Gewerbe und Gandel.
Das 5. Heft 1874 der „Zeitschrift für Kapital und Renke“, monatliche Uebersicht des staatlichen und privaten Finanz weseng, begründet von A. Moser, fortgesetzt von Freiherr von Danckelman (Berlin, Weidmaensche Buchhandlung), hat folgenden Inhalt: Ueber Kapitalanlage und Vermögengverwaltung. (Fort⸗ setzung Dritter Artikel: Die Darlehen gegen Handschrift und gegen nterhfand. Erster Abschnitt: Die Darlehen gegen Schuldscheine und Solawechsel mit oder ohne Bürgschaft. — Welchen Werth hat eine Lebengversicherungs Police als Pfandunterlage? (Von Dr. Gallus). — Allgemeine Uebersichten (Fortsetzung): Verzeichniß der bis Ende des Jahres 1873 gezogenen Serien der bekanntesten Lotto⸗Anlehen und Prämien. Pfandbriefe. Verzeichniß der bis Ende des Jahres 1573 ge⸗ zogenen Serien derjenigen Effekten, deren Tilgung Serienweis erfolgt. = Reminiscenzen aus dem Jahre 1873: Die Börsenkrisen in 1873. Die Coursbewegungen in 1873. Die Bedürknisse des Staats -⸗Gesell⸗ schafts. und Kommunal -Kredits in 1573. Die finanzielle und volks- wirthschaftliche Lage der Hauptstaaten. Allgemeine Rundschau auf das Jahr 1873. Das Bankwesen und die Lage der Industrie und des Realkredits in 1873. Daß Eisenbahnwesen in 183. Schluß⸗ bemerkung. — 6 betreffend die Ausgabe von Reichs⸗Kassenscheinen. — Zinsentabellen für den Effektenhandel (Fortsetzung). — Auszüge aus den im Jahre 1874 veröffentlichten Geschäftsberichten von Aklien⸗ gesellschaften (Fortsetzung). — Literatur.
— Die „Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volks⸗ wirthschaft, Organ des Dberschlefischen berg ⸗ und büttenmännischen Vereins“, redigirt von Dr. Ad. rg ech Beuthen O.-S., enthält in Nr. 21, vom 28. Mai cr.: Bericht über die Versammlung der Oberschlesischen Kohlengruben⸗-Repräsen= tanten behufs Besprechung gemeinsamer Angelegenheiten. — Literatur. — Stimmen über Oberschlesiens Eisen II.
— In der am 30. Mai c, abgehaltenen ersten ordentlichen Ge⸗ neralversummlung der ‚„Deutschen Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ Versicherungs⸗Genossenschaft in Leipzig“ wurden der Geschäftsbericht des Vorstandes, sowie der Rechnungsabschluß und die Bilanz pro 1873 (s. im Inseratentheil der heutigen Nr.) ge= nehmigt und der Verwaltung nach Änhörung des Berichtes der Re—⸗ visionzs⸗Kommission Decharge ertheilt. Ferner wurde die Wahl der Repisions⸗Kommission pro 1874 vollzogen. :
Der Geschäftsbericht konstatirt, daß die Genossenschaft, welche unterm 4. Dezember 1872 als Zweig-Institut der ‚Allge⸗ meinen Unfall-Versicherungs⸗Bank in Leipzig“ ins Leben gerufen wurde, behufs Versicherung 1) gegen diejenigen körper lichen Ünfälle des Personals, wofür den Arbeitgebern eine gesetzliche Haftpflicht nicht obliegt; 23 gegen Invalidität aus inneren Krank⸗ heiten und Gebrechen oder Altersschwäche, sich der lebhaften Sympa—⸗ thien der Industriellen zu erfreuen hat. Zunächst ist nur die Unfall⸗ branche (6. Ba. —= D. der Statuten) im Betriebe, bei welcher bis zum Schlusse des Jahres 1873 52,053 Personen in 582 Etablissements versichert waren. Die Versicherungssumme belief sich auf 38,355, 992 Thaler, die Jahresprämie auf 60,595 Thlr. 21 Gr. und die natürliche Prämie pro 1873 auf 30772 Thlr. 18 Gr. Nach Abzug der sämmtlichen Ausgaben für Schäden und Ver— waltungskosten verbleibt ein reiner Ueberschuß von 20 Prozent der Brutto⸗ Prämien; Einnahme, welche dein Dividenden-Konto der Mitglieder gutgeschrieben ist. .
Die Invaliditätsbranche (5. 24. der Statuten) wird demnächst ebenfalls inz Leben treten, nachdem die im 5. 3 der Statuten festge⸗ setzte Minimalzahl von 50, 000 Personen bereits nahezu angemeldet worden ist.
