1873 / 133 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Jun 1873 18:00:01 GMT) scan diff

fft waren. War die Ladung nicht Hitze und die Sterblichkeit wurde etaͤten amerikanischer Austern ertra⸗

den, wenn sie im Schiffsraum vers chi ventilirt, so erzengte sich Von 1060 Vari gen nur sechs den Import.

Verkehrs Anstalten.

6. Juni. (B. T. B) Der Dampfer des baltischen assagieren und voller Ladung von

A. Hauser hat die Aus⸗ er hatte Ueherreste allerdings sehr zerstört, dem Giebel⸗ In wenigen Wochen werden die der Universität, gewerbeschule, die gefördert durch die Unterstützung, die sie n Kriegsmarine und der Gesandtschaft in

dessen Rekonstruktion schwierig sein dürfte.

Coburg, 4. Juni. chen Tempel übernommen;

lungen des Landtags über die beabsi der unteren Gerichtsbe hörden iebt die „Coburger

Mit Rücksicht auf die jüngsten Perhant⸗ igt gewesene Organisation thums Goburg ationsgerichts⸗Rath echtspflege in den keit der Justiz⸗ urg während des

en bei dem dorischen ulpturen gefunden, die,

aben mögen. Lehranstalten Wiens angehören, der bildenden Künste und der Kunst

es Herzo Itg.“ aus der von dem Appe ollert in Gifenach herausgegebenen Statistie der R Thüͤringischen Staaten bezuglich der Geschäftsthäti ämter und der Schiedsmänner des Herzogthums Co Jahres 1871 pro 1872 sind die Tabellen noch nicht veroffentlicht folgende Daten: ; J. Zahl der Geschäfsnummern: Justizamt J. Coburg: stizamt II. Coburg Justizamt Rodach: 656 Königsberg: 5733. Zahl der Termine.

schmuck an Herren, we der Akademie antreten, wesentli von der Kaiserlich Königli Konstantinopel erfahren haben.

Sie hatten in der ersten z und waren von Stürmen stark heim elte in der Paläopolis von it, eifrig bemüh Wissenschaft und thrake war der erste Versuch, Ministerium gemacht wurde, an zuwirken, für welche breits alle und England, viel gethan haben.

in“ ist gestern mit

Lloyd „Fran Swinemünde via Havre nach New⸗York abgegangen.

Zeit viel von der Witterung zu leiden Sie arbeiten in einem rake in Berg⸗ und Waldeinsam⸗ der berühmten Insel der modernen ie Fahrt nach Samo⸗ östẽtreichischen Unterrichts⸗ der Erforschung der alten Welt mit- Kulturstaaten, ins besondere Frankreich

9. uftizamt Sonnefeld: ; ne. Justizamt J. Coburg; 1999. Justizamt II. Coburg; 1930. Justizamt Neustadt; 26588. Justizamt Rodach: 841. Justizamt Sonnefeld: 1669. Justizamt König III. Freie Gerichtstage: Justizamt J. Coburg: verwiesen 199. Justizamt II. Coburg: 945, zur Klage verwlesen Justizamt Neustadt: 932, zur Klage verwiesen 185. dach: 446, zur Klage verwiesen 714. Justizam Justizamt Königsberg:

Justizamt J. Coburg: 442, durch Er— II. Coburg: 215, durch Erkenntniß stizamt Neustadt: 239, durch Erkenntniß e n 135, durch Erkenntniß erledigt 8.

Sonnefeld: 385, durch Erkenntniß erledigt 43.

berg: 37 durch Erkenntniß erledigt 4.

V. Schiedzmannsthättgkeit. Justizamt J. Cob amt . Coburg: 49 mit Erfol stadt: 359 mit Erfolg, 66 ohne Erfolg, 28 ohne Erfolg. It J ohne Erfolg. Justizamt Königsberg: 6 mit Erfolg,

Stockholm, 30. Mai. trätmaler K. Bergslien hat vom

t, die Ruinen Kunst bekannt zu machen. der vom öst

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Bure au.

Magdeburg, Sonnabend, 7. Juni, 15 Minuten.

Vormittags 9 Uhr Im Direktionsgebäude der Mag deburg⸗Leipziger mauf dem Fürstenwall, in welchem sich au d Kassenzimmer besinden, ist Feuer ausgebrochen; Dach und die oberste Etage sind bereits ni ĩ onnabend, 7. Juni. Die gestern aus St. daß die Stadt und JFestung

hat fich nicht bestätigt.

sberg: 948. 1248, zur Klage

t Sonnefel edergebrannt.

829, zur 2935, zur Klage ver⸗

Bayonne, S Jean de Luz gemeldete Nachricht, Irun von den Carlisten genommen sei,

Letztere haben sich nur in den Besitz der in der Nähe belegenen Brücke von Endaloza gesetzt.

Washington, Freitag, Schatzes, Richardson, tisation von 20 Millionen werden hierzu 159 Mill Regierung vom Genfer ersatzes verwendet werden.

Prag, 6. Juni. Ueber Prag und Umgebung entluden sich gestern Vormittags gegen 10 Uhr und Abends zwischen 6 und 8 Uhr Gewit⸗ ter mit starkem Regen, und auch vom Lande sind bereits Nachrichten eingelangt, welche über heftige Gewitter berichten, die am gestrigen Tage niedergingen. Die Fluren der Umgebung von Benes Konopiischt wurden während eines mit wolkenbruchartigem bundenen Gewitters auch durch Hagelschlag verwüstet; wie ein gestern Abends aus Beneschau eingelangtes Telegramm meldet, wurden durch die Wasserfluthen mehrere Häuser auch mehrere r eingetroffenes richtet, daß in dortiger Gegend sich gestern Nachmittags starkes Gewitter entladen hat, und daß der im starken S begriffene Luznie⸗Fluß viel Schwemmholz mit sich führt. Ein weiteres Telegramm aus Tabor vom heutigen Tage 10 Uhr Vormittags meldet: Der Wasserstand der Luznic ist im Sinken. Die Hagel⸗ und Wasser⸗ schäden sind arg; der gestrige Gewittervegen hat nicht blos an Feldern und Wiesen, sondern auch an Straßen und an der Eisenbahn bedeu tenden Schaden angerichtet, die Kommunikation ist aber nicht gestört.“ Anläßlich dieser Meldungen wurde auch in Prag Hochwasser be⸗ fürchtet Und wurden deshalb sämmtliche Uferbewohner der Hauptstadt und ihrer Umgebung durch Organe der Kaiserlichen und Polizei⸗Direktion gewarnt. Ebenso wurden die Gemeindevorstände be⸗ In Prag zeigte der Altstädter Pegel heute um 2 Uhr Morgens 14 Zoll. Das Wasser erhielt sich jedoch bis 10 Uhr Vor⸗ mittags auf gleicher Höhe.

Kopenhagen, 4. Juni.

