1874 / 155 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Jul 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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Prinz Alexander, der jüngste Sohn des Königs der Niederlande, wird sich von Kopenhagen nach Sophiaro bei Hel⸗ singborg begeben, um der von Schweden Königin Sophia einen Befuch abzustatten. Am 7. Juli wird der Prinz nach Schluß der Herbstmanöver mit dem König Oscar bei der Herljunga⸗ Statton zusammentreffen und einige Tage darauf nach Stock⸗ holm abreisen. Von Schweden gedenkt der Prinz sich nach Norwegen zu begeben.

Christia nia, 26. Juni. Gesternz ist von der Stadt⸗ versammlung die Aufnahme eines Anlehens für die Stadt Christiania, behufs Vornahme neuer Bauten ꝛc. ꝛc., zum Be⸗ trage von 350,000 Spd. mit allen gegen 3 Stimmen ange— nommen worden.

Der Mitt⸗Sommertag wurde vorgestern beim schönsten klarsten Wetter überall in Schweden gefeiert. Der Vorläufer dieses Festes der sogenannte Laubmarkt“ in Stockholm hatte in diesen Tagen der Hauptstadt einen ungewöhnlich großen Besuch zugeführt, so daß die Straßen, welche unter normalen Verhältnissen schon recht belebt sind, geradezu überfüllt waren. Das genannte Fest hat jetzt ein Alter von ca. 300 Jahren er⸗ reicht, indem es zum Andenken an den Einzug Gustav Wasa's in die befreite Hauptstadt gestiftet wurde.

Dänemark. Kopenhagen, 3. Juli. (W. T. B.) Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, hat General Haffner, welcher vom Könige in voriger Woche mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt war, gestern angezeigt, daß er außer Stande sei, dem Auftrage zu entsprechen.

Amerika. (2. A. C.) Der Kabeldampfer „Faraday“ ist an einem Eisberge auf der Höhe von Halifax gescheitert und zum totalen Wrack geworden.

Dem üblichen Monatsausweis des Schatzsekretärs zu⸗ folge hat sich die öffentliche Schuld der Vereinigten Staaten während des Monats Juni um 2,180,197 Dollars verringert und sie beträgt nunmehr 2,143, 988,241 Dollars. Der Baarbestand im Schatzamte umfaßt 74,205,000 Dollars in klin⸗ gender Münze und 14,‚576, 000 Dollars in Papiergeld. Hr. Eugene Hall hat die Ernennung zum General⸗Postmeister ab⸗ gelehnt.

New⸗Jgork, 4. Juli. (W. T. B.) Der bisherige Ge⸗ sandte am St. Petersburger Hofe, Jewell, hat die Stellung als General⸗Postmeister angenommen.

Die Nr. A des „Central-⸗Blatts für das Deutsche

Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt (Berlin, Carl Hey⸗ manns Verlag), hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungs⸗ sachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Finanz⸗ wesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Mai 1874. Muͤnz⸗ wesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen. Zoll⸗ und Steuerwesen: Nachweisung der Einnahmen an Wechselstempel⸗ steuer im Deutschen Reiche für die Monate Januar bis Mai 1874. Marine und Schiffahrt: Quarantäne ⸗Vorschriften. Heimath⸗ wesen: Berechnung der Verlustfrist. Personal⸗Veränderungen ꝛc.; Ernennung. Nr. 27 des Justiz⸗Ministerial⸗Blatt für die preu⸗ ßische Gesetzgebung und Rechtspflege, herausgegeben im Bureau des Justiz⸗Ministeriums, enthält: Allgemeine Verfügung vom 24. Juni 1874, betreffend die österreichischen Thaler. Allgemeine Verfügung vom 27. Juni 1874, betreffend die Numerirung der in das vorläufige Fortschreibungsprotokoll einzutragenden Parzellen. Erkennt⸗ niß des Königlichen Ober-Tribunals vom 2. Juni 1874: Ein Fabrik⸗ inhaber, welcher die Löhne der von ihm beschäftigten Arbeiter in Wechseln zumal in erst später fällig werdenden Wechseln aus— bezahlt, verwirkt die Strafe der Bundes⸗Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 §5. 134, 146.

Vereinswesen. Der Kongreß für öffentliche Gesundheitspfege wird diesmal in Dan zig stattfinden, und zwar, wie nun festgestellt ist, vom 12. bis zum 15. September. In der darauf folgenden Woche

findet in Breslau der Kengreß deutscher Naturforscher und Aerzte statt. Berhandelt werden soll über folgende Gegenständeꝛ 1) hygienische Ansprüche an die Banpolizei, Refe⸗ renten Dr. Straßmann. (Berlin) und Stadibaumeister v. Haselberg (Stralsund); Y statistisch nachweisbarer Gefundheitseinfluß der Woh⸗ nungen. Referent Dr. Schwabe (Berlin); 3) Vereinigung verschiedener Krankheitsgattungen in demfelben Hospital, Referenten Geh. Rath Esse (Berlin) und Dr. Friedrich Sander (Barmen); 4) das preußische Gesetz über die Anlegung öffentlicher Schlachthanfer, Referenten die Ober⸗Bůrgermeister Gobbin aus Görlitz und Jäger aus Elberfeld; 5) Quell und Flußwasserleitungen, Referenten Prof. Reichard (Jena) und Ingenieur Schmich (Frankfurt a. M.); 6) Frauenarbeit in Fa—= briken, Referent Dr. L. Hirt (Breslau). Am 13. September sollen die Rieselfelder Danzigs in der Nähe der See besichtigt werden sammt Kanälen, Pumpstationen und Wasserleitung.

