1874 / 8 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Jan 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Veranlagungs-Kriterien dieser Steuer durch den Maßstab der Schätzung des Einkommens unter Mitberücksichtigung besonderer, die Leistungsfähigkeit beeinträchtigender wirthschaftlicher Ver⸗ hältnisse der einzelnen Steuerpflichtigen ersetzt werden, die Steuerpflicht selbst aber erst mit einem Jahres-Einkommen von 140 Thlr. beginnen sollte.

Von der Verbindung der Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer mit der vorbezeichneten Reform wurde im In⸗ teresse des Zustandekommens der Letzteren Abstand genommen, jene Maßregel aber nunmehr mittelst eines aus der Initiative des Abgeordnetenhauses hervorgegangenen besonderen Gesetz⸗ Entwurfs, welcher den früheren Vorschlag der Staatsregierung wegen der fakultativen Forterhebung der Schlachtsteuer als Ge⸗ meinde ⸗Abgabe wieder aufnahm, von Neuem in Antrag gebracht.

Hinsichtlich der klassifizirten Einkommensteuer beschränkte sich der von der Staatsregierung vorgelegte Entwurf auf einige minder erhebliche Abänderungs⸗Vorschläge, welche hauptsächlich auf die Beseitigung der aus dem seitherigen Tarife folgenden Bevorzugung des höheren Einkommens gegenüber dem niederen gerichtet waren.

Bei den über beide Gesetz⸗Entwürfe in den Häusern des Landtags geführten eingehenden Verhandlungen handelte es sich vornehmlich um die Beseitigung der Schwierigkeit, welche sich aus der Meinungs⸗Verschiedenheit über die voraussichtlichen Wirkungen der Reform auf den Ertrag beider Personalsteuern ergab. Nachdem auch dieses Ziel durch die Fixirung der Soll⸗-Einnahme aus der Klassensteuer auf die gegen den Ertrag für 13872 um eirca 3 Millionen zurückbleibende Summe von 11 Millionen Thalern erreicht war, hat die wichtige Reform mittelst der beiden Gesetze vom 25. Mai 1873 wegen Abänderung des Gesetzes vom 1. Mai 1851, betreffend die Einführung einer Klassen- und klassifizirten Einkommensteuer, und wegen Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer (Ges. S. S. 213 und S. 222) ihren Ab— schluß erhalten. Tanach wird vom Jahre 1874 ab die Klassen⸗ steuer in dem bezeichneten ermäßigten Gesammtbetrage, welcher sich mit der Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer vom Jahre 1875 ab auf 14 Millionen Thaler erhöht, nach dem er⸗ wähnten neuen Veranlagungs-Maßstabe erhoben, die mit unver— hälknißmäßigen Schwierigkeiten verbundene Besteuerung der untersten Bevölkerungsklassen ganz beseitigt, ein gerechteres Verhältniß in der Vertheilung der Personalsteuein auf die wohlhabenderen und weniger bemittelten Einwohner erreicht, und endlich vom Jahre 1875 ab auch die dem Verkehr hinder⸗ liche und aus vielen anderen Gründen schädliche Mahl- und Schlachtsteuer als Staatssteuer völlig aufgehoben werden.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Berlin, 10. Januar. Dem Hause der Abgeordneten ist folgender Entwurf eines Gesetzes betreffend die An⸗ lage von Eisenbahnen zur verfassungsmäßigen Beschluß⸗ nahme übersendet worden:

5. 1. Eisenbahnen, welche zur Vermittelung des öffentlichen Personen- oder Güterverkehrs mittelst Dampfkraft betrieben werden sollen, unterliegen den Bestimmungen dieses Gesetzes.

. 8 Landeseisenbahnrath.. Zur Begutachtung der in diesem Gesetze besonders bezeichneten Angelegenheiten wird eine von dem Handels-Minister ressortirende Behörde errichtet, welche den Na⸗ men „Landeseifenbahnrath“ führt und ihren Sitz in Berlin hat.

5§. 3. Der Landeseisenbahnrath besteht aus 9 Mitgliedern. We⸗ nigstens 3 derselben müssen etatsmäßig angestellte Richter sein. Die Berathung der einzelnen Sachen ersolgt durch mindestens 5 Mitglieder, von welchen mindestens 2 zu den richterlichen Mitgliedern gehören.

S. 4. Die Mitglieder des Landeseisenhahnraths werden vom Könige auf, den Vorschlag des Staats⸗Ministeriums und zwar die bereits in einem Staatsamt angestellten für die Dauer ihres Haupt⸗ amtes, die anderen auf Lebenszeit ernannt.

Die Geschäftsordnung wird durch ein Regulativ geordnet, welches der Landeseisenbahnrath zu entwerfen und dem Staats-Ministerium zur Bestätigung einzureichen hat.

F. 5. Der Handels-Minister bedarf zur Abweichung von dem Gutachten des Landeseisenbahnraths der Genehmigung des Staats⸗ Ministeriums.

5§. 6. II. Anfertigung der Vorarheiten für Eisenbahnanlagen.) Für die planmäßige Erweiterung des Landes⸗Eisenbahnnetzes werden vom Staats⸗Ministerium periodisch nach Anhörung des Landes⸗ Eisenbahnrathes diejenigen Linien festgestellt, für welche die An— fertigung der Vorarbeiten im Landesinteresse wünschenswerth erscheint. (Landeseisenbahnplan.)

§. J. Die Vorarbeiten für die Anlage von Eisenhahnen sind nach den vom Handels⸗Minister zu erlassenden Normalvorschriften an⸗ zufertigen.