Klage verwiesen 86.

IVI. Förmliche kenntniß erledigt erledigt Hö. Justizamt Rodach:

Justizamt

Der Sekretär des ember d. J. die Amor⸗ Dollars /n Bonds angeordnet. Dollars des der amerikanischen Schiedsgerichte zugebilligten Schaden⸗

Justizamt Königs⸗

hat für den 6. Sept

oburg: Vacat. Justiz⸗ 12 ohne Erfolg. Justiz Erfolg. Justizamt Rodach: 51 mit Justizamt Sonnefeld: 52

Menschenleben Telegramm

mit Erfolg, 3 ohne Erfolg.

Der norwegische Historien⸗ und Por⸗ n Könige den Auftrag erhalten, die Krönung in Drontheim in einem Gemälde auszuführen. Die dritte skandinavische Buchhändlerversamm lung soll am J. 8. und 9. Juli d. J. abgehalten werden. Die auserwählten Com⸗ mitirten sind: Kommerzien⸗Rath Frenckell in Helsingfors für Finnland, rofessor Arrhenius und Buchhändler A. Samson für Schweden, uchhändler A. F. Höst für Dänemark.

Boston, 21. Mai.

Königliche Schanfnteln. Sonntag, den 8. Juni, sind die Königlichen Theater ge⸗

Opernhaus. (133. Vorstellung.) Musik von C. M. v. Weber. Aennchen: Frl. Horing. Anfang 7 Uhr. (152. Abonnements⸗Vorstellung.) Mutter und Sohn. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 5 Akten Hr. Staegemann, vom Thalia—⸗ als Gast. Anfang halb 7 Uhr.

Opernhaus. (134. Vorstellung.) Musik von Rossini. Mathilde: Frl. Lehmann. Tell: Hr. Schmidt. Walther Fürst. Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

(153. Abonnements ⸗Vorstellung). Die Bekenntnisse. Lustspiel in 3 Akten von Bauernfeld. Hier⸗ Lebensbild in 1 Akt von R. Benedix. Mittel⸗Preise.

den 9. Juni. Der Freischuͤtz. Oper in 3 Akten. Agathe: Frl. v. Bretfeld. Max: Hr. Schott. Im Schauspielhause.

; Wie der „New⸗NYork. Trib.“ geschrieben wird, hat ein Hr. Gallgupe of Swampscott dem Naturforscher Pro⸗ fessor Agassiz eine vollständig und elegant ausgestattete seetüchtige

Yacht im Werthe ven 20,099 Dollars zum Geschenk gemacht. Agassiz wird mit dieser Jacht die Küsten entlang fahren und im Sommer einen Ausflug nach Westindien machen. Das Institut für Naturge⸗

in Penekese, dem er vorsteht, erfreut sich großen Zuspruchs;

ls Tie Hälfte der Anmeldungen konnte nicht berücksichtigt

Hr. Fricke. Mittel⸗Preise.

nachrichtigt.

von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Theater in Hamburg: Bruno, Mittel⸗Preise. Dienstag, den 10. Juni. Romantische Oper in Ballet von P. Taglioni. Frl. Horina. Arnold: Hr. Diener. Im Schauspielhause.

4 Ein meteorolggisches Ob serva⸗ torium soll' der „Thisted Avis“ zufolge, in nächster Zeit zu wissen— schaftlichen Zwecken entweder ia Vestervig oder in Agger errichtet

Gewerbe und Sandel.

Am 24, 25. und 26. August d. J. wird in Berlin ein all⸗ gemeiner Kongreß von Friseur-Prinzipglen stattfinden. Auf demselben sokl die Konstitutrung eines Friseur⸗Genossenschafts verbandes für ganz Deutschland, verbunden mit einem jährlich einzurichtenden Haarmarkt erfolgen.

Karlsruhe, 5. Juni.

Knnst und Wissenschaft.

Paris, 5. Juni. Am 2. d. M. starb der Orchesterdirigent der ervatoriumsconcerte Georg Hainl. 1807 trat er 1529 in das Konserva⸗ Preis auf dem

großen Oper und der Kons zu Issoire, in der Auvergne, geboren, lorium ein und errang im folgenden Jahre den ersten Violoncell. Ein paar Jahre später unternahm er Kunstreisen in Deutschland, Belgien und erdirigent am großen

auf: Die Dienstboten.

e w, ,n, nn, n, n,, Anfang ha 1.

Messe im Spätjahr jedenfalls gehalten werden, wohl aber mit Ab⸗ kürzung, wenn die Staatsbehörde solche genehmigt. werbegesetz hat die Staatsverwaltungsbehörde die Messen aufzuheben oder abzukürzen.

London, 5. Juni.

Seit dem Jahre 1849 Thegter in Lyon, wurde er 1863 nach d dirigirte 9. Jahre hindurch die Opernkapelle und Auf seine Stellung beim Konser⸗ Seine Kompositionen sind

den Niederlanden. Nach dem Ge⸗

Paris berufen und dit . das Orchester des Konservatoriums. vatorlum verzichtete er im vorigen Jahre. nicht von Bedeutung.

Aus Samathrake hat die „Wiener Abendz.“ der österreichischen Expedition erhalten. die beiden Architekten A. Hauser und G. Nieman ar den Ueberresten der alten Stadt.

Repertgire der Königlichen Schauspiele vom 9. bis 14. Juni 1813. Opernhaus. Montag, den 9. Freischütz. Dienstag, den J0.: Tell. Donnerstag, den 12.: (Unbestimmt.) Sonnabend, den 13.: Letzte Opern⸗Vorstellung; Zauberflöte. ; Montag, den . Mutter und Sohn. . Dienftboten. Mittwoch, den 11.3 Neu ein⸗ studirt; Richard li. Doennerstag, den 12.: Elephant. Freitag. den 13. Maria und Magdalena. Sonnabend, den 14.: Letzte Schauspiel⸗ Vorstellung: Richard III.

; Vor Kurzem hat sich hier die Anglo Ameriegn Qyster Company (Eimited) gebildet, welche bezweckt, die englischen Märkte mit importirten, auf englischem Boden gemäste⸗ ten amerikanischen Austern zu versehen. hat einige interessante naturwissenschaftliche Facta zu Tage gebracht. Man hat gefunden, daß Austern, die 33 Tage auf der Reise waren, mit einer nicht 10 Prozent übersteigenden Sterblichkeit importirt wur—

Nachrichten von Professor Dr. A. Conze und beiten 1üstig in Letzterer leitet die Ausgrabungen bei einem Rundgebäude, dessen architekkonische Formen sehr interessant,

Schauspielhaus.

Der Import dieser Austern ekenntnisse.

Empfangspreis 1500 Mark für zijähr, und ältere 60 Mk. Eins., halb Reug. Stut. u. Wall. 15 Kg. erl.