Statistische Nachrichten. ö

In Berlin xresp. den Anstalten um Berlin waren im Jahre 1813 37 Kirchen, 26 Kapellen, während die Zahl der evangesischen Gemeindemitglieder 796,688 Köpfe betrug. In Anftellung befanden sich 15 Geistliche. Unter den 30 784 Täuflingen befanden sich 4183 uneheliche Kinder, unter den 11048 Trauungen wurden 40335 ohne Kranz vorgenommen. Kommunikanten gab es 96,686, und unter 26,575 Beerdigungen wurde bei 22,091 die Mitwirkung des Geist⸗ lichen nicht beliebt. Verglichen mit dem Ergebniß des Jahres 1872 zeigt sich in dieser Statistik ein Zuwachs ven 5,614 Eyvangelischen. Während die Zahl der Kirchen gleich geblieben ist, stieg die Zahl der Kapellen um 3, die der cl lich um 4. Die Zahl der Kommuni⸗ kanten hat um 18, abgenommen, die Zahl der Taufen unehelicher Kinder um 15/10 * zugenommen, die Zahl der Beerdigungen ohne Geiftlichen hat mit 82 gegen das Vorjahr um 153 zugenommen. . ist die Zahl der Trauungen ohne Kranz um 5sio * geringer geworden.

Die Nr. 129 (Mai) der „Mittheilungen der Groß— herzoglich ö Centralstelle für die Landes Statistik“ (Beilage zur Darmstädter Zeitung) hat folgenden Inhalt: Einfuhr und Ausfuhr des Großherzogthums Hessen über Bremen im Jahre 1873. Zusammer stellung der Einkommensteuerpflichtigen in den Steuerkommissionen und den 50 bevölkertsten Gemeinden für das Jahr 1874. Sterbefälle und Todesursachen im März und April 1874. Summarische Uebersicht über die Produktion bei dem Betrieb der Bergwerke und Salinen im Großherzogthum Hessen im Jahre 1872. Meteorologische Beobachtungen im April 1874. Schulbildung der im Ersatz⸗Jahre 1873574 bei der Großherzoglich hessischen (65) Division eingestellten hessischen Unterthanen. Mo- natliche Durchschnittspreise der Fruchtmärkte im Januar und Februar 1874. Tägliche Wasserstände im Januar, Februar und März 1874. Anzeigen. ;

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Für Errichtung eines Denkmals für v. Liebig wird foltzender Aufruf erlassen:

„Dem berühmten Chemiker Justus v. Liebig soll in München, wo er die letzten 21 Jahre seines Lebens verbracht hat und am 18. April 1873 gestorben ist, ein Denkmal errichtet werden. Bei dem Münchener Centralcomits und bei dem mit ihm vereinigten, auf Anregung der deutschen chemischen Gesellschaft zu Berlin ge— bildeten Generalcomits sind beträchtliche Summen bereits gezeichnet worden. Die Sammlung soll demnächst geschlossen und das Ver⸗ zeichniß der eingegangenen Beträge, nach Provinzen geordnet, ver- zeichnet werden. Rheinland, und Westfalen, Provinzen, in welchen, gestützt und gehoben durch die Arbeiten des berühmten Gelehrten, die chemische Industrie und die Landwirthschaft auf so hoher Stufe der Ent wicklung stehen, müssen das Ihrige dazu beitragen, daß das zu errichtende Denkmal des großen Forschers und der deutschen Nation, die seinen Verlust betrauert, würdig werde. Im Auftrage des Generalcomités sind daher die Unterzeichneten i, , n. um Beiträge für das zu errichtende Liebig-⸗Denkmal entgegenzunebmen. Sie richten an Alle, welchen dieser Aufruf zukommt, die Bitte, in weitesten Kreisen eine Sammlung veranstalten und die eingegangenen Beitraͤge baldigst einsenden zu wollen. .

H. v. Dechen, Wirklicher Geheimer Rath und Ober⸗Berghauptmann a. D., Bonn. F. W. Hasenclever, General ⸗Direktor, Aachen. Aug. Kekuls, Professor, Bonn. F. W. König, Kommerzien⸗Rath, Cöln. C. Marquart, Chemiker, Bonn. Fr. Mohr, Professor, Bonn. J. Mulvany, Präsident des Vereins für Wahrung der wirthschaftlichen Interessen für Rheinland und Westfalen. vom Rath, Präsident des Landwirthschgftlichen Vereins für Rheinpreußen, Lauersfort bei Cre— feld. Ad. Schlieper, Fabrikbesitzer, Elberfeld. C. Seel, Professor,

onn. NB. Die Beiträge beliebe man an Professor A. Kekuls, chemi—⸗ sches Institut, Bonn, einzusenden.

Justus

.— Freiherr Wendelin von Raltzahn zu Weimar, mit der Herausgabe von Schillers Briefwechsel mit feiner Schwester Christophine und seinem Schwager Reinwald aus den Jahren 1780 - 1805. betraut, wünscht, diese sehr werthvolle Brief⸗ sammlung in möglichster Vollständigkeit darzubieten und hierzu die vielleicht noch vorhandenen Briefe, die Schillers Schwester aus diesem Briefwechsel als Andenken vertheilte, mit den noch zum Theil vorlie⸗ genden nicht ganz genauen Abschriften vergleichen zu können; er richtet deshalb an die Besitzer dieser Originalbriefe die Bitte um Mitthei⸗ lung derselben auf kurze Zeit. Der Briefwechsel wird zu Weih— nachten d. J. bei Veit und Comp. in Leipzig erscheinen.

Gewerbe und Handel.

