1874 / 135 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Jun 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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Der Khedive von Aegypten hat dem Hofrath Dr. Gerhard rn, . das Commandeurkreuz des türkischen Med jidis dens verliehen. ; 1 2 Der 1 englische Archäolog Davis gedenkt nächstes Jahr Alsgrapungen auf dem Boden des alten Karthago in großem Maßftabe vornehmen zu lassen. Ein Theil. der Ausbeute ist für das Mußfeum in Tunis bestinimt, und der Rest wird unter die Länder vertheilt werden, welche zu den Kosten der Arbeiten mit beige= tragen haben. Der Yrofessor ist gegenwärtig in Tunis, um mit der Regierung des Bey über diese Lingelegenheit zu unterhandeln, ;

Auch die italienische Regierung wird eine Expedi⸗ tion zur Beobachtung des Vorüberggngs der Venus vor der Sonnenscheibe autrüsten, und hat bereits den Cap. Pietro Tacchloni mit der Leitung dieser Angelegenheit betraut; aber auch andere Astronomen, und darunter der Direktor der Sternwarte von Turin, Professor Borna, werden sich ihm anschließen, und die ita⸗ sienischen Observatorien werden der Expedition ihre besten Instru mente zur Verfügung stellen. .

Telegramme aus Stornoway melden, daß Ende voriger Woche ein verheerender Sturm in der Minch hexrschte. Die Härings⸗ fang ⸗Flottille gerieth in den Sturm und die meisten der Boote büßten ihre Retze ein, wedurch ein Verlust von 2900 - 3000 Lstr. verursacht wurde. Ein Boot fank und seine aus 6 Personen bestehende Mann⸗ schaft ertrank.

Gewerbe und Handel. .

Posen, 11. Juni. (W. T. B) Wollmarkt. Das Geschäft entwickelte sich früh langsamer, als erwartet wurde. Die Käufer blieben zurückhaltend, doch wurden bekannte Stämme bei guter Wäãsche schnell um 2 biz 3 Thaler unter dem vorsährigen Preise aus dem Markt genommen. Die Wäsche ist durchschnittlich gut, wenn auch nicht so glänzend, wie gehofft war. Das Schurgewicht beträgt 5 bis 10 X weniger, als im vergangenen Jahre. Die Zufuhr stellt sich bis jetzt auf soi Ballen mit einem Gesammtgewicht von 20, 226 Ctr. lh nde len S000 Ctr. werden noch erwartet, ;

Mittags 1 Uhr 30 Minuten. Das Geschäft entwickelt sich nur sehr schleppend. Die Käufer bleiben urückhaltend und finden nur feine oder feine Mittelwollen bei guter Wäsche Beachtung mit einem Preisabschlag von 4 bis 5 Thlr. Drdinäre Wollen bleiben vernach⸗ säfsigt, schlecht behandelte Wollen sind ganz unbeachtet. Es ist bis jetzt etwa ein Drittheil der Marktzufuhr verkauft.

(Zur Geschichte der Messen zu Frankfurt a. M) Kriegk (Frankfurter Bürgergerichte und Zustände im Mittelaster, Frankfurt a? M. 15623, S. Ii5) sagt: „Der Buchhandel ward erst im 16. Jahr⸗ hundert beden end.“ Genauer präzisirt ist dieser Zeitraum durch Ose. Hase (Die Koburger, Buchhändler Familie zu Nürnberg. Leipzig, 1869), welcher den Beginn des eigem lichen buchhändlerischen Meßver · kehrs zu Frankfurt a. M. auf das Jahr 1511 festsetzt. Joh. Trithe. miu, dessen Epistolae familiar es dag letzte Viertel des 15. und das J. Jahrzehnt des 16. Jahrh. umfassen, nennt nie die Frankfurter Messe, eben so wenig Illustrium virorum epistolae ad Reuchlinum bis zum Ausbruch des sogleich zu erwähnenden Streites. 1511 hatte

fefferkorn sein . Schmachbüchlein und Lästerschrift“. genannt Hand. . el gegen Reuchlin in der Fasten (ster ) Messe zu . a 2 veröffentlicht; er hatte es selbst ausgetragen und durch sein Weib in offenem Kram fell gebolen. Die Verbreitung von Reuchlins Gegenschrift Der Augenspiegel' geschah ebenfalls zu Frankfurt a. M. in der Herbsimesse desselben Jahres, aber ohne itwirkung des Ver⸗ legers, durch den Verleger Reuchlins, Thomas Anshelm von Hagenau, in dessen Buchladen in der Buchgasse später CHerbstmesse 1618) auch Melanchthon fein Abstelgequartier nahm. Seit dieser Zeit gewinnt auch in des Eragmus Briefen die Franifurter Messe eine große Be. deutung, so daß man seit 1515 einen a ere m eg n, Meßbesuch Frobeng (bes Berlegerz von Erazmus. Schriften zu Basel) nachweisen kann. Wenn man also die Wichtigkeit der Frankfurter Messe für den ö so weit reichen läßt, als die letzte große auswärtige Buchhändlerfirma zum letzten Mal die 66 Messe bezog (Weidmann aus Leipzig 17564), so hat diese Bedeutung ziemlich genau dritthalb Jahrhunderte gedauert, wenngleich die Alleinherrschaft von Frankfurt 3. M. schon zu Ende des 16. Jahrhunderts durch die von

