1873 / 119 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 May 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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Thlr. pr. Juni-Juli 183 Thlr., pr. Juli-Angust 19 Thlr., pr. August- September 199 Thlr., pr. September 199 Thlr. pr. 10000 pCt. mit Uebernahims der Gebinde à 15 Thlr. pr. 100 liter. Rüban spiritus ohne Kauflust. Loco —, pr. Mai 173 Thlr., pr. Juni- September Thlr. nom.

C Cönrm, 19. Mai, Nachm. J Uhr. W. T. B.)

Getroidemarkt. Wetter: Kühl. Weizen matter, hiesiger loeo 9, 15, fremder loco 9, 55, pr. Mai 9, pr. Juli 8, 29, pr. Novem-

ber Sn/coC, Roggen fest, loco 5, 15, pr. Mai 5, 16, per Juli 5, 19s,

pr. November 5, 21. Rüböl matter, loco und pr. Nai 12110, per Oktober 127½9. Leinöl loco .

Hrernen, 19. Mai. (W. T. B.) Petroleum, Standard white loco 16 Mk. 25 Pf.

Hama hier g, 19. Mai. Nach weiteren Rerichten, welche der hiesigen „Börsenhallen aus Rio de Janeiro vom 29. April zugegan- gen sind, betrug der Vorrath von Kaffee in Santos 28, 000 Sack.

Amsterdam, 19. Mai, Nm. 4 U. 30 M. (W. T. B) Getreidemar kt. (Schlussbericht) Weizen geschäftslos, per Oktober 364. Roggen loco höher, pr. Mai 2063, pr. Oktober 206). Raps pr. Oktober 413 Fl. Rüböl ioco 42, pr Herbst 423. Met- ter: Trübe.

Anti erkenn, 19. Mai. Nachm. 4 Uhr 30 M. (WV. T. B.)

(Verspätet eingetroffen.) Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen fest. Roggen steigendl Odessa 214. Hafer fest, inländischer 213. Gerste behauptet.

PFetrolenum-Markt (Schlussbericht). Raffinirtes, Type weiss, loes 40 bez. 409Br., pr. Mai und pr. Juni 40 ber. u. Br., pr. Sep- . 421 bez., 43 Br., pr. September-Dezember 44 bez. us. Br.

uhig.

Kondom. 19. Mai. Nachm. (G. T. B) Getreide- markt. (Schlussbericht) Der Markt war mässig besucht. Sämmtliche Getreidearten schlossen bei fester Tendenz; englischer und rother fremder Weizen 1 sh höher. Nehl und Frühjahrsge- treide fest. Wetter: rauh, bewölkt.

Hiverpocl, 19. Mai, Nachmittags. (W. T. B.) Baum- wollenmarkt. Nach Schluss des Marktes: Middl. fair Dholle- rah 54, good middl. Dhollerah 43, middl. Dhollerah —, fair Broach —, good fair Comra 6t, fair Nadras —.

Upland nicht unter good ordinary April-Verschiffung St d.

KHiverpocdl, S. Mai, Nachmttags. Baumwolle (Schluss- bericht): Umsatz 10,000 B., davon für Spekulation und Export 2000 B. Ruhig.

Middl. Orleans g3 /, middl. amerikanische Sz, fair Dhollerah Gi Me, middl. fair Dhollerah 53, good middl. Dhollerah 47, middl. Dhollerah 4, fair Bengal 3. fair Broach 64, new fair CQomra 6, good fair omra Gis/is, fair Nadras 6], fair Pernam 93, fair Smyrna, 7, fair Egyptian 93.

ö . 19. Mai. Roheisen: Mixed numbers warrants 117 8M. J 2

FEarnriäs, 19. Mai, Nachm. (MT. T. B.) Produktenmarkt. Rüböl ruhig, pr. Mai 93,75, pr. Juli-August 94, 00, pr. September- Dezember g6, 9. Mehl ruhig, pr. Mai 73,75, per Juni 74,50. pr. Juli-August 75,25, Spiritus per Mai 53,50. Wetter: Regnerisch.

Faris, 20. Mai, Nachm. (W. T. B.) Produktenmarkt. Rüböl ruhig, pr. Mai 93, (9, pr. Juli - August 94,50, per September - Dezember 96,00. Mehl behauptet, pr. Mai 74, 00, pr. Juni I 50, pr. Juli - August 75,00. Spiritus pr. Mai 54,25. Wetter: Veränderlich.

Ner- Korla, 19. Mai. Abds. 6 L. (V. T. B.)

Baumwolle 194. Mehl 7D. 60 G. Rother Frühjahrsweigen 1D. 71 C. Raff. Petroleum in New-Tork pr. Gallon von 63 Pfl. 194. do. do. Ehiladelphia pr. Gallon von 65 Pfd. 193. Havanna- Zucker No. 12 83.

eke ri JrHaülsgelhe MWitteꝶusag8ghberjieczata.

P. L. v. K. R. v. M. Himmels

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19. Mai.

