1874 / 99 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Apr 1874 18:00:01 GMT) scan diff

als 137. Planet in der Gruppe zwischen Mars und Jupiter anzu⸗ sehen ist. Hr. Palisa fand: . M. Zeit Pola. Rectasc. Declin. 21. April 11 b. 56 m. 2000 45 89 177. Das Gestirn wurde hier beobachtet, wie folgt: ; M. Zeit Wien. Rectasc. Declin. 22. April 11 h. 7 m. 1990 54 89 9 Wien, den 24. April 184 Von der Kaiserlich Königlichen Sternwarte.

Zandwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Arnsberg veriprechen die Wintersaaten durchweg eine befriedigende Eente, und machen sich weder Mäuse noch anderes Ungeziefer bemerklich. Die Frühjahrsbestellung ist unter den günstigsten Witterungsverhältnissen vor sich gegangen.

Schwerin, 26. April. Der Großherzog hat, den Meckl. Anz.“ zufolge, den landwirthschaftlichen Vereinen der kleineren FSandwirthe Mecklenburgs eine jährliche Subvention von 1000 Rth. gewährt.

In der Zeit vom 15. Januar 1873 bis 15, Januar 1874 wurden der „Brünner Itg.“ zufolge in Oesterreich⸗Schlesien an Wild erlegt: Edelhirsche 225 Stück Damhirsche 24, Wil dschweine 50, Auer⸗ hähne 19, Fasanen 1695, Rehe 1179, Hasen 23,336 Rebhũhner 10745, anderes Federvieh 3868, vierfüßige Raubthiere 6163 Stück. Der Werth des gesammten erlegten Wildes beträgt im Gelde 40,730 Fl. 595 Kr., also um 1725 Fl. 97 Kr. mehr als im Vorjahre.

New-⸗York, 26. Arril. (W. T. B) Nech einem auf 73 ver- schiedene Abschätzungen gestützten Ueberschlag ist der mittlere Durch schnittsertrag der diesjährigen Baum wollernte in den Unions⸗ st aa ten auf 4132, 000 Ballen anzuschlagen.

Gewerbe und Handel. .

Die „Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volls—

wir fh sch aft, Organ des Qberschlesischen berg und hüttenmãnnischen Vereins,“ redigirt von Dr. Ad. Frantz zu Beuthen O / S., enthält in Rr I6 vom 23. April d. J.:; Zur Eisenbahntariffrage. Ober schlesienz Berg⸗ und Hüttenwerke Montanbesitz d. Oberst-Lieutenant pon Tiele⸗Winkler und seiner Gemahlin). Produktion, Handel und Verkehr (Oberschlesiens Aktiengesellschaften; Tarnowitzer Aktiengesell⸗ schaft für Bergbau 2c. Aus Oesterreich. Aus Belgien. Aus Frank reich. Aus Großbritannien. Literatur (Wochenschriften). An⸗ eigen. 2. Zugleich ist uns zugegangen: Oberschlesiens Eisenwerke und deren Produktion im Jahre 1873. Im Auftrage des Oberschlesien berg⸗ und buͤttenmännsschen Vereins, zusammengestellt von Dr. Adolf Frantz. Diese Uebersicht, sowie auch die Uebersichten der Produktion und des Abfatzes Oberschlesischer Kohlen, werden neu hinzutretenden Abon⸗ nenten obiger Zeitschrift gratis nachgeliefert. .

Der Eisenhüttenbetrieb lieferte nach erwähnter Tahelle fol= gende Resultate: Die Hohöfen erzeugten 6,167,552 Ctr. Roheisen: 1077553310 Thlr., die Gießereien aus Erzen 557, aus Roheisen 502,730 Ctr. Gußwaaren im Werthe von 2,055,523 Thlr. Die Schweiß, Frisch⸗, Streck⸗ und Stahlwerke produzirten 1873. S5 0 06 Cktr. Bahnschienen, 13125311 Ctr. Stabeisen, 51115 Ctr. Profil ꝛc. Eisen, 500, 015 Ctr. Fein⸗ und Schnitteisen, 339 336 Ctr. Blech, 1I54 0860 Ctr. Draht c. 22.193 Ctr. Stahl, 405,595 Ctr. Roh⸗ schienen 2c. und 203, 1095 Ctr. sonstige Halbprodukte, zusammen 3 838,796 Ctr. 165526, 830 Thlr.