Kaiser Kudolf il. eingesetzte Censur zu Gunsten Leipzigs gebrochen

wurde. . Auggzburg, 10. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die 1 hielten sich heute gegen gestern unverändert; nur für hochfeine ollen war eher eine Steigerung bemerklich. London, 11. Juni. (W. T. B.). Die Hüttenwerks⸗ besitzer in Schottland sind dahin übereingekommen, an der For⸗ derung einer Lohnredu kt ion von 40 Prozent ihren Arbeitern gegen

über festzuhalten. Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 45 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eifenbahn Verwaltungen, Cöln⸗Minden (Bremen · Darburg eröffne). Vereinsgebiet: Deutsches Reich (Bericht des Reichs- Eisen. bahn⸗Amts). Pferde Eisenbahnen (aus deren Geschäftsherichtem. Aus Sachsen (Ehemnitz⸗Komotau; Cottbus-Großenhain und Oberlausitzer Eisenbahn; Mehltheuer Weida; Altenburg ⸗Zeitz; Oberhohndorf⸗Reins⸗ orrer Kohleneisenbahn; Chemnitz⸗Aue⸗Adorf; ie,, , . saͤchsische Eisenbahnbau - Gesellschaft; Zwickau -Lengenfeld⸗Fal ensteiner Eifenbahn; sächsisches Eisenbahndekret). Ber lin. Potsdam⸗ Magdeburg (Wannenseebahn eröffnet). Cöln Mindener Eisenbahn. Berlin⸗Stetti⸗ ner Eisenbahn (Geschäftsbericht pro 1873). Böhmische Westbahn (Geschäftsbericht pro 1873). Ausland; Schweiz. Rußland (die konstituirenden Generalversammlungen der 4 neuen Bahnen, Verzeich⸗ niß der Betriebsmittel, welche aus dem Ausland bezogen werden). Paris⸗Lyon⸗Mittelmeer⸗Eisenbahn , pro 1873). Ita⸗ fienische Gefellschaft sudlicher Eisenbahnen (Generalversammlung). Projektirte neue Bahnen in Norwegen. Personalnachrichten. Eisen⸗ Fahn. Kalender. Offizielle Mittheilungen über Eisenbahn⸗-Einnahmen im Monat April 1874. ,

Föln, 16. Juni. (W. T. B) In der Generälversammlun der Kheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft wurde heute na Antrag der Direktion die Dividende für 1873 auf 9x festgestellt und eine gleiche Rente für 1874 in Aussicht gestellt. Der fernere An⸗

trag der Direktion, 10 Millionen zur Anlage von Bahnhöfen, zur Eruchtung von Arbeitecwohnungen, zur Ausrüstung von Werkstätten und zum Bau der Anschlußbahn von Zeche Bonifacius nach Wanne

im RKuhrrevier 2c. zu bewilligen., wurde, nach ausführli dung desselben durch die Direktion, ebenso wie der übrige Inhalt der Tagegordnung mit Cinstimmigkeit genehmigt.

Rew-⸗York, 10. Juni. (W. T. B.). Der Dampfer des Nord⸗ deutschen Lloyd Donau“ ist gestern Nachmittag hier eingetroffen.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büregu.

Em s, Donnerstag, 11. Juni, Vormittags. Ihre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Carl von Preußen sind mit zwei Prinzessinnen Töchtern Sr. Königlichen Hoheit des Prin- zen Friedrich Carl, zu einem Besuche Sr. Majestät des Kaisers von Rußland hier eingetroffen und von dem Kaiser Alexander am Bahnhofe empfangen worden.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 12. Juni. Opernhaus. (139. Vorstellung.) Fan⸗ tasca. Großes Zauber⸗Ballet in 4 Akten nebst einem Vorspiel (12 Bildern) von Paul Taglioni. Musik von Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.

Die Oper hat Ferien. Im Schauspielhause. Keine Vor⸗ stellung.

Sonnabend, 13. Juni. Opernhaus. (140. Vorstellung.) Preciosa. Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Abtheilungen von P. A. Wolf. Musik von C. M. von Weber. Ballet von P. Taglioni. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. Letzte Schau⸗ spiel⸗Vorstellung vor den Ferien.

ö Keine Vorstellung.

Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspekloren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ me ister (Schauspielhaus in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Winterbühne.

Freitag. Gesammtgastspiel des Herzoglich Mei⸗ ningenschen Hoftheaters. Der Kaufmann von Venedig.

Sonnabend. Zum letzten Male: Die Bluthochzeit.

Das Eisenbahnunglück bei Fröttstädt.

In der Nacht vom 4. zum 5. Juli v. J. war auf der

Thüringischen Cisenbahn in der Nähe von Fröttstädt der Berlin⸗ Frankfurter Schnell⸗Nachtzug entgleist und in Folge dessen zum größten Theil den Damm hinabgestürzt. Wie in Nr. 159 Jahrg. 1873 d. Bl. mitgetheilt, hatte der Handels⸗Minister sofort einen Kommissarius behufs örtlicher Information an den Ort des Un⸗ glücks gesandt. Derselbe hatte konstatirt, daß das Schwellenmaterial nicht die Ursache der Entgleisung gewesen war. Ob ein vorge⸗ fundener Achsbruch als Ursache oder Folge des Unfalls betrachtet werden müßte, ließ sich damals nicht bestimmt entscheiden, wie überhaupt die weitere Aufklärung der sofort eingeleiteten Unter⸗ suchung vorbehalten werden mußte. Ueber die Resultate der

