1874 / 48 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Feb 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Bayern. München, 23. Februar. Ueber die letzte Sitzung des Gesundheitsraths⸗-Ausschufses meldet der Corr. v. u. f. D.“:

Auf Antrag des Versitzenden wurde in der letzten Sitzung des Gesundheitsra ih Ausschusses begutachtet, bezüglich der Gestattung von größeren Verfammlungen und Märkten zunächst die mildeste Praxis zu üben, dagegen vorerst die Maßregel der Zwangsdesinfektion aufrecht zu erhalten, um etwaigem neuerlichen Umsichgreifen der noch nicht völlig erloschenen Epidemie nach Möglichkeit entgegenzuwirken und auf alle Fälle die Reinlichkeit zu fördern; die Frage der Abhaltung von Tanzunterhaltungen ist zur gegenwärtigen geschlossenen Zeit an und für sich gegenstandlos Bezüglich der Cholerastatistik wurde ein⸗ stimmig begutachtet, die Veröffentlichung der Erkrankungs⸗ und Todes⸗

fälle vorläufig in bisheriger Weise fortzuführen.

Sachsen. Dresden, 24. Februar. Der Prinz Her⸗ mann zu Sachsen⸗Weimar ist gestern früh 12 Uhr 10 Mi⸗ nuten von Weimar hier eingetroffen, im „Victoria⸗Hotel“ abge⸗ er. d heute früh 4 Uhr 45 Minuten nach Frankfurt a. M. abgereist.

Württemberg. Stuttgart, 22. Februar. Nach dem soeben veröffentlichten Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes vom 1. August 1864 wegen Festsetzung der Eivilliste für die Regierungszeit Sr. Majestät des Königs, vom J. Fe⸗ bruar d. J. wird unter Abänderung des Artikels 1, des Ge⸗ setzes vom J. August 1864 (Reg. Blatt S. 131) und unter Abweichung von der Bestimmung des §8. 104 der Verfassungs⸗-Urkunde für diesen Fall, jedoch unbeschadet der ferneren Geltung dessel ben, vom 1. Juli 1873 an der in Geld bestehende Theil der Civil⸗ liste auf jährlich 1,600, 000 Mark festgesetzt. )

Baden. Karlsruhe, 23. Februar. Der Landgraf von Hessen und Gemahlin, Prinzessin Anna von Preußen, der Graf und die Gräfin Trani, die Herzogin von Hamilton, Prinzessin Marie von Baden, und deren Tochter, die Erbprinzessin von Mongco, sind gestern Nachmittag, von Baden kommend, zum Besuch der Großherzoglichen Familie hier eingetroffen und am Abend dorthin zurückgekehrt.

Hessen. Darmstadt, 23. Februar. Dag am 21. d. ausgegebene Großherzogliche Regierungsblatt Nr. 8Jenthält das Gesetz, den Gewerbesteuertarif betreffend.

Mecklenburg. Schwerin, 24. Februar. (W. T. B.) Heute haben die Standesberathungen der einzelnen Stände über die Frage der künftigen Landesvertretung stattgefun⸗ den. Die Landschaft hat ihren Beschluß vom 21. d. M., wo⸗ nach sie mit dem Prinzip einer einheitlichen Landesvertretung und mit Beseitigung der Ritterschaft und Landschaft als selb⸗ ständiger Faktoren der Landesgefetzgebung sich einverstanden er⸗ klärte, mit dem Hinzufügen wiederholt, daß eine Verständigung über die Ausführungsbestimmungen erreichbar scheine, sobald auch die Ritterschaft die regierungsseitig proponirte Basis aecep⸗ tire. Die Ritterschaft beschkoß zunächst verschiedene Modifikatio⸗ nen der Vorlage, hat aber dann bei der Abstimmung über die ganze Vorlage letztere mit 84 gegen 82 Stimmen abermals ab⸗ gelehnt. Bei der dann folgenden Plenarberathung wurde be⸗ schlossen, die Standesvota mit der bereits am 21. d. abgegebe⸗ nen Erklärung, daß man bereit sei, die Propositionen der Re⸗ gierung definitiv zu beantworten, an die Regierungskommissarien abzugeben.

Sach sen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 18. Februar. Nach dem 1. Artikel des heute publizirten Gesetzes, betreffend einige Abänderungen des Staatsgrundgesetzes von 1852, können auch noch andere als die bisherigen Angelegenheiten und Einrichtungen auf Veranlassung oder mit Zustimmung des Her⸗ zogs für gemeinsam erklärt werden durch einen überein⸗ stimmenden Beschluß der Speziallandtage beider Herzogthümer oder durch einen mit Zustimmung der Mehrheit der Abgeordne⸗ ten eines jeden der beiden Herzogthümer gefaßten Beschluß des gemeinschaftlichen Landtages. Der Landtag für Gotha besteht aus 19, der für Coburg aus 11 Mitgliedern, deren Mandat mit der Auflösung des gemeinschaftlichen Landtages erlischt, während andererseits mit Beendigung der Wirksamkeit oder mit der Auflösung des Speziallandlages eines der beiden Herzog—⸗ thümer auch die Vollmacht seiner Mitglieder für den gemein⸗ schaftlichen Landtag aufhört. Beschlüsse des gemeinschaftlichen Landtages über Abänderungen des Staatsgrundgesetzes und sonstiger als integrirende Bestandtheile desselben geltender Ver⸗ fassungsbestimmungen, sowie Beschlüsse über Veränderungen in der Organisation der Behörden erfordern zu ihrer Gültigkeit die Zustimmung der Mehrheit der Abgeordneten eines jeden der bei⸗ den Herzogthümer; unter der nämlichen Beschränkung soll auch der gemeinschaftliche Landtag fortan befugt sein, uber andere Gesetzgebungsangelegenheiten in Berathung zu treten, indessen ist alsdann eine Endabstimmung der beiden Speziallandtage über die Beschlüsse des gemeinschaftlichen Landtags erforderlich.

Fürstenthum Lippe. Detmold, 24. Februar. „Fürstl. S. R. u. A. Bl.“ veröffentlicht folgende Bekannt⸗ machung, die Einberufung eines außerordentlichen Landtags betreffend:

Nach gnädigstem Befehl des Durchlauchtigsten Fürsten soll ein außerordentlicher Landtag auf Montag den 25. März d. J. zusammen⸗ berufen und Mittags 1 Uhr in, der Aula des Gymnasiums zu Det⸗ mold eröffnet werden. Die einzige demselben zur verfassungsmäßigen Berathung vorzulegende Proposition wird sein: Ein Wahlgesetz zum Tandtage und ein' dasselbe ergänzendes Gesetz, die zusammensetzung des Landtags und die Ausübung der ständischen Nechte betreffend. Der Entwurf dieser Gesetze wird in einer besondeten Beilage zum Regierungsblatt bekannt gemacht werden.