In der in der Chausseestraße gelegenen Borsigschen Ma— schinen fabrik wurde am 1. d. M. die 5299. Lokomotive fertig⸗ gestellt und bereits am Tage darauf ihrer Bestimmung zugeführt

London, 3. Juli. (W. T. B.) Die Eigenthümer der Kohlen und Eisenbergwerke im nördlichen Staffordshire haben irie Herabsetzung der Arbeitslöhne um 20 Proz. beschlossen.

Auf der russischen Bahnstation Rasdelnaja, 64 Werst von Odessa, sind Beleuchtungsversuche mit Naphta⸗Gas über Erwarten günstig ausgefallen. Die Kosten stellen sich 43 Mal billiger als Steinkohlen— gas, und so dürfte bei dem großen Reichthum an Naphta im Süden Rußlands dieses neue Produkt sehr bald allgemeine Verwendung finden und mercantilische Bedeutung gewinnen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 52 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn -Verxwaltungen hat folgenden Inhalt: Verein Deut scher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Sächsis e Staatsbahnen, Haltestelle Schön⸗ feld. Vereinfachung des Personen ˖ Billet. Apparates. Die beabsichtigte Reform der Eisenbahn ⸗Frachttarife im Deutschen Reiche. (Nach einer Denkschrift des Reichs- Eisenbahnamtes, die Erhöhung der Gütertarife betreffend) Berliner Briefe (Pommersche Centralbahn-⸗Affaire, Tarif⸗ reform, Eisenbahn⸗-Prioritäten. Berlin Potsdam. Magdeburg, Berlin⸗ Görlitz, Halle ⸗Sorau. Guben, Braunschweigische Bahnen, Saal⸗Unstrut⸗ bahn, Saalbahn, Qberlausitzer, Bergisch⸗Märkische, Rhein ⸗Nahe⸗, Cöln⸗Mindener Eisenbahn). Waagthalbahn, Juli⸗Coupon. Offizielle Anzeigen: Rheinische Eisenbahn-⸗Gesellschaft, Auszug aus den Verhand⸗ lungen der Generalversammlung. Verloosungen, Submissionen. Privat⸗Anzeigen.

Am 20. Juli d. J. soll zwischen dem Mellemfort und dem Provesteenfort (bei Kopenhagen) und östlich davon, wie im vorigen Jahre ein Torpedo⸗Versuchsterrain durch spitze Tonnen ab— gegrenzt werden; an demselben Tage werden auch wieder die grünen Leitfeuer auf den beiden Forts angezündet werden.

In dem Verlage von Orell, Fößli CL Co. in Zürich wird vom 1. Juli d. J. ab eine neue schweizerische Wochenschrift für die Interessen des Eisenbahnwesens unter dem Titel „Die Eisenbahn“ erscheinen. Dieses neue Blatt stellt sich vornehmlich zwei Aufgaben: Es will einmal theils in Originalabhandlungen von dazu berufenen Männern, theils in Auszügen aus neuen literarischen Erscheinungen in einer allgemein verständlichen Weise alle jeweiligen Tagesfragen des Eisenbahnwesens erörtern und dadurch sowohl den Eisenbahnbea mten Als den übrigen Kreisen der Bevölkerung das Verständniß für diese Fragen eröffnen. Weiter beabsichtigt es, möglichst vollständig alle das schweizerische Eisenbahnnetz betreffenden Daten zu sammeln. Das Abonnement beträgt für das Deutsche Reich 2 Thlr. halbjährlich.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

Kissingen, 4. Juli, Mittags. Der Reichskanzler Fürst Bismarck ist in Begleitung seiner Gemahlin und seiner Tochter heute Vormittag 11 Uhr hier eingetroffen. Am Bahnhofe, wo eine große Volksmenge zu seinem Empfange versammelt war, wurde der Fürst von dem Badekommissär und dem Bürger⸗ meister der Stadt willkommen geheißen. Eine Hofequipage ih den Fürsten in seine Wohnung im Hause des Arztes Diruf.

Pest, Sonnabend, 4. Juli, Mittags. Im Finanzausschusse des Abgeordnetenhauses erstattete Graf Zichy Bericht über die Unterhandlungen mit der Staatsbahn, und machte die Mittheilung, daß bezüglich der Differentialtarife auf der Linie Marchegg⸗Boden⸗ bach die Gesellschaft auf ihrem früheren Standpunkt beharre, wovon sie schon wegen der Kartelverträge mit den übrigen Gesellschaften nicht abstehen könne. Der Finanz ⸗Minister er⸗ klärte ferner, er werde aus der Annahme dieser Proposition eine Kabinetsfrage machen, womit der Finanzausschuß einver⸗ standen war.

Zur Geschichte der Unteroffizier-Schule in Potsdam.

