1873 / 217 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Sep 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Die volkswirthschaftlichen Zustände des Deutschen Reichs.

Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.

J. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst- wirthschaft. IV. ö und . V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.

(Vergl. Nr. 215 d. Bl.) V. Industrie.

9) Papier⸗Indu trie. (11. Gruppe. ö

Der ö Papier wächst mit dem schwunghaften Betriebe aller übrigen Induftriezweige ganz bedeutend und die Derstellung des⸗ selben, die in Deutschland nach Erfindung der Buchdruckerkunst einen raschen Aufschwung nahmg hat. in neuester Zeit eine kolosfale Rush hnung gewonnen. Die früher gebräuchliche Handpapier⸗ fabttkation? ist fast überall, verschwunden, und, dr Mashhinen. arbeit gewichen. Bei dem enorm wachsenden Papierverbrauch ist der Rohstoff, welchen dieser Industriezweig in den Lumpen besaß, längst unzulänglich geworden und man ist , letzten Jahrzehnt dazu übergegangen, Papier aus Hohzeug, Stroh und Tspartogras herzustellen. Die dentsche Yapierfabrikation, eine der aͤltesten Tandesindustrie, ist in Preußen in den meisten Provinzen, ebenso in Bayern, Sachsen, Württemberg und Baden mit bedeutenden e fine vertreten, deren Erzeugnisse hinter den französischen und englischen nicht nur nicht zurückstehen, sondern denselben in manchen Artikeln sogar überlegen sind. An unserem deutschen Papier wird namentlich die große Reinheit des Stoffes, Mannigfaltigkeit der Farben und gute Vertheilung derselben im Blatt, sowie Leimung gerühmt Ind hat dasselbe auf den verschiedensten Industrie⸗Ausstellungen hohe An⸗ (ennulig gefunden. Buntpapiere sind namentlich in Berlin, Alschaffen— burg, Nürnberg, Augsburg, Stuttgart Gegenstand einer schwunghaften Fabrikation, während in Gold⸗ und, Silberpapieren München und Rürnberg schon lange Ruf haben. Die Fabrikatien von Hapigttapeten ist zwar neueren Ursprungs hat aber in Berlin, Aachen, Breslau, Erczden, Mannheim 2c. Ctablissements ersten Ranges, die nicht nur mittlere und gewöhnliche Sorten für den erheblich gesticgenen inneren Bedarf arbeiten, sondern auch feine, mit den geschmackwollsten Mustern versehene Tapeten liefern und in solchen selbst die Konkurrenz ö reichs nicht zu scheuen haben. Es beweist dies der steigende Exvort. Ein. und Ausfuhr von Papier und Papiertapeten waren im Zoll⸗

verein: Finfuhr. Ausfuhr. 6 F371. 1860. 1

2124 Ctr. 24.564 Ctr. 11,478 Ctr. 180,865 Ctr.

15.042 41,401, 36,915

30,405 5453185 . 703611 3830 573 , 10714

Papiertapeten ö 3,492 g., non,

Graphische Künste. (12. Gruppe).

Die , und Stereotypenfabrikation, welche die Speraflonsmittel zur literarischen Produktion lie ern, hat sich mit der Zunahme der letzteren in Deutschland zu einem bedeutenden Induftriezweige entwickelt, Hauptsitz derselben ist Leihzig, der Mittel⸗ punkt des deutschen Buchhandels, geworden und es wien von hier aus ein großer Theil Eurepäs mit Gußmaschinen. Schrift. Und Stexeo⸗ tippkatten versorgt. Außerdem sind Berlin, Breslau, Frankfurt 4. M, Braunschweig, Altenburg . Weimar wichtige Plätze ũ iftgießerei und Druckereibed arr. . . Ger f n haben sich in Deutschland, der Heimath dieser so unendlich wichtigen Kunst, fast in allen größeren und mittleren Städten ctablirt und hat deren Beschäftigung zu literarischen und kommerziellen Zwecken eine immer größere Ausdehnung erlangt. Berlin steht hinsichts der Zahl und des Umfanges der Buch⸗ Nuten. und Gtikellenbrückereien obenan; es besitzt in der Königlichen Staatsdruckerei eine Anstalt, die hinsichtlich der Vorzüglichkeit ihrer Erzeugnisse kaum äbertroffen werden dürfte. Mit Berlin wetteifert in dieser Branche Leipzig, während außerdem Breslgu, Magdeburg Erfurt, Halle Cöln, Honn, Münster, Frankfurt 4. M, München, Regensburg, Nürnberg, Augs⸗ burg, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Weimar, Gotha, Hildburghau⸗ fen, Straßburg J. G. sich durch eine stark besetztz und lebhaft beschäf⸗ ligle Typographie vortheilhaft auszeichnen. dithographig Kupfer⸗ Stahl- und Holzdruck werden theils in Verbindung, mit Buchdru le: reien, theils in abgesonderten, nur diesen Zweigen gewidmeten Anstalten betrieben. Solche finden sich namentlich in Berlin, Düsseldorf, Frank⸗ furt a. M, München, Leipzig, Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt. Die Arbeiten der Kupferdrucker für den Buchhandel sind, mehr und mehr auf die Eylographie übergegangen; auch hat die Photographie den Abfatz der theureren Kupferstiche vermindert, so daß die Kupfer⸗ druckerei sich hauptsächlich auf die Anfertigung werthvollerer Kunst⸗ gegenstände beschränkt. In kartographischen Arheiten liefern Thürin⸗ gen (Gotha, Weimar, Hildburghansen), sowie Berlin, Glogau, Iser⸗ lohn, Cassel, München und. Darmstadt Vorzügliches. .