Detmold, den 20. Februar 1874.

Fürstliches Kabinets ˖Ministerium. v. Flottwell.

Ferner veröffentlicht dasselbe Blatt Folgendes: AUnterthänigstes Promemerig. Ew. Durchlaucht hatten im Scytember 187 die Vornahme, der Wahlen zu einem außerordent⸗ lichen Landtag befohlen, welchem ein neues Wahlgesetz vorgelegt wer⸗ den soellte. Eine Berufung des Landtages ist . damals nicht erfolgt, weil es notorisch war, daß eine beschlußfähige Anzahl von Abgeordneten nicht zusammentreten würde, und war die Staatsregie⸗ rung seitdem genöthigt, die Staatsgeschäfte ohne eine Landesvertretung auf eigene Verantwortung fortzuführen. Wie beklagenswerth für das Land dieser Zustand ist, bedarf keiner näheren Ausführung. Abgesehen davon, daß die Regierung genöthigt ist, die gesetzgeberische Thaͤtigkeit ohne Mitwirkung einer Landesvertretung auf Grund des 5§. 3 des Gesetzes vom 7. Dezember 1867 auszuüben und über die Ausgaben ohne Zustimmung des Landtages zu beschließen, so ist schon die durch das vorhandene Defizit herbeigeführte Vermehrung der Staatsschulden um jährlich. 306 009 Thlr. eine Kalamität, welche das Land auf das schwerste schädigt. De, traurigen Folgen abzuwenden, liegt nicht in der Hand der Regierung; sie ist . seit 20 Jahren bestehenden Rechts⸗ zustand, durch die unter diesem Rechtezustand entstandene Zugehörigkeit . Deutschen Reiche, endlich durch die faktische Unmöglichkeit, diesen

echtezustand durch das Zurückgehen auf das Wahlgesetz von 1849 auf allen Gebieten des Staate lebens aufzuheben, unbedingt daran ge⸗

Das

tages nach 36 zu wahren, und kann daher ohne Rechtsbruch diesen Standpunkt nun und nimmermehr aufgeben. Ihre Pflicht ist es aber, jede mögliche Gelegenheit zu bieten, daß der un eilvolle Plan, das Land ohne Vertretung zu lassen, und dadurch den Weg zu einer allseitigen Verständigung zu verschließen, aufgegeben wird. Schon aus diesem Grunde würde Ew. Durchlaucht ich unterthänigst mir vorzu-. schlagen erlauben, daß Ew. Durchlaucht eine Berufung des Landtags gnädigst genehmigten, selbst wenn man annehmen müßte, daß ebenso wenig wie früher es gelingen würde, einen beschlußfähigen Landtag zu Stande zu bringen.

Außerdem aber erscheint der gegenwärtige Zeitpunkt besonders geeignet, diese Berufung auszusprechen.

Die beiden wesentlichen Gründe, welche gegen die Beschickung eines Landtags nach 36 bisher angeführt wurden, bestanden darin, daß

I) eine ablehnende Haltung der Ritterschaft gegenüber einem neuen Wahlgesetz befürchtet wurde,

2) durch eine Beschickung des Landtags nach 36 eine Anerken⸗ nung der Rechtsgültigkeit des Domanialabkommens aus— gesprochen würde.

In ersterer Beziehung ist die Erklärung Ter Ritterschaft vom 27. Januar & von erheblicher Bedeutung. Dieselbe zeugt von dem aufrichtigen Strehen der Ritterschaft, eine Vereinigung herbeizuführen, sie spricht die Absicht der Ritterschaft aus, auf ihre Vorrechte und na⸗ mentlich auf die Kurienabstimmung zu verzichten; und wenn dieselbe auch nicht unbedingt den Wahlgesetzentwurf annimmt, welchen die Staatsregierung veröffentlicht hat. fo ist doch eine Verständigung mit den Abgeordneten des 2. und 3. Standes auf einem Landtag um so sicherer zu erreichen, wenn die setzteren sich dahin einigen, dem Ent⸗ wurf der Staatsregierung zuzustimmen und nicht etwa weiter gehende Projekte aufzustellen.

Was das zweite Bedenken wegen der Rechtsgültigkeit des Doma⸗ nialabkommeng betrifft, so ist wiederholt darauf hinzuweisen, daß für die rechtliche Beurtheilung dieses Abkommens nur diejenigen Momente von Bedeutung fein können, welche zur Zeit des Abkommens selbst maßgebend waren. Wenn das Domaniglabkommen wirklich, nach der Ansicht derjenigen, welche, dies Loosungswort auf ihre Fahne ge— schrieben haben, ungültig ist, dann bleibt es ungültig, auch wenn jetzt eine Wahl nach 36 zu Stande kommt; und umgekehrt, wenn dasselbe rechtsgültig ahgeschlossen ist, dann bleibt es gültig, auch wenn 6e nachträglich durch die Wahlenthaltung die Ungültigkeit ausge⸗

prochen werden soll. Dieser an sich sehr einfachen Erwägung sollte sich billigerweise Niemand verschließen, und das zweite Bedenken um so eher fallen gelassen werden, als es doch Jedem einleuchten muß, daß auch bei der versöhnlichsten, entgegenkommendsten Absicht Ew.

Durchlaucht eine weitere Erklärung als der auf die Eingabe der Ritterschaft unter dem 3. Februgr ertheilte Bescheid nicht gegeben wer⸗ den kann, bevor eine geordnete Landesvertretung existirt und mit sol— cher verhandelt werden kann. Man braucht nur auf die in sich vollkommen wider syrechen den Ansichten und Wünsche hinzuweisen, welche in Bezug auf das Domanialabkommen laut werden, um sich davon zu überzeugen, daß, ohne Ew. Durchlaucht späteren Entschei⸗ dungen vorzugreifen, es zur Zeit unmöglich ist, einen anderen Stand⸗ punkt einzunehmen. .

In der Erwartung, daß diese so nahe liegenden Erwägungen all⸗ mählich den Gedanken verdrängen werden, wegen des Domanial⸗Ab⸗ kommens einen Landtag nach 365 zu verhindern, und in Berücksichtigung der Erklärung der Ritterschaft vom 27. Januar v. J. glaubt, die Staatsregierung, die Einberufung eines außerordentlichen Landtags zur jetzigen Zeit anrathen zu müssen. Sie verhehlt sich hierbei keines⸗ wegs, daß die Aussichten, einen beschlußfähigen Landtag zu erhalten, nur gering sind; aber sie wird es im Bewußtsein ihres gesetzmäßigen, korrekten Verhaltens abwarten können, ob diesenigen, welche das Land auch ferner noch ohne Vertretung lassen wollen, diese Verantwortung auf sich nehmen werden.

