1874 / 144 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jun 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Die Pfandbriefe VIII. Serie tragen die Nummern 700001 bis 80000, datiren vom 1.13. Juli 1873 und sind auf den Inhaber im Nominalbetrage von Rubel 100 klingender Münze Thlr. 1074 * y 3 der 30 Thaler. Währung Fres. 400 16 Sterling Holl. Fl. 188. 80 Cents auggestelst. . G E nn tr 6 . na n ö. 6 . * Der Text der Pfandbriefe und ihrer Coupons lautet in russischer, deutscher, französischer, englischer und holländischer Sprache. C 6 1 5 2 37 e 5 6 FJ ö

Der Zinsenlguf hat am 1.13. Juli 153 begonnen. . ; Die insen find ballsährlich am 112. Jumiar und 118. Zuli in Beilage zu Nr. 144 des Dentschen Meichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers

St. Petersburg mit Rubel 2. 560. bei der Direction des

Boden⸗Credit⸗ Vereins,

Frankfurt a. M.“ mit Fl. 4. 411 Südd. Währ. bei den Herren M. A.

von Rothschild & Söhne, Berlin) mit Thlr. 2. 20. 5. bei dem Herrn S. Bleichröder,

in klingender Münze zahlbar gestellt.

Nuff. gegens

Baris mit Fres. 10. bei den Herren Gebrüder von Rothschild,

London mit Lstr. 8 sh. bei den Herren N. M. von Nothschild & Söhne

Amsterdam mit Holl. JI. 4. 72. bei dem Herrn D. L. Goldschmidt,

Brüssel mit Fres. 109. bei dem Herrn S. Lambert

) Jeder fünfte Coupon mit 4 Fl. 41 Kr. Südd. W. resp. 2 Thlr. 20 Sgr. 4 Pf.

Dem bei den Pfandbriefen befindlichen Tilungsplan gemäß werden dieselben innerhalb 56 Jahren halbjährlich, jedesmal am 1/13. November und 1.118. Mai verloost und ein jeder derselben mit einem Aufgelde von 25 Rubeln klingender Münze berahlt. Gelegentlich der am 1. 183. November 1871 statt sindenden allgemeinen Ausloosung von Pfandbriefen der J. EH. Serie werden zugleich die drei Tilgungs-Quoten der achten Serie per 1. 13. No⸗ vember 1873, 1.13. Mai 18710 und 1. 13. November 1871, also die Nummern von 770 Pfandbriefen VELE. Serie gezogen.

Zwei Monate nach jeder Ausloosung werden die gezogenen Pfandbriefe in baarer klingender Münze und zwar jeder auf Silber⸗Rubel 100 ausgestellte Pfandbrief nach Wahl des Inhaber

eingelöst in

St. Petersburg Frankfurt a. M.

Berlin Paris London Amsterdam Brüssel

2

2

2

mit Rubel

Thlr. Thlr. Fres. Lstr. Holl. Fl. Fres.

125 134 134 500

20 236 500

bei der Direction des Rnss. gegens. Boden⸗Credit⸗Vereins, bei den Herren M.. A. von NRothschild c Söhne,

bei dem Herrn S. Bleichröder,

bei den Herren Gebrüder von Nothschild,

bei den Herren N. M. von Rothschild & Söhne,

bei dem Herrn D. L. Goldschmidt,

bei dem Herrn S. Lambert.

Die verloosten Pfandbriefe und fälligen Pfandbrief ⸗Coupons werden in Folge einer Vereinbarung des Boden Credit ⸗Vereins mit der Kaiserl. Russ. Reichsbank von diesem Jnftitut und seinen Comptoir?

eingelöst. . . Die Verzinsun

liche auf spätere Termine zahlbar gestellte Coupon dersel ben eingeliefert werden, Den Pfandbriefen sind Talons beigegeben,

Statut des Ru

§z 51. Der Russische gegenseitige Boden⸗Credit - Verein ertheilt sowohl Darlehen auf lange Ter—⸗ mine als auch ergänzende Darlehen auf kurze Termine, jedoch nicht anders, als gegen Verpfändung von

der ausgeloesten Pfandbriefe hört mit dem Termine auf, welcher durch die Ausloosung für deren Rücksahlung bestimmt ift. Es můssen daher mit den auggeloosten Pfandbriefen sammt⸗ widrigenfalls der Betrag der fehlenden Conpens von dem der ausgeloosten Pfandbriefe in Abzug gebracht wird. gegen welche bei Ablauf der Zintzabschnitte neue Couponsbogen an den ebengenannten Zahlftellen koftenfrei für den Inhaber ausgefolgt werden.