letzteren veröffenilicht der Herzogliche Staatsanwalt Mochutt in

Gotha jetzt Folgendes: ö. Die von mir unter dem 15. Juli v. J. ertheilte Zusicherung,

die Resultate der Unterfuchung über den Frötkstädter Eisenk ahn unfall

vom 5. Juli v. J. seiner Zeit zu veröffentlichen, vermag ich erst jetzt zu erfüllen. Denn obwohl die Untersuchung, in welcher 137 Zeugen⸗ vernehmungen meistentheils durch Requisition auswärtiger Gerichte ftattfanden und von 7 Personen sachverst ändige Gutachten einzuholen waren, bereils am 25. August v. J. geschlossen und die darauf ge⸗= gründete sehr umfangreiche Anklage am 13. September überreicht wer⸗ den konnte, so wurde doch die Ertheilung des Verweisungsbeschlusses auf diefe Anklage noch längere Zeit dadurch aufgehalten, daß das Herzogliche Kreisgericht hier wiederholt die Einziehung fernerer Gutachten für nothwendig hielt, um über die Begründung der Anklage sich schlüssig machen zu können. Diese Entscheidung ist in Folge dessen erft am 25. Februar d. J. von dem Herzoglichen Kreisgericht hier er⸗ theilt und auf daz von mir dagegen eingewendete Rechtsmittel von dem gemeinschaftlichen Appellationsgericht zu Eisenach unter dem II. Mai d. J. endgültig bestätigt worden. J . Die Ünkersuchung ergab zunächst mit unzweifelhafter Gewißheit, daß der Bruch einer Achse an einem der Berlin⸗Anhalter Bahn ge⸗ hörigen Waggon, welcher in einer Bekanntmachung der Direktion der Thüringischen Eisenbahn . Gesellschaft als die muthmaßliche Ursache

der Zugentgleisung bezeichnet worden war, den Eisenbahnunfall nicht

herbeigeführt hat, vielmehr erst nach der Entgleisung in Folge der da⸗ mit verbundenen Zerstörung des Bahngestränges und in Folge des Um⸗ sturzes der Wagen eingetreten ist. Unmittelbar nach dem Eisenbahnunfall erhoben sich verschiedene Stimmen, welche denfelben der schlechten Beschaffenheit des Schwellen materialz beimaßen. Die Schwellen sind auf der ganzen Strecke, innerhalb deren die Entgleisung erfolgt sein mußte, alsbald gerichtlich in Beschlag genommen und nach Durchsägung derselben von verschie⸗ denen Sachverständigen einer genauen Prüfung unterzogen worden. Es hat 3 dabei herausgestellt, daß das eichene Holz, aus welchem die Schwellen bestanden, zwar äußerlich und bisweilen auf 1 bis 13 Zoll Tiefe bei vielen Schwellen morsch und verwittert, im Inneren aber auch bei . welche die Spuren des Alters am meisten trugen, doch noch in solchem , und Umfange gesund war, um den Schienennägeln die erforderliche Festigkeit zu gewähren. Das Urtheil der Sachverständigen ging daher dahin, daß das Schwellen- material genügend und die Beschaffenheit desselben für die Entglei⸗ fung nicht mitwirkend gewesen sei. Zugleich wurde festgestellt, daß bie ältesten Schwellen an der Entgleisungsstrecke aus dem Jahre 1868 herrührten. Auch gegen das Material, der Schienen und die Konstruktiongart des Bahngeftränges war keine Einwendung zu er-

eben. ö :

Die Untersuchunz richtete sich ferner darauf, ob die , setzung des Zuges auf die Entgleisung desselben einen Einfluß ausge⸗ üßt und ob sie den Bestimmungen des Bahnpolizei⸗Reglements ent sprochen habe. Der Zug hatte eine Gesgmmtstärke von 45 Achsen, war mit 6 Bremfen besetzt und mit zwei Lokomotiven bespannt. In dem Zuge befanden sich außer den Persenen! und einem Postwagen 1 Gepäcwagen, welche zum Theil das Reisegepäck der Passagiere, zum größten Theil Eilgut beförderten und nicht über k ihrer normal. mäßigen Ladungsfähigkeit belastet waren. Diese Zusammensetzung des Zuges entsprach den gesetzlichen Vorschriften, welche insbesondere auch die Einstellung einzelner Wagen mit Eilgut in die Schnellzüge unter der Voraugsetzung, daß dag vorerwähnte Maß der Belastung nicht überschritten wird, zulassen. Die e, , . erkannten jedoch an, daß unzweifelhaft Zäge von geringerer Achsenzahl und von nur einer Lokomotive geführt erheblich ge Chancen sicherer Beförderung gewährten, daß daher die . und Länge des Zuges, sowie seine Bespannung mit zwei Mas ; 1

f Umfland in Bezug auf die stattgehabte Entgleisung in Betracht amen, wenn auch dargus gegen Niemand eine strafrechtliche Verant⸗

inen als ein ungünsti⸗

wortlichkeit hergestellt werden könne, ja zugegeben werden müsse, daß in vielen Fällen die Unregelmäßigkeit der Frequenz und die berechtigten Forderungen des reisenden Publikums die Herstellung kleinerer Züge sehr erschwerten und Ausnahmen unvermeidlich machten. Die Koppe lung des Zuges hat sich bewährt und durch ihre Fertigkeit die Kata= strophe erleichtert, indem die Lokomotiven auch nach der Entgleisung den Zug noch eine Strecke weit fortgeschleppt haben, ehe die Verbin⸗

dungen desselben rissen.

