Staagtsbehrden verb S38 verliehene Au 38. Das vorstehende revidirte Stat 37 des bis jetzt geltenden Statutes, dur durch das Kreisblatt bekannt gem am! ĩ Mit demselben Zeitpunkte wird das bisherige
1857 nebst den dazu ergangenen drei Nachträgen vom
durch das Reglem t über . Sparka wird, nach Vorschrift ch das Amtsblatt und acht und tritt am 1. Jannar 1874 Statut vom
ndant zahlt die Sparkasse zu 6. . hne e o hn des Kurgtoriums, jedoch unter Zu. vom 12. Dezember J Controleurs, falls solcher angestellt 5 aus. Es erfelgt rkassenbu r . bern ,, 10 Thlr. e 3. ö 10 Thlrn., . nur in Zwischenräumen von mindesten g
ö b. ale 6 bis einschließlich 50. Thlr. sechs Wochen, und
é. über 50 Thlr. drei Monate nach erfolgter Kündigung. Die Kündigung wird im Quittungsbuche vermerkt. geferderten Beträge werden stets in baarem Gelde ausgezahlt. . Der Sparkasse steht frei, schon vor Ablauf der Kündigungsfrist
Zahlung zu leisten, und die Gläubiger sind verbunden, solche anzu⸗
Im Falle einer Verweigerung der früheren Annahme ver⸗
lieren die Gläubiger die Zinsen vom Tage der angebotenen Rückzah—
Die zurũck⸗ ; 1862 und 15. Juni 1872 aufgehoben. er.
Beschlossen . . Berlin, den 28. April 18573. Die Kreisstände des Kreises Teltow.
jestät des Kaisers
Angekommen: Der Hofmarschal rponcher, von
und Königs, General-Masor Graf von Pe Letzlingen.
Die oben festgesetzten Kündigung fristen können durch Beschluß des Kreistages abgeändert werden. (Vgl. 8. 29 und 8. 34)
§. 29. Rückzahlung von Einlagen und Auszahlung von Zinsen kann nur gegen Vorlegung des Sparlassen⸗Quittungshuches gefordert Ueber jeden ausgezahlten Betrag hal der Empfänger eine der Kasse verbleibende, zur Kontrole, dienende Quittung auszustellen. Bei theilweisen Rückzahlungen wird die abgehobene Summe durch den Rendanten, und nach etwaiger Anstellung eines Controleurs unter dessen Mitzeichnung, im Quittungsbuche abgeschrieben dem Vorzeiger sodann zurückgegeben.
Wird das ganze Guthaben zurückgezahlt, so h das Quittungsbuch quittirt an den Rendanten ausz Dem Einleger fallen bei Ein⸗ und M as Porto für Ablie n geleistet sind, und Rezepturen trägt die
Nr. 23 der Allgemeinen Ver—⸗ Neichs⸗ und Königlich die Ziehungslisten folgender 1870. Braunschwei⸗ karester Prämien-An—⸗ 1868. Oester⸗
Oldenbur⸗ Warschau⸗Brom⸗
Die heut ausgegebene loosungs⸗Tabel le des Preußischen Staats⸗-A Anzeigers enthält Papiere: Barletta 50 Fr. Loose n gische Prämien⸗Anleihe de 1868. Bu leihe, Lütticher 31 pCt. Prämien⸗An reichisches Staats⸗Lotterie⸗Anle gische Z3pCt. Prämien⸗Anleihe dé 1871. berger Eisenbahn⸗AUktien.
Die Allgemeine Verloosungs⸗Tabelle wöchentlich einmal und ist zum Abonnemen vierteljährlich durch alle auch bei der Expedition Nummer 23 Sgr.
und letzteres at der Empfänger
r 1szahlung seiner Gelder keine Kosten zur Last. Auch . Einzahlungen, welche an die Sparkassen-Rezepture für Rücksendung der Quittungsbücher an die tspreis von 15 Sgr. Postanstalten zu beziehen, in Berlin Preis pro einzelne
deren Einlagen 5 Thlr. und mehr be— ergroschen zu entrich⸗ abens in Abzug ge⸗
Nur diejenigen Gläubiger tragen, haben für das Quittur ten, welcher bei Auszahlung des letzten Guth
bracht wird.
torium ausgeliehen: . ö. ö a. gegen hypothekarische Verpfändung von län
schen, im Kreise Teltow bele
rische Sicherheit bieten. .
Diese Sicherheit wird angenommen b und bei städtischen innerhalb des durch eing gerichtliche Taxe festgestellten Wert schaften innerhalb des 20fachen Grundsteuer-⸗Resnert aher innerhalb des 19 bis 125fachen Ge resp. innerhalb der ersten Hälfte bei einer öffentlichen Soziet
b. auf Wechsel oder heit, wenn zwei als wo pital, Zinsen und Kosten als Bürgen miteintreten.
Zu Darlehen dieser Art (Litt. b als Zwei Drittel des werden. Ueber den Zinsfuß und die Annahme der vorge
igsbuch einen Silb J Wilhelmstraße 32.
er der Kreis⸗Sparkasse werden durch das Kura⸗
dlichen und städti⸗ ö J soweit solche pupilla⸗ Nichtamtliches.
Deutsches Reich. 8. November.
genen Grundstücken,
ei ländlichen Grundstücken der ersten Hälfte hes, oder bei Liegen⸗ rages, bei Gebäuden bäudesteuer ⸗ Nutzungswerthes der Summe, mit welcher dieselben fahr versichert sind;
ohne hypothekarische Sicher⸗ annte Kreiseingesessene für Ka⸗ und Selbstschuldner solidarisch
; der ersten innerhalb der ersten Preußen.
die verwittwete Königin hat begeben, wo Allerhöchstdieselbe bis E weilen gedenkt.
em jre Majestät Sich heute nach Dresden nde dieses Monats zu ver—⸗
ät gegen Feuersgefal . Die am 5., 6. und 7. d. Mts. in der Colbitz⸗Letzlinger jestät der Kaifer und Köni waren, wie bereits gemeldet, Königliche Inter den zahlreichen Gäste Hoheiten die Prinzen von Württemherg, Se. Hoheit der deutsche Botschafter in Reuß, Graf zu Stolberg⸗Wernigerode Präsident von Patow. Das We Grade und verlief dieselbe seh Ergebniß lieferte: 14 Stück Stück Dammwild, darunter 3 hauende Schweine, 3 Dach Die nächste Hofjagd f in der Göhrde staͤtt.
