als Comp. Offiz bei der Unteroff. Schule zu Weißenfels 2 M. 6 Scheffler, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Rr. 39, zur Dienstleistung als Comp. Offizier bei der Unteroffizier⸗ Schule zu Wesßenfels zum 24. d. M. entbunden. Stel er Pr. et. vom Jäger⸗Bat. Nr. 8, als Assistent zur Militär⸗Schieß⸗Schule . September 1873. Frhr. v. Lepel, Rittmeister und Escadr. Chef vom Ulan. Regt. Nr. I4, v. , , Jitz, Rittmftr. à la sũüte des Ulan. Regts. Nr. 1 und dehrer ei dem Militär⸗Reit⸗Institut, der Charakter als Major verliehen. Nico—⸗ kai, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 67, v. Hum bert, Pr. Lt. vom Inf egt. Nr. 82, zu Hauptl. u. Comp. Chefs, Werth, Pr. Et. dom Dragoner-Regiment Nr. 16, zum Rittmeister und G*eadron⸗ Chef Stöcker, Seconde⸗ Lieutenant vom Infanterie⸗Regiment Rr. 57, Thorus, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 82, Fleischham⸗ mer, Sec. Lt. vom Drag. Regt. Nr. 16 zu Pr. Lts, Niemann, Unteroff vom Inf. Regt. Nr. I) zum Port. Fähnr, befördert. ; Den 13. September 1873. Schlichter, Ser Lt. vom Inf. Regt. Nr. 88s, zur Dienstleistung beim Neben Etat, des, Großen Se neralstabes vorläufig auf ein Jahr, v. Tschudi, Sec. Lt. von: 31. Regt. Nr. 70, zur Dienstleistung bei der chleß. Garde Comp, ö. mandirt. v. Werder, Oberst⸗Lt., unter vorläufiger Belassung als aggreg. dem Garde⸗Feld⸗Art. Regt., Dip. Art., von dem a,, hältniß bei dem Ober⸗Kommando der Okkupations⸗ Armee in Fran = reich entbunden. Rein sch, Hauptmann, aggreg. dem Juß Artillerie Regiment Nr. 15, unter Entbindung von dem KReomman zo als Art. Offizier vom Platz in Verdun, als aggreg. um Juß Art. Regt. Nr. 3 versetzt. v. Bergen, Major, aggreg dem Stabe des Ingenieur ⸗Corps, unter Entbindung von seinem Dienstverhältniß bein , , der Okkupations⸗ Armee in Din r l und Einrangirung in den Sta des Ingenjeur⸗Corps, zum Ingenieur vom Platz in Cobleuz und Chren—⸗ breitstein, Rudloff, Haupm. von 3. der zngenieur⸗Inspektion, unter Entbindung von dem Kommando als Ingenieur vom Platz in Verdun, zum Compagnie⸗Commandeur im Pionier⸗Bat. Nr. 14 ernannt. B. Abschiedsbewilligungen ze. . Den 10. Septem ber 1813. v. Witom ski, Pr. Lt. 4. D. zuletzt bei der Kav. des früheren 1. Bats. 22. Landw. Regts., früher Sec. Lt. im 2. Ulanen⸗Regt., der Charakter als Rittmstr. verliehen. v. Vietinghoff, Hauptm. und Flügel⸗Adjut. Sr. Königlichen Ho⸗ heit des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disy. gestellt. Richters, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 10, als temporst ganzin⸗ valide mit Pension unter dem gesetzlichen Vorbehalt uegeschieden. Den 15. September 1573. v. Mach, Oberst Lt. vom Stabe des Ingenieur⸗Corps, mit af , . gestellt. achwei . der beim Sanitäts⸗Corps pro Monat August 1873 eingetretenen . Kriegs ⸗Ministers D Bersü Sr. Excellenz des Herrn Kriegs- sters. ö. Ir ichn * 1 Hr. Kiew i tz; Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 116 von seinem Fommande zur Dienstleistung beim Königlichen Departement für das Invaliden⸗Wesen des Kriegs⸗Ministeriums entbunden. Hr. Rabl⸗ Rüchardt, Stabs- und Bats. Arzt des Füs. Bats. Kaiser Alexan⸗ der Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1 zur Dienstleistung beim Königlichen Departement für das Invaliden-Wesen des Kriegs-Ministeriums kommandirt. . . rfügung des General-Stabs⸗Arztes der Armee. vg 36 r Dr. Ruprecht, Resercist der Inf; Behufs Ableistung seiner besonderen Dienstverpflichtung von 2 Jahren (für genossene Ausbildung auf der medizinisch chirurgischen Akademie für das Militär) als Unterarzt beim 2. Garde · Regt. u Fuß angestellt und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist. Arzt Stelle beauftragt. Den 9. August 1873. Dr. Kaatz, Unterarzt vom Garde⸗ Train Bat. zum Inf. Regt. Nr. 453, Dr. Funcke, Untergrzt vom Garde⸗Füsilier⸗Regiment, e. Gren. Regt. Nr. 3 a . bei ihren resp. Truppentheilen mit Wahrnehmung einer va anten Assist. Arzt Stelle beauftragt. Stahl, einjährig freiwilliger Arzt beim Drag. Regt. Nr. 5 zum Unterarzt des aktiven Dienststandes er⸗ nannt und unter Versetzung zum Ulan. Regt. Nr. 4 mit Wahrneh⸗ mung einer vakanten Assist. Arzt Stelle beauftragt. ö Den 22. Au gu st 1873. Dr. Sch olz, einjährig freiwilliger Arzt beim Inf. Regt. Nr. 18, zum Unterarzt des aktiven Dienststan⸗ des ernannt und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist. Arzt Stelle
beauftragt. . Den 19. August 1873. Dr. Haardt, Stabs- und Bats. Arzt
des Fuüs. Bats. Gren. Regts. Nr. II.
die heut ausgegebene Nr. 17 der Allgemeinen Ver⸗ ,, des Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers enthält die Ziehungslisten folgender Papiere: Anhalt⸗-Dessauische Staats⸗Praämien⸗- Anleihe. Brüsseler Prämien⸗Anleihe de 1862. Cölner Nordhäu⸗ ser, Posener Stadt - 2bligationen. Groß⸗Strehlitz er, Uecerm ünder Kreis⸗Obligationen. Liller Prämien⸗-AUnleihe de 1860. Neapolitaner Prämien⸗Anleihe de 1868. Nord⸗ deutsche Grundkredit⸗Bank, Hypotheken- Antheil - Scheine. Preußische 31 eprozentige Staats-Prämien⸗-Anleihe de I855. Salzburger 20 fl Loose de 1872. .