Die Feststellung der Fahrgeschwindigkeit der Zuges, welche als ein haupsaͤchlicher Faktor fur die Sicherheit der Beförderung beson⸗ dere Aufmerksamkelt erforderte, war mit großen Schwierigkeiten ver⸗ bunden und konnte trotz umfassenden Erhebungen nur annähernd er—⸗ reicht werden. .

Wiederholte sachverständige Erprobungen ergaben, daß die Be— schaffenheit der zugführenden Lokomotive eine Maximalgeschwindigkeit von 6 Minuten pro Meile ohne Gefahr gestattete.

Die Einträge in den Telegraphensournalen über den Abgang des Zuges in Gotha und sein Passiren der Station Fröttstädt ließen darauf schließen, daß sich derselbe unmittelbar vor der Entgleisung mit einer Geschwindigkeit von mindestens 65 Minuten pro Meile bewegt habe, daß jedoch eine gewisse Wahrscheinlichkeit für eine größere Ge⸗ schwindigkelt bis zu 55 Minuten pro Meile spreche. Viele Passagiere vermochten, wie dies daraus erklärlich, daß der Unfall sich zur Nachtzeit er= eignete, uber die Geschwindigkeit des Zuges gar keine Auskmnft zu er—= thellen, eine große Anzahl aber und darunter Persönlichkeiten von= technischem Verständniß, bezeichneten die Geschwindigkeit theilweise in starken Ausdrücken als eine sehr hohe. Einige haben schon vor der Entgleisung mit Rücksicht auf die grohe Schnelligkeit des Zuges die Besorgniß, daß ein Unglück geschehen möge, gehegt und ausgesprochen. Andere . dagegen und fast sämmtliche Bahnbeamte bestritten, daß die Fahrgeschwindigkeit eine ungewöhnliche . sei. .

Nicht unbekannt konnte bleiben, daß der Zug sich um 18 Minuten verspätet hatte, also Veranlassung zu einer Erhöhung der Geschwin— digkeit vorhanden war, wenn auch der Maschinist der zugführenden Lokomotive, da diese erst in Gotha vorgespannt worden war, für die Verspätung nicht verantwortlich erschien. Noch kurz vor der Entglei⸗ sung hatte der JZugführer auf die Aeußerung eines Schaffners, daß sehr schnell gefahren werde, dies aus der Verspätung des Zuges erklärt.

Bei der Abwägung der entgegenstehenden Zeugenaussagen über die Fahrgeschwindigkeit des Zuges war in Betracht zu ziehen, daß die Schnelligkeit eines Zuges von den darin befindlichen Personen nament⸗ lich zur Rachtzeit kaum mit einiger Verlässigkeit bemessen werden kann. Gleichwohl glaubte die Staatzanwaltschaft aus dem Zusammen halt aller Umstaͤnde den dringenden Verdacht entnehmen zu müssen, daß der Zug unmittelbar vor der Entgleisung die zulässige Geschwin⸗ digkeit von 8 Minuten pro Meile überschritten habe. Dag sachver⸗= staͤndige Gutachten ging dahin, daß eine Ueberschreitung der Maximal- geschwindigkeit von 6 Minuten pro Meile in Berücksichtigung der 3 und Schwere des Zuges, fowie des Umstandes, das an der Entgleisungs. stelle die gerade Linie der Bahn nach längerem Gefälle in eine Kurve überging und unter Hinzutritt, abnormer gift des Oberbaues geeignet gewesen sei, die Entgleijung herbeizuführen

Den Zustand des Oberbaues der Bahn an der Entglelsung . stelle vor dem Unglücksfall fen, war ein ferneres wichtiges

roblem der Untersuchung. ieser Ermittelung stellten die Zer⸗ sörungen, welche die Entgleifung des Zuges an dem Oberbau verursacht hatte, große Hindernisse entgegen. Eine vorgenommene Besichtigung ließ jedoch noch , daß an derjenigen Stelle, wo muthmaßlich die Entgleisung erfolgt war, die Schwellen, ins= besondere die Schwellenkspfe nicht , verfüllt waren. Die Sachverständigen bezeichneten diesen Mangel als einen Umstand, der ba normalmäßiger Jugkraft und Fahrt dem Zuge wohl keine Gefahr gebracht haben würde, der aber, da die ungenügende Deckung der Schwellen, insbesondere der Schwellen köpfe, die Widerstandskraft dez Bahngestränges in der Kurve vermindere, in Verbindung mit anderen anomalen Verhäͤltnisfen geeignet gewesen sei, als mitwirkende Ursache des Unfalls zu dienen. .

Endlich wurde eh e. ermittelt: Am 4. Juli v. J. dem Tag vor dem fraglichen Elfenbahnunfall, war die Strecke innerhalb deren die Entgleisung stattfand, von dem betreffenden Abtheilungsingenieur einem neu eintretenden Bahnmeister übergeben und zu diesem Zweck von beiden begangen worden. Der neue Bahnmeister hatte nach seiner eigenen Angabe bei dieser Gelegenheit im Beginn der Kurve an der⸗ jenigen Steslse der Bahn, an welcher nach dem Unfall die ersten seit lichen Verbiegungen des Bahngestrůn es wahrzunehmen gewesen waren, eine sogenannte Telle, eine au5 4 Schienenlänge i erstreclende Vertiefung des konvexen Kurvenstranges bis 6 4. Zoll Tiefe entdeckt und dessen gegen den Abtheilungs⸗Ingenieur Erwähnung gethan, auch angeordnet, daß am anderen Tage diese J . werden sollte. Der Baͤhnmeister hatte dieselbe nicht für erheblich und bedenk⸗

