1874 / 168 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Jul 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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Zweiter Tag: II. Sonntag, den 26. Juli, Abends 7 Uhr, im großen Saale des neuen Schützenhauses: Liszt, Faust⸗ Symphonie; Dietrich, Violin Konzert; Gesangsolo; Rein Pianoforte · Konzert; Brahms Rinaldo, Kantate für Tenorsolo, Männerchor und Orchester.

Dritter Tag: III. Monlag, den 27. Juli, Vormittags halb 11 Uhr in dem eben genannten Saale: Konzert für Kammermusik. IV. Nachmittags 3 Uhr geistliches Konzert im Dome zu Merse⸗ burg: Werke von C. Müller⸗Hartung, Eccard, Engel, Piutti, Winter- berger, Liszt ꝛc.

Unter Mitwirkung der Korporationen: Leipziger Gewandhaus- Orchester, Haßlerscher Verein in Halle, Universitätsgesangverein Paulus und Riedelscher Verein aus Leipzig, Singakademie in Halle, sowie u. A, folgender Solisten: Frl. Marie Breidenstein, Kenzertfangerin aus Erfurt; Frl. Anna Drechsel, Konzertsängerin aus Düsseldorf; 3 Pauline Erdmannsdörfer, Kaiserlich Königlichlichn Kammervirtuosin und Hofpianistin aus Sonderghansen; Hr. Friedrich Grützmacher, Kammervirtuos aus Dresden; Hr. Leopold Grützmacher. Kammer- musiker aus Meiningen; Hr. Organist Adolf Wald aus Wiesbaden; Hr. Adolf Hankel, Kammervirtuoz aus Dessau; Fr. Harditz, Herzog⸗ liche Hofopernsängerin aus Dessau; Hr. Carl Heß, Pianist aus Dres den; Hr. Konzertmeister Lauterbach aus Dresden; Hr. O. Reubke, Orgelvirtuos in Halle; Fr. Anna Werder, Konzertsängerin aus Leipzig; Hr. Prof. Alexander Win lerberger, Orgelvirtuoß aus Weimar, ꝛc.

Dirigenten: Hr. Hofkapellmeister Alb. Dietrich aus Oldenburg; Hr. Musik⸗Direktor Haßler aus Halle, Hr. Dr. H. Langer, Universi⸗ tärsMusik Direktor aus Leipzig; Hr. Königlicher Musik⸗Direktor Gustav Rebling aus Magdeburg; Hr. Professor C. Riedel aus Leiy⸗ zig; hr k Max Seifriz aus Stuttgart; Hr. Musik— Direktor Voretzsch aus Halle.

Anmeldungen zur Mitwirkung werden vom Direktorium noch entgegengenommen und sind Wohnungsgesuche an den Vorsitzenden der betreffenden Kommission, Hrn. L. Bethcke (Firma Banquier H. F. Lehmann) in Halle, zu richten.

Im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle erschien vor einiger Zeit eine Untersuchung über die Ent—⸗ wickelung der Kudrundichtung von W, Wilmans, Lehrer am Grauen Kloster in Berlin. Der Verfasser sucht auf dem Boden der von Ettmüller, Lachmann, Müllenhof, Bartsch u. A. vertretenen An sichten zu neuen Resultaten zu gelangen. Er setzt als feststehend vor⸗ aus, was Ettmüller richtig erkannt und Müllenhof überzeugend be⸗ wiesen hat, daß die Kudrun ein stark überarbeitetes Gedicht ist, und daß Caesur⸗Reime und Nibelungenstrophen einer jüngeren Eniwicke⸗ lungsepoche der Dichtung angehören. Die Resultate fatzt W. in fol⸗ genden 4 Punkten zusam men: 15An vielen Stellen sind die Strophen nicht so geordnet, wie es ihr Dichter beabsichtigte. Es gab einen Bearbeiter der Kudrun, welcher zahlreiche Zusätze verfaßte, aber ohne genügend zu bezeich⸗ nen, wohin sie gehören, und ohne selbst die Abschrift des erweiterten Werkes zu repidiren. 2) Es muß wenigstens zwei Bearbeitungen der Kudrun in echten Kndrunstrophen gegeben haben. Viele Schwierig—⸗ keiten unserer Dichtung erklären sich nur durch die Annahme einer Contamination. 3) Der Inhalt der ursprünglichen Dichtung beruht auf einer Contamination dreier Sagen, der von Hilde, Herwig und Kudlun. Wenn der Dichter selbst die Contamination vorgenommen hat, so muß er nothwendig von vornherein den ganzen Plan ent— worfen und auszuführen beahsichtigt haben. 4) An eine Wiederher stellung der ursprünglichen Dichtung ist gar nicht zu denken, was man bisher als echte Lieder ausgegeben hat, ergiebt sich an vielen Stellen als eine Compilation von Bestandtheilen sehr verschiedenen Ursprungs.

Landwirthschaft.