Se. Königliche Hohe Hoheit der Herzog Pauͤl y haben Sich in Letzlingen von schiedet und sind von dort aus
Schuldscheine, stattgehabten Hofjagden Haide wurden, da Se. Ma— g durch Unwohlsein verhindert durch Se. Kaiserliche und
Kronprinzen n befanden Sich d Friedrich der Herzog
hlhabend anerk
dürfen übrigens niemals mehr estandes der Sparkasse verwendet er einzelnen Darlehen, schlagenen Bürgen entscheidet das
abgehalten. Ihre Königlichen Carl, Prinz Äugust Paul von Mecklenburg, St. Petersburg, Prinz der Minister a. D. Ober⸗ tter begünstigte die Jagd in hohe m r günstig, indem die Streck Rothwild, darunter 163 Hirsche, jse und 1 Waldschnepfe. indet voraussichtlich am 14. d. Mts.
die Höhe d sowie über Kuratorium;
e. durch Ankauf von schen Reiche oder von oder welche unter Korporationen oder Kommunen aus Male bestimmten Satze verzinslich Handscheine unter Verpfändung von Forderungen mit der unter Lit. a. verl Papieren der unter Lit. c. ged der Kreis⸗Sparkasse.
Die verpfändeten Hypotheken— müssen, wenn nicht gleichzeitig ein W event. cedirt werden.
Die Beleihung der Inh 8 aber höher als bis lässig. Auch muß bei einem Herabe ergänzt werden;
C. an den Kreis Teltow ordnungsmäßige Schuldverschreibun
Inhaberpapieren, welche von dem Deut— emittirt oder garan⸗ preußischen Staates gestellt und mit einem ein für alle
f 8 Fürst Putbus. dem preußischen Staate Jürst P Autorität des
e folgendes 9 Hirsche, 377
Hypotheken⸗ oder 80 Sauen, darunter
angten Sicherheit, achten Art, oder von
Grundschuld⸗ oder von Inhaber— Quittungsbüchern oder Grundschuld⸗ Forderungen echsel ausgestellt wird, der Kasse it der Großherzog und Se. on Mecklenburg⸗Schwerin den Königlichen Prinzen verab⸗ nach Schwerin zurückgekehrt.
ist nur bis zu z des Cours— zu z des Nominalwertl
des Courses das Unterpfand
. aberpapiere werthes, niemal
an Gemeinden des Kreises gegen . K gen. — Auch können die disponib— Das Sta ats⸗Mini sterium
tz? hat gestern und heute Ministers des Innern,
unter Vorsitz des Grafen zu Eulenhurg,
Sitzungen abgehalten.
— Bei dem Bundes— stehen am Montag, 10. armen⸗Verband Hoerde C. O.. band Danzig e. Schildesche,
f. bei der Provinzial-Hülfskasse oder bei der Preußischen Bank angelegt werden.
ie Bedingungen der Ausleihun e. gedachten Fällen durch Doch soll den Darlehen in v
Amte für das He
imathwesen November, folgende Termine
an: 1) Orts⸗ Hacheney, 2) Ortsarmen- Ver— 3) O.⸗A. Unna O.⸗A. Berlin,
Kreis Tilsit, C6. O. -A. Rummelsburg, G.⸗A. Atzerballi
g werden in den ad a. b. d. und das Kuratorium mit den Schuldnern verein— letzteren stets gestattet werden, die empfangenen ahlungen, von wenigstens dem
ierteljährlichen Abschlagsz „ vor d, oder im Wege der Amorti⸗
zehnten Theile der ursprünglichen Schul sation zurückzuzahlen.
Die Außercourssetzung Papiere ist durch d Behörde zu bewirken.
§. 32. Die nach Best den Zinsüberschüsse, führt, bilden einen
Sobald der Reservefond masse, also der Ein! — Reingewinn auf Besckluß des Kreista n zu gemeinnützigen öffentlichen 3 s verwendet werden. 3 Für den Fall, daf tarkem Umfange v Besitze der Sparkasse befindliche rung derselben ohne unverl nöthigen Deckungsmittel ausstehender Forderungen anderem Wege rechtzeitig zu erlangen ermächtigen, zur Beschaffung er Garantie des
O.-A. Strohdeich 4) O. ⸗A. Kriewen c. des Gutsbezirks Jecksterken C. L. A. Gutsbezirks Wocknin armen⸗Verband Ketting c. Pommern C. O-⸗A. Voelschow, 6. O.⸗ A. Altona, 10) O.-A. Wesfel nowo, 11) O.⸗A. Wiesbaden C. O Grzeblowitz c. L.⸗ꝑ. Sch Stendal, 14) O.⸗A. Hoe
— Bis zum 18. Oktober des Deutschen 8I0, 181,540 Mark und ausgeprägt worden. sind ferner
6) O.⸗2I. des 7) Gesammt⸗ 8) L.⸗A. Alt⸗ A. Schleswig⸗Holstein buren c. O. ⸗JI. Marya⸗ . -A. Ehrenthal, 123) O. A. lesien⸗Glatz 13) O—-A. Berlin 6. S. A. rde . O.. Kaiserswerth.
waren in den Münz⸗ Zwanzigmark in Zehnmarkstücken 150, 455, 520 In der Woche vom 19. bis 75. Oftober in Zwanzigmarkstücken: in 375.900. Mark; sowie in Zehnmarkstücken: in Berlin Mark, in Hannover 1,249,550 Mark, in in München 897,080 Mark, 605,600 Mark und in Karlsruhe 250,760 Mark.
Die Gesammt⸗Ausprägun 25. Oktober d. J. auf 967,936, Mark in Zwanzigmarkstücken und 1 markstücken bestehen.
— Mit der bevorsteh den Rumburg⸗Ebersbach und Ebers wird das Königlich saͤchsische Nebe unter Belassung einer Abtheilung zur ßenverkehrs im dermaligen Ämtsg bahnhof (woselbst au Zollamtes J. Klasse ausgestattetes Kai chisches Neben⸗Zollamt J. ingleichen in Rum burg ein Köni Beide mit unbesch gungs⸗Befugnissen versehene Amtsst ihrer neuen Organisation Bahnbetriebes auf beiden in Wirksamkeit treten.
