1873 / 168 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Deutschlands Maschinenbau. II.

Für den Bau der Buchdruckerei⸗Maschinen ist Deutschland ein flassischer Boden. Der Erfinder der Schnellpresse, Fr. König, welcher 1814 in London die ersten Druckmaschinen zum Druck der „Times“ erbaute, gründete 1517 in Kloster Oberzell bei Würzburg eine dem Bau dieser Maschine ausschließlich gewid⸗ mete Fabrik, deren Absatz nach allen Staaten des europaͤischen Kontinents erfolgte.

Diese Fabrik hat bis Anfang 1873 in Summa 1898 Schnell⸗ pressen geliefert, welche sich in folgender Art vertheilen:

1817 bis 18390 52

1830 1840 54

1840 JJ[ÿö0 186 Summa 1898. 1850 „1860 314

1860 1872 1292

Hiervon wurde ea. „3 nach Deutschland, 2/5 nach dem Aus⸗ lande geliefert. Von letzteren partizipirt am meisten Rußland mit ca. 350 Schnellpressen. Die Arbeiterzahl ist über 400. Eine zweite Fabrik auf Würzburger Markung wurde im Jahr 1872 erbaut und kommt demnächst in Betrieb.

Um den Bau der eisernen Buchdruck⸗Handpressen bemühte sich mit ähnlichem Erfolg seit 1841 Dingler in Zweibrücken. Einschließlich der gleichzeitig zur Ausführung gebrachten Relief⸗ druckpressen beläuft sich die totale Produktion der Dinglerschen Maschinenfabrik bis Ende 1872 auf 1512 Stück, wovon Deutsch⸗ land 1246, die Schweiz 108, Rußland 148 Stück erhielt. Außer⸗ dem gelangte die Fabrikation der Buchdruckerei⸗Maschinen zu großer Blüthe in Berlin (G. Sigl, Fritz Jänecke u. A.) und Leipzig, der Maschinen für Lithographie, Kupferdruck und Buchbinderei außerdem in Offenbach a. M. (Gebr. Heim).

Die Fabrikation von Maschinen zur Erzeugung von Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln zeigt eine in geringerm Grade ent⸗ wickelte räumliche Konzentration; von bemerkenswerther Bedeu⸗ tung ist Magdeburg für Maschinen und Apparate der Zucker⸗ fabrikation, Dresden für die Chokolademaschinen, Chemnitz (Münnich C Co., Schwalbe C Sohn) für Brauereimaschinen, Berlin für Brennereianlagen, Braunschweig für Eis⸗ maschinen, Stuttgart, Leipzig und Dresden für Maschinen zur Cigarrenfabrikation. Der Bau einer wichtigen Vor⸗ bereitungsmaschine der Getreidemühlen, nämlich der Getreide⸗ schälmaschinen wurde seit 1866 in Frankfurt a. M. (durch die Firma Seck C Co.) schwungvoll betrieben: bis Ende 1872 wurden hier 515 Maschinen dieser Art zur Ablieferung gebracht, von denen 241 auf Deutschland kommen; jährliche Lieferung ca. 100 Stück.

Die Entwickelung des deutschen Werkzeug⸗Maschinenbaues folgte derjenigen aller übrigen Branchen nur langsam nach; sie wurde merklich verzögert durch die allgemeine Sitte, daß die Maschinenfabriken anfangs einen großen Theil ihrer Hülfs⸗ maschinen sich selbst bauten. Zwar hatte schon der geniale Reichenbach in München (1804) sich durch Konstruktion mancher originellen und sinnreichen Werkzeugmaschine, z. B. um die erste Feilmaschine verdient gemacht, allein der rechte Impuls zur all⸗ gemeinen Verbreitung und Benutzung von Werkzeugmaschinen kam erst von England, und zwar zuerst in Folge der Bemühungen Beuths in Berlin, der auf Kosten der preußischen Regierung die vorzüglichsten englischen Vorbilder nach Deutschland schaffen, nachbauen und durch Veröffentlichung den Fabrikanten be⸗ kannt werden ließ. A. Hamann in Berlin, Mann⸗ hardt in München, Henschel in Cassel waren diejenigen Firmen, die zuerst in dieser Branche sich Ruf erwarben. Die zweite Periode der Entwickelung derselben, in welcher der bloße Nach⸗ bau fremder Muster aufgegeben wurde und statt dessen eine selbständige Entwickelung eigenthümlicher Maschinen in den Vor⸗ dergrund trat, datirt vom Jahre 1852, wo mehrere Chemnitzer Maschinenfabrikanten mit Energie und Glück sich ausschließlich dem Werkzeugmaschinenbau zuwendeten. Seit dieser Zeit ist Chemnitz für alle Länder Europas lieferungsfähig geworden, wie auch für Südamerika, Aegypten u. a. m. Stuützte sich anfangs der Werkzeugmaschinenbau auf den Bedarf der Fabriken für Arbeitsmaschinen der Textilindustrie und für Dampfmaschinen, so verdankt er seine eigentliche überraschende Blüthe in den letzten Jahrzehnten vornehmlich der großartigen Ausbildung der Verkehrsmittel, insbesondere dem Bedarf der Eisenbahnen an Lokomotiven und Fahrzeugen aller Art. In neuester Zeit sind auch die Geschützbearbeitungsmaschinen von einiger Wichtigkeit geworden, von denen Chemnitz eine er⸗ hebliche Zahl an die großen Fabriken gußstählerner Geschütze in Westfalen, an die Königlich preußischen Geschützwerkstätten, an die Kaiserlich russischen Arsenale und Marine⸗Ctablissements, nach Italien, Serbien ꝛc. geliefert hat. Die Gesammtproduktion der Chemnitzer Werkzeugmaschinenfabrik“ (Joh. Zimmermann) belief sich am Ende des Jahres 1872 auf 10,600 Stück, die der Sächfsischen Maschinenfabrik“ (Rich. Hartmann) auf 2645 Stück Werkzeugmaschinen aller Art. .