J. Normalvorschriften müssen die näheren Bestimmungen über die Aufstellung der Projekte und der Kostenanschläge enthalten, welche 6 Feststellung der allgemeinen Richtungslinie der Bahn und zur

estfetzung des auf den Bau und die Ausrüstung derselben zu verwen— denden Kapitals erforderlich sind.

3. 8. Die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten wird vom Handels⸗Minister ertheilt.

Die Ablehnung der Anträge auf Ertheilung der Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten erfolgt nach Anhörung des Landes⸗Eisen⸗ bahnraihs durch den Handels⸗Minister.

5§5. 5. Die Erlaubniß zur Anfertigung von Veranbeiten für die⸗ jenigen Linien, welche in den , aufgenommen sind, kam nur dann versagt werden, wenn die Anfertigung durch Privatunternehmer dem öffentlichen Interesse zuwiderläuft.

Für diejenigen Linien, weiche nicht in den Landeseiĩenbahnplan aufgenommen sind, ist die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbeiten nur dann zu ertheilen, wenn der Ausbau derselben der Durchführung des Landeseisenbahnplanes nicht entgegensteht.

§. 10. Die Erlaubniß zur Anfertigung nur auf bestimmte Zeit und für die in dem Antrage zu bezeichnende Richtungslinie der Bahn ertheilt werden. Dieselke kann gleichzeitig verschiedenen Unternehmern für dieselbe Richtungslinie der Bahn er⸗ theilt werden, ;

§. 11. Die Verfügung des Handels⸗Ministers, durch welche die

Anfertigung der Vorarbeiten für cine Eisenbahnlinie angeordnet oder gestattet ist, wird durch das für die amtlichen Bekanntmachungen der Eifenbahnverwaltung bestimmte Blatt auf Kosten des Unternehmers der Vorarbelten veröffentlicht. Die Bekanntmachung muß die Bezeich- nung der Richtungslinie der Bahn, des Unternehmers, und der für die Beendigung der Arbeiten bestimmten Frist enthalten. Eine gleiche Bekanntmachung erfolgt vor Beginn der Vermessung durch die Amts⸗ blätter der betreffenden Bezirks⸗-Polizeibehörden. 5. 12. Die Erlaubniß zur Aufnahme der Vorarbeiten kann sowohl in den Fällen des 8. 9, als auch wegen Mißbrauchs nach An⸗ hörung des Landeseisenbahnraths vom Handels⸗Minister ohne Ent⸗ schädigung des Unternehmers zurückgezogen werden.

Die Zurücknahme wird durch die im 5. 11 vorgeschriebenen Blät⸗ ter bekannt gemacht.

5§. 13. Durch die Erlaubniß zur Anfertigung der Vorarbei ten erlangt der Unternehmer keinerlei Anspruch auf Ertheilung der Kon⸗ zession für das Unternehmen, noch auf ein Vorzugsrecht vor späteren Konzefsionsbewerbern. (Schluß folgt.)

der Vorarbeiten kann

Statistische Nachrichten München, 3. Januar. Von gestern bis heute Abend sind hier an Eholera 22 Erkrankungs- und 9 Todesfälle vorgekommen.

Landwirthschaft.

Mittheilungen über den Stand der Rindexpest. 1 Deutschland. Preußen: Der am 12. Dezember v. J. in Wienitz (Kreis Hoyerswerda, Regierungsbezirk Liegnitz) konstatirte Fall des Auftretens der Rinderpest ist vereinzelt geblieben. Die Seuche ist nach erfolgter Durchführung der vorgeschriebenen Tilgungsmaßre⸗ geln für erloschen erklärt. Deutschland ist somit zur Zeit voll⸗ ständig frei von der Seuche.

2) Desterreich-⸗Ungarn. In der letzten. Woche des Monats Dezember v. J. hexrschte die Seuche in Galizien (Bezirke: Rawa, Podhajce, Husiatyn), Nieder⸗Oesterreich (Bezirke: Sechshaus, Bruck a. L. Wien, Wiener⸗Neustadt, Baden), Ober⸗Oesterreich (Bezirke: Steyr und Kirchdorf), Steiermark (Bezirke: Pettau, Marburg, Cilli), Krain (Bezirk Rudolphswerkh), Ungarn (Kömitate: Veszprim und Oeden⸗ burg) Kroatien, Slavonien und der Militãärgrenze.

3) Rußland. Nach den bis zum 1. Dezember v. J; lautenden Nachrichten waren vorzugsweise verseucht die Gouvernements Bessarabien, Volhynten, Wiätka, Grodno, Kasan, Kiew, Kurland, Kursk, Pensa, Petrokow, Plotzk. Poltawa, Pskow, St. Petersburg, Simbirsk, Sied⸗ letz, Tamboͤw, Tobolsk, Charkow. Außerdem herrschte die Seuche noch in den Gouvernements: Witebsk, Kaluga, Livland, Odessg. In einem ungefähr einen Monat umfassenden Zeitraume sind in den ge⸗ nannten Gouvernements gegen 16000 Stück Rindvieh an der Seuche erkrankt und über 14,000 Stück gefallen, beziehungsweise als erkrankt getödtet worden. Nach neueren Nachrichten tritt die Seuche auch in den Gouvernements Warschau und Kowno auf.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. München, 10. Januar. (W. T. B.) Der Landschaftsmaler Eduard Schleich ist gestern an der Cholera gestorben. Stuttgart, 9. Januar. Der Afrika⸗Reisende Mauch, welcher demnächst eine Reise um die Welt antreten wird, ist heute vom König empfangen worden.

