erfall, zwei musikalische Kommissionen gebildet worden. Es wurde zeschlossen: in den beiden Hauptaufführungen ein Bild der geschicht⸗ lichen Entwickelung des Männergesangvereins zu bieten. Vorläufig ist für den ersten Tag projektirt: 1) Orlando, Händel (Bacchuschor); Mozart (O Isis); 2) Nägeli (Der Rhein; 3) Weber (Gebet vor der Schlacht, Du Schwert an meiner Linken); Kreutzer (Siegesbotschaft)) 5) Methfessel, Schneider O du Deutschland), Silcher (Loreley); 6) Klein (Auferstehen); 7) Schubert Hymne an den heiligen Geist); 8) Zöllner (O wunderbares tiefes weigen), Marschner; Otto (Dornröschen); 10) Fr, und V. Lachner; II) Mendeltsohn (O Eros); 12) Büttner (Siegesgesang) Für den zweiten Tag: 1) Bruch (Röõmischer Triumphgesang); 2 Rheinberger Jung Werner); 3) Faist (Siegespsalm); Gade (Heinrich Frauen- lob); Schumann (Zittre Erde); Y v. Perfall; 6) Veit Sommernacht); D Kunz (Odin); N) Herbeck (Im Walde); 2) Wagner; 10 Riety (Morgenlied); 11) Volkmann (Morgengesangj, Möhring; 129) Dürner (Sturmheschwörung). Die Aufführungen finden im Glaspalaste statt, auch wurde bereits ein eigener Festausschuß konstituirt.
Leipzig, 17. September. (W. T. B.). Professor Czermak, der schon seit längerer Zeit an Diabetes litt, ist in vergangener Nacht, 45 Jahre alt, mit Tode abgegangen. ö n
— Die Nr. 75 der Wisxsenschaftlichen Beilage der Leipziger Zeitung“ vom 18. September enthält einen Aufsatz: ven nn des Märchens.“ ̃ . .
; eim ar, 17. September. Professor Dr. Gustav Schwalbe, bisher zu Leipzig, ist zum ordentlichen Professor der medizinischen Fa— kultät der Gesammt-Universität zu Jena (für das Lehrfach der Ana— tomie) und zum Sirektor der anatomischen Anstalten bei derselben er⸗
nannt worden. Gewerbe und Sandel.
Berlin, 18 September. Der hiesigen Fabrik der Ma⸗ schinenhufeisen von H. Dopp K Go. ist auf das ihr eigenthüm⸗ liche System der Herstellung obigen Artikels das Patent auf die Dauer ven drei Jahren für die 5österreichisch-ungarische Mon— archie zuertheilt worden.
Verkehrs⸗Anstalten. —⸗
London, 17. September. (W. T. B). Die Anzahl der auf dem „Ironside“ im Michigan⸗See verunglückten Personen beträgt
6 General⸗Intendanten der Königlichen Theater, Freiherrn von
nur 17; die in den früheren Telegrammen angegebene höhere Ziffer beruht auf einer Verstümmelung durch den Telegraphen. J New York, 15. September. (Per Kabel Das Postdampf⸗
sichiff des Baltischen Lloyd „Hum boldt“, Kapitän O Blanck, ist heute, nachdem dasselbe am 29. v. Mts. London verlassen, wohlbehalten hier eingetroffen.
— 17. September. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer Thuringia“ ift heute Morgen um 11 Uhr hier eingetroffen.
Stockholm, 14 September. Am 11. d. M. wurde die Eisen⸗ bahn zwischen Upsala und Sala eröffnet.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Königsberg i. Pr., Donnerstag 18. September. Die Cholera ist, hier fast ganz erloschen. Gestern sind nur zwei neue Krank⸗ heits⸗ und zwei Todesfälle vorgekommen. Die Sanitätswache im Schlosse ist heute aufgehoben worden.
Colmar, Donnerstag, 18. September. Auch für den Be⸗ zirk des Ober⸗Elsaß ist nunmehr die Nachwahl von 6 Bezirks⸗ tags⸗ und von 11 Kreistags⸗-Deputirten, und zwar für den 18. resp. 19. k. M. angeordnet worden.
Perpignan, Donnerstag, 18. September. Einer Meldung aus Barcelona vom 16. d. zufolge ist eine Kolonne von 4006 Mann unter der Führung des Brigadiers Reyes von Gerona abmarschirt, welche einem Transport nach Olot als Bedeckung dienen soll. — Die Carlisten bereiten einen neuen Angriff auf Berga vor.
New⸗gork, Donnerstag 18. September, Vormittags. Ein Bericht des landwirthschaftlichen Bureaus konstatirt, daß nach dem Gesammtergebniß der während dieses Monats aus den Einzelstaaten eingegangenen Berichte das mit Baumwolle be⸗ pflanzte Areal gegen das letzte Jahr um 10 Prozent zugeno: amen hat. Der Stand der Baumwolle ist besser, als im September vorigen Jahres, indessen in Arkansas, Tennessee, Louisiana und anderen Staaten durch Insekten und Regen von „sehr gut“ auf ehr mittelmäßig“ reduzirt.
New⸗gork, Dounerstag, 18. September. Nach eingetroffe⸗ nen weiteren Meldungen über die gestrige Feuersbrunst in Chicago sind durch dieselbe 64 Häuser zerstört worden. Das Feuer hat den mittleren Theil der Stadt nicht erreicht. Der an⸗ gerichtete Schaden wird auf etwa 300 000 Dollars geschätzt. — Das gelbe Fieber in Shreveport und Memphis (Louistana) ist im Abnehmen begriffen.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 19. September. Opernhaus. (168. Vorstellung). Die Afrikanerin. Oper in 5 Akten. Musik von Meyerbeer. Ballet von P. Taglioni. Selika: Fr. v. Voggenhuber. Ines: Frl. Lehmann. Vasco de Gama: Hr. Diener. Nelusco: Hr. Betz. Anfang halb 7 Uhr. Hohe Preise.