Nächst Chemnitz sind Graffenstaden und Mülhausen, sowie Berlin, Offenbach a. M. (Gebr. Schmaltz), Stuttgart, Karls⸗ ruhe, Hamm in Westfalen, Aue bei Schneeberg für die Werk⸗ zeugmaschinenfabrikation von Bedeutung. J. Banning in Hamm lieferte bis jetzt 350 Stück Dampfhämmer von 2 bis 120 Ctr. Bärgewicht. Kircheis in Aue (seit 1863) ist Spezialist für Blech⸗ bearbeitungsmaschinen, deren allein im Jahre 1870 642 Stück geliefert wurden.

Eine spezifisch deutsche Spezialität ist die Fabrikation der Prägmaschinen mit Hebeldruck durch Uhlhorn in Grevenbroich; im Jahre 1818 lieferte Diedrich Uhlhorn die erste Maschine die⸗ ser Art an die Düsseldorser Münze als Ersatz für eine gebrochene Schraubenprägmaschine französischen Ursprungs. Gegenwärtig sind 175 Exemplare in 23 Staaten Europas und mehreren außereuropäischen Landern zur Fabrikation der Münzen in Ge⸗ brauch, als das anerkannt bewährteste maschinelle Hülfsmittel der Münztechnik.

In den letzten Jahren macht sich im Werkzeugmaschinenbau Deutschlands der Einfluß nordamerikanischer Vorbilder bemerk⸗ lich, insbesondere bezüglich der Holzbearbeitungsmaschinen.

Feuerspritzen. Die Herstellung der Pumpen, Gebläse und Ventilatoren hat sich zur Zeit noch nicht in erkennbarer Weise von dem Zweige der Dampfmaschinen⸗ und Werkzeugmaschinen⸗

abrikation abgelöst; wohl aber sind für die Fabrikation von

erspritzen selbständige und zum Theil recht bedeutende Fabri⸗

entstanden in Dresden, Heidelberg, Aachen, Stuttgart und Berlin. Die Herstellung der Dampf ⸗Feuerspritzen blieb zeither eine vereinzelte Erscheinung in Chemnitz und Berlin.

Manometer, Gaszähler X. Die zur Beobachtung von Dampfdruck, Geschwindigkeit, Betriebskraft 2c. an Maschinen⸗ anlagen erforderlichen Instrumente, die Anfangs vom Aus⸗ land bezogen, gelegentlich auch in den Maschinenfa⸗ briken selbst angefertigt wurden, eignen sich ihrer Feinheit wegen

? dermanometer in den letzten 20 Jahren schwunghaft betriebene Fabriken in Berlin und Magde⸗ burg, von denen die größte (Schäffer u. Budenberg in Buckau⸗ Magdeburg) bis Ende 1872 allein 235. 000 Stück geliefert hat. Die in Deutschland bestehenden gesetzlichen Bestimmungen über Anlage der Dampfkessel, nach denen jeder Kessel mit wenigstens einem Manometer versehen sein muß, waren der Entwickelung dieses Fabrikationszweiges besonders günstig. Eine ähnliche Be⸗ deutung hat die Fabrikation der Gaszähler und Wassermesser (in Berlin, Dresden u. a. O.) erlangt; von letzteren lieferte das eine Stablissement Siemens u. Halske in Berlin bis Ende 1872 11060 Stück einer eigenen Konstruktion. Dagegen ist die Her⸗ stellung von Geschwindigkeitsmessern und Dynamometern bislang nur Gegenstand vereinzelter Unternehmungen von geringerer Be⸗ deutung geblieben.

Lokomotiven und Eisenbahn wagen. Zur Zeit der ersten Entwickelung des Eisenbahnwesens in Deutschland, Ende der dreißiger und Anfang der vierziger Jahre, mangelte es im Inlande an Fabriken für die Ausrüstung dieses neuen Verkehrs⸗ mittels, insbesondere fehlte es gänzlich an Anstalten für den Bau der Lokomotiven, welche daher zunächst ausschließlich vom Auslande, speziell von England und Amerika bezogen werden mußten. Bald indessen fanden sich Männer, welche es unter⸗ nahmen, diese Lücke auszufüllen. Unter diesen ist besonders August Borsig zu nennen, dessen eminent praktischer Geist einen durchgreifenden Einfluß auf die Entwickelung dieses In⸗ dustriezweiges in Deutschland gehabt hat. Borsig ging von dem Grundsatze aus, daß er vor allen Dingen sich volles Ver⸗ trauen für sein Fabrikat erweren müsse, und scheute des halb keine Anstrengung, um seine Lokomotiven in Arbeit und Material vollendet gut und zuverlässig herzustellen. Ein großes Eisenhüttenwerk, welches (eine fast maͤrchenhafte Erscheinung) jahrelang unmittelbar vor den Thoren Berlins florirte, verdankt sein Entstehen lediglich dem eisernen Willen dieses Mannes, der, weil ihm der Bezug von Kesselblechen, Achsen und anderen Eisentheilen nicht genügende Garantie bot, dieselben unter seinen Augen gefertigt wissen wollte. Solche Thatkraft war natürlich durch große Erfolge gekrönt, aber dies erwähnen wir nur bei⸗ läufig; dagegen soll hervorgehoben werden, welchen außerordent⸗ lich nützlichen Einfluß gerade diese Art zu arbeiten, auf die deutsche Lokomotivfabrikalion im Allgemeinen ausübte.

