Verkehrs ⸗Anstalten. . ̃ Die Nr. 59 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn-⸗Verwaltungen enthält: Summarisch⸗Alphabetisches Ver⸗ zeichniß Nr. 2 der überzähligen Güter und Gepäckstücke, welche bis zum 21. Juli 1873 der Redaktion gemeldet worden sind. J. Deutsche
Eisenbahnen. A. Kolli mit Buchstabensignatur. ; London, 28. Juli. Zur Abwehr der Cholera haben die Lo- kalbehörden von Dover für alle Schiffe, welche aus „verdächtigen“ Häfen kommen, eine Qu arantäne angeordnet. Die Schiffe sollen
250 Yards von der Küste vor Anker bleiben, bis sie gehörig von den . Sanitätsbeamten untersucht und freigesprechen wor⸗ en sind.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Königsberg i. Pr., Mittwoch, 30. Juli, Vormit tags. Die „Ostpreußische Zeitung“ konstatirt den Ausbruch der Cholera hierselbst Vom 6. bis 26. Juli find 29 Personen erkrankt und 19 verstorben.
Straßburg, Mittwoch, 30. Juli, Vormittags. Ein kom⸗ binirtes Bataillon des Sächsischen Infanterie⸗Regiments Nr. 105, das hier und in Schlettstadt in Garnison liegt, ist heute Mor⸗ gen in einer Stärke von 490 Mann und 28 Offizieren per Extrazug nach Metz gefahren, um der morgigen Einweihung des Kriegerdenkmals bei Roncourt beizuwohnen. Der General von 2 ist heute ebenfalls abgereist, um an der Feier theil⸗ zunehmen.
Weltaus stellung 1873 in Wien. (S. Nr. 174 d. Bl.) XI. Gruppe: Papierindustrie; XII. Gruppe: Graphische Künste und gewerbliches Zeichnen.
Wenn man den Ost⸗Transept des Ausstellungspalastes vom Ostportale nach der Rotunde zu durchschreitet, in gleicher Weise, wie es mit dem Westtransepte geschehen, so bleiben, da die ersten, orientalischen und afrikanischen Staaten⸗ Abtheilungen, die Türkei, Aegypten, Tunis, Marocco, China und Japan, für den vorliegenden Zweck kein Resultat ergeben, nur noch Griechenland, Rußland, Ungarn und Oester⸗ reich in Bezug auf die XI. und XII. Gruppe zu besprechen übrig. — Von Griechenland ist wenig zu registriren. In der Xl. Gruppe erscheinen nur die Arbeiten zweier Buchbinder gewöhn⸗ licher Art. Ein wenig mehr bietet die XII. Gruppe. Die Haupt⸗ druckerei des Landes ist augenscheinlich die von Coromelas in Attika, welche eine Reihe sauber gedruckter Werke, anscheinend meist wissenschaftlichen Inhalts, ausgestellt hat. Die griechische
Central⸗Kommission hat außerdem noch in einem verschlossenen
Glaskasten eine Anzahl anderer, wissenschaftlicher und schönwis— senschaftlicher Bücher ausgestellt, welche wohl den vier übrigen im Kataloge aufgeführten, Offizinen entstammen mögen. Von den nebenher ausliegenden Proben der periodischen Presse scheint ein Journal ernsteren Inhalts, Pandora betitelt, und ein illustrirtes Modenjournal das wichtigste zu sein Ein athenischer Tylograph, S. Kiadopulos, hat Probeblätter seiner Kunst vorgelegt, welche aber noch ziemlich unvollkommen ist. Bedeutender sind zwei Photographen Peter Mozaitis C Co. in Athen und Aug. Kol⸗ las in Kerkyra auf Corfu. In technischer Beziehung stehen beide freilich ihren abendländischen Kollegen weit nach, sehr interessant sind dagegen die Orjekte vieler ihrer Blätter. Allein auch dabei ist es auffallend, daß eigentlich die Ueberreste des klassischen Alterthums weit weniger berücksichtigt sind, als die auch bereits wieder Ruinen gewordenen Baulichkeiten aus byzan— tinischer und mittelalterlicher Zeit, Mozaitis sogar seine Haupt⸗ mühe auf eine Wiedergabe ganz moderner Villen und Land⸗ häuser gerichtet hat, die kaum Interesse erregen können. Portraits fehlen ganz. — Rußland ist in beiden Gruppen nicht besonders zahlreich (30 Aussteller in der XI., 33 in der XII. Gruppe), aber durch recht gediegene Leistungen vertreten. In beiden Gruppen domi⸗ nirt die „Kaiserlich russische Expedition für Anfertigung von Staatspapieren“. Dieselbe ist 1818 begründet worden, das Etablissement arbeitet u. a. mit 17 Dampfmaschinen von 4-40 Pferdekraft, 49 hydraulischen Pressen, 58 Schnellpressen und beschäftigt 1700 Arbeiter, zuweilen deren auch bis 2800. Im Allge⸗ meinen gleichen die Resultate dieser Thätigkeit ziemlich genau denen anderer Staatsinstitute, weshalb eine ausführlichere Besprechung derselben wohl überflüssig erscheint. Auch die neueste Erfindung der Heliographie findet eine geschickte und durchgrei⸗ fende Anwendung. Von anderweiten Papierfabriken, die selbst⸗ verfständlich auch bereits vielfach die Verarbeitung der Holzsur— rogate adoptirt haben, mögen genannt werden die Newa⸗Gesell⸗ schaft für Papeterien (Gebrüder Vargumin) in St. Petersburg (Druck und farbige Papiere), Fürst