Schauspielhaus. (182. Abonnements ⸗Vorstellung. Der Elephant. Lustspiel in 4 Akten von G. von Moser. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Sonnabend, 20. September. Opernhaus. (169. Vorstellung.) Fra Diavolo oder: Das Gashaus zu Terraeina. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Auber. Pamella: Frl. Horina. Zerline: Frl. Haupt. Fra Diavolo: Hr. Woworsky. Lord Cookburn: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (183. Abonnements ⸗Vorstellung.) Zum ersten Male: König Oedipus. Tragödie von Sophokles. In 2 Abtheilungen für die deutsche Bühne übersetzt und bearbeitet von Ad. Willbrandt. In Scene gesetzt vom Direktor Hein.
Besetzung: Oedipus, König in Theben, Hr. Wüͤnzer. Jokaste, seine Gemahlin, Frl. Stoll berg. Kreon, deren Bruder, Hr. Goritz. Teiresias, ein greiser Seher, Hr. Berndal. Der Oberpriester des Zeus, Hr. Pohl. Erster, Zweiter, Dritter Bürger von Theben, Hr. Kahle, Hr. Oberlaͤnder, Hr. Schwing. Ein Bote, Hr. Landwehr. Ein Hirte, in des König Dienst, Hr. Krause. Ein Diener des Pa lastes, Hr. v. Hoxar. Antigone, Ismene, des Oedipus Töchter. Priester. Bürger und Volk.
Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Die volkswirthschaftlichen Zustände des Deutschen Reichs.
Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.
J. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst— wirthschaft. I7. Bergbau⸗ und Hüttenwesen. V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.
(Vergl. Nr. 217 d. Bl.)
VI. Handel und Verkehr.
1 n . Die deutsche Handelsflotte ist die drittgrößte der Welt, da sie bezüglich der Tragfähigkeit ihrer Schiffe nur von Greßbritannien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika über⸗ troffen wird; sie genießt wegen ihrer Tüchtigkeit allgemeine Achtung. Der Stand der Handelsmarine war Ende 1871 folgender:
Tonnen⸗ Damn her Tonnen⸗ Schiffs⸗ gehalt Dampf. gehalt Pferde⸗ zahl 2 2000 schiffe à 2000 kraft Kilogr. Kilogr. I. Preußen: I Ostpreußen.. . 119 53,117 4 252
2) Westpreußen 1 11 2, S6
3) Pcdnmern 1,104 28 426 31 9, 257
4 Schleswig⸗Holstein 1,161 116,215 32 3,181
5 Hannover.. L887 122,084 1 943
Summa I.. 33425 654,528 82 16,469 II. Mecklenburg. 433 141,858 4 1,364
I , 46 nen 22 5, 178 h II. Hamburg 429 192,565 40 44946 6,440 e 31 62, 829 12, 844 VI Oldenburg 520 66622 — — — neberhaupt 5,122 1,30 372 79 I3G 7586 S3]
und zwar:
Ostseeflotte 2420 622,691 94 A, 311 4,369 Noꝛrdseeflotte 2.702 682,771 85 109,475 19,815
Im Ganzen zählen wir an unseren Küsten 240 Rhedereiplätze, von denen aus Seeschiffahrt betrieben wird, ganz abgesehen von den verschiedenen Orten, welcke sich auf kleine Kiffe und Fischerei beschränken. Von diesen 0 Plätzen entfallen auf: Qstpreußen 3, Westpreußen 2, Hinterpommern 5, Vorpommern 109, Neu⸗Vorpommern 4. Mecklenburg 2 Lübeck 1, Ostküste von Schleswig⸗Holstein 37, im Ganzen auf die Ostsee 64. Die Ostsee hat das Rhedereigeschäft nicht so stark entwickelt, als die dem Welthandel günstiger gelegene Nordsee mit ihren großen Centren der Rhederei, den vielen großen und kleinen Strömen und im Winter mehr offenen Häfen. Namentlich sind die Elb⸗ und Weserufer und vor Allen das seegewohnte Ostfriesland mit seinen Fahrkolonien dicht bestanden mit unzähligen Rhedereiplätzen. Vie Nordseekuste hat 176 dergleichen auf zuweisen, nämlich: an der Westküste von Schleswig⸗Holstein 60, Hamburg 1, Hannover ohne Ostfriesland 36, Bremen 1, Oldenburg 37, Ostfriesland 41. — An beiden Meeren kesitzen 175 Plätze Rhedereien unter 1000 T., 36 von 1 = 5000 T, 6 von 5 — 10000 T., 6 von 10 —- 15,000 T.,. 5 von 15 — 20,000 T. Die übrig bleibenden 12 bedeutendsten Rhedereiplãätze, welche mehr als 20,0900 T. nachweisen, sind dir Reihe nach: Bremen, ö Rostock, Danzig, Stettin, Stralsund, Barth, Memel,
w nn, Elsfleth, Brake und Blankenese. .
Die Zahl und Gesammttragfaͤhigkeit der Segelschiffe hat sich im Allgemeinen vermindert, wobei hauptsächlich in Betracht kommt, daß die großartigen Dampfschiffsunternehmungen Englands und der Hanse⸗ städte die Segelschiffahrt überall mehr und mehr zurückdrängen. Da— gegen hat sich unsere Dampferflotte in den letzten Jahren sehr erheb— lich vermehrt und haben die direkten Dampfschiffsverbindungen zwischen Deutschland und Amerika wesentlich beigetragen. Die erste derselben wurde im Jahre 1847 von Bremen aus begründet. In Hamburg ver suchte man 1850 eine direkte Dampfschiffsverbindung mit New⸗Nork herzustellen, die aber erst seit 1856 eine regelmäßige wurde. Im Jahre 1857 wurde der Norddeutsche Lleyd in Bremen begründet, dessen direkte Fahrten nach New⸗Jork am 19. Juni 1858 begannen. Diese Gesellschaft, welche Anfangs nur über 4 Schiffe verfügte, hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einem sehr bedeutenden Institute entwickelt und vermag mit den großen englischen Gesellschaften vollständig zu rivalisiren: sie besitzt jetzt eine Flotte von 45 theils großen See, theils Flußdampfern, deren Zahl noch immer vermehrt wird. Wäh⸗ rend der Norddeutsche Lloyd im Jahre 1863 bei 21 Fahrten 7714 Per⸗ sonen und 7800 Tons Waaren beförderte, stieg im Jahre 1871 bei 69 Fahrten die Beförderung auf 393883 Persgnen und 62051 Tons Güter. Neuerdings sind von derseiben Gesellschaft direkte Fahrten
wischen Bremen und Baltimore eingerichtet und im Jahre 1871 auf ieser Route bei 16 Fahrten 1787 Perjonen und 8083 Tons Güter
befördert worden. — Mit dem Jahre 1871 wurde eine dritte deutsch⸗
amerikanische Route eingerichtet, und zwar von der Stettin ⸗ Amerika .