Durch die hald allgemein anerkannte Vorzüglichkeit der Borsigschen Arbeit wurde jede, auch die inländische Konkurrenz so lange zurückgedrängt, bis sie sich entschloß, die gleiche Güte der Arbeit zu erstreben; und damit ist dann dieser Industrie⸗ zweig in Deutschland zu hoher Blüthe gelangt, so daß er seit lange nicht nur den einheimischen Markt deckt, sondern auf neutralem Gebiete siegreich mit dem Auslande, namentlich mit England konkurrirt. . 22

Gegenwärtig existiren größere Lokomotivfabriken in Köuigs⸗ berg, Elbing, Stettin, Berlin, Hannover, Chemnitz, Cassel, Muͤn⸗ chen, Eßlingen und in den neuen Provinzen in Graffenstaden und Mülhausen, welche zusammen jährlich mehr als 1090 Loko⸗ motiven im Werthe von ca. 17 Millionen Thlr. zu liefern ver⸗ mögen. .

Als Beispiel für die Erheblichkeit des Exportes führen wir noch an, daß das Borsigsche Etablissement in den sechs Jahren, seit dem 1. April 18657 bis 1. April 1873, überhaupt 1031 Lokomotiven lieferte, davon ea. 300 nach Rußland und 30 nach Desterreich, den Niederlanden und Java. .

Eine nicht geringere Entwickelung hat die Fabrikation der Eisenbahnwagen genommen.

In der ersten Zeit wurden die Wagen, abgesehen von Achsen, Rädern, Federn ꝛc. im Allgemeinen aus Holz herge⸗ stellt, dessen Verbindungen durch Winkel und Bolzen gesichert waren. Allmählich ist an die Stelle des Holzes immer mehr das Eisen als Konstruktions⸗-Material getreten, besonders werden die Untergestelle schon bei einer großen Zahl Bahnen ganz aus Fagon⸗Eisen konstruirt, wodurch deren Dauer und Stabilität wesentlich erhöht ist. ;

Ein besonderer Fortschritt, welchen die dentsche Industrie für sich in Anspruch nehmen darf, liegt in einer massenhaften Verwendung des Gußstahls an Stelle des Eisens. Es war eine kühne Idee, das Eisen durch ein Material verdrängen zu wollen, welches zu jener Zeit etwa den sechsfachen Preis desselben hatte und bis dahin nur in verhältnißmäßig kleinen Dimensionen hergestellt wurde. Werner in Carlswerk bei Neustadt⸗Ebers⸗ walde war der Erste, welcher gußstählerne Eisenbahn⸗ wagen⸗Achsen in vorzüglicher Qualität lieferte. Krupp in Essen ersann ein sinnreiches Verfahren zur Herstellung gußstählener Radreifen und Meier in Bochum goß vortreffliche gußstählerne Scheibenräder in einem Stück. Diese drei Erfindungen, welche die ausgedehnteste Anwendung gefunden und auf vielen Bahnen das Eisen fast verdrängt haben, bezeichnen einen großen Fort⸗ schritt in der Sicherheit, Dauerhaftigkeit und r h mn der Wagen und selbst auch für die Annehmlichkeit des Reisens, was Diejenigen schätzen werden, welche sich noch der Zeiten ent⸗ sinnen, wo in Folge von Ausnutzung der eisernen Radreifen häufig das Rasseln, Stoßen und Schwanken der Wagen das Reisen zu einer peinvollen Anstrengung machte. Auch in der Bequemlichkeit der Personenwagen sind große Fortschritte ge⸗ macht. Im Gegensatz zu den ganz und halb offenen Personen⸗ wagen III. Klasse der ersten Periode ist man jetzt bemüht, selbst die Wagen IV. Klasse mit einer guten Heizung für den Winter und mit Gasbeleuchtung für die Nacht auszuruͤsten.

Zahlreicher noch als die Lokomotivfabriken sind die Eisen⸗ bahnwagenfabriken über ganz Deutschland verbreitet. Außer an den schon genannten Orten, wo jene existiren (Chemnitz ausge⸗ nommen) finden sich größere Wagenfabriken noch in Greifswald, Görlitz, Breslau, Düsseldorf, Hagen, Cöln, Deutz, Frankfurt a. M., Mainz, Braunschweig, Hamburg, Nürnberg, Ludwigs⸗ hafen 2c. Auch diese Fabriken, welche zusammen mit den Werken für Achsen, Räder, Federn und Beschlagtheile schätzungsweise . mindestens 30000 Wagen im Werthe von ca. 30 Mill.

lr. herstellen können, liefern bedeutend für den Export, na⸗ mentlich nach Rußland.

r ur fabrikmãßi ung in besonderen Werk⸗ e erte f aßigen 63 ung in beso

Schließlich ist betreffs des Fortschrittes im Lokomotiv⸗ und.