Die Gesammtproduktion des deutschen Buchhandels und der Druckereien wird sich einigermaßen aus den nachfolgenden Zahlen er⸗ kennen lassen. Es betrug im Zollverein die Ausfuhr von Büchern, Landkarten und Kupferstichen im Jahre 1860: 53, 862 Gtr. 1871 da⸗ gegen 152,688 Ctr,, während die Cinfuhr nur von 23,0636 Etr. in 18560 auf 43,956 Etr. in 1871 gestiegen ist.

Graues Lösch⸗ und Packpapier Ungeleimtes ordin. Papier 185773 Geseimtes 2c. Papier 4,996 Gold⸗ u. Silberpapier .

aa 8

1I) Maschinenwesen und Transportmittel. (13. Gruppe.)

inenbau in Deutschland hat sich im Verlaufe weniger port. v Der Maschinenbe . . erhoben und seine Entwickelung größer, als die Einfuhr gewesen; er betrug im J. 1860: 3022 CEtr.,

Dezennien zu einer ungemei

ö

Inser aten Expedition des Neutschen Reichs Anzeigers

Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Verloosung, Amorti sation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Norddeuntsche Grund⸗Eredit⸗Bank.

otheken⸗Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft. 4 l * en gh . unserer 44⸗ und 5Hprozentigen Hypotheken-AUntheilscheine ö. koͤnnen bereits von jetzt ab, gegen Auslieferung der betreffenden Zinscoupons erhoben werden, und zwar:

Berlin: an unserer Hauptkasse, Charlottenstraße Nr. 48,

u. 1510

Die am 2. Oktober d. J. fälligen

Altona: bei der Filiale der Kieler Bank, Bielefeld: bei Herrn Hermann Paderstein, Bückeburg: bei dem Bankhause . Aron,

Cöthen: bei dem Bankhause C. Fürstenheims Erben,

eters C Co. Dannenberg: bei dem Bankhause J. u. M. Mansfeld Wwe. Dortmund: bei den Herren Rosenberg K Isagc,

Elberfeld: bei der Elberfelder Diskonto⸗ . Wechslerbank,

Crefeld: bei dem Bankverein von Gebr. P

Görlitz: bei dem Bankhause Linke & Melzer,

Halle a. S.: bei der Halle'schen Credit⸗Anstalt, Hannover: bei dem Nordhausen: bei Herrn N. M. Cohn,

otsdam: bei dem Bankhause J. Wiener,

. bei den Herren M. Paderstein C Söhne, eißenfels: bei dem Bankhause Gustav Prange,

sowie bei unsern sämmtlichen Agenturen. Berlin, den 15. September 1873. Die Direktion.

und Ausdehnung theils den Eisenbahnen, theils aber auch dem Auf⸗ schwunge, welche Landwirthschaft, Bergbau und Hüttenwesen, sowie die übrigen wichtigeren Gewerbe und Industriezweige genommen haben, zu verdanken. Während vor 20, Jahren Deutschland die meisten Dampfmaschinen noch aus Großbritannien und Belgien bezog, haben sich unsere Mafchinenbauanstalten seitdem so vervollkommnet, daß sie nicht nur den Haupttheil des erheblich gestiegenen eigenen Bedarfs an Maschinen zu liefern vermögen, sondern auch ihre Fabrikate vielfach nach dem Auslande absetzen. Die Lokomotiven unserer deutschen Eisen⸗= bahnen sind fast ausschließlich im Inlande erbaut worden. Ende 1870 hatten die deutschen Bahnen überhaupt 5455 Lokomotiven im Betriebe, von denen 5265 oder über 96 Prozent aus inländischen Fabriken her⸗ vorgegangen und nur 193 aus dem Auslande (105 aus Großbritannien, 60 aus Wien, 24 aus Belgien und 4 aus Nordamerika) bezogen worden sind. In ganz ähnlicher Weise dürfte sich auch, die Herstellung von Maschinen für landwirthschaftliche und bergmännische Zwecke, für Spinnerei, Weberei c. gestaltet haben; was an solchen gegenwärtig vom Auslande bezogen wird, ist verschwindend im Verhältniß zu un⸗ serer eigenen Produktion. . .

Ist der Maschinenbau gegenwärtig auch über ganz Deutschland verbreitet und selbst in mittleren und kleineren Orten eingebürgert, um den lokalen Bedarf zu befriedigen, so erfreuen sich eines bedeutenden Rufes namentlich die großen Etablissements in Berlin, Königsberg Elbing, Stettin, Breslau, Magdeburg, Hannever, Cöln, Düsseidorf, Aachen, München, Chemnitz, Eflingen, Karlsruhe, Straßburg i. E. u. J. w. Berlin ist ein Hauptsitz des Maschinenbaues geworden. Hier lieferte die 1837 begründete Borsigsche Anstalt im Jahre 1841 die erste in Deutschland gebaute Lokomotive und befreite die deutsche Maschinen— industrie von dem überwiegenden Einfluß, den die englische und bel— gische früher durch die Lieferung von Lokomotiven ausgeübt hatten. Vor Kurzem erst hat diese Anstalt ihre 3000. Lokomotive fertig ge⸗ stellt und außerdem die verschiedenartigsten zum Bau und zum Betriehe von Eisenbahnen nöthigen Arbeitsmaschinen, sowie stationäre Dampf— maschinen, Pressen, Einrichtungen für Zuckersiedereien ꝛc. geliefert. Neben ihr sind noch eine Menge anderer großer Werkstätten in Thätig⸗ keit, welche für Eisenbahnbau, Hüttenbetrieb, Industrieanlagen aller Art und Landwirthschaft die verschiedenartigsten Maschinen fabriziren. Auch die Herstellung von Nähmaschinen wird in Berlin, Hannover, Bielefeld, Hamburg, Chemnitz ꝛc. in immer größerem Umfange be⸗

trieben. Im Bau von Eisenbahnwagen ist Berlin hervorragend; die

rößte hiefige Wagenbau⸗Anstalt hat 1371: 2345 Stück für Deutsch— ö. geh ed 2c, außerdem aber auch eine nicht unbeträchtliche Zahl von Postwagen und Chausseefuhrwerken fertig gestellt. Sonstige be, deutende Eisenbahnwagenfabriken haben u. A. auch Breslau, Goͤrlitz, Cöln, Düsseldorf, Aachen, Nürnberg, Stuttgart, Karlsruhe, Chemaeitz⸗ Mainz, a , Luxuswagen in Berlin, Halle, Aachen, Düsseldorf, Mainz ꝛe. gefertigt werden. .