Die Allgemeine, Verloosungs⸗Tabelle erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 15 Sgr. vierteljährlich durch alle Postanstalten zu beziehen, in Berlin auch bei der Eppedition Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Nummer 23 Sgr.
Aichtamllich es. Dentsches Reich.
en. Berlin, 20. September. Während der An⸗ ö Majestãt des Königs von Italien wird am 24. d. M. eine Barade in Potsdam und am 26. hier ein Exerziren eines kombinirten Bataillons Garde⸗Füsilier⸗ Regiments und einer kombinirten Escadron des 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiments stattfinden.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justizwesen und * Elsaß⸗Lothringen, so wie der Ausschuß für Elsaß⸗Lothringen hielten heute Sitzungen.
— Bei dem Bundes-Ante für das Heimathwesen stehen am Montag, 22. September, folgende Termine an: 1) Ortsarmenverband Rappin c. Ortsarmenverband Bergen, Landgemeinde, 2 Ortsarmenverband Büsbach c. Landarmenver⸗ band der Rheinprovinz, 3) Ortsarmenverband Altona c. Orts⸗ armenverband Bützow, 4) Ortsarmenverband Hamm c. Orts⸗ armenverband Hoerde, 5) Ortsarmenverband Neuhaldensleben . Ortsarmenverband Eschenrode, 6) Ortsarmenverband Groß⸗ Rambin c. Ortsarmenverband RNassenheide, 7) Ortsarmenver⸗ band Landsberg c. Orte armenyerband Zantoch, 8) Ortsarmen⸗ verband Altona c. Ortsarmenverband Schwedt, 9) Ortsarmen⸗ verband Cöln c. Landarmenverband der Rheinprovinz, 19 Orts⸗ armenverband Linden c. Ortsarmenverband Groß Hilligsfeld, II) Ortsarmenverband Röbel c. Ortsarmenverband Stettin, 123 Ortsarmenverband Hannover c. Ortsarmenverband Posen, 13) Ortsarmenverband Kiel e. Ortsarmenverband Eckernförde,
des Kreises Insterburg, 16) Ortsarmenverband Berlin c. Orts⸗ armenverband Wichulla.
— Bis zum 30. August d. J. waren in den Münzstätten des Deuts ö. en era! te Zwanzigmarkstücen 747, 024, 020 Mark und in Zehnmarkstücken 126 690,450 Mark ausgeprägt worden. In der Woche vom 31. August bis 6. September d. J sind ferner geprägt in Zwanzigmarkstücken:; in Berlin 6 159,320 Mark, in Hannover 2213 660 Mark, in Frankfurt a. M. 3, 557360 Mark, in München 2, 226,240 Mark, in Dresden 1,496,040 Mark, in Stuttgart 1,0043400 Mark, in Karlsruhe 475,500 Mark und in Darmstadt 436,240 Mark. .
Die Gesammt-Ausprägung stellt sich daher bis zum 6 September d. Is. auf 89l, 283 260 Mark, wovon 764592, 780 Mark in Zwanzigmarkstücken und 126,690,480 Mark in Zehn⸗ markstücken bestehen.
— Der zwischen Deutschland und Persien unterm 11. resp. 6. Juni 1873 abgeschlossene Freundschafts⸗, Handels- und Schiff ahrts vertrag ist ratifizirt, und find die Ratifikations⸗ Urkunden ausgewechselt worden.
— Die in der Presse enthaltenen Mittheilungen über die Bedingungen, unter welchen kommunalen Korporationen Dar⸗ lehne aus dem Reichs Invpalidenfonds bisher gewährt oder in Aussicht gestellt sind, haben das Mißerständniß veran⸗ laßt, daß unter gleichen Bedingungen aus jenem Fonds auch Darlehne an Private gegen hypothekarische Sicherstellung ge⸗ währt würden. Um dieses Mißverständniß zu beseitigen, genügt es daran zu erinnern, daß nach dem Gesetze, betreffend die Grün⸗ dung und Verwaltung des Reichs Invalidenfonds vom 23. Mai d. IJ. (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 117) eine Anlegung der Gelder desselben auf Hypothek überhaupt nicht erfolgen darf.
— Von dem Werke: Der deutsch⸗französische Krieg 1570 — 71 redigirt von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes, ist das 4. Heft des ersten Theils (im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin) erschienen. Das Heft enthält: Vormarsch der deutschen Armeen an die Mosel. Schlacht von Colomben⸗ Nouilly (14. August), mit Plan 4 und 7 Skizzen im Texte.
— Der Adresse des Herzogs von Ratibor haben ferner zugestimmt: ö in Merzig: J. Deu ster, Kaufmann ö ö .
in Rückers: H. Klenner; . w
in Breslau: Kurt Wentzel, Kaufmann, Wilh; Bu se, Part;
in Pleß: Fokannes Noack, Redackeur, Günther, Post⸗ amts-Assistent, W. Dormann, Barbier und Heildiener, Po hl, Assi⸗ stenz⸗Arzt a. D) R. Herden, Kaufmann, C. Mittmann, Uhr— macher, Jos. Tom alla, Maler, J. Polewka, Stadtverordneter, Aulich, Gerichtskalkulator, Sanneg, Kreisgerichts⸗Sekretär, Josch, Gerichts ⸗Dolmetscher, Aug. Krause, Drechs lermeister Wilh. Brdiaka, Joh. Chrobeck, Steindruckergehülfe, C. Feierich, Sattlermeister und Tapezirer, H. Henkel, Techniker, Schnapka, Ger. Kassenrendant, Rümenapy, Maschinenmeister, Tschander, Steuerrezeptor, Altrock, Feldmesser; ,, .
in Altwassser: Zollvereins⸗-Controleur und Königlich preußischer Steuer⸗Inspektor, Hauptmann 4. D. zu Würzburg;. e. .
in Schweidnitz: Ferd. Wilh. Pohl, Kreisgerichts-Scekretär, Schreiber, Gerichts⸗Kanzlei⸗Direktor, A. Rätze, Lithograph und Druckereibesitzer, Wurbs, Tapezier und Dekorateur, A. Sp lelm ann, Photograph, J Hartwig, Stellmachermeister, Kladny, Kaufmann, Klippe, Post⸗Sekretär, A. Neumann, Lithograph, Carl Wil helm, Korrektionshaus⸗Inspekter, Carl Siegert. Lederfabrikbesitzer, Renetzky, Gewerbeschullehrer, Molke, komiss. Kreiskassen⸗Rendant, H. Quander, Kaufmann, Berger, Geschäftsführer, F. Thuxek, Haupt⸗Steueramts⸗Rendant, Paxar, Stadtrath, Hiltowski— Thier⸗ arzt, H Schirmer, Haupt-⸗Steueramts⸗Controleur, W. Riedel,
ußarzt; ;
1e. Wohlau- Rauchmann, Kreisgerichts⸗-Aktuar.