Wagenbau noch Folgendes hervorzuheben. Durch Anwendung höherer Dampfspannung bei den Lokomotiven und vollkommenere Ausnützung des adhärirenden Gewichtes derselben ist ihre Zug⸗ kraft gegen früher fast verdreifacht; auf der andern Seite ist die Tragfähigkeit der Güterwagen im Verhältniß zu ihrem Eigen⸗ gewicht erheblich gesteigert, so daß, während früher die Tara etwa die Hälfte der Bruttolast ausmachte, es jetzt auf ja bis der⸗ selben gesunken ist. Diesen beiden zusammenwirkenden Vervollkomm⸗ nungen ist es wesentlich zu danken, daß 23 gesteigerter Kohlen⸗ preise und Löhne doch die Frachtsätze ermäßigt werden konnten, ohne den Ertrag der Bahnen zu vermindern; und so dürfen

diese Industriezweige mit Recht den großen n des volks⸗ hf en nnr n eben derän de eo

Gelnhausen, 13. Juli. Am 9 d. M ist hier die im vorigen Jahre in Hofgeismar hierher anberaumte Ja hresversamm lung des Vereins für hessische Geschichke und Landeskunde abgehalten worden, und zwar, wie ebenfalls in Hofgeismar vorgesehen ward, unter Betheiligung von Gästen der eingeladenen entsprechenden Vereine von Frankfurt a. M, Hessen⸗Darmstadt und Nassau. Frank- furt hatte der Gäste auch eine besenders ansehnliche Zahl gestellt und die wiederholt erprobte Gastfreundlichkeit der Bürger Gelnhgusens, die bekannte schöne Lage des Ortes und das ausgefuchteste Wetter, außerdem aus den entferntesten Theilen Hessens die Mitglieder des Vereins in einer Menge vereinigt, wie sie lange Jahre nicht erlebt worden ist. Die Verhandlungen fanden im Saale des Schulhauses statt. Der Jahresbericht ergiebt einen abermaligen Zuwachs des Ver⸗ eins an Mitgliedern, deren am 9. d. 689 gezählt wurden, und die erfreuliche Kunde, daß der Verein für dei (ehemals kurhessische) Geschichte sich nunmehr auch wieder an den Gesammtverein der deut schen Alterthumsvereine mit dem Vororte Darmstadt anschließen wird. Für die Bibliothek des Vereins soll ein neuer Katalog angefertigt, die Münzsammlung durch die letztgeprägten (namentlich Geldmünzen des vormaligen Kurfünstenthums Hessen vervollständigt, auch für die durch ein neuerliches Geschenk des Kammerherrn v. Buttlar zu Riede aus dem Alterthümerfunde bei Kirchberg bereicherte Alterthümersammlung eine neue Aufstellung geschaffen werden. Der Finanzbericht ergiebt eine Ausgabe von 662 Thlr. bei einer Einnahme von 1030 Thlr., demnach einen Kassenbestand von 367 Thlr., der demnächst verwerthet und zum Theil als Reservefonds für unvorhergesehene Fälle auf be⸗ wahrt werden soll. Der erste Vortrag des Konsul Schöffer über die Lage und Bedeutung Gelnhausens gab Vorgeschichtliches über die her⸗ vorragenden Baudenkmäler der Stadt und schloß mit einer Beleuch⸗ tung der Lage, in welcher sich die voriges Jahr in Hofgeismar schon von ihm in Anregung gebrachte Frage der Restauration des besterhal⸗ tenen Baudenkmals der Stadt, der Stiftskirche, befindet. Eine be= deutende durch die Munificen; Sr. Majestät des Kagisers und Königs bewilligte Staatsunterstüͤtzung hat noch nicht zur Verwendung gelangen können, weil die Unterhandlungen der Staatsbehörden mit den Stadtbehörden wegen der an jene Bewilligung geknüpften Be- dingungen annoch zu keinem Abschluß gelangt sind. Konsul Schoöͤffer schlug folgende, von der Versammlung widerspruchslos an⸗ enommene Erklärung vor: Die am 9. Juli zu Geln⸗ hausen tagenden Mitglieder des Vereins für hessiiche Ge— schichte und Landeskunde und die der Versammlung als Gäste zahlreich beiwohnenden Mitglieder aus andern derselben Zweck verfolgenden Vereinen sprechen die Hoffnung aus, daß die seit 10 Jahren projektirte, aber immer wieder in Verschleppung gerathene Restauration der berühmten Stiftskirche zu Gelnhausen von Seiten des Staates ohne ferneren Aufschub in Angriff genommen werde, damit dieses für die deutiche Kunst und Kulturgeschichte sehr werthvolle Baudenkmal für die Zukunft erhalten bleibe! Sie sprechen! ihre Ueberzeugung aus, daz Gefahr droht, bei längerer Verzögerung und daß die Baukosten unbedeutend erscheinen im Vergleich mit der Wichtigkeit der Sache.“ Der erste Pfarrer an der in Frage stehenden Kirche, Metropolitan Manns von hier, sprach in längerem Vortrag in seinem und seiner Mitprediger Namen der Versammlung seinen Dank für den gefaßten Beschluß aus, nachdem er die Noth des Zustandes noch einmal geschildert. Hieran schlossen sich sehr anziehende Mittheilungen des Justiz⸗Rath Pr. Euler aus Frankfurt a. M. aus der Rechtsgeschichte Gelnhausens und des Gymnasiallehrers Dr. Dunker von Hanau über die bei Rückingen gemachten Gräberbefunde. Den Schluß der Verhandlungen machte die durch Akklamation vollzogene Wieder⸗ wahl des seitherigen Vereins⸗Gesammtvorstandes. Der Ort der nächstjährigen Jahresversammlung wurde dessen späterer, Bestim⸗ mung offen gehalten. Einem Rundgang nach den Alterthümern der Stadt, namentlich der Barharossaburg und der vorher berührten Stiftskirche folgte ein Festmahl in dem Saale des geselligen Vereins, bei dem das erste Hoch des den anwesenden, aber durch sein körper⸗ liches Befinden an der Leitung der Verhandlungen behinderten betag⸗ ten Vorsitzenden des Vereins, Ober⸗-Bibliothekar Dr. Bernhardi von Cassel, vertretenden Pfarrer Rullmann von Kesselstadt bei Hanau Sr. Majestät dem Kaiser und Könige galt. Ein Gartenfest auf Villa Schöffer, zu welchem der oben erwähnte, vor allen Gelnhäusern durch seine Gastfreundschaft hervorragende Redner, Konsul Schöffer, eingeladen hatte, ale den sicherlich allen Betheiligten zu einem wah- ren Fest gewordenen Versammlungstag.