Wi fh der Ein- und Ausfuhrhandel Deutschlands mit Ma— schinen gestaltet hat, läßt sich erst vom Jahre 1866 ab genauer er— sehen, da vorher die Maschinen nicht speziell, sondern je nach ihrer Bescha ffenheit als Eisenwaaren, Holzwaaren u. s. w. nachgewiesen worden sind. Es war von:

Lokomotiven, Tendern ꝛc.

Einfuhr. Ausfuhr. 1866 52,585 Ctr. 28,561 Ctr. 186 42, 648 1868 16498 , 31,489 1869 21,436 52, 0865 1870 23,154 , 87, 715 1871 27,654 , S8, M0 289,579, 394,847 1872 67,455 , 146,283 , 596, 2465 , 626,526

15 Wissenschaftliche Instrum ente (14. Gruppo.

Mit Verfertigung mathematischer und geometrischer Instrumente, vom einfachen Reißzeug bis zu den komplizirten Apparaten der Geyo— däsie und wissenschaftlichen Forschung, hat sich die deutsche Mechanik schon seit alter Zeit beschäftigt und die Werkstätten in Nürnberg, welches vorzüglich den Ruf deutscher Meßinstrumente begründete, sowie in München, Berlin, Hamburg, Gassel u, a. haben sich den Ruhm genauer und beständiger Arbeit schon früh erworben. Physi— kalische Und chemische Apparate, welche früher nur für Unterrichts⸗ zwecke, Kabinette und Laboratorien gebraucht wurden, sind durch die Entwickelung verschiedener Industriezweige Gegenstände ausgedehn⸗ ten Gebrauches geworden, wie auch der Bedarf an meteorologischen Instrumenten erheblich gestiegen ist. Meßinstrumente für chemische, physikalische und. pharmazeutische Untersuchungen bilden, gleichfalls einen wichtigen Gegenstand mechanischer Werkstätten. Mit der Ent⸗ wickelung der Naturwissenschaften und der Glasindustrie ist auch die Herstellung optischer Instrumente auf einen höheren Standpunkt ge— langt. Die Telegraphie und Photographie haben ebenfalls zur He— bung unserer Feinmechanik mitgewirkt und wir besitzen mehrere An—⸗ stalten ersten ange. welche sich ausschließlich mit der Fabrikatien von Gegenständen für den Telegraphenbedarf und die Photegraphie beschäftigen; daß die Leistungen unserer Mechaniker und Dptiker auch den höchsten . entsprechen und, denen anderer, Nationen nicht nur nicht nachstehen, sondern dieselben in manchen Stücken über⸗ treffen, das hat sich wiederholt auf den bisherigen Weltausstellungen gezeigt. Die Anfertigung chirurgischer Justrumente heschäftigt zwar nicht so viele Offizinen, wie die eben erwähnten Industriezweige, doch sind auch hier Bedarf und Leistungen in starker Zunahme und zeichnen sich namentlich Berlin, Breslau, Halle, Solingen, München, Würz— burg, Nürnberg, Leipzig, Heidelberg 2c. vortheilhaft aus und erfreuen sich ihre Instrumente auch im Auslande zunehmender Anerkennung.

Der Export von wissenschaftlichen Instrumenten ist bedeutend

Anderen Maschinen aller Art. Einfuhr. Ausfuhr. 173,438 Ctr. 115,596 Ctr. vll 1h. 199,877 249,471 265 6686: hg, oz 274,067 L·. 334,632

im J. 1871 bereits 7962 Ctr, während in beiden Jahren nur 11 98 Ctr. resp. 3066 Ctr. vom Auslande bezogen worden sind.

15 Mu sikalische Instrumente. (15. Gruppe.)

Die Fabrikation musikalischer Instrumente (Orgeln, Pignos, Gei⸗ gen, Blasinstrumente) ist in Deutschland mit der Entwickelung der 6 Hand in Hand gegangen. Deutsche Orgelbauer hatten bereits im Mitlelalter großen Kuf und haben denselben bis in die neueste Zeit bewahrt. Auch die übrigen deutschen Instrumente haben sich in der mustkalischen Welt Ruhm verschafft. Pianos und Harmoniums liefern Berlin, Breslau, München, Leipzig, Stuttgart u. J. w. von vorzüglicher Güte; Geigen und Blasinstrumente werden in großen Mengen im sächsischen Voigtlande, sowie in Thüringen gefertigt, waͤh⸗ rend sich im badischen Schwarzwalde schon seit dem vorigen Jahrhun⸗ dert die Fabrikation von Spieluhren, Flötenwerken, Orchestrions 2c. so ausgebildet hat, daß sie eine größere Anzahl von Werkstätten be⸗ schäftigt. Die Vorzüglichkeit der deutschen Musikinstrumente hat ihnen auch im Auslande einen sich immer mehr erweiternden Absatzkreis verschafft. Wir exvortiren solche nicht nur nach allen europãischen Ländern, sondern auch nach Amerika, Ostindien, Ching, Afrika und Australlen. Während im Jahre 1860 der Export des Zollvereins erst 17, 5665 Ctr. betrug, ist derselbe 1371 bereits auf 52 367 Ctr. gestie⸗ gen, während die Einfuhr sich nur auf 2036 bez. 5810 Ctr. belief.