Aus Neapel wird der A. 3. unterm 3. d. M. geschrieben: »Der Vesuv, welcher seit langer Zeit das Phänomen eines fort⸗ während rauchenden Kegels darbot, wobei der Rauch mehr aus dem Grunde des Doppelkraters hervorkam und weniger aus den auf den Seiten und dem Rande desselben sich ab— lagernden Rauchwölkchen bestand, deutet seit zwei Tagen euf eine gewissermaßen erhöhtere Thätigkeit hin, welche sich zum Theil in der größeren Menge Rauchs, welche ihm entsteigt, und zum Theil auch in der kräftigeren Weise, in welcher dieser ausgestoßen wird, offenbart. Der am meisten belebte Krater ist der nordwestliche, näm⸗ lich derjenige, welcher dem Observatorium zunächst liegt. Noch läßt sich im Innern der beiden Krater kein Feuer unterscheiden, aber die Rauchkugeln, welche gus den beiden neuen Oeffnungen hervorkommen, zeigen an, daß die flüssige Materie nicht sonderlich tief liegt.

Gewerbe und Handel.

München, 9. Januar. (W. T. B.) In der heutigen Ge⸗ neralverjammlung der bayerischen Wechslerbank, in wel⸗ cher 1575 Stimmen vertreten waren, wurde ein Antrag auf Liberirung verworfen, da für denselben die erforderliche Majorität von zwei Dritt⸗

theilen der Stimmen nicht erreicht wurde. Die Antragsteller, welche durch 760 Stimmen vertreten waren, konnten im Laufe der Verhand- lungen nur noch 32 weitere Stimmen für die Liberirung gewinnen.

Graz, 8. Januar. Wegen der in Sũd⸗Steiermark ausgebrochenen Rinderp'est hät die Landesregierung ven, Salzburg die Durchfuhr aus den verseuchten Gebieten verboten. Die Einfuhr aus den übrigen steirischen Landestheilen bleibt, in Anbetracht der hier zu Lande ge—⸗ troffenen strengen Maßregeln, gestattet.

Verkebrs⸗Anstalten. .

Wien, 10. Januar. (W. T. B.) Die „Neue Freie Presse“ konstatirt den zunehmenden Frachtverkehr auf der Lemberg Czerno⸗ witzer Bahn, der Albrechtsbahn, der Dniesterbahn und der Carl⸗ Ludwigsbahn. Letztere habe in der vergangenen Woche 200, 000 Ctr. Getreide nach den Stationen der Nordhähn verfrachtet. Triest, j. Januar. (W. T. B) Der Lioyddampfer Au t ria! ist heute früh 77 Ühr mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandrost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.

Versailles, Sonnabend, 10. Januar, Vormittags. Von der „Agence Havas“ wird mitgetheilt, daß das Ministerium bei seiner Demissionserklärung verbleibt. Der Marschall⸗Prãäsident habe sich indeß dahin ausgesprochen, daß er die Demission nur dann annehmen könne, wenn ein nochmaliges Votum der Nationalverfammlung vorliege, indem die Zahl der bei der Ab⸗ stinmung am Donnerstag betheiligten Deputirten nicht groß genug gewesen sei, um jeden Zweifel über die wahren Absichten der Majorität auszuschließen. Eine Besprechung zwischen dem Marschall⸗Präsidenten und irgend einem der Deputirten, betref⸗ fend die Ministerfrage, hat bis jetzt nicht stattgefunden und ist w des Kabinets etwas Thatsächliches bis jetzt nicht geschehen.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. Januar. Opernhaus. (19. Vorstellung.) Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Französischen des C. Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet von Hoguet. Fides: Frl. Abely aus Wien, als Gast. Bertha: Frl. Grossi. Johann von Lenden; Hr. Nie⸗ mann. Graf Sberthal: Hr. Schmidt. Anfang halb 7 Uhr.

Mittel⸗Preise.

Schaufpielhaus. (10. Vorstellung) Was ihr wollt! Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, mit Benutzung der Schlegel-Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser. Anfang? Uhr. Mittel⸗Preise.

Sonntag, 11. Januar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. Siebente Vorstellung der französischen Schauspielergefellschaft. Deuxieme reprèsentation de: Che Favocat., Gomèédie en un acte en vers libres par Mr. Paul Ferrier. Deuxieme représentation de: Dianah. Comédie en deux actes en prose par Mr. Ihéodore Barriere. Deuxième reprèsentation de: Les Forfaits de Pipermans. Comè die- Vaude- ville en un acte par M. M. Chivot et Duru.

Montag, 12. Januar. Opernhaus. (11. Vorstellung.) Mignon. Sper in 3 Akten, nach Goethe s Wilhelm Meisters Lehrjahre, von Michel Carré und Jules Barbier, deutsch von F. Gumbert. Musik von M. Thomas. Ballet von P. Taglioni. Philine: Frl. Lehmann. Mignon: Frl. v. Bretfeld. Withelm Meister: Hr. Woworsky. Lartes: Hr. Salomon. Lothario: Hr. Betz. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Schauspielhaus. (11. Vorstellung König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare, mit Be⸗ nutzung der Schlegel⸗Tieckschen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von Dechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗ Preise.

Dienstag, 13. Januar. (Opernhaus) 12. Vorstellung. Letztes Auftreten des Frl. Adele Grantzow, vom Kaiserlichen Hoftheater in St. Petersburg. Miscellanea. I) Morgano, Zweiter Akt. (Eloa: Frl. Grantzow. Y Die Weiberkur. Dritter und vierter Akt. (Mazourka: Frl. Grantzow.) 3) Die Willys. Zweiter Akt. (Gisela: Frl. Grantzow.) Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (17. Vorstellung) Das Glas Wasser oder: Ursachen und Wirkungen. Lustspiel in 5 Abtheilungen von Scribe. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Dienstag, 13. Januar. Im Saal⸗Theater des Königlichen Schauspielhauses. Achte Vorstellung der französischen Schau⸗ spieler⸗Gesellschaft. Quatrième representation de; Les vieux . Comédie en 5 actes, en prose, par Mr. Victorien ardou. ?

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei der Hauspolizei⸗Inspektoren Schewe (Opernhaus) und Hoff meister (Schauspielhaus in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in den angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

Königliches Schau spielhaus.

Gestern, am 72. Geburtstage des Nestors der deutschen Schauspieler, Hrn. Döring, ging nach mehrjähriger Unterbrechung Shakespeare's ewig junges Meisterwerk „Was Ihr wollt“ wiederum in Scene und hatte sich eines so vollständigen Erfol⸗ ges zuserfreuen, daß dasselbe sich damit wieder den verdienten Platz auf dem Repertoire der Königlichen Bühne errungen hat. Allerdings hat das Werk in der Umarbeitung durch Oechel⸗ häuser ganz wesentlich an dramatischer Lebendigkeit gewonnen. Der störende häufige Scenenwechsel ist durch geschickte Zusam⸗ menlegung vermieden und das ganze Lustspiel auf vier Akte gekürzt worden. Die bekannteste, klassisch gewordene Uebertragung durch Schlegel und Tieck ist zu Grunde gelegt; aber dem Ver⸗ ständniß des weitern Publikums ist man in so fern, und mit Recht entgegengekommen, als man die immerhin für die mo⸗ mentane, schlagende Wirkung von der modernen Bühne zu schwer wiegenden Wortwitze neu übersetzt und zeit⸗ gemäß verändert hat, wie sie ja auch der Dichter nur gerade auf das Publikum seiner Zeit berechnet hatte. Eine ähnliche Bearbeitung des Lustspiels hatte übrigens zur hundert⸗ jährigen Geburtstagsfeier des Dichters schon G. zu Putlitz als Intendant in Schwerin versucht, wodurch dasselbe zwar in drei Akte zusammengedrängt, aber um so wirksamer wurde. Die gestrige Aufführung, freilich getragen von einer in jeder Beziehung gelungenen Darstellung, war gewiß der deutlichste Beweis für die Berechtigung derartiger Be⸗ arbeitungen, wobei einerseits der Sinn für die dramatischen Vorbilder Shakespeare's nur erweitert, andererseits aber die⸗ jenigen, welche sie unmittelbar im Original oder in Uebersetzun⸗ gen genießen können, nicht beeinträchtigt werden dürften. Was die Geschichte des Stücks angeht, so ist seine Ent⸗

stehung nach den neuesten Forschungen in die Jahre 16090 bis 1602 zu setzen. Der Titel, der mit dem Juhalt gar, nicht in Verbindung steht, soll in seiner ersten Hälfte: „Die zwölfte Nacht“, von der ersten Darstellung des Stücks am Tage des Festes der h. drei Könige C6. Januar) herrühren. Zu Grunde liegt ihm eine italienische Novelle, deren Stoff wohl bis auf die Menaechmi des Plautus zurückzuführen und von Shakespeare auch in den „Veronesern“ benutzt worden ist. Die Nebenum⸗ stände und einzelnen Figuren, besonders die des Malvolio, die dem Lustspiel seine Volksthümlichkeit verschafft hat, sind die eigensten Erfindungen des Dichters, wie es auch sein Verdienst ist, die anmuthige poetische Fabel, in denen Orsino, Sebastian, Olivia und Viola die Hauptpersonen sind, in die glücklichste Ver⸗ bindung zu den komischen Episoden gesetzt zu haben.

Den Mittelpunkt des Interesses bildete auch am gestrigen Abend die in dieser Auffassung historisch gewordene Figur des Malvolio, wie ihn Hr. Döring in seiner eitelen Auf⸗ geblasenheit, seiner puritanischen Intoleranz und seiner lächerlichen Beschränktheit gestaltete. Häufiger, verdienter Beifall wurde dem Künstler für diese Leistung zu Theil. Die Trink⸗ scene im zweiten Akt, dargestellt von den HH. Hiltl Junker Tobias von Rülp), von Hoxar (Junker Christoph von Bleichenwang), Kahle (Narr), und vortrefflich arrangirt, rief besonders laute Heiterkeit hervor. Hr. Kahle hatte in dieser und der Scene am Hofe des Grafen Srsino Gelegenheit, seine gesangliche Befähi⸗ gung darzuthun, für die er gerechte Anerkennung erwarb. Hr. Hiltl zählt den Junker Tobias zu seinen heitersten Figuren. Auf der anderen Seite schuf Frl. Meyer aus der Violg eine so zarte poetische und doch schalkhaft kecke Gestalt, wie sie der Dichter im Sinne hatte, während Frl. Keßler die reizende Olivia in ihrer weiblichen Anmuth und Hr. Ludwig den

schwärmerischen Phantasten, Grafen Orsino vortrefflich zeichneten. Die Hauptdarsteller wurden durch Beifall und Hervorruf wieder⸗ holt belohnt, der aber allen Betheiligten für ihr lebendiges, frisches Zusammenspiel nicht minder zukam.

