1873 / 200 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Aug 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachung.

Königliche akademische nn für Mu sik

zu Berlin.

Abtheilung für ausübende Tonkunst.

Mit dem 4. Oktober werden in die bei genannter Anstalt errichtete und von dem Vorsteher der Gesangsklasse Herrn Adolph Schulze geleitete 3 neue Schüler und Schülerinnen aufgenommen, auch solche, welche die Musik nicht zu ihrem Beruf erwählt haben. :

Die Eleven der Chorfchule erhalten zwei Mal in der Woche Unterricht im Gesang; an einer Stunde nehmen nicht mehr als vier Eleven Theil. Außerdem findet wöchentlich ein Mal eine Gesammt⸗Chorübung statt. 7.

Das Honorar beträgt jährlich 20 Thaler und ist in halb⸗ jährlichen Raten pränumerando zu zahlen. . ;

Die Anmeldungen sind schriftlich protofrei bis spätestens am Tage vor der Aufnahmeprüfung, welche für die Aspi⸗ ranten der Chorschule am 4. Oktober, Morgens 10 Uhr, ab⸗ gehalten wird, an das Secretariat der Abtheilung für aus⸗ uͤbende Tonkunst, Königsplatz Nr. 1, zu richten.

Berlin, den 26. Juli 1873.

Der Direktor der Abtheilung: Professor Joseph Joachim.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Kanzlei⸗Diätarius Jähne ist zum Geheimen Kanzlei⸗ Sekretär im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ernannt worden. .

Dem Ingenieur Peter Barthel zu Frankfurt a. M. ist unter dem 22. August d. J. ein Patent

aus eine Sohlen⸗Nähmaschine für umgewendete Schuhe, so⸗ weit dieselbe nach der vorgelegten Zeichnung und Beschrei⸗ bung als neu und eigenthümlich erkannt ist, ü auf drei Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten. . Dem Wasserbaumeister Friedrich Wilhelm Schmidt in Cassel ist unter gleichzeitiger Ernennung zum Meliorations⸗ Bauinspektor die bisher kommissarisch von ihm verwaltete Me⸗ siorations⸗Bauinspektorstelle für die Provinz Hessen⸗Nassau de⸗ finitiv verliehen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschul den. Bekanntmachung vom 14. Juni 1873, betreffend die Nieder⸗ legung der im Jahre 1872 durch die Tilgungsfonds eingelösten

Staatsschulden⸗Dokumente. ö. (Ist der heutigen Nummer dieses Blattes beige fügt.)

Angekommen: Der General-Auditeur der Armee

Fleck aus Cassel.

Nachricht über die Prüfung der Handarbeitslehrerinnen. Die Anmeldung zu der in den Monaten Mai, und September jeden Jahres stattfindenden Prüfung der Handarbeitslehrerinnen er⸗ 6 in den Monaten April resp. August jeden Jahres bei, dem Kö⸗ niglichen Provinzial⸗Schulkollegium zu Berlin unter Beifügung fol⸗ gender Schriftstücke: H eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes, w 2) eines Zeugnisses des hiesigen Königlichen Polizei-Präsidiums über tadellose Führung, ; . 3) des Zeugnisses eines Geistlichen über sittliche Befähigung zum Lehrberuf. .

Bei Ablegung dieser Prüfung haben diejenigen, welche die Be— fähigung für den Handarbeitsunterricht in Mittel- und höheren Töch- terschulen zu erlangen wünschen, ) ein seibstgefertigtes, schulgerecht genähtes Mannsoberhemd, 2) ein Frguenhemd, 3) ein Paar selbstge⸗ stricke Strümpfe, 4 ein Tuch mit Buchstaben, sowohl in Kreuzstich als gestickt, und 5) ein Stopftuch mit einer gewöhnlichen Leinwand- und einer Köperstopfe vorzulegen.

Solche Personen, welche nur die Qualifikation für den Unterricht in hiesigen Gemeinzeschulen nachsuchen, haben I) ein Frauenhemd, 2 ein Mannsehemd (nicht Oberhemd) von gröberer Leinwand, 3) ein Paar Senne mit den nöthigen Ausbesserungen, als Hackeneinstricken, I) ein Zeichentuch, jedoch nur mit einem Alphabet und den 10 Zif— fern, 5) eine einfache Leinwandstopfe vorzulegen.

Die Arbeiten sind nicht ganz zu, vollenden, damit noch etwas unter Aufsicht zu fertigen übrig bleibt.

Am Tage der Prüfung ist eine Examinationsgebühr von 1 Thlr.

zu entrichten. Direkter Merget. Unter Bezugnahme auf vorgedruckte Nachricht bringen wir hier— mit zur Kenntniß, daß wir zur Prüfung der Handarbeitslehrerinnen, welche in öffentlichen Schulen Unterricht zu ertheilen beabsichtigen, einen Termin auf Donnerstag, den 18. Septem ber d. J. anberaumt haben und daß wir zu diesem Termine nur Anmeldungen berücksichtigen können, welche bis zum 8. September bei uns einge⸗ gangen sind. Berlin, den 19. August 1873. Königliches Provinzial-Schul⸗Kollegium. Pr. Gandtner.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. August. Se. Majestät der Kaiser und König haben auf die erfolgte Meldung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Württemberg, kom⸗ mandirenden Generals des Garde⸗Corps, von der stattgehabten feierlichen Einweihung des den Gefallenen des Garde ⸗Corps auf dem Schlachtfelde von St. Privat la Montagne errich⸗ teten Denkmals, das nachstehende Telegramm an Höchstdenselben zu richten geruht:

Indem Ich für die telegraphische Mittheilung über die Ein— weihung des Denkmals der Garde bei St. Privat Meinen Dank hiermit ausspreche, freue Ich Mich, daß nunmehr auf lange Zeit hin das Andenken an den Ruhm Meiner Garden auf jenem mit dem Blute derselben getränkten Schlachtfelde gesichert, wie der Dank für deren heldenmüthige Hingebung und Ausdauer nie in Meinem Herzen erlöschen wird.