Am 13. Juli fand in Kyritz, von dem dortigen Landwirth⸗ schaftlichen Verein angeregt, ein Kon kurrenzmähen von 14 Mähmaschinen verschiedener Konstrultion statt. Die meisten Ma— schinen bestanden ihre Aufgabe sehr gut. Zur engeren Konkurrenz wurden zugelassen: die Woodsche von Gülich, u. Koeppel, Berlin, Gülichs Neue Amerikanische Maschine von Gebrüder Gülich, Bres⸗ lau, die Williams Maschine von Adolf Breitenfeldt, Berlin, die Buckeye von M. Seelig jun, Berlin, die Champion von Paul Tormann, Berlin, die Samuelsonsche Royal von Samuelson u. Co. Banbury (England). Von obigen Maschinen wurden prämiirt: die Woodsche von Gülich u. Koeppel in Berlin mit dem ersten Preise und 50 Thlr., Gülichs Neue Amerikanische Ma⸗ schine von Gebrüder Gülich in Breslau mit dem zweiten Preise und 30 Thlr., Williams Maschine (mit 2 Triebrädern) von Adolf Breiten⸗ feldt in Berlin mit dem dritten Preise und 20 Thlr. (resp. ersten Preis als kombinirte , Die Maschinen von Samuelson, Buckeye, Champion, Hornsby Howard und Medolag bekamen ehren volle Anerkennungen. Gras⸗Mähmaschinen betheiligten sich: die von Kearsley, Samuelson, Williams und Champion, welche letztere den alleinigen Preis von 30 Thalern erhielt (resp. vierten Preis).

Gewerbe und Handel.

Berlin. Das Königliche Polizei Präsidium erläßt unter dem 14. Juli d. J. eine Verordnung, betreffend die Ausführung der Kanglisation. Dieselbe enthält u. A.: ;

§. 1. In denjenigen Stadttheilen und Straßen, welche bei der bevorstehenden Kanalisirung der Stadt mit unterirdischer Entwässe⸗ rungsanlage versehen werden, ist jedes bebaute Grundstück durch ein in dasselbe einzuführendes Rohr (Hausahleitungsrohr) an das Straßen⸗ rohr, resp. den Straßenkanal anzuschließen. Durch das Haugablei⸗

tungsrohr ist das Regenwasser, Haus⸗ und Wirthschaftswasser in das

n, ,. resp. den Kanal abzuführen. Feste Stoffe, wie Küchen abfälle, Müll, Kehricht, Schutt, Sand, Asche und dergleichen dürfen in das Hausableitungsrohr nicht abgeführt werden. Aus allen Wasserklosets müffen auch die menschlichen Exkremente durch das Hausableitungsrohr in das Straßenrohr resp. den Kanal abgeführt werden. 8. 2. Auf den Grundstuͤcken derjenigen Straßenstrecken, welche durch öffentliche Bekanntmachung des Polizei⸗Präsidiums als solche bezeichnet werden, in denen die Kanalisation zur Ausführung gelangt, ist die Anlegung neuer Abtrittsgruben nicht gestattet. Die auf solchen Grundstücken vorhandenen , , dürfen in keiner Weise mit der Haus- entwässerung in Verbindung stehen oder gesetzt werden. Jede Ver— bindung einer Abtrittsgrube mit einer Entwässerungsanlage ist inner halb vier Wechen nach geschehener Aufforderung zu heseitigen. 8. 3. Innerhalb sechs Wochen nach erfolgter öffentlicher Bekanntmachung (5. 2) haben die Besitzer resp. Verwalter der in den betreffen⸗ den Straßenstrecken belegenen, bebauten Grundstücke dem Poli—⸗ ei „Präsidium eine vollständige Zeichnung des Entwässerüngs- . mit eingeschriebenen Maßen entsprechend dem 8.

der Bau⸗Polizeiordnung vom 21. April 1853 in dupsjo mittelst schriftlichen Antrages auf Konsensertheilung vorzulegen. Erst nach, Ertheilung des Konsenses ist die Entwässerungsanlage nach den Bedingungen desselben, und zwar innerhalb sechs Wochen nach Be⸗ händigung, des Konsenses auszuführen. 5. 4. Nach. Fertigstellung der Entwässerungsanlage ist davon dem Polizei⸗Präsidium r ln, Anzeige behufs der Revision derselben zu machen. Die Anlage darf nicht, früher in Betrieb gesetzt werden, als bis das Polizei ⸗Präͤsidium sie für genügend und den polizeilichen Vorschriften entsprechend an— erkannt und demgemäß die Erlaubniß zu ihrer Benutzung gegeben hat. §. 5. Bei der Ausführung der unterirdischen Entwässerung werden alle vorhandenen Arten offener Entwässerung der Straßen und der dadurch bedingten Bauten, wie der Rinnsteine, der Rinnsteinbrücken, Uebergänge ꝛc. beseitigt. Die übrigen vier Paragraphen betreffen die rein technischen Vorschriften.

London, 18. Juli, (W. T. B) Die . der Kohlen⸗ bergwerke in den schottischen Grafschaften, Fife und Clackmannan, beabsichtigen in 14 Tagen den Lohn ihrer Arbeiter um 15 herabzusetzen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Nr. 56 der „Zeitung des. Vereins Deutscher Eisenbahn- Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen: Erhebung der oberschlesischen Eisenbuhn⸗Personen-Haltestelle Driebitz zur Station; Eröffnung der Kaiser Franz Josef⸗Bahnstrecke Budweis ⸗Wessely; Wiedereröffnung der

ferdebahn Tyrnau⸗Keresztur⸗Szeret. Eine vereinfachte Personen⸗

xpedition bei Eisenbahnen, von Reitler. Vereinsgebiet: Im J. Se⸗ mester 1874 eröffnete Bahnstrecken. Berliner Briefe: Buchführun der Eisenbahnen und stabile Gonten; Eisenbahn-Akademie; n von Material für die Staatsbahnen; Eisenbahnkommissariate; Bahnen im Rhein⸗Kohlenreviere und Elsaß-Lothringen; Berlin-Wetzlar; Han— nover⸗Allenbeken; Halle⸗Cassel; Braunschweigische Bahnen; Altona—⸗ Kiel. Württemberg. Buschtshrader Eisenbahn Ausland: Spanien, Geschäftsberichte der Eisenbahnen von Ciudad⸗Real nach Badajoz ze und der von Madrid nach Saragossa und Alicante pro 1873. Litera tur: Koderle's automatische Sicherheitsvorrichtungen für die Fahrzeuge der Eisenbahnen. Personal⸗Nachrichten. Eisenbahn-Kalender. Offizielle und Privat⸗Anzeigen.