lich genug gehalten, um die alsbaldige Beseitigung derselben oder die Anwendung eines Langsamfahrzeichens anzuordnen. Diese Vertiefung ewann aber, was dem neu antretenden Bahnmeister weniger bekannt * konnte, dadurch an Bedeutung, daß die thonige Beschaffenheit des Dammes an der fraglichen Stelle schon öfters Reparaturarbeiten er fordert hatte und Niveauveränderungen des Bahngestränges daselbst . zumal zu jener Zeit heftige Regengüsse den Boden erweicht ha

chen. hat den Verdacht, daß der

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aber, da die gravirende Aussage des Bahnmeisters erst später na Wiederherstellung der Bahn und Umlegung der Schienen erstattet wurde, sich auf diesen Punkt nicht erstrect habe. Außerdem vermißte es auch hier den Beweis dafür, daß die Angeklagten die Gefährlich⸗ keit jener Vertiefung hätten erkennen müssen. .

Die von der Staatsanwaltschaft gegen den kreisgerichtlichen Be⸗ schluß eingewendete Berufung wurde von dem gemeinsamen Appellation · gericht zu Eisenach verworfen. ; ;

Dieses in strafrechtlicher Beziehung somit negative Resultat der Unterfuchung wird man natürlich finden, wenn man die strengen An⸗ forderungen des Anklagebewelser einerseits und andererseits die großen Schwierigkeiten kennt, die in den meisten Fällen der Ermittelung der Ursachen eines Eisenbahnunfalles entgegenstehen. Diese womöglich zu

Můhe . worden. . Gotha, den 30. Mai 1874. Der dern gg iche Staatzanwalt. orchutt.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Drei Beilagen

einschliehlich Bre nd Dandelercister· ellage Rr. 6)

und der Hochfelder Hüättenbahn, sowie zum Bau anderer i, x 24

überwinden, ist im vorliegenden Falle jedes Mittel versucht und keine

Ber lin. Verlag de. Grednon Re ffci. Ded, W isn er.

Bei

lage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

zeiger

des N und Königlich Ber

elin⸗Straße Nr. 82.

chen reußischen e, , nn,

1L. Steckbriefe und Untersuchungt Sachen.

2. Konkurse, 8 Aufgebete, Bor⸗ ladungen u. der

3. Verkaufe, gere l bengen, Gubmissianen 2c.

Steckbriefe und untersuchungs⸗ Sachen. auf den 3. August v. S., Bormlttags 9 Uhr,

„Steckhriele CEeledsgung. Der Jintzs den Kauf Herde n e mf d wiel gter acob Frank wegen be 8 u trüglichen Bankerutts in den Akten F. 111. 74

Vommm; II. unter, dem . April 18. * galfn eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei.

erg nen sr nen e,, Gr eri, Ke, migen, ggäubig Amtsbezirk seinen

mann Franz Philipp

Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen.

theilung für Untersuchungssachen. Kommission Il

für Vornntersuchungen.

Stectbriefg . Erledigung. Der hinter den Kauf Orte wohnhaften oder ür Praxis, bei ung be= mann , . 36 acer wegen betrüg. rechtiten, auswärtigen Bevollmächtigten bestellen lichen Bänkeruttg unter dem lo. März cr. erlaffene und zu den Akten, anzeigen.

Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 9. Juni 1874.

Koniglichez Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗ bergz von

Sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbriefserledigung. Der hinter den angeb⸗ ustan Carl August Schnabel wegen Unterschlagung in den Akten 8. 481 de 1874 12374 Komm. II. unter dem 6. Mai er. erlassene Steckbrief Derlin, den 8. Juni 1874. Köoͤnigliches Stadtgericht, Abtheilung Erste Ab für Untersuchungsscichen. Kommission II. für Vor⸗

lichen Studioses wird hierdurch zurückgenommen.

untersuchungen.

Ersuche um Augkunft über den Aufenthaltsort Konkurs iin abgekürzten Verfahren eröffnet und des Buchdruckers Wilhelm Lang von Lennep. der Tag der Zahlungseinstellung auf den 9. Juni

Cassel, 5. Juni 1874. Der Staatsanwalt.

1. Veri im rn seii⸗ in mw. —w— ,

Deffentlicher Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 11. Juni

6. Judustrie le tab lissements, Fabriken u. Großhandel. 6. Berschie bene ; ö 1. Literarische Anzeigen.

8. Familien- Tachrichten.

furt a. M., Nürnberg, traßburg, zürich und Ktuttgart.

*in nimmt an dig aut gristrte Anmoncen⸗Exypedition von

If Mosse in Gerlin, Leipzig, gamburg, Frank- galle, Frag, Wien, München,

v. Central- Handel -Register. Erscheint in sepa⸗ rater Beilage.

eßler, im iude, zwei Treppen hoch, Zimmer Nr. erscheinen. ö Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat

er, welcher nicht in unserem Wohnsttz hat, muß bei der An

meldung seiner Forderung einen

am hiesigen

; Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsan ˖ walte Fiebiger, Fritsch, Göcking, Herzfeld, Kruken⸗ r Radecke, Riemer, Schlieckmann, Seelig. müller und Wilke zu Sachwaltern vorgeschlagen. Halle a. d. Saale, am 6. Juni 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Konkurs⸗Eröffnung. Königliches gi r , n Merseburg. theilung. Den 9. Juni 1874, He gg 12 Uhr. Ueber das Vermögen des Seilermeisters Karl Ernst Zeiger zu Merseburg ist der kaufmännische

1874 festgesetzt worden.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen nu. dergl.

