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Königliche Schauspiele.
Freitag, 15. Aug st. Im Opernhause. (142. Vorstellung) Fidelio. Sper in 2 Abtheilungen. Musik von L. van Beet⸗ hoven. Leonore: Fr. v. Voggenhuber. Marzelline: Frl. Lehmann. Pizarro: Hr. Salomon. Florestan: Hr. Schott. Rocco: Herr Fricke. 8 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Sonnabend, 16. August. Im Opernhause. Keine Vorstellung.
Schauspielhaus. (157. Vorstellung.) Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen von G. E. Lessing. Anfang halb? Uhr. Mittelpreise und zwar: Fremden⸗Loge 2 Ihlr. 10 Sgr. Erster Rang⸗Logen und Balkon 1 Thlr. 20 Sgr.
Parquet, Parquet⸗Logen und Tribüne 1 Thlr. 10 Sgr. Par⸗ lerre⸗ Logen 1 Thlr. Zweiter Rang Logen und Balkon 1 Thlr. Parterre 15 Sgr. Parterre Sitzplatz (sofern die für die Studi⸗ renden reservirten Billets nicht vollständig abgehoben sind) an der Abendkasse 20 Sgr. Dritter Rang Proscenlums⸗Logen und Amphitheater 10 Sgr.
Die volkswirthschaftlichen Zustände des Deutschen Reichs.
Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.
J. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst- wirthschaft. I7. Bergbau- und Hüttenwesen. V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.
(Vergl. Nr. 189 d. Bl.) V. Industrie.
2 Nahrungs- und Genußmittel als Produkte der In— du strie (4. Gruppe).
a. Mehl- und Mahlfabrikate. Seitdem die Anwendung der Dampfkraft auch bei der Müllerei immer mehr zugenommen sind die Leistungen derselben, die früher fast ausschließlich für den inlän— dischen Konsum arbeitete, so gewachsen, daß unser Mehl auch für den ausländischen Markt ein bedeutender Handelsartikel geworden ist. Größere Mühlen⸗-Etablissements finden sich jetzt überall in Deutsch⸗ land; aus den wesllichen Theilen gehen rheinabwärts jährlich bedeu= tende Mengen Mehl nach den Niederlanden, während die östlichen Ge⸗ biete über die Sftsechäfen Mehl nach Großbritannien. Schweden, Nor- wegen, Dänemark und den Niederlanden exportiren. Starke Einfuhr von Mehl findet in neuerer Zeit aus Oesterreich statt. Die Produktion von Weizen⸗ nnd Kartoffelstärke, Sago, Nudeln und Mehlwaaren wird in Preußen (Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Westfalen, der Rheinprovinz. Bayern (Ligndau, Memmingen, Marktbreit, Neu⸗ stadt a/ H), Württemberg (Hall), Sachsen (Leipzig), Baden (Ettlingen und Mühlburg), Heffen Mainz) schwunghaft betrieben. Die Leistun- gen dieses Industriezweiges lassen sich aus folgenden Zahlen der Ein⸗ und Ausfuhr des Zollvereins einigermaßen erkennen;
Stärke, Sago,
Mühlenfabrikate. ; Rudeln 2c. Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ausfuhr. 1860. . 270.307 Ctr. 573,427 Ctr. 10, 129 Ctr. 58,617 Ctr. 13887. 16507, 829 *. 13535781 , i155 , 119955, 1868. 2331, 439, 217.966 , 16587, 159751 . 1869. . 2 336,360 96 , 18659 102,451 ,
1579. 2,599,144, 2291,13 . 21884 . 89, 846, 1571. 2.394656 , 2458526 , 30 506 73 715
b. Zuckerfabrikation. Die Rübenzucker⸗Industrie, welche in Preußen ihre Hauptsitze in den Provinzen Sachsen, Schlesien, Bran⸗ denburg, Pommern, außerdem in Anhalt und Braunschweig hat, ver⸗ einzelt auch in den übrigen preußischen, Provinzen, sowie in Bayern, Württemberg, Baden und Thüringen vorkommt, ist in wenigen Dezennien zu hoher Blüthe gelangt und hat den Kolonialzucker vom inländischen Markte immer mehr verdrängt. Während im Jahre 1842 im ganzen Zollverein 98 Rüben⸗ zuckerfabriken bestanden, welche zusammen 2,275,140 Ctr. Runkelrüben verarbeiteten und ca. 124,000 Ctr. Rohzucker produzirten, sind diese Zahlen seitdem in folgender Weise gestiegen:
Zahl der Verarbeitete 6 Fabriken. Rübenmenge. ohzucker. 1857 3238 18, 3813211 Ctr. 1,470,512 Ctr. 1862 247 31,692,394 , ö 39g. — 5 zi wol? oz, 1881606565,
Die Bedeutung dieser Industrie für unsere Landwihthschaft ist bereils im Abschnitt IJ. näher dargestellt worden. Die starke Pro—⸗ duktion von Zucker im Inlande hat die Preise gegen früher erheblich ermäßigt, und es ist der Zuckerverbrauch so gestiegen, daß, während derselbe vor 30 Jahren nur 5 Pfund für den Kopf der evölkerung betrug, gegenwärtig über 10 Pfund pro Kopf konsumirt werden. Während früher unsere Industrie hauptsächlich für den eigenen Konsum arbeitete, haben deutsche Zucker in den letzten Jahren auch bedeutenden Abfatz auf den ausländlschen Märkten errungen. Werden Ein und Ausfuhr des deutschen Zollgebiets auf Rohzucker reduzirt, so ergiebt sich folgendes Bild. Es war;
im Durchschnitt Einfuhr. Aus fuhr. für 1852 - 56 788,732 Ctr. 176,336 Ctr. 1857-61 263,455 , 81,470 , 1862-66 299,645 „ 285,409 , ide -= 135,575 or 667.