— Der Contre⸗Admiral und miralität Henk ist von helmshaven hier wieder württembergische Major zum Generalstabe des Gar leistung im Königlich wü
— S. M. Kanonenboot helmshaven eingetroffen. st vorgestern von Plymo
der bei der Sparkasse eingehenden Inhaber⸗ Landrathsamt oder durch eine andere öffentliche
treitung der Verwaltungskosten verbleiben— über welche der Rendant besondere f Deckung etwaiger Ausfälle.
ent der Passip⸗ der weitere Genehmigung des Ober⸗ wecken im Interesse des
Reservefond Be eine Höhe von 10 Proz agen und Zinsen, erreicht
die Rückzahlung von Guthaben in un— erlangt wird, der Courswerth der im n Inhaberpapiere aber eine Veräuße⸗ nicht gestattet, die Kündigung und Einziehung andung von Effekten oder auf
kann der Kreistag das schaffung der erforderlichen Mittel Kreises für die Sparkasse aufzunehmen
gewöhnlich f Darmstadt 2,401,750 Frankfurt a. M. in Stuttgart
ältnißmäßigen Verlust auch nicht durch oder durch Verpfä 1,475,580 Mark,
9g stellt sich daher bis zum Mark, wovon 810 556,540 379, 840 Mark in Zehn—
Anleihen unt und zu verzinsen.
Das Kuratorium ist alsdann ve der Schuld Bedacht ckasse die Abtragung irgend Das vorliegende Statut kann durch
rpflichtet, auf die ungesäumte zu nehmen, sobald der Zustand der
Beschluß des Kreis— erungen bedürfen aber der landes ach din §§. 19, schlüsse, zweimal acht werden, bevor
Betriebes auf bach⸗Löbauer Zweigbahnen n⸗Zollamt I.
geandert d enden Eröffnung des geändert werden herrlichen Genehmi⸗ 20 unß 23 ohne in Zwischenraumen sie verbindliche Rraft In die ser Ie daß die Aenderung ft trete, und von da Interessenten Annen dung F. 28 gekündigt resy ur cee Der Kr⸗ rag 61 Sparkasse zu beschließze⸗ Genehmigung urn kündigung der -Gar * ne Publikation mindestens drei Mi
Die Guthaben, welche in Fele 0! der gestellten dreimonatlichen Frist nich nicht weiter verzinst, sondern auf Gefell berechtigten gerichtlich deponirt. Die Bestang⸗ ch Beschluß des Kreistages, uni Präsidenten, für öffentliche Zwecke im
36. Alle öffentlichen Bekanntmachungen, chrieben sind, erfolgen durch das „elite. durch das A 16 sr. Stadt Berlin,
jung und müssen, ebenso wie die n solche, Genehmigung zulässigen Be
bon je vier Wochen bekannt gem
Ebersbach Abfertigung des Stra⸗ f den dasigen Grenz⸗ gnissen eines Haupt⸗ serlich Königlich österrei⸗
werden wird) verlegt — glich sächsisches Neben-Zoll— ränkten Hebe- und Abferti⸗ werden beziehentlich in mit der Eröffnung des Strecken vom 1. November d. J. ab
ebäude au ch ein mit den Befu
anntmachung ist zugleich ausdrücklich hervorz bestimmt zu bezeichnenden ab auch für alle seitherigen welche nicht vorher ihre Ein ogen haben würden. t, die Aufhebung der luß unterliegt der landes⸗ Ertheflung derselben drei Mal, nem vom Tage der ersten ten Zeitpunkte, bekannt zu
Sparkassen⸗ lagen gemäß amt J. errichtet.
Direktor der Kaiserlichen Ad⸗ seiner Dienstreise nach Danzig und Wil⸗ eingetroffen, desgleichen ber im Großen Generalftabe, de⸗Corps, von Gleich,
6e Tändigung bei Ablauf mmen sind, werden e der Empfangs⸗ eservefonds aber n, enen nn, Inter .
kommandirt von der Dienst⸗
rttembergischen Kriegs⸗Ministerium.
Blitz“ ist am 5. Abends in Wil⸗ — S. M. Kanonenboot „Delphin“ uth nach Dover in See gegangen.
8 verwendet.
Stat ke vorgej nn letzteres aber einmal eingehen sollte, niglichen Regierung zu Potsdam und der
Ban ünchen, 7. November. Der König er⸗ theilte gestern mehrere Audienzen. Unter Andern wurde der Präsident der Kammer der Reichsräthe Frhr. p. Stauffenberg, Regierungs⸗Präsident v. Zwehl und Polizei Direktor Frhr. von Feilitzsch empfangen.
Prinz Adalbert, welcher heut aus Dresden hierher zurückkehrte, ist der Ueberbringer eines eigenhändigen Dank⸗ schreibens des Königs Albert an den König von Bayern.
— Unter dem Vorsitze des Prinzen Luitpold fand gestern eine mehrere Stunden währende Sta atsrathssitzung statt, welcher sämmtliche Minister beiwohnten. .
Die vom Papste geschehene Verleihung der durch Allioli s Tod erledigten Würde eines Dompropstes im bischöflichen Kapitel zu Augsburg an den dortigen Domkapitular Hr. A. Steichele hat die Ällerhöchste Genehmigung erhalten.
— Die Kommission, welche berufen ist, ein Gutachten darüber abzugeben, ob sich die Vereinigung der Königlichen Central⸗Forstlehranstalt in Aschaffenburg mit einer Landes⸗Uni⸗ versität (Würzburg oder München) empfehle, wird zur Be⸗ rathung dieser Frage am 27. d. M. zusammentreten.
Behufs der nach Art. 56 des Gewerbsteuergesetzes vom J. Juli 1856 vorgeschriebenen allgemeinen Revision und neuen Feststellung der Steueranlage' für die mit dem 1. Januar 1874 beginnende neue dreijährige Fatirungsperiode wurde, wie der Corr. v. u. f. D.“ mlttheilt, nunmehr die Zusammensetzung der Gewerbesteuer⸗Ausschüsse verfügt. In gleicher Weise wurde nach den Bestimmungen des Einkommensteuergesetzes vom 31. Mai 1856, nach welchen die Einkommensteueranlage von zu 6 Jahren zu geschehen hat, und denjenigen des Kapital⸗Renten⸗ steuergesetzes, nach welchen die Kapital⸗-Rentensteueranlagen von 3 zu 3 Jahren zu revidiren und neu festzustellen sind, diejenigen Distrikts⸗Polizeibehörden bestimmt, welche als Wahlkommissäre die zur Konstituirung der Steuerausschüsse zu bildende Wahl⸗ versammlung zu berüfen haben. Die ernannten Wahlkommissaͤre haben ihre Thätigkeit sofort zu beginnen und ihre Arbeiten zu beschleunigen.