7 Constantin. 335,6 8,4 S., schw. wen. bewölkt. )

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Haparanda. 339,7 Christians. . 338, 6 Hernösand 339, 5 Helsingfors. 339,3 Petersburg. 339, 5 Stockholm 338,4 Skudesnäs 338, 9 337, 6

N., schw. heiter. WNV. mäss. bewölkt. Windstille. bewölkt. O80 ., schw. bewösFt. Windstille. bedeckt, Nebel. O., schwach. heiter. NNCO., lebh. bewölkt. NNO, mässig. bewölkt. NO., schw. NO., schr. *) N., mäss. bewölkt. O., mässig. heiter. N., lebhaft. bedeckt. O., schwach. heiter.

heiter. SO. , schw. heiter. NW., mässig. trübe, Regen.) S0. schw. heiter. NW., heftig. Regen. NNO., mäss. bedeckt. O., mäss. heiter. NW., mäss. bewölkt. NW., lebh. bewölkt. NNW., mäss. NW., schw. ganz trübe. s) O., mässig. zieml. heiter. NO., mässig. trübe. 9) W., lebh. bedeckt. ) SOC., schw. wolkig. 8) NO., schw. sehr bewölkt. NVW., lebhaft. trübe. XV., mässig. bedeckt. ) S., schwach., trübe. NVW., stark. trübe. S., fast stille. heiter. N., lebhaft. bewölkt NO., schw. bed., Regen. NO., lebh. bedeckt. NO. schw. heiter. 8., stille. schön.

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Fredericksh Helsingör. . Moskau . .. 331, Memel .... 337,3 Flensburg . 335,4 Königsberg 336,3 Danzig. .,. 335,9 Putbus . ... 333,7 Kieler Haf. 335,5 Cöslin .... 335,5 Weserleuch. 336,3 Wilhelmsh. 335,7 Stettin .. .. 335,4 Gröningen. 339,3 . 336,5 .... 339,8 .... 333,8 —1,8 3 = 335,0 40,6 . Z2d9, 1 2.6

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) Am 19. Sturm aus dem 8. bei Valona, Wind heiss, Thermo- meter 27.2 Er. ) Gestern Nachm. NO. Schwach. 3) Strom N. Gestern Nachm. NW. sehwach. Strom N. ) Gesterm Regen 3) Seit gestern Abend Regen. «) Gestern Abend starker Höhen-

raueh. ) Nachts und gestern Regen. 3) Gestern Gewi s. Gewitter und Regen. 9 ) rn Gewitter.“) Gest.

Kimnahlumg en. Frankfarter Baubank, Die ferneren Einzahlungen von 20 x

20 Thlr. sind vom 1-4. Juli er., vom 1. - 4. Oktober er und vom 1.— 4. Januar 1874 in Berlin bei Riess & stzinger zu leisten. Anz hum em.

Cotthus ; grossenhalner Elsenbahm. Die Divid. pro 1872 wird mit 11 Thlr. für die Prior.- Stammaktien und mit 8 Thir, für die Stammaktie in Berlin bei der Diskonto-Gesellschaft ausbezahlt; 8. 1 2 . .

ohleslsoher Verein. Die Super-Divid. pro ; r , , der Diskonto-Gesellschaft zur Ausz.; s. Ins. in Nr. 118. Fenerversioherungsbank für Deutsohland in Gotha. Das

Erträgniss pr. 1872 für die Theilnehmer der Bank ist auf 70x der eingezahlten Prämie festgesetzt; s. Ins. in Nr. 118.

Provinzial Weohslerbank zu Breslau. Die Divid. pro 1872 wird vom 20. Mai er. ab mit 13 Thlr. 18 Sgr. pr. Aktie an der Gesellschafts kasse ausbezahlt.

Potsdamer Holzfaktorel auf Aktlon (früher Gebr. Saram. Die Ausz. der per 1872 auf 18x oder (nachdem bereits 5ꝶz ab- schläglich gezahlt wurden) auf 22 Thlr. per Aktie festgesetzten Dirid. erfolgt vom 1. Juni er. ab in Bersin bei der Vereinsbank Quistorp u. Co.

Veipalger Vereinsbank. Die Divid. von 6x pro 1872 wird mit 5 Ihlr. pro Aktie vom 19. d. Mts. ab in Berlin bei Frege & Co. ausbezahlt

Deutsohe Transport Versloherungs-Gesellsohaft in Berlin. Die Divid. pro 1872 mit 20 Thlr. pro Aktie kann vom 1. Juni er. ab bei Bercht u. Swoboda hier ethoben werden.

Badisohe Zink- Gesellsohaft. Die Divid. von Frs. 1. 50 per Aktie wird vom 1. Juni er, ab in Mannheim bei H. L. Hohenamser & Söhne ausbezahlt.

General- TernnmrarmHarngem. 2. Mai. Eisenbahn Gössnitz - Gera. Ordentl. Gen. Vers. in Ronneburg. . 5. Juni.

Gesohäftsvermittelungs- und Kreditbank W. A.

2. Juli. Herr, ohe Hypotheken- und Weohselbank. Ausserordentl. Gen. -Vers. in Schwerin. Ausreiehiumg vom Compoms.

KNelsse-Brleger Elsenbahbn. Die Ausgabe der Zinscoupons für die Jeit vom 1. Jannar bis ult. Juni er. zu den per 1. Juli er, gekündigten 4 * Prior. Oblig. (Litt. B. Emis. II) erfolgt vom 20. . ö. ab bei der Gesellschaftskasse in Breslau; s. Ins. in

2 =.