. haben:

40 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Wechselforderung,

b. der Fabrikant Robert Landeck hier 4090 Thlr, l Wechselforderung nebst 6 Zinsen jeit 3. April Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder 1874 und 2 Thir. 15 Sgr. Protestkosten bezüg- Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschul⸗ lich den Ausfall dieser Forderung bei der Sub. den, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verab⸗

hastation des Grundstücks Nr. 147 hier,

E. die Dorothea Teichelmann hier, den Ausfall, den sie bei der Subhastation des zu b. gedach- ten Grundstücks mit ihrer Forderung von 748 Thlrn. nebst Zinsen erleiden möchte, =

die Geschwister Elisabeth, Marie, Johanne und Franz Adam hier, den etwaigen Ausfall

ihres Muttererbes von 1699 Thlr. 29 Sgr. 6 gleichberechtigte Gläubiger

Pf. nebst Zinsen, bei der Subhastation eben . desselben Grundstücks, ad a. b. o., ohne Vorrecht und d. mit Vor

recht, nachträglich angemeldet. . Der Termin zur Prüfung dieser Forderungen ist auf Sonnabend, den 27. Juni 1874, Vormittags 114 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar im Terming⸗ Zimmer Nr. 8 des Gerichtsgebäudes anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihr Forderungen an⸗ gemeldet haben, in Kenntniß gesetzt werden. Reichenbach, den 4 Juni 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Kommissar des Konkurses. Rein ce.

sss! Konknrs⸗Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Halle a. d. S., . IJ. Abtheilung. Den 6. Juni 1874, Mittags 12 Uhr.

Ueber das Vermögen der Putzwaarenhändlerin Louise Hoffmann jetzt verehelichte Huchbin dermstr. Krause hierselbst ist der kaufmännische Konkurs im abgekürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 6. Dezem⸗ ber 1875 festgesetzt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Agent F. A. Köppe hierselbst bestellt. Die Gläu—⸗ 1. des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 18. Juni d. T., Mittags 12 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Heßler, ini Ge⸗ richtsgebäude, 2 Treppen hoch, Zimmer Nr. 48 an beraumten Termine die Erklärungen über ihre Vor⸗ schläge zur Bestellung des definitiven Verwalters

a en, ü en, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, i en oder anderen Sachen in Besttz oder Gewahrse . ü verschulden, wird aufgegeben, Nichts an denselben J een fahr, oder zu zahlen, vielmehr von dem est der Gegenstände 2 is zum 16. Juni d. Is, , 23. dem Gericht eder dem Verwalter der Masse An zeige zu machen, und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte ebendahin zur Konkursmasse abzu⸗ liefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleich k Gläubiger des Gemeinschuldners 6. von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken

nur Anzeige zu machen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Here , ma . wollen,

ierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen ; . .

ereits rechtshängig oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrechte .

bis zum 14. Juli d. Is. ,, bei uns . oder zu Protokoll anzumelden, und demnaͤchst zur fung der sãmmtlichen inner · halb der gedachten st angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des enen e Verwaltungs Personal

Zu dem gemeinen Konkurse über das 17. d . ermögen des Restaurateur Franz Adam hierselbst im Kreisgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 16 vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Pinder anberaumten a. der Kaufmann D. Kauffmann in Landeshut Termine die Erklärungen über ihre Vorschläge zur

am haben, oder welche ihr etwas letzt in St. Francisco als Kaufmann gelebt, aber

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Otto Pedcolt sen, hier bestellt.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf- gefordert, in dem auf

den 17. Juni d. Is., Vormittags 10 Uhr

Bestellung des definitiven Verwalters abzugeben. Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an

folgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstãnde ; . bis zum 2. Juli d. J. einschlie zeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzu⸗ liefern. Pfandinhaber und andere mit . Glä des Gemeinschuldners . von den in ihrem Besitz befindlichen Pfand⸗ . bis zum vorgedachten Tage nur Anzeige zu machen. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die . Ansprüche als Konkursgläubiger. machen E en, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, die⸗ elben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum 15. Juli 1874 einschließlich bei uns schriftlich oder zu Prętokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, inner⸗ halb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungspersonals auf den 4. n ff 1874, Vormittags 107 Uhr vor dem Kommsffar Herrn Kreisrichter Pinder im Terminszimmer Nr. 16 zu erscheinen. Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. Feder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amts bezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Drte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Beyoll⸗ mächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Den⸗ senigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, wer den die Rechtsanwalt ö Wölfel, Grube hier, Sickel in Lützen, sowie die Justiz-⸗Räthe Hunger hier , in Wehlitz zu Sachwaltern vor⸗ geschlagen. ] Merseburg, den 9. Juni 1874. . önigliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

ria Ediktalladung.