— (W. T. B.) Die Kammer der Reichs räthe hat den Freiherrn von Schrenk zum zweiten Präsidenten, Niet⸗ hammer und den Grafen Lerchenfeld zu Sekretären gewählt.
—
Sachsen. Dresden, 7. November. Der König hat, dem „Dr. J.“ zufolge, nachstehenden Tagesbefehl an die Armee erlassen:
Dresden, den 5. November 1873.
Soldaten! Durch Gottes unerforschlichen Rathschluß ist das Land seines Königs, seid Ihr Eures Kriegsherrn beraubt!
In aufrichtiger Trauer Meines Herzens, in der Ich Mich mit Meinem Lande und Meiner Armee vereinigt weiß, ist es Mir ein Be⸗ dürfniß, Euch, die Ihr in ernften wie in guten Tagen in alter Sachsen⸗ treue zu Meinem in Gott ruhenden Vater standet, heute Meinen Königlichen Dank für Euer hisheriges Verhalten, gleichzeitig aber auch die feste Zupersicht auszusprechen, daß Ihr die hingebende Treue und aufopfernde Tapferkeit, die Ich während Meiner langjährigen Kommandoführung als Euer Führer zu aller Zeit, besonders auch in großen und gefahrvollen Zeiten stets an Euch bewährt gefunden, un— wandelbar auch Mir und dem Königlichen Haͤuse erhalten werdet zu Earer Ehre, zu Unseres theueren Vaterlandes Wohl. Das walte Gott!
Albert.
— In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde ein Antrag des Abg. Ludwig eingebracht, das apostolische Vicariat wegen eigenmächtiger und gesetzwidriger Verkündigung des Unfehlbarkeitsdogmas zur Rechenschaft zu ziehen und ihm aufzugeben, zur Kenntniß der katholischen Glaubensgenossen Sachsens zu bringen, daß jene Verkündigung den Gesetzen gu⸗ wider geschehen und daher rechtlich wirkungslos sei. Dieser Antrag wurde, da Staats⸗Minister von Nostitz⸗Wallwitz zu der vom Abg. Ludwig beantragten Erledigung desselben durch Schlußberathung die Zustimmung versagte, an die dritte Depu⸗ tation verwiesen. In der Schußberathung über den auf Auf⸗ hebung der die Dismembrationen beschränkenden Vorschriften des Gesetzes vom 30. November 1843, die Theilbarkeit des Grundeigenthums betr., gerichteten Antrag des Abg. Körner wurde der Antrag der Referenten Abgg. Krause und Richter (Tharandt), seinem wesentlichen Inhalte nach dahin gehend: die Regierung um Vorlegung eines Gesetzentwurfs an die versam— melten Stände zu erfuchen, welcher das Gesetz vom 30. No⸗ vember 1843, ingleichen die 88. 207, 208, 209 der Verordnung vom 9. Januar 1865, das Verfahren in nicht streitigen Rechts⸗ sachen betr., aufhebt und die freie Theilbarkeit und Zusammen⸗ setzbarkeit von Grund und Boden ausspricht, von den beiden Berichterstattern eingehend begründet, von‘ den Abgg. Hr. Pfeiffer, Günther, v. Ehrenstein, Zumpe bekämpft, von dem Ahg. Körner und dem Referenten Abg. Krause gegen deren An— griffe vertheidigt, während Staats⸗Minister v Nostitz⸗ Wallwitz in kürzerer Rede die Erklärung motivirte, daß die Regierung gegenwärtig so wenig, wie am vorigen Landtage, in der Lage sei, der Aufhebung des Gesetzes vom 30. November 1843 zuzu⸗ stimmen. Die Debatte wurde durch Annahme eines Schluß⸗ antrags abgeschnitten, als auf der Rednerliste noch 12 Redner vermerkt waren. Der Antrag der Referenten wurde hierauf mit 34 gegen 30 Stimmen angenommen. Hierauf nahm die Kam— mer die Wahl der außerordentlichen Deputation von 9 Mitglie⸗ dern, welcher nach dem in der vorigen Sitzung gefaßten Beschlusse die Begutachtung der Steuerreformvorlagen überwiesen werden soll, vor. Die Wahl fiel auf die Abgeordneten Sekretär Gensel, Jungnickel, Grahl, Dr. Heine, Günther, Richter (Tharandt), Walter, Kirbach und Krause.
Württemberg. Stuttgart, 5. November. (Allg. Ztg.) Zum Anfang und zum Schlusse der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten kamen Anträge und Interpel⸗ lationen von Abgeordneten ein. Von Anträgen: I) von. Hölder und Genossen, betreffend die Aufhebung des Königlichen Ge⸗ heimenraths und die Zutheilung von dessen Funktionen, soweit es die Administrativiustiz betrifft, an einen zu errichtenden Ver⸗ waltungsgerichtshof mit öffentlichem Verfahren, in allem übri⸗ gen an den Ministerrath; 2) von Schmid und Genossen, die Regierung zu bitten, daß sie sich bei dem Deutschen Bundesrath um Ge⸗ währung von Diäten an die Reichstagsabgeordneten verwende, Von Interpellationen: des Abgeordneten Sesterlen an den Justiz· Minister wegen Vorlegung eines Ministerverantwortl ichkeitsgesehes. Die Regierung legte einen Gesetzentwurf vor, betreffend die Auf⸗ hebung der Personalsteuer der Israeliten, welcher der staats⸗ rechtlichen Kommission zur Berichterstattung zugewiesen wurde. — Gegenstand der Berathungen waren die Ciats der Eisen⸗ bahnen und der Posten. Die ersteren sind bei einer Bahnlänge von 152,1! Meilen und einer Roheinnahme von 16,333, 000 Fe. und 10,333,900 fl. Ausgaben zu einem Reinertrag von 6 Mill. jährlich berechnet; wohei für das Jahr 1874/75 noch 262,500 Fl. hinzugefügt werden wegen Eröffnung zweier neuen Bahnstrecken (Pforzheim nach Calw und Nagold nach Horb, zusammen 10
. * Meilen lang). Der Reinertrag der auf — Fl. und für 18745175 auf 185.090 Fl. berechnet.