— Nach der Anordnung des Ministers des Innern soll, wie in den Amtsblättern bekannt gemacht wird, behufs Ausfüh⸗ rung der Neuwahlen für das Haus der Abgeordne⸗ ten zunächst mit den Vorbereitungen für diese bevorstehenden Neuwahlen überall ungesäumt vorgegangen werden, ins besondere nicht blos die Abgrenzung der Urwahlbezirke, sondern auch die Aufstellung und Auslegung der Urwähler sowie demnächst der Abtheilungslisten erfolgen. Die definitive Festsetzung der Ter⸗ mine für die Wahl der Wahlmänner und für die Wahl der Abgeordneten ist vorbehalten worden. Die Amtsblätter ver⸗ öffentlichen bereits das Reglement zu der Verordnung vom 30. Mai 1849 und dem Gesetze vom 11. März 1869 über die Ausführung der Wahlen zum Hause der Abgeordneten vom 10. Juli 1870.
— Gestern Abend 9 Uhr traf der Ober⸗Befehlshaber der Okkupations⸗Armee, General der Kavallerie und General Adjutant Sr. Majestät, Freiherr von Manteuffel mit dem Stabe auf dem Anhalter Bahnhofe hier ein.
— Von den Truppen der Okkupations-Armee traf heute Vormittag 9 Uhr 45 Minuten auf dem Potsdamer Außen⸗ bahnhofe hier ein: das Füsilier⸗Bataillon des 8. Brandenbur⸗ gischen Infanterie⸗Regiments Nr. 4 (Prinz Friedrich Carl von Preußen.) Abfahrt: Stettiner Bahnhof um 2 Uhr 10 Minuten Nachmittags, Ankunft in Angermünde um 5 Uhr 20 Minuten Nachmittags.
— S. M. Schiffe „Arcona“ und „Nautilus“ sind am 16. resp. 17. d. Mis. in Kiel außer Dienst gestellt; S. M. Kanonenboot „Comet“ ist zur Uererführung nach Wilhelms⸗ haven in Dienst gestellt, und S. M. S. „Niobe“ hat am 18. d. M. vor Laboe geankert.
— Die durch den Tod des Kreisthierarztes Bielefeld erledigte Kreisthierarztstelle zu Warendorf ist von dem Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten dem Kreisthierarzt Dr. Söhngen zu St. Vith, FKreises Malmedy, verliehen worden.
Bayern. München, 18. September. Durch eine Aller⸗ höchste Vexordnung wird im Hinblick auf die Verordnung vom 31. Ottober 1872, die Organisatjon der Appellations⸗ gerichte betreffend, bestimmt: daß in den Sprengeln der Ap⸗ pellationsgerichte in Nürnberg und in Bamberg je zwei Nota— riatskammern fortbestehen sollen, und zwar mit den Sitzen für die Oberpfalz in Amberg, für Mittelfranken in Nürnberg, für Oberfranken in Bamberg und für Unterfranken in Würz⸗ burg. Die gegenwärtigen Mitglieder dieser Kammern haben bis zum Ablauf der Wahlperiode ihre Funktionen zu behalten. — Am Sonntag wird hier die nur alle sechs Jahre stattfindende Generalversammlung des Pensionsvereins der Notare in Bayern abgehalten und hierzu Delegirte aus allen Regierungs⸗ bezirken hier eintreffen. .
— Der neue Mohilisirungsplan
und Kreistags⸗Abge⸗
ist im Kriegs
Kaiserslautern, 19. September. (W. T. B.) Der hiesige Stadtrath hat auf Grund der Königlichen Verordnung vom 29. v. Mts heschlossen, die konfessionellen Volksschulen in konfessionell gemischte umzuwandeln. Am nächsten Mittwoch findet zur definitiven Beschlußfassung hierüber eine Bürgerversammlung statt.
Sachsen. Dresden, 18. September. Die Königin Marie ist heute Mittag 3 Uhr nach Possenhofen gereist. Leipzig, 19. September. (B. T. B.) Von den Wahl⸗ resultaten sind nur 2 noch nicht bekannt. Von den bekannten 26 Gewählten gehören je 12 der liberalen und der konservativen Partei an, die liberale Partei hat demnach 2 Sitze in der Kam⸗ mer verloren; die Parteifarbe von zwei anderen Gewählten ist nicht bekannt. ;
Baden. Constanz 17. September. Die Prinzessin Wilhelm kam gestern Mittag 12 Uhr mit Dampfboot von Meersburg zum Besuch der Großherzoglichen Familie nach der Mainau.