Grundbesitz von ,, . Corporationen, Gemeinden oder Gesellschaften. er

5 52

taxirt ist, uͤberfteigen. 76

Der oͤffentliche Verkauf der beim Vereine des Verwaltungsrathes vollzogen: a) bei dem Verwaltun lungen oder e) bei den Gerichtbehörden, welche gesetzlich

senheit einet Bevollmächtigten des Vereing.

Wenn die Bezirks Versammlung“) die Schätzung des Gutes für richtig befunden hat, , an die Taxations ⸗Commission, von

dann gelangt dieselbe durch Vermittelung des welcher die n m., der Schätzung abhängt.

Die Summe der ausgegebenen Pfandbriefe darf nicht größer sein, als die Summe Das Vereins⸗Capital der Gesell⸗

der auf die verpfaãndeten Guter gemachten Darlehen auf lan ; l des Nominal Werthes aller von der Gesell⸗

e. G 106) darf nicht geringer sein, als der zwanzigfte T

chaft nicht eingeloͤsten Pfandbriefe.

§z 100. Die Zinszahlung und die Einlöͤsung der Pfandbriefe werden garantirt wie folgt: L durch alle Summen des Betriebz Capitals der Gesellschaft (65 113 116) **,

Termine.

edenfalls auf Grund dieser Statuten vpothekengelder zustebt. Auf

2) durch das Reserve⸗Capital der Gesellschaft (5 116) ***),

3) durch das Vereins⸗Capital (55 92 106) )),

) Welche aus Mitgliedern der Gesellschaft befteht. Im gegenwärtigen Betrage von ca. Rbl. 5, 825,492. 22 eop. . 226811. 02

Suhscription auf Nominal⸗Capital

A u s zug

. erein ertheilt Darlehen auf lange Termine nur gegen Verpfändung von ganz schuldenfreien Gütern, oder mit Einwilligung der Gläubiger dez Schuldnerg, auf deren Antrag das Gut mit Sequester belegt war, unter der Bedingung, daß dem Vereine daß vorzugswetse Recht gerichtlicher Beitreibungen der ausgeliehenen ;

58. Das Darlehen darf nicht zwei Fünftel der Summe, für welche dag verpfändete Gut

verpfändeten Güter wird nach dem Ermessen rathe des Vereins; b) bei den Bezirksabthei-⸗ azu befugt sind; im letzteren Falle unter Anwe⸗

aus dem

ssischen gegenseitigen Boden⸗Credit⸗Vereins.

4) 3 fir g, e Haftbarkeit aller bei der Gesellschaft verpfändeten Güter (65 79— und endli 5) durch das von der Re ien zu diesem Zwecke 4, , Subventions⸗ Capital) (5 Millionen Rubel 5 procentige Neichsbank⸗Billette) G 132).

S 102. Die Pfandbriefe werden in einer von dem Finanzminister beftätigten Form in funf Sprachen gedruckt, nämlich russisch, deutsch, franzöfisch, englisch und hollknvisch.

, edem Pfandbriefe muß außerdem noch die Unter schrift eines Bevollmächtigten des Finanz⸗Ministers stehen.

5.105. Pfandbriefe und deren Coupzuz, die guf Grund der Vorschriften der 85 60, 83 und 99 Lurch Einlösung) in den Besitz des Vereing gelangt sind, werden von ver Verwaltung des Vereing in KResenwart von drei, durch die General -⸗Versammlung ernannten Deputirten und eineß, von dem Finanz⸗ Minister dazu beauftragten Beamten vernichtet.

s 104. Die Pfandbriefe werden von der Negierung bei Submisstonen und Lieferungen zu dem von ihr festzusetzenden Werthe als Unterpfand angenommen, auch von der ngen bank statutenmäßig beliehen.

S 130. Fallt zu den Terminen, an welchen die Zinz⸗ und Capital-⸗Zahlungen auf die Pfand⸗ briefe des gegenseitigen Boden-Credit ⸗Vereins fällig sind, Rückstände in den, dem rein von den Dar⸗ lehnsnehmern zukommenden Zahlungen sein sollten, wird die fehlende Summe dem Vereine vorschußweife aus dem Reichsschatze verabfolgt. Solche Summen müssen dem Reichsschatze im Laufe des nächften halben Jahres jurückerstattzt werden.

. §s 132. Dem Hülfö⸗Fond wird in den Büchern des Verelns eine besondere RNechnnn eröffnet. Falls dieser Fond wegen Zahlungs ⸗Rüͤckstände der Darle ns- Empfänger 1 . in Rug ger gleich nach Verkauf der hypothekarisch verpfändeten Güter ergänzt

erden 70.