alläin für 13571 As g33 , 110634465 ,
Im Jahre 1871 sind etwa 21 Prozent der einheimischen Produktion ausgeführt worden, wobei zu berücksichtigen ist, daß sich die wirkliche Ausfuhrmenge noch etwas höher stellen dürfte, da vorstehend nur der⸗ jenige Zucker in Betracht gezogen worden ist, für welchen eine Aus⸗ , gewährt wurde. ;
c. Branntwein brennerei. Dieser Gewerbszweig wird haupt⸗ e, , auf den größeren Gütern als Nebenzweig der Landwirthschaft
etrieben. Von 53860 Brennereien, welche im Jahre 1871 im Gebiete der norddeutschen Staaten und in Südhessen im Betriebe standen befanden sich 6945 auf dem Lande. Von denselben sind 6,451,256 Scheffel Getreide und 36,0566 553 Scheffel Kartoffeln, außerdem er⸗ hebliche Mengen Melasse, Weintreber zc. verarbeitet worden. Die Branntweinsteuer⸗Kinnahme hiervon belief sich auf 14 252,666 Thlr., wovon indeß an Steuervergütung für exportirten Branntwein 2,569,411 Thlr. zurückgezahlt wurden, so daß sich der Nettoertrag auf, 11,663,255 Thlr. stellt. Für die hierbei in Betracht kommende Bevölkerung be— rechnet sich der Steuerertrag pro Kopf auf 11 Sgr. 8 Pf. und das Verbrauchsquantum an Branntwein (2 Sgr. Steuer — 1 Quart) auf 5363 Quart pro Kopf. Die stärkste Branntweinfabrikation haben in — die Provinzen Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen und Brandenburg, außerdem auch das Königreich Sachsen. Auch die süddeut⸗ schen Staaten haben eine große Zahl von Brennereien, von denen viele auf die Branntweinerzeugung aus Dbst eingerichtet sind. Die größeren Spritfa⸗ briken besitzen Abzugequellen nach vielen Orten außerhalb Deutschlands, die ihr nie versiegen werden, so lange der deutsche Sprit die Vorzüge vor Fabrikaten anderer Länder behauptet, welche ihm jetzt nachgerühmt werden. In dieser Beziehung mag u. a. erwähnt werden, daß von Berlin aus im Durchschnitt für 185761 jährlich 13, 136,418 Liter a 100 Prozent, im Durchschnitt für 1867/71: 21,121,583 Liter nach il der Schweiz, Großbritannien, Spanien ꝛc. versendet wor⸗ en sind.
4d. Bierbrauerei. Das Bier ist, ein uraltes deutsches Ge— tränk und die Herstellung desselben ist über ganz Deutschlaud ver⸗ breitet. In neuerer Zeit sind die früher beliebten übergährigen, aber wenig haltbaren Biere durch die bayerischen untergährigen Biere mehr und mehr verdrängt worden. Die Mehrzahl der größeren Betriebs⸗ anstalten ist jetzt nach bayerischer Art eingerichtet, und die Anwendung der Dampfkrafi bei der Bierbereitung hat immer größere Dimen⸗ sionen angenommen. Für Norddeutschland giebt die amtliche Statistik der Brauereien einen genauen Einblick in den Umfang des Betriebes derselben. Im Jahre 1871 belief sich die Gesammtzahl aller betrie⸗ benen gewerblichen Brauereien auf 10,218. Es befanden sich darunter al, welche über 2600 Gtr. def isn verfteuerten, 715 mit 1000 bis 2000 Ctr. und 47790 mit 109 bis 1600 Ctr, alle übrigen ver— arbeiteten weniger als 100 Ctr. Brauschroot. Der Betrag der Brau- malzsteuer belief sich nach Abzug der Bonifikationen auf 3,851,447 Thlr. oder 3 Sgr. I] Pf. pro Kopf. Nach diesem Ertrage berechnet sich das zur Bierbereitung verwendete Brauschroot auf 57777, 170 Ctr. und das daraus gewonnene Bier (150 Quart aus 1 Ctr. Brau⸗ chroot) auf 86s öög Quart oder 2967 Quart 43s Liter)
r jeden Kopf der Bevölkerung, In Preußen haben die Provinzen
randenburg, Sachsen. e nn und die Rheinprovinz starken Brauereibetrieb, auch das Königreich Sachsen und die Thüringischen Lande. Berlin besitzt einige 40 größere Etablissements, welche im
Betriebsjahre 187071 442,735 Ctr. Braumalz versteuert, seitdem aber ihre Produktion erheblich erweitert haben, nachdem die größeren Brauereien in die Hände von Aktiengesellschaften übergegangen sind. In Süddeutschland nimmt Bayern hinsichtlich des Umfanges seines Bramereibetriebes eine hervorragende Stelle ein; die Zahl der hier befindlichen Brauereien, von welchen einige in Nürnberg, Culmbach, Erlangen ꝛc. hauptfächlich für den Export arbeiten, beträgt über 5000 mit einer jährlichen Produktion von ca. 13 Millionen Eimern im Werthe von 8 Millichen Gulden. Auch in Württemberg, Baden und Hessen hat sich der Betrieb der Brauereien in den letzten Jahren gehoben, ebenso im Elsaß, wo Straßburg der Hauptsitz dieser Industrie sst. Der Export deutscher Biere nach dem Auslande ist erheblich ge⸗ stiegen, es hat aber auch die Einfuhr aus Oesterreich und England zugenommen. Es war 1860. 1866. 1871.
Einfuhr 10,187 Ctr. 79.426 Ctr. 125,981 Ctr.