Berliner Rennbahn bei Hoppegarten 1873. Sommer⸗Meeting,

strengungen war am 3. August 1858 Amerika mit England telegra— phisch verbunden. Etwa 40 Depeschen durchliefen das Kabel, dann blieb es stumm. Erst im Jahre 1866 gelang es bekanntlich dem „Great Eastern, ein neues Kabel zu legen und das glte wieder aufzufinden, so daß auf einmal zwei Linien durch den Ocean hergestellt waren. Das ältere Kabel ist vor Kurzem abermals gerissen, die Kosten der Auffischun

sind auf 3, 8o 0 000 Frs. veranschlagt. Der „Great Castern! hat au

im Jahre 1869 Frankreich mit Amerika verbunden. England ist selbst⸗ , entralpunkt der zahlreichsten Telegraphenkabel gehlie⸗ ben; mit Rußland hat England eine doppelte Drahtverbindung. Die Durchschneidung des Mittelmeeres durch ein Kabel gelgng erst 1870, wo Marseille mit Bona in Algier verbunden wurde. jetzt noch Marseille⸗Algier.

aller Länder. . Gewicht nach der . Sieger eines Rennens im Werthe von 20 000 Mk. und darllber, 74 Kg. von 100009 Mk, his 20000 Mk. von 50h09 bis 10,000 Mk. excl.) 23 Kg. extra. ngen nicht akkumulativ. Pferden, auf dem Kontinent (ausgenommen in Frankreich) geboren, 3 Kg. erlaubt. ist für 6000 Mk. käuflich. Nicht verkäufliche Kg. extra. Pferde, für 3000 Mk. käuflich, 3 . leter, Dem zweiten Pferde die Eis. u, Reug, nach eines Eins. fürs dritte Pferd. Von den 14 Unterschriften, welche für diefes Rennen eingegangen waren, zahlten 4 Reugeld und 10 erschie⸗ nen am Ablaufspfosten, von denen Graf H Henckel v. Donners⸗ a. Zi „St, Flora, 45 Kg. (Jenkins) als Siege⸗ rin, des Königlichen Haupt-Gestüts Graditz 3sähr br. H. Baron 535 Kg. (E. Fisk) als zweiter und Graf Joh. St. Amalie v. Edelreich 545 Kg. (Madden) als dritte einkam. Werth. des Rennens 1500 Mk. für Flora

ür Amalie. Es folgte um 41 Uhr: 11 F nei eg Handicap. ältere Pferde aller Länder.

Extratag, Freitag, 6. Juni

Nachmittags 3 Uhr.

Als die Nachricht hier eintraf, daß Se. Majestät der Schah von en Kaiserhause, bei Gelegenheit seiner euro⸗ zugedacht habe, und als es galt, das Pro⸗ elegenheit zu haltenden Festlichkeiten fest⸗ aiser auch dem Direktorium des i ur den Wunsch aus, während der Anwefsenheit dem Beherrscher des durch seine Pferdezucht berühm⸗ ten Perserreiches, Gelegenheit zu geben, l deutschen Pferdezucht kennen zu lernen, daß ein solches Schauspiel für den Schah gewiß ein Namentlich sprachen Se. Majestät der er den Wunsch aus, daß an diesem in Aussicht zu nehmenden a ordentlichen Renntage auch das große Armee⸗Jagdrennen, abge ten werde. Der Verein beeilte sich, dem Wu Es wurde ein Renntag angesetzt, ben, entsprechend hohe Preise ausgesetzt, um neben dem Jagdrennen Kenkurrenzen vorzuführen.

Die Besitzer von Rennpferden ließen so zahlreiche Anmeldungen ß die Betheiligung durchweg eine Es waren 7 Extragzüge in Aussicht 2 vom Lehrter⸗ und 5 vom Ostbahnhof abge⸗ ollten, aber der Andrang des Publikums war so groß, in Permanenz erklärt werden mußte und schon immer wieder zwei neue Züge gefüllt waren, wenn einer Drei Züge gingen auf diese und acht vom Ostbahnhof nach Hoppe⸗

Persien auch dem Deut päischen Reise einen gramm für die bei dieser stellen, sprachen Se. Majestät der Ka r Pferdezucht und Pferdedress

Gewichtser

ferde überdem 3

verstãndli 17300 Meter. erstaͤndlich der

bei einem Pferderennen die weil Se. Majestät

Resultate der Außer kleineren der Ansicht waren,

zes Interesse haben werde.

Kabellinien

marck sen. 3jähr. b Corfu⸗Alexandrien

Telegraphenneßz Gesellschaften hergestellt i Die Telegraphenlinie England⸗Indien wurde im Jahre 1870 fertig gestellt; ihre Fortsetzungen sind neueren Europäisch⸗asiatische Verbindungen sind jetzt 4 vorhanden. Die Ueherlandverbindung bereits seit dem Jahre 1869 vollendete Thatsache; doch erst seit wenigen Monaten ist der elektrische Kreis von London durch das atlan⸗ tische, mittelländische, rothe und indische Meer, über Indien, China, Sibirien und Rußland nach London zurück, geschlossen worden Die weitverzroeigte europäisch⸗australis geren Datums. Projekte zu neuen Zahl vorhanden, Unter denselben befindet sich auch der zum ersten Male auftauchende Plan, Asien mit Amerika von Quebech aus in direkte Verbin⸗ dung zu setzen. Ferner soll schon Ende des Ja Linie dem Verkehr übergeben werden; dieselbe verbindet das Cap St. Vincent, die Südwestecke von Portugal mit Madeira, den Cap Verdi schen Inseln und Cap St. Roque in Brasilen. Das erforder- liche Kapital von 314 Mill. Franes ist bereits vollgezeichnet. Da⸗ gegen geht der elektrische Funken noch immer nicht um den ganzen Erdball herum; es fehlt noch immer ein Kabel Lurch den stillen Ocean, zur Verbindung Amerikas mit Australien. Der Amerikaner Field projektirt in dieser Beziehung zwei Linien: russischen Linie, über die Aleuten und Jokohamg mit Shanghai; 2) von San Francisco nach den Sand⸗ ; ; Japan und Sibirien, resp. Neu⸗Caledonien und Süd-⸗A ustralien. Schließlich existiren noch mehrere Projekte zur Verbindung Amerikas mit China, zur Herstellung einer Linie vom Cap der güten Hoffnung und Natal nach Madagaskar und Aden ze.

enard's 3jähr. F⸗ ist, ist bereits weit verzweigt. r. Majestät nachzu⸗ ropositionen ausgeschrie⸗

660 Mk. für Baron, 60

Preis 2500 Mark. ; 1060 Mk. Eins., halb. Reug. Rennens im Werthe von M0 Thlr. oder darüber nach Veröffentlichung der Gewichte für jeden solchen Sieg, 15 Kg. extra bis 5 Kg. Maxim. Dem Sieger zwei Sechstel, dem zweiten Pferde drei Sechstel, dem dritten Pferde ein Sechstel der Eins. u. Reug. Auch dieses Rennen hatte 14 Unterschriften, von denen jedoch für 6 Pferde Von den an dem Rennen theilnehmenden jähr. F-H. Sonntag, Seelig's 4jähr. br. H. rn. v. Oertzen's

und Sibirien

2

auch noch andere Für 3jährige und

K

.

zu den Propositionen ergehen, da

glänzende genannt werd

Dist. 1809 Meter. Kabelverbindung ist noch jün⸗

assen werden s ntischen Kabellinien sind in großer

der Verkehr der Züge Reugeld gezahlt wurde.