Hessen. Darmstadt, 19. September. Wegen Ablebens des Herzogs Carl Friedrich August Wilhelm von Braunschweig ist eine Hoftrauer vom heutigen Tage bis einschließlich den 26. d. M. verordnet worden. — Die außerordentliche Landessynode setzte in ihrer gestrigen 6. Sitzung die Berathung des Verfassungsent⸗ wurfs fort. Zunächst wurde der „D. 3.“ zufolge ein Amende⸗ ment Curtman zu F. 6, wonach ein Gesetz die Art des Aus⸗ tritts einer Gemeinde aus der Landeskirche bestimmen wird, an⸗ genommen und sodann die §§. 5, 12 bis 17 zustimmend er⸗ ledigt und zwar nach dem Entwurfe des Ausschusses, der hier unter Zustimmung der Regierung das in dem letzteren Entwurfe nicht gekannte Institut der Gemeindevertretung (neben dem Kirchenvorstande) eingeschoben hat. 5. 12 handelt von der Zusammensetzung der Gemeindevertretung, 5§. 13 von der Stimmberechtigung; bei letzterem Paragraphen wurde die Be⸗ stimmung, wonach ständige Unterstützung aus öffentlichen Armen⸗ mitteln das Stimmrecht ausschließen soll, abgeworfen, dagegen ein Antrag Küchler, wonach der Wohnsitz in der Gemeinde eine Voraussetzung des Stimmrechts bilden soll, sowie nicht nur Ver⸗ urtheilung innerhalb der letzten 12 Monate wegen Landstreicherei und Bettelei (System des Entwurfs), sondern auch wegen An⸗ leitung zur Bettelei, Spiel, Trunk oder Müßiggang nach §. 361 des deutschen Strafgesetzbuchs das Stimmrecht ausschließen soll, angenommen. 5. 14 wurde in Gemäßheit eines Amendements Habicht, wonach uͤber die Stimmberechtigten offen zu legende Listen zu führen sind und Neuanziehende ihre Legitimation auf Erfordern nachweisen müssen, angenommen, während der Ausschuß eine An⸗ meldung der Wähler, dessen Minorität außerdem noch ein ein⸗ maliges Gelöbniß derselben verlangen wollte. 8. 15 enthält die Zahl der Mitglieder der Gemeindevertretung (je nach der Ein⸗ wohnerzahl der Gemeinden 12 — 70), während S. 16 die Art der Gemeindevertretung, wenn das Kirchspiel aus mehreren Orten besteht, regulirt: letzterer Paragraph wurde in Gemäßheit eines Antrags des Abgeordneten Lehrer Müller angenommen. 5. 17 (über Bezirkswahlen in Gemeinden) wurde nach einem Amen⸗ dement Schröder, wonach solche erst in Gemeinden von 3000 Personen stattfinden können, angenommen, während der Aus⸗ schuß dies bereits bei 1000 Personen gestatten wollte.
Mecklenburg. Schwerin, 19. September. Heute be⸗ geht der Großherzogliche Sof den Geburtstag des Herzogs Paul Friedrich (geb. 1852).
Heute Nachmittag 2 Uhr haben der Erb großherzog. und die Erbgroßherzogin ihren feierlichen Einzug in die hie⸗ sige Stadt gehalten. Am Bahnhofe stand eine Compagnie des zweiten Bataillons vom 94 Regiment, welches hier garnisonirt, mit der Fahne. Als der Extrazug eingefahren war, wurde das Dohe neuvermählte Paar von dem Führer des Bataillons, dem Stadtkommandanten und dem Bezirksdirektor begrüßt, sodann bestiegen die Höchsten Herrschaften eine mit 4 Rappen bespannte offene Equipage und fuhren, geleitet von einer Anzahl Marschällen und berittenen Bürgern, bis zu der mit Fahnen, Wappen und Guirlanden reichgeschmückten Ehrenpforte, wo dieselben von Seiten der Gemeindebehörden und den Fest⸗ jungfrauen empfangen wurden. Unter dem Geläute der Glocken und Salutschüssen von der Wartburg ging der Zug durch das alte architektonisch-schöne Nicolaithor über den Karls⸗ platz, durch die Kaͤrlsstraße nach dem Hauptmarkte. Dem Wa⸗ gen des erlauchten Paares, welchem die Festjungfrauen und Schülerinnen der oberen Klassen, Festons und Blumen tragend, vorangingen, folgten die Mitglieder der städtischen Vertretung, die Geistlichen, das Festkomite, die Schulen mit ihren Direktoren und Lehrern, der Kriegerverein, die Feuerwehr und ein großer Theil der Bürgerschaft. Am Eingange des Schlosses auf dem Hauptmarkte bildeten Jungfrauen Spalier und streuten Blumen. Die ganze Stadt ist mit deutschen und weimarischen Fahnen, mit Guirlanden, Kränzen und Tannenbäumen reich geschmückt, und überall wogt eine freudig bewegte Menschenmenge. Der Erbgroßherzog trug Husaren⸗Uniform, die Erbgroßherzogin war in blaue Seide gekleidet. Nach der Ankunft im Schlosse standen Ihre Königlichen Hoheiten am offenen Fenster und ließen den Zug vorbeidefiliren. Im Schlosse selbst waren der Groß⸗ herzog und die Großherzogin, die Prinzessinnen Marie und Elisabeth, welche schon gestern Nachmittag., hier⸗ her gekommen waren, sowie die Spitzen der hiesigen Staatsbehörden und andere distinguirte Personen zum Empfange versammelt. .
Deute Abend wird die Bürgerschaft einen Fackelzug und eine Serenade bringen; die Stadt wird illuminirt sein. Für morgen Abend ist im Schlosse eine Soirée angesagt, zu welcher zahlreiche Einladungen ergangen sind. Am 20. Sep⸗ tember wird ein volkswirthschaftlicher Aufzug der Landgemeinden und Nachmittags ein Volksfest im Marienthale stattfinden. Sonntag, den 21. und Montag, den 22. Septeinber sind Fest= bälle in der Clemda und der Erholung, an denen die höchsten Herrschaften theilnehmen werden, und Dienstag, den 25. Sep⸗ tember, wird ein großes, von Liszt geleitetes, musikalisches Fest auf der Wartburg die Reihe der Feierlichkeiten abschie==—
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 18. September. Der Konsistorial⸗Rath Emil Müller hierselbst ist von seinen Funktionen als Seminar⸗Direktor entbunden und zum Rath des Staats⸗Ministeriums für Kirchen- und Schul⸗ sachen bei der hiesigen Ministerialabtheilung ernannt worden.
Elsaß⸗Lothringen. Die Forts von Straßburg er⸗
halten, dem Erlaß vom 1. d. M. zufolge, nachstehende Benen⸗ nungen: Nr. 2 „Fort Moltke“, Rr. 3 „Fort Roon“, Nr. 4
j mtarmenverband Hoyrup c. Gesammtarmenverband . 7 — Insterburg c. Landarmenverband
Ministerium nunmehr vollständig ausgearbeitet.
„Veste Kronprinz“, Nr. 5 „Fort Großherzog von Baden“, Nr.
Sach sen⸗Weimar⸗Eisenach. Eisenach, 18. September.
s „Fort Fürst Bismarck“, Nr. 7 „Fort Kronprinz von Sachsen“, Nr. 8 „Fort Tann“, Nr. 9 „Fort Werder“.
Für die 4 Forts bei Straßburg, welche noch nicht im Bau begriffen sind, bleiben die Namen: „Franseckn“ für Fort Nr. 1, „Kirchbach“ für Fort Nr. 10, „Bosen“ für Fort Rr. 11 und „Blumenthal“ für Fort Nr. 12 vorbehalten.
Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 19. September. Gestern Abends 6 Uhr fand im Kaiserlich Königlichen Lustschloß Schönbrunn bei dem Kaiser Familiendiner statt, zu welchem der König von Italien erschien. Abends war eine Fest— Vorstellung (Romeo und Julie) im glänzend erleuchteten Kaiser⸗ lich Königlichen Hofoperntheater veranstaltet, welcher die Aller⸗ höchsten Herrschaften beiwohnten.
Der König von Italien hat mit seinem Gefolge heute Vormittag abermals die Industrie⸗Ausstellung besucht und in den einzelnen Abtheilungen derselben mehrere Stunden zugebracht. Das Dejeuner, an welchem der Kaiser, die Erzherzoge, das Kö⸗ nigliche Gefolge, die Gefandten Grafen Robilant und Wimpffen, Baron Schwartz, der italienische General⸗Kommissar Graf Bor⸗ romeo u. A. theilnahmen, wurde im Kaiserpavillon eingenommen. Heute Nachmittag empfängt der König das eisleithanische Mini⸗ sterium, morgen Vormit ag findet auf besonderen Wunsch des Königs große Parade auf der Schmelz statt.
— Der Erzbischof von Erlau, Br. Sam assa, hat vor— gestern als Erzbischof und Wirklicher Geheimer Rath den Eid in des Kaisers Haͤnde abgeleistet.
== Ein Telegramm aus Bosnien meldet, daß der öster⸗ reichisch⸗ungarische Konsul Dragutin Dragansie die Flagge ein⸗ gezogen habe und nach Wien abgereist sei, weil Bali Pascha eine Audienz um Informationen bezüglich der Christenverfolgung in verletzender Weise verweigerte.
Schweiz. Bern, 19. September. (W. T. B.) Der Geschäftsträger Brasiliens, Chevalier de Villeneuve, hat dem Bundesrathe seine Abberufung und die Ernen— nung Andran da's zu seinem Nachfolger angezeigt.
— Der Bundes rath genehmigte heute die von der Direk— tion der St. Gotthardtbahm vorgelegen Pläne für die Bahnhöfe und Stationen der Tessiner Gotthardbahn.
Niederlande. Die Vorbereitungen für die Wiederauf— nahrne der Operationen gegen Atschin, welche von der Thron⸗ rede in Aussicht gestelltzworden sind, nehmen ihren Fortgang. Der Oberbefehl uber die gesammten Land- und Seestreitkrãfte ist dem General van Swieten übertragen worden, der bereits am 16. Juli nach Batavia abgereist ist. Derselbe ist 76 Jahre alt und hat sich während seiner langen Dienstlaufbahn über 30 Jahre in den niederländisch-ostindischen Kolonien in den ver— schiedensten Militär⸗ und Verwaltungsstellen verwendet befunden, Seit Monaten schon sind aus den niederländischen Häfen von 4 zu 14 Tagen Transporte von Truppen und Munition nach Ostindien abgesendet worden. Zur Verstärkung der niederländisch⸗ ostindischen Armee wird eine europäische Brigade neu formirt. Glei⸗ cherweise hat das in Indien stationirte niederländische Geschwader zur Aufrechthaltung der allseitig notifizirten Blokade eine entsprechende Verstärkung erhalten. Die niederländisch⸗ostindische Armee be⸗ steht, der K. 3.“ zufolge, aus 17 Feld⸗Bataillonen, wovon 4 Elite⸗Bataillone, 2 zu je 4 Compagnien Europäer und 2 Com⸗ pagnien Neger, 2 zu je 2 europäischen und 4 Neger⸗Com⸗ pagnien, die anderen 13 Bataillone hingegen zu je 2 Eom— pagnien Europäer und 4 Compagnien Eingeborener; ferner ge⸗ hören zu diefer Armee 10 Bataillone und 3 einzelne Com⸗ pagnien Garnisontruppen, 1 Kavallerie⸗Regiment zu 8 Com— pagnien, 1 Sappeur⸗Corps zu ebenfalls 8 Compagnien, 9 Feld⸗ Batterien und 11 Compagnien Garnison⸗AUrtillerie. Die etats⸗ mäßige Stärke derselben foll per Bataillon 8696 Gewehre und inel. Stab, Offiziere, Spielleute c. 750 Mann — 29 000 Mann be— tragen. Das dieser kleinen Armee zur Ueberwachung anvertraute Gebiet wird hingegen zu 28, 922 S.⸗Meilen mit nach dem letzten offiziellen Ausweise von 1870 einer Bevölkerung von 23 3373829 Einwohnern angegeben. Die Stadt Atschin liegt 13 Meilen von der Küste entfernt und war zur Zeit der letzten niederländischen Erpedition im April d. J. durch einen dreifachen Mauerring und einen Gürtel von sieben detachirten Forts befestigt. Zwei aus Stein ausgeführte Strandforts sichern die Hafeneinfahrt. Die Bevölkerung der Stadt soll gegen 25,000 Einwohner betragen. Die bei Abweisung jenes ersten niederländischen Angriffes ent⸗ falteten atschinesischen Streitkräfte werden niederländischerseits zu S0 000 Mann angegeben.
Großbritannien und Irland. London, 18. Sep⸗ tember. Der König der Belgier hat England am 17. d. M. verlassen und ist nach Brüssel zurückgelehrt.
— Wie der „Daily⸗Telegraph“ erfaͤhrt, wird der vakante Posten des Solicitor-Generak in Kurzem Herrn Henry James übertragen werden.
— Die Admiralität hat ein weiteres Schiff, den King Bonny“, für den Transport von Proviant und Kriegsmaterial nach der Gold küste gechartert. Der Schraubendampfer „Adela“ hat seine Ladung nahezu vollendet. Es heißt, daß die Meinung zu Gunsten der Herstellung einer Eisenbahn in das Innere der Goldküste an Boden gewinnt, umsomehr, als die jüngsten Er⸗ eignisse, welche dem Feldzuge einen ernstlicheren Charakter bei⸗ gelegt haben, die Hoffnung vermindern, daß Sir Garnet Wol⸗ selen im Stande sein werde, auf die Unterstützung der zwei heimischen Regimenter, die zur Theilnahme an der Expedition gegen die Aschantis designirt worden sind, zu verzichten.