33 wir im Vorstehenden verfucht, wenigstens unsere wichtig- sten Industriezweige in allgemeinem Umrisse darzustellen, sc erübrigt schließlich noch, die Förderungsmittel, welchen unsere Industrie die jetzize hohe Stufe ihrer Entwickelung theilweis. zu danken hat, mit einigen Worten zu erwähnen. In erster Linie stehen hier die Gewerbeakademien und polytechnischen Schulen zu Berlin, Aachen, München, Dresden, Karlsruhe, Stuttgart, welche ihre, Schüler, zur technischen Leitung großer Etablissements vollständig ausbilden. Höhere Lehranstalten zur Ausbildung im Berg⸗ und, Hüttenwesen besitzen Berlin und Freiberg in Sachsen. Viele unserer tüchtigsten Fabrikanten, Maschinenbauer, Spinnerei⸗, Weherei, und Druckerei⸗Dirigenten, Che⸗ miker, Hüttenleute z. haben auf diesen Anstalten ihre Bildung ge⸗ wonnen und die nützlichsten Kenntnisse durch die ganze Nation ver⸗ breitet. Gewerbeschulen (Mittelschulen), zur Vorbereitung für den Befuch der höheren Lehranstalten, sowie zur Ausbildung tüchtiger Werkführer sind in allen deutschen Ländern in großer Zahl vertreten. Außerdem existiren gewerbliche Fortbildungsschul n, welche Gesellen und Lehrlingen nicht nur eine Nachhülfe in den Elementarkenntnissen, sondern auch den Unterricht in einzelnen speziellen Gewerbefächern ge- währen. Spezielle Fachschulen für die Weberei und die Kunst des Musterzeichnens sind u. A. in Elberfeld. Crefeld und Mülheim 4. Rh., in Passau, Chemnitz, Krimmitschau, Stuttgart, Reutlingen, Neiden⸗ heim zc. eingerichtet, um junge Leute zu Fabrikanten, Werkmeistern und Dessinateuren für Zeugwaaren auszubilden.

Auch die von mehreren Regierungen und gewerblichen Organen eingerichteten Gewerbemuseen und Musterlager sind für die Hebung der Industrie von wesentlichem Nutzen. Es bestehen solche in Berlin, Liegnitz, Görlitz, Hannover, Karlsruhe, Stuttgart, Mülhausen im Elsaß n. 4. O. Die Induftrieausstellungen sind diesen Veranstal= tungen insofern verwandt, als sie eine vollständige Darlegung der 6. weiligen Leistungen der Industrie und Kunst anstreben und die beste Gelegenheit zur Anlegung und Vervollständigung solcher Sammlungen

eben. .

; Auch die Sorge für das materielle Wohl der Arbeiter ist durch die Begründung von Unterstützungs- und Krankenkassen, welche aus Beiträgen der Arbeitgeber und der Fabrikarbeiter erhalten werden, in immer größerem Umfange hervorgetreten und hat an der Deranhildung eines tüchtigen Fabrikarbeiterstandes einen wesentlichen Antheil. In Preußen bestanden zu Anfang des J. 1871 im Ganzen gewerb⸗ liche Unterstützungskassen init c. 935, 190 Mitgliedern, 2,339,700 Thlr. Jahresbeiträgen und 4,215,340 Thlr. Kassenvermögen, außerdem waren 1655 Kassen für unselbständige Gewerbtreibende (Fabrikarheiter, Hand- werksgesellen und Gehülfen) mit 632,212 Mitgliedern, 1,4904441 Thlr. Jahresbeiträgen derselben, 416,977 Thlr. Beiträgen der Arbeitgeber und 2,316,981 Thlr. Kassenvermögen in Wirksamkeit.

Wiener Weltausstellung 1873.

Von dem General⸗Direktor der Wiener Weltausstellung Freiherrn v. Schwarz⸗Senborn geht uns folgende Erklärung mit

der Bitte um Veröffentlichung zu: d ͤ Durch die Zeitungen und durch spätere Mittheilungen mehrerer Herren Aussteller bin ich in die Kenntniß gelangt, daß Herr Friedrich Vincenz Edler von Dewald „Direktor des Wiener Kunstinstitutes: Atelier für Aquarellen, Porträt⸗Malerei, Kalligraphie und zeichnende Künste“ in den Kreisen der Aussteller Beiträge sammelt, „für eine mir als Ehrengeschenk zugedachte, im großartigsten Style und hervorragender künstlerischen Weise in Aquarell ausgeführte Anerkennungsadresse, die in eine „mit orientalischer Pracht ausgestattete Eaveloppe gelegt werden soll und wozu vorläufig Zwanzig Tausend Gulden ö. W. projektirt eien. ö Ich erkläre hiemit, daß ich diese Adresse nicht an⸗ nehmen werde, und bitte demzufolge die geehrten Herren Aussteller, welche an der in Rede stehenden Sammlung von Geldbeträgen und Unterschriften sich betheiligt haben, dieselben zurückziehen und für ihre mir bei diesem Anlasse bethätigte freundliche Gesinnung den Aus⸗

druck meines wärmsten Dankes entgegennehmen zu wollen.

Wien, am 13. September 1873. W. F. v. Schwarz⸗Senborn.

Deffent licher

3. Stegbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. 3. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. 0.