Wilhelm.

Dieser Allerhöchste Gnadenbeweis ist durch Tagesbefehl zur Kenntniß des Garde⸗Corps gebracht worden.

Se. Majestät der Kaiser und König haben zu genehmigen geruht, daß zur Bestreitung der Kosten der in der

findenden diesjährigen Versammlung deutscher Natur⸗ forscher und Aerzte ein Beitrag von 1000 Thlr. aus Staats⸗

mitteln gewährt werde.

des Königs Majestät genehmigt, daß der 5. 4 des Regle⸗ ments über die Civilversorgung und Civilanstellung der Militär⸗ personen des Heeres und der Marine vom Feldwebel abwärts in nachstehender Weise modifieirt werde:

wärter hinsichtlich der Reihenfolge ihrer Anstellung im Civil⸗ dienste, wie folgt, unter sich:

i,, 2) die Inhaber des Civilanstellungsscheins. Inner⸗

Unteroffiziere, welche nach mindestens achtjähriger Dienstzeit aus⸗ geschieden sind, zu berücksichtigen. Reihenfolge der Militär⸗Anwärter nach der Zeit der Anmeldung zu einer Stelle, bei gleichzeitiger Anmeldung nach der Länge der militärischen Dienstzeit.“

haben diese Bestimmung dem Bemerken zur

nach zs ; diejenigen Anwärter festgestellt ist, Qualifikation zur Seite steht.

Mittelst Allerhöchsten Erlasses vom J. April d. J. haben

„Bei vorhandener Qualifikation rangiren die Militär -An⸗

I) die Inhaber des Civilversor⸗

alb der Inhaber des Civilversorgungsscheins sind zunächst Im Uebrigen richtet sich die

des Innern und der Finanzen den Königlichen Regierungen mit Kenntnißnahme und Nachachtung mit⸗ getheilt, daß die neue Reihenfolge ebenso wie die bisherige 3. 9, 21 des Reglements vom 16120. Juni 1867 nur für denen unter sich die gleiche

Die Minister

Morgen beginnen bei Pots dam die Brigade⸗Uebun⸗ gen der 1. Garde⸗Infanterie⸗Brigade und der 27. Garde⸗ Kavallerie⸗Brigade, welche bis zum 30. August er. währen; an den letzten 3 Tagen finden diese Uebungen unter Theilnahme von Artillerie statt.

Am Sonnabend trafen die Fourier⸗Kommandos des 4. Garde⸗Regiments zu Fuß und 5. Garde-Grenadier⸗ Regiments Königin Elisabeth von Spandau hier ein, um die Quartiere für die morgen hierselbst einrückenden Regi⸗ menter vorzubereiten.

Der General⸗Lieutenant und Inspecteur der Gewehr⸗ fabriken Wolff hat sich in dienstlichen Angelegenheiten nach Danzig begeben.

Der General⸗Major und Commandeur der 3. Garde⸗ Infanterie-Brigade Knappe von Knappstaedt ist von Metz wohin sich derselbe zur Einweihung des den Gefallenen des Garde⸗Corps bei St. Privat errichteten Denkmals begeben hatte hierher zurückgekehrt.

Der Fürstlich rumänische Oberst und General⸗Direktor des rumänischen Kriegs-Ministeriums Vicomte de Gramont ist hier eingetroffen.

Einer Bekanntmachung der Aeltesten der hie⸗ sigen Kaufmannschaft zufolge, bleibt wegen der am 2. September er. stattfindenden National- und Enthüllungsfeier die Börse an diesem Tage geschlossen.

Bayern. München, 21. August. Heute Abend 9 Uht treffen mittelst Extrazuges auf der Reise von Darmstadt nach Hohenschwangau die Königin⸗Mutter und die Prinzessin darl von Hessen mit Gefolge in Anspach ein. Die Hohen Damen werden zweitägigen Aufenthalt im Hotel zum Stern nehmen, am Freitag der Diakonissenanstalt in Neuendettelsau einen Besuch abstatten und am Sonnabend früh nach Hohen⸗ schwangau abreisen.

22. August. Vom Königlichen Staats⸗Mini⸗ sterium des Innern ist nachstehende Entschließung ergangen:

Nach Mittheilung des Königlichen Kriegs-Ministeriums häufen sich bei demselben direkte Eingaben von Seite der Mannschaften des Beurlaubtenstandes, Reservisten und Landwehrmännern, um Zurück—= stellung von Uebungen und um Unterstützung der Familien während derfelben, in einer die Interessen des Dienstes wie der betreffenden Mannschaften beeinträchtigenden Weise. Das Königliche Kriegs⸗ Ministerium hat bereits die Landwehrbehörden zur Belehrung der Mannschaften bezüglich der Anmeldung von derlei Gesuchen und zur eventuellen Einschreitung wegen Umgehung des vorgeschriebenen Dienst⸗ weges angewiesen. Auch die dem Königlichen Staats⸗Ministerium des Innern untergebenen Stellen und Behörden haben bei sich dar⸗ bietendem Anlaffe oder nach ihrem Ermessen durch geeignete Ver⸗ offentlichung die Reservisten und Landwehrmänner auf die Erfolg⸗ lofigkeit von solchen Eingaben, gegebenen Falles mit dem Anhange aufmerksam zu machen, daß ein staatlicher Fond zur Unterstützung der Refervisten und Landwehrmänner auf die Dauer der Uebungen nicht zur Verfügung stehe.