Stettin, 9. Juli. Das Postdampfschiff des Baltischen Lloyd Humboldt“, Kapitän O. Blanck, ist heute mit Passagieren und Ladung via Kopenhagen und Antwerpen nach New-PVork in See ge⸗ gangen.

Wien, 18. Juli. (W. T. B.) In der heutigen General⸗ versammlung der Nordwestbahn waren 29, 160 Aktien durch 56 Aktionäre vertreten. Der Verwaltungsrath beantragte die Erwer⸗ bung der Süd-Norddeutschen Verbindungsbahn, der Mährischen Grenz- bahn und der Lundenburg⸗Grußhach⸗-Zellerndorfer Bahn. Seitens des General- Direktors wurde ausgeführt, die Personen ⸗Tarifsätze der Nord- westhbahn seien um 15* niedriger, als diejenigen der meisten öster⸗ reichischen Bahnen, eine Erhöhung derselben sei nur im Wege der Gesetzgebung möglich. Die Regierung habe sich bereit erklärt, die gesetzliche Erhöhung des Tarifs zu ermög⸗ lichen, wenn die Lundenburger Bahn durch die Nordwestbahn, deren Ertrag dadurch bedeutend erhöht werden könne, erworben werde. Die Lundenburger Bahn sei 5000900 Fl. pr. Meile werth und biete zur Verbindung mit dem Nordwesten Ungarns die Hand, wo sie auch der Nordwestbahn den fehlenden Lokalverkehr zuführen könne. Der Ab⸗ stimmung wurden die Anträge des Verwagltungsraths mit dem Zusatz, daß die neu zu emittirenden Prioritäts⸗Obligationen 4. Emission im Gesammtbetrage von 6,3500900 Fl. Silber nur auf der Lundenburg⸗ Grußbacher Bahn vorzumerken seien, en blos mit starker Majorität angenommen.

Triest, 18. Juli. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Apollo“ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost heute Abend 8 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Königsberg i. Pr.ͥ, Montag, 20. Juli. Nach neuer⸗ lichen Ermittelungen sollen wie die „Ostpreußische Zeitung“ meldet vor dem Tumulte in Quednau unter der dortigen

Landbevölkerung ein in Chemnitz gedruckter ‚Mahnruf an die landwirthschaftliche Bevölkerung“, gerichtet an die „Feldarbeiter“ und „Joh. Most“ unterzeichnet, ebenso Exemplare der in Zürich 1 „Sozialdemokratischen Arbeiterlieder verbreitet wor⸗ en sein.

Tslegrenkelaekke vo igger rem gsherie ge-.

Allgermiomue Him mels-

Ort. * Aby Temp. Ab Wind ansicht.

P. . v. AN. R. V. M.

19. Juli. 11,8 W NW., schw. bedeckt. 12, Windstille. wenig bew. 13 NXH., schw. sehr bewölkt. 13, SS80O .,, schw. wen. be. 147 080, g3chw. heiter.

13,11 NN NW., schw. heiter. Windstille. 2) 12,3 NN. schwach. heiter. 11,8 0, 8 NW., schw. trübe.

14,0 Windstille. heiter.

13,2 3,4 N., schw. wolkig. 12,· 0, 8 heiter. 14,2 40,8 NW., schw. heiter. 16, Windstille. schön. . 11,4 2,2 N., schw. heiter.

K oserlosneh. 17,283 0 NO., schw. heiter. Wilhelmsh. / 144 080, frisch. heiter. Gröningen. 14,3 NO., stille. schön. Bremen ... 13,82 0, schw. heiter. Helder. ... 16.5 ONO. , s. schw. 3 Berlin- 15,6 0,8 O., schw. heiter. Pussn ... 333.9 0,4 13,2 404 NV. , 3. schw. heiter. Wänster. . . 337,1 42,1 12,6 40,5. NVW., schw. heiter. 12, zs 0, O., schr. heiter. Bresiaa.. 10,9 —1,8 NW., schw. heiter. Brässei .. 338.0 18,4 NO., stille. schön. , 16,ů, 43,1 8, schw. heiter. KRisshbaden 33 144 NO., still. heiter.

Trier ..... 333,8 12,9 0,3 NO., mäss. heiter. Cherbourg . 335, 0 13,8 NO., schw. bedeckt.

U 16,4 NO., f. stille. trübe 15,8 NO., mäss. heiter.

19,3 X., 3. schw. wen. bewölkt. 3) 15,58 SO, schwach, wen. bewölkt. 17,, NHK., mäss. bedeckt. )

338, 5 357 3 Eetersburg. 336,9 Stockholm . 338,7 Skudesnũs..

Helsingõr. . Moskau Memel. ... Flezaburg. Cönigskerg. Danzig. ... 3s Putbus .... Kieler Hat. Cöslin ...

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) Regen. 2) Gestern Nachm. N. mässig. Strom S., Strom 8. 3) Trübe. I Morgens Regen.