— Die Allgemeine Unfall ⸗Versicherungs-⸗Bank in Leipzig hielt am 30. Mai er, ihre zweite ordentliche Generalver—= sammlung ab. Es waren in derselben vertreten 597 Etablissements mit 77,928 versicherten Personen und 1175 Stimmen. ad der Tagesordnung wurde auf Verlesung des Geschäftsberichtes des Vor— standes, welcher sich bereits gedruckt in den Händen sämmtlicher Mit- glieder befand, verzichtet. ad 2. Die Jahresrechnung und Bi⸗ lanz pro 13573 (s. im Inseratentheil der heutigen Nr.) wurden ge⸗ nehmigt und nach Anhörung des Berichtes der Revisions⸗Kommission, Aufsichtsrathe und Vorstande Decharge ertheilt., ad 3. Die Seitens des Aufsichtsrathes cooptirten Aufhsichtsrathsmitglieder I Hr. Hermann Friedrich Giesecke, in Firma Giesecke 8 Devrient in Leipzig, und 2) Hr. Louis Haniel in Düsselderf wurden von der Generalversammlung bestätigt. ad 4. Die in Gemäßheit des §. 56 der Statuten gusgeloosten Aufsichtsrathsmitglieder: die Herren Gene⸗ ral⸗Direktor Baron Rühle von Lilienstern in Cainsdorf bei Zwickau und Döcar Baron von Wobeser in Gera, wurden sofort wiedergewählt. ad 5. Nach der Wahl der Revisions⸗Kommission pro 1874 kam ad 6 der Antrag eines Bankmitgliedes auf Abänderung des §. 29 der Statuten zur Berathung. Dleser Antrag wurde von dem Herrn An⸗ tragfteller 3. Zr. zurückgezogen, unter dem Vorbehalte, ihn bei einen demnächstigen Statutenänderung wiederum einzubringen, .
Aus dem Geschäftsbericht ist noch hervorzuheben, daß die Mitgliederzahl am Schlusse des Jahres 1873 sich auf 5713 Etablisse⸗
ments mit 361,57 ver , m, bezifferte. Während ihres jeh en Bestehens hat die Bank für 2796 haftpflichtige Unfälle die Summe von 235,424 Thlr. 5 Sgr. 4 Pf. ausbezahlt.
Die Reservefon ds beliefen sich ultimo Dezember 1873 zusam- men auf 193,698 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf.
— Der Exporthandel Großbritanniens und Irlands während des erstens Quartals laufenden Jahreg repräsentirt einen Werth von 57 8062, 084 Lstr., gegen 62,376,366 Lstr, in der Parallel- Periode des Vorjahres, d. i. eine Abnahme von 71 Prozent. Was den Crport nach den englischen Kolonien in diesem Jahre betrifft, so ist die Zunahme desselben am größten in Bezug auf Indien, Austra⸗ lien, Hongkong und die Straits-Niederlassungen, während die beiden bedeutendften Kunden Englands im Auelande, die Vereinigten Staa⸗ ten und Deutschland, 2. 600,000 Lstr. resp. 1,270 000 Lstr. weniger erhalten haben. Der Export nach Deutschland im letzten Quartal betrug 6,44 324 Lstr. Aegyten sowie mehrere südamerikanische Staa⸗ ten zeigen ebenfalls eine beträchtliche Abnahme im Export, während die einzigen Fälle, in denen der Zuwachs wesentlich ist, Brasilien, Dänemark und Schweden sind.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Nr. 43 der „Zeitung des Vereins Deutscher Cisenbahn⸗ Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Eröffnung der Bayerischen Staats- bahnstrecken Holzkirchen⸗Tölz und Ingolstadt⸗Regensburg, sowie der Württembergischen Staatsbahnstrecken Horb⸗ Nagold und Calw Brötzingen. Hessische Ludwigs Eisenbahn, Geschäftsbericht pro 1873. Zur Vereinfachung des Personenbillet⸗Apparats. Verein Deutscher Eisenbahn Verwaltungen: Aufnahme der Saalbahn und der Cottbus⸗ Großenhainer Eisenbahn; Termin zur Einführung des Deutschen Eisenbahn⸗Betriebs Reglements. Bahneröffnungen. Berliner Briefe. Berliner Nordeisenbahn. Hannoversche Staatsbahn (Personenwagen mit Schlafeinrichtung). Braunschweigische Eisenbahnen (Geschäfts bericht pro 1872). Bayerische Ostbahnen (Geschäftehericht pro 1373). Oesterreichisch⸗Ungarische Korrespondenz, Desterreichische Staatsbahn (Station Porican eröffnet). Kajserin Elisabethbahn, Direktions ⸗Ab⸗ theilungen. Bayerische Staatsbahnen. Personalnachrichten. Ausland: Luxemburgische Prinz Heinrich⸗Bahn (Echternach⸗Wasserbillig eröffnet). Schweizerische Nordostbahn (Aarau⸗Wohlen eröffnet). Rumänische Eisenbahnen (Jassy Ungheny eröffnet). Dänemark, konzessionirte Linien. Französische Sädbahn (Aus dem Geschäftsberichte pro 18737). Ruß = land (Stationen der Strecken Snamenka Nicolajew und Radziwi⸗ lischki⸗ Kalkuhnen). Sardinische Bahnen. Indien. Marktbericht. Nachträge zu den Offiziellen Mittheilungen über Einnahmen bis ult. März 1874. Eisenbahn⸗Kalender. Offizielle Bekanntmachungen, be⸗ treffend Bahneröffnungen, Dividenden, neue Fahrpläne, Tarifänderun—⸗ gen, Submissionen. Stellenvakanzen. Privat ⸗Anzeigen.
— Die Eisenbahn zwischen Hattingen (Regierungsbezirk Arnsberg) und Herdecke ist am 1. d. M. eröffnet worden.