134. Dag Nominal Capital aller von Ler Gesellschaft zu emittirenden Pfandbriefe soll den inn teeth des Hülft Fonds und des Vereint. Capitalz (5 1606) nicht mehr als um das Zehnfache übersteigen.

f) Im gegenwärtigen Betrage von ca. Rbl. 4. 564, 9660. 17 cop. * . e . 199,968,713. Taxwerth. ) Im gegenwärtigen Betrage von ca. Rbl. 5, J29, 668. 97 cop. incl. Jinfen.

Bedingungen

für die

10, 00,000 Ruhel klingender Münze

Russische fünfprocentige Boden⸗Credit-Pfandhriefe VIIIer. Serie.

Art. 1. Die Subseription findet am

für Amsterdam

3 auf 824 Procent, Berlin, Frankfurt a. M. .

23. und 24. Juni 1874 u. Styls

während der üblichen Geschäftsftunden gleichzeitig bei

den Herren M. A. v. Rothschild à Söhne in Frankfurt a. M.,

dem Herrn S. Bleichröder in Berlin,

dem Herrn D. L. Goldschmidt in Amsterdam,

dem Herrn S. Lambert in Brüssel und Antwerpen,

den Herren Achenbach K Collen jun. und der Filiale der Wolga Kama⸗Bank in

Moskau,

dem Comptoir des Russischen gegens. Boden⸗Credit⸗Bereins und der Wolga ⸗Kama⸗ Bank in St mee g n , owie bei deren sämmtlichen Filialen im Innern ußlands, au,

der Commerz Bank in Wars

auf Grund des, vem Armeldungtstelle ift die Befugniß vorbeha in schließen und nach ihrem

Art. Der Subskriptiong Preis ist

rospectus n,. Anmeldungs⸗· Formulars statt. ten, die Subscription auch schen vor Ablauf rmessen eine Reduction in den Zutheilungen eintreten

zu lassen.

in . ; uu furt ö mi Fl. Berlin und Fran a. M. 107 lr. Ver⸗Münze. Brüsfel und Kinimerpens ... . 2 . Rußland KJ in Credit ˖ Billets zu berichtigen.

Art. 83. Bei der Subscription muß eine Caution von 10 Procent des Nominal. Betrages interlegt werden. Dieselbe ist entweder baar oder in guten, nach dem Tageß. Courfe zu veranschlagenden ffecten, melche am Orte der Subscription gangbar sind, zu leisten.

Art, 4. Die Subseribenten können pie ihnen zuertheilten Pfandbriefe vom 6. Juli 1874 n. St.

an gegen Zahlung dez Betrages und Vergttung der laufenden Stüczinsen seit dem 1/18. Januar 1874 vent. 118. Juli 1874 n,. St, in beliebigen Raten beziehen; sie sind jedo 37. ichtet, sämmtliche Stücke späteftens bis zum 14. August 1874 n. St. abzunehmen. Nach vollstänbiger Abnahme wird die , . Faution verrechnet resp. zurücgegeben. Zuertheilte Pfandbrief · Beträge unter 1000 S. R. Münze sind am 6. Juli 1874 n. St. ungetheilt zu reguliren. Art 5. Jeder Subseribent erhält über die ihm auf Grund seiner Zeichnung zuerkannte Summe . 9 . Caution eine Bescheinung, auf welcher die gegenwärtigen Bedingungen wörtlich ermer ! Beim vollständigen Bezuge der Stück ist diese Bescheinigung zurũckzugeben, bei erm n Empfangnahme derselben (Art. 4. vorzuzelgen, um die abgenommenen Lenk darauf abzuschrelben.

Die Subseripenten haben die Valuta für je 100 oi. klingender Münze: Fl

Einer jeden enes Zeitraumes

ständige

ke daß

Aas Central-gandels-Register erscheint in Aer Negel täglich. Aas Abonnement heträgt 15 gr. sür das Hierteljahr. Einzelne Hummern kosten 2 Kgr. Ansrrtisnspreis für den Raum einer Aruchzeile . Kgr.

Das Allg. Deutsche Handelsgesetzbuch wurde im Herzogthum Sachsen⸗Coburg⸗Gotha für Coburg durch das Gesetz vom 19. Februar 1862, n 3 durch Gesetz vom 11. Juli 1862 ein⸗ geführt.

Im Fürstenthum Coburg bilden nach §. 1 des Gesetzes, betr. die Führung der Handels⸗ register vom 19. Februar 1862 die bürgerlichen Gerichte gleichzeitig auch die Handelsgerichte. Es sind dies die 6 Justizämter Coburg I. u. II. Königsberg, Neustadt a. d. Haide, Rodach und Sonnefeld.