Da erst kürzlich in Furth (B⸗A. Cham) die Cholera durch Eisenbahnarbeiter aus Galizien eingeschleppt wurde, so hat das Königliche Staats⸗-Ministerium des Innern den Auftrag er⸗ gehen lassen, den Gesundheitszustand der bei Eisenbahnbauten und sonstigen bedeutenden Bauunternehmungen, sowie in grö⸗ ßeren Fabriken beschäftigten Arbeiter, insbesondere derjenigen, welche aus entfernteren oder von der Cholera infizirten Gegen⸗ den kommen, auf das Sorgfältigste zu überwachen. Außerdem hat genanntes Ministerium noch weitere bezügliche Bestimmun⸗ gen erlassen. t

Sachsen. DresLden, 23. August. Wie das „Dr. J.“ mittheilt, bessert sich das Befinden des Königs von Tag zu Tage in erfreulichster Weise. Se. Majestät verbringt bei gutem Wetter den größten Theil des Tages im Garten und macht mit der Königin Nachmittags regelmäßig Spazierfahrten.

Der Minister des Königlichen Hauses, Staats⸗Minister a. D. Frhr. v. Falkenstein, ist von seiner Urlaubsreise zurück⸗ gekehrt.

Baden. Freiburg, 21. August. Der König der Niederlande nebst Gefolge kam gestern Nachmittag mittelst Extrazuges aus der Schweiz hier an und nahm Absteigequartier im „Hotel Sommer.“ Der König besichtigte die Stadt und setzte heute früh seine Rückreise fort.

Mecklenburg. Schwerin, 23. August. Zu der Feier des 2. September trat hier kürzlich ein Komite zusammen, welches beabsichtigt, dieselbe einen ähnlichen Verlauf wie im Vor⸗ jahre nehmen zu lassen. Reveille, Gottesdienst, Festzug von dem Loulsenplatz nach dem Schloßgarten und Volksfest, ver⸗ bunden mit Illumination im Schloßgarten wurden in Aussicht genommen. Inzwischen hat das Komite beschlossen, sich mit dem Magistrate ins Einvernehmen zu setzen, bezw. sich demselben zur Disposition zu stellen.

26. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 23. August. Die ,, hat mit den Prinzessinnen und ihrem Gefolge heute früh Weimar verlassen, um sich mittelst Extrazuges an Friedrichshafen zu begeben. In Eisenach trafen der Großherzog und der Erbgroßherzog mit den Hohen Reisenden zufammen und setzten mit denselben die

Braunschweig. Braunschweig, 24. August. (W.

T. B. Der Herzog ist nach Sybillenort abgereist und 2 sich von dort nach seiner Villa in Hietzing bei Wien be⸗ geben.

Gestern Nachmittag 6 Uhr nahmen der stellvertretende

Commandeur des X. Armee⸗Corps, General v. Treskow und Prinz Albrecht von Preußen auf dem großen Exerzier⸗ platze eine Inspektion des 67. Infanterie⸗Regiments vor, welches morgen, Montag, zum Manöver ausrücken wird.

Anhalt. Dessau, 22. August. Die Kavallerie⸗Ma⸗

növer werden mit dem morgenden Tage ihr Ende erreichen. Am gestrigen Ruhetage fand in der Nähe von Raguhn ein Offi⸗ zier⸗Wettrennen statt, zu welchem auch Se. Königliche Ho heit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin mit Sx. Hoheit dem Herzoge mittelst Extrazuges sich begaben; mittags wurde eine Hofjagd bei Oranienbaum abgehalten. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Carl von Preußen benutzte den Ruhetag dazu, in Wittenberg das kürz⸗ lich aus Frankreich zurückgekehrte 20. Infanterie⸗Regiment, in Zahna das 3. (GZiethensche) Husaren⸗Regiment zu begrüßen.

Nach⸗

Schwarzburg⸗Rudolstadt. Ru dol stadt, 21. August.

Am 7. September wird in allen Schulen eine entsprechende Schulfeier stattfinden. ermächtigt, da, wo es die Gemeinden wünschen und die Ver⸗ hältnisse es gestatten, an dem Tage eine angemessene kirchliche Srinnerungsfeier zu veranfstalten.

Außerdem sind die Landesgeistlichen

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 22. August. Die „Straßb. Stg.“ theilt zur Frage der Beschlußfähigkeit der

Kreistage Folgendes mit:

In den öffentlichen Blättern findet sich vielfach die Angabe, daß die Kreistage einer größern Anzahl von Kreisen in Folge der Eides⸗

weigerung der Mitglieder beschlußunfähig geworden seien. Diese An⸗

gabe ist nur zutreffend bezüglich der wenigen Kreistage, deren Mitglieder

fämmtlich den Eid verweigert haben; wo nicht sämmtliche Mitglie—⸗

der den Eid verweigert haben, da ist eine Beschlußunfähigkeit durch die Eidesverweigerung einer Anzahl von Mitgliedern, selbst wenn diese die Mehrheit bildeten, nicht eingetreten. Nach Art. 13 und 28 des Gesetzes vom 72. Juni 1833 gehört zur Beschlußfähigkeit der Bezirks- und Kreistage, daß die Hälfte der Räthe und noch einer gegenwärtig sind. Nach Art. 1 des Dekrets vom 8. März 1852 sind aber diejenigen Räthe, welche den Eid verweigern, als Demissionäre zu betrachten; sie sind also nicht mehr Räthe und kommen bei der Frage der Beschluß—⸗ fähigkeit der Bezirks- und Kreistage nicht weiter in Betracht. Wenn deinnach z. B. von 9 Mitgliedern eines Kreistages 3 den Eid verwei⸗ gern, so genügt die Gegenwart von ½ 4 1—3 Mitglieder zur Be⸗ schlußfähigkeit.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 23. August. Am 10. 11. und 12. September werden in Linz große Truppenmanöper abgehalten. Es sollen sämmtliche Garnisonen aus Oberösterreich, Salzburg und dem südlichen Böhmen zu denselben zugezogen werden. Der Kaiser wird aus diesem Anlasse sich nach Linz begeben und im Landhause sein Absteigequartier nehmen,

(W. T. B.) Heute früh fand hier zu Ehren des Kronprinzen von Sachsen eine Truppen⸗ revue statt, an welcher 6 Infanterie⸗Brigaden und 1 Kavallerie⸗ Brigade theilnahmen. Troppau, 22. August. Der Gemeinderath beschloß soeben die Absendung einer Deputation an den Landes-Präsi= denten mit der Petition, den Kriegs-Minister um Verhinderung der Reservisten-Konzentrirung telegraphisch bitten zu wollen, und zwar unter Berufung auf die Gefahr einer Ein⸗ schleppung der Cholera.