J. November. (W. T. B.) Die Regierung hat beim Landtage den Entwurf zu einer Verfassfungsrevision, welche hauptsächlich auf das Recht der Präsidentenwahl und der Initiative gerichtet ist, eingebracht. — Ter Zweiten Kammer ist heute eine Vorlage der Regierung, betreffend die Abände⸗ rung des Etats des Ministeriums des Ausmärtigen, zugegangen. Die Minderungen dieses Etats betragen 204619351. wovon 106000 Fl. auf wegfällig werdenden Ministergehalt kommen.
Baden. Karlsruhe, 6. November. Der Pri nz von Wasa ist heute Vormittag zum Besuche der Großherzoglichen Familie von. Baden hier eingetroffen und hat am Nachmittag die Reise zunächst nach Darmstadt fortgesetzt.
Hessen. Darmstadt, J. November. In der heutigen 46. Sitzung der Zweiten Kammer wird die Rekommunikation der Ersten Kammer, betreffend die landständische Geschäftsordnung, und die weitere Rekommunikation, betreffend den Entwurf der Kreis⸗, Städte⸗ und Landgemeinde⸗Ordnung, zur Verhandlung kommen.
Oldenburg. Oldenburg, 7. November. Der Groß⸗ herzog wird, wie die „Wes. Ztg.“ meldet, nach seiner Rückkunft von Wien sich am Sonntag Abend nach Jever begeben, wo am Montag und Dienstag Höfjagden im Upjeverschen Forste ab— gehalten werden.
Die am 3. November eröffnete Landessyngde hat den Appellationsgerichts Rath Mutzenbecher zum Präsidenten erwählt. Die Thätigkeit derselben mird sich vorläufig nur in den zur Berathung der Vorlagen eingesetzten Ausschüssen ent— wickeln.
Anhalt. Dessau, 6. November. Die Ginberufung des Landtags wird, wie verlautet, demnächst auf, den 1. De⸗ zember erfolgen und die Aufstellung des Etats bis dahin be⸗ endet sein.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 6. November. Der Gro ß⸗ herzog von Oldenburg hat sich von hier nach München begeben.
— Die Abtheilungen des Abgeordnetenhauses be— gannen ihre Thätigkeit damit, daß die ihnen zugewiesenen Wahl— akten theilweise einzelnen Referenten, theilweise Subkomites zur Berichterstattung übergeben wurden. Nur die zweite Abtheilung ging schon heute in die Prüfung einer Anzahl von Wahlakten ein. — Die Adreßkommission des Herrenhauses konstituirte sich und wählte Schmerling zum Dbmann und Wrbna zum Obmann⸗ Stellvertreter.
(W. 3.) Die städtische Buchhaltung hat das Budget der Stadt Wien für 1874 dem Magistrat vorgelegt. Nach der buchhalterischen Einstellung beziffern sich die Einnahmen (in runder Summe) mit 10 Millionen, die Ausgaben belaufen sich auf eg. 13 Millionen Gulden, so zwar, daß ein Abgang von 3 Millionen Gulden, der auf den Konto der Weltaus stellung zu setzen ist, noch zu bedecken wäre. Die Lustrirungskommission des Magistrats hat unter dem Vorsitze des Magistrats-Direktors Grohmann bereits Abstriche an Posten vorgenommen, wo die Ausführung sich minder nothwendig herausgestellt hat.
Schweiz. Bern, 4. November. Der Nationalrath hat in seiner heutigen Sitzung mit Verwerfung einer allgemeinen Berathung über die Eintretungsfrage die sofortige artikelweise Behandlung der Anträge des Bundegrathes und seiner Kom— mission, betreffend die Revision der Bundesverfassung, in die Hand genommen. Für Art. 1, 2 und 3 der Bundesverfassung wurden keine Abänderungen beantragt; dagegen zu Art. 4: „Alle Schweizer sind vor dem Gesetze gleich. Es giebt in der Schweiz keine Unterthanenverhältnisfe, keine Vorrechte des Orts, der Geburt, der Familien oꝛer Personen“, stellte die Kommission den Antrag, den Zusatz beizufügen: „Adelstitel sollen in öffent⸗ lichen Aktenstücken mit Bezug auf Schweizerbürger nicht gebraucht werden“, was auch ohne erhebliche Debatte Annahme fand. Art. 5, 6, 7 8, 9, 19 und 11 wurden ebenfalls in der seitherigen Redaktion beibehalten, bei Art. 12 aber, welcher den eidgenössischen Civil⸗ und Militärbeamten die Annahme fremder Pensionen, Gehalte, Titel und Orden verbietet, der bundesräthliche Zusatz angenommen: „Im schweizerischen Heere dürfen weder Orden getragen noch von auswärtigen Regierungen verliehene Titel geltend gemacht werden. Das Annehmen solcher Auszeichnungen ist allen Offi⸗ zieren, Unteroffizieren und Soldaten untersagt.“ In seitheriger Fassung bleiben auch Art. 13, 14, 15, 16 und 17, während sich über Art. 18, welcher seither lautete: „Jeder Schweizer ist wehr— pflichtig' eine lange Debatte erhob, dus welcher sich schließlich seine Annahme mit 9 gegen 49 Stimmen in folgender Fassung ergab: „Jeder Schweizer ist wehrpflichtig. Wehrmänner, welche in Folge des eidgenössischen Militärdienstes ihr Leben verlieren oder dauernden Schaden an ihrer Gesundheit erleiden, haben für sich oder ihre Familien Anspruch auf Unterstützung des Bundes. Die Wehrmänner sollen ihre erste Ausrüstung, Be⸗ kleidung und Bewaffnung unentgeltlich erhalten. Der Bund kann über den Militãrpflichtersatz einheitliche Bestimmungen aufstellen. Die Waffe bleibt in den Händen des Mannes.“
— J. November. (W. T. B.) Der Nationalrath hat heute die Berathung über die Revision der Bundes ver⸗ fassung fortgesetzt und in der Abstimmung über einzelne Be⸗ stimmungen der Artikel 19 und 20 der Verfassung, betreffend das schweizerische Heerwesen, einige Abänderungen in Gemäß heit der Kommissionsanträge angenommen, welche aus einer Verstaͤn⸗ digung der centralistischen und föderalistischen Partei hervor⸗ gegangen sind. Die Hauptabstimmung wurde indessen bis zur Vorlage einer neuen Redaktion dieser Artikel, welche von der Kommission ausgearbeitet werden soll, vertagt.
