zum Pr. Lt, v. Didt man, Hauptm. von der 3. Ing Insp,
— * 1 Staße des Ing. Corps, Dil len burg er. Dr. Ei, ven
elben Inspeftion, zum Hauptmann, Freiherr v. Kittlitz II.,
Seconde Lieutenant von derselben Inspektion, zum Pr. Lt., befördert.
Gatterm ann, Hauptm. von der 4. Ing. * von der Stellung
als Comp. Chef im Pion. Bat. Nr. 16, behufs Verwendung im
Fortifikationsdienst entbunden. den, , Lt. vom Pion, Bat.
Rr. 106, zum Hauptm. und Gomp. Chef, ell in J., Sec. Lt. von
der 4. Ing. Insp., zum Pr Lt. Stachow, Pr. Lt. à la suits der
4. Ing Insp, unter Belassung in dem Verbältniß als Lehrer an der Kriegsschüle zu Engers, zum Hauptm., befõrdert.
ns b n ben, 16. Mat 1874. v. Krieg st gin. Hauptm. und
nisses im Cigelst in in Cöln, unter Be⸗
egtz. Nr. Ws, zum Führer der Arbeiter ·
Pr. Lt. und Vorstand des
hrẽr der Arbeiter⸗Abtheilung
Nr. 2
sselben, zur Dienstl. bei der
chell, Maj. vom Großen
nstl. beim Kriegsmin. kommandirt.
2) Im Sanitätscorps. Wiesbaden, den 16. Mai 1874. Dr. Chalons, Gen. Arzt 2. Kl. und Corps- Arzt des X. Armee ⸗Corps, behufs Uebernahme der Funktionen als Chef der Militar Medizinal⸗ Abtheilung des Königl. württemb. Kriegs⸗Min., vorläufig auf 3 Monate nach Württemberg kommandirt. . B. Abschiedsbewilligungen rc.
Berlin, 8. Mai 1514. Potschernick, Pr. Lt. von den Dion. des 7 Bates. Landw. Regts. Nr. 29, mit seiner bisherigen Uniform
der Abschied bewilligt. / Wiesbaden, 16. Mai 1874. Heyer, pens. Ober Wacht⸗ meister, zuletzt in der 8. Gren. Brig, der Charakter als Sec. Lt.
verliehen.
Die heut ausgegebene Nr. 21 der Allgemeinen Ver⸗ loosungs⸗Tabelle des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preu⸗ sischen Staats⸗Anzeigers enthält die Ziehungslisten folgender Pa⸗ piere: Ans bach⸗Gunzen hausener Eifenbahn⸗Präͤmien⸗-A1n⸗ lehen de 1857. Brand enburgische, Hannoversche, Hohen⸗ zollernsche, Pom mersché, Posensche, Preußische, Sächsische, Schlesische, Westfälische und Rheinische Rentenbriefe. Eichs feldsche, Paderborner Tilgungskasse, Schuldverschreibungen. Freiburger Kantonal⸗Anleihe. Nor d⸗ deut sche Grundkreditbank, 5 Hypotheken ⸗Antheilscheine. Rheinische Bergbau⸗ und Hütten wesen⸗ Aktien Gesellschaft, Prloritãts⸗ Obligation. Rum änische Rural ⸗Obligationen. Russis 7 5x konfolidirte Cisenbahn⸗Dbligationen III. Gmission. Russ ö Bodenkredit⸗Pfandbriefc. Sch wedische 10 Thlr. Loose de 1860. Sch wedische Bergwerls⸗Besttzer⸗Hypotheken⸗ Anleihe de 1839. Schwedische Reichs hnpothekenbant. Bfand⸗ briefe de 1861. Ungarisches Prämien⸗Anlehen de 1879.
Die Allgemeine Verloosungs⸗ Tabelle erscheint wöchentlich einmal und ist zum Abonnementspreis von 15 Sgr. vierteljährlich durch alle Postanstalten, sowie durch Carl Hen⸗ manns Verlag, Berlin, 8. M., Anhaltstraße 12, und alle Buch⸗ handlungen zu beziehen, für Berlin au bei der Expedition Wilhelmstraße 32. Preis pro einzelne Nummer 2M /. Sgr.
Aichtamtliches.
Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 23. Mai. Se,. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern Vormittag die Vortrãge des Geheimen LegJtions-Raths von Vülom und des Oberst⸗ Lieutenants von Haugwitz aus dem Militär⸗Kabinet entgegen. Später fand der bereits erwähnte Besuch des Niederwaldes in der projektirten Weise statt.
— Der Ausschuß des Bundesraths für das Justiz⸗ wesen hat die Berathung des Entwurfs eines Gerichtsver⸗ fassungs gesetz es nebst Einführungagesetz der Strafprozeß⸗ ordnung und der Civilprozeßordnung nebst Einführungs⸗ g beendet und seine Beschluͤsse dem Bundesrath unterbreitet.
as Gerichtsverfassungsgesetz enthält 166 Paragraphen in fol⸗ genden Abschnitien: J. Gerichtsbarkeit G§. 1-9). II. Amts⸗
erichte (3c8. 10113). III. Schõffengerichte (55. 14 — 45).
J. Landgerichte (38. 46-58). J. Schwurgerichte (35. 59 — 80). VI. Handelsgericht? (85. 81—- 92). VII, Ober⸗-Landes gerichte
§5. 53 -= 965. VIII. Jteichs gericht (6§. 97 - 112). HL. Staats⸗ anmwaltschaft (5858. 13—- 25). X. Berichtsschreiber (3. 124). XI. (85§. 125 126) Zustellungs⸗ und Vollstreckungs benmte. XII. G8. 12721538) Rechtshülfe. XIII. (S8. 139 - 14) Oeffent⸗ lichkeit und Sittenpolizei. XIV. Gerichtssprache (589. 150 bis 167). XV. Berathang und Abstimmung (58. 158 - 163). Bwl. Gerichtaferien (35. 166 166). — Die Strafproßeßordnung besteht jetzt aus 45 Paragraphen in 5 Büchern: J. Allgemeine Bestimmungen (§58. 14-132). II. Verfahren in erster Instanz (88. 133 283). III. Rechtsmittel (38 319). IV. Wiederaufnahme eines durch rechtskräftiges Urtheil geschlossenen Verfahreng §55. 329-334. 7. Bethelligung des Verletzten bei dem Verfahren (§§. 335-374). VI. Vesondere Arten des Verfahrens (55. 375 = 405). VII. Strafvollstreckung und Kosten des Verfahrens §. 406-425). Die einzelnen Abschnitte, die wir bereits in Nr. 34 des Jahrg. 1873 d. Bl. mitgetheilt haben, sind ziemlich unverändert geblieben. — Zu dem Entwurf der Civilprozeßordnung hat der Ausschuß nur einzelne Abänderungsbeschlüsse gefaßt, ohne eine Neuredaktion des Entwurfs vorzunehmen.