Das dem Landtage vorzuslegende Wahlgesetz wird dasselbe sein, welches bereits im Jahre 1872 veröffentlicht ist. Die von der Ritter⸗ schaft vorgeschlagenen. Aenderungen kann die Regierung nicht zu den ihrigen machen. Eine Beschränkung der ersten Wählerklasse auf Grundbesitzer allein und eine Trennung der Städte und des platten Landes hält die Staatsregierung um so weniger für gerechtfertigt, als auch nach dem Wahlgesetzentwurf der Regierung der Grundbesitz in der ersten Klasse eine überwiegende Vertretung haben wird, und außer⸗ dem die kleineren Stähle des Landee fast, gar keine Bedeutung als Mittelyunkte gewerblichen Lebens haben, während dies umgekehrt bei ländlichen Orischaften (Oerlinghausen, Schötmar) vielmehr der Fall ist. Abgesehen aber davon hat man sich ziemlich allgemein mit dem proponirten Wahlgesetz vertraut gemacht und es beifällig aufgenommen: bei vielen Gelegenheiten ist die Zustimmung zu demselben aue gesprochen, und namentlich in mehreren Wahlkreisen trotz der Wahlenthaltung diese Zustimmung ausdrücklich und einstimmig erklärt; die Regierung würde daher durch ein Verlassen dieses Entwurfs nur Mißtrauen er⸗ regen und die Verwirrung vergrößern,

Es wird aber erforderlich sein, Sorge zu tragen, daß die durch das neue Wahlgesetz herbeigeführten Veränderungen der Versassung durch ein besonderes Gesetz ergänzt werden, welches bis zum Erlaß einer neuen Verfassung die Ausübung der ständischen Rechte regelt. In ein solches Gesetz gehören auch die, von der Ritterschaft hervorgehobenen Punkte, die Wahl des Präsidenten, des Landsyndikus und der Ausschuß⸗Deputirten. Ein das Wahlgesetz ergänzender Gesetzentwurf, die Zusammensetzung des Landtags und die Ausübung der ständischen Rechte betreffend, wird daher ebenfalls zu Ew. Durchlaucht Höchster Genehmigung vorgelegt. ei beiden Gesetzentwürfen ist es maß⸗ gebend gewesen, daß, um das. Verständniß derselben nicht zu erschwe⸗ ren, nur die wichtigsten Bestimmungen aufgenommen sind, und die 6 . besonderen Reglements und Verordnungen über⸗ assen ist. Hiernach kann Ew. Durchlaucht die Staatsregierung nur unter⸗ thänigst anheimgeben, unter Höchster Genehmigung der beiden Gesetz⸗ Entwürfe, die Zasammenberufung eines außerordentlichen Landtags gnädigst befehlen zu wollen. Detmold, den 19. Februar 1874.

Der Kabinets⸗Minister.

v. Flottwell.

Bremen, 22. Februar. Zum Präsidenten des Richter⸗ Kollegs und des Obergerichts ist an des verstorbenen Senators Heineken Stelle Richter Dr. Migault erwählt worden. Den erledigten Richterplatz hatten Senat, Bürgerschaft und Richter⸗ Kolleg gestern neu zu besetzen, und die Wahl ihrer elf Wahl⸗ männer fiel auf den Handelsgerichts Sekretär Dr. von Post.

Desterreich Ungarn,. Pesth, 23. Februar. In der heu⸗ tigen Sitzung des Un terhauses beantwortete der Minister Szapary die Interpellation Gulls, betreffend den Ministerial⸗ Erlaß an die sächsische Nationsuniversität, dahin, daß er im Sinne des 4. Gesetzartikels vom Jahre 1848 und des 43. Gesetz⸗ artikels vom Jahre 1868 die unberechtigte Einsprache der Uni⸗ versität zurückgewiesen habe, nachdem dieselbe nicht einmal zur Berathung des fraglichen Erlasses kompetent, viel weniger zu Ausdrücken berechtigt sei, wie es die folgenden sind: „Die Uni⸗ versität verlangt, bei der Territorial-Eintheilung gehört zu wer⸗ den, und protestirt gegen die ohne ihre Zustimmung getroffenen Verfügungen.“ Der Minister erkennt die Verdienste der Sachsen um die Hebung der Kultur des Landes an und will jeden gesetzlich und konstitutionell erfüllbaren Wunsch dersel⸗ ben gerne gewähren; solchen vollständig unberechtigten An⸗ sprüchen aber, wie sie in der Repräsentation der Universitãt zu Tage getreten, werde er aufs Entschiedenste begegnen. Gull erwiderte, daß das Repräsentationsrecht der Nations univer⸗ sität seit jeher anerkannt und sowohl dem Reichstage als Sr.

bunden, die Rechtskontinuität durch das Zustandekommen eiges Land-

ungerecht sei. Bei der Abstimmung wurde die Antwort des Ministers mit allen gegen 23 Stimmen der sächsischen Abgeord⸗ neten zur Kenntniß genommen. Hierauf erfolgten Kommissions⸗ wahlen. Vom Cenktralausschusse wurden die Handelsvertrãge und der Gesetzentwurf über die Metermaßeinführung und vom Rechts ausschusse der Advokaturs⸗Gesetzentwurf vorgelegt.

Schweiz. Bern,. 24 Februar. (W. T. B) Die Re⸗ gierung hat das noch im Berner Jura befindliche Militär zurückzuziehen beschlossen da Ruhe und Ordnung anscheinend dort wiederhergestellt sind.

Großbritannien und Irland. London, 23. Fe⸗ bruar. (A. A. C.) Auf Wind sor hat sich am Sonnabend der Minister wech sel förmlich vollzogen. Herr Disraeli hatte eine Audienz bei der Königin, in welcher er anläßlich seiner Ernennung zum ersten Lord des Schatzamtes zu dem üblichen Handkusse zugelassen wurde. Dann wurde Herr Gladstone in einer Audienz empfangen, in der er die Siegel des Kanzlers des Schatzamtes ablieferte und sich von Ihrer Majestät verabschiedete. Um J Uhr hielt die Königin ein Konfeil ab, während dessen der Earl von Ilchester, der neue Kapitän des Corps der Gentlemen⸗ at- arms, als Mitglied des geheimen Raths vereidigt wurde. Nach dem Konseil hatten die Mitglieder des ausgeschiedenen Kabinets Audienzen bei der Königin und lieferten ihre Amts⸗ siegel ab. Sodann ertheilte Ihre Majestät in Gegenwart des Oberst⸗Kämmerers Herrn Charles Reed, Parlamentsmitglied und Vorsitzender des Londoner Schulwesens, sowie Herrn Alexander Word, ein gewesenes Mitglied der Königlichen Auswanderungs⸗ Kommission, die Ritterwürde.