D 7 8 ,. 8 = nnd Königlich Kreußischen Staatz Anz einern: 2. Handels⸗Renifter. 2 KRonkurse, Subhaftationen, Aufgebot, Vor⸗— ladungen u. dergl. Jerkäufe, Verpachtmingen,. Sabmisstonen 10.

ankhause Hermann Bartels . Cöln a. Rh.: bei der Cölnischen Wechsler und Commissionsbank, Magdeburg: bei dem Bankhause Gebr. Sommerguth,

ron offentlichen Vapienen.

1. Verichtedene Betanntmäch ngen 6. Litergrische Anzeigen 8. Familien Nachrichten.

2292

Rhein N

Gesellschaft J. und 1I. Emission 7200 Thlr. resp. 1000 Thlr. sind L. Emisston.

Nr. 410. 897

Nr. 10,567.

(a 490/9)

3. Industriell e Etabtisse ments, Fabriken u Groß zandel.

senhahn.

Amortisation von Prioritäts⸗Obligationen. Die in Gemäßheit des 5§. 3 der Allerhöchsten Privilegien vom 18. Juli 1859 und vom 28. Januar 1861 für das Jahr 1873 zur Tilgung ausgeloosten Prioritäts⸗-Obligationen der Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn⸗ um Betrage von olgende:

1) Appoints von 1565 Ehir. oder 1750 Jl.

2) Appoints von 590 Thlr. oder 875 Fl. Nr. 2215. 2506. 3409. 3563. 5126. 5457. 3) Appoints von 100 Thlr. oder 175 Fl. 10521. 13, v6. 13,577. 13,928. 14.9053. 5,814. 15,822. 12, 806. 18311. 18,957. 19 475. 19995. 26647. 20,4168. 20 A469. 21,025. 23 934 21, 57. 25,497 EI. Emission. 1 Appoints von 500 Thlr. oder 875 Fl. Nr. 1666.

2 nzen gen f ; 3 * * Inserate nimmt an die aut orisirte Annoncen⸗Expedition von

Rudolf Mosse in gerlin, Leipzig, Hamburg, Frauk- furt a. M., Breslun, dalle, Rrag, Bien, dinnchru, Uürnberg. Ktraßhurg, Türiih und Ktuttgart.

2) Appoints von 100 Thlr. oder 175 Fl. Nr. 5704. 6480. 6896. 2147. 7844. Die Ausza lung des Nominalbetrages dieser ausgeloosten Obligationen erfolgt: am 2. Januar 1874 ; mit welchem Tage auch deren Verzinsung auf—

D

1) y,, bei unserer Hauptkasse hier⸗ selbst, ;

2) bis üult, Januar 1874 bei folgenden Zah⸗

line,, ;

a. bei der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin,

b. bei dem A. Schaaffhausenschen Bank⸗ verein in Cöln,

c. bei der Filiale der Darmstädter Bank in Frankfurt a. M.

Die Obligationen sind sammt Zins-Coupons ab 1. Juli 1874 in numerisch geordneten, von den Eigenthümern unterschriebenen Dauplikat⸗Verzeich⸗ nissen einzureichen.

Fehlende Zins-Coupons werden vom Kapital⸗ betrage gekürzt.

Saarbrücken, den 31. Juli 1873.

Königliche Eisenbahn⸗Direktion.

13,279. 13,561.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kesseh. Druck: H. Heiberg.

Drei Beilagen. (einschließlich der Börsen⸗Be n! lage.)

Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

* 217.

Königreich Preußen.

Privilegium wegen Emission von 90 Millionen Mark Reichs- münze 43 prozentiger Prioritäts-Obligationen VIII. Serie der Ber⸗ gisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Vom 23. August 1873.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛc.

Nachdem die Bergisch⸗Mãärkische . schaft darauf angetragen hat, . zur theilweisen Beschaffung derjenigen Geldmittel, welche zur Ausführung, be iehungsweise, Vollendung der ihr concessto⸗ nirten Erweiterungen des Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Unternehmens, insbesondere zur Ausführung einer Eisenbahn von Scherfede und Carlshafen über Beverungen nach Holzminden und einer Eisenbahn von Hamm nach Osnabrück, ferner für die Betheiligung an dem Er— werhe der Braunschweigischen Eisenbahnen, sodann zur Ergänzung der im Betriebe befindlichen Bahnanlagen und zur , ,. von An⸗ schlußbahnen und endlich zur Beschaffung von Betriebsmitteln erfor⸗ derlich sind? die Ausgabe von Prioritäts-⸗Obligationen im Betrage von g Millionen Mark zu gestatten, wollen Wir in Gemäßheit des

2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 (Gesetz Sammlung für i833,

eite 75 ff.) durch zegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung zur Emission der erwähnten Obligationen unter den nachstehenden Bedingungen ertheilen.

S§. 1. Die auf Höhe von 90 Millionen Mark zu emittirenden Obligationen werden unter der Bezeichnung:

Prioritäts⸗Qbligationen VIII. Serie der Bergisch-Märkischen

Eisenbahn⸗Gesellschaft, ̃ nach dem anliegenden Schema A, ausgefertigt in Appoints von 3000, 1000 und 500 Mark unter fortlaufenden Nummern derart, daß die Appoints von 3000 Mark zum Gesammtbetrage von 24 Millionen Mark die Nummern 1 bis einschließlich 8000, die Appoints von 16606 Mark zum Gesammtbetrage von 39 Millionen Mark die Rummern S0ol his einschließlich 38 C00, die Appoints von 500 Mark zum Ge⸗ m , f. von 36 Millionen Mark die Nummern 38,001 bis ein⸗ chließlich 110,999 erhalten.

uf der Rückseite der Obligationen wird dieses Privilegium ab—

druckt. Dieselben werden mit der faksimilirten Unterschrift zweier Mitglieder der Königlichen Eisenbahn-Direktion versehen und von einem Beamten der letzteren kontrasignirt.