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Allgsmemr ns dlimmeln-= ansich.

bedeckt. wenig bewölkt. O. k. bedeckt. N. ö bewölkt. NW., schw. bedeckt.) O NO., schw. wenig bewölkt. NNV., mäss. heiter. NO., mäss. bedeckt. W., schw. heiter. 0690, s. schw. heiter. N., schwach. heiter. 1.0 NN., schw. heiter, 17 heiter. 2,4 NVW., schw. heiter. Winästille. schön. 0,5 N. S. schw. heiter. O NO., schw. völlig heiter. O80O., schw. völlig heiter. O., stille. schön. SOC., schw. heiter. 24 8. schw. 2,4 8., schwach. ganz heiter. 1 W., s. schw. völlig heiter. 0.7 80O., schw. heiter. 1,5 80O., schw. heiter. LW, schw. völlig heiter. C0. . stille. schön. 2,3 8W., mässig. zieml. heiter. NO., 3. schw. völlig heiter. 0,5 NO., mäss. heiter. Windstille. strübe. NO., schwach. heiter. NNVW., stille. sehr bewölkt. NNV., schw. bedeckt.

Haparandn. 339, 1 7 Christiansd. 337,5 7 Hernösand 339,2 7 Helsingfors 336, ERetersburg. 335,2 I Stockholm 338,4 7 Skudespäs . 337, 4 70180... 337,3 Moskau ... 337, ) 6 Memel. ... Flensburg.. 337, 4 Königsberg 336,3 5.337, 0 3359 339,6 337, Wes. Lchtt. 336,3 Wilhelmsh. 336, 0 Grsöningsn . 337,4 336,6 337.1 336,6

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9 Nachts Regen.

Berlin. In der Sitzung der Deutschen geologischen Ge⸗ sellschaft am 1. Juli berichtete Hr. v. Richthofen über den zweiten Theil von Stoliezka's Reise nach Jarkand nach einer neueren Mittheilung des letzteren. Darnach hat er im westlichen Kuen⸗lun einen Hornblende⸗ gneiß gefunden, der auch für den östlichen Kuen⸗lun bezeichnend ist, was für die Fortsetzung dieses Gebirges nach Westen ein Kriterium abgiebt. Am nördlichen Abgange des Kuen⸗lun fanden sich steil auf gerichtete karbonische Kalke und weiterhin jüngere Schichten, besonders Kreide und Löß, in großer Mächtigkeit. Die Entstehung des letzteren erklärt Stoliczka gerade so, wie v. Richthofen. Das Vor— kommen von Kreide ist merkwürdig, da in China diese Formation fehlt. Ferner berichtet Stoliczka über den Stein YJü, der in Europa Jade oder Nephrit genannt wird. Er fand sich am südlichen Abhang des Kuen⸗lun am Flusse Karakasch in einem Hornblende⸗Gneiß in 10— 40 Fuß mächtigen Gängen, die ein un—⸗ bestimmtes Gestein enthalten, das seinerseits den Nephrit einschließt. Außerdem fand sich der Nephrit in Bachgeröllen. Die Chinesen be— ziehen aber jetzt die Hauptmasse ihres aus Ober⸗Birma, wo er sich ebenfalls in Geröllen findet. . Lossen sprach über die Ent— wickelung des Diluviums auf der Nordseite von Berlin und über die Niveguschwankungen der einzelnen Schichten, wie sie sich in verschiedenen Bohrlöchern daselbst darstellen. Die Aufbiegungen der Schichten, die diese Niveauunterschiede erzeugen, wurden durch einseitige Drücke hervor- gebracht und zwar mußten die Aufbiegungen vor Ablagerung des oberen Mergels geschehen sein, was eine Theilung des Dilupiums zwischen den oberen und unteren Mergel rechtfertigen würde, wie das Berendt schon früher andeutete. Hr. Weiß sprach über verkieselte Hölzer aus dem Rothliegenden des Mansfeldischen und legte ein Stück vor. Die meisten verkieselten Hölzer zeigen nur den versteinerten Holzkörper, das vorgelegte Stück zeigt aber eine sehr gut erhaltene Oberflächenstulptur, die aus zwei— pitzigen Polstern mit Schlitzen bestehen, die im Quincunx gestellt sind. Es stammt aus einem Steinbruch bei Emseloh und es war dort zu sehen, daß die Rinde auch vorhanden war, daß sie sich aber beim Herausschlagen des Stückes ablöste, so daß obige Polster der Oberfläche unter der Rinde angehören. Das Stück gehört zu Ty⸗ lodendron und ist eine neue Spezies, T. saxonicum Weiss. Hr. Kos⸗ mann legte ein Stück Geschiebegranit mit sehr vielen Granaten von Reetz an der brandenburgisch⸗pommerschen Grenze vor, dem der Glimmer ganz fehlt.

Berlin. Von dem hiesigen Galvanoplastiker Hrn. Walter ist in diesen Tagen eine in jeder Beziehung beachtenswerthe Arbeit voll⸗

endet und in seiner Werkstatt (Großer Jüdenhof Nr. 9) auf kurze Zeit für Kunstfreunde ausgestellt worden. Es ist eine galvanoplastische Kopie des berühmten siebenarmigen Leuchters aus der Stiftskirche in Essen, die im Auftrage des Londoner Kensington⸗ Museums ausgeführt wurde, und das alterthümliche, dem 10. Jahr⸗ hundert entstammende und für die Kenntniß der romanischen Klein⸗ kunst wichtige Geräth mit gewissenhafter Treue und in meisterlicher Arbeit in seinem gegenwärtigen Zustande ziemlich guter Erhaltung dem Beschauer vorführt. Der Leuchter, den laut der auf einem Ringe am Schaft befindlichen lateinischen Inschrift eine Aebtissin Mathilde herstellen ließ und dem gekreuzigten Ghristus weihte, ist eine jener in der romanischen Kunstperiode beliebten Nachbildungen des sieben⸗ armigen Leuchters aus dem salomonischen Tempel in Jerusalem. Der Stamm sowahl wie die Aeste sind mit sorgfältig ornamentirten Knäufen in durchbrochener Arbeit geschmückt; auf den Ecken der vier— seitigen Basis sind die Himmelsgegenden in vier kleinen Figuren dar⸗ gestellt, von denen jedoch nur eine fast vollständig erhalten ist. Das Geräth nimmt seiner künstlerisch vortrefflichen Arbeit wegen sowohl wie wegen seiner bedeutenden, unter gleichzeitigen Arbeiten seltenen Größe von etwa 8 Fuß einen bedeutsamen Platz in der Kunstgeschichte ein und erzielt durch seine würdige, stilvolle Erscheinung eine künst⸗ lerische Wirkung, die ehemals noch durch eingesetzte Edelsteine und durch reiche Vergoldung erheblich gesteigert wurde.