— In der Woche vom 3. bis 9. Mai 1874 sind geprägt worden an Silbermünzen: 1,016,144 Mark 1⸗Markstücke; 137,121 Mark 60 Pf. 20⸗Pfennigstücke; an Nickel münzen: 109298 Mark 50 Pf. 10-Pfennigstücke; 22, 117 Mark — Pf. H⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen; 195972 Mark 46 Pf. 2⸗Pfennigstücke; 63d Mark 14 Pf. 1 Pfennigstücke. Vorher wa⸗ ren , an Goldmünzen: 819, 369, 060 Mark 20⸗Markstücke, 202, 800, 640 Mark 10-Markstücke; an Silbermünzen; 15, 272 301 Mark 1. Markstücke, 4983400 Mark 29 Pf. 20⸗Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 1B 746,866 Mark 30 Pf. 10⸗Pfennigstücke, 64,998 Mark 50 Pf. ⸗Pfennigstücke; an Kupfermünzen: 314,524 Mark 52 Pf. 2⸗Pfennigstüce, 88, 926 Mark 42 Pf. 1-Pfennig⸗ stücke. Mithin find im Ganzen geprägt: an Goldmünzen: 1022, 169 700 Mark; an Silbermünzen: 21,467,966 Mark 80 Pf.; an Nickelmünzen: 1,943,279 Mark 30 Pf.; an Kupfer⸗ münzen: 430, 058 Mark 54 Pf.
— Nach einem Bescheide des Ministers des Innern vom 25. v. M. kann die Regel, daß jeder Beamte nur entweder
284 bis
eine Miethsentschädigung oder einen Wohnungsgeld⸗ zu schuß beziehen darf, nicht auf den Fall Anwendung finden, weun von zwei Eheleuten seder einen besonderen Posten bellei⸗ det, vielmehr steht in dieseni Falle jedem Theile der Genuß des vollen Einkommen der durch ihn bekleideten Stelle zu.
— Die Vorschrift im 8. 15 der Dienst⸗Instruktion für die Str afanstalts⸗-Oekongmie⸗Inspektoren (S. 51 bes Rawiczer Reglements), in Gemäßheit deren die Speiseportionen für die durch Freisprechung Tod oder Entweichung unvermuthet in Abgang kommenden Gefangenen spãter wieder eingespart werden sollen, ist in Folge der bei ihrer Anwendung hervor⸗ getretenen Uebelstände von dem Minister des Innern aufgehoben worben und tritt folgende Bestimmung an deren Stelle:
§. 15. Für die zu entlassenden Gefangenen kann am Tage des Abgangs, je nach der Stunde der Entlassung, Morgen suppe, resp. Viittagsessen und big zu 626 Gramm Bred für Männer, oder 450 Gramm Brod für Reid resp. Jugendliche männliche und weib⸗ liche Gefangene, verausgabt und verrechnet werden, Bei, unvermuthetem Abgang (durch Tod, Entweichung 2c sind diejenigen Victualien, welche für die betreffenden Gefangenen bereits wirklich zur Ausgabe gelangt sind, ebenfalls vollstaͤndig zu verrechnen.
In den Nachweisungen über die Verpflegung der Gefangenen (Formular G. 1-3 des Rawiczer Reglements) sind über die für die Abgangstage ausgegebenen Victualien die erforderlichen Erläuterungen aufzunehmen.
In den monatlichen Zusammenstellungen der ausgegebenen Kon⸗ sumtibilien, resp. auf dem Titelblatte der mon allichen Beschãftigungs⸗ Nachweisungen (Form. G 4 und K) werden die Abgangstage weder als Detentionstage, noch als volle Verpflegungstage in Ansatz gebracht.
— Seitens der Königlich schwedisch⸗ norwegischen Staats⸗ regierung ist die Erklärung abgegeben worden, da J norwegische Staats angehörige für ihre E in mz im Auskande weder einer Genehmigung bedürfen, noch dur
dieselbe (soweit es sich um Männer handelt) ihre Staatsange⸗
hörigkeit verlieren, daß vielmehr die Ehefrau und die in der Ehe erzeugten Kinder ohne Weiteres die schwedisch⸗ norwegische Staatsangehörigkeit des Mannes, beziehungsweise Vaters er⸗ werben, und daß endlich Angehörige des Deutschen Reiches bei Eheschließung in Schweden und Norwegen nur den Nachweis ihrer Reichs angehörigkeit zu führen haben, sonst aber weder eines Trauerlaubnißscheines noch eines Wiederaufnahmereverses ihrer zustandigen Heimaths behörde bedürfen. Mik Rucksicht auf diesen Stand der schwedisch⸗ norwegischen Gesetzgebung unterliegt es nach einem Cirkularerlaß der betreffenden Ressort⸗Minister vont 5. d. M. keinem Bedenken, die Vornahme von Trauungen schwedisch⸗norwegischer a,, . sobald dieselben den Nachweis dieser Staats angehörigkeit geführt aben — innerhalb Preußens auch ohne Beibringung der im 1 des Gesetzes vom 13. März 1864 für Auslaͤnder vorge⸗ chriebenen Bescheinigung der ,, zu gestatten und ist demzufolge in Gemäßheit des §. 2 bes gedachten Gesetzes bezuglich der schwedisch⸗norwegischen Staatsangehörigen die Bei⸗ bringung des im 5. J 1. c. bezeichneten Attestes der Heimaths⸗ ,. sresp. eines Wiederaufnahmereverses) allgemein erlassen worden.
— Der Königlich sächsische Gesandte und Bundesbevollmãch⸗ tigte von Nostitz⸗Wa llwitz ist von seiner Reise nach Elsaß⸗ Lothringen hierher zurückgekehrt.