Die für diese Obligationen nach dem ferner anliegenden Schema B. auszufertigenden Zinzeoupons, * die Anweisungen zu deren Empfange (Talons) werden in gleicher Weise ausgefertigt. Die erste Serie der inscoupons für zehn Jahre nebst Talon wird den Obliga⸗ tionen beigegeben. Beim Ablaufe dieser und jeder folgenden zehnsäh⸗= rigen Periode werden nach vorheriger einmaliger öffentlicher Bekannt⸗= machung für anderweite zehn Jahre neue Zinscoupons und Talons ausgereicht. Die Ausreichung erfolgt an den Präsentanten des Talons, durch, dessen Rückgabe zugleich über den Empfang der neuen Fou— pons quittirt wird . nicht dagegen von dem Inhaber der Sbli⸗ gation bei der Königlichen Eisenbahn-Direktion schriftlich Widerspruch srhoben worden ist. Im Falle eines solchen Widerspruchs erfolgt die Ausreichung an den Inhaber der Obligation.

§. 2. Die Prioritäts⸗Obligationen werden mit jährlich 45 Pro— cent verzinset und die Zinsen in halbjährlichen Raten postnumerando am 1. Juli und 2. Januar von der, Königlichen Eisenbahn-Hauptkasse in (lberfeld, sowie an den durch die Königliche Eisenbahn⸗-Direktion in öffentlichen Blättern namhaft zu machenden J ausbezahlt.

. von Prioritäts⸗Obligationen, deren Erhebung innerhalb vier Jahren, von den in den betreffenden Coupons bestimmten Zah— lungs⸗Terminen an gerechnet, nicht geschehen ist, verfallen zum Vor— theile der Gesellschaft.

Z. Die Inhaber der Prioritäts-Obligationen sind auf Höhe der darin verschriebenen Beträge nebst den fälligen Zinsen Gläubiger der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft ünd waben als solche, unbeschadet des Vorzugsrechts, welches den älteren, zufolge der früheren

rivilegien für die Bergisch. Markische Bahn und deren einzelne Bahn—⸗ trecken, insbesondere fuͤr die eg fn er , Düsseldorf ˖ Elber⸗ Elder, Aachen⸗Düsseldorfer und Ruhrort-Crefeld⸗Kreis Gladbacher Eisenbahn, sowie für die Hessische Nordbahn aufgenommenen Priori- täts - Anleihen zusteht, an dem , n der zum Bergisch⸗Mär⸗ kischen Eisenbahn⸗Unternehmen gehörigen Bahnstrecken ein Vorzugz⸗ recht vor den Inhabern der Stamm⸗Aktien und der zu denselben ge⸗ hörigen Dividendenscheinenn. .

Auf das der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn-⸗Gesellschaft in dem rivilegium vom 2s. Februar 1870, betreffend die Emission von Millignen Thalern Prioritätz⸗Obligatiogen VII. Serie, in Aussicht n Recht zur Emisston einer weiteren Anleihe in diesen Priorität

Abligationen bis zu der vorgedachten Höhe mit gleichem Vorzuggrechte für Verzinsung und , ,,,. mit den bereits emittirten 26 Mil⸗ lionen Thalern ist ausdrücklich Verzicht geleistet.

4. „ie Prioritäts⸗-Obligatkonen unterliegen der Amortisation, wozu alljährlich ein halbes Prozent des Nominal⸗Kapitals, also der Betrag von 450,000 Mark, sowie die auf die ausgeloosten Obliga— tionen fallenden ersparten Zinsen verwendet werden. Bi Amortisation wird durch Ausloosung bewirkt.

. Ausloosung '. uerst im Jahre 13880 und sodann all—⸗ jährlich statt, und die Auszahlung des Naminal⸗Betrages der hiernach ur Amortisation gelangenden Prioritäts-Ohbligationen erfolgt vom 2.

anuar des auf die Ausloosung folgenden Jahres ab, zuerst also im r

er Verwaltung der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn bleibt das Recht vorbehalten, vom Jahre 1881 ab, scwohl den Amortifations— Fonds zu verstärken und dadurch die Tilgung der Prioritäts.Obliga— tionen zu beschleunigen, als auch zu jeder Zeit, jedoch ebenfalls nicht vor dem Eintritte der Amortisation im Jahre 18351, sämmtliche

Inseraten⸗Expedition a , n , ,, ,. reußischen Ktaatz-⸗ gers: Berlin, lhelm⸗Straße Nr. 32.

Montag, den 15. September

rem, , m, e.

, . durch öffentliche Blätter mit sechsmonatlicher

1873.

0 .

gationen keinerlei Verpflichtungen für die Gesellschaft in späterer Zeit abgeleitet werden können, so steht doch der . ei, die . oder theilweise Realisirung derselben aus Billigkeitsr uc