Der am 5. April 1836 zu Luckau in der Nieder⸗ lausitz geborene Kaufmann Johann Friedrich Julius Luchmann, Sohn des Tischlermeisters Johann Gottlieb Luchmann und seiner Ehefrau Christiane Wilhelmine, geb. Carus, zu Luckau, ist im Jahre 1854 nach Amerika ausgewandert, hat zu⸗

seit dem Jahre 1861 keinerlei Nachricht von sich ge= eben und ist verschollen. Der 2c. Luchmann und eine etwaigen unbekannten Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich vor oder spätestens in dem am 16. Dezember er,, Mittags 12 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 11, anstehen⸗ den Termine beim Gericht oder in der Registratur desselben schriftlich oder persönlich zu melden, widri⸗ genfalls er zu gewärtigen hat, daß er für todt erklärt werden wird. ; ö

Zu Mandatarien werden die hiesigen Rechtsanwalte Werner und Jordan vorgeschlagen.

dau, den 13. Februar 1874.

Königliches Kreisgericht. JL. Abtheilung.

2362 Editktalladung.

Deinnach laut einer Anzeige der Calenberg⸗Gruben ; , ritterschaftlichen Kredit⸗Kom⸗ mission zu Hannover der Major Carl Graf von

li dem Gerichte oder dem Verwalter der i. An

Gütern Vorder- und Hinterhaus Hardenberg gehö⸗ renden Pertinenzien auch das Rittergut Wolbrechta⸗ hausen mit allem Zubehör, insonderheit an Gebäuden, an 338 Mergen 45 Qu.-Ruthen verkoppeltem Grund⸗ . und Berechtigungen aller Art zum statuten⸗ mäßigen Pfande 1 will:

so werden auf Antrag der Kredit ⸗Kommission alle Ditjenigen, welche an den bezeichneten Grund⸗ besitz Eigenthums· oder MitbesitzAnsprüche, hypothekarische Forderungen, servitutische, fidei⸗ e fr r, sehnrechtliche oder sonstige ding-⸗ liche Anrechte geltend machen zu können glauben sollten, hierdurch vorgeladen, in dem auf dreit g den 26. t. M. Juni,

. orgens 10 Uhr, vor Königlichem Amtsgerichte anstehenden Ediktal termine zu erscheinen, um solche Ansprüche, For derungen und Rechte anzumelden, widrigenfall die, sich nicht Meldenden ohne Aussicht auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand der hypo⸗ thekarischen Forderung, die der Kredit ⸗Verein fuͤr ein vorzustreckendes Darlehn erlangen wird, bis zu dessen Tilgung nachgesetzt werden sollen. Von der Anmeldungzpflicht befreiet nur ein von ritterschaftlicher Kredit ⸗Kommission über bereits angezeigte Ansprüche ertheiltes Certifikat.

Moringen, den 26. Mai 1874.

Deputation des Amtsgerichts Northeim.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.

Verkauf von Waffen. In Folge Befehls des Königlichen Kriegs⸗Ministeriums ist die am 21. Mai d. J. abgehaltene Auktion van Waffen aufgehoben und das Auktionsverfahren zu wiederholen; dieser⸗ halb werden Seitens des unterzeichneten Artillerie depots die zum Verkauf bestimmten circa 153,R000 . und Kavallerie⸗Schußwaffen verschiedener

onstruktionen, 12, 200 Seitengewehre (Haubajonette) am 26. Juni d. J. ven des Morgens 8 Uhr ab im Zeughaushofe zu Mainz in einzelnen Posten öffentlich meistbietend wiederholt verkauft werden. Die Verkaufsbedingungen liegen in unserem Bureau zur Einsichtnahme aus, werden auf Verlangen auch abschriftlich mitgetheilt, ebenso können Proben der qu. Waffen gegen eine Kaution von 3 Thalern für jede Schußwaffe, von 13 Thalern für jedes Seiten- wehr bei uns in Empfang genommen werden. Die

eistbietenden haben im Termine Kautionen im Betrage von je 4 der Summen ihrer Meistgebote in preußischem Gelde resp. Reichsmünzen oder von deutschen Staaten garantirten Papieren einzuzahlen. Mainz, den 7. Juni 1874. Artillerie Depot.

[22451 ; ,, , Die Anfertigung von 6900 kleinen Patronen⸗ kasten soll im Wege der öffentlichen Submission ver⸗ geben werden, zu welchem Zweck Termin auf Freitag, den 12. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Artillerle⸗Depots in der neuen Kaserne hinter dem Zeughause an beraumt worden ist. Unternehmungslustige werden hierdurch aufgefordert, nach, vorheriger Einsicht der in genanntem Bureau ausliegenden Bedingungen und Zeichnung, versiegelte Preisofferten mit der Auschrift: „Submission, be⸗ treffend die Anfertigung von Patronenkasten“ bis zu bezeichnetem Termin einzureichen und zum festgesetzten Termin entweder selbst zu erscheinen oder durch einen Bevollmächtigten sich vertreten zu lassen. Berlin, den 3. Juni 1874. Artillerie Depot Ising. Brandt.

län Königliche Ostbahn.

Die Lieferung von

600 ö lagerhaft gesprengter Feld⸗

eine, S800 mille scharfgebrannter Mauersteine erster Qualitat und 659 Kubikmeter Mauersand

soll im Ganzen oder in mehreren Loosen vergeben werden, und ist hierzu auf Freitag, den ö. er., Vormittagss

Uhr, im Buregu der gijenhlill Hiumeistertl auf Bahn hof Elbing Termin anberaumt, woselbst gehörig verschlossene und mit der Aufschrift: fer. auf Lieferung von Maurer- Materialien für die Königliche Ostbahn“, a Offerten bis zur Terminsstunde einzurei⸗

en sind. . Die Lieferungs ⸗Bedingungen liegen ebendaselbst zur Einsicht aus. nnn, den 9. Juni 1874. er Eisenbahn VSau⸗Inspektor.