Die neuen Conponsbogen nebst Talons der 3. 43 russlsohen Anleihe vom 1. August 1873 bis 1. August 1884 werden gegen Ablieferung der alten Talons von jetzt ab in der Reichsschwden- Tilgungskommission zu St. Petersburg ausgegeben.

H uůndigumgem umel VerIoosumęgem.

Rentenbrlefe der Froylnz Preussen. Das Ferzeichniss der ausgeloosten, zum 1. Oktbr. er. gekündigten sowie das, der aus 6 . Verloosungen noch rückständigen Rentenbriefe s. Ins. in

r. HI Ausweise vom Kanklkem mmel Imelustrie- Cesellsehaftenm. ö

Sohleslsoher Bank -Jerein. Die Bilanz sowie das Gewinn- und Ve lust-Conto pro 1872 s. Ins. in Nr. 118.

Cottbus - Grossenhalner Eisenbahn. Die Bilanz pro 1872 s. Ins. in Nr. 118.

Homann n. Co, Kommanidlit-Gesellsohaft auf Aktien. Gen. - Vers. in Berlin.

Fenerversioherungsbank für Dentsohland in Gotha. Den Rechnungsabschluss pro 1872 8. Ins. in Nr. 118.

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Verlosung Amortisation, Zinszahlung 1457

Westdeutsche Ver sicher un

In Geinäßheit des 5. 56 unseres Statuts machen wir hi

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

gö5⸗Aktien⸗Bank zu Essen.

ẽrdurch bekannt, daß die Dividende für das Geschäftsjahr 1872 auf

acht Thaler pro Aktie festgesetzt ist und gegen Einlieferung des betreffenden Dividendenscheins II. Serie vom 1. Juli d. J. an bel der

Gesellschafts⸗Kasse zu Essen, sowie bei den Bankhäusern:

der Deutschen Unionbank in Berlin, dem A. Padersteinschen Bankverein daselbst, dem A. Schaaffhausenschen Bankverein in Cöln

erhoben werden kann. Essen, den 15. Mai 1873.

Der Vorstand.

G. A. Waldthausen.

Der Direktor.

Lindemann.

Verschiedene Bekanntmachungen. 1450

Das von Gersdorf⸗Ziegler'sche Stipendium betr.

Seit dem 1. Januar d. Is. ist ein, zur Zeit 131 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. betragendes, von Frau Sophie Margarethe von Gersdorff, geb. von Metzradt, laut Testaments vem 15. März 1759 gestiftetes Sti⸗ pendium vakant. Genußberen tigt sind die Nachkommen des, der Niethen schen Linie angehörigen, Herzogl. sachs. Weißenfl. Kam— merjunkers und Klostervoigts von Marienthal, Wolf Rudolph von Ziegler und Klipphausen auf Niethen 26, geb. 14. Juni 1693, gest. 2. Dezember 1755, welche entweder studiren oder aktive Mili⸗ tärs, mindestens Fähnriche sind.

Bewerbungen um gedachtes Stipendium sind unter Beifügung der Nachweise über die Verwandtschaft mit dem obengenannten Hetrn von Ziegler an die stiftsberechtigten Stände der Ritterschaft des König⸗ lich sächsischen Markgrafthums Oberlausitz zu richten.

Bautzen, am 17. Mai 1873.

Das Landständische Direktorium. Hempel,

Landes ãältester.

Die Station Braunschweig der Braun— schweigischen Eisenbahn ö vom 15. Mai I3 ab in den Magdeburg⸗-Preußischen Essen⸗ bahnverband für Sendungen von Bau- Und FäNutzhölzern bis zu 22 Länge von und nach Q ͤ den Stationen Schulitz, Nakel, Osiek, Bialos— liwe, Conitz, Firchau, Linde, Flatow, Krélanke, Schneidemühl und Landsberg der Ostbahn aufgenommen. Von demselben. Tage ab findet die Aufnahme der, Station Neustadt⸗Magdeburg der Berlin- Potsdam⸗Magdeburger Eisenhahn in den genannten Verband für die Beförderung von Gütern aller Tarifklassen und der Spezialtarife statt. Der ,, zweite Tarif⸗Nachtrag ist von den Verbandstationen käuflich zu beziehen. Bromberg, den 14. Mai 1873. Königliche Direktion der Ostbahn.

Der seit dem 1. Januar 1872 auf der Königlichen Ostbahn hestehende Grein e f für Braunkohlen in Wagenladungen wird vom 1. Juli d. J. ab aufgehbben. An Stelle deffen . en von . ö 26. ein . Spezial⸗ arif in Kraft, von welchem Exemplare von mtlichen Ostbahn⸗Stationen käuflich zu bezieh Bromberg, den J5. Mai . JJ Königliche Direktion der Ostbahn.

M. 894

Berlin⸗Potsdam⸗

ger Eisenbahn.