Das Handelsregister führt nach 5§. 2 des— selben Gesetzes einzig das Kreisgericht zu Coburg.

Landes-Centralorgan für die Veröffent⸗ lichung der Einträge ist das Coburger Regie⸗ rungsblatt.

Im Fürstenthum Gotha fungirt allein das Kreisgericht zu Gotha als Handelsgericht und führt als solches auch das Handelsregister (Ges. v. 12. Juli 1862).

Landes⸗-Centralorgan ist nach F. 18 der Verordnung vom 10. September 1862 das Gothaische Kegierungsblatt.

Handelskammern bestehen für Coburg in Rodach und Neustadt a. d. Haide, letztere ist gleichzeitig Gewerbekammer. In Goth a ver⸗ tritt deren Stelle die Kaufmanns⸗Innungshalle.

Die , )

Werfen wir, bevor wir zu der Betheiligung der einzelnen Zweige der Gewebe ⸗Industrie an der Wiener Weltausstellung schreiten, einen kurzen histori= schen Rückblick auf die Entwickelung derselben seit der uns zum Ausgangspunkte dienenden Pariser In— dustrieausstellung vom Jahre 1867. .

In technischer Beziehung ist in allen Zweigen der Textilindustrie ein reger Fortschritt bemerkbar ge— wesen. Wenn auch auf dem mechanischen Gebiete, durch Erfindung neuer Maschinen keine epochemachende Erscheinung zu registriren ist, so ist doch durch Ver⸗ besserung der bestehenden ihre Sicherheit und ihr Leistungsvermögen vielfach vermehrt worden. Die Anwendung der mechanischen Bewegungskräfte hat bedeutend an Ausdehnung zugenommen, Die in den letzten Jahren eingetretene erhebliche Erhöhung der Arbeitslöhne hat ihre Benutzung in vielen Gegenden und Gebieten zu einer dringenden Nothwendigkeit gemacht. Leider fehlt bei dem Mangel einer Ge- werbestgtistik das Material zu genauen statistischen Mittheilungen. Die vorhandenen Angaben, welche mit der nöthigen Reserve bei den einzelnen Branchen angeführt werden, lassen viel an Vollständigkeit und Genauigkeit zu wünschen übrig und machen den Wunsch nach einer zuverlässigen Gewerbestatistik zu einem äußerst berechtigten.

War die . aft der mechanischen Spinnerei für Baumwolle, Wolle und Leinen bereits als eine anerkannte zu betrachten, so hat in den ung vor— liegenden sechs Jahren die Anwendung des mecha⸗ nischen Webestuhls in den verschiedenen Zweigen der Textilindustrie außerordentliche Fortschritke gemacht, die sich, begünstigt durch die sozial⸗politischen Ver= hältnisse, immer weiter ausbresten und den Hand— webestuhl, mehr und mehr verdrängen werden. Auf dem Gebiete der Färberei und Druckerei wurden die Erfindungen der Chemie in erfolgreichster Weise in Ausführung gebracht. Wir haben hier eine der epochemachendsten Entdeckungen in der durch Graebe und Liebermann entdeckten Darstellung des Farb- stoffes des Krapps (Alizarin) aus Äinthracen zu registriren. Dieselbe ist zur Herstellung dieser unent⸗ behrlichen Farbe bereits vielfach in Anwendung und wird, indem sie zahlreiche bisher zur Kultivirung des Krapp. benutzte Landstriche der Bebauung mit Cereglien freigiebt, für die Zukunft von segeng— reichstem Einflusse werden. .

In künstlerischer Beziehung darf mit Genug thuung ein lebhafter Fortschritt gemeldet werden. Den Ton in der Mode giebt zwar noch heute vielfach Frankreich an, indessen ist cine selbst · ehandlung dieser wichtigen Seite der Weberei in anderen Ländern unverkennbar. Gan besonders zeichnen sich England und Testen dh durch gediegene Ausbildung des Musterfaches aus. Die Leistungen Frankreichs auf dem Gebiete der Seidenindustrie, in der Fabrikation von Nouveautés für . Möbel- und Dekorationa⸗ stoffen zeigten, daß die Industrie dieses Landes trotz den gewaltigen Stürmen, die in den vergangenen Jahren durch dasselbe gebraust sind, nicht gelitten die hohe Schule der Musterweberel noch eute dort zu suchen ist.