Se. Majestät der König Friedrich Wilhelm III. legte den Grund⸗ stein zu der jetzigen Unteroffizier⸗Schule, der Pflanzstätte für das Unteroffizier⸗Torps der Armee, durch Formation einer Schul⸗ abtheilung mittel st einer Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 5. Juli 1824. In dieser Kabinets⸗Ordre wurde bestimmt, daß diese Schulabtheilung aus den Zöglingen des Potsdamer Waisen⸗ hauses und des Annaburger Soldaten⸗Knaben⸗Instituts gebildet werden sollte. Dann sollten dieselben eingekleidet, exercirt und mit möglichster Rücksicht auf ihre Jugend völlig als Soldaten behandelt werden. Schon im Februar 1824 wurde bestimmt, daß sämmtliche auf Kosten des Staats erzogene und unterrichtete Militär⸗Zöglinge und Schüler für jedes Jahr der genossenen Wohl⸗ that zwei volle Jahre im stehenden Heere dienen sollten. Die auf diese Weise entstehenden Dienstjahre durften als Maximum 12 Jahre nicht überschreiten. Im Februar 1825 bestimmte eine Instruktion, daß die auf 300 Köpfe zu formirende Abtheilung als „Schulabtheilung“ dem Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon at⸗ tachirt werden und der Aufenthalt der Zöglinge in derselben drei Jahre dauern sollte, welche Zeit jedoch bei der zu leistenden I2jährigen aktiven Dienstzeit in Abrechnung zu bringen wäre. Der Ersatz der Abtheilung bestand aus den Knaben des Annaburger Erziehungs⸗Instituts, die meistens als 17⸗ oder 18 jährig von dort übertraten, und aus Zöglingen des Militär⸗ Waisenhauses zu Potsdam, welche letztere aber nach ihrem 14. oder 15. Lebensjahre zur vierjährigen Erlernung eines Hand⸗ werks bei einem Civilmeister entlassen wurden, dann aber durch Vermittelung der Landrathsämter sich wieder bei der Schul⸗ abtheilung melden mußten. Ersterer Ersatz war dem letzteren in jeder Beziehung vorzuziehen, was sich aus dem Umstande zeigte, daß von dem Jahre 1825 bis 1829 von 400 in die Lehre ent⸗ lassenen Knaben nur 177 wieder zur Einstellung in die Schul⸗ abtheilung gelangen konnten. Vom Jahre 18325 bis 1828 be⸗ stand in der Anstalt eine besondere kleine Abtheilung von eirca 10 bis 15 Zöglingen, die wegen ihrer besonderen Befähigung zum Portepeefähnrichs⸗Examen vorbereitet wurden. Durch eine Königliche Ordre vom Mai 1825 wurde nachgegeben, daß auch die Söhne von im Heere lang und treu gedienten Soldaten sich freiwillig zur Aufnahme in die Schulabtheilung stellen durften. Später wich man auch von dieser Verordnung ab, und es konnte sich Jeder, ohne Unterschied des Standes seines Vaters, zur Aufnahme stellen; Genehmigung erfolgte von Seiten des Garde⸗Corps, die der Einstellung von jungen Leuten adeliger Herkunft oder Söhnen von Offizieren durch Se. Majestät den König. Um die ungün⸗ stigen Resultate der Einstellung der in die Lehre gegebenen Zöglinge zu beseitigen, wurde später die Bildungszeit der Zög⸗ linge der beiden Anstalten zu Potsdam und Annaburg bis zum

vollendeten 18. Jahre verlängert und die Zöglinge in besonderen Handwerksanstalten angehalten, irgend ein Handwerk zu erlernen. Eine Königliche Kabinets-Ordre vom 4. April 1844 setzte fest, daß der Eintritt in die Schulabtheilung von jetzt ab lediglich ein freiwilliger sein, wodurch die Verpflichtung der Zöglinge der Anstalten zu Potsdam und zu Annaburg zum Eintritt in die Schulabtheilung aufgehoben würde. In einer Kabinets⸗ Ordre vom März 1829 wurde ausdrücklich festgestellt, daß die Schulabtheilung nur eine Anstalt zur Bildung von Unter⸗ öoffizieren sei, und keinem jungen Manne, er möge sein wer er will, wenn er in diese Anstalt aufgenommen sei, irgend ein An⸗ spruch auf Weiterbeförderung zustehe. Diese sollte nur immer als eine besondere Begünstigung betrachtet werden. Die anfäng⸗ liche Stärke der Schulabtheilung war: 300 Militär⸗Zöglinge inkl. 3 Tambours und 3 Hornisten. Die Schulabtheilung, dem Lehr⸗Infanterie⸗Bataillon attachirt, stand zu diesem in dem nämlichen Verhältniß, wie dasselbe zu dem 1. Garde⸗Regiment zu Fuß. Seit dem 1. April 1828 kasernirte die Schulabtheilung in der neuerbauten Kaserne am Jägerthor, die 1865 bedeutend ver⸗ größert wurde. Die Zöglinge sollten hauptsächlich Disziplin, militärische Ordnung und Zucht erlernen und sich vom ersten Augenblick der Einstellung an als Soldaten betrachten und als solche behandelt werden; sie sollten den Dienst in der Instruktion, im Exercieren, Schießen, Felddienst und in besonderen militä— rischen Arbeiten praktisch erlernen. In den dreißiger Jahren wurden besondere Handwerkstätten für Schneider und Schuh⸗ macher errichtet. Durch eine Kabinets⸗-Ordre vom 9. Juli 1846 Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. wurde die Schulabtheilung reorganisirt, indem dieselbe vom 1. Oktober 1847]

ab um 96 Zöglinge vermehrt und in drei Compagnien einge⸗

theilt wurde, von denen jede einen Compagnieführer, 3 Lieute⸗ nants, 1 Feldwebel, 12 Unteroffiziere, 4 Spielleute und 132 Ge⸗ meine erhielt. Mit der Auflösung des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons im Jahre 1848 hörte das Verhältniß der Schule zu derselben auf und trat dieselbe unter den direkten Befehl des 1. Garde⸗Regi⸗ ments z. F. Am 5. März 1854 wurde der Etat der Abtheilung erhöht und die Schule auf 4 Compagnien gebracht. Durch diese Formation glich von nun an die Schulabtheilung durchaus einem Infanterie⸗Bataillon; sämmt⸗ liche Compagnien erhielten leichte Perkussionsgewehre und durch⸗ weg schwarzes Lederzeug. Zu den praktischen Uebungen, außer Schwimmen und Fechten, trat später das Bajonettiren hinzu, und wurde der Schulunterricht durch Geographie, Geschichte und militärische Aufsätze erweitert. Am 1. Oktober 1859 wurde die Schulabtheilung mit Allerhöchster Genehmigung um 68 Zöglinge erhöht, und schon 1860 wurde eine ähnliche Anstalt zu Jülich, welche aus 2 Compagnien bestand, errichtet. 1867 erfolgte die Gründung der Schule zu Biebrich, 1369 der zu Weißen⸗