Mit dem 15. d. M. wird unsere neue Strecke Burg⸗Kentralbahnhof Magdeburg dem Personen⸗Verkehr übergeben. Mit diesem Tage

tritt auf unseren Linien und den Anschlußbahnen ein neuer Fahrplan in Kraft, durch welchen auch neue Verb

Westen und Süden Deutschlands und umgekehrt hergestellt werden.

indungen von Berlin nach dem

Die J in der Richtung ab Berlin findet, wie folgt statt:

A. Von

Berlin (Potsdamer Bahnhof) Abfahrt Mahd eb n , 6 Bm J. 419, Braunschweig Ankunft . H Hannover Ankunft.. 2. 45.

ö nee,, . 537 Rotterdam (ria Salzbergen) .. e . . ondon Ankunft...

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erlin über Magdeburg nach Braunschweig, Hannover, Bremen bezw. Pers.⸗ Zug. Perf. dn S . bers · Jug Cöln und weiter. . Vm. 3. —. Nm.

er s.⸗Zug. Cour.⸗Zug. Zug. 6. 45. Ab ö her nh 16 19. 3 3. Vm.

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5. 25. Rm.

5. 40. Nm. 3 3. 55. Vm. ö

H. Von Berlin über Magdeburg, Boerssum (nach Harzburg), Kreiensen, Deutz, Aachen und weiter.

; : ers. Zug. Pers. Zug. Sch Berlin (Potsd. Bahnh.) Abf. ö. . ö 3 8 . Magdeburg 6... n 0 , Thale Mu nt 12. 45. Nm. 2. 26. Nm. 5 7 0 1 ,, eutz ? ö II. 45. Nm. 8. 18. Nm. ö . 4. Nm. rüsse K Antwerpen . 52. Vm.

Ostende 40. Nm.

London Paris 0. 15. Vm

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chnellzug.

Berlin (Potsdamer Bahnhof). Abfahrt 8. 45. Vm.

Magdeburg... . II. . Ankunft 3. d N. J 10. n, 8. JI = 10. 1“ 9. in Main;; 2. . Ww 11. Gk 12 Fri dei, 3. JJ 2. d 5 Saarbrücken . . Metz .

der Strecke

. Per din. Pers.· Zug.

w 10. - C. Von Berlin über Magdeburg, Kreiensen nach Cassel, Ems, Coble

Pers.- Zug. Cour.⸗Zug. Pers.- Zug.

J, . ö.

. 1. 6 18. 6. .

J. 45. Rim. J . 32. Vm

5. 10. Nm. 9. 35. Nm. ; 40. Nm. 40. Nm.

20. Vm. 54. Vm. 56. Nm.

. 46. Nm. 55. Vm. 3 Fraurfurt a. M. 5 Ir a. M. und weiter. Cour. Zug. Pers⸗Jug⸗ ers. Zug. s⸗Zug. =. gur gt Perch, Perle Zus, earl, wers gug. 1. Um. 3. Bm. 6. Vm. 9. 35. Nm. 10. 22. Vm. 2. 20. Rm . 8. 5. Ab. 5. Mg. 6. 30. Ab. 8. 40. Ab.

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e / .,) . 12. Nm. ö. ; In dem Schnellzuge 8. 45 Vormittags und dem Courierzuge 16 Uhr Abends ab Berlin ö durchgehende Wagen auf

ern e ria hen et ö . erlin⸗Fran rt a. 2 und in dem Courierzuge 10 Uhr Abends ab Berlin auch durchgehende Wagen auf der Strecke

Für alle Züge werden direkte Billets ausgegeben. Hern. Kn r H reg, fle ausgegeben

Berlin⸗Ostende.

Das Direktorinm.

Wiener Weltaus stellungs⸗Bericht.

3 M.

Berlin, im Mai i873.

Mit der Eröffnung der Wiener Weltausstellung am 1. Mai d. J. hat der Reichs und Staats⸗Anzeiger eine regelmäßige Be⸗ richterstattung begonnen, für welche sachverständige Referenten gewonnen sind. Statistische ꝛc. Materialien werden wir für bieselbe von den Herren Ausstellern gern entgegennehmen und benutzen.

3 Anknüpfung an die publizirten Artikel über die Berliner Industrie sind von uns auf Anregung aus den betheiligten Kreisen für einschlägige Inserate Berliner Industrie⸗Tafeln (s. die folg. Seite) eingerichtet worden. Im Interesse der deutschen Industrie haben wir diese Annoncen Tafeln auch auf die ge⸗ sammte deutsche Industrie ausgedehnt und bemerken in Betreff ihrer Benutzung Folgendes: ;

1) Jedes Annoncenfeld der Industrie⸗Tafeln, von 4 Centi⸗ meter (13 Zoll) Höhe und 91 Centimeter (37 Zoll) Breite, 37 Quadrateentimeter (57 Quadratzoll) umfassend, wird mit 13 Thlr. berechnet; es können für die einzelnen Inserate jedoch auch meh⸗ rere solcher Felder in Anspruch genommen werden.