Kurz vor 3 Uhr hielt die Königin ein zweites Konseil, bei welchem sämmtliche Mitglieder des neuen Minist eriums: Disraeli (Premier), Lord Kairns (Lordkanzler), der Herzog von Richmond (Präsident des Konseils), der Earl von Malmesbury (Geheimsiegel bewahrer), der Earl von Derby (Minister für Aus⸗ wärkige Angelegenheiten, der Garl von Carnarvon Minister für die Kolonien), Herr Gathorne Hardy (Kriegs-Minister), der Marquis von Salisbury (Minister für Indien), Sir Stafford Northeote (Schatzkanzler, Herr G. W. Hunt (Erster Lord der Admiralität), und Lord John Manners (General⸗Postmeister), zugegen waren. Herr R. A. Croß, der neue Minister des Innern, wurde wahrend des Konseils eingeführt und als Mit⸗ glied des geheimen Raths vereidigt. Dann erhielten der Lord⸗ kanzler, der Geheimsiegelbewahrer, sowie die Minister des Innern, der Auswärtigen Angelegenheiten, der Kolonien, des Krieges und für Indien ihre refp. Amtssiegel aus den Händen Ihrer Majestãt.

Prinz Arthur von Großbritannien ist nebst Ge⸗ folge vom Kontinent in Windsor angekommen. Der Prinz von Wales wird am 11. März in Vertretung der Königin eine Levee im St. James Palast, die erste in dieser Saison, abhalten. Der Herzog und die Herzogin von Edin⸗ burgh werden der „Morning Post“ zufolge nach ihrer Ankunft in Windsor auf einem großen Bankette in der St. Georges Hall bewirthet werden. An einem noch festzusetzenden Tage wird die Königin mit dem neuvermählten Paare ihren Einzug in London halten, zu dem Behufe, die Prinzessin der Bevölkerung der Hauptstadt vorzustellen.

Der sterreichisch⸗ungarische Botschafter Graf Beust ist am Sonnabend nach London zurückgekehrt, um seine diplo⸗ matischen Funktionen wieder aufzunehmen.

Ter Gesandte der Vereinigten Staaten am hiesigen Hofe, General Schenk, hat sich am Freitag auf einen dreimonat ichen Urlaub nach Amerika begeben.

Dem „Standard“ zufolge ist Herr Selater⸗Booth zum Präsidenten des Handelsamtes, und Sir Michael Hicks Beach zum Präsidenten des Lokalregierungs-Kollegiums (Armen⸗ Ministerium) im Disraelischen Ministerium designirt.

25. Februar. (W. T. B.) Aus Veranlaffung des Kabi⸗ netswechsels sind noch nachstehende Ernennungen erfolgt: Kargslake: Attorney⸗- General, Bagallay: Sollieitor⸗ General, Lennox: Ober⸗Kommissär für die öffentlichen Arbeiten, Reach: . für Irland, Marquis von Barth: Ober⸗Kam⸗ merhert.

Frankreich. Paris, 23. Februar. Das „Journal offi⸗ ciel! beginnt heute die Veröffentlichung der Subs kriptions⸗ listen für die „Fourneaux économiques- der Marschallin Mac Mahon. Der Präsident der Republik steht an der Spitze der⸗ selben mit 20 000 Franken. Jeder der Minister hat für 5090 Fr. und die Marschallin Mae Mahon für 2000 Fr. unterschrieben. Die Gesammtsumme der ersten Liste beträgt 77,012 Franken.

Heute Morgen fand in Versailles das Leichenbegängniß des Abgeordneten Paris statt. Die kirchliche Feier wurde in der Eglise St. Louis abgehalten. Eine Schwadron Kavallerie, ein Genie⸗Bataillon und ein Bataillon Infanterie wohnten der⸗ selben an.

Die Kommission für die Gesetze versammelte sich heute unter dem Vorsitze des Herrn Batbie. Sie diskutirte über ein Amendement von Herrn Tailhaud, der von den Wählern das 2öjährige AUlter und die Eintragung auf eine der Steuerlisten verlangt. Die Steuer muß für Gemeinden unter 3000 Einw. nicht geringer als 3 Fr. und für Gemeinden mit größerer Be⸗ völkerung mindestens 5 Fr. sein. Dieses Amendement wurde nach langer Diskussion verworfen. Ein gemeinschaftlich von den Herren Paris (Pas de Calais), Lacombe und de Cumont aus⸗ gearbeitetes Amendement kam darauf zur Sprache. Der Zweck dieses Amendements ist, die Art des Wohnsitzbeweises zu be⸗ stimmen. Es stellt zwei Kategorien fest, wobei die Gemeinden über S000 Einw. schärferen Beweisen unterworfen sind. Die Kommission vertagte den Beschluß über dieses Amendement auf morgen.

konstitutionellen

Der Gesetzentwurf über die neuen Verthei di⸗ gungswerke von Paris mit seinem Exposé des motifs lautet, nach der „Köln. Ztg.“, in der Uebersetzung wie folgt: Meine Herren! Die politischen und militärischen Ereignisse, welche stattgefunden haben und deren Wichtigkeit und Ergebniß hervorzuheben nutzlos ist, legen Frankreich die Nothwendigkeit auf, das Vertheidi⸗ gungssystem seines Gebietes zu reorganisiren und zu vervollständigen. Was die Vertheidigung von Paris anbelangt, so können wir, da die Studien beendet sind, schon jetzt von Ihnen, dem Gesetze vom 10. Juli 1851 gemäß, die Ermächtigung verlangen, auf diesem Punkte an das Werk zu gehen. Wir haben daher die Ehre, Ihnen einen Gesetzent⸗ wurf betreff; der Errichtung neuer um Paris herum in Vorschlag ge⸗ brachten Festungswerke zu unterbreiten, und wir fügen die von dem Vertheidigungsausschuß in diefer Hinsicht abgegebene Ansicht, so wie einen die Lage der Fortz angebenden Plan hinzu. Wenn die Arbeiten sofort unternommen würden, so konnte man denselben eine erste Summe von 7 Millionen widmen, welche auf die Kredite zu erheben wäre, die Sie dem Kriegs⸗Depar⸗ tentent, auf der, Liquidatlonsrechnung zugesagt haben. Cs ist also keine dem diesjährigen Budget e,, Ausgabe, sondern