Nicolaus Gagarin im Di⸗ strikte Jarozlaw (Schreib- und Buntpapiere) und Joh. Epstein in Skotcheyka bei Warschau (Papiere jeder Gattung). Beson⸗ ders umfangreich ist die Papierfabrikation in Finnland, von wo nicht weniger als sechs größere Fabriken die Ausstellung beschickt haben: die Fabrik⸗-Societät zur Herstellung von Papier⸗Holzbrei in Tammerfors, von Frenckel C Söhne ebendaselbst, die Aktiengesellschat von Tervakostk, die Aktiengesellschaft von Nokia, G. Serlakius in Keuru und Georg Riks in Helsingfors. Eine Papier-Tapetenfabrik des General⸗Lieute⸗ nants von Standerkjöld, die recht Tüchtiges und Geschmackvolles leistet, ist im Kataloge nicht verzeichnet. Desgleichen fehlt da— selbst Adolf Kantor, wahrscheinlich in Warschau wohnhaft, unter den ausgezeichneteren Buchbindern, zu denen ferner die Gebrüder Großglück in Warschau und Schwartz & Co. in St. Petersburg zu zählen sind, außerdem eine Reihe von Kontobücher⸗ Fabrikanten in Moskau, Sarapul und Riga. — Eigentliche Druckwerke und Bücher sind in der XII. Gruppe kaum vorhanden, wohl in der richtigen Voraus—⸗ setzung, daß dieselben dem überwiegenden Theile des Äusstellungs⸗ publikums unverständlich und interesselos bleiben würden. Recht zahlreich dagegen und fast durchgängig künstlerisch gut durchge⸗ führt sind Illustrationsproben und ganze illustrirte Werke ver⸗ treten. Als tüchtiger Holzschneider zeigt sich Sal. Löwenthal in Warschau, auch Johann Styfi ebendaselbst. Mit einem reichen mufikalischen Verlage und sauber gravirten Notenplatten haben sich Basilius Bessel C Co. aus St. Petersburg (sein Spezial⸗ Verlagskatalog hat allein 24 Seiten) und Peter Jürgenson aus Moskau eingestellt. Treffliche lithographische und chromolitho⸗ graphische Arbeiten sind aus den Ateliers von Nicolous Brbse in St. Petersburg, Nicol. Glyboff ebendaselbst (elegante Farben⸗ drucke in leichten, blassen Tönen), Ladislaus Valkéwitsch in Warschau, Maximilian Fayans daselbst (hübsche landschaftliche und architektonische Ansichten, Blumenblätter und Guillochir— proben) und Alexandre Regulski, auch in Warschau, vorhanden. Besonders des Letzteren Arbeiten zeichnen sich durch fleißige Durch⸗ führung aus, wie er auch die artistischen Beilagen zu dem in St. Petersburg im vorigen Jahre erschienenen Werke des Dr. Kossowicz Inscriptiones Palaeo- Bersicae- geliefert hat. Ein gleichfalls tüchtiger Lithograph, Matisen in Moskau, ist im Katalog auch nicht auf⸗ findbar. Constantin Elaguine in Moskau hat einen großen Zeug⸗Farbendruck ausgestellt, ein Blumenstück, dessen Total⸗ Eindruck ein sehr gefälliger it. — Unter den russischen Photo⸗ seahhen stehen, wie nicht anders zu erwarten, die St. Peters⸗ urger und Warschauer obenan, denen sich aber ebenbürtig noch Frhr. Johann von Manteuffel in Riga mit seinem Porträt anreiht, und mit höchst interessanten Architekturen Michael Nastukoff in Moskau. Mit Architektur, besonders mit den schwierigeren Interieurs hat sich außerdem, neben Porträts, nur noch Meleti Dutkewisch in Warschau, und zwar in photo⸗typographischer Manier, befaßt, die andern sind fämmtlich ausschließlich Porträ⸗ tisten, so sehr tüchtig Johann Metschkowski in Warschau und Eli ebendaselbst („Heliominiaturen“), ferner die Petersburger Carl Bergamasko, Heinr. Deniere und Sergius Levitsky. . Das Königreich Ungarn ist (dem alten Kataloge zufolge) in der XI. Gruppe durch 58, in der XII. durch 72 Aussteller
vertreten, die augenblicklich lieferungsweise erscheinende zweite
Auflage des General⸗Katalogs, der zugleich als Spezial⸗Katalog für Oesterreich⸗Ungarn dient, mag deren wohl einige mehr auf⸗ geführt haben. Die ungarische Papierfabrikation ist rührig, es werden neben dem alten Lumpen⸗Material besonders Stroh⸗, weniger 6 verarbeitet, besonders Hervorragendes ist nicht vorhanden. Dagegen zeichnen sich mehre Buchbinder durch eben so pracht⸗ wie geschmackvolle Erzeugnisse vortheilhaft aus, beispielsweise Adam Dörner in Pesth, Franz Erezhägyi, König⸗ licher Hofbuchbinder in Buda⸗Pesth und der, im Kataloge nicht genannte, Jozef Heller ebendaselbst, der gleichfalls recht Tuüͤchtiges leistet. Der an vorletzter Stelle Aufgefuͤhrte hat fast ausschließ⸗ lich deutsche, wissenschaftliche und Unterhaltungsbücher, einge⸗ bunden, zur Schau gestellt — In der XII. Gruppe steht allen voran durch die Gediegenheit ihrer Leistungen die Königliche Staatsdruckerei Dieselbe hat ein Verzeichniß ihrer Ausstellungs⸗ Objekte in 5 Sprachen (ungarisch, deutsch, französisch, englisch und italienisch) drucken lassen, welches deren 48 aufweist.