nischen Dampfschiffahrts⸗Aktien⸗Gesellschaft Baltischer Lloyd, deren
Dampfer die transatlantischen Fahrten am 20. Juni 1871 begonnen
e. Diese Linie verspricht fuͤr den direkten Handel Stettins mit merika von Bedeutung zu werden.
Außerdem sind noch zu erwähnen die von Bremen und Hamburg aus eingerichteten direkten Dampfschiffsverbindungen nach Westindien, sowie die Fahrten von Bremen über Havre nach Havanna und New⸗ Orleans, von Hamburg über Havre und Santander nach Havanna und Vew-⸗Orleans, sowie von Hamburg nach Rio⸗-Janeiro bez. Bahia.
Der deutsch⸗überseeische Handel ist ein sehr bedeutender und gegen wärtig mehr als je in seinem Aufschwunge begriffen. Er gründet seine Existenz der Hauptsache nach auf die in den Hansestädten Hamburg und Bremen etablirten Firmen, welche üherseeische eigene Häuser und Rommanditen halten, durch diese direkte Waarenimporte beziehen und
dafür in und ausländische Waaren aller Art nach überseeischen Märkten exportiren. Für den Absatz deutscher Waaren sind beide lätze von höchster Wichtigkeit. Außerdem eeschiffsverkehr an der Ostsee: Memel, Pillau, Königsberg, Danzig, Swinemünde, Stettin, Wolgast, Greifswald, Stralsund, Rostock, Wismar, Lübeck, Kiel und Flensburg; an der Nordsee dagegen; Al⸗ tong, Harburg, Geestemünde, Leer und Emden. Die nachfolgende Zusammenstellung, welche die in den preußischen Seehäfen, in Ham⸗ burg und Bremen in den Jahren 1867 bis 1871 eingelaufenen See⸗ schiffe nach Zahl und Tragfähigkeit nachweist, läßt die Bedeutung des Seeverkehrs und dessen Zunahme erkennen. Vreußische Häfen. Ham burg. Brem en. Schiffs Tragfähig⸗ Schiffs⸗ Tragfähig⸗ Schiffs⸗ Tragfähig⸗ zahl. keit To. à 160 zahl. keit To. à 1000 zahl. keit To. a 1000 Kilogr. Kilogr. Kilogr. 1867 15,586 2.002, 95665 5,055 1,908, i l0 3,106 813,310 excl. Schleswig⸗ Holstein 1868 44,665 3,161,998 5,297 incl. Schleswig⸗ Holstein 1869 48,7387 3,400, 174 1870 409,317 3,349,418 4,144 2350 712,126 1871 55,770 43292, 774 5493 2,516,574 3237 1,15 *, 684 Für die Flußschiffahrt lassen sch genaue Angaben über den Schiffsbestand und den Verkehr auf den wichtigeren Strömen zur Zeit noch nicht machen, da die bezüglichen statistischen Erhebungen für das Jahr 1872 noch nicht veröffentlicht worden sind. Es ist aber der Schiffsverkehr auf den wichtigen deutschen Strömen und Flüssen: Memel, Weichsel, Oder, Havel, Spree, Elbe, Saale, Weser, Ems, Ruhr, Rhein, Mosel, Saar, Main, Neckar, Donau ꝛc. ein bedeuten der und er hat ungeachtet der zunehmenden Konkurrenz der Eisenbahnen von Jahr zu Jahr an Umfang gewonnen. Auch an Kanälen ist kein Mangel. Ein bedeutendes Werf im Nordosten ist der oberländische Kanal zwischen Osterode und Elbing in der Provinz Preußen, bei welchem das System der geneigten Ebenen angewendet wurde. Andere wichtige Kanäle sind der Finow⸗ und Müllroserkanal zur Verbindung der Oder mit der Elbe, der Travekanal, der Kieler Kanal, der Kanal von Bremervörde, der Ludwigskanal zwischen Main und Donau, der Rhein⸗Marnekanal, der Rhein⸗Rhonekanal, der Saarkanal 2c. 2) .„Eisenbahnen. Das Eisenbahnwesen Deutschlands, ven ge— ringfügigem Anfange ausgegangen, ist im Verlaufe weniger Jahr⸗ Lhute auf eine hohe Stufe der Entwickelung gelangt und nimmt im Weltverkehr eine bedeutende Stelle ein. Die Länge der im Betrieb befindlichen Eisenbahnen, welche im Jahre 1836 erst Go Kilom. be⸗ trug, stieg 1837 auf 21,0, 1838 auf 13953, 1839 auf 239,, 1840 auf
2013, 554 3,189 847,622
5,192 2,138,418 3.052 872.846
153 O5?
468,9 Kilom. Von hier ab ist die Zunahme eine sehr bedeutende gewesen;
es waren am Schlusse der Jahre 1859: 5856,, 1860: 11,089, 1, 1865: 3,899, 1870: 18,6674, 1871: 20,9800 Kilom. vorhanden, so daß Deutschland durchschnittlich 21 Kilom. Eisenbahnen auf 1 Qu⸗M. besitzt. Im Verhältniß zum Flächeninhalt ist unser Eisenbahnnetz ein sehr aus⸗ gedehntes und stehen uns von europäischen Ländern in dieser Beziehung nur vor: Belgien mit 5, Kilom., Großbritannien mit 43 Kilom und die Niederlande mit 25 Kilom. Bahn bro Qu-M.; alle übrigen Län— der stehen Deutschland nach. Die am Schlusse des Jahres 1871 im Betrieb befindlich gewesene Bahnlänge vertheilt sich auf die einzelnen
deutschen Staaten folgendermaßen: Bahnlänge. Auf 1 GM. Bahnlãnge. Auf! 0M.