Paris, 2. Juni. (W. T. B.) Heute hat die Generalver⸗ sammlung der Aktionäre der Suezkanal-⸗Gesellschaft stattgefunden Pom Verwaltungsraihe wurde der, Geschäftsbericht äber das verflossene Geschäftsjahr erstattet und darin beantragt, die sieben noch nicht eingelösten Coupons, einschließlich des demnächst fällig werdenden Coupons, im Gesammtbetrage von 35 Millionen Franken, zu kapitalisiren und dafür 409,000 Obligationen, auf je sS5 Frs. lautend, mit 5 Prozent verzinslich und binnen 40 Jahren rũckzahlbar, H Der Bericht konstatirt ferner, daß die Ge—⸗ sellschaft alle Arbeiten für die Ausbesserung und Erweiterung des Kanals eingestellt hat, und weist auf den Konflikt mit der Pforte hin, für den die durch den englischen Gesandten beeinflußte türkische Regierung allein verantwortlich sei. Herr von Lesseps habe nur der Gewalt nachgegeben und bitte die Gesellschaft, ihm die nöthigen Voll⸗ machten zur Wahrung ihrer Rechte zu ertheilen. — Die Versamm⸗ lung eignete sich die Ausführungen des Berichts an und beschloß, dem Vorsitzenden und dem Verwaltungsrathe der Gesellschaft die umfas— sendsten Vollmachten zu ertheilen, um ihre Gerechtsame gerichtlich geltend zu machen.
Königliche Schau spiele.
Donnerstag, 4. Juni. Opernhaus. (136. Vorstellung.) Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Abtheilungen von Schiller. Ouvertüre und die zur Handlung gehörige Musik von B. A. Weber. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Freitag, 5. Juni. Opernhaus. (ö 37. Vorstellung,) Die Zauberflöte. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Mozart. Pamina: Frl. Kindermann, vom Theater in Zürich als Gast. Königin der Nacht: Frl. Lehmann. Sarastro: Hr. Fricke.
Tamino: Hr. Schott. Papageno: Hr. Schmidt. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern⸗ haus⸗, wie zu den Schauspielhaus⸗Vorstellungen) in den Brief⸗ lasten des Opernhauses, welcher sich am Anbau desselben, gegen⸗ über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen. .
Dieser Briefkasten ist täglich für die Vorstellungen des fol⸗ genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Meldungen um Theater⸗Billets im Bureau der General⸗ Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegan⸗ gen angesehen und finden keine Beantwortung.
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspekloren Schewe (Opernhaus) und Hof f⸗
mei ster (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden.
Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. , Winter bühne. ;
Donnerstag. Gesammtgastspiel des Herzoglich Mei⸗ nin genschen Hoftheaters: Julius Cäsar. Trauerspiel in 5 Akten von Shakespeare.
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FTelegreapkhäsenhe Wittek aua ear i mne.
Allgemeine Hümnnols- ansicht.
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P. L. I. M. E. . A. Nina.
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halb heiter. halb heiter. heiter.
hoiter.
heiter.
wenig bewölkt.
s., schw. S80O., schw. W., schw. Windstille. NVW., schw. W., stille. W.. stark. bewölkt. O NO., mäss. bewölkt. S W., schw. —1 SVW. , schw. — N., 8. stark. bedeckt. Windstille. strübe. S O., schw. bedeckt. S8O., s. schw. wolkig.
— heiter. S0. , schw. bewölkt. 80. z. O. Schw. schön. SO ., schw. trübe, S8W., mäss. heiter. ) WS VW., mäss, heiter. SS., schw. heiter. S8W., stille. bewölkt. SW., schw. heiter. 8 W., s. schw. — b 8 W., schy. gan hetter.) e, mässig. tri bers) 80., schr, Kkeiter, W., mäss. ganz heiter. s) SO ., schw. heiter. O., schwach. schön. S8 W., schw. heiter. NW., stille. sehr heiter. ) W.. s. schw. heiter. NW., schw. gestern neblig. 8W., sohn. bedeckt. N., sch. bewölkt. NO., 3. schw. heiter. VW., schwach. bedeckt. NVwW., schw. 8., 8. schw.
Haparanda . 338,3 Christiansd. 336, 3 Hernösand 338.9 Helsingfors. 339,2 Petersburg. 338,7 Stockholm 338, 8 Skudesnäs . 337. 338,
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heiter. bewölkt.
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Gestern Nachm. SSM. mässig. ) Strom 8. Gest. Naechm. N. schwach. Strom N.; ) Gest. Nachmittag Gewitter. I Gest. Nschm. 3 Uhr Gewitter und Regen, Abends Regen. 59) Gestem Ge- witter. 3) Gestern Gewitter. ) Gestern Vormittags Regen, Abends Gewitter.
Königliches Schauspielhaus.
Am Sonntag kam neu einstudirt Shakespeare's Hamlet im Königlichen Schauspielhause wieder zur Darstellung. Der neuen Einrichtung war die Bear⸗ beitung Oechelhäusers zu Grunde gelegt, der auch dieses Drama mit möglichster Schonung der Shakespeare'schen Dichtung der modernen Bühne anzupassen gewußt hat. Daß er die Figur des Fortinbras geopfert, ist dem Bearbeiter zwar sehr verdacht worden, da allerdings ein versöhnender Abschluß durch sein Er⸗ scheinen gewonnen wird; indessen ist doch auch wiederum nicht zu verkennen, daß damit ein Dualismus entsteht, indem sich das Inter⸗ esse resignirt von dem furchtbaren Schicksal des Helden ab⸗ und froh dem gluͤcklichen Thronerben und Eroberer zuwendet. Daß der Schluß in der Form, wie wir ihn von dem Dichter überkommen
aben, nicht recht befriedigt hat, dafür sprechen übrigens auch die öchst gewagten Aenderungsversuche, welche sogar vor der . Entstellung der Dichtung nicht zurückschreckten und den
amlet selbst, nachdem er den Vater gerächt, den dänischen hron besteigen ließen. Dechelhäuser stellt si i e welche die tragische Grundstimmung des Stücks, bis zum Schluß ungestört erhalten wünschen. Auch dürfte, da einmal unsere ganzen modernen Theater⸗ verhältnisse Kürzungen zur Nothwendigkeit machen, jedem Unbe⸗ fangenen gerade der Fortinbras und die letzten Scenen seines Auftretens entbehrlicher, als manches Andere erscheinen. Daß andererseits Kürzungen nicht ohne Aenderungen des Dialogs möglich sind, liegt auf der Hand. Indessen wird man dem Bearbeiter das Zeugniß der Pietät gegen den Dichter kaum ver⸗ hen dürfen. Dem viel erörterten . Scenenwechsel ist urch zweckmäßige Zusammenziehung möglichst abgeholfen.