Die Bielefelder Aktiengesellschaft für mechanische Webere veröffentlicht den für die zehnte ordentliche Generalver-· fammlung bestimmten Bericht des Verwaltungsraths. Es wird in demselben der schwierigen Arbeiterverhältnisse Erwähnung gethan, die der Grund waren, daß die Produktion trotz des um 36 Stühle durch- schnittlich vergrößerten Betriebes gegen das Vorjahr um ca. 5100 Stück abgenommen hat. Zu Anfang des vorigen Jahres waren Iöß, am Schluß desselben 496 Stühle im Betriebe. Es wurden pro⸗ duzirt 58, 508 Stück gegen 53,225 Stück in 1872 und verkauft 64, 017 Stück gegen sti, 124 Stüc in 1872. Der Werth des Absatzes betrug im Jahre 1873: 684277 Thlr, gegen 641,597 Thlr. in 1872. Es verblieben am 31. Dezember 1873 auf Lager 10,138 Stück, in Auf⸗ trag waren 116546 Stück. Der Nettogewinn des letzten Jahres be- läuft sich auf 71,150 Thlr. uud gestattet neben den Abschreibungen, Tantiemen, Reservelegung ꝛc. die Vertheilung einer Dividende von 8x.

Cöln, 25. April. In der heute Morgen stattgehabten ersten ordentlichen Seneral⸗Versammlung der Rheinijschen Effekten,; bank waren im Ganzen 1721, 000 Thlr. Aktien mit 1764

Stimmen vertreten. Der Bericht des Aufsicktsraths der Revi⸗ soren und der Direktion wurde entgegengenommen und, nach⸗ bem die Bilanz in ihren Hauptpositionen erläutert worden, die De charge einstimmig ertheilt. Aus der vorgelegten Bilanz ergiebt sich eln Verlust von 504 494 Thlrn. 11 Sgr. 5 Pf., welcher hauptsächlich

durch Kempensationen mit den Debitoren entstanden ist. Der Antrag auf Liquidaticn, welcher von den ursprünglichen Antragstellern zurũck · gezogen worden war, wurde mit 1611 gegen 110 Stimmen verworfen, dagegen beschloß die Versammlung einstimmig, gemäß dem don anderen Aktionären gestellten Antrage, die Filiale in Frankfurt a. M eingehen zu lassen und das Grundkapital um eine Million Thaler durch Rück kauf eigener Aktien unter Pari zu reduziren. Die Dechgzge wurde er⸗ theilt, demnächst die statutgemäß ausscheidenden vier Mitglieder des Aufsichtsratheg wurden mit überwiegender Majerität, die bisherigen Rechnungsrevisoren einstimmig wiedergewählt. Die Bilanz wird im Inseratentheil veröffentlicht werden.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 2. April. (W. T. B) Nach einer Mittheilung der „Times“ hat Hr. v. Lesseps die von der internationalen Kommission für die Tonnengelderabgabe im Suezkanal aufgestellten Bedingun · gen acceptirt. Seine bezügliche Enischließung wäre durch den Ent⸗ schluß der Pforte, von dem Suezkanal selbst Besitz zu ergreifen, her⸗ beigeführt worden. Er hatte sich daher mit einem Proteste, unter Wahrung der Rechte der Suczkanal⸗Gesellschaft, begnügt und eine Generalverfammlung zur Berathung etwa erforderlicher Maßregeln zusammenberufen. : —̃ ĩ

Ein weiteres Telegramm aus Paris, 27. April, meldet: Eine hier eingetroffene Depesche aus Kairo vom heutigen Tage enthält die offintelle Bestätigung, daß Heir v. Lesseps sich den Weisungen der türkischen Regierung gefügt habe und daß demgemäß Lie Dif⸗· ferenzen in der Suezkanal⸗Angelegenheit als beigelegt zu betrachten seien.

NewYork, 26. April. (W. T. B.) Der Postdampfer des baltifchen Lloyd ‚Ernst Moritz Arndt“ ist gestern nach Siettin in See gegangen.

Ulgemeine imrael s- ansichi.

Tele ,b ne itte se.

Bar. Nhe Temp. 2h Ort. F. I. . I. E. . .

Rinãᷓ.

26. April.

7 Haparanda. 339, ʒ

7 Christiansd. 342,1

7 Hernõsand . 340, 0

7 Helsingfors 337, 1

7 Petersburg.

7 Stockholm.

7 Skndesnäs.

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S Fredericksh

S Helsingõr .