Unter den englischen Fabrikaten, welche sehr lücken- haft erschienen sind, bildeten die Teppiche in präch⸗ tigsten Mustergusführungen einen Glanzpunkt der . Ausstellung und bewiesen die bedeutende

eistungsfähigkeit des Landes auch auf diesem Ge⸗ biete. Oesterreichs in allen J der Weberei Lgręßartige Ausstellung zeigte eine eifrige und von den hesten Erfolgen begleitete Rücsichtnahme, der Fabri kanten auf das Musterfach, welche diese auch in technischer Beziehung hoch entwickelte Industrie mnehr und mehr vom Ausland emanzipiren wird, Unsere deutsche Weberei ist leider noch weit entfernt ein gleiches Lob für sich in Anspruch nehmen zu können. Technisch auf der Höhe der Zeit stehend, durch die Güte der Qualitäten und preiswürdige Herstellung derselben in vielen Artikeln jeder Konkurrenz auf

*) Einleitung zu dem Amtlichen Bericht über die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873, erstattet von der Centralkommisfion des Deutschen Reichs für die Wiener Weltausstellung (Braunschweig, Vieweg und Sohn, 1874). Fünftes Heft. V. Gruppe: Tex · til und Bekleidungs⸗Industrie, von Dr. Max Wei⸗ gert in Berlin.

dem Weltmarkte die Spitze bietend, hat der deutsche Fabrikant nur in den seltensten Fällen dem Muster die gebührende Aufmerksamkeit ge⸗ schenkt. Verleitet durch das Bestreben moͤg⸗ lichst billig zu produziren, hat er die Her— anziehung künstlerisch gebildeter Zeichner vernach⸗ lässigt und sich zum Kopisten fremder Erzeugnisfe hergegeben. Zwar ist nicht zu leugnen, daß dem Mangel eines Musterschutzgesetzes, der aufrichtig zu beklagen ist, eine große Schuld hier beizumeffen ist, daß kleinliche Absatzverhältnisse, politische Unselbft⸗ ständigkeit und mangelnder kunstlerischer Sinn dem Aufschwunge der Kunstweberei hinderlich in den Weg traten. Heute jedoch, wo ein Deutsches Reich unter den europäischen Nationen eine hervorragende Stelle einnimmt, sollte die aller Landen anerkannte Intelligenz des deutschen Fabrikanten auch auf dem künstlerischen Gebiete die Schwingen entfalten. Wenn unsere deutschen Industriellen den Abstand ihrer Artikel der Musterweberei von denen anderer Länder, den die Ausstellung auf das Schlagendste dargethan hat, erkannt haben und die Abhülfe ins Auge fassen, sind die größten Kosten nicht umsonst aufgewendet worden.

Die werthvollsten Vorbilder stilvoller Muster kompositionen lieferte die Ausstellung durch die rege Betheiligung des Orienta. Die in uralten Tra— ditionen sich forterbenden asiatischen Industrien gaben zahlreiche Punkte der Anregung und Belehrung. Vornehmlich war es die Teppichfabrikation der Türkei, Persiens und Indiens, welche in reichster Ausdehnung vorgeführt, für die Belebung unserer europäischen Industrie werthvolle Nahrungsstoffe ge⸗ boten hat. Die nationalen Hausindustrien halbeivili⸗ sirter Völker zeigten beachtungswerthe Keime auf ver schiedenen Gebieten der Weberei, die Verwerthung finden dürften. Bei dem Mangel an künstlerischen Traditionen hat sich bei uns der Unterricht und das Studium guter Vorbilder als besonders förderlich für die Aus bildung des, Kunstgewerbes bewiesen. Einen hervor- ragenden Einfluß auf den Fortschritt, welchen Eng—⸗ land und Oesterreich in kunstgewerblicher Beziehung in den letzten Jahrzehnten gezeigt, haben die in diesen Ländern bestehenden Anstalten zur Förderung der Kunstgewerbe: das South Kensington Museum in London und das Oesterreichische Museum für Kunst und Industrie in Wien, gehabt. Die gleichen Zwecke verfolgt das Gewerbemuseum in Berlin und das unter C. Stegmanns Leitung stehende bayerische Ge⸗ werbemuseum in Nürnberg, welche beide ohne Zweifel für unser Vaterland von gleich segenzreichem Ein— fluß auf die Entfaltung der Kunstgewerbe sein werden.