Dres den. dem Vorsitz Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg abgehaltenen Monatssitzung des Königlich säch sischen Alterthumsvereins der Geheime Rath Dr. von Weber nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten den angekündigten Vortrag über ein Weihnachtsspiel im Erzgebirge“. Nach einer allgemeinen Einleitung über die im Volke hier und da erhaltenen alten Passions⸗ und Weihnachtsspiele berichtete der Vor⸗ tragende aus den Akten des Hauptstaats Archives über eine am 6. De— zember 1603 am St. Nikolaustage in Chemnitz durch einen Leinweber⸗ gesellen versuchte Darstelleung des heiligen Nikolaus, die aber in eine blutige Schlägerei ausartéte, und ein zu Weihnachten 1804 in Thalheim bei Stollberg durch die Bergleute aufgeführtes Dreikönigsspiel, dessen Darstellung und Text, da es als Gaukelspiel und Verspottung religiöser Gegenstände eine gerichtliche Untersuchung nach sich zog, in den betref⸗ fenden Akten vollständig erhalten ist. Darauf trug ö. E. am Ende die Geschichte des Großen Gartens vor, und berichtete ausführlich über dessen erste Anlage und seine vielfachen Veränderungen, über den Bau dez Palais und der Pavillons, über die Glanzzeit des Gartens unter Johann Georg III. und König August II., über die Kriegs ereignisse, denen der Garten zum Schauplatz dienen mußte, und schloß . jetzt in Aussicht gestellten hoffnungsvollen Erweiterung dieser

nlage. ö

Am . den 5. Januar, hielt in der, unter

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kesselh. Druck: W. Elsner— Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ und Handelsregister⸗Beilage.)

Eentral⸗

Handels⸗Register

Die Bekanntmachungen sind nach den Namen der Städte und Ortschaften, in welchen die betreffenden Handels

Nr. M.

Berlin, Sonnabend, den 10. Januar 1874.

für das Dentsche Reich.

Herichte ihren Sitz haben, alphabetisch geordnet.

Beilage zu Nr. 8 des Dentschen Neichs, und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers.

2

—— :

.

Amtsgerichten, welche mit Führung der 9H

Der mit dem „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ verbundene, andels⸗ und Genossenschaftsregister im ach Artikel 13, 14, 176, 216 Handels⸗Gesetzbuchs betreffenden Bekanntmachungen. chaumburg⸗Lippes che Regierung zu Bückeburg unterm 2. Dezember v. J.,

Königlich Preußische Staats⸗Anzeig Herzogthum Lauenburg

er“ dient seit einer Reihe von Jahren den Preußischen Gerichten sowie den Lauenburgischen beauftragt sind, als Central⸗Organ für Veröffentlichung der sämmtlichen, das Handelsregister Die Fürstlich Reuß⸗Plauischen Justizämter J. und II. zu Schleiz haben unterm 1. Dezember v. J, die Fürstlich das Großherzoglich Sächsische Staats⸗-Ministerium, Departement der Justiz, zu Weim ar unterm 4. Dezember v. J.

nd das Herzoglich Sächsische Kreisgericht zu Coburg, welches mit Führung des Handelsregisters für das Herzogthum Coburg beauftragt ist, unterm 24. Dezember v. J. den Deutschen Reichs⸗

Anzeiger zum Publikationsorgan für alle derartigen Eintragungen bestimmt. gewiesen, die Eintragungen in das Handelsregister v: m Jahre 1875 ab

Das Großherzoglich Ol denburgische Staats ⸗Ministerium, aben, im Wesentlichen übereinstimmend, die Handelsgerichte angewiesen, wenn na

der Senat zu Hamburg h

die gewöhnlichen Lokalblätter nothwendig oder empfehlenswerth erscheine,

Das Fürstlich Schwarz auch im „D. R. u. Pr. St. Departement der Justiz,

A.“ zu veröffentlichen.

burgische Ministerium zu Sondershausen hat die Handelsgerichte des Fürstenthums an⸗

die Großherzoglich Mecklenburgischen Staats⸗Ministerien zu Schwerin und Neustrelitz sowie ch Lage der Sache die Bekanntmachung des Eintrags noch durch ein anderes Blatt als sich dieserhalb des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers zu bedienen. Die Großherzog⸗

lich Aldenburgischen Amtsgerichte zu Birkenfeld, Brake, Rohf elden und Sberstein haben in Folge dessen den Deutschen Reichsanzeiger zur Veröffentlichung aller Eintragungen aus dem

Handelsregister bestimmt.

Auch das Herzogliche Handelsgericht zu Braunschweig,

anntmachung der Eintragungen in dem beschränkteren Umfang des ‚D. R. u. K. Pr. St. A.“.

munikationen noch nicht zum Abschluß gelangt. Durch diese Centralistrung der erwä

hnten Bekanntmachungen wird dem Handels⸗ und

welches mit Führung des Handelsregisters für d

as Herzogthum Braunschweig

beauftragt ist, bedient sich zur Be⸗

In Betreff der Eintragungen aus den übrigen deutschen Bundesstaaten find die eingeleiteten Com⸗

Gewerbestande,

sowie dem betheiligten Publikum die Gelegenheit geboten, sich über die Rechtsver⸗

haltnisse der verschiedenen Firmen leichter zu informiren, als dies durch Zusammensuchen der Bekanntmachungen aus einer großen Zahl von Lokalblättern geschehen kann.