Frankreich. Paris, 18. September. Das Journal offi⸗ ciel, veröffentlicht heute das Dekret, welches in vier der De⸗ partements, wo Deputirtensitze frei sind, die Ers atzwahlen an⸗ ordnet, also in den Departements Loire, Puy de Dome, Haute⸗ Garonne und Nievre. Der erste und der letzte Sitz gehörten Republikanern, dem verstorbenen Dorian und Turigny, dessen Wahl die Nationalversammlung für nichtig erklärte, die beiden andern Royalisten, Moulin und d' Auberjon, an.
— Der Ministerrath versammelte sich gestern unter dem Vorsitze des Präsidenten Mac Mahon, der gestern Abend nach Versailles zurückgekehrt ist. Der Minister des Innern theilt eine Depesche Chanzu's aus Algier mit, wonach in der Kolonie vollständige Ruhe herrsche. Der Ministerrath beschloß hierauf, daß keine Maßregeln ergriffen werden sollten, bis der ausführ⸗ liche Bericht Ehanzws eingelaufen ei. — Rach dem Minister= rathe versammelte sich in dem präsidentschaftlichen Palais das BVertheidigungs komite“. Unter den anwesenden Gene⸗ ralen waren Eanrobert, der Herzog von Aumale, Douay, Fros⸗ sard, Breteuil, de Rivisre und Lallemand. Die Berathungen etrafen die Forts, welche man um Paris herum errichten will.
. Der „Avenir National“ meldet Näheres über die Ar⸗ beiten des ober sten Kriegsrath es hinsichtlich der Gru ppi⸗ rung der 18 Militärkreise nach Departements. Die Haupt⸗
orte der vier Kreise um Paris, welche jeder eine Division für die Garnison der Hauptstadt liefern würden, sind Le Mans, Rouen, Fontainebleau und Compiègne. Für den Oberbefehl der Armee⸗Corps nennt man die Namen der Generale Bataille, Montaudon, Douay, Clinchant, Chanzy für Algerien, Bourbaki in Lyon, Ducrot in Bourges, Espipent in Marseille, Letellier⸗ Valazé in Rouen; ferner die Generale d'Aumale, Garnier, Grenier, d'Aurelle de Paladines, Forgest und Princeteau für die anderen Kreise; General Ladmirault würde seinen gegenwärtigen Posten in Paris behalten.
— Zwischen dem Generalrath von Lyon und dem Präfekten ist ein Streit ausgebrochen, weil ersterer, ob⸗ schon der Präfekt energisch protestirte, 5000 Franes bewilligt hat für etwaige Ausgaben, die aus der Anwendung des Februar⸗ gesetzes erwachsen könnten, zur Bildung einer Versammlung von Delegirten der Generalräthe, falls die National versammlung mit Gewalt aufgelöst werden sollte.
— 19. September. (W. T. B.) Die Nachricht des „Journal de France“, daß der Graf von Chambord den Srzbischof von Paris wegen seines bekannten Hirten⸗ briefs beglückwünscht habe, wird in legitimistischen Kreisen ent⸗ schieden in Abrede gestellt.
Spanien. Madrid, 19. September. (B. T. B.) Caste⸗ lar hat in der heutigen Sitzung der Cortes wiederholt die Grundsätze seiner innern Politik entwickelt. Er erklärte, daß man die Republik nicht werde retten können, wenn man sich nicht zu Maßregeln entschließe, die durch die Staatsklugheit ge⸗ boten erschienen. Er werde, da im Kriege außer der Begeiste⸗ rung, die allein zu einem glücklichen Erfolge nicht hinreiche, auch die Erfahrung zur Geltung kommen müsse, die der konservativen Partei angehörigen Generale wieder anstellen. Ein Staatsmann habe die Aufgabe, zwischen der eigenen Partei und den übrigen Parteien eine Vermittlung zu suchen. — Die Stärke der Car—⸗ listen schätzte Castelar bereits über 50 000 Mann. — Nach Be⸗ endigung seiner Rede wurde der Antrag, die Sitzungen einst⸗ weilen zu vertagen, mit 124 gegen 68 Stimmen angenommen.
Italien. Rom, 16. September. Im Laufe des vergan⸗ genen Monats sind 1593 Kloster- und Kirchengüter für 3,789,993 Francs verkauft worden.
— Der Kriegs⸗-⸗Minister hat den Militärbehörden von Su sa strenge Anweisungen gegeben, auf die französischen Genie⸗ offiziere zu vigiliren, welche auf den italienischen Alpenpässen, mit topographischen Aufnahmen beschäftigt, angetroffen werden.
— Der „Monitore delle strade ferrates? berichtet: Am vorigen Donnerstag ist der Präfekt von Turin vom Monk— cenis zurückgekehrt, wo er mit dem Präfekten von Cham⸗ bery eine Zusammenkunft hatte, um die Steuerfrage zu regeln, welche sich wegen der Abgaben von einigen Grundstücken auf der italienischen Hochebene des Berges erhoben hatte, die französisch gewordenen Bürgern von Lanslebourg gehören. Die beiden Präfekten haben sich darauf beschränkt, die Grundlagen zu entwerfen, nach welchen die Regierungen den Streit beilegen werden. Wie das gen. Blatt erfährt, verlangen die Lans⸗ lebourger keine Steuerfreiheit, sondern nur eine billigere Verthei⸗ lung der Abgaben.
— 19. September. (W. T. B.) Die von den auswär⸗ tigen Blättern gebrachte Nachricht, der Kronprinz Humbert werde nach Paris und London gehen, wird in gut unterrichteten Kreisen dementirt.
— Der Papst ist wieder so weit hergestellt, daß er bereits öffentliche Audienzen ertheilt hat.
Türkei. Konstantinopel, 16. September. Unter den orthodoren Arabern Jerusalems herrscht große Entrüstung gegen den dortigen Patriarchen Prokopios. Eine Deputation derselben wird demnächst hier eintreffen, um ihre Klagen bei der Pforte vorzubringen und Abhülfe zu erbitten.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 17. September. Der Fürst Georgi Maximilianowitsch Romanowski, Herzog von Leuchtenberg, ist am 4 September ins Ausland abgereist.
— Die zur Revision des Universitätsstatuts vom Jahre 1863 eingesetzte Kommission soll, wie die „Pet. Gas.“ meldet, in den nächsten Tagen ihre Arbeiten beendigen.
lung des Reichsraths zur Prüfung gelangen, und bie Bestätigung, da gegen dieselbe nichts vorzuliegen scheint, dann spätestens im November erfolgen.