Im Allgemeinen ist eine Besserung des künstle rischen Geschmacks unverkennbar. Bie Ungehener⸗ lichkeiten, welche die früheren Ausstellungen gerade auf dem Gebiete der Textilindustrie in besonderer Auswahl als Kunststücke“ lieferten, waren in Wien fast ganz verschwunden. Die Fabrikanten scheinen eingesehen zu haben, daß dergleichen Dinge in der Regel auf einem Gewaltanthun des Stoffes durch das ihm nicht gefüge Muster beruhen und daher k bilden. Es darf indessen nicht perschwiegen werden, daß gerade die schlimmsten Bei⸗ spiele dieser Gattung von deutschen Fabrikanten ge⸗ liefert worden sind.

Altoma. Zufolge Berfügung vom 19. d. Mts. ist heute in unser Firmenregister unter Nr. 1166 eingetragen: der Kaufmann Carl Auzust Hermann Haener, Ort der Niederlassung: Altona. Firma: H. Haener. Altona, den 26. Juni 1874.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Agehaerslebem. In unser Genossenschaftzre—⸗ gister ist folgende Eintragung bewirkt:

Col. 1: Nr. 6. .

Col. 2: Firma der n, nn,, . Consum · Verein, eingetragene Genossen⸗ schaft zu Schneidlingen.

Col. 3: Sitz der Genossenschaft:

Schneidlingen. Col. 4: Recht sverhältnisse der Ge⸗ nossenschaft: a. . des Gesellschafts vertrages: 14. Juni 1874. b. ,. des Unternehmens: er Betrieb eines kaufmännischen Ge⸗ schäfts, um den Genossenschaftern Unver— fälschte . von guter Quali- tät gegen sofortige Baarzahlung zu be— affe und ihnen aus dem dabei erzielten Ueberschusse Kapital zu sammeln. „Name und Wohnort der jetzigen Vorstands⸗ mitglieder: II der Kossath Wilhelm Schäfer, 2 3m Schuhmachermeister Wilhelm ille jun., 3) der Webermeister Friedrich Liebke, sämmtlich zu Schneidlingen.

Die Einladungen zu den Generalversamm⸗ gen, insofern sie nicht vom Vorstande aus⸗ gehen, erläßt der Vorsitzende des Verwal⸗ 1 s mit der Zeichnung!

Der Verwaltungsrath des Konsum⸗Ver⸗ eins, eingetragene Genossenschaft, zu Schneidlingen.“

N. N. Vorsitzender.“ Zur Veröffentlichung seiner Bekanntmachungen be⸗ dient sich der Verein des Anzeigers für die Kreise Aschersleben, Calbe, Mansfeld ze.

Die Zeichnung fuͤr die Genossenschaft geschieht da durch, daß die Zeichnenden zur Firma des Vereins ihre Unterschrift hinzufügen. Die Zeichnung muß mindestene von zwei Vorstandsmitgliedern , .

Eingetragen zufolge Verfügung vom 15. Juni 1874.

Die Statuten der Genossenschaft sind während

Nr. 164. ——

* 5 7 29 7 Berlin, Montag, den 22. Juni 1874. urch vie Cgyrnision? 8. 7. Wiihlurstra ke er l', gen ur en,

Firma Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser

*

Aas Central-Jandels - Register kann durch alle Bo- Austalten dea

In. und Angsandes, somie durch Carl genmannz NBerlag, Berfin, 8. Me Anhaltstraße 12, und alle uchhandlungen, für Gerliu anch

6. Geschäftsstunden in unserem Bureau J. einzu⸗ ehen. Aschersleben, den 15. Juni 1874. Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Rex im. Bekanntmachung.

In unser Gesellschaftsregister ist bei der unter Nr. 42 eingetragenen Aktiengesellschaft „Lichterfelder Bauverein“ zufolge Verfügung vom 18. Mai 1874 heut Folgendes eingetragen:

Der Kaufmann Eduard August Siecke ist aus dem Vorstand der er ckf* fr ausgeschieden und an Stelle desselben der Rechtsanwalt und Notar Otto Max Winterfeldt als Mitglied dez Vorstandes gewählt worden.

Berlin, den 3. Juni 1874.

Königliches Kreisgericht. J. (Civil-) Abtheilung.

Ker lim. Handelsregister

des Königlichen Stadbtgerichts zu Berlin.

Zufolge Verfügung vom 20. Juni 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt:

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 6945 die hiesige Handlung in Firma:

Heinr. Freese Nachfolger vermerkt steht, ist eingetragen: Die Firma ist in: Hamburg Berliner Jaloustefabrik

ö Heinr. Freese verändert; vergleiche Nr. 8134 des Firmen⸗ registers.

Demnächst ist in unser Firmenregister Junter Nr.

S134 die Firma: Hamburg · Berliner Jalousiefabrik Heinr. Freese und als deren Inhaher der Kaufmann Heinrich Dehn Marcus Freese zu Hamburg eingetragen worden.