Bäder Statistik.

Aachen bis 12. Juli (incl. Passanten)

Baden bei Wien bis 13. Fuli ..

Badenweiler bis 18. Juni

Burtscheid bis 12. Juli.

Carlsbad bis 9. Juli.

Charlottenbrunn bis N. Juni.

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Cudowa bis 20. Juni

Elmen bis 6. Juli

Elster bis 8. Juli.

Ems bis 14. Juni.

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Gleichenberg bis 29. Juni.

Grund am Harz bis 28. Juni.. arzburg Juliushall) bis 16. Juli. nenn, ohannisbad bis 3. Juli.

Ischl bis 3. Juli Kurgäͤste

Kahlberg bis 4 Juli.

Kissingen bis 8. Juli

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Marienbad (Böhmen) bis 3. Juli.

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Mis droy bis 1. Juli..

Nauheim bis 22. Juni.

Veuenahr bis 28. Juni..

Oeynhausen bis oJ. Juni

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Reinerz bis 12. Juli..

Salzbrunn bis 14. Juli

Schandau bis 12. Juli

Schlangenbad bis 10. Juli .

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Teplitz⸗Schönau bis 9. Juli (incl. Passanten)

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Wies baden bis 12. Juli,

Wildungen bis 9. Juli.

Die Direktion der Magdeburg-⸗Halberstädter Bahn 5 ur Be- quemlichkeit des den Harz besuchenden Publikums bis auf Weiteres Sonnabend, um 3 Uhr Nachmittags, einen Extrazug nach Ehale und Wernigerode ohne Wagenwechsel abgehen. Derselbe fahrt hier um 3 Uhr Nachmittags ab, trifft in Thale um 8 Uhr

Min. ein und kehrt von dort Montag früh um 7 Uhr zurück. An kunft in Berlin 12 Uhr 45 Minuten. Das Nähere ist aus dem In⸗ serat zu ersehen.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin Verlag der Expedition (Kesselh. Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen leinschließlich der Börsen Beilage).

Königlich Preuß

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s⸗Anzeiger

und

er Staats⸗Anzeiger.

Aas Abonnement betrãgt 1 Thir. 15 Sgr. für das Vierteljahr.

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Alle Nost · Anstalten des In und Auslandes *

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ĩa e n in auch die Ezpediton: Nilhelmstr. 32. nn, . 28

M 168.

Deutsches Reich.

Bekanntm achung. Briefe mit Werthangabe im Verkehr zwischen Deutschland und Belgien.

Vom 1. August ab werden im Verkehr zwischen Deutsch⸗ land und Belgien Briefe mit angegebenem Werth unter folgen⸗ den Bedingungen durch die Post befördert:

Die Briefe müssen in gleicher Weise verpackt und ver⸗ schlossen sein, wie Briefe mit Werthangabe im innern Verkehr Deutschlands. Der Werthbetrag muß in Buchstaben und in Zahlen auf der Adresse angegeben sein. Der angegebene Werth darf bei dem einzelnen Briefe 3000 Thaler nicht übersteigen, auch darf der Brief nicht über 250 Gram wen schwer sein und weder gemünztes Geld, Pretiosen, noch zollpflichtige Gegenstände entha. ten. Di- Briefe müssen franktirt werden. Für dieselben wird erhoben:

I) das Franco wie für rekommandirte Briefe nach Belgien,

Y) eine Versicherungsgebühr von 3 Gr. für jede 300 Thaler oder jeden Theil dieser Summe.