Was die Darstellung betrifft, so betonte Hr. Berndal im Anschluß an Dessoir in seiner gn des Hamlet mehr den tiefsinnigen Grübler als den ritterlichen Prinzen und führte die
stei eben auf die Seite derjenigen,
i Rolle in dieser Farbengebung mit Konsequenz und unter dem reichen Beifall des Auditoriums durch. Die vortreffliche Leistung des Hrn. Döring als Polonius ist seit Jahren bekannt und inreichend gewürdigt worden. Neu waren Hr. Marx als König laudius, Frl. Stollberg als Königin Gertrud und Frl. Meyer als Ophelia, Hr. Ludwig als Laertes, Hr. Goritz als Horatio und Hr. Kahle als Schauspieler, die nach Kräften zu dem Er⸗ folge des Abends beitrugen. Die Tragödie war bei größtentheils neuer stylvoller Aus⸗ stattung vom Direktor Hein mit Sorgfalt in Scene gesetzt.
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neuen Dekorationen, besonders die Terrasse des Schlosses bei effektvoller Mondbeleuchtung, der Kirchhof ꝛc. sind von dem König⸗ lichen Dekorationsmaler Lechner ausgeführt.
Verein sür ö und Alterthums⸗ unde.
In der letzten Versammlung des Vereins hielt das Vereinsmitglied ö. Rochs einen geschichtlich'to pographischen Vortrag über Erfurt in Wehr und Waffen“. Nachdem der Redner die Gründe ausein⸗ andergesetzt hatte, welche die gegenwärtige Entfestigung unserer Stadt nothwendig machten, wenn man nicht alle umliegenden Höhen mit grohen Kosten in die Befestigung hereinziehen wollte, während im Mittelalter das Faustrecht und die ö die Bewohner aller Städte nöthigte, sie durch eine Mauer gegen den Angriff fehdelustiger Reiterschaaren zu sichern, gedachte er des, Verhältnisses ber Städt Erfurt zum erzbischöflichen Stuhl von Mainz, welcher seine Beamten einsetzte, bis um 1255 ein Rath aus den Sladtbürgern (burgenses) . etzt wurde. Hierauf gab der Vortragende eine Uebersicht der Heschichte der ,, der Stadt durch eine bloße Mauer unter Erzbischof Wilhelm, Kaiser Ottos II. natürlichem Sohne, um 954 und ihrer Betheiligung an den Kriegshändeln in Thüringen, bis sich die Nothwendigkeit einer Zwingerbefestigung (durch 2 von einander ca. 100 Fuß abstehende Mauern) geltend machte und diese um 1164 a, . . ö
e zweite Periode reicht von 1164, der Anlegung dieser doppelten Umfassungsmauer (Zwinger), bis zur Anlage der 1 Enceinte. Der Redner gab eine kurze Uebersicht der Nachrichten, welche ung aus jenen beiden ersten Perioden, sowohl über die Bewaffnung und die bewaffnete Macht der Stadt, als über die kriegerischen ,. in dieser Zeit, erhalten sind, bei welchen namentlich der Kampf mit Friedrich dem Gebissenen 1309 =15 und der Grafenkrieg die Herein- 6 der Vorstädte in die Befestigung nothwendig erscheinen ließ
Die dritte Periode umfaßt die Zeit der höchsten Macht und Gel⸗ 6 der Stadt von 1340-1618, welche mit der Hereinziehung der gefährdeten Porstädte in eine die eben erwähnte äußere Befestigung (Thore mit Landwehr) heginnt, ernstlicher 1375 betriehen und durch eine neue Steuer, das Wallgeld, beschleunigt; allmählich werden diese Thore, vor denen 1443 gemauerte, in runde Thürme endigende Ron⸗ dels gebaut werden, durch lange Walllinien mit ,,. Thüůrmen unter sich verbunden, im Brühl ein 76 Ellen ee. hurm zur Be⸗ herrschung des Cyriaxberges erbaut und von demselben gegen Süden ein neuer Stadtgraben bis zur Gera, gegen Norden der Juliusgraben, nach dem Petersberge zu, angelegt. Nach 1479 wird das Cyriax— kloster in die Stadt verlegt und die Burg angefangen, aber wegen
Die ung ün stiger Verhältnisse unterbrochen und erst jö35 dag Mauerwerk,
1603 der Oberbau vollendet; 1606 werden die inzwischen verbreiterten und erhöhten Wälle wieder ausgebessert. ;
Nachdem der Redner der ersten Anwendung von Schießpulver durch Erfurter seit 1362 und ihrer berühmtesten Geschütze gedacht, neben denen aher noch immer Pfeile massenhaft verschossen wurden, und eine Uebersicht der Truppenzahl und der Betheiligung der Stadt an Kriegshändeln von 1340 —– 1567 gegeben hatte, (Theilnahme am Kriege gegen Braunschweig 1361. Belagerung durch Carl IV., Achts⸗ erklärung 1396, Hussitenkriege, Vertrag mit Sachsen, Zug zur Ver— theidigung von Neuß 1471, innere Unruhen 14838 —– 1515, Friede mit Sachsen 1516, Einfluß der Reformation auf Erfurts günstigere Fi= nanzlage, Aussöhnung mit Mainz Grumbachische Händel 1566) ging er zu den Schicksalen und weiteren Befestigungen der Stadt im 30 jährigen Kriege über, besonders durch die zwei⸗ malige längere Okkupation durch die Schweden (Katze, später Todtenkopf 1628, Erdbrustwehren vor den Thoren, Schutzihurm⸗ schleuße u. A. große Schanze s. 83. Hornwerk 