Die dem Moritz Kayser für die bisherige Firma „Heinr. Freese Nachfolger“ ertheilte Prokura sst er⸗ loschen und ist deren Löoͤschung in unserem Prokuren. register Nr. 2228 erfolgt.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 8134 die hiesige Handlung in Firma: Hamburg⸗Berliner Jalousiefabrik Heinr. Freese vermerkt steht, ist eingetragen: Der Kaufmann Heinrich Johannes Carl Frees— ist in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Heinrich Johann Marcus Freese als Handels- gesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der. Firma Hamburg⸗Berliner Jalousiefabrik Heinr. Freese bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 49790 des Gesellschaftsregisters eingetragen. Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Hamburg⸗Berliner Jalousiefabrik Heinr. Freese , am 20. Juni 1874 begruͤndeten dandelagesellschaft sind die Kaufleute L Heinrich Johann Mareus Freese zu Hamburg, 2 Heinrich Johannes Carl Freese zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4970 eingetragen worden.

Persoͤnlich haftende Gesellschafter der hierselbst unter der Firma

Berliner Stahlblech ⸗Roll⸗Jalousien ˖ Fabrik

BDoß, Mitter K Comp. begründeten Komimanditgesellschaft (jetziges Geschäfts-= lokal: Wilhelmstraße 124) sind: ; 2. der Kaufmann Carl Richard Voß, b. der Ingenieur Martin Georg Mütter, Beide hier. .

Zur Vertretung der Gesellschaft ist jeder der per sönlich haftenden Gesellschafter berechtigt.

Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4971 eingetragen worden.

Die vorgenannte Commanditgesellschaft hat dem Techniker Carl Ludwig Wesenfeld hier Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2830 eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist Nr. 8133 die Firma E. Lublinski und als deren Inhaber die Frau Fabrikant Lublinski, Emma, geb. Adam, hier . (jetziges Geschäftslokals Barnimstraße 50) eingetragen worden. Dem Simon Lublinski hier ist für vorgenannte

Prokurenregister unter Nr. 2828 eingetragen worden.

363 unser Firmenregister ist unter Nr. 8135 die irma: Julius Johanusen Nachfolger und als deren Inhaber der Kaufmänn Johann Christian Müller hier, (ietziges Geschäftslokal: Prenzlauer Chaussee, resp. an der Verbindungsbahn)

eingetragen worden. .

Dem Kaufmann Arno Robert Toro Königsdörfer hier ist für vorgenannte Firma Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2829 eingetragen worden.

Die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Norddentsche Eiswerke Aetien · Gesellschaft ,,, . Nr. 3949) hat dem Kaufmann

tto Köhler zu Berlin Kollektiv Prokura in der Art ertheilt, daß er befugt ist, die Firma der Ge— sellschaft in Gemeinschaff mit einem Mitgliede des Vorstandes rechtsverbindlich zu zeichnen. Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr. 2827 eingetragen worden. Berlin, den 20. Inni 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

RBiranbalm. Im Firmenregister ist unter Nr. 56 die . Zakob Soldin heut gelöͤscht. Birnboum, den 15. Juni 1874.

d .

Casgel. Nr. 915. Der Kaufmann Albin Göllner von Warburg betreibt unter der Firma A. Göllner dahier, Kölnische Straße Nr. 7, ein Destillations= geschäft und hat dem Kaufmann Wilhelm Mülle⸗ dahier procura für seine Firma ertheilt laut Anzeige vom 15. d. M.

Eingetragen am 16. Juni 1874.

Nr. 666. Die unter der Firma Berner & Schröder dahier bestehende Handelsgeselsschaft ist aufgelöst und das von derselben betriebene Handels⸗ geschäft mit Aktiven und Passiven auf den Gefell. schafter Kaufmann Friedrich Schröder dahier Üüber— gegangen laut Anzeige vom 4 und 15. d. M.

Eingetragen am 18. Juni 1874.

Nr. 783. Die unter der Firma S. N. Wolff & Co. dahier bestandene Handelsgesellschaft ist auf= gelöst und die Firma auf den seitheriqen Gefell— schafter Salomon Noa Wolff dahier übergegangen, ferner ist die dem Kaufmann Siegmund Amberg? er? ö Prokura erloschen laut Anzeige vom 16. Juni

Eingetragen Cassel, am 18. Juni 1874.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Kersting.