Pferden traf des Kgl. Hauptgestüts Gradi 635 Kg. (E. Fisk) als Sieger, des Hrn. Straßburg hoh Kg, (Sopp) als zweites und des hlähr. br. H. Golos 613 Kg. Eittle als drittes Pferd in das Ziel Werth des Rennens 238663 Mk. für Sonntag, 550 Mk. für ; Den Glanzpunkt und das d ildete das nunmehr folgende Große Armee⸗Jagd⸗ Rennen, über welches wir in der nächsten Nummer d. Bl. berichten

n den Bahnhof verla hres 1874 eine neue interessante

Weise vom Lehrter Bahnho garten hinaus. Eine ununterbrochene Reihe von E ferner die Frankfurter Chaussee entlang schon vom Mittag ah und Tau— ußgängern aus den angrenzenden Dorfschaften belebten die che zur Rennbahn führen. Der große Equipagenplatz, der sonst verhältnißmäßig leer zu nennen ist, genügte nicht, um alle die Gefährte aufzunehmen und die Fa ten zur Aufstellung de

uipagen bewegte sich

Straßburg und 183 Interesse des Tages

rwege in der Umgebung des Renn⸗ elben noch dienen. Dicht gedrängt arrleren der Bahn vom Publikum besetzt, auf dem Sattel⸗ platz aber und vor den bis auf den letzten Platz wogte eine so dichte Menschenmenge, wie sie noch nicht gesehen wurde und wie selbst die in den srüheren Jahren sie nicht aufweisen konnte. platz hatte man zu beiden Seiten des „Totalisators“ zwei große in⸗ terimistische Tribünen hergerichtet, welche gleichwie die Haupttri⸗ buͤne bis auf den letzten Platz besetzt waren und guf denen namentlich ein sehr zahlreicher und glänzender Damenflor Pla Zwei Militär⸗Musikcorps sorgten abwechselnd für ublikums während der Pausen. wechselnd die

J platzes mu nach der sibiris

Abzweigung na

besetzten Tribünen wichinseln, von da nach

ither in Hoppegarten empelhofer Rennbahn Auf dem Sattel⸗

Einem im Geographischen Verein über die Leistungen der elektrischen Telegraphen gehaltenen V . „Spen. Ztg. folgende Details: Im Jahre 1871 passirten 33, 000 De⸗ en die europaͤisch⸗ indischen Linien. ttlich 45 Tage, um von Europa nach Indien, Australien oder elangen, eine Depesche nicht mehr als höchstens zwei Tage. t für jede Depesche einen Gewinn von 43 33, 000 Depeschen somit einen Zeitgewinn von 40 Jahrhunderten. Die chen angewendet, welche durchlaufen, ergiebt einen Gewinn nwärtig bestehenden transoceanischen eden ahre die Zeit von mehr als 106000 Augenblicklich beträgt das Telegraphennetz Europas Mo ooo Kilom. Linie mit 700 909 Kilom. Draht, welch letztere Länge also beinahe der doppelten Entfernun r den ganzen Erdba

entnimmt die

Ein Brief gebraucht durch⸗

gefunden hatte. Dies ergie ie Unterhaltung Das Richteramt hatten ab⸗ ch, Kammerherr raf Georg v. Lehndorff selnd die Herren

W. Herz und

Tagen, für die Weltausstellung 1873 in Wien.

Durch Verfügung des Handels⸗Ministers wurde der bei den Tourniquęts] am Weltausstellungsplatze zu erlegende Eintrittspreis, so wie der Preis der Tageskarten außer den Sonn⸗ und Feiertagen auch noch für jeden Montag und Donne Gulden auf fünfzig Krenzer herabgesetzt.

ämliche Berechnung auf die jährlich die transatlantischen Kabe von 6h Jahrhunderten. Durch dieg Telegraphen wird somit in Jahren gewonnen. Augenb

nd die Herren General Major v. R * Prillwitz und Wr nelle z . t NM * zibetnommen. we ea fsichklgten hw. rstag im Monate Juni von einem Qberst Lieutenant v. Pg sow, Kommerzien⸗Ra Beer. Das Abreiten leitete Herr Wacker ow, und die erren Rittmeister v. Below, v. Schwichow, und v. Treskew⸗ rgcholin bildeten die Kommission, welche die Entscheidung über die für Staatspreise genannt sind, zu aupttribüne aufgezogene große

des Mondes von der Erde mnzen kann die Länge sämmtlicher legraphendrähte auf zwei Millionen Kilometer vergnschlagt werden, ünfzigmal den Aequator zu um= enkabeln sind in der kurzen Zeit en, welche eine Länge von 890090 uch, zu einer submarinen Tele⸗ u Calcutta, an der Mündung des Ganges ist Frankreich mit England telegraphisch Legung des ersten Kabels Nach großen An⸗

die Qualifikation der Pferd Redaktion und Rendantur: Schwieger. treffen hat. Die vor der Standarte und die Standarte des Schah von daß dieser Tag zu Ehren Sr. Majestät des Kaisers und seines Hohen es Allerhöchstwelche aber, der eingetretenen Familientrauer wegen, nicht erscheinen konnten. Nur sechs Personen egleitung waren auf der Rennbahn erschienen und ; Hofloge erblickte man eine größere Anzahl von Hofdamen. Die Rennen begannen erst gegen 4 Uhr mit:

Länge, die genügen würde An unterseeischen Te in 6 Jahren bereits Als entstand Kilometer darstellen. Der erste Ver ng wurde 1839 romes angestellt, seit 185 ie Schwierigkeiten bei der durch den atlantischen Ocean sind

ersien dokumentirten, J Berlin, Verlag der Expedition (Kesselh. Druck: H. Heiberg

Vier Beilagen (einschließlich der Börsen⸗Beilage).

Gaftes veranstaltet war,

aphenleitu aus der persischen ie, D.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich

M 133.

Neichstagsangelegenheiten.