1631, 5 1634, Daher td er Schanze 1637, Schwedenhastion 1641) schilderte dann, die Zwistigkeiten, welche nach dem Westfälischen Frieden zum Streit mit Mainz, zur Belagerung der Stadt mit Hülfe französischer Truppen, unter Praßel, und endlich zur Unterwerfung unter Malnz (Reduktion) 1664 führten, worauf der Petersberg zur Citadelle ge macht und fortan durch ein österreichisches Bataillon besetzt gehalten wurde, während 500 Mann kurmainzische Truppen die Stadt esetzt hielten, die sich aber bei der Annäherung eines Feindes, welche die Alarmgeschütze des Petersberges verkündigten, auf die Citadelle zurück= eden Der siebenjährige Krieg brachte nur kürzere Besetzungen durch
ie Reichs- und preußischen Truppen 1757 und 17539. Hierauf be— sprach der Redner die Veränderungen unter der segensreschen Regie⸗ rung des Statthalters Carl von Dalberg 1773 — 1802. (Oeffnung des vermauerten. Pförtchens, gedeckter Weg um den HPeters⸗ berg, Kavalier auf der Cyriaxburg, Bau der hohen Batterie) und nach der preußischen Besitznahme (Herstellung der en e l und Armirung) die Schicksale unter französischer Herrschaft (ongreß 1808, Verstärkung der Werke 1809 und 1813, Urtheil Napoleons über die Festungswerke und die Möglichkeit eines Widerstandes die Belage⸗ rung durch Preußen, Uebergabe der Stadt bis zur Demarkations⸗ linie 6. Januar, Waffenstillstand 18. Februar, endlich Friedensprokla⸗ mation IJ. April 1814. Schließlich legte der Redner noch die Grund idee der preußischen Befestigungsarbeiten seit 1814, die dadurch be⸗ dingt en wesentlichen Veränderungen, Erweiterungen und Neubauten bis 1866 und die Hauptbestimmungen über den Plan der Ent— festigung dar. .
Redaktion und Rendantur: Sch wie ger. ⸗ Berlin: Verlag der Expedition (KesselJ. Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen ˖ und Handelgregister ⸗ Beilage Nr. 89.)
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 128.
Berlin, Mittwoch, den 3. Juni
Inseraten⸗ Expedition des Neutschen Reichs Anzrigt ra
und Königlich Prrußischen Ktaatz-Anzeigers:
Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
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1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. 2. Konkurse, Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. derzl. X 8. Verkaufe, Vervachtungen, Submissionen ꝛe.
Gteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief wider den wegen betrüglichen Ban⸗ kerutts gerichtlich verfolgten Kaufmann C. A. Thilo von hier mit Ersuchen um Festnahme nnd Nachricht anher. Cassel, am 30. Mai 1874. Der Staats- anwalt Wilhelmi.
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W entliche Vorladung. Der Freiherr Al⸗ brecht v. Nagel ⸗Ittingen, welcher sich vorüber⸗ gehend zu Thüle (Imts Salzkotten bei Paderborn) aufgehalten hat, dessen Domicil und gegenwärtiger Aufenthaltsort aber mit Zuversicht nicht zu ermitteln waren, 44 Jahre alt, ist unterm 14. Februar er. an⸗ geklagt, am 26. Oktober 1873 den Deutschen Kaiser und 5 Landesherrn beleidigt zu haben, und des halb mittelst Kollegial⸗Beschlusses vom 20. Februar er. auf Grund des §. 95 des Strafgesetzbuchs in den Anklagestand versetzt. Zur Hauptverhandlung ist ein Termin auf den 14. Juli er, Morgens 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an der Gerichtsstelle zu Wiedenbrück angesetzt, zu welchem der genannte Angeklagte mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu sei⸗ ner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Ter—⸗ mine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei⸗ geschafft werden können. Erscheint der Angeklagte in dem Termine nicht, so wird dem weiteren Beschlusse des unterzeichneten Gerichts vom 14 April cr. ent⸗ sprechend auf Grund des Artikels 35 des Gesetzes vom 3. Mai 1857 mit der Untersuchung und Ent⸗ scheidung in contnmaciam verfahren.
Rheda, in Westfalen, den 15. April 1874. Die Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Wiedenbrück ⸗Rheda.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
2229) Bekanuntmachuug.
In dem Konkurse über das Vermögen des Kanf⸗ manns Marcus Frey zu Köpenick haben die nach⸗ stehenden Gläubiger: die Kassenverwaltung des Königlichen Stadtgerichts hierselbst eine Kostenfor⸗ derung von 11 Thlr. 20 Sgr. mit dem Vorrecht aus §. 78 Nr. 3 der Konkurz⸗Ordnung, die Handlung S. Loewenthal K Co. hierselbst eine Waarenforde⸗ rung von 36 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., die Handlung Perelis C Pollak zu Prag eine Waarenforderung von o62 Thlr. nach Ablauf der zweiten Anmeldungsfrist angemeldet.
