schreiberei eine Ungleichartigkeit entstanden, welche die Deutschen in Nachtheil versetzt in Vergleich zu anderen Nationen, z. B. den Franzosen. So müssen jene — um dies beispielsweise an einem einzel⸗ nen Buchstaben darzulegen = zur vollständigen Kenntn;ß des bei ihnen vorkömmlichen Lesens und Schreibens deutscher Druck⸗ und Schrift⸗ stücke mit nachstehenden Formen des Buchstabens A.: A. a. — A. a. — A. a. — A. a, also mit 8 Schriftzeichen sich bekannt machen, wohingegen die Franzosen sich zum Lesen und Schreiben in ihrer Sprache nur mit den 4 letztangegebenen vertraut zu machen haben; ein Vortheil für dieselben, welcher in ähnlicher Weise ihnen auch bei den übrigen Buchstaben des Alphabets zugute kommt. Auf der Hand liegt es daß für die Deutschen folchergestalt auch ein vollkommenes Erlernen des Lesens und Schreibens — sonach die Benutzung des unentbehrlichsten Bil⸗ dungsmittels — erschwert sein muß.
Es läßt sich nun annehmen, daß die vorstehend dargelegte Neigung zu einer Anwendung der römischen Schriftzeichen zum Drück sich in Deutschland allmählich mehr und mehr verbreiten und dadurch in gleichem Verhältniß der Gebrauch der deutschen Druckzeichen werde verdrängt werden.
Was dagegen die deutsche Schreibschrift anlangt, so wird eine solche Veränderung, da die Schriftzeichen nur zum Theil einer Um⸗ formung bedürfen, um den zu machenden Anforderungen zu ent⸗ sprechen, voraussichtlich nicht in gleicher Ausdehnung eintreten, son⸗ dern dieselbe sich auch fernerhin auf die einzelnen Buchstaben von mangelhafter Form beschränken. Es könnte nun zwar die Erreichung einer vollständigen Konformität in dieser Beziehung als wünschenswerth erscheinen und deshalb sich fragen, ob es nicht rathsam, hierauf durch Feststellung von Schriftzeichen hin⸗ zuwirken, welche als normale in den Schreibunterricht für die Jugend und auf diesem Wege in den allgemeinen Gebrauch ein⸗ zuführen seien. Eine solche Feststellung wird jedoch so, daß sie ungetheilten Beifall und überall Nachachtung finden würde, schwerlich gelingen. Im Ganzen dürfte den Formen der be⸗ kannten Henze'schen „Deutschen National⸗Preisschrift“ der Vor⸗ zug vor den von dem ꝛc. N. entworfenen zu geben sein, wenn⸗ . auch sie nicht alle Bedingungen einer guten Schreibschrift erfüllt.
Demnach ist der Begutachter der Meinung, daß in die begonnene Entwickelung der deutschen Schreibschrift von oben her überhaupt nicht, und namentlich nicht, durch Einführung einer veränderten Methode des Schreibunter⸗ richts in den Schulen einzugreifen sei. Die Praxis, welche die Sache in Angriff genommen hat, wird in ihrer natür⸗ lichen Entwicklung die geeigneten Wege zur Ausmerzung zu künstlicher Schriftzeichen durch Ersatz derselben mittels einfacherer mehr und mehr auffinden, und es werden die von ihr an⸗ gewandten, sich als wirklich zweckmäßig empfehlenden zur all⸗ gemeinen Benutzung gelangen. So wird, wie die Sprache bei den civilisirten Völkern sich durch den Gebrauch allmählich von selbst vervollkommnet, auch die deutsche Schreibschrift einer all⸗ gemeinen Verbesserung entgegenreifen. Einer Ungleichartigteit einzelner zur Anwendung gebrachter Schriftzeichen wird dieselbe bei einer solchen unbeeinflußten Entwicklung freilich nicht ent⸗ gehen. Da indeß die Veränderungen unter Beibehaltung der meisten Grundformen nur einzelne Buchstaben treffen und in allmählichen Uebergängen stattfinden werden, so werden dieselben auch * das Erlernen sowie für die Ausübung des Schreibens und Lesens keine solche Schwierigkeiten herbeiführen, daß um deswillen ein Eingreifen in die Methode des Schreibunterrichts zu welcher es an einer geeigneten Grundlage gegenwärtig no fehlt, als angemessen erscheinen müßte.