Berlin, 7. Juni. In der gestrigen Sitzung des Reichstages nahm bei der zweiten Berathung des Gesetzent⸗ wurfs, betreffend die Erweiterung der Dienst gebäude des Kriegs⸗ Ministeriums und Generalstabes in Berlin, sowie der Militäͤr⸗ Erziehungs⸗ und ,,,. der Bundes⸗Kommissar General⸗ Major von Voigks⸗Rhetz nach dem Abg. Dr. Reichens⸗ perger das Wort:

Meine Herren! Bevor ich auf die Kadettengorps näher eingehe, gestatten Sie mir, auf einige Bemerkungen des Herrn Vorredners zu nvidern. Der Herr Vorredner hat vermißt, daß von den Milliarden, die eingegangen sind, bis jetzt noch nichts produktiv angelegt sei. Ohne daß es gerade das Re sert berührt, welches ich vertrete, so möchte ich doch hervorheben, daß der Ankauf der Bahnen in Elsaß-Lothringen doch elne Art Produrtiwer Anlage ist; daß ferner die Zinsen ꝛc. der 157 000, 000 Thlr. für den Invalidenfondzs eine sehr namhafte Summe vor Ausgaben deckt, die das Reich gezwungen ist, an die Invaliden zu zahlen, die nunmehr nicht aus anderen Mitteln gezahlt Verden also eine Erleichterung der Steuerlast herbeiführen.

Wenn der Herr Vorredner gemeint hat, es würde sich wohl empfehlen, den Bau des Kadettenhauses noch auf ein Jahr hinauszu⸗ schieben, so muß ich dagegen erwidern, daß dies durchaus nicht in der Absicht der Kommission gelegen hat, auch nicht in der der Regierungen liegen konte. Diese haben es aufrichtig bedauert, daß nicht bereits im vorigen Jahre zu dem Bau hat geschritten werden können und würden es noch viel mehr bedauern, wenn auch in diesem Jahre dazu . geschritten würde; denn die Gründe, der mangelnden Salubritãt, haben sich nicht vermindert, sondern naturgemäß zugenommen, da die jungen Leute nach wie vor eng gedrängt in ungesunder Gegend und überfüllten Räumen haben ausharren muͤssen. . .

Was nun die anderweitigen Ausführungen gegen die Regierungs— vorlagen anbetrifft, so gestatte ich mir zunächst auf die Einwürfe des Herrn v. Hoverbeck Einiges zu erwidern. Der Herr Berichterstatter hatte hervorgehoben, daß die Kommission in ihrer Mehrheit sich wohl Davon überzeugt habe, daß die Erziehung im Kadettencorps keine ein⸗ feitige sei. Herr v. Hoverbeck ist dieser Ausführung nochmals entgegen⸗ getreten und ich bin daher gezwungen, die entgegengesetzte Ansicht, die ich vertrete, hier öffentlich noch einmal zur Sprache zu bringen, Behguptet man, daß die Erziehung in dem Kapettencorps einseitig sci, so könnte man denken, daß sich dies auf den Lehrplan beziehe, der der Central⸗ anstalt zu Grunde liegt. Ich kann betonen, . seit dem Jahre 1845 der Lehrplan der einer Realschule erster Ordnung ist. Wenn man viel⸗ leicht nige Abweichungen suchen will, so könnte dies darin bestehen, daß auf die klassische Bildung, auf das Latein etwas mehr Werth ge⸗ legt ist; vielleicht auch auf die mathemgtischen Wissenschaften, man ift aber gerade jetzt im Begriff, die vollste Uehereinstimmung durch die Regulirung einiger, weniger Stunden herbeizuführen. Will man harin den Grund der Einseitigkeit finden, daß die jungen Leute zusammen⸗ wohnen, so hat der Herr Berichterstatter schon hervorgehoben, daß der ganz unbeschränkte Verkehr mit der Außenwelt, soweit es irgend möglich ist, dies mit einem solchen Institute zu verbinden, gewaͤhrleistet ist. Jeder der jungen Leute bedarf nur einer Anzeige bei seinem Compag⸗ nieführer, daß und wohin er eingeladen ist, um ungehindert Familien zu befuchen, soweit es die freie Zeit gestattet. Dies geschieht regel⸗ mäßig am Sonntage, und, wenn die Einladung auf das Land lautet, schon am Sonnabend. ; J . Ferner ist der a . Verkehr in jeder freien Zeit zwischen den Kadetten und der Außenwelt hergestellt, so daß jeder, der Be⸗ ziehungen zu den jungen Leuten hat, sie sehen und sprechen kann. Außerdem sst der freie briefliche Verkehr nach Innen und nach Außen im Kadettenhguse gestattet. .

Wenn aber auch hierin der Grund der Einseitigkeit nicht zu fin⸗ den ist, so sollte man glauben, daß das Personal, das im Kadetten⸗ Corps Verwendung findet, diese Anschuldigung rechtfertigt. Das Lehrerpersonal in seiner eien Mehrheit ist von den Gymnasien und den Realschulen erster Klasse Berlins zusammengesetzt. Es existiren keinerlei Beschränkungen für die Lehrer, welche sie zwingen, nach an⸗ deren Vorschtiften zu lehren als nach denen, welche, die Wissen— schaft selbst gebietet. Neben, diesen Lehrern ist eine Zahl von Offizieren beschäftigt, die auf der Kriegsakademie ge⸗ bildet zu fein pflegt und sich dort gewissermaßen die facultas docendi auf Grund eines Jeugnisses der Studien-Kommission erworben hat. Biese Offiziere sind nach ihrer Lebensstellung und Lebensalter gewiß nicht der Ärt, daz man annehmen darf, sie würden den frischen Geist des Kadettencorps unterdrücken. .

Die Aufficht im Corps wird geführt von jüngeren Offizieren, Theologen oder Philologen, von denen man doch wahrlich nicht sagen kam, daß sie eine einseitige Richtung hervorrufen werden,

Nun möchte ich schließlich fragen, ob die Ziele des Kadettencorps etwa dahin weisen? Auch hier muß ich: „Nein sagen. Der Kadett

wird erzogen, um recht eigentlich ins praktische Leben zu treten, wenn er das Kadeltencorps verläßt. Er ist, wie Sie Alle wissen, wenn er erst Offizier geworden, im lebhaftesten Verkehr mit allen Berufs kreisen; er lebt unter Kameraden und in Familien, ja er bildet schließ⸗ lich felbst eine Familie. Wenn wir die Geschichte des Kadettencorps durchfehen, so bin ich überzeuat, daß mancher, dessen Vorfahre unter die ersten Schüler des Kadettencorbs zuühlte, Repräsentanten aller Generationen ins Kadettencorps geliefert hat. ö