2) Zur Bequemlichkeit der Interessenten, namentlich der auswärtigen, ist die Annoncen Expedition von Rudolph Mosse zu Berlin und deren Filialen in Leipzig, Hamburg, Frankfurt a. M., Cöln, Breslau, Halle, Prag, Wien, München, Nürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart von uns autorisirt, bezügliche Insertionsaufträge für den Deutschen Reichs- und Preußischen Staats⸗Anzeiger zu vermitteln, ebenso können dieselben bei der Expedition des Blattes, Berlin, Wilhelmstraße 32, direkt auf⸗ gegeben werden. Außerdem werden buchhändlerische Inserate von Carl Heymanns Verlag, Berlin, Anhalt⸗Straße 12, angenommen.

3) Die Berichte des Reichs- und Staats⸗Anzeigers erschei⸗ nen in einer Separatausgabe, welche in Wien in dem Ausstel⸗ lungsrayon verkauft und in einer größeren Anzahl gratis ver⸗ theilt werden.

4) Die Ausstellungsberichte mit den Industrie⸗Tafeln werden auch den Exemplaren der Abonnenten des Deutschen Reichs- und Preußischen Staats-Anzeigers beigelegt.

Wien, 15. Mai.

Die von der deutschen Central⸗Kommission ins Leben ge⸗ rufene General⸗Agentur erweist sich als eine ganz vorzügliche Ein⸗ richtung, welche Deutschland hier vor den ubrigen ausstellenden Ländern voraus hat. Die von dem General⸗Agenten Georges getroffenen Wahlen meist wissenschaftlich gebildeter Agenten bewähren sich in allen Beziehungen. Fast in allen von ihnen vertretenen Abtheilungen sind bereits Geschäfte gemacht und Ver⸗ bindungen angeknüpft, welche für die Aussteller früher oder später von Wichtigkeit zu werden geeignet sind. Zur Stunde giebt es von den 26 Gruppen, in welche die Ausstellung zerfällt, fast keine einzige, von der man sagen könnte, sie sei von Seiten der

verschiedenen Länder ganz beendet. Ein Theil der Gallerien ist noch

abgesperrt, fast in allen zugänglichen Abtheilungen sind die Arbeiter beschäftigt, Ausstellungsbehälter und Gestelle fertig zu machen, zu malen, zu vergolden, Kisten auszupacken, Fir⸗ menschilder anzubringen. Man kann, ohne fehl zu greifen, an⸗ nehmen, daß noch mehrere Wochen vergehen werden, bis überall die letzte Hand angelegt sein wird und muß dabei voraussetzen, daß die Arbeiten von besserem Wetter begleitet sind, als seither. Mit wenig Ausnahmen war die Witterung seit dem 1. Mai stürmisch, kalt und regnerisch. Der Besuch der Ausstellung bleibt unter solchen Umständen natürlich weit hinter den Er⸗ wartungen zurück. Der Andrang von Fremden ist überhaupt bis jetzt bei Weitem nicht so stark, als man voraussetzte. In allen Straßen hängen an zahlreichen Häusern Tafeln mit Woh⸗ nungsanerbietungen. Die Preise für möblirte Zimmer in Pri⸗ vatwohnungen schwanken je nach der Lage und Einrichtung zwischen 3— 10 fl., während man in den größeren und mitt⸗ leren Hotels 5 bis 30 fl. täglich zahlt. Die Preise der Letz⸗ teren haben sich durchschnittlich verdoppelt, nicht selten ver⸗ dreifacht, die der Lebensmittel sind nicht in diesem Ver⸗ hältniß gestiegen. Der Fremde, welcher in Wien unbekannt ist, thut am besten, bei seiner Ankunft in einem Hotel abzusteigen und sich von da aus eine Privatwohnung zu suchen. Die überall zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Straßen postirte Polizei ertheilt bereitwillig und höflich jedem Suchenden Bescheid. Die Pferdebahnen und Omnibusse erleichtern die Bewegung von einem Orte zum andern außerordentlich und sind billig. Man fährt für 20 Kr. 5. W. mit ihnen zur Ausstellung. Bei Benutzung von Fiakern, mit zwei Pferden, und Comfortables, mit einem Pferde, thut man gut, mit dem Kutscher vorher das Fahrgeld und auch das Trinkgeld zu ordnen. Diese Fuhrwerke fahren mit außer⸗ ordentlicher Geschwindigkeit und sind vortrefflich bespannt. Durch die Anwesenheit vieler reicher Grundbesitzer, die nach längerem oder kürzerem Aufenthalte in der Residenz ihr Gespann wechseln oder es bei ihrem Weggange zurücklassen, kom⸗ men viel edle Pferde in den Gebrauch des Publikums. Das Trinkgeld spielt in den Gasthöfen und Restaurationen eine grö— ßere Rolle als in Deutschland. Im Allgemeinen ist das hie⸗ fige Leben so durchaus deutsch, daß der Deutsche sich sehr rasch zurecht findet und einbürgert.