In der Reihe der eigentlichen Buchdrucker zeichnen sich fer⸗ ner aus die Pesther Buchdruckerei⸗Aktiengesellschaft durch sauber gedruckte Tabellen, Uebersichtskarten und Werthpapiere, von Elo⸗ sius Erben in Hermannstadt (der Katalog hat den Druckfehler: von Kleinsche Erben), eine offenbar sehr alte Offizin, in deren Druckproben⸗Uebersicht sich die älteren, mit großen altmodischen Typen gedruckten deutschen Werke sich sehr interessant von den neuern ausschließlich ungarischen Drucken absondern, auch die Anstalt der „Deutsch⸗Testverek“ d. h. Gebrüder Deutsch in Pesth, deren Hauptverlag freilich in Aktien nnd chromolithographischen Bildern besteht. Ihnen schließt sich der Farbendruckverlag der Légrädy⸗Testverek, gleichfalls in Pesih in gediegener Weise an. Unter den ungarischen Photographen interesstren am meisten die⸗ jenigen, welche sich in erster Reihe mit landschaftlichen Aufnahmen beschäftigt haben, indem sie, außerdem in technischer Vollendung, kaum in weiteren Kreisen bisher geahnte Naturschönheiten ihrer Gebirgspartien aufgeschlossen haben, in denen selten höchst malerische Schlösser und pittoreske Ruinen fehlen. Die ersten in diesem Fache sind Franz Vereß in Klausenburg und Max Stern in Trentschin. Von den Porträtisten zeichnet sich Dr. Albert in Pesth aus, dem besonders anmuthige Kinderfiguren zu gelingen pflegen. Ignaz Schrecker, ebendaselbst, hat sich die Aufgabe gestellt, in einem „ungarischen Damenkranz“ die zeit⸗ genössischen Schönheiten zu fixiren. Die photographischen Genre⸗ Scenen Mich. Rupprechts in Oedenburg und des Professors C- Koller haben die Mängel nicht überwinden können, welche, wie bei der deutschen Abtheilung auseinander gesetzt worden ist, allen derartigen Versuchen anhaften. —
Unter dem Titel: „Die forstliche Ausstellung des Deut— schen Reichs auf der Wiener Weltausstellung 1873, verfaßt im Auftrage der deutschen Centralkommission für die Wiener Welt— ausstellung“ hat der Ober-Forstmeister B. Danckelmann, Direktor der Forst⸗Akademie zu Neustadt-Eb. und Delrgirter der deutschen Centralkommission für die Wiener Weltausstellung (Berlin 1873, Verlag von Julius Springer), einen Katalog der forstlichen Aus— stellung des Deutschen Reichs in Wien herausgegeben, welcher neben der Beschreibung der einzelnen Auestellungsgegenstände auch statistische Nachrichten über die einzelnen Zweige der Forstproduktion enthält.
Die feierliche Eröffnung der internationalen Ausstellung von lebenden Bienenvölkern, Bienenwohnungen, Geräthen, Produkten, Schriften ꝛc. wird am 1. August 1875, Nachmittags 4 Uhr, im Garten der neuen Schule in Simmering stattfinden.
Der Eisberg bei Dornburg.
Schon früher hat die „Deutsche Industrieztg. auf den in seiner Art, jedenfalls wenigstens in Deutschland, einzigen Eisberg der Dorn— burg bei Hadamar im Regierungsbezirk Wiesbaden aufmerksam ge— macht, der durch seine unterirdischen naßkalten Luftströmungen und die an ihm selbst im Sommer stattfindende Eisbildung für viele indu⸗ strielle Zwecke von köchstem Werth ist. Mit der Verwerthung dieses Kältemagazins hat sich wie das genannte Blatt jetzt mittheilt, seit Jahren der Techniker J. Troost in Hadamar beschäftigt, und dieser hat jetzt auch eine kleine Broschüre über diesen Gegenstand veröffen⸗ licht). Troost hat den schon früher ausgesprochenen Gedanken, M, der Dornburg eine Brauerei anzulegen, mit Erfolg ausgeführt. Dieselbe ist seit drei Jahren im besten Betrieb; das von ihr in drei Sommern fabrizirte Bier steht in keiner Beziehung dem im Winter gebraguten nach. Die Brauerei mit den daneben liegen den Kühlschiff⸗Malzerei,, Woen⸗- und Wirthschaftsräumen liegt an dem aufsteigenden Gerölle des Berges, aus dem eine eisig kalte Luft (9 Gr. C) durch die unter den Gebäuden liegenden Keller und Kühl⸗ räume fließt. Der Kühlschiffraum wird durch einen ca. 32 tiefen Hohlraum (7 tief in das Gerölle versenkt und aus 15 darüber auf— geführten Mauern) gebildet, über welchen sich ein Schlot zum Weg- führen der Dämpfe befindet. Das Kühlschiff selbst liegt 8 über dem Boden des Kühlraumes, von welchem, sowie aus den offenen senkrech⸗ ten Geröllwänden, die eiskalte Luft mit Gewalt, und zwar fenkrecht nach oben sich drängend strömt, um so stärker, je heißer die äußere Atmosphäre ist, Die Temperatur unter, neben und direkt über dem Kühlschiffe betrügt 4 3 bis 3 Gr. C.; der Lagerkeller hat eine stän⸗ dige Temperatur von 0 Gr. und ist daher bestandig Eis in demselben vorhanden; der Gährkeller hat auch eine so niedrige Tempe— ratur, wie solche zur Gährung der Würze die beste ist. Bei der größten Hitze im Juli und August sah man sich jedoch ge—⸗ nöthigt, weil dann die Temperatur in ihm zu tief sank, einen Ofen in diesen Keller zu stellen, um die Temperatur enisprechend zu er⸗ höhen, damit die Gährung vor sich gehen konnte. Der nur theilweise in das Gerölle versenkt angebrachte Malzkeller hat eine so niedere Temperatur ( 4 bis 6 Gr. CM), daß in, demselben den ganzen Sommer hindurch Fgedoch auch ebenso im Winter, weil er dann wär⸗ mer ist)ꝭ das beste Malz bereitet werden kann. Neben der Brauerei ward ein Brunnen gegraben, welcher reichliches und vorzügliches weiches Wasser von 4 3 Gr. C enthält.