Wenn nun von dem Herrn Abg. Reichensperger zwischen der Konviftur und dem Kadettencorvs eine Parallele gezogen worden ist, so muß ich bedauern, daß diese nicht richtig gezogen ist. Wenn der Herr Abgeordnete die Seminarien und das Kadettencorps hätte in Vergleich stellen wollen, dann würde ich die Frage an ihn zurückgeben können: wie viele Elepen sind aus den Seminarien in andere Lebensberufe übergetreten als in die Geistlichkeit. Das Konvikt verfolgt ganz an⸗ dere Ziele, so viel mir bekannt, als das Kadettenhaus; es bildet nicht zu einem speziellen Beruf vor. . Ich glaube, daß ich am Besten thue, wenn ich mich nur mit solchen Dingen 3 fe bie ich kennen muß, und die ich wirklich kenne, Von den Krnvikten und Seminarien kann ich aus eigener Wissenschaft nun nichts Näheres sagen; ich bin aber fest überzeugt, daß sich in diesem Hohen Hause solche befinden, welche wissen, wie es in den Kon⸗ viklen und Semingrien zugeht. Das Material zum Vergleiche, soweit es die Kadettencorps betrifft, habe ich meinerseits gegeben, und über⸗ lasse es gern Audern, den Vergleich durchzuführen. Ich darf das Re⸗ sultat eines Vergleiches zwischen beiden Arten von Anstalten ruhig ab⸗ a Zu Ungunften des Kadettencorps wird es schwerlich aus⸗ fallen. ;

Der Herr Abg. v. Hoverbeck hat gusgesprochen, da das Ka⸗ dettencorps, wenn auch für die Armee förderlich. doch nicht eine un— bedingte Nothwendigkeit für sie sei, weil der Bedarf an Offizieren in anderer Weise gedeckt werden könne. Ich muß dem. widersprechen Das Offtziercorbs der Armee, wie es jetzt zusammengesttzt ist, besteht zu einen! Fünftel aus Kadetten, zu zwei Fünftesn aus jungen Leuten welche die Maturität für die Universitaͤt erreicht, die Universitaͤt ganz oder sheilweise befucht haben, zu einem Fünftel aus solchen, welche die Bberfelunda oder die Prima eines Ghinnastum; oder einer Real⸗ schule erster Klaffe befucht, und zu einem Fünftel aus solchen, die diesen Bildungsgrad sich dort nicht erworben, in. im Wege der Privatvorbereltung sich die Reife zum Portepée ähnrichs⸗ Examen er⸗ worben haben. Wenn nun gefolgert wird,

olgert daß die Kadetten die Eigenthümlichleit hätten, einen spezifischen, ö. absonderlichen Geist in das Offiziercorps zu tragen,

so muß ich einer solchen

Er ste Seitage ; . Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1873.

Sonnabend, den 7. Juni

Es wird Jeder zugeben, daß, wenn im Alter von 17 bis 18 Jahren mit vier Fünffeln anderen jungen Leute zusammenkommt, welche zum Theil die Universitaͤt besucht oder die Maturität dazu besitzen, doch nicht an⸗ genommen werden kann, daß die Ersteren einen solchen Einfluß über die Letzteren gewinnen werden, um diesen einen spezifischen, ganz abson⸗ derlichen Geist einzuflößen. Noch viel weniger möchte dies aber zu= treffen, wenn im Laufe eines Jahres einem Offiziereorps von 30 bis S0 Offizieren zwei oder höchstens drel junge Leute us dem Kadettencorps susess hn werden. Diese jungen Leute das wird nicht bestritten wer⸗= en können werden vielmehr in der allerkürzesten Frist von den Offizier corps vollständig assimilirt werden. Wie wenig die Erziehung des Kadettencorps hervörtritt, geht daraus hervor, daß im Ofsizier—= Corps oft nicht gewußt wird, ob Offiziere, die 20 Jahre und länger in demfelben Sffiziercorps. nebeneinander dienten, im Kadettencorps erzogen worden oder nicht. Danach möchte ich bestimmt bestreiten, daß irgend eine spezifische nachtheil ige Eigenthümlichkeit durch das Kadettencorps herausgebildet würde. Sie werden zugeben, daß, wenn dieses Hohe Haus aus lauter studirten Herren bestände, oder wenn gar irgend ei

Ansicht entgegentreten. ein Fünftel Kadetten

eine Fakultät, sei es die ju⸗ ristische, die philosophische oder eine andere in der Gesammtheit hier ihren ausschließlichen Ausdruck fände, dies für die Reichsgeseßgebung gewiß weniger förberlich sein würde, all die Viclheik des Berufs und der Bildung, die hier ihren Ausdruck findet, es ist. Ebenso steht es mit dem Offiziercorps. Cin solches Offiziercorps verfolgt, ganz verschie⸗ denarfigeè Zwecke. Wenn prinzipiell die praktischen Seiten hervor= treten, so findet doch eine große Zahl von anderen Zwecken im Offizier⸗= ö ihren Ausdruck; wir bedürfen der Technik. Es muß das Lehr ; fach, der Generalstab, die Adjutantur, aus den Offiziercorps ihren Ersatz finden. Diese Verschiedenartigkeit der Verwendung fordert naturgemäß fehr verschiedene Elemente, die in den Offiziergerps aus—= geblldet werden und aus ihnen hervorgehen. Jede dieser Richtungen hat sich ihren wohlberechtigten Platz erobert, findet volle Anerkennung, und bildet sich zu einem Ganzen harmonisch heraus, von dem wir ö jetzt wohl Grund haben zu behaupten, daß wir uns wohl dabei befinden.