Großbritannien nnd Irland. London, 6. November. Einer Mittheilung des Auswärtigen Amts zufolge hat die Re—= gierung von Guatemala den' am 20. Februar 1849 mit Großbritannien abgeschlossenen Freund schafts⸗, Handels- und Schiffahrts vertrag gekündigt. Der Vertrag läuft somit am 25. Oktober 1874 ab.
Frankreich. Paris, 7. November. (W. T. B.) Das Ergebniß der Wahlen für die Kommission über den Antrag Changarniers (s. u. Versailles) hat in den hiesigen Kreisen lebhafte Bewegung hervorgerufen.
8. November. (. T. B.) Die mehrfach verbreitete Nachricht, daß das Ministerium seine Entlassung eingereicht habe, bestätigt sich nicht. Wie die „Agence Haävas“ mittheilt, wird dasselbe an dem vor Kurzem im Ministerrathe getroffenen Beschlusse festhalten und seine Vollmachten nicht eher niederlegen, bis über die Verlängerung der Amtsdauer des Marschalls Mac Mahon durch die Nationalversammlung entschieden ift.
Posten ist für 1572573
BVersailles, 7. November. (W. T. B. In der heu⸗ tigen Sitzung der Nationaly ersammlung übernahm Buffet den Vorsitz unter Worten des Dankes für seine Ernennung zum Präsidenten. Er hat um Respektirung der ihm damit verliehenen Autorität, damit die Versammlung mit vollständiger Ruhe die
wichtigen Interessen des Landes berathen könne, des Landes,
dem alle Bürgschasten der Ordnung, deren es bedürfe, gegeben werden müßten. Er betonte die Nothmendigkeit, jede, selbst die aus den sonst edelsten Beweggründen herrührende Aufregung zu vermeiden. Er bat endlich um Gehorsam gegen seine Anbrd⸗ Uungen und sprach die Ueberzeugung aus, daß Alle diejenigen Opfer gern bringen würden, die ihnen die Rücksicht auf Frank— reich auferlege. Nachdem der Deputirte Barthe noch den Antrag ge⸗ stellt hatte, daß das Gesetz vom Jahre 1819, welches hestimmt, daß erledigte Deputirtensitzs 2 Monate nach ihrer Erledigung wieder zu besetzen sind, wieder in Kraft gesetzt werde, wurde die Sitzung geschlossen.
— Von den Bureaus der Nationalversammlung haben heute 12 ihre Mitglieder für die Kommission zu k Berathung des A ntragsL EChangarnier gewählt. Sieben derselben gehören der Rechten, fünf der Linken an. Die übrigen 3 Bureaus haben ihre Wahl auf morgen verschoben. Dem An⸗ scheine nach dürfte diefelbe die Zahl der Mitglieder vermehren, welche der Linken angehören.
„Die Wahl hat, wie ein weiteres Telegramm meldet, in mehreren Bureaus zu Auslassungen und Erklärungen Veran—
einer Diktatur. Spanien.
1 *
in Sabinal in der Provinz Valencia nach fünfstündigem Gefecht besiegt und aus ihrer Stellung verdrängt. Der Verlust der Carlisten beträgt 14 Todte und 216 Gefangene, darunter die Führer Rico und Selwa. Zwei ihrer Flaggen wurden erbeutet.
= Nachrichten aus Bayonné melden, daß am 2. d. M. im Dorfe Zuhierg (Guipuzcoa) unweit Qrio und Uzurbil ein Treffen zwischen einer starken Carlistenbande unter Hoyos und Briga⸗ dier Lana's Truppen, die auf dem Marsche Jon San Sebastian
nach Tolosa begriffen waren, stattfand. Lana zog sich, nachdem
er starke Verluste erlitten, nach Andoain zurück.
— Der verstorhe ne Rios Rosas war 1812 zu Ronda in
—
Andalusien geboren und einer der bedeutenderen Mitglieder der Unter dem Minister Narvaez wurde er Staatsrath. In der Revolution von 1856 schloß er sich O Donnel an und erhielt das Portefeuille des Innern. An allen späteren Umwälzungen in Spanien nahm Rios Rosas im konserbativen Sinne Theil, und gehörte auch noch den jetzigen Cortes an, in denen er ein schlagfertiger Vorkämpfer monarchi⸗
konservativen Partei gewesen.
scher Prinzipien gewesen ist.
Murcia, 6. November. (W. T. B.) Nach aus Kar⸗
2
thagena hier eingegangenen Briefen wurde Brigadier Pernas zum Präsidenten der dortigen Junta ernannt. Carcedes und die anderen Mitglieder der früheren Junta waren verhaftet
worden.
Itallen. Rom, 2. November. Der König wird sich, den „It. N.“ zufolge, zur Einweihung des Cavourdenkmals in Begleitung des Minister⸗Präsidenten und des Ministers des Aus— wärtigen begeben. Der Senat wird durch eine Deputation, das
Abgeordnetenhaus durch das Präsidial⸗Amt vertreten sein.
— Nach der „Libertä“ sollten gestern die Berich!e über das Budget des Auswärtigen und über das Gin kommen? Budget vertheilt werden, alsdann am 6. November, dem Tage, wo die Budgetkommission wieder zusammentrstt, auch die übri⸗
gen Berichte.