Redaftien und Rendantur: Schwieger. Berlin, Berlag der Expedition (Kesseh. Druck: H. Heiberg. Vier Beilagen (einschließlich der Börsen⸗Beilage.
7343 des
zum Deutschen Reichs⸗A
e, r , n, en 3- Anzeigers und Königlich Rrrußischen Ktaats- Anzeigers: Berl , ne, e .
Sandels⸗NR egi ster.
. dandelsregister 3. ul g j . ,, zu . er ellschaftsregister, woͤselbst unt . ie hiesi ne,, mie gener Bank des Berliner Kassen ⸗ Vereins vermerkt steht, 9 eingetragen:
Der Banguier 83 Victer von Magnuz und der Banquier Louis Eduard ö. sind aus dem Verwaltungs⸗ rath ausgeschieden; an ihre Stelle sind resp. der Banquier Abraham, genannt 45 Meyer und der Banquier Her⸗ mann Helfft, Beide zu Berlin, zu Mitgliedern des Verwal⸗ tungsraths erwählt.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unt 3951 die hi Yi fer ; ö. . . woselbst unter Nr. 3951 die hiesige ntonienhütte zu Coswi vermerkt steht, ist eingetragen: ö ö ö ; 25 ö. . Bauer , aus . eschieden und der Ingenieur Heinri ildhagen Stettin in den . .
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3996 die hiesi giti fa in Firma: ö ö ö Aktien⸗ Bauverein Friedrichshain
vermerkt steht, ist eingetragen: Der Kaufmann Leopold Ullstein ist aus dem Vorstande ausgeschieden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4087 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: ee, 6 Vohlmann & Lohöfer vermerkt steht, ist eingetragen: Der Fabrikant Alfred Wienicke und der Fabrikant Eugen Wienicke zu Berlin sind am 1. April 1873 als Handels⸗ gesellschafter eingetreten. Die Firma ist in: = Pohlmann, Lohöfer CK Co. geändert.
In nunser Firmenregister, woselbst unter Nr. 963 die hiesige Handlung in Firma: . J J. G. Schmiedel vermerkt steht, ist eingetragen: . kö ist mit dem Firmenrechte durch Ver⸗ ag auf 1) den Kaufmann Rudolyh Siebelist, 2 , g . ar , p ad 1 un als alleiniger aber der hiefigen Firma Rud. Siebelist C Co., 6 , 3) den Kaufmann Hermann Schütz, saͤmmtlich zu Berlin, , , Die Firma ist nach Nr. 4389 des Gesellschaftsregisters übertragen. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: J. G. Schmiedel am 1. April 1873 begründeten Handelsgesellschaft sind die Kaufleute: 1) Rudolph Siebelist, 2 Carl Steibelt. ad. I und 2 alleinige Inhaber der hiesigen Firma Rud. Siebelist C Co., 3) Hermann Schütz, ämmtlich hier. ö L ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4389 eingetragen worden. .
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Neue Berliner Hartgummi⸗Waaren⸗Fabrik Huth & Sauerteig am 15. Februar 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jetziges Geschäftslokal: Köpnickerstraße 45) sind die Fabrikanten: I) Emil Huth, 2 Otto Saueiteig, Beide hier. 5 ist in unser Gesellschafteregister unter Nr. B90 eingetragen worden.
Ja unser Jirmenregister, woselbst unter Nr. Ass die hiefige Handlung in Firma: . Franz Förck
vermerkt steht, ist eingetragen. ü Das n n ift ist durch Vertrag auf die Kaufleute Stto Emil Ferdinand Wander und Wilhelm Otto Gutjahr zu Berlin übergegangen, welche dasselbe, unter der Firma Wander C Gutjahr fortsetzen. Vergleiche Nr. 4391 des Gesellschaftsregisters.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Wander & wre,
am 1. April 1873 begründeten Handelsgesellschaft sind die Kaufleute: 1) Otto Emil Ferdinand Wander, 2 Wilhelm Otto Gutjahr,
Beide i. ; ( Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4391 eingetragen
worden.