Der Absender kann eine Bescheinigung über den Empfang des Briefes Seitens des Adressaten verlangen. In solchem Falle ist auf der Adresse des Briefes der Vermerk „Gegen Rück⸗ scheinꝰ niederzuschreiben und bei der Aufgabe eine Gebühr von 2 Gr. für den Rückschein zu entrichten.

Berlin, den 13. Juli 1873.

Kaiserliches General⸗Postamt.

Bekanntmachung.

Ausfüllung der Postanweisungen von Seiten der Absender.

Aus den Kreisen des Handelsstandes ist darüber geklagt worden, daß auf den Postanweisungen häufig die Angabe des Namens und Wohnortes des Absenders unterlassen und dadurch Anlaß zu Weiterungen gegeben werde. Das General⸗Postamt macht darauf aufmerksam, daß die Nennung des Absenders auf den Coupons der Paostanweisungen zwar im pastdienstlichen In⸗ teresse nicht erforderlich, für den geschäftlichen Verkehr zwischen Absender und Empfänger aber vielfach wichtig ist, um die Konto⸗ berichtigung zu ermöglichen, und daß aus diesem Grunde die Benutzung der Coupons im eigenen Interesse der Betheiligten sich empfiehlt.

Berlin, den 16. Juli 1873.

Kaiserliches General⸗Postamt.

Bekanntmachung.

Die Postverbindungen nach den Badeorten auf den Injeln Föhr (Wyk) und Sylt (Keitum, Westerland) gestalten sich während des Monats Juli wie folgt: 2

1) Von Husum nach Föhr und Sylt durch die Dampfschiffe „Congordia“ und Sylt“ nach Föhr: täglich mit Ausnahme des Sonntags, nach Sylt: am , , unnd 31. An den Tagen . 24 26, 28 31. sind Wyk, bezw. Sylt, bei Benutzung des Eisen⸗ bahnzuges 6 Uhr früh von Hamburg noch an demselben Tage zu er reichen. Dauer der Ueberfahrt nach Föhr ungefähr 3 Stunden, nach Sylt ungefähr 5 Stunden. . - 2) eber Dagebüll nach Wyk a. Föhr.

a. Von Flensburg nach Dagebüll Personenpost täglich 11 Uhr 30 Min. Abends (nach Ankunft des aus Hamburg 5 Uhr 109 Min. Nachmittags abgehenden Eisenbahnzuges); in Dagebüll 7 Uhr 25 Min. rüh. b. Von Tondern über Deetzbüll nach Dagebüll Privat⸗Per⸗ onenfuhrwerk täglich 2 Uhr Nachmittags, (nach Ankunft des um 6 Uhr

orgens von Hamburg abfahrenden Eisenbahnzuges); in Deetzbüll 5 Uhr Nachmittags. Die Weiterfahrt von Deetzbüll richtet sich nach dem Abgange des Dampfschiffes von Dagebüll. Ven Dagebüll nach Wyk ein. bis zweimal täglich mittelst des Dampfschiffes „Föhr und Dagebüll“, dessen Abgang von dem Eintritt der Fluth abhängt. D uer der Ueberfahrt ungefähr 4 Stunden. An den Tagen: 16.424. und 28.— 31. ist Wyk bei der Abfahrt von Hamburg mit dem Zuge 6 Uhr früh auf dein Wege über Tondern an demselben Tage zu

erreichen. 3) Von Tondern über Hoyer nach Sylt. ;

Von Tondern nach Hoyer Personenpest täglich 1 Uhr 15 Min. Nachmittags (nach Ankunft des 5 Uhr früh an! Hamburg abgehenden Eisenbahnzuges). Von Hoyer nach Sylt täglich mittelst des Dampf⸗ schiffes , Graf Bismarck!. Der Abgang des Schiffes ist von dem Eintritte der Fluth abhängig. An den Tagen: 16 19. und 25.431. ist Sylt bei der Abfahrt von Hamburg mit dem Zuge 6 Uhr früh an demselben Tage zu erreichen. In Westerland auf Sylt ist für die . Badesaison eine Postexpedition und Telegraphen ⸗Stalion eingerichtet.

Kiel, den 15. Juli 1573. .

Der Kaiserliche Ober ⸗Postdirektor. Zschü schner.

Zu Lippspringe im Regierungsbezirk Minden wird am 1. August c. eine mit der Post⸗Anstalt kombinirte Telegraphen⸗Station mit be⸗ schränktem Tagesdienst eröffnet werden.

Göln, den 15. Juli 1873. Kaiserliche Telegraphen-Direktion.

Zu der vom Reichskanzler⸗Amte als Anhang zum inter⸗ nationalen Signalbuche herausgegebenen Amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs⸗ und Handelsmarine mit ihren Un⸗ terscheidungs⸗Signalen für 1873“ ist soeben der zweite Nach⸗ trag erschienen.