fels und 1871 zu Ettlingen. Zu allen diesen Neuformationen lieferte die Schule zu Potsdam die besten Zöglinge als Stamm, und zwar zur Errichtung von Jülich 212, Biebrich 119, Weißen⸗ fels 103 und Ettlingen 36 Mann. Im September 1860 wurde der Name „Schulabtheilung“ in ‚Unteroffizier⸗Schul⸗ anstalt“! und am 20. November desselben Jahres in Unteroffizier-⸗Schule zu Potsdam“ umgeändert. Im Jahre 1869 wurde den Zöglingen die Bezeichnung „Füsilieren“ beigelegt. An den ruhmreichen Erfolgen der Jahre 1864, 1866, 1870 und 1871 nahm eine große Anzahl der Zög⸗ linge der Anstalt in fast allen Regimentern der Armee Theil. Zwei große Ehrentafeln wurden zum ewigen Angedenken an diese Jahre und zur Nacheiferung allen kommenden Zöglingen in der Anstalt aufgestellt. In den Feldzügen 1864 und 1866 starben den Heldentod resp. erlagen ihren Wunden 20 frühere Zöglinge und wurden einer mit dem Militär⸗-Verdienstkreuz, 23 mit dem Militär⸗Ehrenzeichen erster Klasse und 211 mit dem der zweiten Klasse dekorirt. In den Feldzügen 1870 bis 71 starben den Heldentod resp. erlagen ihren Wunden 88, drei wur⸗ den zum Offizier befördert, 7 mit dem Eisernen Kreuz erster Klasse und 389 mit dem zweiter Klasse dekorirt. Während des Krieges 1866 und 1870/71 wurde die Unteroffizierschule jedesmal auf zwei Compagnien reduzirt. Im Jahre 1870 wurde die Unteroffizierschule Jülich nach Potsdam versetzt, kehrte aber schon im Oktober desselben Jahres dorthin zurück. Im Jahre 1872, nach Errichtung der Inspektion der Infanterie⸗Schulen, welcher die Schule unterstellt wurde, hörte ihr Verhältniß zum 1. Garde⸗Regiment zu Fuß, wie zum Garde⸗Corps nach 48 jäh⸗ rigem Verbande auf.

In den Jahren 1825 1870 traten von den Zöglingen der Unteroffizierschule überhaupt 100 Prozent, nämlich 5422 in die Armee und zwar von diesen 29 als Offiziere und 53 als Zahl⸗ meister. Von den jetzt noch der Armee angehörenden Offizieren ist der General⸗Major von Rothmaler, Ritter des Eisernen Kreuzes erster Klasse, des Ordens pour le mérite ꝛc., Comman⸗ deur der 11. Infanterie⸗Brigade zu Berlin zu nennen.

In dem Aufsatze: „Zur Geschichte des Leib⸗Kürassier⸗Regi⸗ ments (Schlesisches Nr. 1 ist in dem Hauptblatt Seite 4 in Spalte 2 Zeile 33 von unten statt: „Vendöme“ „Chants me- zu setzen.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (einschließlich Börsen· und Handelsregister⸗Beilage Nr. 115).

Deutschen Reichs⸗Anzeigers und des Königlich Preußischen Staats—⸗

seit dem Jahre 1866 von uns verfaßten und veröffentlichten

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I) 7 periodische Schriften, nämlich im Ganzen 65, von denen einzelne mehrere Bände Den einzelnen Jahren nach

In dieser von 1866 1874 von uns publizirt sind

1866:

für 1866. Aus dem H Staats. Statistische Nachrichten über Thüringen.

(5 Jahrg.), Deutsche Monatshefte (2 Jahrg.), loosungs⸗Tabelle, Central⸗Handelsregister und

Königlich Preußischen Staats ger und Königlich Preußischen Staats

Volkswirthschaftl.

Preußischen Staats agricole etc.

Drucks

Preußische Staats dürfen wir die nach zur Geschi betrachten.

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Vierteljahrshefte. Chron. f. 1867. Hohenzollernsche Standbilder.

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ber die Dialekte von chlands Eisenbahnen. Illustr.

Kriegsgeschich

Chronol. Ueber

eit. Statist. Publik. der außerdeutschen

ellschaften. Stadt und Land. S Eisenbahnen.

e. Chron. des deutsch Allg. Bücherkunde

Tab. Central

—8 ierl 8⸗ u. s. w. Chron. Kaiserlieder.

s.

Chron. des Ministers. 8 K. Friedri eiues deutsch. Reichs 9 Schriften.

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Einzug

gruppenweise Zusammen

Deutsche Monatshefte. der besonders erschienenen Schriften folgen.

Vierteljahrsheft Deutsche Kriegs- und Volkslieder. Verwaltungsbe

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Geschichte.

1868. Vaterl. Bildwerke in 1873: Deutsche Monatshefte. Postblatt. Verloosungs

Tabelle. I) Die „Besondere Beilage“ un

ngenen Sammelwerke. 6 Schriften.

1872: Vierteljahrshefte. Bilder aus dem Feldzug der 2.