7 Moskau ... 328,4

Memel . ... 338,5 1, 8

7 Flensburg.. 339,4

7 Königsberg 338,2 1, 9

6 Danzig .... 338,7 41, S

6 Eutbus ... 338,1 3,3

7 Rieler Hat. 346,4 338,9 43,2

6 Wes. Lchtt. 340,4

7 Rilbelrash.

6 Stettin ....

7 Gröningen.

N., schwach. bewölkt. NO., schwach. bewölkt. N., mãssig. dedeckt. NNVW., lebh. heiter NO., schw. bedeckt. NNCO., mäss. wenig bewölkt. NNV., mãss. heiter. NO., lebhaft. heiter. N., schwach. 1 ) N. schwach. VW., ms sig. bedeckt. O, 0 N. stille. Volkig.

NO., schw. bedeckt. 0, 6 NV. , s. sch. heiter. —2.3 wolkig. 1,1 NV., schn. heiter.

heiter. 1,2 80., s. schw. heiter.

ONO, mãss. bedeckt.

SO..., mãss. schön. 1,4 NO., mässig. trübe. 3)

NO., atille. bexõlkt.

ONO, schr. bedeckt.

ONO, s. sch. SNV., schx. O N. s. schw. 58VW.,

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ganz bedeekt. zieml. heiter.) dichter Nebel. bedeckt.

443,8 N., . X bed., Regen. NO., schr. bedeckt.

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völlig heiter. trübe.

heiter, neblig. trũbs.

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heiter. schön, trübe. trůbe.

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7 Cherbourg.

7 Hayre

7 Carlsruhe. . 3 7am, ö 3 7 8t Mathieu d

7 Constantin.

8X S., stille.

Allgemenis Hiwmmels- ansieht.

3) Gest. Rachm. N. schwach, Strom S.,

) Gestern O. schwach. 9 Gest. Regen.

Strom S. 3) Gest. Regen.

27. April. N.. schw. bedeckt. NO. schw. wenig bewölkt. NNO „, mass. bedeckt. NO., schw. bedeckt. N., mässig. wenig bewölkt. N.. mässig. halb heiter. SSR., mãss. bedeckt. NO, mãss. bewölkt. PN.. mãss. 1 Windstille. *) S0, mãss. bewölkt. 0,6 N., mũss. zieml. heiter. NO., sehr. heiter. N., stark. heiter. ö. wolkig. schwach. wolkig. NO. z. N, mãss. bewölkt. trũbe. heiter. völlig heiter. heiter. NO., stille. bewölkt. NO., mãss. heiter. NO, s. schw. ö bewölkt. trübe. dichter Nebel) bedeckt. K., / wolkig. ONO. , stille. schön. heiter. völlig heiter. heiter. heiter.

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7 Haparanda 342,2

7 Christians. . 343.0

7 Hernösand 345,

7 Helsingfors. 339.3

7 Petersburg. 338.5

7 Stockholm . 344.9

7 Skudesnãs. . 341 5 70158... 341,3

8 Fredericksh

8 Helsingör. . 7 Moskau ... 329,R8 6 Memel .... 338,4 41,7 7 Flensburg . 339, 7 Tönigs erg. 338,2 1.

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Puttbũs. .. 338, ) 44 7 Fieler Bat. 341.5

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6 Reserleneh. 340.5 Vinelmen. 333 6 Stettin . 537,6

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7 Brassel.

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7 Cherbourg. 338,7 7 Havre .... 340,0 7 Karlsruhe. . 335,4 7 Paris ..... 340.0 7 8t. Nathien 339, 0

) Gestern Nachmittag No Nachmittag N. schwach. Strom 8.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 28. April. (104. Vorfstellung.) Die Meister⸗ finger von Rürnberg. Große Qper in 3 Akten von R. Wagner. Eva: Fr. Mallinger. Hans Sachs: Hr. Betz. Walter von Stolzing: Hr. Niemann. David: Hr. Sachse. Anfang 6 Uhr. Hohe Preise.

Letzte Aufführung dieser Oper in der Saison.

Schauspielhaus. (114. Vorstellung.) Narziß. Trauer⸗ spiel in 5 Akten von Brachvogel. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗

reise.