Schweden und Norwegen. tember. und Italien abgereist.
— Als Nachfolger des Grafen Manderström in „Svenska Akademien“ nennt man den Erzbischof Sundberg oder den Bibliothekar Kleming.
Stockholm, 16. Sep⸗
Mittheilung der „Berl. Tid.“ wird die Rückkehr des Königs von seiner Reise nach Deutschland Anfangs der nächsten Woche erwartet.
Afrika. Tanger, 18. September.
(W. T. B.) Der Sultan von Marocco ist gestorben.
Nr. 37 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, vom 19. d. M. herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungs⸗Sachen: Mittheilungen über den Stand der Cholera, über den Stand der Rinderpest; Verweifungen von Aus— ländern aus dem Reichsgebiete. — Gewerbew⸗sen: Mittheilung über eine zwischen Deutschland und Itallen getroffene Vereinbarung über die rechtliche Behandlung deutscher Aktiengesellschaften ꝛc. innerhalb des Königreichs Italien. — Münzwesen: Notiz über die Ausprägung von Reichs⸗Goldmünzen. — Postwesen: Bekanntmachungen: betreffend nnn g betreffend Versendung von Werthgegenständen in Briefen nach Konstantinopel; betreffend Postdampfschiff⸗Verbindungen mit Dänemark und Schweden. — Konsulatwesen: Exeguatur⸗Erthei⸗ lung. — Marine und Schiffahrt: Mittheilungen über Maßregeln ver— schiedener Regierungen zur Verhütung der Einschlevpung der Cholera. — Militärwesen: Allerhöchster Erlaß, betreffend Benennunz der Forts von Metz und Straßburg. z — Die neuesten Entjche idungen des Reichs⸗Ober⸗Han⸗ delsgerichts in Leipzig lauten; Dem Erfordernisse des Verkaufs zum laufenden Preise“ ist eine formale Bedeutung der Umstand, ob der laufende Preis erzielt ist oder nicht, kommt nur für die Berechnung des Kaufpreises in Anschlag. — Bei dem Selbst⸗ hülfeverkauf (aus Art. 343) ist nicht etwa nach den ursprünglich ver— einbarten Vertragsbedingungen (vertragsmäßig), sondern geschaͤftsüblich und den Umständen angemessen so zu verfahren, daß für den Verkäu— fer der höchste Preis er selt werde. — Der übliche Verwirkungsfall in den Lebensversicherungäpolicen: Eintritt in die Ai meer ist auf
einen Versicherten, der als Marketender ins Feld zieht, nicht an. wendbar. l
Das von derselben entworfene neue Statut für die Universitäten wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres in der Plenarverfamm—
Der Zu stiz-⸗Minister Adlercreutz ist nach Ems
Dänemark. Kopenhagen, 17. September. Nach einer
nicht beizulegen;
Nr. 19 des Central⸗Blatts der Abgaben⸗-„Gewerbe⸗ und Handels⸗-Geetzgebung und Verwaltung in den Kö— niglich Preußischen Staaten“ hat folgenden Inhalt: Gesetz we⸗ gen Abänderung des Gesetzes vom 1. Mal 1851, betreffend die Ein— führung einer Klassen- und klaffifizirten Einkommenfteuer Vom 35. Mai 1873 — Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Verzollung in Salzlake verpackter Fische betreffend, vom 12 Juli 1873. — Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Tari⸗ firung von Eigaretten, welche keinen Tabak enthalten, betreffend, vom 19. Juli 1873.
— Die Ny, 76 der Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußischen Staaten“ hat folgenden In⸗ halt: Preußen: Zusammenstellung der Refultate der von den Aus—⸗ einandersetzungs-Behörden im Jahre 1872 ausgeführten Regulirungen, Ablösungen und Gemeinheitstheilungen mit Hinzurechnung der Re⸗ sultate aus den Vorjahren bis Ende 18723; Zusammenstellung der bei den Auseinandersetzungs Behörden im Jahre 1872 anhängig gewesenen Geschäãfte. Deutschland: Amtsiches Verzeichniß der land⸗ und forstwirthschaftlichen Aussteller des Deutschen Reiches, welchen von der internationalen Jury der Weltausstellung in Wien Ehrenpreise zu⸗ erkannt worden sind (Schluß); die Landwirthschaft des Deutschen Reiches (Fortsetzung); aus dem Elfaß; aus der Provinz Hannover. — Vermisch tes: Vorlesungs⸗Verzeichniß der Gesammt⸗Universitãt Jena für, das Wintersemester 1873,74 Schälung der Bäume mittelst Wärme; Versuche mit Kürbiskernen zur Abtreibung von Bandwür⸗ mern. — Bericht über den Handel mit Zug- und Zuchtvieh.
Statistische Nachrichten.
Mittheilungen über den Stand der Cholera. Ih Deut schland. Preußen: In der Stadt Berlin sind bis zum 16. d. M. Mittags 666 Erkrankungsfälle zur Anzeige gelangt, darunter 445 mit tödtlichem Verlauf. Vom 13. bis zum 16. d M. betrug der Zugang an Erkrankungen 82, an Todesfällen 32. — Bayern: Nach der letzten Mittheilung vom 13. d. M. waren ferner in Mün⸗ chen vom 29. August bis 11. September 377 Personen erkrankt, 155 gestorben. Im Regierungsbezirke Ober- Bayern (mit Ausschluß der Stadt München) waren vom 27. August bis 9. September 275 Er⸗ krankungen, 122 Todesfälle vorgekommen; im Regierungsbezirke Nie⸗ der⸗Bayern vom 29. August bis 10. September' 65 Erkrankungen, 27 Todesfälle; in der gleichen Zeit im Regierungsbezirke Unterfranken und Aschaffenburg 44 Erkrankungs⸗ und id Todesfälle, in den Re⸗ gierungsbezirken Oberpfalz und Regensburg und Mittelfranken 5 Er⸗ krankungs und ebensoviel Todesfälle; im Bezirksamt Neuburg 16 Erkrankungs-, 4 Todesfalle; in der Stadt Speyer von 39. August bis 9. September 16 Erkrankungen und 8 Todesfälle; in Augsburg bis zum 1. September 9 Erkrankungen, 6 Fodesfälse' — Königreich Sachsen: Vom 25. bis 31. August sind in der Stadt Dres? den, sowie in den Gerichtsamts-Bezirken Dresden, Döhlen, Riefa und Schandau 20 Perfonen erkrankt und 16 Personen ge⸗ storben. Die Gesammtzahl der Erkrankungen im Königreich Sachsen bis zum 31. August betrug 6527, der Todesfälle 300. — Württemberg: In der Stadt Heilbronn sind vom 6. August bis J. September 115 Personen erkrankt, und hiervon 41 gestorben, 61 genesen, 13 in Behandlung verblieben. — Braunschweig: In Calvörde und Hasselfelde sind vom 2. August bis 2. September 17 Erkran⸗ kungs- und 8 Todesfälle vorgekommen. — Anhalt: Im Kreise Ballen⸗ stedt war die Cholera am 6. d. Mts. erloschen. — Lübeck: Die nur in unbedeutendem Grade aufgetretene Epidemie scheint bercits erloschen, da in der Zeit vom 6. bis 9. d. Mis. neue Fälle nicht vorgekommen sind. — Hamburg: Vom 24. bis 30. August sind erkrankt: 342, ge⸗ storben: 205. Vom 31. August bis 6. September sind erkrankt: .