1870: 1874

Reichs. Entwur Dieselbe ist nach folgenden Rubriken geordnet:

Dieser chronologischen Uebersi

1869: Vierteljahrshefte. 18717 Vierteljahrghefte.

Grundsätze der Gesetze unter Stein und 2) Bibliographie.

Verleihung des Kgl. Pr. Verdien zeichniß der Aktiengesellschaften. Coblenz. Thiergarten bei Berlin.

über die nordd. Sage. Lit. ü Berliner Courszettel. Deuts

Die engl. Rede⸗ und Preßfreih Mittel deutschland.

Lit. z. Geschichte de des deutsch⸗franz. Krieges. Verzeichniß der Aktienge Staaten. Englands Postblatt. Verloosungs

richt des Handels Berl. Sieges der deutsch. Dichtung.

preuß. ges. gega

chichte und Lan

3) Zur vaterländischen Ges

26 Schriften.

deskunde.

6 Schriften.

H Staatsverwaltung

d Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

6 27 vom 4. Juli 1874.

Chronik des Deutschen Reiches. Die

iger un Publikationen des Reiseblätter. II.

*

Anze

Besondere Beilage

zum Deutschen Reichs nzeigers von 1866 bis Juni 1874. J.

A

* *

Inhalt

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ß,

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7.

5, xs),

ng des Pferdes

6 (aus

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7

ückt den Begriff der acutus, ax,

rfem Trabe; unser Ro hurry, entnommen, wie das Scandi

Equus hängt mit dem Sanscritischen ak vas das

Auch wir sprechen von scha und horse im Englischen, sind vom indogermanischen

bei uns noch in Bahre, dem letzten irdischen Fuhrwerk des Men rhasa, rasch, hurtig, engl.

und von dieser Eigenschaft ist die Sanscritbenennu

Pferd zusammen, woher auch das griechische und dieses aus Fos); die Wurzel ak dr

Schärfe und Schnelligkeit aus (acer, acies,

schen, erhalten. entnommen.

Chronik des Deutschen Reichs.

navische hest: das Pferd, von Hast. Wir haben also zwei Rei

von Benennungen: die erste und ältere ist aus einer N

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Land terie

Aufsichts

Austausches der bisherigen hrung des neuen Maß⸗ und amkeit der Organisation des

owie zur Berathung über die Abstellung der

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8 hschaftlichen Aus In

chen Verhältnisse be

nis

Großherzogthums Posen

ch glichen Prinzen, die obersten

betheiligen. erztetag in Eisenach.

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Düsseldorf wird geschlossen.

ft deutscher Eichung

ü sich ßland komut in Jugenheim an.

ftungsfestes des Lehr Landtag des

Mängel der gesetzlichen und tech⸗ Sprozession in München, an welcher

nischen Bestimmungen und der die te ßische Staats-Minister a. D. Freiherr

d König begiebt sich nach Ems.

erin von Ru Der 17. Provinzial

Minister tritt in Posen zusammen.

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Der preu Bataillons in Potsdam.

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tages in Düsseldorf. s

Frohnleichnam

der König von Bayern und die Köni

28

Zuni. v. d. Heydt stirbt. Eröffnung der internationalen landwirt

1.—5. Juni. Zusammenkun stellung in Bremen.

beamten in Berlin zum Zwecke eines Erfahrungen in Betreff der Einf

Gewichtssystems und der Wirks

Eichungswesens, s 9.—11. Juni.

10. Juni. Der Kaiser un

27. Mai. 4. Juni.

14. Juni. Die Kai

hrenden Verwaltungsmaßregeln. 13.

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Hofchargen und Staats

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germa⸗ s Fuhrwerks im Lauf der

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schaft, die zweite, offenbar jüngere, von einem Kulturzweck des n er

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Wie Post aus statio posita entstanden, so Brief

Es ist unglaublich, wie groß die Stu

ist offenbar das Sanscritische car gehen, dem die großer

Gothische Wurzel far entspricht, d. i. unser fahren. bleiben, und welches den Anforderungen mächtiger und

Pferd und Wagen einmal gegeben, handelte es sich um die

Volkes befindet, von dessen Sprache sein Amtsname abstammt. einzige

leiter dieser Verollkommnungen de

Genüge leisten sollte. Jahrhunderte geworden ist.

Die Wurzel

stammen Courier und der spanische und portugiesische Ausdruck das fe

für Post: correo und correio, von currere; daher auch die römi⸗

schen Wagen curriculum und currus; während das trägt, gewiß nicht ahnt, daß er sich unter den Nachkommen des

unserer heutigen Karre, Kariol, mit der italienischen carozza,

carruca, carrus, griechisch zcMυνο ursprünglich die keltisch nische Bezeichnung eines leichten Fuhrwerks war und offenbar mit

zusammen hängt, unter denen wir die carria B

Thieres entnommen.

dem französischen char u

to carry, mit seinen zah letter- carrier den

weitere Vervollkommnung die

g des Deutschen Vereins für die

Delegirtenversammlun

Rheinprovinz in Cöln.

Schon die Alten hatten in der Kunst des Wagenbaues seit

den Streitwagen des Pharao und dem Karren des T bereits nicht unbeträchtliche Fortschritte gemacht.

in

g einen Besuch ab.

genehmigt die Staatsver nverbindungen mit Elsaß⸗Lothrin⸗

Königin trifft von Baden se stattet die Kaiserin Augusta der

Schloß Heiligenber

che Kammer

s

15. Juni. Die Kaiserin Auf der Rei Rußland auf Die Zweite badi träge, betreffend die Eisenbah

Coblenz ein. Kaiserin von

at sich emüht.

hzeitig en Dorfe

hespis ainz, b

(

Die Speichenräder waren den alten Völkern schon frü bekannt; um ihre allgemeine Einführung in Deutschland h Er war der Sohn eines Stellmachers aus dem sächsisch Stroningen; in seinem Palast ließ er einen Wagen mit S

besonders Willegisus, der erste Erzbischof von M

gen, Württemberg und Hessen.

peichen

sier⸗ des

Küras

in Anwesenheit

n Preußen.