Schweiz. Bern, 23. August. Der Bundes rath hat an die eidgenössischen Stände mit Ausnahme von Schwyz, Unter⸗ walden und Appenzell unterm 15. August ein Kreisschreiben erlassen, durch welches mit Rücksicht auf das Wiedererscheinen der Cholera in Ober⸗Italien die von der Konferenz von Kantons⸗ abgeordneten gefaßten Beschlüsse zur Kenntniß gebracht werden, welche hauptfächlich eine sanitarische Ueberwachung der von ö kommenden Post- und Eisenbahn⸗Reisenden im Auge

aben. ; (W. T. B.) Der Bischof von St. Gallen hat gegen das von der dortigen Regierung gegen die Theilnahme von St. Galler Geistlichen an den Priester-Exerzitien in Meh⸗ rerau erlassene Verbot Prote st erhoben.

Zur Theilnahme an der morgen in Lutry stattfindenden Einweihung des Ruffydenkmals ist Seitens des Bundes⸗ raths der Bundespräsident Cérésole abgeordnet worden.

Niederlande. Aus dem Haag wird der „Pall Mall Gazette“ von ihrem dortigen Korrespondenten geschrieben: Die letzte Post brachte bis zum 5. d. M. reichende Nachrichten aus Java. In Batavia, Samarang und Salo waren Gerüchte im Umlauf, daß der Sultan von Atchin Frieden zu schließen wünsche und daß die niederländische Regierung in Indien ihre Bedingungen notffizirt habe. Der „Locomotief“ zufolge sind diese Bedingungen: Eine Kriegsentschädigung von 3 Millionen Guilders, die Auslieferung des Sultans und die Resignation der ganzen atchinesischen Regierung. Andererseits behauptet der „Java Bode“, daß die ostindische Regierung einen weiteren Kre⸗ dit von 20 Millionen für die zweite Expedition verlangt. In Folge der Schwierigkeit, Rekruten zu finden, hat der Comman⸗ deur en chef das Militärmaß erniedrigt.

24. August. (W. T. B.) Das gesammte Ministe⸗ rium hat seine Entlassung gegeben.

Großbritannien und FIrĩiand. Lon don, 22. August. Der Großherzog und die Großherzogin von Baden kamen gestern von Eastbourne hierher, nahmen hierselbst die National ⸗Gemäldegallerie, die Alberthalle und die internatio⸗ nale Ausstellung in Augenschein und kehrten gegen Abend wie⸗ der nach Eastbourne zurück.

In Athen starb am 20. d. M. der Geschäftsträger der dortigen britischen Legation Woodehouse.

Frankreich. Paris, 23. August. Der Kriegs⸗Mi⸗ nister General du Barail hat während der Abwesenheit des Vize⸗Admirals de Dompierre d Hornoy interimistisch die Leitung des Marine⸗Ministeriums übernommen.

Nach den neuen Vorschlägen für die Befestigung von Paris soll auf dem Hügel, welcher Argenteuil beherrscht, auf der Stelle Moulin⸗d'Srgemont genannt, ein Fort errichtet werden. Diese Höhe beherrscht einen Umkreis von beinahe zwei Meilen, und die Bedeutung des neuen Forts würde demnach die des Mont Valerien übertreffen.

W. T. B.). Der Herzog von Broglie hatJan einem vom Präfekten des Departements de 1Eure ge⸗ gebenen Diner Theil genommen und einen Trinkspru h Pouyer⸗ Quertiers mit einer Rede erwidert, in der er u. A. erklärte:

Zeit vom 18. bis 24. September d. J. in Wiesbaden statt⸗

Reise fort.

Der von der Regierung aufgenommene Kampf gelte weder den

und daß der Ministerrath nach demselben ertheilten speziellen

bestehenden Institutionen, nach der öffentlichen Meinung, sondern ausschließlich den die gesellschaftliche Ordnung her en, destruktiven Prinzipien. Der Kampf sei gefahrvoll und könne lange Zeit dauern, denn das bekämpfte Uebel trete in allen möglichen Formen und Gestalten auf. Es bedürfe daher eines festen Zusammenstehens aller gut gesinnten Männer und die Regierung sei bestrebt, die Vereinigung derselben aufrecht zu erhalten. Dieselbe bilde die Stärke der Nationalver⸗ sammlung, deren Mitglieder ihre persönlichen Ansichten und Gefühle. diesem Ziele zum Opfer gebracht hätten. Die Nationalversammlung werde die ernsten politischen Probleme, die vorlägen sobald der Augenblick, sich damit zu befassen, gekommen sei Durch ihre Berathungen und ohne jede Leidenschaft erledigen, dieselbe werde von allen Prätensionen, von jeder persönlichen Vorliebe sich fern zu halten wissen. Nach⸗ dem der Redner demnächst des Gefühls warmer Dankbarkeit ge⸗ dacht, welches die Nationalversammlung dem früheren Präsidenten Thiers entgegentrage, spendete er dem Marschall⸗Präsidenten, dessen Loyalität Alles weit übertreffe, was von allen Parteien angenommen worden, der das natürliche Oberhaupt aller gut⸗ gesinnten Leute sei und den an der Spitze Frankreichs zu sehen, man für das größte Glück halten müsse, die größten Lobsprüche und schloß mit den Worten: Reihen wir uns um ihn, der in seinem öffentlichen Leben und in seinen Beziehungen als Privat⸗ mann das Muster eines Ehrenmannes ist.“