Ausfuhr 108852 , 211466, 499,496 ,
e. Fabrikation von Tabak und Cigarren. Die alten Hauptsitze der deutschen Tabaksfabrikation sind Hamburg, Bremen, Göln, Duisburg, Magdeburg, Berlin und Leipzig. Mit dem zunehmenden Verbrauch von Tabak und Cigarren hat sich diese Industrie aber über ganz Deutschland ausgebreitet und Linen Ümfang erreicht, wie ihn kaum ein anderes Land besitzen dürfte. Wäh⸗ rend die Rauch und Schnupftabakfabrikation mehr und mehr in die Hände der Großindustrie übergegangen, da hier, die Maschinenarbeit die Handarbeit längst ersetzt hat, wird dagegen die Cigarrenfabrikatien vielfach auch im Kleinen mit Vortheil betrieben, und man findet jetzt selbst in den kleinsten Städten diesen Gewerbszweig, wesentlich aller⸗ dings nur für den lokalen Bedarf arbeitend. Die Bedeutung Dieser Industrie läßt sich aus dem Umstande erkennen, daß sie im Jahre 1861 bereits cirea 60 000 Personen, darunter 4z Frauen und Mädchen, beschäftigte; man wird die jetzt vorhandene Arbeiterzahl auf circa a0, G00 annehmen können, da gerade dieser Industriezweig während des letzten Dezenniums eine wesentliche Erweiterung erfahren hat. Es werden allfährlich weit über 1 Million Ctr. Rohtabak auf Rauch- tabak, Kautabak, Schnupftabak und Cigarren verarbeitet. Der über— wiegende Theil ber Fabrikate wird im Inlande konsumirt und berech= net sich der Vexbrauch, auf etwas über 3 Pfd. für jeden Kopf der Bevölkerung. Die größeren Tabaksfabriken in den 5 Bran⸗ denburg, Sachsen, . Rheinland, sowie in Bayern, Sachsen, Baden und Hessen haben aber auch starken Exyort und sind von den⸗ selben im Jahre 1871: 31,õ511 Ctr. Rauchtabak, 42,774 Ctr. Cigar⸗ ren und 82659 Ftr. Schnupftabak nach dem Auslande abgesetzt worden.
Schließlich sind von der Industrie der Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel noch zu erwähnen: Chokoladenfabriken mit den Haupt⸗ sitzen Berlin, Dresden, Magdeburg, Stuttgart 2c, welche im Jahre 1871 35,681 Ctr. Kakaobohnen zur Verarbeitung bezogen; Cichorien⸗ fabriken in Berlin, Magdeburg, Minden, Cöln, 5 2c. Mostrichfabriken in Düsseldorf, Erfurt, Nordhausen, Branden⸗ burg ꝛc.; Schaumwein fabriken in Frankfurt a. M., Grüneberg, Coblenz, Kreuznach, Würzburg, Dresden,, Stuttgart, . 23 Obstweinfabriken in Trier, Erfurt, Mühlhausen, im Nassaui⸗ schen und Rheinhesischen
3) Textil- und Bekleidungs⸗Industxie.. .
Die Herstellung von Wollen waaren hatte schon im Mittel⸗ alter eine hohe Bedeutung in Deutschland. Deutsche Tuche deckten nicht nur den eigenen Bedarf, sondera wurden auch in großen Mengen nach anddren europässchen Ländern und dem Orient abgesetzt. Die zu Ende des 16. Jahrhunderts in Deuischland ausgebrochenen Unruhen brachten aber diefen Gewerbszweig an den Rand gänzlichen Verfalles, aus dem er sich erst zu Anfang des 18. Jahrhunderts einigermaßen zu erheben vermochte, zu welcher Zeit die Wollenmanufaktur am Rhein, in Sächfen, Brandenburg. Westfalen, Hannover und Bayern wieder einige Aufnahme fand. Indeß wurden, um den Konsum Deutschlands zu befriedigen, noch zu Ende vorigen Jahrhunderts große. Mengen Wollenstoffe aus England, Frankreich und den Niederlanden eingeführt. Erst im laufenden Jahrhundert ist es der deutschen Wollenindustrie ge⸗ lungen, ihre frühere Bedeutung nicht blos auf dem. inländischen Markte, sondern auch im Auslande wieder zu gewinnen. Die Wollspinnereien sind fast überall mit den bewährtesten Ma⸗ schinenkonstruktionen versehen, auch die mechanische Weberei hät die frühere Handweberei immer mehr und mehr ver— drängt. Die inländische Wollproduktion, auf welche unsere Manufak⸗ tur früher allein angewiesen war, ist schon längst nicht mehr im Stande, den nöthigen Rohstoff zu liefern, und die Einfuhr fremder Schafwollen ist in fortwährender Zunahme begriffen. Die Mehr, einfuhr an solchen belief sich im Durchschnitt für 1851 55 auf 131,283 Ctr., 1856/60 auf 240 024 Ctr., 1861565 auf 350 839 Ctr., 1866/70 auf 536, 431 Ctr. und 1871 auf 648,593 Ctr. Das 6. zur Ver⸗ arbeitung kommende Wollquantum kann man auf etwas über 11 Millionen Centner schätzen, die einen Werth von 80 — 0 Millionen Thaler repräsentiren. . ;
Streichgarnspinnereien, die meist mit größeren Tuchfabriken ver— bunden, sind am stärksten in Preußen (der Rheinprovinz, Schlesien, Brandenburg), im Königreich Sachsen, Württemberg, Thüringen, Bayern, Elfaß, Baden vertreten und haben namentlich die 1heinischen und sächsischen Gespinnste hinsichtlich der Qualität hohe Anerkennung errungen. Sitze der Kammgarnspinnerei sind namentlich Rheinpreußen, Brandenburg, Schlesien, Sachsen, Thüringen und Bayern. Ungeachtet der Fortschritte, welche die deutsche Wollspinnerei gemacht, sind die Leistungen derfelben doch, nicht ausreichend, den innern Bedarf voll— ständig zu decken und findet immer noch eine ziemlich starke Einfuhr französischer und englischer Wollengarne statt.