In unser ,, ist 26 7342 die Firma:
. 2 r. und als deren Inhaber der Kaufmann Julius Sachs hier ⸗ (jetziges Geschäftslokal: Stralauerstraße 17) eingetragen worden.
In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 5894 die hießige Handlung 1 k wi ö h C. Bader
vermerkt steht, ist eingetragen: Das ö ist durch Vertrag auf den Kauf⸗ mann Carl Kretschnier zu Berlin übergegangen, welcher dat= elbe unter unveränderter Firma fortsetzt. Bergleiche Nr. irmenregisters.
Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7343 die Firma: CT. Bader
Steckbriefe und Untersuch nn gs Sac en. Han deltg⸗Register.
Kenkarse, Subhastatie XR 1 n. , . ,,
Berk aafe, Veryachtung en, Subwiisflanen . 8.
Erste Beilage
Sonnabend, den 12. April
van ãffentlichen Papieren. * Ray
J. 2 dene Selanntuach ar e Anzeigen. .
8 —
. an deren Inhaber der Kaufmann Carl Kretschmer hier eingetragen orden.
Gelöscht sind: Firmenregister Nr. 5707 i ö die Firma: Lutze & Witte. rn e n,, a. Jenin 16 ie Firma: A. er . Berlin, den 9. April 1873. ö Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. K
Nr. 847. Nach Anzeige vom 3. April 1873 ist die seither zu Witz enhausen . Firma J. Plaut erloschen und der Kauf mann Joseph Plaut von Witzenhausen Inhaber der Firma Joseph Plaut dahier.
Eingetragen am 4. April 1873. tr. 348. Der Kaufmann August Prüsse von Einbeck, jetzt hier und der Kaufmann Heinrich Lappe von Northeim, jetzt bier, haben am 15. Oktober 1872 dahier eine offene 6 unter der Firma Prüsse & Lappe errichtet. Eingetragen Cassel, am 4. April 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. .
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels (Firmen⸗4 Re⸗ gister unter Nr. 2451 , worden der in Mülheim am Rhein wohnende Kaufmann Joseph Schroeder, welcher daselbst eine Handels- Niederlafsung errichtet hat als Inhaber der F
. „Jos. Schroeder,“ Cöln, den 7. April 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretãr. Weber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Gesellschafts) Register unter Nr. 1420 eingetragen worden die Handelsgesellschaft
unter der Firma: ; Gab. Bergh & Feith“, welche ihren Sitz in Köln und mit dem J. Januar 1873 begonnen hat. Die Gesellschafter sind: 1) Gabriel Bergh, Kaufmann und Stein bruchbesitzer und 3) Michael Joseph Feith, Kaufmann, heide in Cöln k und ist jeder derselben berechtigt, die Gefellschaft zu ver · reten. Cöln, den 7. April 1873. Der 1 . e ber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Gesellschafts⸗ Register unter Nr. 1421 eingetragen worden ö . unter der Firma: 8 pfeñfer & Eo
. „Gustav Pfeffer 34. welche ihren Sitz in . am Rhein er ;
Der in Mülheim am Rhein wehnende Kaufmann Gustav Pfef⸗ fer ist persönlich haftender Gesellschafter.
Cöln, den 7. April 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretãr. Weber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Gesellschafts⸗ Register unter Nr. 1422 eingetragen worden die gu ble r r. unter der Firma:
Wilh. Eller & Comp.“, welche ihren Sitz in Altenberg, Bürgermeisterei Odenthal, und mit dem 1, Februar 1873 begonnen hat.