Der General⸗Major und Commandeur der J. Kavallerie⸗ Brigade von Schmidt, welcher vor einiger Zeit zu einer Aller⸗ höchst befohlenen Kavallerie⸗Kommission hier eingetroffen war, hat sich nach Beendigung derselben nach Magdeburg, der Ge⸗ neral⸗ Major und Commandeur der 45 Infanterie⸗Brigade von Roehl, welcher mit kurzem Urlaub hier eingetroffen war, nach Cassel zurückbegeben.
Ems, 22. Mai. (BV. T. B) Se. Majestät der Kaiser von Rußland ist heute Abend 94 Uhr hier ein⸗ getroffen und in den „Vier Jahreszeiten“ abgestiegen. Die Stadt war glänzend illuminirt.
Bayern. München, 20. Mai. Die „Allg. Ztg.“ schreibt: Man hatte allgemein und namentlich auch in Abgeord⸗ netenkreisen erwartet, daß der längst in Aussicht gestellte Ent⸗ wurf einegz neuen Wahlgesetzes für die Abgeordneten⸗ kamm er dem Landtag unmittelbar nach dessen Wiederzusammen⸗ tritt werde vorgelegt werden; es ist dies jedoch bis jetzt noch nicht geschehen. Die definitive Feststellung des Entwurfs soll auf Hindernisse gestoßen diese aber nunmehr beseitigt und dem⸗ doe die alsbaldige Vorlegung desselben an die Kammer der Abgeordneten zu erwarten sein. Bei den Parteiverhältnissen in der Kammer, und da zur Annahme eines Wahlgesetzes eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist, darf man sich indessen auf eine Vereinbarung über dasselbe keinen großen Hoffnungen hin⸗ geben; viel eher dürfte anzunehmen sein, daß, wie der frühere, so auch der neue Wahlgeseßentwurf schon im Ausschuß unerledigt bleiben wird).
Sachsen. Dres den 22. Mai. Die Zweite Kammer erledigte gestern in einer Abendsitzung den Rest des ihr zur Zeit noch norllegenden Berathun gstoffes. Den Hauptgegenstand der Berathung bildete der G etzentwurf wegen des Antheils an der franzosischen Kriegsentschaͤdigung, über den von der Jinanz⸗ deputation durch Abg. Oehmichen Bericht erstattet worden ist. Der Gesetzentwurf wurde in der von der Deputation vorgeschla⸗ genen Faffung angenommen. Eine Differenz fand nur über den Vorschlag statt, 167, 89 Thlr. . Restauration der Albrechts⸗ burg in Meißen zu verwenden. Zwel Deputations mitglieder, die Abgg. Mah und Philipp, opponirten diesem Postulate, das aber schließlich ebenfalls mit erheblicher Majorität genehmigt wurde. Außerdem beschloß die Kammer, der Regierung gegenuber die Erwartung auszusprechen, daß dieselbe den erforderlichen Betrag zur Einlö⸗ sung von 3, 168,912 Thlr. Kassenbillets von den Kriegskosten⸗ Entschãdigungsgeldern entnehme. Der Waltersche Antrag nicht blos 3 Millionen den Bezirksverbänden zu überweisen, sondern nahezu den gesammten Antheil an der Kriegskostenentschädigung zur Bildung von Provinzialfonds zu verwenden, wurde abge⸗ lehnt. Außerdem belch sich die Kammer mit Differenz⸗ punkten zwischen den Beschlüssen beider Kammern zu verschiede⸗ nen Abtheilungen des Ausgabebudgets und mit Petitionen. — Die nächste Sitzung findet wahrscheinlich am 1. Juni statt.
Württemberg. Siuttgart, 21. Mai. Die Erb⸗ n ,, gin von Sachsen ist gestern Abend von hier wieder abgereist.
Baden. Karlsruhe, 20. Mai. Die Zweite Kam⸗ mer begann heute die allgemeine Debatte über das Gin⸗ komm ens steuergesetz. 18 nationalliberale Abgeordnete, dar⸗ unter Kiefer und Bluntschli, beantragten, daß die Kammer in die Spezialdebatte nicht eingehen und die Regierung dem nächsten
schwedisch⸗
Landtage eine umfassende Steuerreform vorlegen solle. Nach
tstũn Debatte ward der Antrag Kiefer zurückgezogen. Dle Spezlaldiskusston des Einkommens steuergesetzes beginnt mor⸗ gen. Der obige Antra lautete:
„In Erwägung, daß die in dem vorliegenden Gesetzentwurf vor⸗ geschlagene Einkommensteuer nicht durch finanzielle Bedürfnisse hewor ⸗ gerufen, sondern zur Aufhebung anderer Steuern, zung mangelhafter Einrichtungen des bestehenden Steuersystems dienen soll; in Erwägung, daß diese neue Steuer zu den übrigen direkten Steuern lediglich 3 ohne j sie im Stande ist, deren Mängel zu beseitigen, sofern eine umfassende und aug · gleichende Reform nicht gleichzeitig hal, wird; in Erwägung, daß die Grundsätze, nach denen eine inkommensteuer auferlegt werden soll, nur dann ohne Gefahr einer ungerecht fertigten Stener. vermehrung und im Geiste einer, die wirklichen Steuerkrãfte des Landes billig berücksichligenden Reform frestge tellt werden können, wenn die Volksvertretung in die Lage gesetzt ist, die höhere Belastung einerseits, gleichzeitig mit der entsprechenden Erleichterung andererseits, n beschließen, wird beantragt, von der Berathung der einzelnen Be⸗ timmungen der Vorlage Umgang zu nehmen und zugleich die 96 herzogliche Regierung zu erfuchen, dem nächsten Landtage eine durch- greifendere, ingbesondere die Grund- und anfer⸗ Gewerbe ⸗ und Klaffensteuer umfassende Steuerreform vorzuschlagen.“ .
Hessen. Darmstadt, 21. Mai. Auf der Tagesord⸗ nung für die Sitzung der Zweiten Kammer der Landstände vom 28. Mai d. J. stehen u. A. die Vorlage Großherzoglichen Ministeriums des Innern, das Civildiener⸗Wittwen⸗Insftitut be⸗ treffend; der Antrag der Abgg. Dumont und Oechsner auf Er⸗ . einer höheren Handelsakademie in Mainz; der Antrag der Abgg. Greim und Genossen auf Gründung einer Unter⸗ stũtzungskasse für verunglückte Feuerwehrleute oder deren Hinter⸗ hlichene, und der Antrag des Abg. Heidenreich die Abgabe von Waldstreu aus den Kommunalwaldungen nach dem Gesetz vom 2. Juli 1839 betreffend.