Die Fabrikation von Tuchen hat ihren Hauptsitz in den Rhein— landen (Aächen, Burtscheid, Montjoie, Eupen, Düren, Stolberg, Lennep, Werden, Kettwig 2c, ferner in Schlesien (Görlitz, Sagan, Grünberg, Goldberg, Liegnitz z), in Brandenburg (Luckenwalde, Brandenhurg, Sommerfeld, Sorau, Finsterwalde, Forste ꝛc), in Sachsen (Burg, Langensalza, Zeitz, Wittenberg, Naumburg ze), ist aber auch in West⸗ falen, Hannover, Hessen⸗Nassau, sowie im Königieich Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, n ,, durch verschiedene bedeutende Ctablissements vertreten. Es ist hauptsächlich die Güte und Preis⸗ würdigkeit der Waaren, welche ihnen einen steigenden Ruf und Absatz nach allen Richtungen verschafft haben. Deutsche Tuche werden in teigenden Mengen nach Belgien, den Niederlanden, Oesterreich der Schweiz,
merika, Westindien, Japan, Ehina u. s. w. exportirt. Nicht minder bedeutend ist die Fabrikation von anderen wollenen Stoffen, Plüschen, Teppichen und Strumpfwaaren und sind an derselhen hauptsächlich die oben für Tuche genannten, Gebiete betheiligt. Eine bedeutende . hat die Fabrikation glatter wollener und halbwollener Zeuge im Könizreich Sachsen (Meerane, Glauchau, Zittau, Chemnitz, Reichenbach ꝛc, in Thüringen in Gera, in der Rheinprovinz Elber⸗ feld, Barmen, Rheydt, Glasbach *), in Württemberg (Reutlingen, Kirchheim ꝛc erreicht. Berlin zeichnet sich durch Herstellung wollener Strumpf- und Phantasieartikel aus und hat in, demselben bedeutenden Äbfatz nach dem In⸗ und Auslande. Der jährliche Umsatz dieser Branche, welche hier 15, 000 Menschen, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, beschäftigt, wird auf über 5. Millionen Thaler geschätzt. Auch in der Teppichfabrikation sind in neuerer Zeit bedeutende Fortschritte gemacht, und es ist unserer Industrie gelungen, das Vorurtheil, welches vielfach gegen das deutsche Fabrikat zu herrschen schien, immer mehr zu beseitigen und diesem Artikel auch auf den ausländischen Märkten einen immer größeren Absatz zu erringen. Die deutsche Teppichfabri⸗ kation ist namentlich in Bezug auf die . der Farben und das Gefällige der Zeichnung der französischen Indu trie ebenbürtig geworden. Wie sich Ein⸗ und Ausfuhr von Wollengarn und Wollenwaaren
1 . gestaltet haben, läßt folgende vergleichende Uebersicht ersehen: Wollengarn. Wollenwaaren aller Art. 1860. 1866. 1871. 1860. 1866. 1871. t Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Ctr. Einfuhr . 147,769 195,927 392,887 30, 8566 38,630 16233823 Ausfuhr . 30766 40337 106390 231,203 268,331 396,808
Weltausstellung 1873 in Wien.
Wien, 12. August. W. T. B.) Der volkswirthschaft⸗ liche Kongreß hat in Betreff der heute erörterten Fragen der Konkurrenz verschiedener Frachtführer auf dem Schienenwege und des Wagenraum⸗ und Kollitarifs auf den Antrag des Referenten Dr. Dorn folgende Resolution angenommen;
Die Anlegung verschiedener Eisenbahnschienenwege zwischen den nämlichen Endpunkten wird entbehrlicher, wenn es gelingt, eine Kon⸗ kurrenz auf demsel ben, Schienenwege herbeizuführen. Für eine Prin zipielle Reform im Eisenbahnwesen ist ferner die Trennung der Trak— lion und Spedition von der Unterhaltung und Bewachung des Schienenraumes nothwendig. Der einfachste Weg, die Konkurrenz im Frachtverkehr herbeizuführen ist die Einführung des in Elsaß-⸗Loth⸗ ringen bereits bestehenden Wagenraum- und Kellitarifs. Die Ver⸗ kehrsfreiheit auf den Schienenstraßen ist im Interesse des Fortschritts anzustreben.
Wien, 13. August. (W. T. B.). Der volkswirthschaft⸗ liche Kongreß berieih in seiner heutigen Sitznng über die Woh— nungsnoth und nahm eine von Sax beantragte Resolution an, wonach die Anlage von Familienhäusern nach dem Cottagesystem auf billigem Terrain in der Umgebung der Städte und die Verbindung derselben mit den Städten mittelst ausgiebiger Kommunikationsmittel, sowie die Unters:ützung solcher Anlagen durch den Staat und die Gemeinde empfohlen werden. Eine demnächst beantragte Resolution, betreffend die Klagbarkeit von Börsendifferenzen, wurde von der Tagesordnung abgesetzt, dagegen die ständige Deputation beauftragt, die Frage bezüglich der Börsengeschäfte zu prüfen und dieselbe auf die Tages⸗ ordnung des nächstjährigen Kongresses zu setzen. Morgen findet die letzte Sitzung statt.