2) Rumänien. In Bukarest und in 17 rumänischen Distrikten ist die Cholera ausgebrochen, hatte indeß am 7. d. Mts. noch nirgend einen besonders gefährlichen Charakter angenommen.
Paris, 18. September. Nach den offiziellen Zahlen, die in der Sitzung der medizinischen Akademie vom 16 September gegeben wur⸗ den, ist die Sterblichkeit in Folge von Erkrankung an Cholera vom 9. bis 16. Sept. folgende: In den Civil-Krankenhäufern traten am 3. 10 neue Kranke ein und starben 4; den folgenden Tag 10 Kranke, sz Todesfälle; den 11. Sept. 14 Kranke, 13 Todesfälle; den 17! 9 Kranke, 3 Todesfälle; den 14. 8 Kranke, 5 Todesfälle; den 15. 16 Kranke, 4 Todesfälle. Im Ganzen während der sieben Tage 79 neue Kranke und 39 Todte. In den Militär⸗Krankenhäusern kamen während dieser Zeit nur drei Todesfälle vor. Im Domizil starben am 9. Sept. 7, am 10. 16, am 11. 20, am 12. 14, am 13. 18, am 14. 17. Aus diesen Zahlen geht für die ersten sechs Tage der Woche das Mittel von 22, Todesfallen täglich hervor.
St. Petersburg, 18. September. Bis zum 15. September waren hier 179 Cholerapatienten vorhanden; im Laufe dz Tages kamen 31 dazu, genasen 16, starben 18, je daß zum 16. Sept. noch 176 in Behandlung verblieben. Seit dem Auftreten der Krankheit (lam 13. August) sind im Ganzen 553 Personen erkrankt, 133 genesen und 244 gestorben.
Kunst und Wissenschaft.
Das Gesetz über das Grundbuchwesen vom 29. Mai 1873 in dem Bezirk des Appellationsgerichts zu Cassel mit Ausichluß des Amntsgerichtsbezirks von Vohl nebst den durch dasselbe eingeführten preußischen Grundbuchgejetzen vom 5. Mai 1872 ist von dem Königlichen Amtsrichter F. W. Seelig in Cassel in einer Bearbeitung herausgegeben worden, die nicht nur die An⸗ wendung des wichtigen Gesetzes erleichtern, fondern insonderheit auch zum Verständniß desselben das erforderliche Material aus der preu⸗ Fischen Gesetz Sammlung und anderen Sammelwerken in handlicher Form hinzufügen soll. Der Text des Gesetzes ist deshalb durch⸗ gebends mit Noten versehen. Das Werk ist im Verlage des refor— mirten Waisenhauses zu Cassel erschienen.
Brieg, 15. September. Die hiesige Philomathie, Anfang 1860 zur geistigen Unterhaltung und wisfenschaftlichen Anregung ihrer Mitglieder gegründet, zählt augenblicklich 87 Mitglieder, die höchste seit dem Gründungs jahre erreichte Zahl. Vorträge und eine stetig wachsende Bibliothek (von nahezu 1400 Bänden) fördern die Zwecke des Vereins. Im vergangenen Jabre wurden im Ganzen 10 Vor⸗ träge gehalten, aus denen wir nur als dem Gebiete der Deimatbhs⸗ kunde angehörig den Vortrag des Herrn Recter Kurts über den Rit scheberg im Oderwalde bei Brieg (den Ort der alten Burg Ritschen, des ehemaligen schlesischen Bischofssitzes) hervorheben.
Wiesbaden, 18. September. Die heutige erste Versamm⸗ lung der Naturforscher war von 900 Theilnehmern besnucht. Dr. Fresenius eröffnete die Sitzung, indem er die Versammlung be⸗ grüßte. Regierungs⸗Präsident v. Wurmb begrüßte dieselbe Namens der Regierung, Oberbürgermeister Lanz Namens der Bürgerschaft. Vach Vorträgen von Dr. Pagenstecher, Schulenburg, Reubänr und Schmidt wurde die erste Versammlung geschlossen.
— Am L. d. M. ist zu Stuttgart der Rechtsgelehrte, würt⸗ tembergische Obertrivunals⸗Rath Friedrich Freiherr von Holzschuher im Alter von 51 Jahren (er war am 24. August 1827 geboren) ge⸗
storben. . Landwirthschaft.
Mittheilungen über den Stand der Rinderpest Deutschsland. Nach den bis zum 16 d. Mts. reichenden Berichten war die Rinderpest im Königlich preußischen Regierungsbezirk— Dppeln, . Schlesien, auf die Ortschaften Beuthen mit Dombrowa, Roßberg und Maczeykowitz heschraͤnkt geblieben. Es waren bis dahin im Hanzen 53 Gehöfte infizirt, 85s Stück Vieh erkrankt, 15 Stnq gefallen und 232 Stück auf Anordnung der Behörde getödtet.
Nürnberg, 18. September. (Tagesbericht der Allg. Hopfen⸗ Itg.“ über Hopfen). Die Witterung ist regnerisch, wodurch die große Zufuhr, bis 9 Uhr aus 1509 Ballen bestehend, ziemlich durch⸗ näßt ankgm; dennoch war der Berkehr äußerst rege. Trockene Waare fand zu 52-58 fl. raschen Absatz, während durchnäßte etliche Gulden hach cen mußte. Wie immer an den Markttagen war das Geschäft in Württembergern, Hallertauern und badischen, überhaupt in Kund⸗