Die Erscheinungen an der Dornburg ließen sich aber auch sehr gut bei der Erzeugung von Paraffin verwerthen, wozu bekannt⸗ lich eine so, niedrige Temperatur erfordertich ist, daß die Arbeit anderwärts im Sommer unterbrochen werden muß. Die nächste Umgebung der Dornburg ist reich an Braunkohle, deren Ver werthung als Brennmaterial in größeren Absatzkreisen bisher durch die Kenkurrenz der Steinkohlen von der Ruhr behindert wurde, und diese Braunkohlen eignen sich besonders zur , , Es ist ferner bekannt, daß die Asche der Braunkohlen reich an Glauber—⸗ salz ist, welches behufs seiner Auskrystallisation aus der Mutterlauge
) Die Dornbnrg und die praktische Ausnutzung der an derselben
eines niedern Temperaturgrades bedarf. Schon früher hat der Ober⸗ Berghauptmann Prinz von Schöngich⸗Carolath auf die Verwerthung der Aschenrückstände der auf den Salinen zu Schönebeck und Staßfurt verbrauchten Braunkohlen aufmerksam gemacht, deren Verarbeitung auf die Winterszeit angewiesen ist, und zwar auf einen günstigen, d. h. kalten Winter; an der Dornburg sind für eine derartige Fabri⸗ kation auch während des Sommers die Vorbedingungen gegeben.
Sehr geeignet ist die Dornburg ferner für die Fabrikation eines dem Roquefort ähnlichen feinen Käse, für welche die Grundbedingung Keller mit äußerst niedriger Teinpergtur und Luftströmung sind. Die Keller in Roquefort kosten enorme Summen und schwankt dort die Temperatur zwischen 5 bis 8 Gr. C. Gleiche Vorbedingungen könn⸗ ten an der Dornburg leicht herbeigeführt werden.
Auch wären die Räume in der Dornburg zur Eisfabrikation zu verwenden, da im höchsten Sommer kaltes Wasser (von 4 bis 5 Gr. C.) und kalte Luft (von O bis 5 Gr. C.) vorhanden sind, mittelst deren letztern man mit einer sehr vereinfachten Kirkschen Eisbereitungs⸗ , n. das Wasser schnell und mit wenig Unkosten in Eis verwan⸗ eln kann. .
Bleibt man nun bei der Kombination, nicht allein durch Aus⸗ nutzung der niedern Temperatur, welche im Innern des Berges herrscht stehen, sondern zieht noch die Lage, die Umgebung, welche sich durch malerische Schönheit auszeichnet, sowie die nahen Fichtenwälder mit in die Berechnung, so drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf, daß die Dornhurg vor Allem ein geeigneter Ort zur Errichtung einer Kaltwasserheilanstalt, verbunden mit Malz⸗, Kohlensäure⸗ und Fichten⸗ nadel⸗Bädern, ist.
Hierbei sei auch bemerkt, daß man in den an der Dornburg an⸗ gelegten Kellern Früchte aller Art, Fleisch, Eier und andere Lebens⸗ mittel Monate lang gigen Fäulniß bewahren und frisch erhalten kann. Aprikosen, Kirschen, Pflaumen ꝛ(. hat Herr Troost bis Weihnachten in denselben so frisch erhalten, daß man sie als eben erst vom Baum gepflückt glaubte. Kartoffeln sind hier gegen das Keimen cuf beliebig lange Zeit zu schützen — Die jetzt zur Ausführung kommende Lahn⸗ Sieg⸗Bahn führt unmittelbar an der Dornburg vorbei.
Zur Reise⸗ und Badesaison.
Bad Wildungen, 27. Juli. Anfangs Mai schon trafen die ersten Kurgäste hier ein. Wenn sich auch die Legirhäuser in der Nähe der Quellen bald füllten, so blieben doch die entfernteren Wohnungen meist längere Zeit unbesetzt. Wildungen fühlte, wie die meisten Bä⸗ der, die Ungunst des Wettees und namentlich auch die der allgemeinen finanziellen Lage. Doch war dies nur vorübergehend. Die spezifischen Eigenschaften der hiesigen Quellen führten bald eine größere Anzahl Kranker, besonders aus den nördlichen Gegenden herbei, so daß schon zu Anfang Juli die Zahl der Fremden gegen die der früheren Jahre nicht mehr zurückstand und jetzt das Jahr 1873 seine Vorgänger über⸗ holt hat. Das Eingehen des Spieles hat daher keinen nachtheiligen Einfluß auf den Besuch unseres Bades gehabt.
Der Mangel an Logis, der trotz der vielen Bauten sich all jährlich geltend macht, hat auch in diesem Jahre zur Erbauung verschiedener Häuser, namentlich solcher, die den Quellen und Bädern näher liegen, geführt, und bald wird die Straße von der Stadt bis zum Brunnen, an der vor kaum 12 Jahren nur ein Haus stand, an beiden Seiten mit Häusern, fast sämmtlich für Kurgäste bestimmt, bebaut sein.
Durch die Naturalverpflegung, die in all den verschiedenen Gast⸗ hoͤfen und Restaurationen sehr gut ist, zeichnet sich Wildungen vor⸗ theilhaft aus.