Ueber die Heilstätte der Frau Marie Sämon in Losch⸗ witz giebt der soeben erschienene erste Jahresbericht interessante Daten, aus welchen hervorgeht, daß in Folge der warmen Theilnahme, welche der im Herbst 1871 an die deutschen Frauen gerichtete Aufruf um Beihülfe zur Errichtung einer Heilstätte für deutsche Invaliden in ganz Deutschland und bei vielen außerhalb der Grenzen d ssel ben le⸗ benden Deutschen gefunden, bis Ende März d. Is, bei der Central⸗ Sammesstelle in Dresden (Kommerzien-Rath Koechne), bei der Frau Simon selbst und bei den verschiedenen Sammelstellen in Summa N, II4 Thlr. eingegangen waren. Außerdem wurden vom deutschen Central-Komite in Berlin 2090 Thlr, bewilligt; auch gingen von meh— reren Seiten noch werthvolle Geschenke an Zimmereinrichtungen, Wein, Waͤsche ꝛc. sowie ca. 190 Thlr. extra fuͤr die Wirthschaftskasse der Heilstatte ein. Im April 1872 erfolgte die Eröffnung derselben auf dem dazu angekauften Grundstück, und wurden vom 23 April 1872 bis ebendahin 1873 in der Heilstätte 32 Kranke mit 3173 Ver— pflegungstagen behandelt, von denen 21 dem Militär⸗, 11 dem Civil⸗ stande angehörten. Unentgeltlich wurden 153 Militärs mit 1450 Tagen verpflegt. Gleichzeitig wurden im ersten Jahre auch bereits 9 Schü⸗ lerinnen der Krankenpflege in die Anstalt genommen.
Bäder⸗Statistik.
Personen. Aachen bis 6. August (incl. Passanten)... . 133422 Baden (Aargau) bis 9. Augustt. . 3,746 Baden bei Wien bis N. Juli... . 6,933 Babenweil ler e 16 Jah- , 722 Burtschetb bis 6. Wan 8 d biss ,,, 15,463 Eharlottenbrunn bis 3. August .... . 1,306 Ser berg bin doe gal . Granz bis i nnn Guß din big 1. ugustttt-⸗·. 6 Sdiegengn biz i ni 49 Fgilen n gn Si ler b B , Franzensbad bis 7. August. . . 6331 Ga st ein (Wildbad) bis 1. August.—.. . . 1,771 Gleichenberg bis 6. August .. . 25675
Gn mm, , 900 ö arz burg (Juliushall) bis 29. Juli.. 36446 ern ,, ee, 1,100 ö,, .. ohannishad bis 6. August.. .. 1425
Ischl bis 30. Juli ;
. uli! , 562 Fifsingen bis 5. Nugustttt ... 7166 w Frenznach biz Sh. Full! 56699 JJ Lippspringe bis 29. Juli; JJ
Marienbad (Böhmen bis J. August! . 665 , ü n ,,
J Neukuhren bis l. 361 — JJ 947 Norderney big J. Augussttꝛ. . 303 8 nh anf n n ,,,, . n . , 9, 107 Keichenh all biz 3. August. . 3731 k Salzbrunn bis 6. Augustts... . . 24199 Saßnitz bis 1. Angusll. 796 Schande 1 Schlangenbad bis 10. Juli w 804
So den bis 3. August .. Kö 2,693 Swinemünde bis 31. Juli! . 14846 Teplitz-Schöngu bis 7. August (inel. Passanten). 26, 196 War mbrunn bis 1. August.... . 2020
Wiesbaden bis 1. August. ... . . 34.435 Wildungen bis 6. JI G , 1601 w
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kesseh. Druck: H. Heiberg.
Zwei Beilagen (einschließlich der Börsen⸗Beilage).
M 191.
Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Donnerstag, den 14. August
Inseraten Expedition des Aeutschen Reichs Anzeigers
und ö Preuhischen Staats- Anzeigers:
Berlin, Wilhelm⸗Straße Rr. 32.
1. Stedbriefe und Unterfuchungs⸗Sachen. 2. Handels⸗Register.
3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
ER
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Arbeiter Jahn aus Manschnow bei Landsberg an der Warte, welcher noch im Juli cr. hier in Ketzin als Ziegeleigrbeiter beschäftigt war, ist die gerichtliche Haft wegen Wider⸗ standes gegen die Staatsgewalt aus S. 113, 115, 116 des Strafgesetzbuchs beschlofsen worden. Seine Verhaftung hak nicht ausgeführt werden können. Es wird daher ersucht, auf den 2c. Jahn zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an unsere Gefängniß⸗Inspektion abzuliefern. Potsdam, den 8. August 1875.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung. J.
Der Handarbeiter Heinrich Schulz, nach eigener Angabe aus Bautzen gebürtig, wo er äber unbekannt ist, etwa 23 Jahre alt, 5. 1“ groß, gesetzter Statur, blond, mit auffallend . Zähnen, über dem lin⸗ ken Auge und in der linken Hand Narben tragend, hat sich zu Anfang des Juli cr. unter dem dringen⸗ den Verdachte von hier entfernt, 1 Kostwirth wei schwarze Tuchröcke, eine blaue Tricotmütze, acht . eine weiße Piqusweste, ein Tischtuch, ein Beitttuch, zwei Kissenbezüge und etwas baares Geld gestohlen zu haben. Es wird gebeten, densel⸗ ben anzuhalten und davon hierher Mittheilung zu machen. Bielefeld, 11. August 1873.
Der Staatsanwalt.
Handels⸗Register.
Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin.
Zufolge Verfügung vom 12. August 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 6819 die hiesige Handlung in Firma: Ph. Leon & Sohn vermerkt steht, ist eingetragen; ö Der Kaufmann Gustav Herrmann in Berlin ist in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Edmund Leon in Berlin als Handelsgesellschafter einge⸗ treten und die nunmehr unter der Firma Ph. Leon L Sohn bestehende Handelsgesellschaft un⸗ ter Nr. 4580 des Gesellschaftsregisters einge⸗ tragen. ⸗ Die Gesellschaster der hierselbst unter der Firma: Ph. Leon & Sohn am 1. April 1873 begründeten Handelsgesellschaft sind die Kaufleute: 1) Edmund Leon, 2 Gustav Herrmann, Beide hier. . . Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4680 eingetragen worden.