28651 Sełkanntmachung .

Die unterzeichnete Werft beabsichtigt für die Be. dürfnisse der Kaiserlichen Marine die Verwendung von schmiedbarein Eisenguß in auggedehntester Weise eintreten zu lassen und werden leistungs fähige Fabrikanten dieses Materials aufgefordert, Proben

ö zum Hardenberge behuf Erlangung eines arlehng aus ritterschaftlicher Kreditkasse dem Kredit vereine für solches Darlehn außer andern zu den

fung einzusenden. Die Probestücke dürfen, falls sie nicht kostenfrei überlassen werden sollen, das Gewicht von 10 Kilogramm nicht übersteigen und müssen andrerseits geeignet sein, Proben auf absolute, wie auf relative Festigkeit, . auf Schmiede⸗ und Schweiß fãhigkeit e gestatten. Die Stücke für Proben auf absolute Festigkeit müssen mindestens 100 Mm. lang sein. Kiel, den 6. Juni 1874. Kaiserliche Werft.

lä! Submissions⸗Anzeige.

Die Lieferung von 2500 Tonnen Portland⸗Cemen⸗ für die , , mn, des Marine Etablissements bei Ellerbeck soll: zam 26. Juni d. 3, Mittags 12 Uhr“ im Wege der Submission vergehen werden.

a l ten wollen ihre desfallsige und mit der ufschrift: Submission auf Cement“ versehene Offerte bis zu dem vorangegebenen Termine der unterzeichneten Kommission verschlossen und porto⸗ frei einsenden.

Die bezüglichen Lieferungsbedingungen liegen in unserem Bureau zur Einsicht aus, auf k und gegen Erstattung der Kopialien werden dieselben auch per Post übersandt.

stiel, den s. Juni 1874.

Kaiserliche Hafenbau⸗Kommission.

[2366] Bekanntmachung.

Die Lieferung der behuf Korrektion der Weser im e, . oya im Jahre 1874 erforderlichen Stack= materialien soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf

den 24 Juni 1874, Vormittags 11 Uhr in der Wohnung des unterzeichneten Bau⸗Inspektors angesetzt ist.

Die Unternehmer haben ihre Gebote portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: Gebot auf Stack⸗ materialien · Lieferung bis zum Termine einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, können in der Zeit vom 18. bis 24. d. M., täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags, bei dem Unterzeichneten eingesehen werden.

Hoya, den 6. Juni 1874.

Der Bau⸗Inspektor. E. Heye.

u. 10911 Bekanntmachung.

Die Lieferung von circa 116 Kubikmeter ge⸗ löschten Mauerkalk für den Bau des neuen Kreis⸗ gerichts-Gefängnisses hierselbst soll im Wege der offentlichen Submission vergeben werden.

Die Lieferungs Bedingungen liegen täglich auf dem Baubureau, Untere Königsstr. Nr. 65, zur Ein sicht aus, woselbst auch Abschrift gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden kann.

Offerten mit der Aufschrift: Lieferung von Mauerkall für den Bau * 6. Kreisgerichts ⸗Gefängnisses in assel / sind versiegelt und portofrei bis spätestens zum 22. Juni er;, Vormittags 1 Uhr, auf dem Baubureau, Untere Königsstraße Nr. 65 hierselbst, verstegelt einzureichen, zu welcher Zeit die Eröffnung derselben stattfindet. Cassel, den 6. Juni 1874. Der Königliche Kreis⸗Baumeister Röhnisch.

IMI. 1043 Bekanntmachung.

Die Lieferung von circa 400 Kubikmeter Mauer- sand für den Bau eines neuen k nisß hierselbst, soll im Wege der öffentlichen Sub⸗

= misston vergeben werden.

Die n,, liegen täglich auf dem; Bau hureau, Untere Königstr. 65, zur Einsicht aus, woselbst auch Abschrift gegen Erstattung der Kopia⸗ lien bezogen werden kann. Offerten mit der Aufschrift:

„Lieferung von Mauersand für den Ban

des ir r nn, ,. nisses in Cassel“ sind 6 und portofrei bis . zum 25. Juni er., Vormittags 11 Uhr, auf dem Baubureau, Untere Königsstr. Nr, 65, versiegelt ein e e zu welcher Zeit die Eröffnung derselben tattfindet. . Cassel, den 6. Juni 1874.

Der Königliche Kreis ⸗Baumeister. Röhnisch.

IM. 1042 , , ,

Die ar von circa 130 Kubikmeter gelöschten Mauerkalk für den Bau der neuen Strafanstait bei Cassel soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Die Lieferunasbedingungen liegen täglich auf dem Baubureau, Untere Königsstra Nr. 65 zur Einsicht aus, woselbst auch Abschri gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden kann. Offerten mit der Aufschrift:

„Lieferung von Manerkall für den Ban

der Strafanstalt hei Cassel⸗

ö. versiegelt und portofrei bis spätestens zum 1.

li a. e,, Vormittags H Uhr, auf dem Bau Bureau, Untere Köunlgsstr, Nr. 685 hierselbst, i zu welcher Zeit die Eröffnung derselben

altfindet.

Cassel, den 6. Juni 1874.

ihres Fabrikats, deren Eigenschaften bei event. Be- stellungen als Qualitat nachweis für den Kontrakt und die Abnahme dienen können, der Werft zur Pruͤ⸗

Der ann, nisch.