. Die Assemblee nationale“ bezeichnet in einem „Dekla⸗ ration“ überschriebenen Artikel alle von den Zeitungen über die Frohsdorfer Zusammenkunft und deren Resultate verbreiteten Nachrichten als durchaus ungenau. Das einzig Wahre sei im Augenblicke die vollständige und absolute Einig⸗ keit der Prinzen des französischen Königshauses. Abgesehen von dieser Thatsache sei keinerlei Plan entworfen, kein Beschluß ge—⸗ faßt und keine Konferenz abgehalten worden. Was die Regie⸗ rung anbetreffe, so habe sich dieselbe mit der Angelegenheit noch gar nicht beschäftigt; der Nationalversammlung allein stehe es zu, sich darüber auszusprechen. Diese trete aber am 5. No⸗ vember zusammen, bis dahin habe man sich also zu gedulden. Zu leugnen sei indeß nicht, daß die monarchische Idee in Frank⸗ reich täglich größere Fortschritte mache.

24. August. (W. T. B.) Der gestrige Minister⸗ rath hat beschlossen, den Minister des Innern zu beauftragen, der täglich zunehmenden Veröffentlichung von wissentlich falschen Nachrichten, welche nur beabsichtigen, Beunruhigung zu erzeu⸗ gen und die öffentliche Meinung zu verwirren, mit aller Strenge entgegenzutreten.

Versail les, 23. August. (W. T. B.) Das hier noch fungirende Kriegsgericht für Aburtheilung der bei dem Kommune-Aufstand Betheiligten hat abermals einen per⸗ sönlich vor Gericht gestellten Anhänger der Kommune, sowie 4 2 Kommunemitglieder in contumaciam, zum Tode ver⸗ urtheilt.

Spanien. Madrid, 24. August. (W. T. B.) Die Carlisten haben am 21. d. M. die m e gn unter Brigadier Lomas bei Oyarzun geschlagen.

= In Bilbao ist von den Behörden allen Ausländern eine 4tägige Frist gesetzt worden, um sich und ihr Eigenthum in Sicherheit zu bringen. Die Flußufer sollen geräumt werden, um die Freiheit der militärischen Aktion für den Fall eines An⸗ griffs Seitens der Carlisten nicht zu hindern.

Nach einer der „Times“ aus Karthagena zugegan— genen Depesche vom 22. August wurde das Feuer von den Forts fortgesetzt, von den vor der Stadt befindlichen Regie⸗ rungstruppen aber nicht erwidert, weil General Martinez Cam⸗ pos noch Belagerungsgeschütz erwartete. Man glaubte, erst am 1. September mit der Beschießung beginnen zu können. Ein Versuch, mit den Aufständischen zu unterhandeln, war nicht gemacht worden; die Partei der Intransigenten hatte zu erkennen gegeben, sie würde zufrieden gestellt sein, wenn die Unabhängig⸗ keit des Kantons Murcia von der Regierung in Madrid aner⸗ kannt würde. In Karthagena selbst herrschte Ruhe, in der Zu— sammensetzung der für Karthagena eingerichteten Regierung war eine Aenderung nicht vorgekommen.

Eine Parteiversammlung der Cortesmajorität beschloß, für Castelar als Präsidenten der Cortes, so⸗ wie für Bewilligung aller Gelder und Mannschaften zu stimmen welche die Regierung fordern werde. ;

Man spricht von einem bevorstehenden Duell zwischen dem Deputirten Ol ape und dem General-Kapitän von Madrid Hidalgo, zu welchem von Olave in den Cortes gethane Aeußerungen über Hidalgo Veranlassung gegeben haben sollen.

Italien. Rom, 23. August. (W. T. B.) Behufs Re⸗ vision der Geschichte des vatikanischen Konzils bis zur Definition des Unfehlbarkeits-Dogmas ist eine aus Kardinälen und Bischöfen bestehende Kommission eingesetzt worden.

Der bisherige italienische Gesandte in St. Petersburg, Marchese di Bella Caraceiolo, soll, wie es heißt, den General ei yl i ekt von Palermo ersetzen.

Herr iers wird, dem Vernehmen nach, erst i und . Rom besuchen. h ö

Der Cardinal de Silvestri ist zum Bi Albana ernannt worden. 7 ö K

Türkei. Konstantinopel, 24. August. (W. T. B. Der Sch ah von Persien hat gestern mit . 6 Ausflug in die Umgebung der Stadt unternommen und im Uebrigen den Tag in Gesellschaft des Sultans zugebracht. Vor— gestern wurde von ihm eine Deputation der hiesigen Israeliten empfangen, der er seine bereits in Berlin, Paris und London ertheilte Zusicherung, daß er die Israeliten in seinem Lande nach Möglichkeit schützen werde, erneuerte.