Bäder⸗Statistik.

Personen gad w,, De 227 ,,,, d 793 G eden hell dee , n Bade n⸗R nden bin l Jul , 1140 ahn nnn, ,,,, r irn ,,,, . 393 Blantenhain (Thüringen) bis 17. Juli!... 115 ur, enn bien Fal , mn, Char dtn brunn bie 15 Juli 877 öfter h ll Fele, , gan, a, , n,, 896 n e nn, , , , Flein hr b n, ni 645 geanz nnn enn, d lilĩll e ö 384

Personen Gteichhengberg iz n Jul iii . Gh e nr erf in 16. Juli J Harzburg bis 106. Juli.. 6 bis 16. Juli 8 bh n n ulli, J arlsbad bis 13. Juli

Königsdorff⸗Jastrzemb bis 7. Juli. Königstein 9. Tau nuszs; . Krapina⸗Töplitz bis 7. Julie.

Landeck bis JJ. Full.

Langenau bis 13. Juli..

Marienbad bis 12. Juli.

Marienborn bis 16. Juli

Neuenahr bis 11. Juli ..

Niederbron bis 11. Juli ..

Vorderney bis 13. Juli.

Oeynhausen bis 10. Juli.

Rehburg bis 8. Juli ;

Reinerz bis 15. Juli...

Rippoldsau bis 6. Juli.

Rothenfelde bis 8. Juli ..

Schandau bis 15. Juli... Schweizermühle bis 16. Juli.

Tren cin⸗-Teplitz bis 13. Juli. Teplitz⸗Schönau bis 15. Juli ; Warasdin-⸗Töplitz bis 2. Juli. Warm bad (bei Wolkenstein) bis 16. Juli w rn rn nn ie,, nn,, miekn ne, , ,, . Wiesenbad (bei Annaberg) bis 18. Juli mirbnn en ,,, Wittekind bis 7. Juli.

Zoppot bis 8. Juli.

ebam ind Nendantuir? SchwTæSJeTt. Berlin: Verlag der Expedition (KesselJ. Druc: W. El sne r. Drei Beilagen (einschließlich Börsen · und Handelsregister⸗Beilage Nr. 128.

* 168.

Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 20. Juli

1874.

9 ; * Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.

Staats⸗Anzeiger, das Central-Handelstegister und

das

Postblatt nim mt an: die Zaseraten-Exhpeditton ö des Neutschen Reichs- Anzetazc aus tiöntglich 1

Prrußischtn Stuats-àn3Eiς. ö Berlin, S. W. Wil telm-⸗Srraße 9tr. 32.

2. Subhan atis nen Aufgehote Ber ladungen 1 dergl 3. Ee 7anfe Rerxzachtungen, *Knubmissisnen ꝛ2c0.

* Berltetnung, kimæorttsation, Zins zablung u. s. 8.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Der Schmied Carl Radisch, 39 Jahre alt, evangelisch, in Klitschdorf, Kreis Bunzlau, geboren und daselbit ortsangehörig, zuletzt hier in Arbeit, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Es wird ersucht, ihn im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern. Königliches Kreisgericht, J. Ab— theilung, zu Zauer, den 13. Juli 1874.

Oeffentliche Ladung. Auf Grund der Anklagen der Königlichen Staats-Anwaltschaft vom 20. No- vember 1873, 20. und 26. Juni er. ist gegen I) den Johann Albert Bolduan aus Stolp, am 6. Nevem⸗ ber 18490 daselbst geboren; 2) August Julius Van derke aus Schönwalde, am 7. April 1840 zu Raths⸗ Damnitz ge oren; 3) Franz August Steinhardt, ge—⸗ boren am 12. Dezember 1842 zu Gaffert und sonst ohne Domizil; 4) Adolph Hermann Eduard Hötzke, geboren am 11. Juni 1842 zu Vietkow und sonst ohne Domizil; 5) Johann Friedrich Pirr (Pirsch) aus Sorchow, am 11. Februar 1850 daselbst ge⸗ boren; 63 August Friedrich Barnow aus Schmatz am 25. Juni 1850 deselbst geboren; 7) Otto Wil⸗ helm Rudolph Raschke aus Klen-Strellin, geboren am 6. April 1848 in Muddel; 8) Johann Hermann Friedrich Kirk aus Groß-Garde, geboren am 24. Juni 1848 in Rewe; 9) Heinrich Albert Ludwig Puttkammer aus Klein⸗Garde, geb. am 5. Januar i848 in Klein⸗Garde; 10) Heinrich Ernst Christoph Krauß aus Wobesde, geb. am 25. Februar 1849 in Klein-Machmin; 11) Johann Albert Naske aus Stolp, geb am 9. Mai 1849 in Stolp; 12) Julius Heinrich August Zoschke aus Wintershagen a, geb. am 22. Juli 1850 in Marsow; 13) Carl August Krüger aus Stolp, geb. am 15. September 1850 in Stolp; 14) Hermann Terwedow aus Bornzin, geb. am 4 Mai 1851 in Krakow A.; 15) August Johaun Wilhem Slottag aus

Rexin! geb. am 20. August 1851 in Rexin; 16 Wilhelm Friedrich Dordel, alias Albrecht, aus

Rexin, geb. am 26 Mai 1851 in Dt. Caistnitz;

von öffentlicken Papieren.