Herr von Hoverbeck meint nun, wenn man es nur richtig anfinge, würden die Offiziercorps auch ohne Kadettenhäuser Offiziere genug bekom⸗ men. Ich weiß nicht, welche Mittel wir dazu in Bewegung setzen sollten. Diejenigen Bemerkungen, welche die bestehenden Einrichtungen be⸗ mängelten, scheinen mir nicht zutreffend. Der Weg, wie sich die Offi⸗ ziere ergänzen, ist bestimmungsgemäß folgender: Der junge Mann, der Offizier werden will, präsentirt sich dem Regiments Commandeur; er befitzt entweder das Maturitätszeugniß zur Universität, oder er hat dies nicht. Wenn er das Maturitätszeugniß hat, und wenn sich bei der ärztlichen Untersuchung herausstellt, daß er gesund und kräftig ist, daun kann der Regiments Commandeur sich wohl entscheiden für die An⸗ nahme, weil er keine Weitläufigkeiten aus dem noch abꝛulegenden Examen zu befürchten hat. Wenn dagegen der junge Mann das Maturitäts⸗Examen nicht hat, aber gesund ist, dann kann er eben nur bedingungsweise an⸗ genommen werden, d. h. unter der Voraussetzung, daß er das Examen bestehen werde, was er abgelegt haben muß, um nach 5 oder 6 Mo⸗ naten Portepeefähnrich zu werden. Das ist der Grund, weshalb. in den Annahmeattesten der Regiments⸗Commandeure fast übereinstim⸗ mend die Bedingung gemacht ist: „insofern das Exgmen von dem Expektanten bestanden wird.“ Wenn nun der nicht seltene Fall ein⸗ tritt, daß das Examen nicht bestanden wird, geräth der Regiments Commandeur, der bedingungslos angenommen hat, in eine sehr schwie⸗ rige Lage. Regimenter, die in großen Garnisonen stehen, sind allenfalls im Stande, dem „jungen Manne einen zweiten Versuch nach abermaliger Forbereilung zu gestatten. Da die Prüfungskommission nun ie nach dem Maße der Ünwissenheit bestimmt, ob nach 3, 6 oder 9 Monaten der junge Mann wieder zum Examen zugelassen werden darf, so ist in kleinen Garnisonen, wo die Mittel zur Vorbereitung fehlen, es geradezu unmöglich, die fungen Leute anders als mittelst Beurlau⸗ bung auf längere Zeit sich vorbereiten zu lassen. Dies ist aber nicht gestattet. Die Folge solcher Verhältnifse ist nun sehr häufig, daß diefe jungen Leute nach dem ersten oder zweiten Versuche ihrer Car⸗ risre Valet sagen und ins Elternhaus zurückgehen müssen, Wenn nun die volle Wahrheit gesagt und der wahre Zusammenhang gekannt würde, fo würde eine große Zahl falscher oder entstellender Gerüchte nicht umherlaufen. Es ist, eine alte Erfahrung, daß Väter eine ganz besondere Schwäche für ihre Söhne haben, und daß sie nicht sehr geneigt sind, der Welt zu sagen, ich habe einen sehr unwissenden Sohn, oder auch nur: ich habe einen Sohn, der körperlich große Ge⸗ brechen hat; viel eher wird der Sohn entschuldigt und behauptet, er sei nicht angenommen, weil der Vater diese und jene Stellung im bürgerlichen Leben einnehme, die dem Offiziercorps nicht zugesagt habe. Forscht man aber nach, und ich bin oft in der Lage ge⸗ wefen, solchen Nachforschungen nahe zu treten, so stellt sich fast allemal heraus, daß der junge Mann entweder das Examen nicht bestanden hat, oder an, einem körperlichen Gebrechen litt, das ihn unfähig machte, Offizier zu werden, oder es haben sich andere moralische Eigenschaften gezeigt, die es unmöglich machten, ihn zu behalten. , ; . 2

Wenn Herr v. Hoverbeck ferner gejagt hat, wir hätten ein eigen- thümliches Mittel in der Armee, solche Individuen los zu werden, dle wir nicht wollten, dies wären die Offizierswahlen, welche ohne weitere Kontrole bestimmten, ob der junge Mann Offizier werden olle oder nicht, nur die Kadetten wären davon ausgenommen, jo muß ich fürs Erste bemerken, daß die Kadetten nicht ausgenommen sind. Wer als Offizier aus dem Kadettencorps herauskommt, den kann das Offiziereorps natürlich nicht wählen, wer aber als Ober⸗Primaner, d. h. als Degen⸗Fähnrich oder Portepse⸗ Fähnrich heraus⸗ kommt, über den findet die Wahl statt, wie für jeden Anderen. Es liegt aber darin die eigentliche Garantie, daß, wenn Jemand nicht gewählt wird, die Majorität des Offiziercorps sich gegen denselben aussprechen muß, und daß bei abweichenden Meinungen der Regi⸗ menis⸗CGommandeur die Pflicht hat, sich genau zu informiren, welche Gründe gegen ihn sprechen. Meine Herren! Wer in den Offizier corps Bescheid weiß, weiß auch, mit welch peinlicher Gewissenhaftig⸗ keit verfahren wird und wie Niemand geneigt ist, das Schicksal eines tüchtigen jungen Menschen irgend einem bellebigen jozialen Vorurtheile zum Opfer zu bringen. 2 ; ö

Wir nehmen es genau mit der Offizierwahl und lassen uns nicht durch eine bloße Neigung oder Abneigung oder sonst dergleichen be⸗ stimmen. Aus diesen Gründen kann ich die erhobenen Zweifel als zutreffend nicht bezeichnen. ; . sar.

Ich erlaube wir noch ein kleines Versehen gelegentlich hier zu berichligen. Der Herr Berichterstatter hat davon gesprochen, daß 6005 Sffiziere im vorigen Jahre gefehlt haben. Ich bemerke, es waren 600. z

Herr von Hoverbeck, hat, wenn ich recht verstanden, ferner erklärt: er sei bereit, in die Verlegung des Kadettenhauses zu willigen, auch bereit, die Zahl der Kadetten, wie sie bis jetzt besteht, einstweilen, bis sich die Mittel finden, die Sache zu ändern, beftehen zu lassen; nur wolle er eine, Vermehrung der Kadetten dann zugestehen, wenn ihm der unumstößliche Beweis geführt würde, daß ohne das Kadettencorps die Offizlercorbs nicht komplett erhalten werden könnten. Meine Herren! Ich bin da in einer schwierigen Lage. Ich soll nachweisen, daß Dinge, die man nicht hat deri können und die kein Pracedenz in der Armee haben, ch so oder fo gestalten haben würden oder gestalten müßten. Ich hill es aber versuchen, dies so gut zu thun, als ich ver= mag, und erlaube mir anzuführen, was ich darüber sagen kann.

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daß der Offiziere auf anderem die Armee kommen. Nun könnte Kadettenhaus eingehen ließen, das da dieselben jungen ist aber nicht

Ich erlaubte mir schon zu bemerken, Wege als aus dem Kadettenh man meinen, daß, wenn wir das Kade Fünftel uns nicht minder zufließen werde, dann auch unmittelbar eintreten würden.

Die große Masse derjenigen, die das Kadettenhaus be on Wittwen, unbemittelten Offizieren oder für die Erziehung ihrer ie Gelegenhest fehlt, behalten und auf Schulen so vorzu⸗ n in die Offizieregrrière eint bei Privatleuten aller Stände, Gutsbesitzern für die Erziehung der

ind entweder Söhne v 3 eamten, die nicht in der Lage sind, Söhne größere Summen ausz ihre Söhne in der bereiten, daß sie späterhi Dies trifft namentlich und Beamten,

ugeben, oder denen d

reten können.