In unser Firmenregister ist Nr. Tö57 die Firma: S. Levi jumr. und als deren Inhaber der Kaufmann Salomon Levi hier . (jetziges Geschäftslokal: Poststraße 13) eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4597 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Reinhold & C. L. Schultze r. vermerkt steht, ist eingetragen: . Die Gefellschaft ist durch gegenseitige Ueber einkunft aufgelöst. Der Färbermeister Carl hilipp Ludwig Schultze in Berlin setzt das andelsgeschäft Unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. Jö58 des Firmenregisters. Demnaͤchst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7558 die Firma ö & C. L. Schultze zr. und als deren Inhaber der Färbeimeister Carl Phi⸗ lipp Ludwig Schultze hier eingetragen worden. Dem Leopold Emil Ernst Pasch hier ist für vorgenannte . Prokura ertheilt und ist dieselbe in unfer Prokurenregister unter Nr. 260 eingetragen worden.
In unser Gesellschafsregister, woselbst unter Nr. Aöz die Handelsgesellschaft in Firma: Gebr. Stein ( Düsseldorf) vermerkt steht, ist eingetragen: . . Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der . August Stein zu Düsseldorf setzt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. T5659 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. I5b die Firma: . Gebr. Stein (Düsseldorf) mit ihrem Sitze zu Düsseldorf und einer Zweignieder⸗ lassung in Berlin und als deren Inhaber der Kauf⸗ en,. August Stein zu Düsseldorf eingetragen orden. Berlin, den 12. August 1873. Königliches Staytgericht. Abtheilung für Civilsachen.
2
Handelsregister.
In unser Gesesschaftsregister ist heute eingetragen: Colonne 1. Laufende Nummer; 506. GColonne 2. Firma der Gesellschaft:
Pommersche r . Colonne 3. Sitz der Gesellschaft: Stettin.
4. Verkäufe, Verpachtungen, Submisstonen ꝛc.
Deffentlicher Anzeiger.
1873.
5. Verlocsung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
6. Industrielle Etablissements, Fabriken u. Großhandel.
J. Verschiedene Bekanntmachungen. E
nserate nimmt an dig autgrisirte Annoncen⸗Expedition von
olf Mosse in Berlin, Leipzig, gamburg, Frank-
furt a. M., Greslan, galle, Nrag, Wien, Mun nnrnberg, traßburg, Aurich und K
8. Literarische Anzeigen 5. Familien⸗Nachrichten.
Colonne 4. Rechtsverhältnisse der Ge⸗
ell scha itz .
Die Gesellschaft ist eine Aktien ⸗Gesellschaft,
gegründet auf das Statut vom 27. Juni 1873,
notariell vollzogen am 1. August 1873.
Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Behauung, Verwaltung und Veräußerung von Grund⸗ stücken, sowie die Anlage von, für das Unternehmen erforderlichen, Fabriken resp. deren Erwerb, Verwal⸗ tung und Veräußerung. ö
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt 300 000 Thaler oder 900600 Reichsmark. Dasselbe besteht in 1590 Stück Stammaktien zu je 190 Thaler oder 300 Reichsmark und in 1500 Stuck Stamm ⸗-Priori- tätsaktien zu je 100 Thaler oder 300 Reichsmark. Die Aktien lauten auf den Inhaber. Die 150,000 Thaler Stamm⸗Prioritätsaktien und 50, 000 Thaler von den Stammaktien sind al pari vertragsmäßig von den Verkäufern auf das Kaufgeld der Grund⸗ , übernommen, mit deren Erwerb der Geschäfts⸗
etrieb begonnen wird.
Eine Erhöhung des Grundkapitals bis zum Gesammtbetrage von einer Million Thaler kann auf Beschluß des Aufsichtsraths erfolgen.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen, von Seiten der Gesellschaftsorgane gelten für gehörig publizirt, wenn sie einmal in
I) die 2stsee⸗Zeitung zu Stettin,]
2) die Neue Stettiner Zeitung zu Stettin,
3) die Oder -Zeitung zu Stettin,
4) die Stettiner Zeitung zu Stettin,
5) die National⸗Jeitung zu Berlin,
6) die Berliner Börsen⸗Zeitung zu Bꝛrlin, J) Salings Börsenblatt zu Berlin, eingerückt werden. Die Berufung zu den ordentlichen und außerordent⸗ lichen Generalversammlungen erfolgt durch einma⸗ lige Bekanntmachung, welche mindestens drei Wochen und höchstens zwei Mongte vor dem anberaumten Termine in den Gesellschaftsblättern veröffentlicht sein muß. Fehlt es in dreien der Blätter an der bestimmten dreiwöchentlichen Frist, so hat dies auf die Gültigkeit der Berufung keinen Einfluß.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern. Diese sind entweder angestellte Direktoren oder Mitglieder des Aufsichts⸗ raths, welche in Folge der Wahl zum Vorstande und ihrer Annahme für die Dauer der Funktionirung 39 J aus dem Aufsichtsrathe aus⸗ scheiden.
Der Aufsichtsrath entscheidet über die Art der Zusammensetzung des Vorstandes und die Zahl der Vorstandsmitglieder.
Alle, Urkunden und Erklärungen des Vorstandes sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie mit der Firma der Gesellschaft:
„Pommersche Bau⸗Gesellschaft / unterzeichnet sind, und die eigenhändige Unterschrift des Vorstandes resp. dessen Stellvertreters, oder, wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, zweier Vorstandsmitglieder oder eines Vorstandsmit⸗ gliedes und eines vom Aufsichtsrathe notariell zur Mitzeichnung der Firma per procura ermächtigten Gesellschaftsbeamten, welcher seiner Namensunter⸗ schrift einen die Prokura andeutenden Zusatz beizu⸗ fügen hat, oder endlich in jedem Falle, der Vorstand mag aus einem oder mehreren Mitgliedern bestehen, zweier vom Aufsichtsrath notariell zur Mitzeichnung der Firma per procura ermächtigten Gesellschafts—⸗ beamten tragen.
Das zeitige einzige Mitglied des Vorstandes mit der Bezeichnung „Direktor“ ist der Premier-Lieutenant . Diensten
Louis von Bolschwing zu Belgard.