ö Dienstag, 28. April. Im Saal⸗-Theater des Königlichen

Schauspielhauses. Siebenundsechszigste Vorstellung der fran⸗

zöfischen Schauspieler-Gesellschaft. Troisième reprèsentation

Je: Pataisse de Dames. Troisieme reprèsentation de: La

Dent de sagesse. Mittwoch, den

schlossen. Donnerstag, 30. April. Im Saal⸗Theater des Königlichen

Schauspielhaufes. Clöõture representation de la compagnie franzaise. Au Benefize de Mr. Luguet. Quatrième reprèsen- tation de: Bataille de Dames. Premiere representation de:

Nos Adieu!

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstande ksnnen von den Eigenthünern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Injpektoren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ meister (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frift nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

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O, schwach. O., schwach. trübe.

O. mässig Nebel.

NO, s. schw. heiter.

O.. 8. schw. schön, trübe. SO., schw. bewölkt.

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schwach. ) Strom S. Gestern 3) Gestern N. statt SX.

29. April, sind die Königlichen Theater ge⸗

Stiftungsfest des Geschichts- und Alterthums⸗ Vereins für Erfurt.

Am 4. März d. J. veranstaltete der Verein zur Feier seines zehn ährigen Bestehens eine Ausstellung von einigen werthvollen Hand⸗ er, und Facsimile's derselben, theils den Erfurter Bibliotheken angehörig, theils im Privatbesitz, ferner 4 Modelle der Kirchen Viti, Martini intra, Matthäi und des Petersklosters Photographien von Gebäuden der Stadt Erfurt, heim, Bellermann und älteren Meistern und eine alts Karte aus dem 16. Jahrhundert, die Umgebung von Erfurt. Abends eröffnete der Vorsitzende Ober ⸗Regierungs Rath v. Tettau die Fest— versammlung (zwischen 90 die verflossene Zeit seines Bestehens zurück sehen kann: über 100 und aufgefundene Alterthümer und Geschenke von Erfurter Ginwohnern vorgezeigt oder über auswärtige Ausgrabungen berichtet wurde Der Verein hat 6 Hefte seiner Mittheilungen herausgegeben, deren Auffätze vielfache und anerkennende Beurtheilung gefunden haben. Er ist mit über 60 alterthumsforschenden Vereinen Deutsch⸗ lands in Verbindung getreten, mit denen er seine Schriften austauscht; er hat sich i568 dem CGentralverein der alterthumsforschenden Vereine angeschlosfen, welcher Erfurt zum Zusammenkunftsert seiner General⸗ vecfammlung im Jabre 1868 wählte. Seitdem jeder der folgenden Generalversammlungen durch mehrere Mitglieder bertreten gewesen und außerdem hat auch die Frage über die Errichtung eines Stadtarchivs und die Wiedererlangung der Erfurter Reg n aus dem Provinzial⸗Archiv in Magdeburg den Verein be—⸗ ãftigt. ; ierauf hielt der Privardozent an der Universitãt Halle, Hr. Dr. Schum aus Erfurt, den Festvortrag über die Stellung von Erfurt während des Kampfes der Kalser Heinrich J. und Lothar III. gegen Kirchenthum und weltliches Fürsftenthum, welcher zwar nur einzelne Streif und Schlag- sichter auf einem dunkeln Hintergrunde sammeln und Zug um Zug im Spiegel der weiteren vaterländischen Geschichte auffangen“ konnte, aber durch seine rein objektive Auffassung, fern von jedem Parteistandpunkte, Aneikennung verdiente. Anknüpfend an seinen Vortrag im O 1872, über Erfurts Stellung in den Kämpfen Kaiser Heinrichs LV.

mit dem Papstthum und den Reichsfürsten, erinnerte der Redner

daran, wis der seit den 30er Jahren des 11. Jahrhunderts eingetretene ruhigere Zustand im Reiche erst gegen das Ende des Jahrhunderts eine fuͤr Heinrich TI. ungünstigere Wendung genommen hatte durch die Kreuzzugsbewegung, durch die Umtriebe des vor dem Kaiser aus Mainz geflüchteten Erzbischofs Ruthard im Eichsfelde und in Erfurt,

purch die Parteinahme der Benediktinermönche Hirschauer Kongrega⸗ Lu beschwichtigt werden, 1123.

tion (vozu auch das Erfurter Peterskloster gehörte für die päpstlichen Ausprüche, vor Allem aber durch die Empörung des eigenen Sohnes des Kaisers, des römischen Königs Heinrich V. und den Anschluß des⸗ selben an die klerikale Partei.