. Kilem. Kilom. Kilom. Kilom. Preußen II, 858,3 Sachsen⸗Al⸗ Bayern 3, 031,1 tenburg 65, 2, Sachsen 1, C70, Sachsen⸗Co⸗ Württemberg 1,028.2 burg⸗Botha 116, Baden 973, Anhalt 179,3 Hessen 67238 Schwarzburg⸗ Mecklenburg⸗ Sondershausen 45,6 Schwerin 3362. Reuß ä. L. Sachsen⸗Wei⸗ Reuß j. L. mar 116,2 Schaumburg⸗ Mecklenburg⸗ Lippe Strelitz 35,6 Lũ beck Oldeaburg 172, Bremen Braunschweig 245, 8 n Sachsen⸗Mei⸗ lsaß⸗Lothrin⸗ ningen 16,0 2,6 en 766,0 2,8 Von 70 verschiedenen deutschen Hahnlinien liegen nähere Angaben für das Jahr 1870 über Anlagekapital, Betriebsverhältnisse, Trans portmittel 2c. vor. Die betreffenden Strecken umfaßten eine Gesammt⸗ länge von 18,5311,65 Kilom.; von diesen waren 82551 Kilom. im Staatsbesitz, 1951, Kilom. Privatbahnen unter Staatsverwaltung und 805,6, Kilom. Privatbahnen unter eigener Verwaltung. Das auf diese Bahnen, von welchen 5943, Kilom. doppelgeleisig waren, bis zum ,, . Jahres 1870 verwendete Anlagekapital belief sich auf 12883 Millionen Thaler, von welchen 6290 Millionen Thaler oder 48, 6 auf die Staatsbahnen, 172, Millionen Thaler oder 134 Proz. auf die Privatbahnen unter Staatsverwaltung und 495.8 Millonen Thaler oder 388, Proz auf die Privatbahnen unter eigener Verwaltung entfallen. Außerdem treten dem obigen Anlagekapital noch über 40 Millionen Thaler zu, welche zur Erweiterung und Ver⸗ besserung der Bahnanlagen und zur Vermehrung der Bekriebsmütel verwendet worden sind.
Das Betriebgmaterial der deutschen Bahnen bestand Ende 1870 aus 5455 Lokomotiven, deren Anschaffungekosten circa 90 Millionen
Thaler betragen haben, aus 10372 e fn, und 109,725 Gepãck⸗ und Güterwagen. Es wurden von sämmtlichen Bahnen im Jahre
haben einen bedeutenden
1870: 112,889,495 Personen befördert, während der Güterverkehr circa 1395 Millionen Centner umfaßte, worunter indeß die beförderten Equi⸗ pagen, sonstigen Fahrzeuge und Thiere, sowie die eigenen Betriebs⸗ dienst⸗ und Bauguͤter der Bahnen nicht einbegriffen sind. Was die finanziellen Ergebnisse des Fahres 1870 betrifft, so betrugen die Ein—⸗ nahmen 170,059,237 Thlr. (28 Proz. aus dem Personenverkehr, 67 Proz. aus dem Güterverkehr und 5 Proz. aus sonstigen Erträgen), die Ausgaben 84,337,304 Thlr. und der Ueberschuß 85,721,928 Thlr. so aß 6 das verwendete Anlagekapital sich mit circa 66 Proz. ver⸗ zinst hat. . 3) Post- und Telegraphenwesen, sowie andere Anstalten für Befsrderung des Handels und Verkehrs,.
Das Postwesen im Deutschen Reiche steht unter einheitlicher Verwaltung mit Ausnahme Bayerns und Württembergs, welche ihre eigene Postverwaltung haben. Die Reichs- Postverwaltung hat nicht nur durch Herabsetzung der Gebühren für Brief⸗, Geld⸗ und Packetsendungen den inneren Verkehr wesentlich gehoben, sondern auch durch Verträge mit den Postbehörden des Auslandes den Post— verkehr außerhalb des Reiches erleichtert. .
Nach der vom Kaiserlichen General⸗-Postamte in Berlin heraus⸗ gegebenen Statistik der deutschen Reichs⸗-P styerwaltung für das Jahr 1872 umfaßte das Reichs-Postgebiet 8080, QOu-⸗M. mit 34,341, 085 Einwohnern. Die Zahl der Postanstalten belief sich auf 5720, von welchen 898 mit Telegraphenstationen vereinigt waren. Das Gesammt-⸗ personal zählte 49,945 Personen (16795 Beamte, 26,198 Unter⸗ beamte. 1284 Posthalter und 5668 Postillone) Zur Beförderung der Posten waren 15, 170 Pferde und 14,180 Postwagen im Betriebe; außerdem wurden täglich 291 Eisenbahnzüge zu Posttransporten he⸗ nutzt. Im Jahre 1872 sind bei sämmtlichen Postanstalten 422 589,498 Briefpostsendungen (darunter 35,3009, 850 Ortsbriefsendungen) einge⸗ liefert worden; an Zeitungen wurden 1,143,876 Exemplare mit 226,868,255 Nummern bezogen. An Packeten ohne Werthangabe und Briefen und Packeten mit Werthangabe wurden 47, 459,476 aufgeliefert; der deklarirte Werth dieser Sendungen betrug 4,116, 063,239 Thlr., das Gewicht der Packete 266,621,806 Pfund. Postauweisungen sind 12,351,866 Stück mit 150,623, 112 Thlr. Einzahlung aufgegeben. Der Gesammt⸗Geldverkehr innerhalb des Reichspostgebiets ist durch 30,810,134 Sendungen im Betrage von 4032 86,497 Thlr. vermittelt worden. Die Gesammteinnahme im Jahre 1872 betrug 29,581 597 Thlr., die Gesammtausgabe 24,857,425 Thlr.“, so daß also die Ver⸗ waltung einen Ueberschuß von 4 724,468 Thlr. erzielt hat.