Die Prüfung dieser Forderungen soll in dem auf den 8. Juni 1874, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar zur Prüfung der innerhalb der zweiten Anmeldungsfrist angemeldeten For⸗ derungen in unserem Gerichtoͤlokale, ö 26, Zimmer Nr. 12 anberaumten Termine erfolgen, wovon die Gläubiger, welche ihre Forderungen ange⸗
meldet haben, in Kenntniß gesetzt werden.
Berlin, den 28. Mai 1814.
Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses.
233! Konkurs⸗Eröffnung Ueber das Vermögen des Fabrikbesitzers Frido⸗ lin Rudel in Firma . Angele zu Brandenburg ist am 2. Juni 1874, Mittags 12 Uhr, der kauf⸗ männische Konkurs eröffnet und der Tag der Zah— lungseinstellung auf den 27. März 1874 festgesetzt. um einstweiligen Verwalter der Masse ist der Stadtrath Brexendorff, hierselbst wohnhaft, bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufge⸗ fordert, in dem auf . den 11. Juni 1874, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslotal, Terminszimmer Nr. 46, vor dein Kommissar, Herrn Kreiggerichts Rath Wessel anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vor⸗ schläge über die Beibehaltung e. Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Ver- walters event. eines einstweiligen Verwaltungsraths abzugeben. ; len, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen im Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschul⸗ den, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verab⸗ folgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstãnde bis zum 4. Juli 1874 einschliestlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige u machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen echte, ebendahin zur Konkursmgsse abzuliefern. i, ,, . und andere mit denselben gleichberech⸗ gte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken nur An⸗ zeige zu machen. . Ful ki werden alle Diejenigen, welche an die Masse ö als Konkursgaläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem da⸗ für verlangten Vorrecht bis zum 4. Juli 1874 . lich bei uns schriftlich oder zum Protokoll anzu⸗ melden und demnächst zur Prüfung der sämmt⸗ lichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Ke nir g en am 29. Zuli 1874. Vormittags 10 Uhr. in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 46, vor dem genannten Kommissar zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeigneten⸗
2. Verlgofung, Amortisatton, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.
187M.
* O effentli ch 2 * Anz eig er * . nserate nimmt an die autorisirte . Expedition .
ö , Fabriten u. Großhandel. n, , , . e,
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J. ö n. Nürnberg, Ktraßburg, zürich und Ktuttgart.
8. Familien Nachrichten. * 9. Central- Handels -Kegifter — Erscheint in sepa⸗
falls mit der Veihandlung über den Akkord verfah⸗ vag gr ist ag eine zoeltz et n zm ugleich ist noch eine zweite Frist zur Anmeldung bis zum 19. September 1874 einschließlich festgesetzt, und zur n aller innerhalb derselben nach Ablauf der ersten Frlst angemeldelen Forderun⸗ gen ein Termin auf den 16. Oktober 1874, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 46, vor dem genannten Kommissar anberaumt. Zum Erscheinen in diesem Termine werden die sämmt⸗ lichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Forderun⸗ gen innerhalb einer der Fristen anmelden werden. Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. Jeder Gläubiger, welcher, nicht in unserem Gerichtsbezirke wohnt, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtig⸗ ten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denfenigen,
welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die
Justiz⸗Räthe Kuhlmeyer und Kluge, und die Rechts⸗ anwalte Sprengel und Oberbeck zu Sachwaltern vorgeschlagen. Brandenburg, den 2. Juni 1874. Königliches Kreisgericht. Abtheilung JI.
Oeffentliche Vorladung.
Die Handlung Louis Wygodzinstzs Nachfolger zu Hirschberg i. Schl. hat unterm 26. Februar er. gegen den Reisenden Lindemann, zuletzt hierselbst Klosterstraße bei Hch. Ruß wohnhaft, eine Klage wegen einer Waarenforderung von 55 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. nebst 63 Zinsen seit dem Tage der Klage⸗ behändigung angestrengt. -
Die Klage ist eingeleitet und da der jetzige Aufenthalt des Reisenden Lindemann unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Verhandlung der Sache auf
den 7. September, Vormittags 1 Uhr vor der unterzeichneten Gerichts Vag te · CKommiffion im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. H, Zimmer Nr. 107 anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, di⸗ Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, in- dem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.
Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, o werden die in der Klage angeführten That⸗ achen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in eontumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden.
Berlin, den 27. Mai 1874. ö
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. Kon nn , ,, sachen. el.
lꝛols! Subhastations⸗Patent.
Das dem Chemiker 3 Schmäck zu Berlin, Cüstriner Platz 9 wohnhaft, gehörige, in Char- lottenburg bel'egene, im Grundbuch von Charlotten. burg Band 29 Nr. 1418 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 10. Juli 1874, Vormittags 10 Uhr an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil Über die Ertheilung des Zuschlags
den 17. Juli 1874, ng 12 Uhr.
an 6 Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 16, verkündet werden.
Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund steuer, bei einem demselben unterliegenden Gesammt⸗ . von 25 Ar 59 Qu. M., mit einem
einertrage O30 Thlr. veranlagt. ;
Auszug aus der Steuerrolle und beglaubigte Ab⸗— schrift des Grundbuchblattes imgleichen etwaige Ab⸗ schätzungen, andere das Grundstück betreffende Nach= weisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unz serm rern B. einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weite, zur Wirksamkeit gegen Britte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prãä⸗ . spätestens im Versteigerungstermin anzu⸗ melden.
Charlottenburg, den 12. Mai 1874,
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. Der Subhastationsrichter.