Deffentũcher Anzeiger.

5. Indu strielle Eta blissement, Zabriten u. Großhandel. 3. Verschiedene Bekanntmachungen

Literarische Anzeigen ;

3. Familien⸗Nachrichten.

8. Central Daadels-ntegifter (einschl. Konkurse).

K Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M, Halle a. S. Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗ burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annaucen · Bureaus.

Erscheint in separater Beilage.

Belastungsb weis ist die von der Königlichen Regie rung zu Cöelin auf Grund des 8. 19 des Gesetzes vom 10. März 1856 abgegebene Erklärung beige⸗

wird mit der Untersuchung und Entscheidung in Con— tamaciam verfahren werden. Stolp, den 2. Juli 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Polizeirichter.

ner 1) der Pionier Schiffer Wilhelm Gillert, ge⸗ boren am 23. Dezember 1836 zu Boyadel, Kreis Grünberg, 2. der Wehrmann, Knecht Johann deinrich Ernst Eituer, geboren am 9 September 1837 zu Mesche, Kreis Grünberg, sind angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande resp. das Ge⸗ biet des Deutschen Reichs verlassen zu haben. Es

Termin zur mündlichen Verhandlung auf den 4 September er., Vormittags 111 Uhr, im hiesigen Gexichtszimmer Nr. 32 anberaumt worden, wozu dieselben mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeich= neten Gerichte dergestalt zeitig vor dem Termine an⸗ zuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Grünberg, den 9. Mai 1874. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Polizeirichter.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

lzoss! Nothwendiger Verkauf.

Das in dem Kreise Schroda belegene, dem Rittergutsbesitzer Heinrich Emil Jauernik gehörige

175 Wilhelm Friedrich Zischke aus Lupaw, geb. am 29. September 1851 in Lupow; 18) Albert Friedrich Eggert aus Liepen, geb. am 12. Juli 185! in Ban⸗ sekow; 19) Otto Emil Wilhelm Lange aus Neu— Damerow, geb. am 17. April 1851 in Schurow; 20 Karl August Soik aus Grumbkow, geb. am 23. Januar 1851 in Grumbkow; 21) Ferdinand

Kadatzke aus Darsin, geb. am 19. November 1852

in Dombrowe; 22) August Ernst Kammin aus

Rexin, geb. am 12. Oktober 1852 in Groß-Podel;

23) Werner Wilhelm Ernst Kunde aus Stojenthin, geb. am 14. August 1852 in Stojenthin; 24) Karl Ernst Franz Lemke aus Stolp, geb. am 14 März 1852 in Jassen; 25) Carl Ludwig Wilhelm Glienke

aus Stosenthin, geb. am 16. Dezember 18527 in Stojenthin; 26 Carl Ernst Behnke aus Vangers ke,

geb. am 19. Juni 1852 zu Vangerske; 27) Julius Mosler aus Stolp, geb am 14. Januar 1852 zu

Stolp; 28) Carl August Swantusch aus Schur w, eb. am 29. August 1852 in Gr. Podel; 29) Jo . Heinrich Karweick aus Giesehstz, gek., am 26. April 1852 in Giesebitz; 30 Carl Heinrich Schmidtke aus Hebron Damnitz, geb. am 24. April, 1850 ebendaselbst; 31) Ferdinand Friedrich Radde

aus Dombrowe, geb. am 26. Oktober 1850 eben- daselbst; durch Beschluß vom 23. d. Mts. gemäß §. 140 Reichs-Str ugesetzbuchs wegen unerlaußter Verlassens des Deutschen Bundesgebiets im militär- pflichtigen Alter die Untersuchung eröffnet. Dieselben werten zu dem zur mündlichen Verhandlung vor der Deputation für Untersuchun sachen auf den 16. Ok⸗

tober, 10 Uhr, im Sitzungszimmer hier angesetzten

Termine mit der Weisung geladen, die zu ihrer Ver⸗ theidigung dienenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her— beigeschafft werden können. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und CEntscheitung in con—

tumaciam verfahren werden. Stolp, den 30. Juni 1374.

Königliches Kreisgericht. 1 Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung Nachbenannte Per⸗

sonen: 1) Wehrmann Heinrich Gustav Bußfsian aus Wundichow, geboren am 16. März 1839; 2) Reser⸗ vist August Rudolph Farbelow aus Stolp, geboren am 24. Februar 1874 in Velsow; 3) Reservist Wil⸗ helm Friedrich Grunau aus Kl. Strellin, genoren

am 26. Januar 1846 in Gr. Podel; c Wehrmann Wilhelm Friedrich Karweick aus Zediin, geboren am 9. Dezember 1843 in Klenzin; 5) Seediensipflich⸗

tiger Martin David Rahn aus Stolpmäände, gebo—

ren am 18. Mai 1836 daselbst; 6) Landwehr Unter⸗ offizier Gustav Carl Heinrich Schicht aus Wollin,

geboren am 12 August 1839 daielbst; Landwehr⸗ Unteroffizier Gustap Heinrich Wilheim Schröder aus Gaffert, geboren am 13. Dezember 1842 daselbst,

sind auf Grund des §. 360 ad 3 des Strafgesetz.