Zu den Abtheilungen, die sowohl in der deutschen, wie in der Ausstellung der meisten übrigen Länder verhältnißmäßig am weitesten vorangeschritten sind, gehört die neunte Gruppe, welche Stein⸗ Thon⸗ und Glaswaaren umfaßt. Besonders sind es die letztern, (⸗Hohl⸗ und Tafelglas, Spiegel, künstliche Steine, ungefaßte Perlen 2c.) und die Thonwaaren (Porzellan, Fayence ꝛc.), über die sich ein Urtheil fällen läßt. Oesterreich, Frankreich, Belgien und Deutschland sind bis jetzt am zahlreichsten und besten vertreten. Die österreichische Krystallausstellung enthält die vorzüglichsten Leistungen Böhmens und der Wiener Fir⸗ men, die sich mit Anfertigung von Kronleuchtern und

Extra⸗Beilage des

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andern Bronzewaaren in Verbindung mit Glas be⸗ schäftigen. Die Ausstellungen von J. u. L. Lobmeyer, Lampen von Gebrüder Brünner, H. Ullrich, sämmtlich in Wien, zeugen durchweg von gutem Geschmack und sorgfältiger Arbeit. Unter den zahlreichen Glashütten Böhmens, die an reich und schön dekorirten und geschliffenen Tafelgläsern eine Fülle kostbarer Kry⸗ stalle ausgestellt haben, erwähnen wir Clem. Rasch in Ulrichsthal und Meisterdorf bei Kamitz, Ig. Großmanns Wittwe in Pollers⸗ kirchen, Lud. Moser in Carlsbad, Frenzel und Walter in Stein⸗ schönau, J. Zahn u. Co. und F. Pallme⸗König u. Co., Beide in Steinschönau, die Kollektiv⸗Ausstellung der Nordböhmischen Glas⸗ und Kurzwaaren⸗Industrie, verschiedene Firmen aus Haida. Minder reich ist die Kollektiv⸗Ausstellung der Mährischen Glas— fabrikanten. Der General⸗Katalog führt nicht weniger denn 138 österreichische Glas- und Krystall⸗Aussteller auf.

Wie in verschiedenen andern österreichischen Industriezweigen herrscht auch in der Krystallfabrikation der französische Geschmack vor. Nach dem einstimmigen Urtheil aller Sachverständigen hat DOesterreich, insbesondere Böhmen, seit der letzten Pariser Welt ausstellung bemerkenswerthe Fortschritte gemacht. Die franzö⸗ sische Ausstellung ist noch sehr im Rückstande, doch sind die Pariser Firmen mit Krystall⸗ und Bronzeluster zum Theil sehr reich und glänzend vertreten. Die größte und berühmteste Kry⸗ stallfabrik nicht blos Frankreichs, sondern der ganzen Welt, die von Baccarat, hat die Ausstellung nicht beschickt. Auch Eng⸗ land hat nur ein kleines aber gediegenes Kontingent von Glas— ausstellern geschickt; Belgien dagegen ist in allen Glassorten, namentlich auch in solchen für den allgemeinen Gebrauch, ge⸗ wöhnlichen Flaschen ꝛc. zahlreich und tüchtig vertreten. Der bel⸗ gische Katalog führt 38 Aussteller auf, die jedoch zum Theil noch nicht am Platze sind.

Die deutsche Glas⸗Ausstellung, vertreten durch Herrn Kühn aus Taucha bei Zeitz, ist von den ersten und den besten deutschen Firmen beschickt und beinahe vollendet. Einige Aussteller, wie Steiger⸗ wald aus Bayern, nehmen Ehrenplätze nächst der Rotunde ein. Die aus der Steigerwaldschen Fabrik hervorgehenden Ueberfang⸗ gläser und geschliffenen farbigen Krystalle gehören bekanntlich zu den vorzüglichsten Leistungen der deutschen Glasindustrie, die ihren Hauptsitz fuͤr die Wiener Weltausstellung in dem Ergän—⸗ zungsbau zwischen dem Industriepalast und der großen Maschinen⸗ halle hat. Hier nimmt vor allem Friedr. Siemens⸗-Dresden, der auch zu den Eisenausstellern zählt, die Aufmerksamkeit der Besucher in Anspruch. Siemens hat den ganzen Schmelzprozeß in den verschiedenen Stadien der Entwickelung dargestellt und eine reiche Auswahl von weißen, farbigen und dekorirten Gläsern geliefert, unter denen sich die Kryolithgläser auszeichnen. Der Kryolith wurde ursprünglich von deutschen chemischen Fa⸗ briken aus Grönland bezogen. Daß er nun auch zur Herstel⸗ lung von schönen Natronstlikaten verwendet wird, dürfte man— chem Besucher der Ausstellung neu sein. Zu den bedeutendsten Ausstellern gehören Chevandier und Vopelius mit den Tafel— gläsern und Walzen ihrer Sulzbacher Hütte, A. Wagner in Saarbrücken, mit Flaschen, Tafelgläsern, geätzten Gläsern und Kirchenfenstern. Aus den Wagnerschen Glashütten gehen jähr⸗ lich u. A. 2,800, 000 Flaschen, meist Champagnerflaschen, hervor. Gutes Grün⸗ und halbweißes Hohlglas ist von L. Gasteiger und Co. in Wolfratshausen (Oberbayern), auch von Wisthof und Co. zu Königsteele 4. d. Ruhr ausgestellt. Die vormalig den Gebr. Siegwart gehörende Glashütte zu Stolberg bei Aachen hat Halbkrystall „ohne Klang“ und farbige Perlenstäbe zur Perlenfabrikation geliefert. Buker und Pfalf bei Lichtenau in Westfalen sind mit ihren Milchgläsern anwesend, die zu einem bedeutenden Exportgeschäft Anlaß geben. Ferdin. v. Poschingk in Buchenau bei Zwiesel in Niederbayern lieferte schöne farbige Gläser und Glocken, Moritz Wentzel⸗Breslau feine Trinkgeschirre aus Krystall. Die Tafelglashütten von Stallmann, Itzenplitz u. Schlafhorst in Mülheim a. d. Ruhr, die Krystallfabrik von Villeroy, Boch, Karcher u. Co. in Wadgassen an der Saar, die Spiegel- und Tafelgläser von S. Arnstein in Sulzbach, die Er— zeugnisse von Hern. Pfalf auf Münden 4. d. Deister in Han⸗ nover, die optischen Gläser (Crown⸗ und Flint⸗Gläser) des Glaswerks Bredowsau bei Friesack in der Provinz Brandenburg sind bedeutungswerthe Erscheinungen auf der Ausstellung.