Um diesen Zweck noch weiter zu fördern, nach Maßgabe der vorliegenden, Es liegt in der Absicht, von sämmtlichen in das Handelsregi

periodisch erscheinendes, alphabetisch geordnetes Verzeichniß zu veröffentlichen. Folge wiederholter und mehrs

besonderen Beilagen,

Wir hoffen durch diese in

sammtlicher deutschen

wöchentlich zwei bis drei Mal zum Abdruck

werden vom 1. Januar d. J. ab die Handelsregister⸗Bekanntmachungen ni ster eingetragenen gerichtlichen Bek

eitiger Anregung getroffenen Einrichtungen dem Handels⸗ ur Sicherheit und Leichtigkeit des geschäftlichen Verkehrs zu gewähren und haben die betreffenden Wege eingeschlagen, um in dieser Staaten veröffentlichen zu können.

Der Infertionspreis beträgt 3 Sgr. für die Zeile. Einzelne Nummern des Central⸗Handels⸗Registers für das

gebracht.

Deutsche Reich werden zum Preise von 2 Sgr. abgelassen.

cht mehr mit den übrigen amtlichen Insertionen vermischt, sondern in anntmachungen (Handelsfirmen, Aktien⸗Gesellschaften, Genossenschaften) demnächst ein

nd Gewerbestande eine bisher vielfach vermißte Grundlage für die Beilage baldmöglichst die Eintragungen aus den Handelsregister n

D 3

Scharetz. Das unterzeichnete Gericht wird für das Jahr 1874 den in dem Artikel l3 des Handelsgesetzbuches zom 24. Juni 1861 vorgeschriebenen Bekanntma⸗ chungen der Eintragungen in das Handelgsregister durch den ,,,, und, die. Danziger Zeitung veröffentlichen. se auf die Führung des Dandelsregisters sich beziehenden Geschäfte werden ron dem Herrn Kreie richter Rosenheim. unter Mit⸗ wirkung des Herrn Sekretärs Matthies bearbeitet werden. Schwetz, am 5. Januar 1874. Königliches Kreisgericht.

sun. Die Eintragungen in die hier geführten Handels⸗ und Genossenschaftsregister werden im Jahre 1874 durch den Zeutschen Reichs und

reußischen Staats⸗Anzeiger, die Berliner Börsen⸗ zeitung, die Berliner National-Zeitung, das Henne— berger Kreisbsatt und die Hennebergische Zeitung be⸗ kankt gemacht werden. Dle Führung der auf, diese Register sich beziehenden Geschäfte ist dem Herrn Rreisrichter Schneidewind und dem Herrn Kreis⸗ gericht Sekretär Neutsch übertragen worden. Suhl, ben 3. Januar 1874. Königliches Kreisgericht.

Aachen. Unter Nr. 3251 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma J. Peters, welche ihre Niederlassung in Wegberg hat und deren In— haber der daselbst wohnende Kaufmann Jacob Peters ist. Aachen, den J. Januar 1874. . Königliches Handelsgerichts-Sekretariat.

Aachera. Unter Nr. 1158 des Gesellschafts— registers wurde heute eingetragen die Handelsgesell⸗ schaft unter der Firma Risse & Blumhoffer, welche in Aachen ihren Sitz, am 1. Janugr 1874 begannen hat, und von jedem ihrer beiden Theilhaber, Kauf⸗ leute Hermann Risse und Ferdinand Blumhoffer, zu Aachen wohnend, vertreten werden kann. Aachen, den 7. Januar 1874. Königliches Handelsgerichts⸗-Sekretariat.

Aachern. Der Kaufmann Wilhelm van Rey in

Aachen, welcher daselbst ein Handelsgeschäft un er

der Firma Wilh. van Rey betrieb, hat dasselbe

eingeftellt, weshalb gedachte Firma heute unter Nr.

26f7 des Firmenregisters gelöscht worden ist. Aachen, den J. Januar 1874.

Königliches Handelsgerichts⸗-Sekretariat. Aacherm. Unter Nr. 3282, des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma Gustav Horst⸗ mann, welche ihre Niederlassung in Aachen hat und deren Inhaber der daselbst wohnende Kaufmann Gustav Horstmann ist. =

Aachen, den J. Januar 1874 Königliches Handelsgerichts⸗-Sekretariat.

Aachem. Unter Nr. 3283 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma Heinrich Kreczn, welche ihre Niederlassung in Burtscheid hat, und deren Inhaber der daselbst wohnende Kaufmann Hein⸗ rich Kreczy ist. Aachen, den 7. Janugr 1874. . Tönigliches Handelsgerichts-Sekretariat.

Altomn. r,, ,, . ; Zufolge Verfügung vom 6. d. Mts. ist heute in unser Firmenregister unter Nr. 1142 eingetragen: Herr Heinrich Friedrich Gustav Bollmann in Ottensen. . Ort der Niederlassung: Ottensen. Firma: Fr. Bollmann. Altona, den 6. Januar 1874 ; Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

KRelgarel. Bekanntmachung. In unser Firmenregister sind folgende Vermerke: bei Nr. J3: Die Firma T. Duhr ist erloschen. bei Nr. 189: ; Die Firma L. F. Luedtke ist erloschen, eingetragen zufolge Verfügung vom 5. am 6. Ja⸗ mar 1874. Belgard, den 6. Januar 1874. . znigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Ker lim. dan de lgreg

des Königlichen Stadtger chts zu Berlin.