buchs angeklagt, als beurlaubte Rservisten, Land= und resp. Seewehrmänner ohne Erlaubniß ausge⸗

wandert zu sein. Zur Verhandlung und Entscheidung der Sache ist ein Termin auf den 23. November

1874, Vormittags 12 Uhr, in unserm Gerichts⸗ gebäude vor dem unterzeichneten Richter im Termins⸗ zimmer Nr. 1 anberaumt, zu welchem die obenge⸗

nannten Personen mit der Aafforder ung vorgeladen

werden, in diesem Termine zur bestimmten Stunde entweder selbst zu erscheinen oder sich durch einen ge—⸗ hörig legitimirten Bevollmächtigten vertreten zu lassen, auch die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß dieselben noch vor diesem herbeigeschafft werden können. Als

adelige Gut Nagradowiee,

dessen Besitzlitel auf den Namen des Genannten be— richtigt steht, und welches mit einem Flächeninhalte von 436 Hektaren 98 Aren 70 Quadratstab der Grundsteuer unterliegt mit einem Grundsteuer⸗Rein⸗ ertrage von 2409, Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 318 Thlr. veran- lagt ist, soll im Wege der nothwendigen Sub⸗

hastation

den 23. September 1874, Vsrmittags um 19 Uhr,

im Sitzungssaase des unterzeichneten Königlichen Kreisgerichts versteigert werden.

Schraͤda, den 16. Juli 1874.

Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations ⸗Richter.

Ediktalladung.

Der Halbhöfner Nie. Strachau,

der Abbauer Nic. Jac Burmester,

der Dienstküecht Nic. Wolter,

der Köthner Heinrich Kubelcke,

der Vollhöfner Heinr. Junge und

der Hufner Joh. Röhr,

sämmtlich in Barförde, haben von dem Vollhufner

Heinrich Schütt in Barförde die sämmtlichen zu

dessen Vollhofe Nr. 9 in Barfoͤrde gehörigen Grund-

stücke, namentlich auch die Gebaude gekauft und zu ihrer Sicherung gegen etwaige dingliche Rechte und Realansprüche Dritter eine Ediktalladung derselben

beantragt.

Demgemäß werden Alle, welche an die bezeichneten

3020)

Kaufgegenstände Eigenthume⸗, Näher, lehnrechtliche, ;

fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbkesondere auch Servituten und Real— berechtigungen zu haben vermeinen, hierdurch aufge⸗ fordert, sich damit im Termine am ͤ 18 September d J., Morgens 19 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube so gewiß zu melden, als sonst für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zu den obgedachten neuen Erwerbern der betreffenden Grundstücke das Recht verloren geht. Der demnächstige Ausschlußbesch id soll nur durch Affixion an hiesiger Gerichsstelle veröffentlicht werden. Lüneburg, den 9. Julius 1874.

Königl. Amtsgericht, Abthl. III.

A. Keuffel.

5 Edictalladung.

Nachdem über das Vermögen des Hutfabrikanten

Gustav Vogt dahier der formelle Konkurs erkannt

ist, so werden sämmtliche Gläubiger desselben auf⸗

gefordert, ihre Forderungen im Termin den

1I. September 1874, Vormittags 10 Uhr Cout. Zeit

beim Rechtsnachtheile de. Ausschlusses von der Be—

friedigung aus der Masse bei dem unterzeichneten

Gericht unter Vorlage etwaiger Rechnungen und Be—

weisurkunden anzumelden und dem Kontradiktor gegen⸗

über zu begründen. Cassel, den 29. Juni 1874. (a. Ct. 652 7)

Königliches Amtsgerichtl. Abtht ung 4.

Reimerdes.

12272 Proclamn.

Auf den ö,, des Kupferschmiedemeisters Christoph Kruemmel zu Lissa wird Zwecks Todes erklärung das Aufgebot des am 16. September 1836

bracht. Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten

Ediktal Vorladung. Nachstehende Landwehrmän⸗

ist deshalb gegen sie auf Grund des 5 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs die Untersuchung eröffnet und

geborenen Johann Gustav Adolph Kruemmel,B eines

Bruders des Antragstellers, eingeleitet, Provocent

soll im März 1854 die Königlichen Lande verlassen

haben, nach Amerika gegangen sein und soll seit

ö., Jahre 1861 nichts mehr von sich haben hören assen.

Derselbe resp. dessen unbekannte Erben und Erb⸗ nehmer werden deshalb hiermit aufgefordert, sich spätestens in dem

am 12. Mai 1875,

Vormittags 12 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Ge— richte schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der Verschollene für todt erklärt werden wird.

Schubin, den 20. Mai 1874. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtun gen, Submissionen ꝛe.

Mittwoch, den 22 d. M, Vormittags 11 Uhr, sollen die bei Instandsetzung der Gertraudten⸗Brücke übrig gebliebenen alten eichenen Bohlen ze. unter der Bedingung der sofortigen Wegschaffung und gegen baare Zahlung an Ort und Stelle versteigert werden. Der Königliche Baurath. J. V: Fröhling, Bau⸗ meister.

Pferde Auktion. Sonnabend, den 8. August d. J. Vormittags von 11 Uhr ab, sollen zu Breslau Tauenzienstraße Nr. 9 circa 14 Stuͤck zum Landgestüt-Dienst nicht mehr verwendbare Hengste, darunter mehrere Vollblut“, sowie gefah— rene Pferde öffentlich meistbietend unter den im Ter—⸗ mine bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden und können dieselben vom 7. August e. ab, Nachmittags von 3 Uhr ab, in Galisch Hotel be⸗ sichtigt werden. Leubus, den 15. Juli 1874.