Majestät gegenüber ausgeübt wurde, der Ministerialerlaß somit

eine Verwendung eines bereits bewilligten Kredits. Wir bitten S*

die Dringlichkeit für den Gesetzentwurf zu votiren und ihn an den Armee⸗Reorganisationsausschuß zu verweisen. Gesetzentwurf. Art. J. Es werden neue Außenwerke um Paris auf den von dem Vertheidi— gungs · Ausschuß angegebenen Stellen gebaut. Art. 2. Ihre Herstel⸗ lung wird im Jahre 1874 eine erste Summe von Millionen zuge⸗ wandt, welche auf die dem Kriegs⸗Departement bereits auf die Liqui⸗ dationerechnung bewilligten Kredite erhoben wird; Art. 3. Diese Festungswerke werden in die erste Reihe der festen Plätze aufgenommen. Indeß wird der erste Rayon der Vertheidigungs⸗Servituten, so wie sie durch das Dekret vom 26. August 1863 erklart sind, auf die selben allein Anwendung finden. Dieser einzige Rayon von 250 Metres wird auf den Kapitalen von dem Kamme der Glacis abgemessen. Versailles, 14. Februar 184. Der Präsident der Nepublik: Marschall Mac Mahon, Herzog von Magenta. Der Kriegs⸗Minister: du Barail. Ansicht des Vertheidungs-Aus schusses. Der Vertheidi⸗ gungs · Ausschnß, dessen Ansicht dem Wortlaut des Art, 1 des Gesetzes pom 169. Juli 1851 den Gesetzen, betreffs der Herstellung neuer Ver⸗ theid igungsmittel hinzugefügt werden *uß, versammelte sich unter der Präsidentschaft des Herrn Marschalls de Mac Mahon, um die ver— schiedenen für die Reorganisation der Hauptstadt ihm vorgelegten . zu prüfen und zu besprechen. Nach einer gründlichen Prüfung und einer Diskussion, in welcher alle vorgeschlagenen Systeme der Reihe nach durchgenommen wurden, entschied sich die Kommission für bie Besetzung der Positionen Cormeille, Montkignon⸗Domont und Stains im Norden von Paris; Saint James und Marly im Westen, Saint Cyr, Haut⸗Bucz Villeras, Chatlllon und Palgiseau in Sũüd⸗ Westen und Süden; Villeneuve Saint Georges, Vaujours Brücken fopf auf dem linken Ufer der Marne im Osten. Da die Hülfs⸗ quellen des Budgets nicht gestatten, alle oben erwähnten Arbeiten zu gleicher Zeit in Angriff zu nehmen, so wurde der Ausschuß aufgefordert, die zu bezeichnen, mit welchen zu beginnen es gut wäre, und er stellte als dringlich nothwendig in erste Linie die Werke von Cormeille, Montlignon⸗Domont und. Stains, welche die nördliche Vertheidigung von Paris bilden, und die von Saint Cyr,

Chatillon, Palaiseau und Villeneuve Saint Georges, welche die süd⸗ liche Vertheidigung von Paris ausmachen. Was das Werk von Ville⸗ nenve Saint Georges anbelangt, so gah der Ausschuß in Anbetracht daß dieses Fort, der Unterstützung beraubt, welche ihm die später auf dem linken Marne⸗Ufer zu gründenden Werke gewähren sollen, augen blicklich in der Luft schwebe und den Unternehmungen des Feindes sehr ausgesetzt wäre, die Ansicht ab, daß, anstatt die Arbeiten auf piesem isolirten Punkte zu beginnen, es besser erscheine, die verfügbaren Hülfsquellen für die Organisation der Vertheidigungs werke des Nor⸗ Feng zu verwenden und die des Südwestens durch die Erbauung der Werke von Buc und Villeras zu vervollständigen, so daß die Forts von Palaisean und Saint Cyr auf solide Weise verbunden werden. Die Detailentwürfe aller der in Rede stehenden Werke wurden dem Aus⸗ schuß vorgelegt, welcher sie prüfte und mit Ausnahme einiger kleineren

Abweichungen guthieß.

Spanien. Madrid. 24. Februar. (W. T. B.) Der General Moriones hat den von ihm begonnenen Vormarsch wieder eingestellt, da die Flotte durch die Ungunst des Wetters noch immer an ihrer Mitwirkung bei den militärischen Opera⸗ tionen verhindert wird.

Italien. Rom, 25. Februar. (W. T. B.). Der Kardinal Barnabo, General⸗Präfekt der Kongregation de propaganda fide ist gestern Abend gestorben. Als sein Nachfolger in diesem Amte wird Kardinal Bilio bezeichnet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. Februar. (St. Pet. Ztg.) Gestern Nachmittags 6 Uhr begab sich Kaiser Franz Jofeph zum Diner bei Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz, Abends beehrte derselbe den Ball bei dem Fürsten Wladimir Barjatinsky mit seinem Besuch. Im Laufe des Tages ließ Se. Majestät der Kaiser von Besterreich durch den Botschafter Freiherrn von Langenau dem deutschen Wohlthätiqkeits verein, der sich duch der Dester⸗ reicher deutscher Zunge annimmt, ein Geschenk von fünfhundert Rubeln machen. .

Heute hörte Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph die Messe in der Maltheserkirche und wohnte um J Uhr der Wacht⸗ parade in der Michael⸗Manege bei. Um 6 Uhr war Familien⸗ hiner und Marschallstafel im Winterpalais. .

Der heute Abend bei der Großfürstin Maria Nikolajewna stattfindende Ball beschließt die Reihe der glänzenden Festlich⸗ keiten zu Ehren des Hohen Gastes. Um 12 Uhr verläßt Se. Majestät der Kaiser von Desterreich den Ball, um sich nach dem Moskauer Bahnhof zu begeben, von wo er um 1 Uhr in einem Extrazug die Reise nach Moskau antritt.

Schweden und Norwegen Stockholm, 21. Februar. (5. N.) Die Gutachten des Staats ausschusses über die Stagts⸗ ausgaben für 1873 beginnen jetzt bei dem Reichstage einzu⸗ kommen; schon sind die über die drei ersten Haupttitel abgegebenen gedruckt und an die Mitglieder ausgetheilt. Ein Vorschlag 5. D. Waltenbergs, Direktors der Stockholmer Privatbank, will das jetzige Zzettelemissionsrecht der Reichsbank von 30 Millonen über die in der Bank befindliche metallische Valuta abgeschafft wissen. ;

n ü ü Francis Segrave, welcher mit Aus⸗ zeichnung an dem Krimkriege und an dem Aufruhrkriege in Indien Theil genommen hat, ist zum Nachfolger des nach Bour⸗ bon versetzten Gerard Perry zum großbritannischen Superinten⸗ dent-Konsul in Stockholm für die östliche Küste Schwedens ernannt worden.