[2237 ien nnn,
Die am 12. Oktober 1873 zu Bugew verstorbene Ehefrau des Einwohners Carl. Michael Tieck, Wilhelmine, geb. Zachert, hat in ihrem am 16. Ol⸗ tober 1863 gerichtlich niedergelegten und am 1. April d. J. publizirten Testamente ;
den Kindern ihrer Schwester, verehelichten Tietze, gi Zachert, ihre Kleidungsstücke, Wäsche und
etten, sowie die Summe von 400 Thlr. als Legat ausgesetzt.
Der Aufenthalt der Kinder der ꝛc. Tietze, zumal des Wilhelm Tietze, ist unbekannt und werden die⸗ selben gemäß J 231, Th. L, Tit. 12 des A. L. R. von dem Anfalle diefes Legats hierdur h in Kenntniß
esetzt. ; un furt a / O., den 26. Mai 1874. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.
derungen nicht pfandrechtlich gesichert sind, an den Beschluß der Mehrheit über einen abzuschließenden Vergleich für gebunden erklärt werden.
Zahlungen können in rechtsgültiger Weise nur an den vorläufig zum Kurator bestellten Privatsekretär Feige dahier geleistet werden. (a. 9/6)
Cassel, den 26. Mai 1874.
Königliches Amtsgericht J., Abth. 4.
Reimerdes. Mohr.
rater Beilage. u. 959! Ediktal⸗Ladung.
Nachdem über das Vermögen der Putzmacherin Doretie Rose dahier das vorläufige Konkursverfah⸗ ren eingeleitet worden ist, so werden sämmtliche Gläubiger derselben aufgefordert, ihre Forderungen in dem zum Güteversuch und zur Wahl eines Kura⸗ tors bestimmten Termine, den 2. Juli 1874, Vormittags 12 Uhr Cont. Zeit, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, bei Mei⸗ dung, daß die nicht erscheinenden Gläubiger der For⸗
lig? Oeffentlicher Erlaß. .J. Folgende bei der unterzeichneten Königlichen General ⸗Kommission für die Provinz Branden⸗ burg anhängige Auseinandersetzungs⸗Sachen:
; R. Aus dem Regierungsbezirk Potsdam: .
die Ablösung der auf den Grundstücken zu Greiffenberg, Kreis Angermünde, für die Pfarre und Küsterei daselbst haftenden Reallasten, die ,, . des Königlichen Forstreviers Colpin, Kreis Beeskow⸗Storkow, die Aufhebung der gegenfeiligen , . der Ritterguͤter Staffelde und Flatow, Kreis Oft Havelland, in den dazu gehörigen Forsten, die Separation der Holzgrundstücke zu Brielow, Kreis West-Havelland, die Ablösung der den Grundbesitzern zu Frankenfelde von dem Königlichen Forstfiskus zustehenden Bauholz ⸗Abfindungsrenten, ; ; die Spezial⸗Separation der Feldmark Charlottenfelde, ad 5 und 6 Kreis Jüterbog⸗Luckenwalde; .
die Ablösung der Kirchen- und Schulabgaben der Rittergüter Groß und Klein Sperrenwalde.
Kreis Prenzlau,
9 . der den Grundstücken zu Wulkow in der Königlichen Forst zustehenden Hütungès-=
erechtsame,
. . der den Grundstücken zu Banzendorf in der Königlichen Forst zuständigen Hütungs-⸗
erechtsame,
die Ablösung der den Grundstücken zu Caterbow in der Königlichen Forst zuständigen Hütungts⸗.
Raff⸗ und Leseholz Berechtigungen, .
die Ablösung der Hüͤtungs⸗Gerechtsame der Grundstücke zu Crangen in der Königlichen Forst,
desgl. der Grundstücke zu Darritz,
desgl. der Grundstücke zu Dierberg,
N desg!, der Grundstücke zu Klosterheide, . . die Ablösung der den Grundstücken zu Raegelin in der Königlichen Forst zuständigen Hütungè⸗ Raff ⸗ und Leseholz-Verechtigungen,
ad 8 bis 15 Kreis Ruppin; ;
die Ablösung der der Hütungs⸗Genossenschaft zu Alt-Langerwisch in der Königlichen Cunersdorfer
Forst zustehenden Hütungsrechte, ; 36
die Ablösung der den Grundbesitzern zu Buchholz bei Treuenbrietzen von dem Königlichen Forftfis kus
zusteenden Bauholz⸗Abfindungsrenten, .