Wie die Zahl der Kurgäste von Jahr zu Jahr steigt, so hebt sich auch der Absatz des Mineralwassers fortwährend. Wenn der Brunnenversandt in der Weise fortgeht, wie bisher, so wird in diesem Jahre 4 Million Flas ken zur Versendung kommen. Die ausgezeichneten Eigenschaften des Wassers werden immer allgemei⸗ ner erkannt. Die Entfernung vom Bahnhof Wabern — 21 Mei⸗ len — macht die Versendung lästiger und theuerer und hindert dadurch den Absatz in nicht zu verkennender Weise. Hoffen wir, daß Wil⸗ dungen in nicht allzulanger Zeit der Bahn näher kommt. Entsprechende Projekte sind schon oft aufgetaucht; eins derselben wird sich im Laufe der Zeit wohl realisiren.
Die Bäder im Elsaß ) III.
5 Minuten vom Bahnhof Sulzbad, am linken Ufer der Mossig, liegt das Bade-Etablissement Sulzbad, in einem hübschen Thal, welches von NO. und SW. durch die Wolxheimer und Sulzer . geschützt ist. Das Bad liegt (172 Met. h.) auf Wolxheimer Terrain, von dem durch seinen Weinbau berühmten Wolx—⸗ heim 1 Kil. entfernt, in sehr fruchtbarer Gegend. Die Sulzbader Quelle wird seit dem 16. Jahrhundert benutzt und entspringt an zwei Stellen aus dem bunten Sandstein. Die eine Quelle wird mittelst einer Pumpe in ein Bassin inmitten des Etablissements geleitet und dient nur zum Trinken. Eine zweite Pumpe dient zur Speisung des Reservoirs für die Wannen Dampf⸗ und Douchebäder. Das Wasser hat eine Temperatur von nur 155, schmeckt salzig und enthält Chlor, Soda, Brom, Jod, Eisen xyd; besonders wirksam gegen Rheumatis⸗ mus, Hautkrankheiten, Skrofeln und Blasenkatarrh. Vgl. Dr. Eissen, le bain de Soultz. Die Quelle liefert in 24 Stunden 9000 Hektoliter. Zimmer 1 bis 3 Fr. täglich; Pension (Dejeuner, Diner, Souper) 5 Fr. täglich. Saison vom 1. Mai bis 15. Oktober. Der Aufenthalt ist ein sehr angenehmer, sowohl wegen der geschützten warmen Lage des Etablissements, als wegen der schönen Umgegend. Die nahen Hügel auf beiden Seiten des Thales bieten reizende Aussichten. In Wolx⸗ heim die Kapellen St. Denis und à la Vierge d'Altbrunn, V.lla Prost, Einsiedelei, Armuths⸗Kapelle. In (2 Kil. Dangolsheim, früher kefestigt, Kirche mit Thurm aus dem 12. Jahrhundert. Weiterhin Exkursionen nach Wangenburg, Nidek, Girbaden, Ottilienberg.
— Kestenholz (Chatenois), Station. 3870 Einw. (Hotel des Bains), liegt am Fuß des Hahnenberg (6512 Met. h.). dessen Abhänge mit Weinbergen bedeckt sind. Baumwollen⸗Weberei (wie im kalen Weiler⸗ und Leber-Thah für die Markircher Fabrikherren. Der Name „Kesten⸗ holz“ heißt: Kastanienholz (Castinetum). Der Ort ist sehr alt und gehörte, Anfangs zur Herrschaft der Grafen von Werd, Landgrafen von Niederelsaß, später Lehnsleute der Kirche zu Strasburg. Während des Krieges des Kaisers Adolf von Nassau gegen den Bischof Conrad 1293 wurde der Ort von den Schlettstadtern verbrannt. Die Mineralquellen von Kestenholz entspringen auf dem Hahnenberg an vier Stellen und werden in einem Reservoir gesammelt, welches, am Fuß des Berges gelegen, die Bäder der belden Etablissements speist. Das Wasser enthält Chlor, Soda, Jod, Brom, hat salzigen Geschmack und 15 bis 21 Grad Temperatur, und wird besonders gegen Skrofeln mit Anämie, Hautkrankheiten nnd Rheumatismus ver⸗ ordnet; die Wirkung der Bäder ist digestiv und purgativ.
) Aus dem Vogesenführer durch Elsaß Lothringen von Richard Stieve, Straßburg 1873. Verlag von Morltz Schaumburg.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: Verlag der Expedition Kesselh. Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen
vorkommenden Erscheinungen. Von J. Troost. Coblenz, Denkert K Groos, 1873. f
(einschließlich der Börsen⸗Beilage).
Jös7 die Firma:
Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußis
6 178.
Mittwoch, de
Inseraten⸗Expedition des Nrutschen Reichs Anzeigers und Königlich Kreußischen Staat? An eig ers: Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Handels⸗Register.
3. Kenkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
C
Steckbriefe und Untersuchun gs⸗ Sachen.
dem 12. Dezember 1872 hinter die Sleinschläger Wilhelm Jahns, August Jahns md Carl Lewerenz erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt. Fehrbellin, den 24. Juli 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.
Der unter
Sandels⸗Register.
Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 28. Juli 1833 sind am seclbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselhst unter Nr. 3437 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Berliner 6e n. und Handels Bank kt steht, ist eingetragen: J . 1 Fritz Vogler ist aus dem Vor—⸗ stande ausgeschieden. Der Kaufmann Salomon Bertheim ist in den Vorstand eingetreten.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter
Nr 3672 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:
. . e,. & Co. erkt steht, ist eingetragen:
ö 6. ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der Kaufmann Albert Hein— rich setzt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. T5oß des Firmen⸗ registers. . ö
Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr.