— Nach Maßgabe des Nachtrags⸗ Budgets soll das Gesammt⸗Ministerium als eine ständige kollegiale Be⸗ hörde organisirt, und dessen Wirkungskreis durch Uebertragung einzelner Geschäfte der Ressort⸗Ministerien wesentlich erweitert, es soll von ihm insbesondere auch der Geschäftsbereich des Mi⸗ nisterlums des Großherzoglichen Hauses und des Aeußeren, das dann als besondere Behörde zu bestehen aufhören wird, voll stãndig über⸗ nommen werden. Wie das „Fr. J. aug dem jetzt vorliegenden Bericht des Finanzausschusses der Zweiten Kammer entnimmt, ist dieser Ausschuß mit der fraglichen Organisation einverstanden und hat es nur als wünschenswerth bezeichnet, die Zahl der Chefs der Ministerien von vier auf drei herabzumindern, weil mit der Schaffung jener Behörde die einzelnen Ressort⸗Ministe⸗ rien einigermaßen entlastet würden, und daher in dieser Richtung eine Reduktion angezeigt erscheine, die den Aufwand an Besol⸗ dungskosten und Ranzleikosten verringere. Die Regierung hat hierauf erklärt, daß sie gegen eine solche Herabminderung bei sich ergebender Gelegenheit kein Bedenken habe, da es nicht ihre Ab⸗ sicht sei, die jetzige, auf besonderen Perf onalverhãltnissen beruhende Einrichtung zu einer dauernden Norm zu machen.
Mecklenburg. Schwerin, 22. Mai. Der Gro ß⸗ in und die Großherzogin haben sich mit dem Hohen raukpaare und Gefolge heute Morgen von hier nach Rostock, Doberan und dem Heiligen Damm begeben ünd werden am Sonnabend Abend hierher zurückkehren. Die Großherzog in⸗ Nutter ist gestern Nachmittag von hier nach Marienbad zur Kur abgereist.
Sachjen⸗ Weimar ⸗Eisenach. Weimar, 22. Mai. Der Großherzog und die Großherzogin kehrten am 15. d. Mts. mit den niederländischen Majestäten von Amsterdam nach dem Haag zurück und wohnten dem Einzug des Königs⸗ paares in die Residenz, sowie den übrigen zu Ehren des König⸗ lichen Jubiläums hier veranstalteten f ic ne bei. Morgen werden die Herrschaften den von der Stadt. Rotterdam veran⸗ stalteten Festlichkelten beiwohnen. Ihre Königlichen Hoheiten er⸗ freuen sich des besten Wohlseins.
Sach sen⸗ Altenburg. Altenburg, 21. Mai. Die Prinzesfin Therese ist aus Wiesbaden zurückgekehrt.
2 2
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 21. Mai. Das Ges 35.
betreffend die gefetzliche Anerkennung von Rel ginnsgefellschaften hat, wie die „W. 38. mittheilt, mit Ahcrhöchster Entschließung vom 20. Mai d. J. die Sanktion des Kaisers erhalten.
— Der Herzog Maximilian JZoseph in Bayern ist am 19. d. M. in Salzburg angekommen und hat sich von dort nach Reichenhall begeben. .
Der General⸗Intendant der Berliner Hoftheater, Kammer⸗ herr von Hülsen, ist aus Berlin hier angekommen.
Pest, 22. Mai. Nachdem über die von der öͤsterreichischen und der ungarischen Delegation gefaßten Beschlüsse eine voll⸗ kommene Verständigung erzielt worden war, erfolgte heute Abend der Schluß der Session. Graf Andrassy sprach beiden Dele⸗ gationen des Kaisers Dank und Anerkennung für ihre fog. reiche Thätigkeit und für den patriotischen Eifer aus, womit die Delegationen bei den jetzigen ungünstigen Finanzverhãltnissen die zur Erhaltun Summen bewilligt hätten. — Präsident Rechbauer gab in seiner Schlußrede dem Wunsche Ausdruck, daß der Fieberparorysmus, der ganz Europa zu Füstungen treibe, sich wieder verlieren möge, und daß die Völker einem friedlichen Kulturkampfe zurückgegeben sein möchten.
Schweiz. Bern 20. Mai. Heute hat der Bundesrath die Redaktion des Bundes beschlusfes, betreffend das Ergebniß der am 19. April stattgehabten Libstimmung über die revidirte . festgestellt, in der er der Bundes⸗ versammlung in ihrer außerordentlichen Sitzung am 28. d. M. zur Genehmigung vorgelegt werden wird. Es haken sich danach für Annahme der revidirten Bundesverfassung = 6,199 und für Verwerfung 198.013 Stimmen ausgesprochen, mithin mehr An⸗ nehmende als Verwerfende 142.186. Besondere Standes stimmen haben abgegeben die Kantone Uri am 5. Mai, Unterwalden n. d. W. am 6. April, Glarus am 12. April, Graubünden am J. Mai, Tessin am 5. März und Genf am 19. April 1874 und hierbei haben sich für Annahme der Verfassun erklãrt die Stände Glarus, Graubünden, Tessin und Genf; gur Ver⸗ werfung die Stände Uri und Unterwalden n. d. W. Die sãmmt⸗ lichen uͤbrigen Stände hinwieder anerkennen die Volksabstim⸗ mung n ig i, Standesstimme. Demzufolge haben 141 a Stände die Verfassung angenommen, nämlich: Zürich, Bern, Glarus, Solothurn, Basel, Schaffhausen, Appenzell A. Rh, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau, Tessin, Waadt, Neuen⸗ burg und Genf; Tia, Staͤnde haben die Verfassung abgelehnt, nämlich: Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg,
bezw. zur Beseiti⸗
General de Cissey,
der Wehrkraft der Monarchie nothwendigen
Appenzell J⸗Rh. und Wallis. Am Schlusse heißt es: „Die Bundes versammlung erklart: I) Die durch das Bundes⸗
esetz vom 31. Januar 184 vorgelegte abgeänderte Bundes verfas⸗
ng ist sowohl von der Mehrheit der stimmenden Schweizerbürger Alz von der Mehrheit der Kantone angenommen und es wird dieselbe hiermit feierlich in Kraft erklärt. ) Der Bundesrath wird mit der Veröffentlichung des gegenwärtigen Beschlusses und mit den zur Vollziehung desselben weiteren aßnahmen beauf⸗ tragt.“
— Die Beschwerde, welche Mitte März letzthin wegen Un⸗ tersagung des römisch⸗katholischen Gottesdienstes in einem Pri⸗ vathause von Bewohnern der Gemeinde Delsberg eingereicht worden ist, hat der Bundes rath für erledigt erklaͤrt, nachdem die Regierung von Bern unter Rechtfertigung der dies fälligen Verfügung des Regierungsstatthalters von TDelsberg mit dem Himpels auf die Benutzung dieses Gottesdienstes zur Nährung uͤnd Förderung der Aufregung der Bevölkerung neuerlich mit⸗ getheilt hat, daß seine Verfügung nur einen vorübergehenden Tharakter gehabt habe und auch bereits wieder aufgehoben sei, sowie, bezirke angewiesen seien, von nun an keine Maßnahmen, betr. den kirchlichen Konflikt, namentlich den Privatgottesdienst, zu i ohne die bezüglichen Weisungen der Regierung eingeholt zu haben.