größere Erfurter Ansichten von Dorn⸗

und 100 Mitglieder) mit einem kurzen

Rückblick auf die Thätigkeit des Vereinz, der mit Befriedigung auf fast allmonat⸗

lich eine Versammlung, in deren 3 Vorträge gehalten (zusammen

ist der Verein auf

Am Palmsonntage 1105 zog der neue König auch in Erfurt ein,

verweilte nach Heinrichs IV. Tode 1106 in Tennstädt und Mühlhausen und stellte wiederum 1109 in Erfurt eine Urkunde für fränkische Edel. leute aus, während auch Erzbischef Ruthard kurz vor seinem Tede ((X. Mai Iiog) eine wichtige Urkunde über Gestattung von Grunderwerb für zum Bischof von Würzburg erheb; i ö neuen Kaiser bald durch Erzbischof burg, von Clairveaux, in den Hintergrund gedrängt wurde, wandte sich

Auswãrtise in Erfurt gegen Zahlung einer mäßigen Geldabgabg an den erz= bischsflichen Schultheißen volljog. Die erste Erwähnung von Freizinsen)

Dem neren Investiturstreite init Papst Paschalis und dessen Verhaf. tung in

. Rom 1110 folgte die Erhebung Adalberts, des gewandten Kanzlers Heinrichs zum Erzbischof von Mainz, aber auch der Streit des Kaisers mit Herzog Lothar von

Sachsen und Ludwig dem Springer, der bald auch der Spannung

zwischen Adalbert von Mainz und dem Kaiser, der ihn gefangen

nach Erfurt führte und durch ein Fürstengericht zu enger Haft in Trifels verurtheilte, die nicht erschienenen sächsischen Großen aber in die Reichzacht erklären ließ und durch Hoyer von Mansfeld zur Unterwerfung nöthigte ( 113 Ludwig der Springer in Dortmund, 114 Lothar in Mainz. Am 26. August 1114 bestätigte der Kaiser, jetzt auf dem Höhepunkte seiner Macht, Erfurt, die Gründung des Klosters Paulinzelle. nach Lothars Sieg am Wolfesholze, 11. Februar freigewordenen Adalbert und Ludwig (den Heinrich

Aber die 1115,

auf einem Fürstentage in

gelegien Wasserleitung aus i ! ! r 1 1114 aufs Neue gefangen gesetzt hatte) setzten während Heinrichs II. Römerzuge

den Krieg gegen den Reichsregenten Friedrich von Schwaben fort. Adal⸗ bert nahm wahrscheinlich in dieser Zeit dem Kaiserlich gesinnten Er⸗ furter Peterskloster, dessen Dagobertinische Stiftungsurkunde von 706 wahrscheinlich in dieser Zeit ge älscht wurde, um das Kaiserlich gesinnte

Kloster dem Verfügungsrechte des Bischofs zu entziehen, das seitdem . . Mainzische Geb nde wirkte hartnäcig dem Kaiser, entgegen, hintertrieb unermüdlich die Ausgleichsverhandlungen zwischen Hein⸗ rich und Kalirt II. und wurde von dem Letzteren, welcher den Bannspruch uber den Kaiser erneuerte, zum Legaten in Deutsch— land einannt. Er bestritt in mehreren Schreiben die Wahl des Kai⸗ serlich gesinnten Berthold von Hildesheim, gebot den Domherren eine Reuwahl (am 8. Mai 1119) in Erfurt vorzunehmen, bestätigte eine reiche Schenkung des Kanonikus Wichmann von Querfurt an das Er=

furter Marienstift, und erließ wohl auch in dieser Zeit eine Urkunde,

ktober

in welcher jum ersten Mal von Erfurts Bürgern die Rede ist; er

belobt sie wegen der ihm bewicsenen Liebe und Treue und, verspricht ibnen, den von ihnen zu entrichtenden Zins an Niemanden zu ver—

pfänden. Als er aber, wie einst Erzbischof Siegfried (1074) den Zehnten

von der Geistlichkeit in Thüringen wieder einfordern wollte, und in

der Mark Duderstadt mit Strenge eintreiben ließ, konnte der Unwille

einer Landesversammlung von angeblich 29006 Menschen auf der Trettenburg bei Gebesee unter Vorsitz des Grafen Heinrich, Bruder

Turwigs des Springers, nur mit Mühe durch Adalbert in Erfurt Da errichtete Adalbert nun, durch diese eine Burg auf dem das alte Bene⸗ den Cyriakus berg