rist zu kündigen und durch Zahlung des Nennwerthes einzulösen. ö. Die Inhaber der Prioritäts⸗Obligationen sind nicht be— fugt, die Rückzahlung der darin verschriebenen Kapitalbeträge anders sichten zu eschließen. n. nach e. der im 5§. 4 enthaltenen Amortisatic ns⸗Bestim⸗ 5. 9. r die Mortifikation angeblich verlorener oder vernichteter gen n oe ern ausgenommen: ĩ . . sindet das im 8. 30 dez Statuts der Bergisch⸗ 3 ö . inszahlungsTermin aus den zur Zahlung dispe— ärkischen Cisenbahn⸗Gesellschaft vorgeschriebene Verfahren Anwendung. ̃ f 9 f 8 gen ,. als 3 Monate durch Verschulden der Ge⸗ Die Mortifizirung verlorener oder vernichteter Jinscoupons un 3 e, 36 bleibt;; Talons ist nicht statthaft; es soll jedoch Demjenigen, welcher den Ver e ö. ö er Transporthetrieb auf den zum. Unternehmen der lust von Zinscouponz vor Ablauf der Verjährungsfrist (5. 7) bei der d, , ärkischen Cisenbahn⸗Gesellschaft gehörigen Bahnen aus Königlichen Eisenbahndirektion anmeldet und den stattgehabten Besitz erschulden der Gesellschaft länger als 6 Monate ganz aufhört; in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der uten wenn die im 5§. 4 festgesetzte Amertisation nicht eingehalten . de angemeldeten . bis dahin nicht zum Vorschein ge⸗ . , ö ö ; ommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt werden. 4 . ö. 83 3. und b. bedarf es einer Kündigung nicht; das 56. 10. Die . den . a , vorgeschriebenen ü . g ann vielmehr von dem Tage ab, an welchem einer derselben öffentlichen Bekanntmachungen erfolgen durch den Staats⸗Anzeiger“, . ritt, e, ,,. werden, und zwar zu à. bis zur Einlösung des eine Berliner, eine Cölner und eine Elberfelder Zeitung. . n. * , ., zu b. bis zur Wiederherstellung des unter⸗ 5. 11. Den Inhabern der Prioritäts⸗Obligationen steht der Zu⸗ Ern m en , , en alle ist eine dreimonatliche Kündi 3 2 7 ö e n ge rm gn ter e. r nicht das Re i Ei teh i n nn, K. nn . ö. . betheiligen. cht, sich an den Verhandlungen oder Abstimmungen zu i on diesem Kündigungsrechte nur innerhalb dreier Monate Zu Urkund dieses haben Wir das gegenwärtige Privilegium Aller— eh dem Tage ab Gebrauch machen, wo die Zahlung der Amorti⸗ höchsteigenhändig vollzogen und ,. . an aus⸗ ö. ions-Summe hätte stattfinden sollen. Die Kündigung verliert in⸗ ertigen lassen, ohne jedoch dadurch den Inhabern der Prioritäts⸗ essen ihre rechtliche Wirkung, wenn die Eisenbahngesellschaft die nicht Obligationen in Anfehung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung von eingehaltene Amortisation nachholt, und zu dem Zwecke binnen läng⸗ Seiten des Staats zu geben oder Rechten Dritter zu präjudiziren. stens dreier Monate nach erfolgter Kündigung die Ausloosung der zu Das gegenwärtige Privilegium ist durch das Amtsblatt der Re— amortisirenden Obligationen nachträglich bewirkt. ; ierung in a . bekannt zu machen und eine Anzeige von diesem e 6, ,Die Ausloosung der alljährlich zu amortisirenden Prio⸗ Ech in die Gesetz Sammlung aufzunehmen. ritäts Obligationen geschieht am Sitze der Königlichen Eisenbahn— Gegeben Wildbad Gastein, 25. A 7 Direktion in Gegenwart eines Mitgliedes derselben und eines proto— 8 9. ö ad Gastein, 23. August 1873. kollirenden Notars an einem mindestens 14 Tage vorher durch ein- o 87 ren . 9. malige Insertion in die im §. 10 erwähnten Blätter zur öffentlichen amphausen. Dr. Achenbach. Kenntniß zu bringenden, im dritten Ouartale jeden Jahres anzube⸗ raumenden Termine, zu welchem den Inhabern der Prioritäts-Obli- . ,, gationen der Zutritt gestattet ist. ö Schema . Prtoritts Hblisatton . 7. Die Nummern der ausgeloosten Prioritäts⸗Obligationen VII. Serie werden binnen 14 Tagen nach Abhaltung des im 5. 6 gedachten Ter- 4 der 9 6 mins einmal öffentlich bekannt gemacht; die Auszahlung derselben er— Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗ folgt bei der Königlichen Eisenbahn-Hauptkasse in Elberfeld, sowie an Gesellschaft den durch die Königliche Eisenbahn⸗Direktion in öffentlichen Blättern ; . . 9 , . a nnen die . 3 2 Bergisch⸗Märkische über zioritäts⸗Obligationen gegen Auslieferung derselben und der dazu ge⸗ Sejoritsts: Obliaati änze. ken 3 , fälligen ö 1 ö. , d i. ö . ö , n . erden die Coupons nicht mit abgeliefert, so wird der Betrag Serie. / aber di ioritäts⸗Obligati der fehlenden an dem Kapitalbetrage , und zur Einlösung der ha sd e . ö ö Couhons verwendet, sobald dieselben zur Zahlung präsentirt werden. Di jgation ist Reichsmünze an dem in Gemäßheit des Fm 4 erlischt die Verbindlichkeit der Gesellschaft zur Ver⸗ ie Obligation ist umstehend abgedruckten . Pri⸗ künsung jeder Prioritäts-Abligation mit dem 31. Dezember desfenigen versehen mit dem Fac. vileglums em sttirten Kapitake von Neun— Jahres, in welchem dieselbe ausgeloost, und daß dies geschehen, öffent⸗ stuille Ker Gere zig Millionen Mark Reichsmünze Prio— ritäts⸗Obligationen VIII. Serie der Ber⸗

gisch⸗Märkischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft. Elberfeld, den. ten Königliche Eisenbahn⸗-Direktion. ‚Dieser Obligation sind beigegeben worden: 20 Zins⸗Coupons der Serie J. für die Jahre

mit Talon

Stamm⸗Ende.

lich bekannt gemacht ist.

Die in Folge der Ausloosung eingelösten Obligationen werden in Gegenwart eines protokollirenden Notars vernichtet und wird eine An⸗ zeige darüber durch öffentliche Blätter bekannt gemacht.