Infolge des Freundschaftvertrages zwischen den nordamerikanischen Freistaaten im Jahre 1783, erneuert und auch auf Norwegen ausgedehnt 182, nach welchem die Unterthanen der kontrahirenden Mächte über ihr Gut frei dishoniren und Erbschaften entgegennehmen dürfen und dabei von allen Abzügen befreif sind, hat im vorigen Jahre die schwedisch norwegische Ge⸗ sandtschaft in Washington für schwedisch⸗norwegische Unterthanen in Rordamerika 458,535 Rth. einkassirt und eingesendet; solches ist auch geschehen von den Konsulaten in New⸗York und St. Francisco mit resp. 400 und 21,195 Rth. .

Die metallische Kasse der Reichsbank, sowie andere Valuta, worauf das Zettel⸗Emissionsrecht begründet wird, war am 31. Januar 41,334,775 Rth.; die Summe der coursirenden Zettel dagegen 42,217,260 Rh. andere Verpflichtungen der Bank 19,596,671, zusammen 6231313, 931 Rih.; also waren von dem Zettel⸗Emissionsrecht 120,844 Rth. nicht benutzt.

w Die See⸗ und Triangelmessung en des topo⸗ graphischen Corps werden in diesem Jahre betreffen; ersten⸗ theils Fortsetzungen der Messungen im Maͤlar und theils neue in der Flintenrinne des Sundes, wie für unsicher angesehene Stellen der Ostsee; letztere Fortsetzungen im Mälar und an der Küste von Norrland.

1.

des Landsthings ohn

Washingt

man skalpirt

Schaar Indi Sioux mache

Potter, einer

trieben. In

so vergeudet

angetreten.

Asien det ein indi

unterhalten Tage hinrei

verkaufen.

X. d. M.

Sir Garnet

Die F

lischen Reg

things auf Antrag des briefe ohne Abstimmung

Amerika.

fiel, erst heute gefeiert. (A. A. C.) enthalten Berichte Sio ux⸗Indianer. . . Ein Telegramm aus Wianing meldet, daß in der Nähe des Forts Laramie zwei Offiziere ermordet wurden. Ihre Leichen fand

Bullock meldet, daß er auf der oberen Passage des Pferdehuf⸗Creeks eine

sengen, morden und stehlen.

die Indianer die Heerden der haben. Franck Appleton, In der Weißen Gips⸗“

ein großes Feuer gesehen. Agentur meldet, r verlassen hätten, und e—⸗ fürchtet, beginnen werden. gelieferte Mehl

Der Aufstand scheint Land nach allen

W. T. B.) wird, hat der neue Präsident Gonzales nunmehr sein Amt

gers, des Präsidenten Baez, , Toronto, 22. Februar. Herr Decosmos, der Präsident des letzten britisch⸗eolumbischen Ministeriums, dische Parlament gewählt worden.

Temple nach einer raschen Tour durch die schlimmsten Theile des nordöstlichen Tirhut und nordwestlichen Bhaugulpore in Dur⸗ bungah angekommen ist. trägt eine Million Einwohner, daselbst so vollständig mißrathen, daß, rung ernstlich ein, die halbe kommen würde. h S800, 000 Personen in diesen Distrikten bis nächsten September

vorräthe werden zum Unterhalt von

gierung hat angefangen,

Afrika. Aus Lissabon hat der „Standard“ ein vom

„Yer amn J5. d. Dampfer „Cordillera“

sschen Streitkraͤfte sind in Kumassi einmarschirt und ein Friedensvertrag ist unterzeichnet worden.“

Reuterschen Bureaus“ folgende:

seine Gefangenen in Freiheit; 2) er zahlt eine Kriegsentschädi⸗ in Gegenwart eines eng⸗

gung; 3) der Friede wird in Kumassi

Ausschusses für die Prüfung der Wahl⸗ für gültig anerkantrt.

New⸗gork, 23. Februar (per Kabeh. ons Geburtstag wird, da er auf den Sonntag

Die neuesten New⸗Jorker Zeitungen über einen allgemeinen Aufstand der

und von Kugeln und Pfeilen durchbohrt vor, Oberst und einen Skalptanz aufführte. Die Einfälle in allen Richtungen, hrennen, Eine Schwadron Kavallerie ist nach der Unlon⸗Pacific⸗Eisenbahn, abgegangen, wo „Rothen Wolke“Agentur beraubt ein Indianeragent, ist ermordet worden. Agentur haben die Indianer die Hirten ver— der Richtung der „Rothen Wolke“ Agentur hat man s Sergeant Howard von der „Fleckschwanz' daß mehrere große Kriegsabtheilungen die Agentur daß alle Indianer Feindseligkeiten Oberst Smith meldet, daß die Indianer das ihnen weggeworfen und ihre Fleischvorräthe für das Jahr Monat erschöpft sein werden. Truppen durchstreifen das

aner sah, die sang n, wie es heißt,

Station an

haben, daß sie im nächsten

int allgemein zu sein. Richtungen hin. Wie aus San Domingo gemeldet Gegen die Mitglieder der Familie seines Vorgän⸗ ist die Verbannung ausgesprochen.

ist in das kana⸗

in Bengalen mel⸗

Ueber die Hungers noth daß Sir Richard

sches Telegramm der „Daily News,“

Die Bevölkerung dieser Distrikte be⸗ und die letztjährige Erndte ist schritte nicht die Regie— Bevölkerung in vier Monaten um⸗ Nach Sir Richard Temple's Schätzung müssen Die daselbst bereits vorhandenen Getreide⸗ 200,000 Personen für 14

Elend herrscht in Nepaul. Die Re⸗ Getreide nach allen Gegenden hin zu kostet das Pfund 11½ d.

werden.

chen. Großes

Im Bazaar

datirtes Telegramm erhalten, welches meldet: W. auf der St. Vincentinsel angekommene bringt die Kunde vom Abschluß des Friedens,

Wolseley und die unter seinem Kommando stehenden eng⸗

riedensbedingungen sind nach einer Depesche des 1) König Koffi Calealli setzt alle

iments unterzeichnet.

Die Telegray vom 20. F

Nr. 4

sterium arbeitet seit mehreren Mongten

Tische so ohne Weiteres machen, Gerichte des Landes gehört werden, außerordentlich mann gfaches ist.