7536 die Firma:
ö Emil Kemnitz & Co. . und als deren Inhaber der Kaufmann Albert Hein— rich hier eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr.
178581 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:
Schneider K Gille
vermerkt steht, ist eingetragen; . —
Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der Kaufmann Bernhard Friedrich Gille setzt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. 7537 des Firmenregisters. 3
Demnaͤchst ist in unser Firmenregister unter Nr.
Schneider K Gille und als deren Inhaber der Kaufmann Bernhard
Friedrich Gille hier eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 457 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Günthermann & Ditges vermerkt steht, ist eingetragen: . Die Gefellschaft ist durch gegenseitige Ueber⸗ einkunft aufgelöst. Der Architekt Franz Julius Ditges setzt das Handelsgeschaft unter der Firma Julius Ditges fort. Vergleiche Nr. 7538 des Firmenregisters, . Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr.
Iö38 die Firma: . Julius Ditges . und als deren Inhaber der Architekt Franz Julius Ditges hier eingetragen worden. Die Aktiengesellschaft in Firma: Mecklenburgische n, und Wechsel⸗ an
nit ihrem Sitze zu Schwerin und einer Zweignied er⸗ lassung in Berlin unter der Firma: Fillale der Mecklenburgischen Hypotheken⸗ und Wechsel⸗Bank e (Gesellschaftsregister Rr. 055) hat dem Emil Kay⸗ ser Kollektivprokura in der Art ertheilt, daß er in Gemeinschaft mit je einem der Direktoren zur Ver⸗ tretung der Ge sellschaft befugt ist. Dics ift in unser Prokurenregister unter Nr. 2599 eingetragen, dagegen in demselben unter Nr. 2425 die dem Max Schlesinger für diese Firma ertheilte Pro⸗ kura gelöscht worden.
Gelöscht ist: Firmenregister Nr. 1835 die Firma: Siegmund Kroner. Berlin, den 28. Juli 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
2806 X
Bekanntmachung; In unser Firmenregister ist zufolge Verfügung vom 19. Juli 1873 ad , Col. 6 bei der Firma „O, Frel . mann Hermann ö. Frehe zu Nake eingetragen worden: e nen pier Trg . Hf , eu⸗ n, den 19. Juli 3 ann . Kreisgericht. Abtheilung J.
Betanntm ach u
ng. In unser Firmenregister ist zufolge Verfügung
vom 19. Juli 1873 ad Nr. 21 Col. 6
bei der Firma: „F. W. Siebert“, Inhaber: ö 56 Wilhelm Siebert zu Wuster⸗
; . a. 3 eingetragen worden: die Firma ist erloschen. Neu ⸗Ruppin, den 19. Juli 1873. Königliches Kreisgericht.
y aber Kauf⸗ rehe“, Inh 1 Konkursgläubiger machen wollen,
4. Verkaufe, Verpachtungen, Submissto nen ꝛc.
Deffentlicher Anzeiger.
n 30. Juli
chen Staats⸗Anzeiger.
1873.
Verloofung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. Industrielle Etablissements, Fabriken und Groß-
handel. E
*
Inserate nimmt an dig autrisixte Annongen⸗ Expedition von
Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, Gamburg, Frank-
furt a. M., Greslan, galle, Nrag, Wien, München, Nürnberg, straßburg, Zürich und Ätuttgart.
.Verschiedene Bekanntmachungen. Literarische Anzeigen
Bekanntmachung.. In unser Firmenregister ist zufolge Verfügung vom 14. Juli 1873 eingetragen worden unter Nr. 308 die Firma: „Hermann Siebert“, Inhaber: Kaufmann Friedrich Wilhelm Hermann Siebert zu Wusterhausen a. D. mit der Niederlassung: „Wusterhausen a. D.“ Neu⸗Ruppin, den 19. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist unter Nr. 349 die Firma Segeth zu Lubohm und als deren Inhaber der Holzhändler Johann Segeth daselbst heut eingetragen worden. Ratibor, den 23. Juli 1873.
Königliches Kreisgericht. Ferien⸗-Abtheilung. In das Handelsregister ist heute auf Fol. 57 ein⸗ getragen:
Ort der Niederlassung: Uetze.
Firmen⸗Inhaber: Apotheker Friedrich Nölke
in Uetze. Die Firma ist erloschen. Burgdorf, den 27. Juli 1873. Königliches Amtsgericht. Zufolge Verfügung vom 17. Juli 1873 ist heute im hiesigen Firmenregister die nachstehende Eintra⸗ gung bewirkt worden: Col. 1. Nr. 228. Col. 2. Bezeichnung des Firmeninhabers: Kauf⸗ mann Leopold von Schoenebeck zu Siegen. Col. 3. Ort ber Niederlassung: Siegen. Col. 4. Bezeichnung der Firma: L. von Schoenebeck. Siegen, den 17. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Zufolge Verfügung vom 18. Juli 1873 ist heute unter Nr. 81 unseres Prokurenregisters nachfolgende Eintragung bewirkt worden: Col. 2. Bezeichnung des Prinzipals: Heinrich Schreiber zu Streethütten
Col. 3. Bezeichnung der Firma, welche der Pro⸗ kurist zu zeichnen bestellt ist:
Heinr Schreiber. . Ort der Niederlassung: Streethütten. Verweisung auf das Firmen⸗ oder Gesell⸗ schaftsregister. . Eingetragen sub Nr. 215 des Firmen⸗ registers. ö. Bezeichnung des Prokuristen: Kaufmann Friedrich Zoellner zu Street—
hütten.