Niederlande. Haag, 20. Mai. In dem großen stãd⸗ tischen Badehause in dem Fischerdorfe Scheveningen fand gestern Abend ein aufs Glänzendste auüsgestattetes offizielles Diner statt, welches der Haager Gemeinderath dem Könige aus Anlaß des 26 jährigen Regierungsju biläumz gab. Das Badehaus war, wie ganz Scheveningen, mit Fahnen, Laubgewinden und Blumen zierlich geschmückt. Der König und die Königin, die Königlichen Prinzen und der Großherzog und die Groß⸗ herzogin von Sachsen⸗Weimar kamen um 56 Uhr vom Haag unter herzlichstem Jubel der Dorfbewohner an. Als Gäste waren ferner eingeladen das diplomatische Corps, alle Minister, die Kommandanten der Garnison und viele andere Notabilitäten der Residenzstadt. Der König brachte bei dem Banket zwei Toaste aus, den ersten „auf das Wohl und die zunehmende Blüthe der Residenzstadt und ihrer Einwohner“ und den zweiten „auf den Großherzog von Sachsen⸗Weimar und dessen Gemahlin, seine herzlich geliebte Schwester“, dabei erinnernd „an die unvergeßliche Treue und Tapferkeit des Herzogs Bernhard von Sachsen⸗Wei⸗ mar und an das Band zwischen den beiden Häusern von Sach⸗ sen und Oranien.“ Um 9 Uhr verließen die Gäste das in einer allgemeinen Illumination strahlende Scheveningen, um nach dem Haag zurückzukehren. —
— Der König empfing heute eine zahlreiche Deputation von Oberbeamten des niederländischen Freimaurer⸗Ordens, an deren Spitze sich dessen National⸗Großmeister, der Prinz Fried⸗ rich der Nederlande, befand. Die Deputation überbrachte dem Könige aus Anlaß . Regierungsjubiläums eine Beglück⸗ wünschungsadresse und eine Denkmünze, welche die niederländi⸗ schen Freimaurer zur Erinnerung an dieses Fest haben prägen lassen. Dem Könige wurden je ein goldenes, silbernes und broncenes Exemplar dieser Münze überreicht und eine gleiche Widmung wurde der Königin und den übrigen Mitgliedern des Königlichen Hauses zu Theil.
— Morgen Vormittag begeben sich der König und die Königin, sowie die übrigen Mitglieder des Königlichen Hauses nach Rotterdam, welches an diesem Tage seine Feier des Krönungsfestes begeht. Rotterdam hat die glanzvollsten Festlich⸗
keiten, einen allegorischen Umzug, eine allgemeine Illumination u. s. w. vorbereitet.
Belgien. Brüssel, 22. Mai. Alexander ist in Begleitung des Königs heute Mittag 121 Uhr hier eingetroffen. Derselbe wurde von den Ministern und den hier accreditirten Gesandten am Bahnhofe empfangen und begab sich alsbald mit dem Könige im offenen Wagen nach dem König⸗ lichen Palais. Auf, dem Wege dahin bildeten die Truppen Überall Spalier, die Militär⸗Musikeorps spielten die russische Nationalhymne und die Bevölkerung bewilllommnete den Hohen Gast des Königs auf das Freundlichste.
Um 14 Uhr hat der Kaiser die Weiterreise angetreten, der König giebt ihm bis Löven das Geleite.
Großbritannien und Iriand. London, 21. Mai. Die Königin verließ gestern in Begleitung der Prinzessin Beatrice und der ältesten beiden Kinder des Prinzen von Wales Windsor und trat die Reise nach Balmoral in den schottischen ö. an, wo sie bis Ende Juni verweilen wird. — Die
achricht, daß die Königin im Herbst St. Petersburg in Er⸗ des Kaisers von Rußlaud.
Paris, 23. Mai. (W. T. B.) Das neue bem „Journal officiel! zufolge nunmehr Dasselbe besteht aus folgenden Mitgliedern: Viceprasident des Ministerkonseils und Friegs⸗Minister, Herzog von Decazes, Minister der auswär⸗ tigen i ,. Fourtou, Minister des Innern, Magne Finanz⸗Minister, Ca il laug Minister der öffentlichen Ar⸗
widerung
Frankreich. Mintsterium ist definitiv konstituirt.
beiten, Grivart Handels⸗Minister, Gum ont Minister des öffent⸗
lichen Unterrichte, Tailhand Justiz⸗Minister, Montagnae
Marine⸗Minister.
Italien. Rom, 19. Mai. Der König hat gestern eine Depufation des botanischen Kongresses empfangen und sich na⸗
mentlich mit dem Präsidenten desselben, dem berühmten englischen
Reisenden Hooker und dem ungarischen Erzbischofe Haynald und dem gelehrten Botaniker Linden angelegentlich unterhalten. = Gestern hielt der vom Volke gewählte Pfarrer von Pa⸗
le hen o seinen feierlichen Einzug und ersten Gofttesdienst.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Mai. Die ihrem Schluß entgegengehende schwedische Reichstag s⸗ session ist dle letzte dieser Wahlperiode und hat die als normal fe tgestellte Dauer ber Versammlungen nur um eine Woche über⸗ schritien. Die Anzahl der durchgeführten wichtigeren Gesetzvor⸗ schläge ist keine geringe, namentlich auf dem Gebiete der ökono⸗ mischen Verhältnisse. In den nächsten Tagen wird man u. A. noch das sogenannte Finanzgutachten! des Staatsausschusses,
welchem zufolge die Staatsausgaben für das Jahr 1875 zu
100 Millionen Kronen veranschlagt worden sind, in Behand⸗ lung nehmen. Derselbe Ausschuß hat einen Vorschlag wegen Fontrahlrung einer Anleihe von 14 Mill. Kr. in Veranlassung der neuen Elsenbahnanlagen eingebracht.