Nachdem der Abg. Dr. Petri fizirt hatte, daß die werde, entgegnete

erklären, sie ist ganz unschuldig. Daß

dem Hohen Hause doch anh

Ich möchte Hohe Diekusfionen abzuschneiden, von dem gefa

gung seiner Kräfte und kann ein Mehreres nicht leisten. ; setzez vorlage, wie sie erbeten wird, kann man nicht hinter dem grünen

mit einer äußersten Anstren-⸗ Eine Ge⸗

es ist vielmehr erforderlich, daß die da das Recht unseres Landes ein Ich wiederhole also, ich werde das,

. .

waß ich versprochen habe, thunlichst bald leisten; weiterzugehn ist mir un- möglich. Auf die Resolution kann die Königliche Regierung nicht eingehen. seine Resolution dahin modi⸗ Vorlage „sobald als möglich“ eingebracht der Ju stiz⸗Minister:

Mit der Resolution, wie sie etzt lautet, kann ich mich einverstanden

die betreffenden Materien im

Laufe der Zeit gesetzlich zu ordnen seien, ist mir gar nicht zweifelhaft.

eimgeben, um alle weiteren ßten Beschlusse zurückzutreten.

Die Uebersicht des Verkehrs i deutschen Zollgebiets mit den

aufgestellt worden. Dieselbe läßt sowohl jahr v. J. übernommenen Bestand, als im Laufe des 4. Quartals, sowie den

den Niederlagen verbliebenen Bestand

der Vierteljahrshefte zur

besonders hervorgehoben. folgende Uebersicht des Gesammtverkehrs für die in Betracht kommenden wichtiger

Bestand Ende 3. Quartals 1873. Ctr. 16,056 37359 17472 721 G5 118,528 7.413 2, 822 19,668 11,841 27 1332 32,122 693

Baumwollengarn . Soda, kalzinirte. Soda, rohe. 9 Geschmiedetes u gewalztes Eisen Faconnirtes Eisen in Stücken nn,, . Arrak, Rum, Franzbranntwein Branntwein, anderer. - Wein in Fässern . Wein in Flaschen. Butter ; gRnandellnn⸗ 5, 148 Korinthen und Rosinen. 28,616 , 6, 781 Zimmet und Gewürznelken . 5,109 Tonnen. 6,320 Ctr. 131,R858 8, 179 110739 720,346 30,135 249, 647

Heringe.

Kaffee, roher

Kakao in Bohnen

Reis, geschälter

J

Melasse und Syrupßp̃ ..

,, Tabaksblätter. D

Zucker aller Art

Baumöl in Fässern.

Fischthran

Wollengarn.

des »Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗ hen-Verwaltung“ hat folgenzen Inhalt: Verfügung ebluar 1874. Buchung der erhobenen Gebühren in den

Spezial-Einnahme⸗Journalen und Uebertragung derselben in die sta⸗ tistischen Ue

bersichten.

welcher in

schließung,

könnte. E

setzung zu

fall zu bew

welche die Trennung

Meine neten nicht

Beziehung

seiner

sondern au wärtigen

Lage, derar

Berlin, Jitz Hauses der Abgeordneten entgegnete der Minister der

geistlichen ꝛc.

Meinung gewesen, daß . ͤ ie? getrechts der Landesvertretung irgend einen direkten

geistlichen Angelegenheiten und der Finanzen

Ich glaube, das Hohe Haus wird sich bei dieser mehr beruhigen können, Gesetzes vorlagen, verzögere. J,, Gesetzes vorlage e ; ch Ter Trennung der Ehe und zwar schon

Landtags⸗Angelegenheiten. 25. Februar. In der gestrigen Sitzung des

Angelegenheiten Dr. Falk dem Abg. Miquel, der Diskuffion über den Gesetzentwurf, betreffend die

Beurkundung des Personenstandes und die Form der Ehe⸗

die Auslegung des 5. 54 (Entschädigung der Geist⸗

lichen) besprochen hatte: .

Auf die Anfrage des Herrn Abg. Miquel habe ich Namens der Staatsregierung zu erklären: leuchtung der Amendements im Herrenhause, zum Ausdruck gebracht, daß die Bestimmung gemeinsam von den Finanzen festgesetzt werden, den i. zu finden, in n, i gung erhalten soll, sein Recht dem Staate gegenüber festgestellt wird. Es ist namentlich diese Beftimmung vor ihrer Annahme gegensätzlich aufge⸗ faßt worden zu einem anderen Amendement, welches im Herrenhause einge⸗ bracht war und welches eine allgemeine Norm herstellt, nämlich den drei⸗ jährigen Durchschnitt; iber, und : zen Worflaut dazu nicht genöthigt zu sein, ist die Staatsregierung der

die Staatsregierung hat bereits bei Be⸗

Entschädigung im einzelnen Falle Ministern der geistlichen Angelegenheiten und der im Wesentlichen nur die Bedeutung hat, welchem für denjenigen, der die Entschädi⸗

es solle die

in keiner Weise aber, und ich glaube auch durch s diese Bestimmung auf die Ausübung des Bud⸗ Einfluß haben der Gedanke, daß die Minister der eine formelle Fest⸗ die Summe, die

z ist also nicht

machen hätten, und daß dann

sie festgesetzt haben, von dem Landtage bewilligt werden müßte; im Gegentheil glaubt die Staatsregierung, haben inuß, ehe sie bewilligen kann, andern Fällen, : dem ihr vorliegenden Material den Satz begründet, Staatshaushalt aufnimmt, und sie wird dann mit der Landesvertre⸗ tung, die ja auch an

daß fie erst die Mütel und sie wird deshalb, wie in allen das Verfahren dahin eintreten lassen, daß sie, je nach den sie in den

dieses Gesetz gebunden ist, den erwiesenen Aus⸗ des Betrages sich zu einigen haben.

illigen, über die Höhe

In Betreff der vom Abg. Dr. Petri beantragten Reso⸗ lution, welche die Staatsregierung auffordert, noch in der gegen⸗ wärtigen Session dem Landtage

eine Vorlage zu machen, durch rechtlichen Grundsaͤtze in Betreff der Schließung und der Ehe einheitlich für die ganze Monarchie geregelt

werden, erklärte der Juftiz⸗Minister Dr, Leonhardt:

Herren! Ich kann nur bitten, baß das Haus der Abgeord— beschließen wolle, dasjenige zu beantragen, was der Herr Abg.