Nußland und Polen. St. Petersbu rg, 6. November. Nach dem „Kronst. Bot.“ stattete der Großfürst Korstantin Nikolajewitsch einen Besuch in Kronstaädt ab, von welchem er nach dreitägigem Aufenthalt am 531. Oltober zurückkehrte, nachdem er mehrere Schiffe und. Bauplätze besucht hatte. Unter den Schiffen war . ö Klipper „Gaidamak“, welcher nach
1 Stillen Ozean abgeht. 4 ö. . Im . ö. den bevorstehenden Ablauf der Frist, für welche der Handel'styaktgt mit China. abgeschlossen ist, hat, wie die „Russ. Itg.“ erfährt, das Moskauer Börsen⸗ komite die im Jahre 1872 von dem damaligen Gewerbekon⸗ greß in Moskau angeregte Frage von den Schwierigkeiten, die der russischen Kaufmannschaft bei den Handelsbeziehungen mit China zu Lande entgegentreten, einer ständigen Kommissson zur Prüfung überwiesen. Gleichzeitig hat sich die Börsenkaufmann⸗ schaft für die Nothwendigkeit ausgesprochen, dahin zu wirken, daß a. der russische Handel in China, d. h. in allen zum chine⸗ sischen Reiche gehörigen Ländern, also auch der Mongolei, Mandshurei 2c. in Bezug auf Ankauf und Absatz russischer und chinesischer Waaren jeglicher Art und für jede beliebige Summe sowohl solcher, die aus Rußland dorthin gehen, als auch solcher, die von Russen daselbst angekauft werden, vollkommene Freiheit genieße, da den Chinefen dieses Recht in Rußland schon längst zusteht und h. die setzt bestehende Einschränkung für den russischen Handel in China, die Mongolei und Mandshurei mitgerechnet, auf⸗ gehoben und der Waarentransport in China auf allen zweck⸗ mäßig erscheinenden Straßen zu Wasser und zu Lande voll⸗ kommen freigegeben werde, weil die chinesischen Kaufleute derar⸗ tigen Beschränkungen in Rußland nicht unterworfen sind und außerdem die russische Kaufmannschaft solche Handelsrechte in Ching schon früher auf Grundlage des vom General Ignatjew am 2. November 1860 abgeschloffenen Pekinger Traktats besaß;
lassung gegeben. In achten Bureau verlangte der Deputirte Berenger, man solle die Motfve zur Beunruhigung beseitigen, zu denen der Antrag auf Verlängerung der Gewalten des Mar“ schall Mae Mahon Anlaß gebe. Der Herzog von Broglie ant⸗ wortete, die Regierung denke nicht an Line etwaige Befeitigung der konstitutionellen Gesetze, die Botschaft des Präsidenten habe nichts weiter sagen sollen, als daß man es nicht für nothwendig gehalten habe, der Regierung eine Form zu geben, die die legi⸗ timen Hoffnungen ausschließe. Man habe der Exekutivgewalt eine gewisse Festigkeit und Stärke verleihen, nicht aber deren Garantien beseitigen wollen, die konstitutionellen Ge— setze würden in kürzester Frist der Versammlung zur Abstim⸗ mung vorgelegt werden. Im dritten Bureau erklärte Casimir Perier, man müsse ein Mittel ausfindig machen, die Konser—⸗ vativen zu versöhnen. Er würde gegen den Antrag Changarnier eigentlich Einwendungen zu machen haben, er verzichte aber auf deren Geltendmachung im Interesse der Versöhnung. Im er sten Bureau legte Daru gegen die Behauptung, daß der Antrag auf eine Diktatur hinauslaufe oder nicht weit davon entfernt sei, Verwahrung ein. In einem anderen Bureau erklärte Depeyre, der Antrag auf Verlängerung der Gewalten des Marschall Mac Mahon schließe keinerlei Aenderung in sich, der Titel „Präsident der Republik“ verleihe dem Marschall seinen Charakter, der Mar⸗ schall selbst sei die beste Bürgschaft gegen jeden Argwohn betreffs
Madrid, 5. November. Telegraphisch wird der A. A. C.“ gemeldet: Die Carlistenbande unter Rico wurde
daß endlich die Regierung für den Jall etwa in Aussicht s⸗ hender r een en in den gegenwärtigen Handel gye . nissen vorläufige Meinungsäußerungen, somohl der Moe auer Börsenkaufmannschaft, als auch der Aeltesten der in China Handel treibenden Kaufmannschaft einfordere.
Amerika. Havanna, 6. November (W. T. B.) Der neue General⸗Keapitän Gouvellar bittet in einer von ihm erlassenen Proklamation um Vertrauen und versichert, daß alle seine Anstrengungen darauf gerichtet sein würden, den Frieden herhei⸗ zuführen und den Kredit zu befestigen. Ebenso werde er bemũht sein, eine Aenderung in der Lage der Sklaven zu bewirken, ohne daß extreme Maßregeln nothwendig würden.
Nr, 78 dez Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Po st- verwaltung hat folgenden Inhalt: General Verfügungen: vem . November 1873: Die Ausführung des Gefetzes vom 1. Mai d. J. betreffend einige Abänderungen des Gesetzes üker das Posttarwesen im Gebiete des Beutfchen Reichs vom 28. Oktober 1871. — Einziehung der preußischen Thalerstücke aus den Jahren 1750 bis 1822. — Erõff⸗ nung der Eisenbahn zwischen Haufach und Villigen — Bescheldung vom 31 Oktober 1873: Bücherzettel betreffend.
— Die Nr. 44 des ‚„Central⸗Blattes für das Deutsche Reich, herausgegeben im Neichskanzler⸗Amt,“ vom 7. November, hat folgenden Inhalt: 1) Allgemeine Verwaltungssachen Mittheilungen über den Stand der R uderpest; Verweisungen von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Münzwesen: Notiz über die Ausprägung von Reichs⸗Goldinünzen. I) Zoll. und Steuerwesen: Errichtung und Be⸗ fugnisse von zwel Neben⸗Jollämtern; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern im Deutschen Reiche, sowie der Einnahmen der Reichs Post⸗, Reichs⸗Telegraphen. und Reichs⸗ Eisenbahnenverwaltung für die Zeit vom 1. Januar bis zam Schlusse des Monats September 1573. 4) Heimathwesen: drei Erkenntnisse des Bundesamtes für das Heimathwesen. 5) Konsulatwesen: Exe⸗ Juatur-Ertheilung ꝛc. 6) Marine uns Schiffahrt: Quarantäne⸗Vor⸗ schriften verschiedener Regierungen.
ee = Nr. 42 des Just iz⸗Ministerial-Blatts für die preu⸗ ßische Gesetzgebugg und Rechtspflege enthält: Allgemeine Verfügung vom 28. Oktober 1873, betreffend die Bearbeitung der Justiz Bauangelegenhesten. — Allgemeine Verfügung vom 31. Skto⸗ ber 1873, betreffend das Grundbuchwesen in dem Bezirk des Justiz- Senats zu Ehrenbreitstein.