In engster Verbindung mit den Eisenbahnen und Posten steht der Telegraphenverkehr, welcher in Folge der Herabsetzung der Gebührensätze fuͤr die Beförderung der Deveschen in den letzten Jahren eine erhebliche Ausdehnung erlangt hat. Am 1. Januar 1861 betrug die Länge aller, Telegraphenlinien in den deutschen Staaten 1933, geogr. Meil, die Gesammtlänge der Drähte 1677,09 geegr. Meil., während im Jahre 1871 (ohne Elsaß⸗Lothringen) bereits 4557 und 144574 Meil. im Betriebe waren. Das bisherige norddeutsche Tele⸗ graphengebiet hatte am Schlusse des Jahres 1871 3385 Meil. Linien und 11.396 Meil. Leitungen. Die Zahl der Stationen belief sich auf 1130, denen noch 1485 zur Annahme von Privatdepeschen ermächtigte Eisenbahn⸗Telegraphenstationen zutreten. Es waren im Betriebe 2715 Apparate und zwar 2644 nach dem System Morse, 65 nach dem System Hughes und 6 nach anderen Systemen. Befördert wurden (excl. der Eisenbahn⸗Telegraphenstationen) 8002, 684 Depeschen, wovon 5,213,837 auf den internen und 2. 878,847 auf den nicht internen Verkehr treffen. Die Einnahmen beliefen sich auf 250g, 007 Thlr., die Ausgaben auf 2,419,538 Thlr.
Von sonstigen Anstalten für Beförderung des Handels und Ver⸗ kehrs sind schließlich noch die Beld⸗ und Kreditinstitute, welche theils von Seiten des Staats, theils von Vereinen und Aktiengesell⸗ schaften begründet worden sind, sowie die Handelskammern zu erwähnen. — In Jahre 1871 zählte man in Deutschland S6 verschiedene Kapital- und Notenbanken mit einem eingezahlten Stammkapital von 181,982,883 Thaler und einem Notenumlauf von 286,275. 264 Thaler, außerdem 13 Hpothekenbanken mit 13,857.09 Thaler eingezahlten Stammkapital und einem Umlauf von 43,779,771 Thaler in Pfand und Hypothekenbriefen. Unter diesen hauptsächlich der Hebung des Handels und der Industrie gewidmeten Instituten nimmt die bereits im Jahre 1765 gegründete Preußische Bank in Berlin eine hervorragende Stelle ein. Ihr Grundkapital beläuft sich auf 20 Millionen Thaler Privat⸗Bankantheile sowie 1897, 809 Thaler Staatseinschuß. Die Bank hat in ca. 170 Siãdten Comtoirs, Kom- manditen, Agenturen und Waarendepots. Der Gesammtumsatz Liin⸗ schließlich des der Filialanstalten) betrug im Jahre 1850: 819 Mil⸗ lionen Thaler, stieg 1860 auf 2331 Millionen Thaler und hat im Jahre 1871 die Höhe ven 6366 Millionen Thaler erreicht.
In denjenigen Bezirken und Städten, welche sich durch Handel, industrielle und gewerbliche Thätigkeit auszeichnen, sind schon seit län⸗ F Zeit Handels- und Gewerbekammern errichtet, um als sachver— tändige Organe den Staatsbehörden da zur Seite zu stehen, wo es sich um Förderung der allgemeinen Interessen des Handels und gewerb⸗ lichen Verkehrs handelt Man zählt in Deutschland ca. 200 solcher Korporationen, die in dem deutschen Handelstage einen gemeinschaft⸗ lichen Mittelpunkt besitzen. .
Deutschland hat jetzt ein gemeinsames Maß und Gewicht, sowie ein einheitliches Münzsystem.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: Verlag der Expedition (Kesselh. Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen leinschließlich der Börsen⸗Beilage)
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.
M 220.
Königreich Prensßen.
Allerhöchster Erlaß vom 16. August 1873, betreffend die Abänderung des großen und mittleren Königlichen Titels, wie er durch die Verordnung vom 9. Januar 1817 (Gesetz-Samm⸗ lung S. 17) festgestellt worden, und die Abänderung des durch den Allerhöchsten Erlaß vom 11. Januar 1864 (Gesetz⸗Samm⸗ lung S. I) berichtigten großen und mittleren Königlichen Wappens.