Belgrad, 24. August. (W. T. B) Fürst Milan hat in einer Proklamation dem Volke von Serbien angezeigt, daß er für einige Wochen eine Reise in das Ausland antrete

Weisungen ihn während seiner Abwesenheit vertreten werde ist heute nach Wien abgereist. senh und

RNußland und Polen. St. Petersburg, 23. August. Seit dem 27. Oktober 1861, dem Tage, an welchem die Dotation der Bauern nach deren Emanzipation von der Regierung in Angriff genommen wurde, sind bis zum 1. August dieses Jahres in 47 Gouvernements 81029 Loskaufs-Akte vollzogen wor⸗ den. Durch diese Akte ist das Land von 6.992.474 Bauern Lohne deren Familien mitzurechnen) frei gekauft, sind also fast Millionen schuldenfreier Grundbesitzer geschaffen worden. Man ö. bei der Dotirung der Bauern so gerechnet, daß 39 Dessätinen

andes auf „jede Reyisions⸗Seele“ (wie der offizielle Aus⸗ druck für einen steuerfähigen Bauer lautet) verthellt werden. Es sind somit in der erwähnten Zeit 24,708,364 Dessäͤtinen Landes

isfraelitischen Gemeinde Gestorbenen sind ausgeschlossen, weil für diese

zwar im Ganzen für den Betrag von 643 065,618 Rubeln Dabei sind die Akte nicht mitgezählt, in denen die Bauern mit ihren vormaligen Gutsherren sich gütlich ausgeglichen. Die Kauf⸗ summe für eine per Revisionsseele berechnete Parzelle von 39 bis 35 Dessätinen Landes beläuft sich im Durchschnitt auf 106 Rubel.

Im Warschauer Militärbezirk ist der ‚M. 3.“ . 1 6 56, . . eingetroffen, gegen Ende

ahres da ilitär⸗Gerichtsverfahr

neuen Prinzipien einzuführen. ö en,,

Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. August Dem offiziellen Blatte zufolge ist es noch unentschieden, . König oder die Königin nach Oestergötland reisen wer— den; wenigstens soll die Reise nicht am 18. September ange— treten werden, wie berichtigend hinzugefügt wird.

Asien. Aus Japan kommt über New⸗Nork die Meld daß der Hafen Simonosaki in K ui Nationen eröffnet werden wird. ö

Afrika. Ueber den Aschanti-Krieg an der afrikanis Goldküste gehen den „Times“ aus T , 6 6 unterm 31. Juli folgende Mittheilungen zu: „Die Aschantis okku⸗ piren noch immer das gesammte Fanti⸗Land. Sie haben indeß das Dorf Effutu, unweit Elwina, geräumt, aber nur aus dem Grunde, weil sie fanden, daß andere Dörfer in der Nachbar⸗ schaft bequemere Lagerplätze abgeben. Unweit Dixcove fand ein ernstes Treffen zwischen den Aschantis und den Appoloniern einem mit den Engländern allürten Eingeborenenstamme, statt Die Appolonier wurden mit großen Verluͤsten besiegt. Dixcove das von einem nur sehr kleinen Detachement besetzt war, wurde bedroht aber nicht eingenommen. Man glaubt, daß das Aschanti⸗Corps, welches die Appolonier schlug, eine neue Di⸗ vision war, die aus Cumassie zur Verstärkung der Armee, welche Cape Coast und Elmina blockirt, herangezogen wurde. Die Aschantis stehen, wie gemeldet wird, in sehr starker Anzahl unweit Axim und Sacondre, und beide westwärts von Elming gelegene Stationen sind von ihnen bedroht. Die Rattlesnake⸗ und. die „Seagull“ sind mit 100 Mann des 2. westindischen Regiments zu ihrem Beistande abgegangen. Zwischen den Fantis und Aschantis haben viele Scharmützel stattgefunden; es wurde eine Anzahl gefangener Aschantis sowie eine Menge Köpfe von Aschantis nach Cape Coast Castle und Elmina gebracht. Aus bester Quelle verlautet, daß Amanquah Tia, der General, welcher die Avantgarde der Aschantis befehligte, wollte, daß seine Ge— nerale einen Handstreich auf Cape Coast unternahmen, aber ihre Trupgen waren so entmuthigt, daß sie meldeten, sie könnten ihre Mannschaften nicht nach dem Punkte bringen. Sie fürch⸗ teten das Snider-Gewehr in hohem Grade. Es darf nicht vorausgesetzt werden, daß der Krieg bald zu Ende sein dürfte, weil die Aschantis nicht thätigere Schritte ergriffen haben. Sie sind nun in vollständigem Besitz des britischen Ter⸗ ritoriums. Statt irgend eine rücklaͤufige Bewegung zu machen sind die Aschantis kühn in einen neuen Distrikl im Westen don Elmina vorgedrungen. Da die Regensaison an der Goldküste nun nahezu vorüber ist, rückt die Zeit für energische Operationen heran. Zu, diesem Zweck sind die Houssas, die einzigen Leute, . ö . 33 ,. in ein Corps formirt und

kommando des Kapitän Bre indi Regiment gestellt worden. ; ö

Die Nr. 17 des ‚Ceniral-Blatts der Abgaben Gewerbe— und Handels-Gesetzgebung und Verwaktung in den Kö— niglich preußischen Staaten“ hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungs⸗Gegenstände. Beamten⸗Sachen, Bestimmungen über die Pflichten, Rechte ö. sonstigen Verhältnisse der Beamten. Aller- höchster Erlaß. die Modifikation des Regleinents über die Cipilver— orgung der Militärpersonen betreffend, vom 17. April 1873. Ver⸗ ügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die ausschließlich für den Zollabfertigungsdienst hestimmten Aufseher betreffend, vom 23. Juli 3833. Organische Einrichtung der Steuerverwaltung. Cirkular—⸗ Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Aufhebung des Hauptzollamts Wassenberg und die Umwandlung des Nebenzollamts JJ. Vothenbach in ein solches J. Klasse betreffend, vom 28. Juni 1573. Innere Geschäftsverwaltung, der Steuerbehörden. Cirkular⸗Verfügung des Königlichen Finanz-Ministeriums, die Ausschließung der österreichi⸗ schen und niederländischen Guldenmünzen betreffend, vom 23. Juli 1873. Indirekte Steuern. Abgaben vom Verkehr mit dem Auslande DZoll⸗ und Uebergangs⸗Abgaben). Cirkular⸗Verfügung des König2 lichen Finanz-Ministeriums, die Aufhebung der Königlich bayerischen Uebergangsstelle in Lohr betreffend, vom 2. Juli 1873. Stempel steuer. Gesetz, betreffend die Erbschaftssteuer, vom 30. Mai 1873

Statistische Nachrichten.