22. Mai. (B. T. B) Der Reichs tag ist n vom Könige geschlossen worden. Die Thronrede geden
daß die Regierungs⸗-Statthalter der latholischen Amts.
(B. T. B) Kaiser
t mit be⸗
sonderer Befriedigung des neuen für
Stande gekommenen Gesetzes
bewilligten Ausgabeerhöhungen für Unterrichtszwecke.
Schweden⸗Norwegen zu über die Handelsschiffahrt und der Bezüglich
des neuen, dem Reichstage zur Kenntnißnahme mitgetheilten
Organisations planes für das
Heer wird bemerkt, daß die damit
verbundenen, auf die Beseitigung der Grundsteuern bezüglichen Vorarbeiten nach Möglichkeit beschleunigt werden sollen.
Amerika. Was hington, 20. Mai. (per Kabel Das Comité der Wege und Mittel hat Herrn Foster zur Einbringung einer Resolution ermächtigt, welche den Sekretär des Schatz⸗ amtes, Herrn Richardfon, den Hülfssekretär Sawyer und den Advokaten Banfield wegen schlaffer und nachlässiger Handhabung des Gesetzes betreffs der Sanbora⸗Kontrakte tadelt. — Herr Fish,
der Staatssekretãr, hat den angenommen werde, um in
Vorschlag gemacht, daß ein Gesetz den Vereinigten Staaten landende
einwandernde Paupers, Vagabonden und Zuchthäusler mit den⸗ selben Schiffen, die sie bringen, zurückzuschicken, und die Kom⸗ pagnien, denen diese Schiffe gehören, mit schweren Geldbußen zu
belegen. — 22. Mai.
(W. T. B) Das Repräsentantenhaus
hat den Gesetzentwurf angenommen, durch den das Territorium Reu⸗Mexiko als selbständiger Staat in die Union auf—⸗
genommen wird.
Die New⸗Jor ker Zeitungen veröffentlichen lange Auszüge aus dem Berichte des Colonels A. B. Steinberger, den die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten nach den Samoa⸗ oder Na⸗ vigations-Inseln gesandt hatte, um die dortigen Verhält-
nisse zu studiren.
A. A. C.). Nach Berichten aus Panama, die bis zum 23. April reichen, ist das Zustandekommen der Konferenz der Präsidenten der fünf central-amerikanischen Staaten aus lokalen Behinderungsursachen sehr zweifelhaft, doch geht die Anficht der Presse des Landes einstimmig dahin, daß nichtsdestoweniger die Herrschaft der Mönche und Nonnen in
Central⸗Amerika vorüber sei.
— Niearagugag ernannte Don
Emilio Bernard zum bevollmächtigten Minister der Republik
zu Washington und Don Sekretũãr. — Costa Riea
Geronimo Perez zum Legations⸗ fährt fort, Eisenbahnen zu bauen,
welche sich für die Berölkerung, Handel und Gewerbe von größtem Nutzen erweisen. Eine Reise von der Provinz nach der dauptstadt San Zose welche vormals einen Tag erforderte, läßt sich nun in wenigen Stunden zurücklegen. Durch die von Offizieren des britischen Schiffes „Petrel! vorgenommenen Untersuchungen des neuaufgefundenen Guanolagers wurden die Berichte der pe⸗
ruanischen Untersuchungs⸗Kommission bestätigt.
Die Masse des
Guanoz wird auf 7,680, 500 Kubikmeter aögeschätzt.
Afrika. Alexandrien, 21. Mai. (W. T. B) Einer von Kairo aus hierher gelangten Anzeige zufolge ist der Khedive bereit, die für die Zest vom 1. Juni bis letzten Oktober d. J. zur Einlöͤsung bestimmten Schuldobligationen mit 12 pCt.
per Jahr zu eskomptiren.
Nr. 21 des Centralblatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt (Carl Heymanns Verlag, Berlin),
hat folgenden Inhalt:
von Ausländern aus dem Reicheg die Ausprägung von Reichsmünzen.
Allgemeine
Verwaltungs sachen: Verweisung ebiete — Münzwelen: Uebersicht über — Eisenbahnwesen: Betriebs⸗
Reglement für die Eisenbahnen Deutschlands. — Heimathwesen: Be⸗ richtigung. — Konsulatwejen: Ernennungen. Personal⸗Veränderun⸗ gen 2c: Beiordnung von Stations⸗Controleuren.
— In Carl Heymanns Verlag in
Berlin ist soeben
erschienen das „Betriebs⸗Reglement für die Eisenbahnen Deutschlands vom 1. Juli 1874 an“, publizirt im „Central⸗
Hatt für das Deutsche Reich“
Mai 1874.
1854 Nr. 21 vom 22.
Jahrg.
Statistische Nachrichten.
Im Nachfolgenden geben wir eine Uebersicht, welche die bis-· herige Entwickelung der deutsch en Rübenzucker⸗FIndusttie in größeren Abschnitten seit Einführung der Rübenzuckersteuer näher
erkennen läßt:
Campagne⸗Zahl der jahr. Fabriken.