hl die Mittel haben,

Lehrer nicht wenn er doch einmal s führt ihn in die Vater auf das adettenhaus offen steht und Carriẽre ausgesetzt ist, als dort, cht besteht und so ohne Weiteres ein besonderes Examen abzu⸗ t sich leicht die in die as Maturitäts⸗Examen l dies Ziel wirklich erreicht. Die ängen bleiben, späterhin bereitungen haben

gen müssen, da Privatunterricht durch Jiun entfteht die Frage, wohin den Sohn geben, aus dem Haufe muß. Die Neigung des Sohne Armee, um Offizier zu werden; wozu soll mnasium bringen, während ih g hier geringeren Chancen einer verfehlten wenn der Sohn das Maturitäts⸗Examen ni in die Armee eintreten kann, ohne noch e legen. In jedem Gymnasium, jeder Realschule aber läß das statsstische Material beschaffen, wonach Sexta eintreten und den Wunsch haben, zu machen, doch nur eine sehr geringe Zah Folge davon ist, daß alle diejenigen, die unterwegs h sich besonders vorbereiten müsse aber neben allen andern Sch Rachtheil, daß sie enorme finanzielle Opfer erford Lage ist, einen zur Offizier⸗Carrière bestimmten Sohn, erziehen zu müssen, wird denselben gern in das Aus dieser Darlezung müßte sich ergeben, warum da welches jetzt der Armee aus dem Kadettencorps. z

zufließen würde, wenn das Kadettencorps aufhörte zu

ihn nun der

von denen,

n. Diese besonderen Vor 1 äden und Schwächen noch den besondern ern. Wer also in der außerhalb der Kadetten haus

verbeck die Besorgniß ausgesprochen, s. sive weiter gewachsen wäre, z S80 Kadetten 00 auf 700

Auch hat Freiherr von Ho daß, wie das Kadettencorps immer succes es auch in Lichterfelde dazu kommen würde, daß aus eine höhere Zahl sich entwickeln werde, bereits gekommen seien. Meine Herren! gründet; die Sache findet ihr ganz ein

ir dem Corps

wie wir ja von 400 Diese Besorgniß ist unbe⸗ ches Korrektiv darin, daß die nicht vor⸗ 880 haben, große Zahl für die Vorcorps; Wenn ferner vom Kadettencorps n ist, daß es sich durchaus nicht empfehle, ein Kafino daselbst für das Offiziereorps doch bemerken, daß es sich hier nicht um eine ondern vielmehr um eine Frage der ; Gorpgz⸗Personal in jener Kolonie seine gewöhnlich sen aber die unverheirath ittagstisch 2. haben, weil sie dettencorps ruft; i große Entfernungen verlassen. wenn das Kadetltencorps nach Verkehrs in den

fehlt der Raum.

zu errichten, so Frage der Annehmilich= keit handelt, s Nothwendigkeit. Wo sollte wohl das ) bedürfnisse befriedigen? Es müf ziere und Lehrer in der Nähe ihren M ihr Dienst immer wieder nach dem Ka es also nicht auf unb

Dann endlich ist hervorgehoben: as würden die Vortheile des freien Dies ist gleichfalls nicht richtig. Bevor man das Kadettencorps nach Lichterfelde zu verlegen, ahnen bündige Kontrakte abgeschlossen worden, r ermäßigten Preisen die Kommunikation zwischen ps in Lichterfelde vermitteln werden. Es hrer oder Offizier

sie können estimmte Zeit und

Lichterfelde käme, Familien fortfallen. den Beschluß faßte, sind mit den E wonach sie zu se Berlin und dem Kadetten corps in wird bei dem niedrigen Preise keinem Kadetten, Le schwer fallen, nach wie vor nach Berlin zu gehen, um dort, wie sonst, seine Beziehungen fo

Wenn ferner von ist, daß eine Belastung hervorgerufen werden, so beruht das dettencörps erfordert durch seine nicht die geringste Steigerung in s hinzutreten soll, sind nicht solche, Stellen kommen, sondern solche, die als bezahlen, was sie erhalten.

Wenn endlich Herr von Hoverb

dem Herrn Abg. Reichensperger hervorgehoben das Kadettencorps werde auf einem Irrthum. Verlegung nach Lichterfelde auch einen Ausgaben. Was an Stellen die in die sogenannten etatsmäßigen Pensionäre eintreten, die also

des Budgets durch

eck hervorhob, daß die Erziehung wie sie aus den vier Königlichen Ordres hervor⸗ nichts welter wäce, als eine Schablone, wie j n lle, so ist meines Erachtens der Sinn dieser faßt; sie sind hier mitgetheilt, weil g dagegen gesteuert hat, daß eine es Kadettencorps sich gen sie hier verlesen sind.

des Kadettencorps, her eder Fürst seine Offiziere sich erziehen wol . Ordres nicht ganz richtig auf schon von alter Zeit her jeder Einseitigkeit in der Erziehung d Das ist der Grund gewesen, weswe

herausbilde.

Kunst und Wissenschaft.

Breslau, 3. Juni. Der am zweiten Pfin Nestor der hiesigen Universi Julius Braniß, wurde am Von Selten seines Vaters f bereits in demselben thätig, wurde e ragende Begabung erst in reiferen Gelehrten hineingezogen. Verhallniß zur Königlichen Akademie Preise gekrönt. . Göttingen dem jungen Gelehrten bilitirte er sich 1826 an der de notione philiso

feiertage verstorbene ilosophie Christlieb 18. September 1792 hierselbst geboren. ür das merkantile Fach bestimmt und urde er durch inneren Beruf und hervor⸗ nglingsjahren in die Laufbahn des ste Schrift: „die Logik in ihrem geschichtlich betrachtet, wurde von der zu Berlin mit dem, ersten e philosophische Fakultät der Universität die Doktorwürde ertheilt hatte, ha⸗ ochschule seiner Vaterstadt mit einer iae christianae und wurde noch i müßerordentlichen und im Jahre 1833 zum or⸗ t. Erst vor zwei Jahren flichtung, akademische Vor⸗

tät, Profe

Philosophie, h der Wissenschaften Nachdem di

Abhandlun ssor der Philosophie ernannt,

dentlichen Profe . Gelehrte von der Verp

ließ sich der greise zu halten, ä Ne 6. vorigen Jahres seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert hatte, erlag schmerzhaften Leid das Krankenlgger gefesselt hatte. ähnten Schriften gab Braniß no in denen er seine selbständige und doch t der Hegelschen Richtung ausgebildete Schleiermachers G

Breslau, 1830; „de numero k“, Breslau, 1834; Außerdem ver⸗ egenwart als leitende 1845; „die deutsche Na⸗ ustitution“ 1848; n Leben der Zeit“, Berlin, aturauffassung“, Breslau, den Buchhandel gekom⸗ hakespeare, Byron u. s. w.).

bgehaltenen Versamm⸗ a 100 Aerzte aus

ch folgende philosophische zugleich im Zu⸗ hilosophische ubenslehre“,

den schon erw Werke heraus, in sammenhange mi Weltanschauung niederlegte: Berlin, 1824; Flatonis-, Breslau, 1830; e der Philosop die wissenscha Idee im akademischen Studium“ Ronalversammlung und die preußische Co hie und ihr Recht ir che und dynamistische

Grundriß der Logik‘, . „System der Metaphysi ie seit Kant“, Berli liche Aufgabe der Breslau, z ; „über die Würde der Philosop 1554; „über atomisti 1558, endlich vortreffliche wenn auch ni mene) Uebersetzungen englischer Dichter (

Worms, 3. Juni. An der lung mittelrheinischer Baden, der bayerischen Pfalz

heute hier à Aerzte nahmen etw und aus Hessen Theil.