die Subrepartition der Gesammtabfindung der Hütungs⸗Genossenschaft zu Dahmsdorf für ihre
Hütungsberechtigung in der Königlichen Lehniner Forst,
. ad 16 bis 18 Kreis Zauch⸗Belzig; 36 19) die Hütungs⸗Einschränkungssache der Königlichen Zechliner Forst, Kreis Ost-Priegnitz, werden sowohl wegen mangelnder Berichtigung des Besitztitels mehrerer Interessenten im Grundbuche in Gemäßheit des 5 109 des Ablösungsgesetzes vom 2. März 18650 und des Art. 15 des Gesetzes von dem— selben Tage, betreffend die Ergänzung und Abänderung der Gemeinheitstheilungs⸗Ordnung vom 7 Juni 1821, als auch zum Zweck der Ausmittelung unbekannter Interessenten in Gemäßheit der §8§. 24— 27 Der Ver⸗ ordnung vom 30. Juni 1834 öffentlich bekannt gemacht und alle diejenigen noch nicht zugezogenen Personen, welche an den bei diesen Augeinandersetzungen betheiligten Grundstücken Eigenthums⸗ oder Besitzansprüche oder sonst ein Interesse dabei zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche bei uns binnen 6 Wochen, spätestens aber in dem am Donnerstag, den 25. Juni d. J. ; vor dem unterzeichneten General-⸗Kommissarius in unserem Geschäftslokale, Logenstrage Nr. 8 hierselbst, anstehenden Termine anzumelden und zu begründen, widrigenfalls sie die vorgedachten Auseinandersetzungen auch im Fall der Verletzung und insbesondere, wenn Ansprüche erst nach der gestellten Frist angemeldet werden, auch das gegen sich gelten lassen müssen, was bis zum Zeitpunkt der Meldung mit den nach den angezogenen Gesetzes⸗Vorschriften vorläufig legitimirten Inhabern der betreffenden Grundstücke festgesetzt worden ist, und mit keinen Einwendungen dagegen gehört werden können. ; ; ö Ferner haben in mehreren bei uns respektive der Königlichen Regierung, Abtheilung fũr direkte Steuern, Domainen und Forsten zu Potsdam anhängigen Auseinandersetzungssachen die festgestellten Kapitals-Abfindungen den eingetragenen Real- und Hypothekengläubigern der berechtigten Güter nicht unmittelbar bekannt gemacht werden können, weil ö todt oder ihrem Aufenthalte nach unbekannt oder nicht mehr Besitzer der Forderungen sind und zwar: R. Aus dem Regierungs⸗Bezirk Potsdam:;
1) die in Sachen, betreffend die Ablösung der Raff und Leseholz⸗Berechtigungen der Grundhesitzer zu Alt-Hüttendorf, Kreis Angermünde, in der Königlichen Grimnitz⸗Glambecker Forst festgestellten Kapital⸗Abfindungen ven: .
a. 24 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. für die Büdnerstelle Band J. Nr. 2 des Grundbuchs von Alt⸗Hütten⸗ dorf wegen der Abtheilung III. Nr. 8 für die Wittwe Durow, geb. Wilke, zu Hüttendorf ein⸗ getragenen 150 Thlr, .
34 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. für die Büdnerstelle Band J. Nr. 4 desselben Grundbuchs wegen der Abtheilung II. Nr. 2 für Johanne Charlotte Bredow eingetragenen 7 Thlr. 17 Sgr. 1 Pf.,
34 Thlr. 10 Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band J. Nr. 12 desselben Grundbuchs wegen der Abtheilung III. Nr. J für Christian Höhn eingetragenen 13 Thlr. 76 Pf.,
24 Thlr. J0 Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band 1. Nr. 16 desselben Grundbuchs wegen der Abtheilung Ii. Rr. J für Auguste Wilhelmine Henriette und Karoline Henriette Marie Wer⸗ nicke f Steinfurth eingetragenen 100 Lhemn
24 Thlr. 10 Sgr. 5 Pf. für dae Büdnergut Band J. Nr. 30 desselben Grundbuchs wegen der ö 9 Rr. A für die Johann Friedrich Kempinschen Eheleute eingetragenen 263 Thlr.
gr. 5 Pf.,
2 Thlr. 10 Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band J. Nr. 42 desselben Grundbuchs wegen der Abtheilung IIf. für Martin Friedrich Küster und Christian Ludwig Küster eingetragenen For- derungen von je 42 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf.,
g. 24 *in 10 Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band J. Nr. 44 desselben Grundbuchs wegen der . IIf. für Ernst Rudolph Höhr, jetzt in Marienwerder bei Zerpenschleuse, eingetragenen
hlr.,
h. 24 Thlr. io Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band J. Nr. 11 de selben Grundbuchs wegen der Abtheilung II. für die verehelichte Büdner Binger zu Steinfurth eingetragenen 190 Thlr.,
i. 4 Thlr. 10 Sgr. 5 Pf. für das Büdnergut Band 1. Nr. 50 ö Grundbuchs wegen der Absheilung If. Nr. I für Christian und Johann Blank eingetragenen Posten von 13 Thlr. 7 Sgr. 2 Pf, 13 Thlr. 7 Sgr. 23 Pf. und 1 Thlr. 19 Sgr. 2 Pf.,
k. 24 Thir. 10 Sgr. 5 Pf. für das Schmiedegrundstück Band J. Nr. 59 desselben Grundbuchs wegen der Abtheilung III. fur die Witiwe Durow zu Hüttendorf eingetragenen 800 Thlr.,
2) das in der Hütungs⸗Ablösungs⸗Sache von Alt-Stahnsdorf für die im Grundbuche von Alt-⸗Stahns-⸗ dorf Band 11II. Blatt 51 verzeichnete Büdnerstelle aufgekommene Abfindungs ⸗Kapital von 30 Thlr., ,,. in. III. Nr. J für Christian Schmidt zu Neuwoltersdorf eingetragenen Forderung von r. ᷣ ; ;
2a) dat deim Kossäthengut Vol. X. Fol. 115 Nr. 20 des Grundbuchs von Cummertzdorf . Renten. Ablösungs Kapital von 1465 Thlr. wegen des Alte lun III. Nr. J für Karoline Wilhelmine
und Marie Henriette Noack eingetragenen Vatererbes von je 5 Thlr. I Sgr. 3 Pf. r
3) die in der ,, von Wolzig für das Vol. V., Fol. 217 Nr. 37 deg Grund ⸗ buchs von Wolzig verzeichneke Lehnschulzengut aufgekommene Kapital ⸗Abfindung von 400 Thlr. Ireen g, unn sii. Rr. 3 für Ludwig Marzillger eingetragenen mütterlichen Erbtheils von
r.
. ad 2, Sind 3 Kreis Beeskow⸗Storkow; ; . ö (Schluß umstehend.)