184041 145 1841142 135 184243 98 1852553 238 1862,63 247 1872/73 324
Menge
verarbeiteten grünen Rüben. . 4,8293734 Ctr. 5,131,516 , 2475, 7145 , 21,7 17, 096 36,719, 259 63, 63 1,015.
der Menge des Brutto Ertrag gewonnenen der Rüben Rohzuckers. zuckersteuer. 284, 02Ctr. 40,248 Thlr. 3143317 , 8õ. 425 154,734 41,262 1,696,648 2, 171,710 9, 179. 815
2.760, 847 5/251 021 , 17,019, 853
Bie vorstehende Tabelle läßt den glänzenden Aufschwung der Rü⸗ benzucker⸗Inustrie erkennen, welcher auch bei der progressiven Erhöhung der Steuer bis jetzt niemals auf die Dauer zum Stillstand gekommen
ist. Die Zahl
gen, und zeigt schlechter Ernten oder erlitt tend gestiegen;
. der Fabriken wechselnde gewesen, demnächst igt ebenso die
eine ziemlich stetige a n onstiger hemmender Einflüsse eine Unterbrechung
Die Leistungsfähigkeit der einzelnen Fabrikanlagen ist bedeu⸗ während das durchjschnittliche Verarbeitungsquantum
ist zwar anfänglich eine sehr aber von Jahr zu Jahr gestie⸗ Menge der verarbeiteten Rüben welche nur vorübergehend in Folge
jeder Fabrik 1840/41 nur Iz, 566 Ctr. Rüben betrug, berechnete sich
dasselbe
Die Wirkung der Fortschritte, ö letzten Jahrzehnte gemacht, hat, läßt sich
fabrikation im Laufe der
für 1872/73 auf 196.399 Ctr., hat sich also versechsfacht.
welche die Technik der Rübenzucker⸗
aus der fortschreitenden Verminderung des durchschnittlichen Rüben⸗
verbrauchs zur Herstellung
der Campagne 1840/41 waren noch
zucker erforderlich, gegenwärtig
ven 1 Centner s r, erkennen. In
17 Ctr. Ru
en zu 1 Ctr. Roh⸗ aber höchstens 12 Ctr.
Die Beden⸗
zung endlich, weiche die guf die Rübenzuckerproduktion gelegte Steuer während der Zeit ihres Bestehens für die Zollvereinsstaaten und neuer⸗ dings fär den Reichshaushalt erlangt hat, ergiebt sich aus der letzten
Spalte der vorstehenden Tabelle. e Einnahme⸗Erträge ist aber zu berücksichtigen, daß der für 1 Ctr. Rüben betragen het: 1
gewiesenen Steuersatz
Zur besseren Beurtheilung der nach= 40/41 4 Sgr., 1841/42
z 181344 1 Sgr., 1814 45 — 1849/50 14 Sgr., 1850,51 1852/53
3 Sgr., 1853/54 1857ͤs58 6 Sgr,
1865/76 und ferner 8 Sgr.
1868/59 —– 1868/69 71 Sgr.
— Der neunte internationale statistische Kongreß wird, wie die Presse“ mittheilt, definitiv in Pest im Laufe des Jah⸗
res 1875 stattfinden. Seitens
eine Organisirungs⸗
und die nöthigen Vorarbeiten bestellt worden.
Fer ungarischen Regierung ist bereits
Kommisston für den Empfang der Theilnehmer
räses derselben ist
Handels Minister Bartal, Vice ⸗Präses Ministerial Rath Keleti.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Der von Ed. Baldamus heransgegebeng und im vorigen
Jahre im Verlag von J. J.
Weber in Leipzig erschienene Deut
scher Zeitschriften⸗Katalog, systematisch geordaetes Perzeichniß der in Deutschland, Oesterreich, Ungarn und. Der, Schwelz , wissenschaftlichen und unterhaltenden Zeitschriften und Jahrbücher, Abhandlungen und Jahresberichte gelehrter Gesellschaften und wissen⸗ schaftlicher Vereine, Kalender, Ranglisten, Fach Adreß ⸗ und Staats⸗ Handbücher, Ostern 1874 liegt fetzt bereits in einer zweiten Auf⸗ lage (X., 215 S) vor. Diese 8. Auflage führt, anstatt der 2019 Titel der ersten 219. also gerade 200 Titel mehr auf. In der bis- herigen Einrichtung des Katalogs ist übrigens nichts verandert, nur in der Rubrik der Adreßbücher sind die Städte⸗Adreßbücher in Weg⸗ fall gekommen. Die erwähnten 2219 Publikationen vertheilen sich auf 29 Länder mit 221 Städten, wovon allein auf den preußischen Siagt mit 91 Städten So und auf das Königreich Sachsen mit 29 Städten 427 entfallen. Neue Zugaben bilden diesmal die „Posta—⸗ lischen Bestimmungen äber die Versendung von Drucksachen“ und der „Entwurf des Reichs-Preßgesetzes“, wie derselbe seiner Zeit vom Bun⸗ desrath dem Reichsrathe vorgelegt worden ist.
Goslar, 18. Mai. Gestern war der Geheime Regierungs⸗Rath Mittel bach zu Hildesheim in Begleitung des ö Tatter aus Herrenhausen hier anwesend. Es fand von diesen Herren eine Besich⸗
tigung der Umgebung des Kaiserhauses statt, Die Besichti⸗
gung hatte den Zweck, Hrn. Tatter mit den Terrain⸗Verhältnissen be⸗ kannt zu machen, indem derselbe nach Vollendung des Vaues die aus⸗ zuführenden landschaftlichen Anlagen übernommen hat.
München, 20. Mai. Im Münchener Kunstverein ist ein neues Schlachtgemälde von Franz Adam ausgestellt, welches bei Künstlern und Kunstkennern ein besonderes Aufsehen erregt. Das in kolofsaler Größe gehaltene Bild stellt den bekannten Reiterangriff dar, welchen im letzten deutsch-französischen Feldzug von Floing (in der Umgebung von Sedan) aus mehrere französische Kavallerie⸗Regimenter (Chasseurs d'Afrique, Lanciers und . auf die 22. Infanterie⸗ Division der deutschen Armee ausführten, um diese zu durchbrechen und die auf den gegenüberliegenden Höhen aufgestellten deutschen Batterien zu nehmen. — Das Bild jst voll Reichthum, Leben und Fharakteristik und nimmt unter den Gemälden, die Ereignisse des letzten Krieges zum Vorwurf haben, eine hervorragende Stelle ein.