. Dagegen ist die Gesellschaft die in Folge einer allgemeinen Kün⸗ digung ihrerseits oder in Folge der Rückforderung Seitens der Gläu⸗ biger (53. 9) eingelösten Obligationen wieder auszugeben befugt.

S. 8. Diejenigen Prieritäts⸗Obligationen, welche ausgeloost oder gekündigt sind und ungeachtet der Bekanntmachung in öffentlichen Blättern nicht rechtzeitig zur Realisation eingehen, werden während her nächsten zehn Jahre von der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion alljähr⸗ lich einmal öffentlich aufgerufen. Gehen sie dessen ungeachtet nicht ͤ spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufrufe zur̃ Realisation ein, so erlischt jeder Anspruch aus denselben an das Ge— sellschaftsverm gen, was unter Angabe der Nummern der werthlos ge. wordenen Prioritäts⸗Obligationen von der Direktion einmal öffentlich! bekannt gemacht wird. Obgleich also aus dergleichen Prioritäts⸗Obli⸗

contrasignirt von Herrn

Beigegeben 20 Zinscoupons der Serie J. für die Jahre

Ausgefertigt:

Schema b. Berg isch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesellschaft. Talon

. iu der Prioritäts⸗Obligation VIII. Serie Nr. ... gehörig.

Jnhaher empfängt gegen Rückgabe dieses Talons an den durch öffentliche Bekanntmachung bezeichneten Stellen die zweite St s von zwanzig Stück Zins Coupons zur vorbezeichneten Prioritäts-Obligation, sofern nicht von dem Inhaber der Obligation gegen diese Aus. reichung protestirt worden ist. Im Falle eines solchen ö, , nf g die . der neuen Coupons an den Inhaber der Obligation.

, h 13. Königliche Gisenbahn⸗Direktion. Ausgefertigt.

Bergisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesellschaft. . Zins⸗ Coupon ö zu der Prioritäts⸗Obligation VIII. Serie Nr. ... . Inhaber empfängt am .. ten.. .. 18 .. gegen diesen Coupon an den durch öffentliche Bekanntmachung bezeichneten Mark . . . Pfennige Reichsmünze Zinsen vom . en 18. Königliche 1 zu Elberfeld.

Seri

Verjährt am .. ten I Ausgefertigt.

1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Handels⸗NRegifter.

3. Konkurfe, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

¶Verkãufe, Verpachtungen, Submisfionen ꝛc.

Deffentlicher Anzeiger- ;

nierate nimmt an dig autgristrte Annon gen⸗Expedition von dolf Mosse in Berlin, Leipzig, gamburg, Frank. von öfentlichen Papieren, furt a. M., Kreslau, Halle, Rrag, Wien, München, 6. Industrielle Etabliffements Z apriten u. Groß han del Nürnberg, Kütraßburg, Türich und Ktuttgart⸗ J. Verschiedene Betkanntuia chungen.

S. Literarische Anzeigen. * 98. Familien⸗Nachrichten.

5. Verlocsung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w.

ialekte, Besondere Kenn⸗ dem 4. April d. I

Steckbriefe und untersuchungs⸗ Sachen. . e ich Cern t: schlank, Sprache holten Betruges in den Akten 8. 250 de 1873 unter Alter sich außerhalb dieses Gebiets aufgehalten hat,

Steckbriefs Erneuerung. Der hinter den zeichen: Bell Maurerpolier Carl Bellstaebt wegen Verbrechens gegen 8. 176 Nr. 3 und 5. 177 des Strafaesetzbuchs in den Akten B. 173 de 1873 unterm 25. Februar d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, den 11. September 1873. Königliches Stadtgericht, Abt iu für Untersuchungs⸗Sachen. Kommission II. oruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 37 Jahr (25. Dezember 1835 gebo⸗ ren), G burtsort: Nebra, gr 5 Fuß H Zoll,

aare: blond, Augenbrauen: blond, Kinn: oval,

taedt geht gebückt.

Steckbrief Erledigung. Der gegen Zohanues suchungssachen, Kommisflon inner von Neuengrongu wegen Raubs am 123. März SJ'3 erlassene Stegcbrief wird z rückgezogen. Rotenburg a. / Fulda, den H. Königliches Kreisgericht. Untersuchungsrichter. Klepper.

ü Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter den Kauf⸗ ase und Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: läng⸗ mann Christian 6 Be r

erlassene Steckbrief wird hier⸗ (Vergehen gegen 5. 140 Deutschen Strafgesetzbuchs rũckge erlin den 106. September zu einer Geldstrafe von 50 Ih 83 6. . 1873. Königliches a , für Unter⸗ vermögensfalle eine Gefängnißstrafe von einem Monat für Voruntersuchungen. ,,,, worden. Die Ein- ö . iehung der erkannten Geldstrafe, event. die Voll⸗ Offene Requisition. Der Militärpflichtige, Jo⸗ . der substituirten . hat, da hann Carl Wilhelm Eisenkolb, geboren am J. Juni der Aufenthaltsort des Verurtheilten unbekannt ist, 1343 zu Rauen, ist durch das rechtskräftige Erkennt nicht ausgeführt werden können. Es werden alle niß des unterzeichneten Gerichts vom 15. Juli 1873, öffentlichen Behörden ersucht, von dem Aufenthalt weil derselbe sich dem Eintrilt in den SDienst des des genannten Verurtheilten Behufg Vollstreckung der . Heeres oder der Flolte dadurch entzogen erkannten Strafe hierher Nachricht zu gehen. at, daß er ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver⸗ Beeskow, den 6. September 18753. lassen, beziehentlich nach erreichtem militärpflichtigen Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

durch zurückgenommen.

September 1873.

rtram wegen wieder⸗