Die Nr. gh der n, Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten“ (herausgegeben und redigirt von dem General-Sekrctaria? des Königlichen Landes⸗Oeko⸗ nomie⸗Kollegiums) hat folgenden Inhalt: Die genossenschaftliche Wiesen⸗Melloration zu Schmidthachenbach in der Bürgermeisterei Sien des Kreises St. Wendel. Genossenschaftswesen und Anwendbar⸗ keit der Kreditgenossenschaft für die Landwirthschaft. Anleitung zur Anlage lebender Welßdornheckn. Aus den Regierungsbezirken Magde⸗
burg, Aachen und Arnsberg. Literatur. Vermischtes.
Statistische Nachrichten.
London, 5. November. Ueber Liverpool gingen im Oktober 15, 32 Auswanderer in 53 Schiffen nach transatlantischen Plätzen, gegen 19,19 im Oktober 1872. Von der Gesammtzahl gingen 123888 nach den Vereinigten Staaten und 1969 nach Kanada.
Stockholm, 1. November, Nach dem über das Jahr 1870 erschienenen Bericht des Sanitäts-Kellegiums betrug die Zahl der praktizirenden Aerzte 569 (davon 127 in Stockholm), ungerechnet 40, die wegen Kränklichkeit oder Alters ihre Praxis aufgegeben hatten, und eine bedeutende L. von Studenten, welche höufig angewendet werden; von denselben waren 299 angestellt als Sladt⸗, Provinzial⸗ oder Distriktärzte; in Stockholm kommt! Arzt auf 1071 Vewohner; in den Pr vinzen aber durchschnittlich nur auf 9313.
Kunst und Wissenschaft. U Das Stadta rchiv von Posen, welches sich im zweiten
Stockwerke des Rathhauses befindet, ist in neuerer Zeit durch den Archivar Lukszycki geordnet und katalogistrt worden. Dasselbe enthält im Ganzen 523 Urkunden, davon 46 auf Pergament, 123 auf Papier, von denen dje älteste vom Jahre 1254 datirt; ferner 177 Rathsbücher Aeta consularia) und 76 dazu gehörige Bronillons; 120 Woylsbücher (Aeta advocatalia) und 91 Brouislons: I9 Schöffenbücher (4cta ju= dicii banniti)h; 69 Acta criminalia; 27 libri dispensatorum (betreffend die Verwaltung des städtischen Vermögens, die Jurisdiktion der Käm⸗ mereidörfer und der Vorftädte); 25 Acta jurisdictionis suburbii St. Adalb., St. Martini, St. Stanislai; 46 Diverse; 9g57 Rechnungen ver⸗ schiedener Art; 16 Miscellanea; 86 Varig. Gesammtsumme: 2215 Nummern. Die Rathe bücher umfassen den Zeltraum vom Jahre
398 — 793, während die Woytsbücher mit dem Jahre 1577, die
Acta criminalia mit dem Jahre 1502 und die Rechnungsbücher mit dem Jahre 1483 beginnen.
Dresden, 6. November. Am 3. d. M. hielt der Königlich
säch sische Alterthum sverein in Abwesenheit des Prinzen Georg, Herzogs zu Sachsen, unter dem Vorfitz des Geheimen Raths Dr, von Weber für diesen Winter seine erste Monatgsitzung. Geheimer Rath von Weber eröffnete dieselbe mit einem Nachruf zum Gedächtniß des verstorbenen Königs Johann, der sich, so lange der Verein besteht, allezeit als einen gnädigen und treuen Beschützer und Förderer desselben bewiesen hat. Der, Vortragende entwarf in kurzen treffenden Zügen, auf die eigene Erinnerung und Erfahrung gestützt, ein lebens volles Bild von des verblichenen Königs vielseitiger Thätigkeit und umfassen⸗ der Geistesbildung, von seinem unermüdeten und erfolgreichen Wirken in der Politik, in der Regierung seines ihm dankbar ergebenen Landes wie in der Wissenschaft, schilderte des Prinzen und Königs ebenso leb= hafte wie tief eindringende Theilnahme an den Kammerverhandlungen, an den Reformen der Justiz, wie an allen Angelegenheiten der Verwal? tung und schloß mit der Darstellung des Charakters des ebenso hoch—⸗ wie mildgesinnten Königs, wie er sich im Studirzimmer und im Kreise vertrauterer Männer zu geben pflegte, und der Stellung desselben zu den Geschichts, und Alterthumspercinen Deutschlands und insbe— sondere des Königlich sächsischen Alterthumsvereins. Nach diesem Vortrage wurden die während des Sommers eingegangenen Geschäͤfts⸗ sachen erledigt und ein neues Mitglied aufgenommen. Zum Schluß hielt Herr E. am Ende den ngekündigten Vortrag über den Leip' ziger Maler Johann Heinrich am Ende, der zu Pirna den 24. August 16t5 geboren wurde und am 35. April 1695 zu Leipzig starb und sich ein besonderes Verdienst durch die Ausmalung deß großen getä⸗ felten Saales im Börsengebäude zu Leipzig erwarb. Außerdem war derselbe auch im Porträtfache sehr thätig, was der Vortragende durch eine Reihe von Kupferstichen, die in der Königlichen Kupferstichsamm⸗ lung aufbewahrt werden, bewies. ;
Vereinsthätigkeit. 8s Berlin, 8. November. Der unter dem Proteklorat Ihrer Majestät der verwittween Königin stehende Verein zur Beförderung der Klein Kinder ⸗Bewahranstalten hielt gestern Abend im Evangelischen Vereinshause eine Ge⸗ neralversammlung ab. Der vom Vorsitzenden, General Lieu⸗ tenant . D. von Stäckradt, erstattete Geschaftsbericht zeigt keinen günstigen Fortgang der Bestrebungen des Vereins, denn die Stei- gerung des Preises aller Bedürfnisse, namentlich was Wohnungs⸗ miethe und Feuerungsmaterfal anlangt, macht eine Balanzirung der Einnahmen und Ausgaben des Vereins zur Unmöglichkeit, so daß eine Erhöhung der Beitragspflicht der Eltern von 2 Sgr. auf 95 Sgr. Fro Kind und Monat in Augssicht genommen werden mußte. Jmei Anstalten mußten vorläufig geschlossen werden, weil nach Ablauf der Miethskontrakle, keine passenden Räumlichkeiten für dieselben zu an⸗= gemessenen Preisen acquirirt werden fonnfen. Der mißliche Ver- mögensstand erlaubte auch nicht, dem Gefuche der Anstaltsvorsteher um Aufbesserung ihres Einkommeng stattzugeben. Im Laufe des