Inzeigers

2

t mit allen gegen

Einführung obli Preußen hält in

d gemischter Lehrerseminare

Besuch des Königs der Niederlande und des

5 ie

2

Landtags in Cassel. Kapitel und Ritter 2 taats⸗Anzeigers

schlie Adresse zu richten, in

Kaiserlichen Majestäten

Ehren der Anwesenheit

ffend d

den

bei schen außerordentlichen evangel ischen

1 in Breslau

Generalversammlung des deutschen Katho Reichs und vo

likenvereins in Mainz. 200jähriges Jubiläum des Leib

Der Prinz Carl von

Festlichkeiten zu des Kronprinzen des Deutschen Reichs und des Königs von

Sachsen in Bremen. von 1866 bis Juni 1874.

Der Kaiser von Rußland begiebt sich von Ems Schluß des Württembergischen Landtages durch

Eröffnung des Kommunal

Die Zweite badische Kammer be

9 Stimmen, an den Großherzog eine welcher um eine Gesetzes vorlage, betre gatorischer gemischter Volksschulen un

nachgesucht wird. 19.—21. Juni.

1I7. Juni. 19. Juni.

nach Jugenheim. In der letzten Zeit sind wiederholt und von verschiedenen

Eröffnung der sächsi

Landessynode in Dresden. 26. 28. Juni.

Regiments (Schles.) Nr.

Kronprinzen des Deutschen

23. 24. Juni. Prin Sonnenburg ein St. Johanniter⸗Ordens

16.—17. Juni. schlag ab.

18. Juni. Großherzogs von Sachsen

in Ems. 20. Juni.

den König. Die Publikationen des Deutschen Reichs

und des Königlich Preußischen S

2 2 2

Jahr als Die be

fgestellt 8

g seine

ersetzen: Das Rad im Jahre Verbesse gemacht die erste nnibusse Als diese Messager

ogin von gen früh,

onaparte' schen ortigen Man

Straße St. em Wagen zu estieg an der

die Or bemerkte der König, sie würde doch ein solches Abenteuer

Herz

humoristisch, das

luch

ich II. Andere hielten am längsten

allend spät frühen Mittelalter, bevor es Posten gab, die Ver

2 nächsten Mor

Lohnwagen au und die enennung von

9 ba Abfassun

26 eingeführt.

6 *

iser Heinr

1002 zur Anerkennung verliehen worden sein. bemerkte er

bald für weite Reisen dam Hacker.

Die um die Mitte des 17.

einmal in solch Es kam zu einer Wette um 200

lachte und zahlte ihr die gewettete Summe

sie einer Wohlthätigkeitsanstalt übersenden ließ. Die

französischen M

ab, weil im

ihrer Begleiterin einen Omnibus, fuhr die ganzen f und nieder, und kehrte dann in die Tuilerien

Hofdame begleitet, die Tuilerien, b essageries leiten ihre B

2 1

So rühren die metallenen Naben erst vom Grafen von Abbauville, General der Artillerie bei der B Als diese Herleitung Adelun zuerst in Paris im Jahre 18 chtung bei Hofe gerühmt wurde, Die Herzogin verließ am

das Verlangen äußerte

Fiaker kamen zuerst im Jahre 1650 zu Paris auf, und haben erry

hunderts zuerst zu Berlin erbauten und Berlinen benannten ihren Namen von der noch heute dort bestehenden

Wagen, zu denen der General-Ouartiermeister des Kurfürsten Fried

rich Wilhelm, Philipp von Chiese, ein geborner Piemontese, vor und waren auf gut preußische Art sicher und solide.

rädern an die Wand malen und die Inschrift darunt „Willegis, Willegis, Deiner Abkunft nicht vergiß.“

unter allen Wagen die beliebtesten, denn sie bindungen durch Boten unterhalten wurden.

im Mainzischen Wappen soll vom Kai

rungen an den Wagen sind dagegen auff Expedition nach Aegypten her, der sie wegen des d Idee angegeben hatte, wurden als

Fiacre, an deren Ecke die ersten Stadt

rühmten Werkes mitgetheilt wurde,

Wort käme also nicht von Vieh

gels an Holz anfertigen ließ.

nicht unternehmen wollen!

Louisd'or. zurück. Karl X.

nur von einer Madelaine mit Boulevards au aus, welche

wurden

Einri

B

worden. waren. fahren

Ss herausgegebenen

lnen der von un

Seiten Nachfragen nach einze

Reichs und Staats⸗Anzeiger

chen ergangen. Wir haben daraus die Veranlassung genommen, die

Separatabdrücke aus dem Deuts

üglichen Dar

gewährt namentlich besserungen sowohl Wagen aus den ver

Instituts bez

ergestellt. Dieselbe um sie ihrer heutigen

Verbindung des Pferdes g und Aufzäumung. Dabei

2

liche Verstand an dieser uns

s alten Kultur gearbeitet hat

ine s. w., h

über die allmählichen Ver

in dem Bau und der Beschaffenheit der

schiedenen Zeitaltern, als auch in der wird man inne, wie viel der mensch

so alltäglichen Maschine Vervollkommnung entgegenzuführen. *)

mit dem Fuhrwerk, der Anspannun

des Postwesens als e

stellungen Modelle u. auch eine Uebersicht

* *. * 1

den

an Daraus er⸗

nur Scheibenrädern,

verbunden

mi eine

Die von kmälern und Vasen erhaltenen

Meilen

te: an die

serne Zapfen mit Blei unter Be

.