— Das von Heeren und Ukert 1823 gegründete Sammelwerk der, Europãäischen Staatengeschichte! im Verlage von Friedr. Andr Perthes in Gotha umfaßt zwar gegenwärtig bereits 72 Bände, ist aber gleichwohl schon seit längerer Zeit in Stocken ge⸗ rathen. Manche Abtheilungen, wie Dahlmanns Geschichte Däne⸗ marks, Stenzels Geschichte Preußens die nur bis zum Ende des sieben jährigen Krieges reicht, E. A. Schmidts und Wachsmuths Ge⸗ chichte Frankreichs u. A. sind unvollendet, oder, wie Lappenbergs und
autis Geschichte Englands in der darzuftellenden Zeit noch weit zurückgeblieben. Andere bedürfen, seitdem die neuere Zeit einen großen Reichthum an historisch Denkwürdigem gebracht, dringend der Fort führung über den ursprünglich beabfichtigten Abschluß hinaus. Kürz—- lich hat sich daher Professor Dr. W. v. Giesebrecht in München auf Äntrag der Verlagsbuchhandlung bereit finden lassen, den Ge⸗ fammtplan des großen Werkes einer Revision zu unterziehen, ihn zu vervollftändigen und zu erweitern und auf diese Weise wieder neues Leben in das Unternehmen zu bringen. Stenzels preußische Geschichte wird jetzt von Dr. E. Reimann bis zur Gegenwart fortgeführt wer= den. Fuͤr Schmidts und Wach- muths Geschichte Frankreichs, für Pfisters und Bülaus Geschichte Deutschlands, Leos Geschichte Ita= fsens sind die Fortsetzer ernannt oder ausersehen. Erscheinen wird demnächst der 5. Band der Geschichte Schwedenz von F. F. Carlsson in Stockholm und der 4. Band der Geschichte Polens von Professor Caro in Breslau.
Rom, 19. Mai. Am 16. Mai wurde unter starker Betheiligung von Gelehrten und Zuschauern in Florenz der. botanische Kon⸗ greß eröffnet. Der Marchese Ridolfi führte den Vorsitz und der Pro⸗ fessor Cefare d' Ancona verlas die Eröffnungsrede. Nachdem die frem⸗ ben Vice⸗Präsidenten auf Einladung des Vorsitzenden auf ihren Sitzen Platz gensmmen hatten ernannten sie den durch seine Reisen und Ent⸗ deckungen berũhmten Prãsidenten des Londoner Vereins für Gartenbau, Dr. Hooker, zum Präsidenten des Kongresses. Dieser nahm unter lautem Beifall der Versammlung auf dem Präsidentenstuhl Platz und gab das Wort dem Bärgermeister von Florenz, Com. Peruzzi, welcher die Versammlung im Namen der Stadt herzlich willkommen hieß und unter Anderem erwähnte, wie Florenz und seine Akademie del Cimente den alten Ruhm Italiens auf dem Felde der Literatur und Wissenschaft unge⸗ schwächt aufrecht erhielt u. . w. Rachdem Hr. Peruzzi unter be⸗ geistertem Beifall der Versammlung gesprochen, begann der Kongreß
feine Arbeiten.
Stockholm, 19. Mai. Vor einigen Tagen ist der Reichs⸗ Archlvarlus J. J. Nordström verstorben. Derselbe war in Abo im Jahre Löoz geboren, wurde 1818 daselbst Student und 1834 Professor an der finnischen Nniversität, verließ aber diese Stellung im Fahre 1846, um den von ihm bis zu seinem Tode bekleideten Posten als Reichs Archivarius in Schweden zu übernehmen. Er war Mit⸗ glied der Ersten Kammer des Reichs ages und nahm als gewandter Redner wesentlichen Theil an den Gesetzgebungsarbeiten. Der Ver storbene war Mitglied mehrerer Gelehrten⸗Gesellschaften.
— Wie die N. Berl. Musiker⸗Zig.“ mittheilt, ist das Original- Manuskrspt der Suverlure zu Webers Oberon in der Kaiser⸗ sichen Bibliothek zu St. Petersburg wieder aufgefunden worden.
Ueber den Kometen Coggia veroffentlicht die Kaiserlich Königliche Sternwarte zu Wien in der W. Ztg.“ unterm 21. d. M. Folgendes: Der von e. Coggia am 17. v. M. in Marseille ent⸗ hecke Komet, dessen erste Beobachtungen in der Wiener Zeitung“ vom 24. v. M. besprochen wurden, verspricht in einigen Wochen auch für weitere Kreise eine interessante Erscheinung zu werden. Die Bahn⸗ bestimmung dieses Himmel körpers unterliegt zwar großen Schwie⸗ rigkeiten wegen außerordentlich geringer geozentrlscher Be⸗ wegung (der Komet würde heute noch in dem Gesichtsfelde eines Fern⸗ robresh zu sehen fein, das man am Tage der Entdeckung nach dem SBrte deffelben unter den Gestirnen gerichtet hätte), überdies ist eine Vorausfage der äuß ren Gestaltung dieser ungemein veränderlichen und durchaus individuellen Himmelskörper immer sehr mißlich; indessen läßt sich nach Rechnungen, die Herr, Assistent Pr. Holetschek in Wien und Herr Observator Duner in Lund durchgeführt haben, bereits jetzt und bevor noch weitere Beob⸗ achtungen definitive Elemente abzuleiten gestatten, mit Bestimmtheit sagen, daß der Komet der gegenwärtig im Fernrohre einen Lichtschweif bon etwa 15 Bogenminuten zeigt, um die Mitte Juli in der Nähe des großen Bären auch dem freien Auge um so mehr auffallen wird, als er, wie aus der eben angegebenen Himmelsgegend folgt, die ganze Nacht über unserem 8 . steht und am 13. Juli Neu ˖ mond, also auch von dieser Seite keine Schmaͤlerung der Erscheinung zu besorgen ist.
Landwirthschaft.
Der „Staatsanz. für Württemberg; schreibt: Um den außer⸗ ordenflichen Schaden, welchen die Maifröste in den Rebgeläͤn⸗ den verarsacht haben, e , auszugleichen, schlug der hiesige Gartenbauverein in seiner letzten Sitznng nach eingehender Diskussion vor, den Rebbesitzern öffentlich anzurathen, in den Weinbergen Zutter⸗ Küchen ⸗ und Handels gewächse anzupflanzen. also namentlich Dickrüben, Weißrüben, Kartoffeln, Steckbohnen, Kohlarten, Sommerraps, Lein dotter, Zuckerrüben.
London, 21. Mai. Der Rath der Königlichen Gartenbau= Gesellschaft hat der toskanischen Gartenbau⸗Gesellschaft den Vorschlag gemacht, in 1876 in Lon don eine internationale Ausstellung pon Gartenerzeugnissen abzuhalten.
Rom, 19. Mai. (It. R) Die im Ministerium für Handel, Gewerbe und Ackerbau einlaufen den Berichte bestätigen von Neuem,