Siegen, den 18. Juli 1873. .
önigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Zufolge Verfügung vom 18. d. Mts. ist heute unter Nr. 132 unsers Gesellschaftsregisters nach⸗ stehende Eintragung bewirkt worsen: ur 2. Firma der Gesellschaft: Doldinghausen & Comp. Col. 3. Sitz der Gesellschaft:; Wiederstein, Kreis Siegen. Col. 4. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschafter sind: — r 1) Gewerke Johannes Holdinghausen zu Achen⸗ bach bei Siegen, 2 8 Johannes Spies zu Hohenbach bei Siegen, ; 3) Gewerke und Schichtmeister Heinrich Ulsch zu Gosenbach. Die Gesellschaft besteht seit dem 1. September 1872. Siegen, den 18. Juli 1873. . Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Zufolge Verfügung vom 21. Juli 1873 ist heute im hiesigen Firmenregister die folgende Eintragung be⸗ wirkt worden:
Gol. i. Rr. 22.
Col. 2. Bezeichnung des Firmen⸗Inhabers:
Kaufmann Phillpp Braun zu Siegen. Col. 3. Ort der Niederlassung: Siegen. Col. 4. Bezeichnung der Firma:
Philipp Braun.
Siegen, ben 21. Juli 1873. .
önigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, ö, Vorladungen u. dergl. (2197
In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Friedrich ,, zu Thorn werden alle diejenigen, welche an die , . Ansprüche als
i hierdurch aufgefor⸗ dert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechts⸗ hängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum 28. August er. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden, und demnächft zur ö. der sämmtlichen inner⸗ halb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, owie nach Befinden zur Bestellung des definitiven
erwaltungspersonals auf den 10. September er., Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichker Plehn im Sitzungssaale des Gerichtsgebäudes zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Akkord verfahren
Col. 4. Gol H.
Col. 6.
gen Termin auf den 18. Oktober er., Vormittags 11 Uhr, vor dem genannten Kommissar anberaumt. Zum Erscheinen in diesem Termine werden alle die⸗ senigen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forde⸗ rungen innerhalb einer der Fristen anmelden werden.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amts bezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmel- dung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten an⸗ zeigen. Wer dies unterläßt, kann einen Beschluß aus dem Grunde, weil er dazu nicht vorgeladen worden, nicht anfechten. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Justiz⸗ Räthe Kroll, Dr. Meyer, Jacobson, Pancke und Schrage zu Sachwaltern vorgeschlagen. Thorn, den 15. Juli 1873.
Königliches Kreisgericht.
Erste Abtheilung.
Konkurs⸗Eröffnung
im abgekürzten Verfahren. Königliches Kreisgericht zu Krotoschin,
den 25. Juli 1873, Nachmittags 5 Uhr. Ueber das Vermögen des Kaufmannt Julius Czapskti zu Kozmin ist der kaufmännische Kon kurs im abgekürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 6. Mai 1873 festgesetzt worden. ö. n. einstweiligen Verwalter der Masse ist der Ackerbürger Emil Pusch zu Kozmin bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf n 8. August er., Vormittags 1 Uhr, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Gladisch im Terminszimmer Nr. 31 anberaumten Termine ihre Erklärungen über ihre Vorschläge zur Bestellung des definitiven Verwalters abzugeben. Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, Nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände bis zum 26. August er. ein schließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichbe⸗ rechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem . befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. . . r werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht . bis zum 28. August 1873 einschließlich, bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden, und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen inner halb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, auf den 36. August 1873, Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Gladisch im Zimmer Nr. 31 zu erscheinen. ö Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen.
Jeder Gläubiger welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnsit hat, muß bei der Anmeldung seiner , einen am hiesigen Orte wohnhaften evollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwälte Gaebel, Arnold und Pötsch zu Sachwaltern vorge⸗
schlagen. . Ediktalladung.
M. 1314 Nachdem über das Vermögen des Kaufmannes Gustar Wolfram von hier der formelle Konkurs erkannt worden ist, so wird Termin auf den 26. September d. J. 10 Uhr Contumazirstunde anberaumt, in welchem sämmt⸗ liche Gläubiger des 2c. Wolfram ihre Forderungen beim Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Be—⸗ friedigung aus der Masse anzumelden haben. Dieser Termin wird gleichzeitig zue Wahl eines Kurators bestimmt. ö Zahlungen können in rechtsgültiger Weise nur an den vorläufig zum Kurator bestellten Privatsekretär Feige geleistet werden Eassel, am 23. Juli 1873.
Königliches Amtsgericht J. Abth. 4.
Reimerdes. (a. 826 /7.)
2180
(2196 Bekanntmachung.
Es ist bei uns das Aufgebot des verloren gegan⸗ genen Hypotheken ⸗Instruments über 1102 Thlr. 19 Sgr. Vatererbe der Anna Louise Schnabel, jetzt verehelichte Gutsbesitzer Haselberger zu Alt⸗Lewin, aus dem Erbvergleiche vom 27. März 1827 ein⸗ etragen im Grundbuche der Fischernahrung Band J.
eite 7 Nr. J von Alt⸗Lietzegoericke Abtheilung III. Nr. 3 zufolge Verfügung vom 6. April 1836, bean⸗ tragt.
Alle, welche als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Gref E nn Ansprüche auf dieses
werden. Zugleich ist noch eine zweite Frist zur An meldung bis zum 18. September er. j 2 erselben
btheilung I.
festgesetzt, und zur 3. aller innerhal
nach Ablauf der ersten Frist angemeldeten Forderun⸗
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an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine zu melden und widrigenfalls sie damit zum ewigen Stillschweigen präkludirt werden sollen und das Dokument behufs Löschung der Forderung amortisirt werden wird.
ihre Ansprüche geltend zu machen,
Baerwalde RN. M., den 24 Juli 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Kommission II. Ediktalladung.