/

war:

. 1.

ch seiner Behau

Protoplasma der Fuhrwerke gegeben. zu transportirenden schweren Lasten

lzer unter, und an die Stelle der S e, welche für gewisse

age beibehalten ist, den ist die sinnreiche Art,

chleife trat die Walze in welcher Chersiphron aus Knossos, der Erbauer des älteren

mochten in manchen und unm sie leichter zu

nkender Kopf vielleicht darauf, sie in

3

von etwa 11 n, während er in das

transportiren ließ, indem er sie in Walzen verwande

Enden der Säulen goß er ei

2

pfen liefen, wenn die Ochsen und zubehalten.

Rundhölzer, welche unsere

i

llungen der ältesten Wagen bei

sten legten fest

Bekannt anze ei Schwere sein

mit

*

s, die riesigen Säulenschäfte vom Stein schw

eine Entfernung abzuspalten

hem er den Säulenschaft umgeben hatte, Achse

Säule sich drehend fortwälzte.

u

ja noch bis auf unsere T

graphischen Darste

ammen genommenen iedenen Völkern vielfa

mit welch rundum

sich mitdrehend,

Form, wie sie die auf den Den

plastischen und den versch

chtiger Fortschritt, da die Wal denn die

ein Transportzwecke

Keim

ö des Rades in sich trug.

Mitte

Als der Mensch zuerst auf einem gegabelten Baumast sein

Bündel Brennholz oder Gras und Kräuter na

sung schleifte, da war das ltesten Vorfahren unter die La Enden die ursprüngliche Dicke be

Buchsen einließ, in welchen die Za

festigung durch Schwalben anzogen, so daß die

machen, verfiel ein nachde

Man legte demnächst den der

Rundh Fällen von bedeutender

Dianentempels zu Ephe bruch zur Baustelle, dicken Baumst

Balkengestell, ã

gab sich denen sie,

auf den heutigen Ta dern des Mittelmeer

die

2 2 2

e sich in än

Als

sich ein Haupt⸗ anfänglich zwei gesetzt wurde, er

g in den L lber.

waren, hatte

heil noch erhalten hat. welcher auf den

ch zeigen, und wie

g bei der Ackerbaubevölkerun

beckens zum T enden Wagen

dürfniß von se

der Kasten,

von hinten zu besteig

ö ö.

der und die Achse erfunden

fortschritt vollzogen derigen,

Aber mit der Erfindung d

gab sich aus dem praktischen Be gethan.

isischen

te Anlaut Gallier vah, vag Das

S Ser;

und vom Er oder es

sächsische perd;

das Sanserit hat ber, har tragen, lateinisch ferre, griechisch

n,

gte, sich auf den

eren und schnelleren Geschöpfes die Fahrenden

schen Zweig des

wiederum von den st.

2 chen, sammt der Ein

Der konstan rauschen vom Geräusch der Fortbe⸗

ssen i

aliquem Einen anfahren, das nieder

l unterliegen. z daher Invektive.

ere Lasten bald nach einer n Römern veredus, vom

glich selber in Bewegung Handwagen und Kinder

fe

germanischen Systems weisen Pferden,

ung von Wagen und Pferd

größ ctura, das italienische vettura,

voie, envoyer, das deutsche Wagen,

bewe

k Die ältesten Sprachen des indo Wagen rath

Ausdrücke auf, wel

darthun

n ursprün nd derselbe Ausdruck sind, kann

ganges von „s“ und „t“ in den

keinen Zwei für fahren, bewegen; daher das lateinische

es Wagens allein war es nicht

hen.

ar seits die Grie

invehi in

ständig reccipirt, hängt ebenso damit etaphorisch

sche rhedec laufen, und das englische

ach, sagt der Engländer. Daß Reiten ieß bei de

ßt der me von Rad und reite rotundus, rund; so wie vom Walli

ll gen

.

hin der Benennungsgrund des Urbegriffs.

des vierrädrigen Reisewagens der

che die Benutz

omern vo

*

prünglich ein u

38 bekannten Ueber

Sprachen und Mundarten

chnung ist die Sans kritwurzel

und vom französischen roue. von den R

im Sanscrit hei ist r, also rollen, rasseln

Der Mensch, der ih und dies mit

Auch die Bezei

rheda

heißt im Persischen berd, d. i.

1 .

Wer war der Verwegene, der zuerst es wa

Rücken eines so viel größeren, st

als das Pferd zu schwingen! indogermanischen Sprachstammes entspro

setzte, wie es heute noch bei unseren wagen der Fall ist, mußte sich für Persern entlehnten, und das also dem irani

leistungsfähigeren Zugkraft umse richtung der Posten mit unterlegten

via, vehere, vehiculum und ve

das französische voiture

Weg, Wiege, Woge

sagt der Lateiner, auch m schnelle Pferd, Posthferd, h griechischen senedor, das ihrer

ride reiten; to ride in a co und Reisen urs

zusammen, wie das bretoni wegen de

rhetica, gewiß die Stäm lateinischen rota, Rad rhot Rad,

wegung trägt

Berlin.

Ein Vortrag, gehalten im

Berlin, von Dr. Stephan.

post und Luftschiffahrt“.

Welt chaftlichen Verein zu Springer, 1874.

2.

wissenf