Berlin, Freitag,

Königreich Preußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Ober⸗Präsidenten der Pr Schlesien, Freiherrn von Nordenflycht zu Breslau das Amt des Kurators der dortigen Universitãt zu übertragen;

Den Landrath z. D., Geheimen erungs⸗Rath Friedrich Wilhelm Karl von Brauchitsch zum Ober⸗Regierungs⸗ Rathe und Regierungs⸗Abtheilungs⸗Dirigenten zu ernennen; sowie

Die Versetzung des Kronanwalts Treplin zu Aurich an die Kronanwaltschaft bei dem Obergerichte in Telle zu ge⸗ nehmigen und

Den Obergerichts⸗Rath Schulze in Verden, unter Ver⸗ leihung des Titels „Kronanwalt“, mit dem Amte des Kron⸗ anwalts bei dem Obergerichte in Aurich zu beauftragen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der praktische Arzt Dr. Gerloff zu Peneun ist zum Kreis⸗ Physikus des Kreises Greifenberg ernannt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Die Anstellung des Baumeisters Gudden zu Hamm als Königlicher Eisenbahn⸗Baumeister bei der Hannoverschen Staats⸗ Eisenbahn in Göttingen ist auf seinen Antrag zurückgenommen.

Das dem Kaufmann August Schlesinger in Berlin unter dem 22. Juli 1870 für den Umfang der preußischen Monarchie auf die Dauer von drei Jahren ertheilte Patent

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Maschine zur Anfertigung der Hufnägel, ohne Jemand in der Anwendung bekannter Theile zu beschränken, ist auf fernere zwei Jahre, also bis zum 223. Juli 1875, ver⸗ längert worden.

. Preußische Bank. Wochen⸗U eder sicht der Preußischen Bank vom 15. Juli 1873. . Aktiva. I) Geprägtes Geld und Barren. . Thlr. 236, 338 000 2) Kassen⸗Anweisungen, Privat⸗Banknoten und Darlehnskassenscheine. . 5, 123, 009 ) Wechlel e lnnddeeꝛeꝛ. 18338923996 H Lombard⸗Bestãnde 24,576, 000 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen unn nnn, ö 1,612,000 Passiva. V Thlr. 278, 149,099 28,622, 000

6) Banknoten im Umlauf. K 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro⸗ J n Berlin, den 18. Juli 1873. . Königlich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. Boese. Gallenkamp. Herrmann. Koch.

33prozentiges Anlehen der vormals freien Stadt Frank⸗ furt a. M. von Fl. 2. 500,900 4. d. 30 November 1843. Bei der am 6. d. Mts. stattgehabten 17 Verloosung des An⸗ lehens der vormals freien Stadt Frankfurt 4. M. von 2,509, 009 FI. d. . 30. November 1848 wurden nachverzeichnete Nummern der Obli⸗ gationen Lit. G. zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1873 gezogen: 21 Obligationen à 1000 Fl. Nr. 11. T. 386 HI. 133 163 165. 463. 528. 653. 682. „696. 777. 852. 914. 968. 10418. 1308. 1418. 1432 d 10 Obligationen a 500 Fl. Nr. 1709. 1719. 1735. 18490. 1882. 2399. 2467. 2576. 2594 und 26390 2 4 Obligationen à 300 Fl. Nr. 2841. 2862. 2928 und 3298 15 Obligationen à 100 Fl. Nr. 3458. 3513. 3623. 3644. 3839. 3996. 4081. 4135. „4149. 4331. 44509. 4488 4605. 07 und 4781 1600 857. 4 3.

3d Nga enen beer 7 6 D Die Inhaber dieser Obligationen werden

r n hiervon mit dem Be— merken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzin⸗ sung mur bis zum Cinlöͤsungstermine stattfindet, bei der Königlichen Kreiskaffe zu Frankfurt a. M, bei der Königlichen Staatsschulden⸗ tilgungs-⸗Kasse zu Berlin, bei jeder Königlichen Regierungs-Hauptkaffe, sowie bei den en l nn er re , , zu Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehö⸗ rigen nicht verfallenen 3 JZinscoupons pro 1. Oktober 1874 bis incl. 1876, sowie der Talons erheben können. ; g

Der Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeldlich mit abzuliefer n= den Zinscoupons wird von dem zu zahlenden Nominalbetrag der Obli⸗

ation zurückbehalten. ö ö h Restanten.

a. Rüczahlbar am 1. Oktober 1869. Lit. G. à 1009 F. Nr. 939. A 500 Fl. Nr. 18419. 2366 und 2379. à 100 FI. Nr. 3669. 3694. 4326. 4458 und 4662.

den 18. Juli, Abends.

1874.

b. ckzahlbar am 1. Oktober 1870. Lit. G6. à 500 Fl. Nr. 2158 2 100 Fl. Nr. 3397 3505. 3952. 4172 und 46839.

. ckzahlbar am 1. Oktober 1871. Lit. G6. 2 100 FI. Nr. 152. 3 500 Fl. Nr. 1855. 2188 und 2308. à 360 Fl. Nr. 2957 und 3093. * 100 Fl. Nr. 3360 3422. 4182. 4660 und 1756.

d. Rüczahl Kar am 1. Okto ber 1872. Lit. 68. à 1000 Fs. Nr. 1515. 32 200 Fl. Nr. 23 12. à 300 Fl. Nr. 2909. 3045. 3216. zyr3, 2 100 Fi. Rr. 3339. 3112. 3563 3725. 47653. 314. 46165.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiermit wiederholt zu deren Einlssung aufgefordert.

Wiesbaden, den 19. Juni 1873.

Der Regierungs⸗Präsident. v. Wurmb.