Demnach laut einer Anzeige der Calenberg— h
Grubenhagen⸗Hildesheimschen ritterschaftlichen Kredit⸗ Kommission zu Hannover die Wittwe Caroline Bösche geb. Behrens zu Ditterke, für sich und als Vormünderin ihres Sohnes Ernst Bösche, in Ge⸗ meinschaft mit dem Kaufmann W. Kaune zu Lesum,
als Mitvormund des Letzteren und als Kurator des abwesenden Heinrich Bösche, behufs Erlangung eines Darlehns dem ritterschaftlichen Kredit -Vereine den zum Nachlasse des Thierarztes Heinrich Ludwig Bösche gehörenden Halbmeierhof Nr. 5 zu Ditterke mit allem Zubehör, insonderheit an Gebäuden, ferner an Gärten, Aeckern, Wiesen und Weiden, welche Grundstücke in der Grundsteuer⸗Mutterrolle von Ditterke unter der Hauptnummer 5, laufende Nr. 1 bis 14 und 17 bis 19 zu 92 Morgen 115 Quadrat- Ruthen angeschrieben sind, sowie an Gerechtsamen und Zubehsrungen jeder sonstigen Art zum statuten⸗ mäßigen Pfande setzen wollen; so werden auf Antrag der genannten ritterschaftlichen Kredit-Kommission alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Grund⸗ besitz und dessen Zubehör Eigenthums⸗ oder Mitbesitz⸗ Ansprüche, hypothekarische Forderungen, servitutische, fideikommissarische, lehnrechtliche oder sonstige ding⸗ liche Anrechte geltend machen und begründen zu kön⸗ nen glauben sollten, hierdurch vorgeladen, in dem auf Freitag, den 5. September d. J., Vormittags 11 Uhr, vor unterzeichnetem Königlichen Amtsgerichte anstehenden Ediktaltermine zu erschei⸗ nen, Um solche Ansprüche, Forderungen und Rechte anzumelden und klar zu machen, widrigenfalls die sich nicht Meldenden ohne Aussicht auf Wiederein⸗ stzung in den vorigen Stand durch Abgabe eines Präklusivbescheides der hypothekarischen Forderung, die der Kredit-⸗Verein für ein vorzustreckendes Darlehn erlangen wird, bis zu dessen gänzlicher Tilgung nach⸗ gesetzt werden sollen. ; 2 Von der Anmeldungepflicht befreiet nur ein von ritterschaftlicher Kredit Kommission über bereits an— gezeigte Ansprüche ertheiltes Certifikat. Wennigsen, den 25. Juli 1873.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
Eggers.
689 l Die abwesende Caroline Thiel, Tochter des zu⸗ letzt in Exin wohnhaft gewesenen am 2. Mai 1827 verstorbenen Schneidermeisters Johann Michael Thiel, am 8. März 1819 in Wiskitki, Königreich 6 geboren, welche am 17. Juli 1829 nach Wis- itki und von dort nach Warschau verzogen sein soll, deren angeblicher Erbe, Tuchfabrikant und Bürger⸗ meister Borkenhagen, sowie ihre etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer werden hiermit aufgefordert, sich spätestens in dem am 3. Januar 1874, hora 12, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Ge⸗ richte schriftlich oder persönlich zu melden und da⸗ selbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls die Verschollene für todt erklärt werden wird.
Schubin, den 22. Juni 1873. ⸗
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.
l565]! Bekanntmachung. Die verehelichte, ,, Hofbesitzerfrau Marie Claaßen, geb. Wedhorn aus Lindenau, hat gegen ihren Ehemann, den gewesenen Hofbesitzer Adolph Elaaßen zur Zeit in Amerika mit der Behaup⸗ tung, daß derselbe sie im November 1871 ver- lassen habe und im Jahre 1872 nach Amerika aus= 3 sei, ein. böswilliger Verlassung auf
escheidung geklagt. . ͤ
ö 636 ann, Ehemann Adolf Claaßen wird deshalb hiemit öffentlich zur Beantwortung der Klage und zur mündlichen Verhandlung zu dem auf den 12. September er., Vormittags 11 Uhr, im Sessionszimmer für Civilsachen anberaumten Termin unter der Verwarnung vorgeladen, daß im 3. seines Ausbleibens die Behauptungen der lägerin wider ihn für zugestanden erachtet, und was Rechtens erkannt werden wird.
Marienburg, den 26. Mai 18733
Königliches Kreisgericht. JL. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
, sickalsshe Etablissmnent des Fisc hofes zu Bettenhausen bei Cafsel mit Ge=
bäuden und Grundstücken und mit den hierbei bisher administrirten Fischteichen und wilden Gewässern soll zum Zweck des Fischereibetriebs und der Errichtung einer künstlichen Fisch⸗Brut⸗Anstalt auf 18 Jahre vom 1. Oktober 1873 ab meistbietend veryachtet werden, wozu öffentlicher Lizitationstecmin auf Freitag, den 15. August d. J., früh 199 Uhr, in das Gescha ri sloka der unterzeichneten Regierung anberaumt wird.
Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 310 Thaler bestimmt. Zur Uebernahme dieser Pachtung wird ein disponibles Vermögen von Uhalern erfor⸗ dert, über dessen Besitz neben persönlicher Qualifi=
l
Dekument oder die Forderung zu machen 1 werden i n, . sich spätestens in dem au den 14. Stovember 1873, Vormittags 10 Uhr,
kation sich die Bewerber vorher, spätestens aber in