Nachdem durch das Gesetz vom 20. September 1866 (Gesetz⸗ Samml. S. 555) das Königreich Hannover, das Kurfürsten⸗ thum Hessen, das Herzogthum Nassau und die freie Stadt Frankfurt und durch das Gesetz vom 24. Dezember 1866 (Gesetz⸗ Samml. S. 875) die Herzogthümer Holstein und Schleswig mit der preußischen Monarchie auf immer vereinigt worden sind, Ich auch in den Patenten wegen Besitznahme der gedachten Landestheile vom 3. Oktober 1866 (Gesetz⸗Samml. S. 591, 594, 597, 600) und vom 12. Januar 1867 (Gesetz⸗Samml. S. 129) Mir vorbehalten habe, die entsprechenden Titel Meinem Königlichen Titel hinzuzufügen, ist eine Abänderung des großen und mittleren Königlichen Titels, wie er durch die Verordnung vom 9. Januar 1817 GesetzSamml. S. 17) festgestellt worden, und zugleich eine Abänderung des durch den Erlaß vom 11. Januar 1864 (Gesetz⸗Samml. S. I) berichtigten großen und mittleren Königlichen Wappens nothwendig geworden. Ich be⸗ stimme deshalb hiermit, daß der große und mittlere Königliche Titel in Zukunft in dem aus der Anlage A. zu entnehmenden Wortlaut und das große und mittlere Königliche Wappen in einer Form geführt werde, wie sie aus der Feldereintheilung in Anlage B. und der Beschreibung in Anlage C. näher zu ersehen ist. Der große Titel und das große Wappen sollen bei den in feierlicher Form auszufertigenden Urkunden, namentlich in An⸗ gelegenheiten Meines Hauses und Behufs Standeserhöhungen in Anwendung kommen. Im Uebrigen verbleibt es sowohl wegen des kurzen Königlichen Titels und des kleinen Königlichen Wappens, als wegen des Gebrauchs der verschiedenen Arten des Titels und Wappens bei den Vorschriften der Verordnung vom 9. Januar 1817, und sollen auch die Dienstsiegel der Behörden einstweilen unverändert beibehalten und erst wenn sie unbrauchbar werden, durch neue Meinen gegenwärti⸗ gen Bestimmungen entsprechende Siegel ersetzt werden. Ich beauftrage das Staats⸗Ministerium, diesen Erlaß zur Nachach⸗ tung für sämmtliche Behörden durch die Gesetz⸗-Sammlung be— kannt machen zu lassen.
Wildbad Gastein, den 16. August 1873.
Wi lhe lm. v. Kame ke. Achenbach. An das Staats⸗Ministerium.
Anlage A.
Gr. zu Eulenburg. Gr. v. Königsmarck.
Großer Titel.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, Markgraf zu Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, Graf zu Hohenzollern, souverainer und oberster Herzog von Schlesien wie auch der Grafschaft Glatz, Großherzog von Niederrhein und Posen, Herzog zu Sachsen, Westphalen und Engern, zu Pommern, Lüneburg, Holstein und Schleswig, zu Magdeburg, Bremen, Geldern, Cleve, Jülich und Berg, sowie auch der Wenden und Cassuben, zu Crossen, Lauenburg, Mecklenburg, Landgraf zu Hessen und Thüringen, Markgraf der Ober⸗ und Nieder⸗Lausitz, Prinz von Oranien, Fürst zu Rügen, zu Ostfriesland, zu Pa⸗ derborn und Pyrmont, zu Halberstadt, Münster, Minden, Os⸗ nabrück, Hildesheim, zu Verden, Cammin, Fulda, Nassau und Mörs, gefürsteter Graf zu Henneberg, Graf der Mark und zu Ravensberg, zu Hohenstein, Tecklenburg und Lingen, zu Mans⸗ feld, Sigmaringen und Veringen, Herr zu Frankfurt.
Mittlerer Titel.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, Markgraf zu Brandenburg, souverainer und oberster Herzog von Schlesien, Großherzog von Niederrhein und Posen, Herzog zu Sachsen, Westphalen und Pommern, zu Lüneburg und Bremen, zu Holstein, Schleswig und Lauenburg, Burggraf zu Nürnberg, Landgraf zu Hessen, Fürst zu Ostfriesland, Osnabrück und Hil⸗ desheim, zu Nassau und Fulda, Graf zu Hohenzollern, Herr zu Frankfurt.
Anlage B. I.
Großes Wappen. 5 . 7. Schleien. Niederrhein. Sachsen. Engern.
Westphalen. Posen.
ö, 1, , 15.
8 Magdeburg. Holstein.
Pommern. Lũneburg. . ! . g Schleswig. Bremen.
Branden · e , , . Berg. Cassuben.
k— Wenden. Jülich.
Clepe. 26. . Crossen. Lauenburg. 3 9
en rau 3 Hessen. Ober · Lausitz
— Geldern.
Thüringen. Mecklenburg
ĩ Preußen.
33. ö 86 , . *
Paderborn. .* ri ö . Pyrmont. Nieder · ¶ Dranien. 3 Dalberstadt.
Lausitz.
34. 35. 37. — 2
Münster. ö Minden. Hildeheim
j J Nürnberg.
. , Gollern. . 3. 2
Mots. denneberg. I .
Rügen.
38. 36. Verden. Osnabrück.
Cammin.
— ZƷulda. Nassau.
48. 16 47 49. 51.
n Teglenburg Sigmuarin Mansfeld. Hohenstein. —— 9 Frankfurt.
52.
Donnerstag, den 18. September
II. Mittleres Wappen.
3. 2. 4.
Schlesien. Brandenburg. Riederrhein.
Sachsen.
9.
Westyhalen. Lüneburg.
a. 1E. P. 16 Hessen. NRassau. b.
Nürnberg. 1 P 6 H
Frankfurt.
Lauenburg. Anl age C.
J. Beschreibung des Königlich preußischen großen
. Wappen schildess. ᷣ .
Der Wappenschild ist durch fünfmalige Längentheilung in sechs Pfähle und durch achtmalige Quertheilung in neun Reihen, deren letzte den ungetheilten Schildesfuß bildet, getheilt und besteht aus 3 Mittel- schilden, den 438 Feldern und dem Schildesfuße des Hauptschildes.
I. Mittelschilde.
Der erste Mittelschild, mit der Königlichen Krone bedeckt, liegt aus der Herzstelle. ; 1) Wegen des Königreichs Preußen. Im silbernen 86 ein schwarzer, goldbewehrter, rothgezungter Adler, der mit der Königlichen Krone gekrönt ist, und in der rechten Klaue den goldenen Königsscepter, in der linken einen blauen, gold⸗ bereiften und bekreuzten Reichsapfel hält. . J Die Flügel sind mit goldenen Kleestengeln besteckt. Auf der Brust des Adlers steht der Namenszug König Friedrichs J., die ver—
schlungenen Buchstaben XT.
Der zweite Mittelschildj, mit dem Kurhute bedeckt, liegt auf der Ehrenstelle. ;
27) Wegen des Markgrafthums Brandenburg.