Zufolge Verfügung vom 6. Januar 1874 sind am 7 Fanuar 1874 folgende Eintragungen erfolgt:

In unser Gesellschaftsre e. woselbst unter Nr. 3435 die hiesige Aktiengese haft in Firma:

Alb ernnen⸗Hütte, Aktiengefellschaft für Glas fabrikation,

vermerkt steht, ist eingetragen:

Durch Beschluß des Aufsichtsrathes vom 19. Dezember 1873 ist das Grundkapital der Ge— sellschaft um 60 060 Thlr., welche in 300 Aktien à 360 Thlr. auf den Inhaber lautend zerlegt werden, erhöht worden. . Die dem Adolvyh Meyer für diese Firma ertheiite Colleftivprokura ist dahin ausgedehnt, daß derselbe ö. ist, die Grundstücke der Gesellscha zu be⸗ asten. Dies ist in unserm Prokurenregister bei Nr. 2509 vermerkt worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 1739 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Marx & Goldstein vermerkt steht, ist eingetragen: ; Die Gesellschaft ist durch gegenfeitige Ueber⸗ einkunft aufgelöst. Der Banquier Moses Itzig Goldstein, genannt Moritz Goldstein, zu Berlin setzt das Handelsgeschäft unter der Firma Moritz Golestein fort. Vergleiche Nr. 7826 des Fir⸗ menregisters. . Demnächst ift in unser Firmenregister unter Nr. 7826 die Firma:

Moritz Goldstein . . und als deren Inhaber der Banquier Moses Itzig Goldstein, genannt Moritz Goldstein, hier eingetra—⸗ gen worden.

Die hiesige Kommanditgesellschaft auf Aktien, in

Firma

Gewerbebank H. Schuster & Co. (Gesellschaftsregister Nr. 1459j, hat dem Carl Skar⸗ bina zu Erfurt für die Hauptniederlassung zu Berlin und sämmtliche Zweigniederlafsungen der Gesellschaft Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokuren⸗ register unter Nr. AlX eingetragen worden.

Zufolge Verfügung vom ]. Januar 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2933 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Berliner Attien⸗Societäts⸗Brauerei vermerkt steht, ist eingetragen: . Durch Beschluß der Generalversammlung vom 36. Dezember 1873 sind die §§. 22 und 25 des Statuts theilweise abgeändert. Die Gesellschafter der unter der Firma: Gebr. Weiler am 2. Januar 1872 begründeten Handelsgesellschaft mit ihrem Sitze zu Crefeld und einer am 1, Januar 1574 errichteten Jweigniederlassung in Berlin (hiesiges Geschäftslokal jetzt: Breitestraße 12) sind die Kaufleute: I) Aaron Weiler zu Crefeld, 2) Ezechiel, gengnnt Eduard Weiler zu Berlin und seit J. Januar 1874 3) der Daniel Weiler zu Grefeld, Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4761 eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist Nr. 7825 die Firma: Richard Neiff und als deren Inhaber der Kaufmann Richard Julius Reiff hier (jetziges Geschäftslokal: eingetragen worden.

Oranienstraße hö)

In unser Gesellschaftsregister, woselhst unter Nr. 3577 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Emil Zühlke K Co. vermerkt steht, ist eingetragen: . Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueberein⸗ kunft aufgelöst. Der Kaufmann Ernst Theodor Emil Juͤhlke zu Berlin setzt das Handelsge⸗ schäft ünter unveränderter Firma fort. Ver⸗ gleiche Nr. 7827 des Firmenregisters. Demnaͤchst ist in unser Firmenregister unter Nr. 7827 die Firma; . Emil Zühlke & Co. und als deren Inhaber der Kaufmann Einst Theodor Emil Zühlke hier eingetragen worden.

Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Meyer C Co. . (Gesellschaftsregister Nr. 111) hat für ihr Handels⸗ eschäft dem Paul Retzlaff und Heinrich aensch, eide zu Berlin, Kollektivprokura in der Art er theilt, daß ein jeder von ihnen in Gera einschaft mit dem andern oder mit dem Kollektiv. Prokuristen Te— lasko Rasmus die Firma zu zeichnen berechtigt ist. Dies ist in unser a,, unter Nr. 23 eingetragen, dagegen in demselben unter Nr.

18490 die dem Richard Reiff für diese Firma ertheilte Kollektivprokura gelöscht worden.

Gelöscht sind: Firmenregister Nr. 2798 die Firma: J. Wollheim Sohn. Prokurenregister Nr. 1204: Die Prokura der Frau Brinkmann, Johanna Ser geb. Kleinecke, für die Firma: Heinr. Brinkmann. Berlin, den 7. Januar 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Hex irn. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 8. Januar 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unfer Gefellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4077 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Sommerfelder Tuchfabrik Aktien⸗Gesellschaft vermerkt steht, ist eingetragen: ,. Der Direktor Carl Martini ist durch den Tod aus dem Vorstand geschieden. Zu Vorstandsmitgliedern sind ernannt: 1) Ter Kaufmann Julius Sternfeld zu Berlin, 2 Ter Kaufmann Carl Fuckner zu Sommerfeld. Die dem Carl Fuckner für diese Firma ertheilte Prokura ist erloschen und ist deren Löschung in unserem Prekurenregister Nr. 2390 erfolgt.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4322 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Charlotte nhütte, Aftlengesellschaft für . Glasfabri kation vermerkt steht, ist eingetragen: Zu Wajtze im Kreise Birnbaum ist eine Zweig⸗ niederlassung errichtet.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4433 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Residenz Bau · Bank vermerkt steht, ist eingetragen: ĩ Durch Beschluß der Generalversammlung vom 31. Dezember 1873 ist der §. 3 des Statuts hinsichtlich des Grundkapitals dahin abgeändert, daß das letztere auf 600,000 Thlr. festgesetzt ist, zerlegt in 6009 Stück auf den Inhaber lauten der Aktien à 100 Thlr.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 6661 die hiesige Handlung in Firma: K. Hirschberg vermerkt steht ist eingetragen: Der Kaufmann Gustavp Hirschberg zu Berlin ist in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Karl Hirschberg zu Berlin als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma: K. CL G. Hirschberg bestehende Handelsgesell⸗ schaft unter Nr. 4762 des Gesellschaftsregisters eingetragen. . Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: K. & G. Hirschberg * am 1. Januar 1874 begründeten Handelegesellschaft sind die Kaufleute 1) Karl Hirschberg, 2 Gustav Hirschberg, Beide hier. . . Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4762 eingetragen worden.