Wenn England weniger als sonst in Glaswaaren vertreten ist, erregen die englischen Thonmaaren um so größere Aufmerksamkeit. Die Staffordshirer feinen Majolika die glasirten, halbglasirten, unglasirten Vasen, Figuren, die Terra⸗ kotten mit s. g. persischem blauen Glase, die Elfenbein⸗-Imita⸗ tionen, insbesondere die der Königlichen Werke von Worcester, sind interessante, zum Theil ganz, neue Erscheinungen. In der englischen Thonwaaren⸗Industrie macht sich der durch den be⸗ rühmten englischen Maler Flaxmann eingeführte edle Stil der Dekoration in naͤchahmenswerther Weise geltend, gleichzeitig kom⸗ men die ausgedehnten überseeischen Verbindungen des Insel⸗ reiches in den vielen und guten Imitationen chinesischer, japani⸗ scher und anderer orientalischer Muster zum Ausdruck, wäh— rend die Bearbeitung künstlicher Fayencegegenstände von Angelo Minghetti u. 567 in Bologna ihre Muster aus dem sechszehnten Jahrhundert nimmt und auch die deutsche Fabrikation sich mit besonderm Glück in solchen Imitatio⸗ nen ergeht. Die altdeutschen Schau⸗ und Trinkgefäße, welche August Saeltzer in Eisenach ausstellt, sind von ächt künstlerischem Werthe und theilweise bereits ver⸗ kauft. Außer den berühmten Erzeugnissen der Berliner und Meißener Porzellan⸗Manufakturen, die beim Eingange in die deutsche Abtheilung aus der Rotunde eben aufgestellt worden, heben wir vor allen die vortrefflichen Porzellane von C. Tielsch ü. Co. in Altwasser (Preuß. Schlesien) hervor; auch die von Karl Kristen in Waldenburg, von Heckmann u. Rappsilber in Königszelt (Preußen) gelieferten Porzellane gehören zu den besten, die hier zu sehen sind. In Porzellangemälden ist F. X. Thallmayer aus München einer der Ersten der Ausstellung; ge⸗

1873.

schmackvoll dekorirte Erzeugnisse sind von Franz Mehlem in Bonn, Ens u. Greiner in Lauscha (Sachsen⸗Meiningen), H. Krügemann in Nürnberg, Macheleidt, Triebner u. Co. in Volkstedt (Schwarz⸗ burg⸗Rudolstadt) ausgestellt. Treffliche Gruppen der letztge⸗ nannten Firma, welche sie in Reliefs liefert, sieht man selbst in Wiener Porzellanläden. Außer den erwähnten thüringer Biscuiten, welche wie die von Schierholz u. Sohn in Plaue bei Anstadt (Schwarzburg⸗Sondershausen), vorzugsweise französische Muster nachahmen, sind die von Dressel, Kister u. Co. in Passau gelieferten, beachtenswerth. B. Schaible u. Co. in Zell am Hammersbach (Baden) haben sehr gute, gewöhnliche Steingut⸗ und Thonwaaren geliefert, Carl Müller in Stützerbach ist durch gute Artikel für chemische Laboratorien und Apotheken vertreten. Marzell u. Co. in Damm bei Aschaffenburg zeichnet sich durch Nachahmungen alter Porzellane aus. Was den deutschen Fa⸗ briken dieser Gruppe im Allgemeinen zu wünschen wäre, scheint uns eine größere Theilung der Arbeit und die vermehrte Aus⸗ bildung von Spezialitäten zu sein. Eine Fabrik, welche, wie die von Uechtritz u. Faist, Uhrblätter, Tinte⸗ und Sandfässer, Blumenvasen, Service und viele andere Gegenstände liefert, er⸗ reicht unmöglich den Grad der Vollkommenheit, zu dem es andere Unternehmer bringen, die sich auf wenige Artikel be⸗ schränken.