Ca hlema. Peter Luxem, Steingruben-⸗Besitzer zu Mayen, hat, angemeldet, ß er daselbst Handels⸗ geschäfte treibe unter der Firma Peter Luxem, welche ub Nr. 3160 des Firmenregisters in das hiesige Handelaregister eingetragen worden ist. e, n, den 17. Juni 1874. er Sekretär des Handelsgerichts. Klöppel.

Cohlemz. In das hiesige Handelsregister ist sub Nr. 3159 des Firmenregisters heute in Folge Anmel⸗ dung eingetragen worden die Firma: Heinr. Castor Juntor, deren Sitz Oberwesel. Inhaber ist Hein⸗ reich Castor, Sattler und Tapezierer daselbst, wel⸗ cher ein Möbelmagazin unterhält. Coblenz, den 17. Juni 1874. Der Sekretär des Handelsgerichts. Klöppel.

Cohlemæ. Gemäß der von allen Betheiligten ge⸗ machten Anmeldung ist der Kaufmann Wilhelm Pe— ters zu Castellaun gestorben und die von demselben daselbst unter der Firma: J. Y. Peters betriebene Handlung mit dem Rechte, die Firma beizubehalten, auf dessen Sohn Franz Neters L, Kaufmann und Posthalter in Caftellaun, übergegangen, welcher die⸗ ses Geschäft unverändert fortsetzt unter der Firma J. M. Peters. Diese ist heute aub Nr. 3161 des Firmenregisters in das hiesige Handelsregister ein⸗ getragen, dagegen die Firma Nr. 96 ibidem gelöscht worden. Coblenz, den 18. Juni 1874. Der Sekretär des n sieerchts,

Klöppel.

Cohblemaæ. Ludwig Horbach, Kaufmann zu Cob- lenz, hat angemeldet, daß er daselbst Weinhandel treibt unter der Firmg: L. Horbach, welche heute zub Nr. 3162 des Firmenregisters in das hiesige Handelsregister eingetragen worden ist. Coblenz, den 18. Juni 1874. Der Sekretär des Handelsgerichts. Klöppel.

Coblemæ. Gemäß der von den Betheiligten ge⸗ machten Meldung ist die unter der Firma: S. Drees & Secker zu Coblenz bestehende offene Handels- gesellschaft durch gegenseitiges Uebereinkommen wegen Ausscheidens des Gesellschafters Severin Drees auf⸗ gelöͤst worden und das von derselben betriebene Han= delsgeschäft mit Aktiven und Passiven, sowie mit dem Rechte: die bestehende Firma beizubehalten, auf den Gesellschafter Hermann Joseph Becker übergegangen, welcher dasselbe für eigene Rechnung unter der Firma S. Drees K Becker fortsetzt. Diese ift heute sub Nr. 3163 des Firmenregisters in das hiesige Han- delsregister eingetragen, hingegen die unter Nr. 589 des Gesellschaftsregisters eingetragene Firma gelöscht worden. Coblenz, den 19. Juni 1874. Der Sekretär des Handelsgerichts. Klöppel.

Cokbiarxrg. Im hiesigen Genossenschaftsregister ist unter Hauptnummer 7, Blatt 438 am 30. Mai 1874 der Schuhmacher · Nohstoff verein . Coburg zum Eintrag gelangt. Der Gesellschaftsvertrag dieser Genossenschaft ist ihr unterm 3. März 1874 ver- bessertes Statut vom 20. Februar 1874. Sie führt die Firma , verein zu Co- burg, eingetragene, Genossenschaft, mit dem Sitze zu Coburg und ist zu dem Zwecke des gemein⸗ schaftlichen Einkaufs unverfälschter guter Rohmate⸗ rialien im Großen und des Iislaf derselben in . Partien zum Tagespreis an die Mitglieder: errichtet.

Die Mitglieder des Vorftandes sind;

a. be Hugo Böhm zu Gaburg, Vor-

itzender, b. Schuhmacher Heinrich Fischer von Hildburg⸗ . z. 3 in Coburg, Kassirer (Lager= alter),

C. n Eduard Jörg zu Coburg, Con .= troleur.

Die Zeichnung für die Genossenschaft erfolgt mit

inzufüͤgen der Unterschrift zur Firma durch saͤmmt- liche Vorstandemitglieder.

Die Bekanntmachungen der Genossenschaft ergehen 5 Zeichnung in dem Coburger Regierungg-⸗

att.

Die Generalversammlung wird durch Einrũckung einer Annonce in ein Lokalblatt oder durch schrift liche Einladung vom Vorstand oder Aufsichtsrath unter Angabe der Tagesordnung 3 Tage vor dem bestimmten Versammlungstage berusen.

Königliches Kreisgericht.

Das Verzeichniß der Mitglieder der Genossenschaft