Pr. Petri verlangt. Ich habe bereits bei der ersten Lesung mit wenigen Worken erklärt, daß ur nicht das Eheschließungsrecht zu kodifiziren sei,

sei und daß es erwogen werde, ob und daß ich in dieser Vorbereitungen geötroffen habe. ser Erklärung um so als es nicht daran gewöhnt ist, daß ich Der Herr Abgeordnete verlangt in elwaz. inmögliches, er will, Daß Feine in Betreff nicht allein der Schließung, in der gegen⸗ ist nicht in der Das Justi⸗Mini⸗

zu erwägen

bereits die erforderlichen

erfolge

Session. Die Königliche Regierung tige weitgehende Anträge zu erfüllen.

epidemie des Jahres kam am 15. Januar zum

Spur einer Cholergerkrankung. ein Fall vor. In den folgenden Tagen fälle auf 19. Auf den Monat Mai Monat Juli ̃ Todesfällen. Im Monate November Gesammtsumme der angemeldeten Chol Im Ganzen forderte die Epidemie 263

Eisenvitriol, braucht und hiefür die Summe von 1 zahlreich vorgenommene Lokaluntersuchun und die Errlchtung von drei Cholera⸗S den neun Cholera⸗Epidemien, von dene

wozu nach Ansicht der Aerzte wesentlich im großen auch mit Ausnähme der Jahre 1849 u lichkeitsprozent.

Berlin. ß ilch en v. J. folgen de Herren:

mene Reise dur ker zwischen Aegypten, Abyssinien und Ueber die Beziehung des Lichts zur aus dem beim Keimungsprozeß gebildet

stituendae. Dove, Ueber die Redukt schen Stationen auf bis 1872. Dove, erfolgte barometrische Minimum. Herrn Dr. Kra

und ihre Anwendung auf die

ken im Fahre 11951 n. Ch. eine von l 2 ren ostafrikanischen Inseln gemachte S

gendes: „Auf Befehl Sr. Hoheit des Lessings ein ͤ Fereits Seitens herzoglicher Heftheater vorstand von St. Magni die Anfrage

Platz abtreten wolle, seines Dankes, beschlossen, digung zur Verfügung zu stellen.

Denkmal hat sich für die schieden, vorausgesetzt, daß

ker K atschlict. id ht

deutscher Land wirthe im (früher Arnim) eröffnet. Die

Präsenz

gütern im 4 Quartal 1873 ist vom

13, 018 17,786 81,302 9,985 . 10092

(Prag. Z3) Die Stadtphysiker haben dem Gemeinderathe einen ausführlichen Bericht über die Wahrnehmungen betreffs der Cholrera—⸗ 1873 in Wien vorgelegt. Ausbruche und beschränkte sich, was ganz eigenthümlich ist, zunächst auf 4 Fälle. selben (bis Ende Januar) zeigte sich durch 73 Tage nicht die geringste Erst am 6. April kam neuerdings

Maßstabe durchgeführte Desinfektien beitrug;

Wllmanns über die von ihm im Auftrage ch das Gebiet von Tuhis. 0 tt sches Grabdenkmal. Lepsius, Die äthiopischen Sprachen und Völ⸗

Denkmal errichtet werden.

Statistische Nachrichten.

n den Niederlagen des

wichtigeren Niederlage⸗

Kaiserlich statistischen Amte den aus dem dritten Viertel auch den Zu⸗ und Abgang

am Schlusse des Jahres in der betreffenden Waaren näher ersehen. In der amtlichen Uebersicht, welche demnächst im II. Hefte Statistik des Deutschen Reiches veröffentlicht werden wird, ist der Verkehr der einzelnen wichtigeren Niederlageplätze Wir geben aus der amtlichen Aufstellung

aller deutschen Niederlagen en Waarenartikel: Zugang Abgang Bestand im 4. im 4. am Quartal Quartal Schlusse 1873. 1873. .

1373 Ctr. Ctr. Ctr. 26,8687 25,139 17,784 47,330 35454 49,267 19,995 15.038 22,429 2097 696,187 26.366 Joo 3 55,171 72.360 7 3,140 4,280 1766 2,532 2, 056 14967 14418 26217 3343 7737 J4,56652 126,819 116,720 281,331 19,727 16, 739 35,110 983 1,490 186 11,925 7, 971 ; 44,003 33,410 10,509 9,914 4,183 4.288 Tonnen. Tonnen. ,,,, . Etr. Etr. 241096 243,503 7,497 6,721 115,262 90, 75 1025565 569.339 21333 25.923 8.51 S244 33 080 31,545 42009 22,012 113811 28,467 6,046 6, 844 10977 123720

Die Epidemie

Nach dem Vorkommen der⸗

vermehrten sich die Cholera⸗ entfielen 18 Fälle. Erst im

stieg die Zahl der angemeldeten Fälle auf 467 mit 302

erlosch die Epidemie. Die erafälle in Wien war 4649. 5 Opfer. Die sanitätspolizei⸗

sichen Vorkehrungen der Gemeinde erstreckten sich auf eine im groß = artigen Maßstabe durchgeführte Desinfektion es wurden 35,333 Ctr. 200 Ctr. Karbolsäure und

123 Ctr. Zinkvitriol ver⸗ 46,493 Fl. verausgabt auf gen der Sanitäts⸗Kommissionen pitälern. Im Vergleiche zu n Wien seit 1831 heimgesucht

worden war, gehört jene des Jahres 1873 zu den minder intensiven die zeitlich begonnene und au

sie nd 1850 das geringste

eigte terb⸗

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Nach dem Monatsbericht der Königlich preu⸗ Akademie der Wissenschaften lasen im Dezember Mommsen, Bericht des Herrn

Professor Dr. der Akademie unternom-= Kirchhoff, Ueber ein gtti⸗ Pfeffer,

den Negervölkern.

Regeneration von Eiweißstoffen

en Asparagin. ommsen,

eber die Magistraturen legibus conscribendis und reipublicae con-

son der Wärmemittel der deut⸗

den fünfundzwanzigiährigen Zeitraum von 1848 Ergänzungen für das am 22. November d. J. Poggendorff, Untersuchungen des ß und Herrn Landois in Münster über die Schrilltöne Lautäußerung der Insekten. mann, Imad el Ispahäni über ö Saladins mit den Fran⸗ Peters, Herru F. Pollen und van Dam auf Madagascar und ande

Peter- Vorläufige Mittheilung über

ammlung von Amphibien.

Braunschweig, 24. Februar. Die „Br. Nachr.“ melden Fol⸗

Herzogs soll auf dem Grahe In Folge hiervon ist „Intendantur an den Kirchen. ergangen, ob derselbe gegen die

Errichtung des Denkmals Einwendungen hätte und den dazu nöthigen Der Kirchenvorstand uck den erforderlichen Platz ohne jede Entschã⸗

hat, unter dem Ausdrucke

Wien. Die Jury für das hier zu errichtende Beethoven⸗ Skizze des Bildhauers Zumbusch ent⸗

ünftler zu einigen Abänderungen

Laudwirthschaft.

Berlin, 265. Februar. Vorgestern wurde der fünfte Kongreß großen

Saale des Hotel Imperial liste wies bereilt die Auwesen