Im silbernen Felde ein rother, goldbewehrter, rothgezungter Adler, der mit dem Kurhute geschmückt ist. In der rechten Klaue hält er einen goldenen Scepter, in der linken ein goldbegrifftes Schwert.
Die Flügel sind mit goldenen Kleestengeln besteckt. Auf der Brust liegt ein blaues Herzschildlein, worin ein aufrecht gestellter goldener Scepter erscheintt. .
Der dritte Mittelschild, mit einem Fürstenhute bedeckt, ist quer getheilt und liegt auf der Haupt⸗ (Nabel⸗J Stelle.
3) Wegen des Burggrafthums Nürnberg und der
Grafschaft Hohenzollern.
a) Oben im goldenen, mit einer von Silber und Roth zu zwölf gestückten Einfassung umgebenen Theile, ein schwarzer, aufgerichteter, rothbewehrter, rothgezungter und rothgekrönter Löwe mit gedoppeltem Schweife (Nürnberg. — .
b) Unten ein von Silber und Schwarz geviertetes Feld (Hohen⸗
zollermn). II. Hauptschild. . . Derselbe wird durch fünfmalige, den Schildesfuß nur berührende Längen- und durch achtmalige Quertheilung in acht und vierzig Felder getheilt; jede Reihe zu sechs Feldern, welche nach Anleitung der ur— sprünglich beim Königlich preußischen Wappen geltenden Regel aus der Mitte von der Rechten zur Linken, d. h. pfahlweise springend, gezählt werden, so daß das dritte Feld in der obersten Reihe als das erste, das vierte Feld als das zweile, das zweite Feld als das dritte, das fünfte Feld als das vierte, das erste Feld als das fünfte, das sechste Feld als das sechste; in der zweiten Reihe das dritte Feld als das siebente, das vierte als das achte u. s. w. zählt. Die acht und vierzig Felder des Hauptschildes sind nach der Folge⸗ ordnung des Modells folgende: . 4 Wegen des souverainen Herzogth ums Schlesien. Im goldenen Felde ein schwarzer, goldbewehrter, rer Cent, mit einer Herzogsktone bedeckter Adler. Auf der Brust desselben liegt ein silberner Halbmond, zwischen dessen aufwärts gehenden Spitzen ein silbernes Kreuz hervorwächst. . e 5) Wegen des Großherzogthums Rieder⸗Rhein. Im silbernen Felde der preußische Reichsadler, auf dessen Brust ein grünes, mit einem silbernen, wellenweis gezogenen Schrägrecht⸗ balken belegtes, mit einer Krone bedecktes Herzschildlein ruht. 6) Wegen des Großherzogthums Posen. ; Im silbernen Felde der preußische Reichsadler, auf dessen Brust ein rothes, mit einem silbernen, goldbewehrten, rothgezungten, gold⸗ gekrönten Adler belegtes, mit einer Krone bedecktes erzschildlein ruht. 7 Wegen des Herzogthums Sachsen. einem von Gold und Schwarz zehnmal quergestreiften Felde ein schrägrechts liegender grüner Rautenkranz. s) Wegen des Herzogthums Westphalen. Im , , m ein springendes silbernes Roß. 9) Wegen des Herzogthums Engern. Im silbernen Felde drei, zu zwei und eins gestellte rothe Schröter
örner. ᷣ h 10 Wegen des Herzogthums Pommern. ᷣ Im silbernen Felde ein rother, goldbewehrter, rothgezungter Greif. 1) Wegen des Herzogthums Lüneburg. Im goldenen, mit rothen Herzen bestreuten Felde ein blauer, rothgezungter Löwe. 4 12 Wegen des Herzozthums Holstein— . Im rothen Felde ein von Silber und Roth quergetheiltes Schild- lein, welches an den beiden oberen Ecken und am unteren Rande von je einem silbernen, mit der Spitze einwärts gekehrten fg am oberen e 2 3 an beiden Seiten von je einem silbernen Nesselblatt begleitet ist. . 135 Wegen des Herzogthums Schleswig. Im goldenen Felde zwei übereinander gehende, blaue, rothgezungte
Löwen. 14 Wegen des Herzogthums Magdeburg. Von Roth und Silber quer getheilt. 15) Wegen des Herzogthums Bremen. Im rothen Felde zwei in Form eines Andreaskr gelegte,
Regalien.
1873.
16 Wegen des Herzogthums Geldern. Im blauen Felde ein goldener, rothgezungter, gekrönter Löwe. 17) Wegen des Herzogthums Cleve. im rothen Felde ein silbernes Schildlein, aus welchem acht gol—⸗ dene Lilienstäbe in Form eines gemeinen und eines Andreaskreuzes her⸗
vorgehen. 189) Wegen des Herzogthums Jülich. Im goldenen Felde ein schwarzer, rothgezungter Löwe. 19 Wegen des Herzogthums Berg. Im silbernen Felde ein rother, blaubewehrter, blaugezungter und blaugekrõnter Löwe. 20 Wegen des Herzogthums Wenden. Im silbernen Felde ein Greif, der sechsmal schräglinks von Roth und Grün gestreift ist. 21) Wegen des Herzogthums Cassuben. Im goldenen Felde ein schwarzer, rothgezungter Greif. 22) Wegen des Herzogthums Crossen.
Im goldenen Felde ein schwarzer, goldbewehrter, rothgezungter Adler, auf dessen Brust ein silberner, mit den Sxitzen aufwärts ge⸗ kehrter Halbmond liegt.
23) Wegen des Herxzogthums Lauenburg. Im rothen, mit einer von Silber und Schwarz zu zwölf gestück=
ten Einfassung umgebenen Felde ein silberner Pferdekopf.
24 Wegen des Herzogthums Mecklenburg. Im goldenen Felde ein vorwärts gekehrter, abgerissener schwarzer Büffelskopf mit rother Zunge, silbernen Hörnern, silbernem Nasenringe und rother Krone. 25) Wegen der Land grafschaft Hessen. Im blauen Felde ein von Silber und Roth achtmal querge— streifter, goldbewehrter und gekronter Löwe. 26) Wegen der Landgrafschaft Thüringen.