Emaillirte Thonöfen sind in der hier beschriebenen Abtheilung von der Berliner Aktiengesellschaft für Ofenfabrikation (vormals Gust. Dankberg) und von Lübcke C Hornemann in Wismar aus⸗ gestellt. Ein großer, schöner, zugleich als Kamin verwendbarer Ofen aus der letzterwähnten Fabrik ging in die Hände eines elsässer Liebhabers über. Die Quergallerie des Industriepalastes enthält ebenfalls Oefen der besprochenen Art, auf die wir noch zurückkommen werden, wie auf einzelne andere Aussteller der neunten Gruppe, die ihren Platz noch nicht eingenommen haben.

Heute Mittag wurde das deutsche Versammlungs⸗ haus durch ein solennes Frühstück, bei welchem Ihre Kai⸗ ferlichen und Königlichen Hoheiten der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reichs die Honneurs machten, eröffnet. Die Eingeladenen waren der deutsche Botschafter, General v. Schweinitz, dann öster— reichischerseits Baron Schwarz und Professor Exner, ferner die Mitglieder der deutschen Central⸗Kommission und ein⸗ zelne gerade in Wien weilende Vertreter der deutschen Landes⸗ Kommissionen, die Baumeister und endlich die Herren des Ge⸗ folges und die Gräfin Brühl. Der Prinz Friedrich Wilhelm gehörte auch zu den Anwesenden, die Alle in Civil waren. Nach dem Frühstück besichtigte das Kronprinzliche Paar noch lange Zeit verschiedene Theile der Ausstellung, das Schwarzwälder Bauern⸗ haus, die Maschinenhalle u. s. w. Das deutsche Versammlungs⸗ haus, für die Angehörigen des Deutschen Reiches und speziell für die Aussteller bestimmt, bietet diesen einen komfortablen Ruhe⸗ platz und Berathungsort und ist mit bequemen Tischen zum Schreiben und mit einem umfassenden Journal-Lesezirkel aus⸗ gestattet.

Wien, 16. Mai.

Heute Mittags um 12 Uhr fand die Eröffnung der Kunst⸗ halle durch Se. Majestät den Kaiser statt. Bereits um 11 Uhr hatte sich vor dem Ostportale eine zahlreiche Menschenmenge an⸗ gesammelt. Auf den umliegenden Pavillons wurden die Flaggen aufgehißt und auf den Ragen des Pavillons des österreichisch⸗ ungarischen Lloyd waren Matrosen in Paradeuniform beschäftigt, das Takelwerk aufzuziehen und mit bunten Fahnen zu schmücken. Präcise 12 Uhr fuhr Se. Majestät der Kaiser in den Ausstel⸗ lungsraum ein, stieg bei der Spposition des österreichisch⸗unga⸗ rischen Lloyd ab und wurde von den Matrosen, die in drei Reihen über einander auf den Raagen standen, mit Hurrahrufen empfangen. In Begleitung Ihrer Kaiserlichen Hoheiten der Erz⸗ herzoge Karl Ludwig und Rainer, welche bereits früher in der Ausstellung sich eingefunden hatten, und des General⸗Direktors Baron Schwarz, verfügte sich der Kaiser in die Kunsthalle, wo⸗ selbst der Vertreter der Künstlergenossenschaft Herr Prof. Fried⸗ länder und der Vertreter der Kunstakademie Herr Prof. Lichten⸗ fels Allerhöchstdenselben ehrfurchtsvoll empfingen.

In dem ersten Saale waren die Kommissäre der einzelnen Abtheilungen der Ausstellung und viele Künstler versammelt. Se. Majestät sprach einige der anwesenden Künstler huldvollst an und besichtigte hierauf die einzelnen Abtheilungen der Halle. Hierauf begab sich der Kaiser in die Abtheilung der auswärtigen Staaten und wurde Allerhöchstderselbe von den betreffenden Kom⸗ missären durch die Säle geleitet. Nachdem Se. Majestät der Kaiser auch sämmtliche Seitensäl- besichtigt hatte, verfügte er sich um 31 Uhr in den Pavillon des österreichisch'ungarischen Lloyd, woselbst Allerhöchstdenselben der Präsident und der Direktor der Gesellschaft ehrfurchtsvoll empfingen. Der Kaiser besichtigte die aufgestellten Schiffsmodelle auf das Genaueste und bestieg kurz darauf den bereitstehenden Hofwagen, um den Ausstellungsraum zu verlassen. Im selben Momente fuhren durch die „Avenue Elisabeth“ Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preußen. Se. Majestät der Kaiser ließ halten, stieg aus dem Wagen und un⸗ terhielt sich einige Minuten mit seinen Hohen Gästen, die mittler⸗ weile ebenfalls den Wagen verlassen ö Erst nach halb 4 Uhr fuhr Se. Majestät der Kaiser in die Hofburg zurück.

Zur Geschichte der Weltausstellungen.

Die Anfänge des Ausstellungswesens gehen in das vorige Jahrhundert zurück; ihre Vorläufer sind einerseits die Märkte und Messen, andererseits die Preisbewerbungen, die von Ge⸗ werbsgesellschaften und Kunstvereinen ins Leben gerufen wurden. Solche Verkäufe, und zwar für Fabrikate wie Teppiche, Decken und Porzellan veranstaltete die polytechnische Gesellschaft in Lon⸗ don schon im Jahre 1756; in Frankreich wurde die Idee von Industrie⸗Ausstellungen in Verbindung mit Preisvertheilungen