Das notarielle Statut vom ,. 1873 be⸗ findet sich Band 45 Blatt 1 flg. des Beilagebandes zum Gesellschaftsregister.
Das Statut kann jederzeit in unserem Bureau VlIb. eingesehen werden.
Stettin, den 8. August 1873.
Königliches See⸗ und Handelsgericht.
In das Firmen- und Gesellschaftsregister des unter
zeichneten Gerichts ist eingetragen:
1) in das Firmenregister bei Nr. 124 der Firma Julius Namokel zu Rawitsch . die Firma ist erloschen“
2) in das Gesellschaftsregister unter Nr. 18 die seit dem 28. Juli 1873 bestehende Handelsgesellschaft Namokel et Comp. zu Rawitsch.
Die Gesellschafter sind:
a. der Kamm fabrikant Julius Namokel zu Rawitsch,
b. der Kaufmann Adolf Brie daselbst,
e. der Kaufmann Jacob Salomon zu Strzelng.
Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten, steht nur dem Kaufmann Adolf Brie und dem Kaufmann
Jacob Salomen zu; jedoch sind auch diese nicht be⸗
fugt, Wechsel für die Gesellschaft zu geceptiren oder
für dieselbe Bürgschaft irgend welcher Art einzugehen. Die Eintragungen sind zufolge Verfügung vom 5. d. M. am selbigen Tage erfolgt. Rawitsch, den 6. August 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
In unserm Gesellschaftsregister ist sub Nr. 5, wo⸗ selbst die Firma , . von Veltheim zu Ostrau eingetragen steht, heute Folgendes eingetragen worden: Der Rittergutsbesitzer Ludolph von Veltheim in Sstrau ist am 1. Juli 1875 aus der Gesell— schaft ausgetreten. Von diesem Zeitpunkte ab ist
der Amtmann Louis Jaentsch in Ostrau alleiniger Inhaber der Firma. Delitzsch, den 5. August 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
In unserm Prokurenregister ist zufolge Verfügung vom heutigen Tage Folgendes eingetragen worden: Nr. 8. Bezeichnung des Prinzipals: Amtmann Louis Jaentsch in Ostrau; Bezeichnung der Firma, welche der Prokurist zu zeichnen bestelllt ist: Zuckerfabrik von Veltheim. Ort der Niederlassung: . Ostrau. Verweisung auf das Firmen- oder Ge— sellschaftsregister: Die Firma Zuckerfabrik von Veltheim ist ein⸗ getragen unter Nr. 5 des Gesellschaftsre zisters. Bezeichnung des Prokuristen: Landwirth Louis Jaentsch jun. Delitzsch, den 5. August 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Bekanntm ach un g.
In unser Gesellschaftsregister ist zufolge Verfü⸗ gung vom J. August 1873 am 8. desselben Monats unter Nr. 48 die Firma A. Uhde mit dem Sitze in Schönebeck eingetragen:
Die Gesellschafter sind:
a. der Kaufmann Carl Uhde, b. der Kaufmann Theodor Doelecke zu Schönebeck.
Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1873 begonnen.
Gr. Salze, den H. August 1875.
Königliche Kreisgerichts-Depntation.
Be kanntm ach ung.
Die dem Buchhalter Carl Uhde in Schönebeck für die Firma A. Uhde daselbst ertheilte, unter Nr. 12 des Prokurenregisters eingetragene Prokura ist er⸗ loschen. Eingetragen zufolge Verfügung vom 7. August 1873 am 8. desselben Monats.
Gr. Salze, den . August 1833. Königliche Kreisgerichts⸗-Deputation.
Bekanntmachung. In dem Firmenregister des unterzeichneten Ge⸗ richts ist die daselbsi unter Nr. 129 verzeichnete
Firma: . A. Uhde zufolge Verfügung vom 7. August am 8. August 1873 gelöscht. Gr. Salze, den 7. August 1873. Königliche Kreisgerichts⸗-Deputation.
Bekanntmachung.
In unser Genossenschaftsregister ist zufolge Ver— fügung vom 8. August d. J. bei der unter Nr. J eingetragenen Genossenschaft „Vorschuß · Verein zu Reuhaldensleben“ Folgendes eingetragen:
An Stelle des Stadt⸗Sekretärs Schulle ist als interimistischer Kassirer der Rathmann Karff zu Neuhaldensleben getreten.
Neuhaldensleben, den 8. n in 1873.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
In unser Firmenregister ist zufolge heutiger Verfü⸗
gung heute eingetragen worden:
Nr. 141. Firmainhaber: Joseph Schulte zu Meg⸗ gen. Ort der Mederlassung: Meggen. Firma: Zos. Schulte.
Nr. 142. Firmainhaber: Mühlenbesitzer Heinrich Rinscheid zu Bilstein. Ort der Nieder⸗ lassung: Bilstein. Firma: H. Rinscheid.
Nr. 143. Iirmain haber: Lohgerber i. Besitze Franz Anton Belke zu Grevenbrück. Ort der Niederlassung: Grevenbrück. Firma: F. A. Belke.
Olpe, den 14. August 1313.
Königliches Kreisgericht.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 1323 des hiesigen Handels⸗ (Gesellschafts Registers, woselbst die Handels⸗Gesellschaft unter der Firma:;
„Wilh. Hellersberg K Cie.“ ; in Cöln und als deren Geseüschafter die daselbst wohnenden Kaufleute Wilhelm Hellersberg und Anton Heinrich Kolvenbach vermerkt stehen, heute die Ein tragung erfolgt, daß der Kaufmann Anton Heinrich Kolvenbach aus der Gesellschaft ausgeschieden ist und der Kaufmann Wilhelm Hellersberg das Geschäft mit Uebernahme von allen Aktiven und Passiven für seine Rechnung unter der bisherigen Firma am hie⸗ sigen Platze fortsetzt. .