Stand der Cholera: Königsberg, 23. August. Am 21 August sind angemeldet: erkrankt 38, gestorben 20; . H. . erkrankt 47, gestorben 15 Personen. Danzig, 23. August. Seit gestern Mittag sind sechs Erkrankungen im Stadtkreise vorgekommen und zwar 4 vom Civil, 2 vom Rilitär, jedoch ist nur ein Sterbefall vom Militär zu verzeichnen. Posen, 23. August. Nach dem 8. d. Mts. sind bis heute in hie⸗ siger Stadt an der Cholera noch 4 Personen erkrankt, darunter 1 Aus—⸗ wärtiger. Von diesen Erkrankten sind 2 gestorben, darunter der Aus⸗ wärtige. In der Stadt selbst befindet sich kein Cholerakrankec. Seit dem 24 v. M, zu welcher Zeit hier die erste Erkrankung eines Auswärtigen an Cholera stattfand, sind, wenn von der Infici⸗ rung des städtischen Lazareths abgesehen wird, nur sieben hiesige Ein— wohner an der Cholera erkrankt, darunter 2 Obdachlosc. Von diesen Jsind 2 gestorben. Die Infizirung des Stadtlazareths ist als völlig beseitigt anzusehen. Es erkrankten dort 13 Personen. Von Aus- wärtigen erkrankten und starben hier 6. Inowrgelaw, 21. Au— gust. Durchschnittszahl der täglichen Todesfälle 12—15. Mageburg, 24. August. Es starben in der Zeit vom 25. bis 27. Juli durchschnittlich fäglich 9 Personen, vom 78. bis 36. Juli 13, vom 31. Juli bis 2. August 14, vom 3. bis 5. 23, vom 6. bis S8. 34, vom 9. his 11. 44 vom 12. bis 14. 43, vom 15. bis 17. 50, vom 18. bis 20. 51. Die letzte Zahl kann durch erst in der folgen den Woche bekannt werdende achträge vielleicht noch um ein oder zwei Einheiten erhöht werden. Die Todtgeborenen und die in der

in den Listen der Todestag nicht genau angegeben wird. Am 23. August erkrankten an der Cholera 118 . gestorben sind S5 Personen. Vom 22. auf den 23. d. M. (bis heute früh 7 Uhr) sind hier vom Militär an der Cholera erkrankt 12 Mann, davon gestorben 8 Mann. In Summa kamen seit dem * Juli in Behandlung 90 Mann, davon sind geheilt 9, gestorben 36, no in Behandlung 25 Mann. München, 23. August. Vom 20. d. Abends bis zum 21. d. Abends betrug die Zahl der an Cholera und cholergartigen Krankheiten Er— rankten 32, die der Gestorbenen 9; somit ist der Gesammtstand der Erkrankungen bis jetzt 407, der der Todesfälle 154. Am 31. AÄugust 1854 betrug der Zugang an Erkrankungen 200, an Todesfällen 72. Die Gesammtzahl der Erkrankungen bis zum 21. Anguft 1491, die der Todesfälle 55. Vom Donneerstag bis Freitag Abend sind hier an Cholera und choleraverwandten Krankheiten 3 Er—

zur Dotation der freigewordenen Bauern losgekauft worden, und

krankungs⸗ und 10 Dodes falle vorgekommen. Würz⸗

sicht über den Stand der Erkrankungen und Sterbefälle und choleraverwandten Krankheiten in dem 1 2 Hir binn seit dem 6. August 1873: 1) in Heidingsfeld erkrankt gest. Y) in Thüngersheim erkrankt 6, gest. 2, 3) in Eisin⸗ 65 erkr. 1, gest. 4 in Gies hügel erkr. l, gest. 5) in 2 abrunn erkr. 1, gest. 1, 6 in Kist erkr. 37, zgest. 10, 7 in Suter erk. 1, gest. S) in Randersacker erkr. gest. 1. Es sind demnach im Bezirksamte Würzburg seit dem ersten Auftreten der Krankheit 50 Erkrankungen 6 ht Sterbefälle vorgekommen. In Würzburg selbst 3. 22. Angust 5 Uhr Ahends: Gesammtsumme der seit 8. Juli bis 21. August 1873: Erkrankten 938, Versterbenen 41. Be⸗ 239 am 21. August männlich: 4, weiblich: 7, genesen männ⸗ ich 2, verbleiben am 22. August. 5 Uhr: männlich 2, weiblich 7. ö udo lsta zh, 21. August. Am 10. August wurde die erfte Er⸗ e, ung, an Cholera, welcher schnell der Tod folgte, amtlich kon⸗ . Am 16. August erkrankten 3 Personen, welche starben. Von . bis 20. Abends kamen 25 neue Erkrankungen und 16 , vor. Die Gesamintzahl der Erkrankungen an Cholera 29 gt, song h bis jetzt 29, die der Todesfälle 14. Lands 26 21. August. Gestern kam hier ein Erkrankungsfall an der Cholera vor, Todesfall keiner. Dresden, 23. Auguft. Von 86 bis heute Mittag ist 1 Choleraerkrankungsfall und die erfolgte , m von 1 Cholerakranken zur amtlichen Meldung gelangt. 2. fend, der eben abgelaufenen Woche waren 4 Erkran⸗ rg n 2 Todes⸗ und 16 Genesungsfälle zu verzeichnen. Der estand an Cholerakranken, welcher sich heute vor acht Tagen auf 14 36 betrug weute Mittag nur noch 3. Wien, 23. August. Vom O. zum 21. August sind in ganz Wien 6, vom 21. zum 22. 33 neue Erkrantung falle an Brechdurchfall amtlich gemeldet worden. * Prag, 23. August. Zu den am 21. d. M. in den fämmtlichen Spitälern Prags verblieb 32 C6 si f 6 hi , 2 ö sind gestern 6 hin⸗ ge ; ranken sin b 28 im Krankenstande verblieben. ,,,,

Kunst und Wissenschaft.