Gelöͤscht ist: Prokurenregister Nr. 1799: ö Die Prokura des Samuel Caro für die Firma Ignatz Hantke. . Berlin, den 3. Januar 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

HKenudhem G/ 8. Handelsregister

des Königlichen Kreisgerichts Benthen O. / S. In unser Firmenregister sind

L. eingetragen: .

a. * 1I80 die Firma: D. Knoche zu Brzezinka und als deren Inhaber der Kaufmann David Knoche daselbst,

Rr. 1181 die Firma: J. Guttmann zu Kat⸗ towitz und als deren Inhaber der Kaufmann Julius Guttmann daselbst, .

Rr. 1187 die Firma: S. Ziegler zu Königs- hütte und als deren Inhaäͤber der Kaufmann Simon Ziegler daselbst,

d. Rr. 1185 die Firma: D. Lachmann zu Anto⸗ nienhuͤtte und als deren Inhaber die Henriette,

verehelichte Kaufmann Lachmann, geborene Ja⸗ kobowitz, daselbst,

Nr. 1185 die Firma: H. Roth zu Königshütte und als deren Inhaber der Kaufmann Herrmann Roth daselbst,

Nr. 1186 die Firma Israel Weichmann zu Kattowitz und als deren Inhaber der Kaufmann Israel Weichmann daselbst,

II. vermerkt: Nr. 166, daß der Ort der Handelsniederlassung in Firma: A. Münzer zu Klein⸗Zabrze von dorf nach Kattowitz verlegt ist.

Beuthen O / S., den 3. Janngr 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Kerehen G /S. In unser Firmenregister, woselbst

unter Nr. 1157 die Firma: Louis Goldstein zu Beuthen O / S. und als deren Inhaber der Kauf⸗ mann Herrmann Ucko vermerkt steht, ist heut einge⸗ tragen worden: das Handelsgeschäft ist durch Kauf auf, den Kaufmann Lazarus Perl zu Beuthen O / S. über⸗ gegangen, weicher dässelbe unter unveränderter Firma fortsetzt. Vergleiche Nr. 1184 des Fir⸗ menregisters. Demnächst ist Nr. 1184 die Firma Louis Goldstein zu Beuthen O / S. und als deren Inhaber der Kauf⸗ mann Lazarus Perl daselbst eingetragen worden.

Beuthen OS., den 3. Janugr 1574.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Kirnkhazm. Bei der Nr. 31 unseres Gesell= schaftsregisters, woselbst die Firma - Charlotten hütte, Aktiengesellschaft für Glasfabrikation“ mit ihrer Zweigniederlassung zu Waitze eingetragen steht, ist am 36 Dezember 1873 vermerkt: Adalbert Nitykoweki ist als Vorstand Di⸗ rekkor ausgeschieden und ist der Dr. Ludwig Hoffmann zu Berlin der zeitige Vorstand Direktor der Gesellschaft.“ . Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung zu Birnbaunt.

Pre rnraskberg. Bekanntmachung.

In unser Firmenregister ist laut Verfügung vom 22. Dezember 1873 an demselben Tage folgende Eintragung bewirkt:

Gdl Rr. AJ. Col. 2. Herrmann Haß in Zinten. Col. 3. Zinten. Col. 4. H. Haf. Braunsberg, den 29. Dezember 1873. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Hränatansehrweix. Ins Handelsregister für den Amtsgerichtsbezirk Holzminden Fol. 4! ist heute ein⸗ getragen die Trma: Otto Haarmann & Co. (Sägemuhlenbetrieb und Holzhandel), als deren Inhaber: . die Kaufleute Otto Haarmann und Emil Cyre⸗ nius, Beide zu Holzminden, als Ort der Niederlassung: Holzminden . und als Rechtsverhältniß bei Handelsgesellschaften: Offene Handelsgesellschaft, hegennen am 1. d. M. und domizilirt zu Holzminden. Braunschweig, den 5. Januar 1874. Herzogliches Handelsgericht. A. Moritz.

Rr es lam. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist a. Bei Nr. 330, die

Firma: A. Gosohorsky's 2) Buchhandlung L. F. Maske betreffend, Folgendes: Das Geschäft ist durch Kauf auf den Buch⸗ händler Adolf Kiepert zu Neisse, vom 1. Ja⸗ nuar 1874 zu Breslau wohnhaft, übergegangen und die Firma in A. Gosohorskys ) Buchhandlung . Adolf Kiepert verändert, und b. unter Nr. 3503 die Firma A. Gosohorsty s?) Buchhandlung Adolf Kiepert und als deren Inhaber der Buchhändler Ndol Kiepert, früher zu Neisse, vom 1. Januar 1874 a zu Breslau, heute eingetragen worden. Breslau, den 30. Dezember 1873. . Königliches Stadtgericht. Abtheilung L.

) Nicht A. Goschorsky, wie in Nr. 3 d. Bl. ge⸗ druckt ist.