Sodann ist unter Nr. 2540 des Firmenregisters der Kaufmann Wilhelm Hellersberg in Cöln als Inhaber der Firma:
„Wilh. Hellersbach & Cie.“ heute eingetragen worden.
Cöln, den 9. August 1873. .
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 1348 des hiesigen Handels- (Gesellschafts⸗) Registers, woselbst die Han⸗ deltaesenss unter der Firma: ;
„B. W. Oestermann & Cie...
in Cöln und als deren Gesellschafter die daselbst wohnenden Kaufleute Bernhard Wilhelm Oester⸗ mann und Mathias Kirch vermerkt stehen, heute die Eintragung erfolgt, daß der Kaufmann. Mathias Kirch aus der Gesellschaft ausgeschieden ist und der Kaufmann Bernhard Wilhelm Oestermann das Ge⸗ schaͤft mit Uebernahme von allen Aktiven und Pas— siven für seine Rechnung unter der bisherigen Firma am hiesigen Platze fortführt.
Sodann ist unter Nr. 2541 des Firmenregisters der Kaufmann Bernhard Wilhelm n, in Cöln als Inhaber der Firma:
B. W. Oestermann & Cie.“ heute eingetragen worden.
Cöln, den 9. August 1873.
Der , , eber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 466 des hiesigen Handels (Prokuren⸗ Registers vermerkt 52 daß die von der in Cöln mit Zweignieder lassungen zu Staßfurt und Kalk bestehenden Handelsgesellschaft unter der Firma:
n wWVorster & Grüneberg,“ dem in Cöln wohnenden Hermann Henninger früher ertheilte Prokura erloschen ist. ö . öln, den 9. August 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 820 des hiesigen Han— dels (Prokuren) Registers heute , Daß die von dem in Cöln wohnenden Kaufmanne Julius Vorster für seine Handelsniederlassung daselbst unter der Firma:
. „Zul. Vorster⸗ den in Cöln wohnenden Anton Krusius und Kunrat Abel früher ertheilte Kollektip⸗Prokura erleschen ist. Sodann ist in demselben Register unter Nr. 942 heute die Eintragung erfolgt, daß der Kaufmann 2c. Vorster für seine obige Firma den in Cöln woh— nenden Anton Krusius und Carl Breusing Kollektiv⸗ Prokura ertheilt hat. Cöln, den 9. August 1873. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Weber.
Der Kaufmann Michael Joseph. Simons in Leutherheide ist am 9. April 1873 mit Tode abge⸗ gangen und hierdurch die zwischen demselben und seinem Sohne Gottfried Simons, Kaufmann da⸗ selbst, unter der Firma M. J. & G. Simons mit dem Sitze in Leuterheide crrichtete offene Han⸗ delsgesellschaft aufgelöst worden. Zufolge Verein⸗ barung der Betheiligten ist das ganze Geschäft dieser aufgelösten Gesellschaft mit allen Aktiven und Pas⸗— siven, sowie der Befugniß, die Firma beizubehalten, auf den überlebenden Gesellschafter Gottfried Simons vom besagten 9. April 873 ab übertragen worden. Dieser setzmu das auf ihn übergegangene Geschäft unter der bisherigen Firma M. J. & G. Simons fort und hat seiner ohne besonderes Geschäft bei ihm wohnenden Ehefrau Caroline, geb. Spielmans, die Ermächtigung ertheilt, die gedachte Firma per pro- cura zu zeichnen. Auf vorschriftsmäßige Anmeldung wurde Vorstehendes am heutigen Tage bei Nr. 306 des Handelsgesellschafts- und resp. sub Nr. 2098 des Firmenregisters, beziehungsweise die ertheilte Prokura sub Nr. 265 des Prokurenregisters des hiesigen Kö— niglichen Handelsgerichtes eingetragen.
Crefeld, den 12. August 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Enshoff.
Auf Grund der erfolgten Anmeldung der Bethei⸗ ligten ist heute bei Nr. 36 des Handels⸗Gesellschafts⸗ registers des hiesigen Königlichen Handelsgerichtes, woselbst die offene Handelsgesellschaft sub firma: Carl Pesch C Sßendorff mit dem Sitze in ECre— feld eingetragen ist, vermerkt worden, daß diese Ge⸗ sellschatt vereinbarungsgemäß unterm heutigen Tage aufgelöst, deren Firmg erloschen und das ganze Ge⸗ schäft derselben mit allen Aktiven und Passiven auf den bisherigen Mitgesellschafter Carl Pesch, Kauf⸗ mann, in Crefeld wohnhaft, übertragen worden ist. Zugleich wurde Letzterer Sub Nr. 2099 des Handels⸗ (Firmen⸗) Registers des hiesigen Königlichen Handels= gerichtes als Inhaber der zum Zwecke der Fortsetzung des auf ihn uͤbergegangenen Handelsgeschäftes ange—⸗ nommenen Firma Carl Pesch eingetragen.
Crefeld, den 12. August 1373.
Der Han delsgerichts⸗Sekretär. Enshoff.
In das Handels- (Firmen Register des hiesigen Königlichen Handelsgerichtes wurde am heutigen Tage sub Nr, 2100 auf Grund seiner Anmeldung eingetragen. Der Kaufmann Joseph Oßendorff, in Crefeld wohnhaft, als Inhaber der Firma Jos. Oßendorff Steph. Sohn daselbst.
refeld, den 12. August 1873.
Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Enshoff.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
xcco! Suhhastations⸗Patent.
Das den Erben des Ackerbürgers Friedrich Wil⸗ helm Mertens gehörige, in Teltow 1 im ,, von diesem Orte Band J. Nr. 20 Blatt 96 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll auf Antrag der Beneficial⸗Erben
den 18. Oktober 1373, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 16, im ö der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, ind dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags
den 20. Oktober 1873, Vormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