Die i, ,. sind: 1) Wilhelm Eller, Kaufmann, und 27) Maria Sturm, Kaufhändlerin, Beide zu Altenberg, Bürgermeiste⸗ rei Odenthal, wohnend, und ist jeder derselben berechtigt, die Gesell⸗ schaft zu vertreten. ⸗
Cöln, den 7. April 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretãr. Weber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Gesellschafts Register unter Nr. 1423 eingetragen worden die Handelsgeschaft unter
der Firma: ; Mathieu K Dyckerhsff “
welche ihren Sitz in Cöln ünd mit dem 1. April 1873 begonnen hat.
Die Gesellschafter sind die in Köln wohnenden Kaufleute zn r , und Carl Dyckerhoff, und ist jeder derselben berech⸗ tigt, die Gesellschaft zu vertreten.
Eöln, den 7. Abril 1855.
8 , . eber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Firmen) Re⸗ gister unter Nr. Aö2 eingetragen worden der in Mülheim am Rhein wohnende Kaufmann Jacob Dominicus, welcher daselbst seine Han delsniederlassung hat als Inhaber der Firma:
r; Jacob Dominicus“.
Cöln, den 7. April 18733
Der Han ,, eber.
irma:
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels. (Jirmen) Register unter Nr. 4553 eingetragen worden der zu Hardhoffsmühle bei Mühlheim am Rhein wohnende Taufmann Jodocks Höller, welcher daselbst seine Handels⸗Niederlaffung hat, als Inhaber der
Firma: 2 „Jodocus Höller !). Cöln, den 7. April 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretãr. Weber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Firmen-) Re⸗ gister unter Nr. eingetragen worden der zu Idelsfeld, Bürger⸗ meisterei Merheim, , e,. Kaufmann Joseph Rolshoven, welcher daselbst eine Handelsnie Den ggg als Jahaber der Firma:
„Jos. Nolshoven“. Cöln, den 7. April 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 125 des hiesigen Handels- (Gesellschafts⸗)
Registers, woselbst die Kommandit-Gesellschaft unter der Firma: „Biebricher C Dahlmann
in Kalk und als deren persönlich haftender Gesellschafter der daselbst
I
5. BVerleefnng, Amertisatien, Zintjahtung n. s. w. e lissementt, Sabrilen und Groß
.
nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1873.
—— — — ——
N Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Exvedition Rudolf Mosse in Aerlin, ge. K furt a. M., Krrslan, Halle, Rrag, Wien, München, Hürnerg, traßburg, Zürich und Atuttgart.
X 2
r . . . 3 steht⸗ eute die Eintragung erfolgt, daß die Gesellschaft aufgelöst worden ift. Cöln, den 7. April 1873. K . Der Handelsgerichts Sekretär. Weber.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Gesellschafts⸗ Register unter Nr. 1424 eingetragen worden, die Handels⸗ i unter der Firma:
. Dahlmann K Kohlhagen, 21 . Sitz in Kalk und mit dem 26. März 1873 begon⸗ nen hat. Die Gesellschafter sind: 1) Heinrich Wilhelm Dahlmann und 2) Diedrich Kohlhage, beide Kaufleute, ersterer in Kalk, letzterer 1 Sagen wohnend, und ist jeder derselben berechtigt, die Gejellschaft zu vertreten.
Eöln, den 7. April 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Web er.
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Firmen-) Re⸗ gister unter Nr. 2455 eingetragen worden der in Bergisch⸗Gladbach wohnende Kaufmann Johann Krein welcher daselbst seine Handels⸗ niederlassung hat als Inhaber der Firma:
. Joh. Krein“. Cöln, den 7. April 1873. Der Handelsgerichts Sekretär. Weber.
Konkurse, Suüubhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
(1035
In dem Lonkurse über das Vermögen des Handelsmanns Selig Fuchs zu Schöneberg ist zur Anmeldung der Forderungen der Konkursgläubiger noch eine zweite Frist
. bis zum 12. Mai d. J. einsch lie stlich
estgeseßt worden. Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vor⸗ rechte bis zum gedachten. Tage bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden. .
Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 7. April
d. J. bis zum Ablauf der zweiten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 16. Mai d. X, Vormittags 11 Uhr,
vor dem Kommissar, Kreisrichter Freiherrn von Platow im Termins
zimmer Nr. 1 des unterzeichneten Gerichts anberaumt, und werden
zum Erscheinen in diesem Termin die sämmtlichen Gläubiger auf⸗
gefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen ange⸗
meldet haben. ; —
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift der⸗ selben und ihrer Anlagen beizufügen.
Jeder Gläubiger welcher nicht in unserem Amisbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wo jnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten aus⸗ wärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Den⸗ jenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, wird der Rechts⸗ anwalt Nesemann hier zum Sachwalter vorgeschlagen.
Soldin, den 9. April 1873.
Königlich Kreisgericht. Erste Abtheilung.
los! Bekanntmachung. Der am 15. April 1872 über das Vermögen des Kaufmanns Reinhold Poock zu Altforst eröffnete kaufmännische Konkurs ist durch Angschuttung der Masse beendigt. Forst, den 5. April 183. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.
(1051 — Eroclama.
In den am 2 resp. 19. November 1872 publizirten letztwilligen ,, des Geheimen Ober⸗Fingnjraths Gustav Friedrich Karl Kalisky ist die verstorbene Frau Kaufmann Vezin, Caroline geborne Kalisky zur Miterbin eingesetzt.
Dies wird dem Kaufmann Charles Vezin, da sein zeitiger Auf⸗
enthalt unbekannt ist, als Vertreter seiner minorennen Kinder hier⸗
durch öffentlich bekannt gemacht. Berlin, den 31. März 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
loõ] Oeffentliche Vorladung.
Der Partikulier E. Brebeck zu Berlin, Schöneberger Ufer 24, hat gegen den Partikulier W. Krell und die geschledene Frau Ritter⸗ gäatbesitzer v. Ri sselmann, Clara geb. von Bennigsen, brde fruher in Schönberg bei Wusterhausen a. D, aus fglgendem bon dem Mit verklasten Krell gusgestellten und durch Bando⸗Giros auf den Kläger übergegangenen Wechseln, nérinlich:
2. vom 15. Juli 18372 zahlbar am 18. Oktbr. 1872 über 10090 Thlr.,
b. vom 18. Juli 1872 ö am 18. Oktbr. 1872 über 500 Thlr.,
. vom 18. Okt. 1872 zahlbar am 18. Januar 1873 über 500 Thlr., au 8 nn gr Wechselsummen im Gesammtbetrage von 20090 Thlr. nebst 6 x Zinsen von 1500 Thlr. seit dem 18. Oktober 1872 und 509 Thlr. . dem 18. Januar 1873, 6 Thlr. 20 Sgr. Protestkosten, 1* e, ion und der Prozeßkosten wechselmäßig geklagt, auch mit⸗ telst besondern Arrestgesuchs zur Sicherheit wegen seiner Forderung einen Arrest auf und bei Einleitung der Sequestration des Guts Schönberg in Beschlag genommenen, angeblich dem Krell gehörigen und im Besitze, des Sequestorgs Rittergutshesitzers von Flotow auf Altenhof befindlichen Wagen, Pferde, Geschirre und sonstigen beweg⸗ lichen Gegenstände, sowie auf die bei dem Gärtner Helzheuer zu Schönberg befindlichen Sachen, namentlich einen Goldpokal, Jagd⸗ gewehr und sonstige Mobilien beantragt.
Die Klage ist eingeleitet und der Arrest angelegt worden, und da der jetzige Aufenthalt des ꝛc. Krell unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weitern mündlichen Verhandlung der Sache auf
den 22. Juli 1823, Vormittags 10 Uhr,
vor der e, Gerichts Deputation im Stadtgericht sgebfnde Jüdenstraße Nr 383 Zimmer Nr. 67, anstehenden Termin Pänktlich 5 erscheinen, die Klage und das Arrestgesuch zu beantwor en, etwaige ö . fl —— , rigen al ein zin
ĩ i ere Einreden, welche 1. J keine Fccht genommen werden kann. ce af Tharfachen herben, Erscheint der Beklagte zur hestimmten Sbunde nicht, so werden
die in der Klage und in dem Arrestgefuche angeführten Thatsachen