Stimmung der Bevölkerung besorgt gemacht, Sweriberge und. verlegte von demselben Tittiner.· Nhanenklofter von St. Paul auf

vor dem Brühler⸗Thor. Adalberts Ränke vereitelten 1125 die Kaiserwabl des Neffen Heinrich; V. des Hohen · staufen Friedrich und erhoben Lothar III. auf den Thron, der, gewiß auf Adälberts Empfehlung, den Prepst des Erfurter Marienstifts Embrico an die Spitze seiner Kanzlei stellte und denselben schon 1125 da indeß Adalberts Einfluß Norbert von Magde⸗ Otto von Bamberg und den großen Abt Bernhard Adalbert mehr der Regierung seiner Lande zu. Der Redner besprach nun eine Anzahl seiner auf Erfurt bezüglichen Urkunden: über die Regierungshandlungen Lothars, der selst Erfurt nie betreten hat, berichtet der Chronist des Erfurter Petersklosters ausführlich, wahr⸗ scheinlich hat diefer felbst der Kaiserkrönung in Rom 11351 und dem Pfingstfeste in Halberstadt 134, der glänzenden Reichs versammlung in Main; 1135 beigewohnt; der Redner gedachte hierbei auch anderer geschichtlichen Aufzeichnungen und theologischer Schriften, von Peter⸗ mönchen, namentlich des großen 1140 angelegten Todtenbuchs des Mönchs Rudolph, des Verfassers der Fürzeren Peters Annalen; aber auch der greßen von Abt Werner 1136 an⸗ dem Bornthal nach dem Kloster. Erz⸗ bischof Adalbect starb am 23. Juni 1137, wenige Monate vor dem Tode Lothars; aber jein Brudersohn und Nachfolger Adalbert II, den er forgfaltig erzogen, durch Reisen und Studien in Hildesheim, Rheims und Paris ausgebildet und schon sehr jung zum Propst des ,, . in Mainz und des Domkapitels zu Erfurt befördert atte, trat, wie der Oheim gegen den letzten Salier, so gegen deffen Neffen Kaiser Konrad III. feindlich auf, starb aber schon plötzlich am 17. Ful 141 zu Erfurt, nach dem poetischen Berichte seines Biographen tief betrauert von der ganzen Stadt. Eine von ihm zu Jechaburg, 15. Fuli 1139, vollzogene Urkunde, in welcher er mehrere Schenkungen des Erfürter Prepftes Heinrich zu Ehren seines Oheims Adalbert bestã tigt, legt durch die stattliche Zeugenreihe aus der höheren Geistlich⸗ keit, denen sich Herzeg Friedrich von Schwaben, Landgraf Ludwig J. und 6 thüringische Grafen anschließen, Zeugniß für sein hohes An—⸗ sehen ab. Der Redner verhieß, später einmal die Geschichte Erfurts unter Friedrich L und seinen Nachfolgern darzulegen und schloß mit

Dem Hinweis auf die gedeihliche Wiederherstellung der ãußeren Reichs⸗

und Staatseinheit Deutschlands in der Gegenwart.

Rachdem die Versammlung geschlossen, vereinten sich viele Theil⸗ nehmer zum gemeinschaftlichen Aendessen, bei welchem erheiternde Tischgejprache mit Toasten auf Se. Majestät den Kaiser, auf die Start Erfurt, auf den Verein und seinen Vorstand, auf die Gründer und Förderer desselben, wechselten.

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Ewedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen · und Handelsregister Beilage Nr. 62)

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

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Hanptimtern des deutschen Zollgehiets in den freien Verkehr getretenen wichtigeren Waaren⸗A1rtikel für das erste Quartal 1874.

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17 Grobe Eisen. und Sta 41 Unbearb. Tabak

20 Roggen (148 N Branntwein 30 Butter (295) 31 Mandeln

34 Pimentu. G Thee (343). 49 Fischthran 50 Talg (68357)

10 Sch

II Rohei

12 Ges

13 Eisen

14 R

15 Radkra

16 Ga

18 Ei

19 Wei

23 Rohe

24 Leder

2G Leinengarn

28 Wein in

29 Wein in

32 Korint P

38 Reis

39 Sal

40 Mel

S Zucker

44 Roh

45 B

46

4 Le

26 A 3 36 353

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35 15

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59 Wollenwaaren (442 9).

S3 Seidenwaaren 58 Woll

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en in Stäben.

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ir * Mit Einschluß von faJonnirtem Eisen in Stäben.

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Mit Au

M.

Berlin, im April 1874.

HKaisgerliehes Statisgtigeles Amt.