Im blauen Felde ein von Roth und Silber achtmal querge— gestreifter, goldbewehrter und gekrönter Löwe.
A) Wegen des Markgrafthums Ober-Lausitz.
Im blauen Felde eine goldene Mauer mit drei Zinnen.
28) Wegen des Markgrafthums Nieder⸗Lausitz.
Im silbernen Felde ein schreitender rother Stier.
29) Wegen des Fürstenthums Oranien.
Im goldenen Felde ein links gekehrtes, blaues Jagdhorn mit goldenen Beschlägen und rothem Bande.
30) Wegen des Fürstenthums Rügen.
Quergetheilt: im oberen goldenen Theile ein aus dem unteren blauen, und zwar aus den darin befindlichen fünf rothen, doppelseitig aufsteigenden Stufen hervorgehender schwarzer, rothkewehrter, roth⸗ gezungter und rothgekrönter Löwe mit doppeltem Schweife.
31) Wegen des Fürstenthums Ostfriesland.
Im schwarzen Felde ein goldener, gekrönter Jungfrauen⸗Adler, der oberhalb und unterhalb von se zwei sechsstrahligen goldenen Sternen begleitet wird.
32 Wegen des Fürstenthums Paderborn und der Graf— schaft Pnrmont. . In die Länge getheilt: im ersten rothen Felde ein gemeines goldenes Kreuz (Paderborm), im zweiten silbernen Felde ein rothes Ankerkreuz (Pyrmont). 33) Wegen des Fürstenthums Halberstadt. Von Silber und Roth in die Länge getheilt. 34 Wegen des Fürstenthums Münster. Im , ein goldener Querbalken. 35 Wegen des Fürstenthums Minden. Im rothen Felde zwei in Form eines Andreaskreuzes gelegte sil⸗ berne, mit den Bärten abwärts gekehrte Schlüssel. 56) Wegen des Fürstenthums Osnabrück. Im silbernen Felde ein rothes Wagenrad mit acht Speichen. 37 Wegen des Fürstenthums Hildesheim. Von Roth und Gold in die Länge getheilt. 38) Wegen des , , Verden.
Im blauen Felde ein von Roth und Silber zwölfmal geschachter, rechter Schrägbalken.
397 Wegen des Fürstenthums Cammin.
Im rothe Felde ein silbernes Ankerkreuz.
40 Wegen des Fürstenthums Fulda.
Im silbernen Felde ein gemeines schwarzes Kreuz.
4) Wegen des Fürstenthums Nassau.
Im blauen, mit rautenförmigen goldenen Schindeln bestreuten Felde ein goldener, rothbezungter, gekrönter Löwe.
4) Wegen des Fürstenthums Mörs.
Im goldenen Felde ein schwarzer Querbalken.
43) Wegen der gefürsteten Grafschaft Henneberg.
Im goldenen Felde auf grünem Hügel eine schwarze Henne mit rothem Kamme und Lappen und mit goldenen Klauen.
44) Wegen der zum souverainen Herzogthum Schlesien gehörigen Grafschaft Glatz.
Im rothen Felde zwei goldene gebogene Schräglinksbalken.
45 Wegen der Grafschaften Mark und Ravensberg.
In die Länge getheilt:
im ersten goldenen Felde ein von Roth und Silber in drei Reihen geschachter Querbalken (Mark), im zweiten silbernen Felde drei rethe Sparren (Ravensberg). 46 Wegen der Grafschaft Hohenstein. Ein von Roth und Silber dreimal in vier Reihen geschachtes Feld. 47) Wegen der Grafschaften Tecklenburg und Lingen. In die Länge getheilt: . . im ersten filbernen Felde drei zu zwei und eins gestellte rothe Herzen (Tecklenburg), ; im zweiten blauen Felde ein goldener gesenkter Anker (ingen). 48) Wegen der Grafschaft Mans feld. Im silbernen Felde sechs in zwei Reihen aufgestellte rothe Rauten. 49) Wegen der Grafschaft Sigmaringen. Im blauen Felde ein goldener, auf grünem Dreihügel schreitend er
irsch. ö . e e. 50) Wegen der Grafschaft Veringen. n Im goldenen Felde drei blaue, übereinander querliegende vierzinkige Hirschhörner. . 51 Wegen der Herrschaft zu Frankfurt a. N. Im rothen Felde ein silberner, goldbewehrter, rothgezungter Adler. ö 8. Schildes fuße. 52)
egen der Regalien. Ein rothes Feld. 2 IH. Beschreibung des Wappenzeltes und der übrigen Prachtstücke des großen Königlichen Wappens.
Mitten auf dem oberen Rande des Hauptschildes steht ein offener, rothgefütterter, goldener Königshelm, der mit einem Adler und anderen künstlichen Zierrathen in getriebenzr Arbeit, sowie mit einer Kette und anhangendem Kleinod geschmück ist. . .
Auf dem Helme, von welchem zu beiden Seiten inwendig von Silber, auzwendig von Schwarz tingirte Helmdecken herabgehen, ruht die a Königskrone. . J
Dieselbe besteht aus einem goldenen, mit siebenzehn facettirten Edelsteinen von abwechselnder Form geschmückten Stirnreife, 2 mit fünf, aus je drei größeren und einem kleineren Brillanten g il⸗ deten Blättern und zwischen denselben mit vier Zinken, von denen jede einen großen Brillanten trägt, besetzt ist. Aus den fünf Blättern geht eine gleiche Anzahl halbkreisförmiger, nach dem ᷣ. zu sich verfüngender und dort vereinigender, mit je neun Brillanten
silberne, mit den Bärten abwärts gekehrte Schlüssel, zwischen denen im oberen Winkel sich ein silbernes Stabkreuz erhebt.
von abfallender Größe besetzter goldener Bügel hervor.