8 Berlin, 25. August. Der Verein für die Geschichte gr in wird in Verkindung mit dem Verein für die Geschichte bols amg am nächsten Mittwoch, den 27. August, eine Gesammtsitzung in dem Neuen Palais in Potsdam abhalten, zu welcher auch Gäste 8 Vereinsmitglieder Zutritt haben. Nach der Besichtigung der Mustergãrten der Königlichen Gärtner⸗Lehranstalt und der von Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin angelegten kleinen Gärten, findet die Arbeitssitzung im Theater des Neuen Pala um 6 Uhr statt, in welcher namentlich der Polizei⸗Prästdent Engelken über die militärische Bewachung Sansfouct's, der Lehrer Wag⸗ ner über die, Gartenanlagen Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und der Geh. Hofrath Schneider Über das Theater im Neuen Palais Mittheilungen machen werden.

Mainz, 22. August. In Groß-Gerau fande i . ö 1 * . * en nach zweil⸗ jähriger Pause am 16. d. Mis. Morgens bei klare * f

zwei bedeutende Erdstöße statt. . J

Verkehrs ⸗Anstalten.

Hamburg, 21. August. Der „Goethe“, das neue Schiff deutschen transatlantischen Fe fa m n e ef, F scha ft, gehört zu den stattlichsten seiner Art. Das Deck hat 375 Fuß Länge, 40 Fuß Breite und 32 Fuß Raumtiefe, bie Höhe des Zwischendecks beträgt 7 Fuß 4 Zoll englisch, die Tragfähigkeit ist 360 Tons, die Stärke der Maschinen 3600 Pferdekraft. Das Zwi⸗ schendec faßt 900, die zweite Kajüte 96, die erste 76 Personen. Das Schiff machte auf der Reise hierher 14 Knoten in der Stunde. Die Gesellschaft läßt noch eine Reihe anderer Dampfer bauen, welche fol⸗ gende. berühmte deutsche Dichternamen führen werden: „Goethe Schiller, Herder, „Klopstock', „Wieland“, „Gellert“, essing , „Körner.“ Sämmtliche Dampfer werden mit den neuesten Berbeffe⸗ rungen ausgestattet werden, um was Sicherheit, Schnelligkeit und Be— quemlichkeit anlangt, sich den besten bisher existirenden Dampferlinlen an die Seite stellen zu kännen. Im nächsten Frühjahr wird die Linie . ö . Hamburg Donnerstags, New - York ; gs verlassend. Die Dampfer werden auf der Rückreis 8 6 u . pf n auf der Rückreise von on don, 23. August. (W. T. B) Auf der Nordeisenbe ö n, . ö . . und szuge ein Zusammenstoß stattgefunden. Wie gerü if verlautet, sollen 20 bis 30 Personen todt und mehrere k Kopenhagen, 23. August. (W. T. B.). Die Direktoren der großen nordäischen Telegraphengesellschaft, Tietgen in VTopenhagen und Exichsen in London, haben die Konzession für die Herstellung einer telegraphischen Verbindung zwischen St Thomas und St; Eroixs zwischen St. Eroixr und Parg in Südamerika und zwischen St. Thomas und den Bermudasinfeln mit oder ohne Fortsetzung nach New-York erhalten. Die Maß⸗ e n ,. gige fe gun der Cholera treten sofort n au emel, Triest, Venedig und Ge Schiff . . ; g und Genua kommenden Schiffen ew⸗York, 23. August. (W. T. B.) Der Dampf norddeutschen Lloyd „Han . VJ ö 3 = Telegrammen aus Cadix zufolge wurde das Küstenende des , . . 21. d. M. in Lissabon glücklich ge⸗ andet. eitdem hat die Legung de iefseekabels t , . gung des Tiefseekabels unter guten

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Bureau.

Rom, Montag, 25. August. Vormittags. Der Regierun ist die offizielle Einladung der Pforte 3 sich 96 36 im nächsten Monate in Konstantinopel zusammentretenden Kon— ferenz über die Suezkanal⸗Abgaben zu betheiligen. Wie verlautet wird Sahlib⸗Pascha der Konferenz präsidiren. Perpignan, Montag, 25. August. Die Carlisten haben nach hier eingegangenen Meldungen aus Barcelona zwei Eisen⸗ bahnbrücken bei Gerona zerstört und ist die Verbindung mit Frantreich dort unterbrochen. Eine earlistische Abtheilung ist in Fraga (in Arragonien unfern Lerida) eingerückt, hat daselbst, ohne Widerstand zu finden, eine Kontribution von 30 000 Du— ros erhoben und gegen 109 Gewehre mit fortgenommen.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 26. August. Opernhaus. (148. Vorstellung.) Czaar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten. Mußt von Lortzing. Tanz von Hoguet. Marie: Frl. Lehmann. Czaar: Hr. Schmidt. Iwanow: Hr. Sachse. van Bett: Hr. Krolop. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗-Preise. 5 6. wer, mg. ittwoch, August. pernhaus. 162. Schauspiel⸗ Abonnements⸗Vorstellung.) . Tell. Kin fn fie Abtheilungen von Schiller. Musik dazu von B. A. Weber Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern⸗ haus⸗ wie zu den Ech ie g n ershlne m 'n den 53 kasten des Opernhauses welcher sich am Anbau desselben, gegen— über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.

Dieser Briefkasten ist täglich für die Vorstellungen des fol⸗ genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet. Meldungen um Theater⸗-Billets im Bureau der General⸗ Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegangen

burg, 253. August. Die „J. W. Z.“ giebt folgende Ueber⸗

angesehen und finden keine Beantwortung.