Forst⸗Akademie Neustadt⸗Eberswalde. Winter⸗Semester 1873 - 74. DOber⸗Forstmeister Danckel mann. Waldbau 4 St. Forstab⸗ schätzung mit Rücksicht auf das Verfahren in Preußen 3 St. Forst= liches Examinatorium 1 St. Forstliche Exkursionen. Forstmeister Bande. Forsttechnolegie 1 St. Forstliches Examinatorium 1 St. Ferstliche Exkursionen. Forstmeister Bernhardt. Forstgeschichte 2 St. Forstliche Geräthekunde 1 St. Forststatistik 1 St. Profeffor Dr, Rem el s. Spezielle anorganische und organische Chemie 4 t. Mineralogie und Geognosie 3 St. Repetitorium in Physik und Chemie 1 St. Professor Dr. Hartig, Pflanzen⸗Anatomie, Physto⸗ logie und Pathologie 3 St. Mikroskopische Demonstratienen 2 St. Laubbölzer im Winter und botanisches Repetitorium 1 St. Profeffor r. Altum. Wirbellose Thiere mit besonderer Rücksicht auf Forst⸗ Insekten 5 St. Zoologisches Repetitorium 1 St. Professor der Mathematik. Geodäsie IJ. Theil 2 St. Zins⸗ und Rentenrechnung 1 St. Holzmeßkunde (Mathemat. Grundlagen) 1 St. Ueber Forst⸗ vermessung in Preußen 1 St. Mathematische Repetitorien 2 St. Kreisgerichts Rath Neuhaus. Preuß. Civilrechl JJ. Theil 3 St. Repetitorium in der Rechtskunde 1 St. Die Vorlejungen beginnen Mittwoch den 15. Oktober. Meldungen von Studirenden, welche sich für den Privatferstdienst vorbereiten wollen, oder von Ausländern, sind unter Beibringung ihrer Zeugnisse über Schulbildung, forstliche

Vorbildung, Führung, ferner unter Vorlegung eines Attestes über die

zum Aufenthalt auf der Forstakademie erforderlichen Mittel an den Unterzeichneten zu richten. Neustadt⸗Ew., den 11. Juli 1873. Der Direktor der Forstakademie. Danckel mann.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 18. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König haben nach Allerhöchstihrer Rückkehr aus dem Feldzuge von 1870 71 durch den Geheimen Hofrath Schnei⸗ der eine Sammlung von Schriften. Drucksachen, Zeichnungen u. s. w., welche sich auf den französisch⸗deutschen Krieg beziehen, anlegen lassen und diese Sammlung jetzt, vorbehaltlich einer weiteren Vervollständigung, der Königlichen Bibliothek geschenk⸗ weise mit der Maßgabe zu überweisen geruht, daß dieselbe als ein untrennbares Ganzes dort besonders verwahrt werden soll.

Das Kaiserliche statistische Amt hierselbst wird binnen Kurzem unter dem Titel Statistik des Deutschen Reichs“ im Verlag des Königlich preußischen statistischen Bureaus (Dr. Engel) seine größeren Arbeiten fortlaufend, theils in jährlichen, theils in viertelsährlichen Heften veröffentlichen. Der erste Band dieser Publikationen, der fast vollendet ist, bringt zunächst in wört⸗ lichem Abdrucke die Protokolle und Berichte der in den Jahren 1870 und 1871 versammelt gewesenen Kommission zur weiteren Ausbildung der Statistik des Zollvereins und die über diese Varlagen geführten Verhandlungen und Beschlüsse des Bundes⸗ raths, soweit letztere vor Schluß des Jahres 1872 fallen. Diese Beschlüsse bilden die entscheidende Norm für die gemeinsame Statistik der zum Deutschen Reiche verbundenen Staaten. Sie sind von den gedachten umfassenden Vorarbeiten nicht zu tren⸗ nen, auf deren Wortlaut sie vielfach Bezug nehmen, und aus denen ihr genaueres Verständniß und die Anhaltspunkte für mancherlei Einzelheiten des Verfahrens gewonnen werden müssen. Da von der gesammten umfassenden Arbeit für die Umgestal⸗ tung der Zollvereinsstatistik nur Einzelheiten allgemeiner bekannt geworden sind, so glaubt das statistische Amt, mit der zusam⸗ menhängenden Veroffentlichung dieser maßgebenden Grundlagen einem Bedürfnisse der Behörden wie der Privaten, die sich mit deutscher Statistik beschaͤftigen, entgegenzukommen. Dieser . Band der Statistik des Deutschen Reichs“ wird außer Einleitung und Registern in 4 Abtheilungen enthalten: . die Protokolle über die Verhandlungen der Kom⸗ mission zur weiteren Ausbildung der Statistik des Zollvereins, II. die Berichte der Kommission zur weiteren Aus⸗ bildung der Statistik des Zollvereins. III. die Verhandlungen und Beschlüsse des Bundesraths in Betreff der Anträge dieser Kommission, I. eine systematische Uebersicht der am Schlusse des Jahres 1872 für die gemeinsame Statistik der deutschen Staaten geltenden Bestimmungen.

Die ferneren in zwangloser Reihenfolge erscheinenden Bände werden demnächst den Waarenverkehr im Zollgebiet des Deutschen Reichs und in den Zollausschlüssen (Ein-, Aus⸗ und Durchfuhr,