Der Direktor des Schlesischen Landgestüts.

Graf Stillfried.

3061 Vorwerks⸗Verpachtung.

Das in den Gemarkungen Klein⸗Schwalbach, Esch⸗ born und Nieder-Höchstadt, resp. in den Aemtern Königstein und Hoͤchst, und dem Obertaunus und Landkreis Wiesbaden liegende

Domänenvorwerk Klein⸗Schwalbach

bei Soden, 1, Meilen von Frankfurt a. M. belegen, bestehend aus 20 Hektar Hofstelle und Gärten, 136,602 Hektar Acker und 1642014 Hektar Wiesen, zu welchen vom 1. Januar 1876 ab noch 3513153 Hektar Wiesen in der Gemarkung Klein⸗Schwalbach zugelegt werden sollen, soll vom 22. Februar 1875 ab bis Johanni 1893 öffentlich meistbietend verpachtet werden. Hierzu steht Termin auf den 7. August e, Vormittags 10 Uhr, in un serem Sitzungszimmer vor dem Kom⸗ missarius, Königlichen Regierungs- Rath von Foller,

an.

Das Pachtminimum ist auf 3600 Thlr. festgesetzt und wird vom Pachtgelde des ersten Jahres in Rück= sicht der dem Vorwerk erst am 1. Januar 1876 hin⸗ zutretenden Wiesen der Betrag von 177 Thlrn. ab⸗ esetzt.

; Die Pachtlustigen haben sich über ihre Qualifika⸗ tion als Landwirthe und den Besitz eines disponibe— len Vermögens von 25,000 Thlrn. spätestens im Termin auszuweisen. .

Die sonstigen allgemeinen und speziellen Bedingun— gen, Karten, Register und die Lizitationsregeln sind in den Dienststunden in unserer Registratur einzu⸗ sehen.

. ga schriften werden gegen Erstattung der Kopialien resp. Druckosten ertheilt.

Wiesbaden, den 16. Juli 1874.

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Stenern, Domainen und Forsten.

zo Submission.

Zum Neubau eines Direktorhauses für die

hiesige geburtshülfliche Klinik soll die Lieferung von 206 Mille guter Mittelbrand⸗ und b0 Mille guter Hartbrandsteine

im Suhmissionswege vergeben werden.

Zur Eröffnung der eingegangenen Offerten steht ein Termin auf den 380. d. M., Vormittags 19 Uhr, im hiesigen Baubure au an, woselbst auch die näheren Bedingungen einzusehen sind.

Greifswald, den 18. Juli 1874.

Der Königl. akad. Baumeister. G. Müller.

13863 Bekanntmachung. ö

Behufs Verdingung der während der diesjährigen Herbstübungen der 4. Division erforderlichen RNatu⸗ ralien und Bivonaks⸗Bedürfnisse steht am

27. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im Lokale der hiesigen Reserve⸗Magazin⸗Rendantur, Wilhelmstraße 73, ein Submissionstermin an. Erforderlich sind ungefähr: ( In , , in der Zeit vom 4 bis 24. August: 4 Stück Roggenbrode à 3 Kilogramm,

1700 Centner Hafer, 566 J eu, 66e, troh.

In Wongrowitz in der Zeit vom 23. bis 28. August: 4165 Stück Roggenbrode à 3 Kilogramm,

45 Centner Hafer,

15 ö Deu,

17 Stroh.

In Wongrowitz resp. Janowitz und Zuin in der Zeit vom 29. August bis 10. September: 23,535 Stück Roggenbrode à 3 Kilogramm,

218 Centner Rindfleisch,

131 ammelfleisch,

Speck, Reis, Kartoffeln, Graupe, Erbsen, Salz,

24 Wafer,

606 Raummeter Bivouak⸗) event. inel. Anfuhr Holz fichten Kloben« von der Ausgabe⸗ holz) stelle zu den Bi⸗

2974 Centner Lagerstroh, vouaksplätzen. . f . 885 ö Unternehmer werden mit dem Bemerken eingeladen, daß in dem Termin eine Kaution in Höhe von einem Zehntel des Lieferungswerthes zu bestellen ist . Uns unbekannte Submittenten haben sich durch Atteste ihrer Ortsbehörde bezüglich ihrer Qualiflka— tion als Liefexanten auszuweisen. Vie Lieferungsbedingungen sind vorher in unserem Bureau Kujawerstraße Nr. 2, einzusehen.

Die in dem Termin abzugebenden versiegelten Offerten müssen mit der Aufschrift:

Submission auf Lieferung von Naturalien

(beziehungsweise Bivouaks⸗Bedürfnisse) für die

Herbstübung der 4. Diviston

versehen sein.

Der Submission wird sich event. eine Licitation

anschließen.

Brsmberg, den 18. Juli 1874.

Königliche Intendantur der 4. Division.

,, Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenhahn.

Die Ausführung der Tischler⸗, Schlosser⸗ Glaser⸗, Anstreicher⸗ und Ofensetzer⸗Arbeiten, incl. Material⸗Lieferung, für den Bau der beiden Wohngebäude auf den Bahnhöfen Reibnitz und Jannowitz soll verdungen werden und zwar jede Arbeit für sich.

Zur Eröffnung der Offerten ist Termin auf:

Freitag, den 7. August 1874, Vormittags 11 Uhr, im Bureau der 5H. Betriebe⸗Inspektion hier anbe⸗ raumt, wo auch Bedingungen resp. Zeichnungen zur Einsicht ausliegen und Offerten⸗Formulare gegen Eistattung der Schreibgebühren bis zum 5. August bezogen werden können. ;

Hirschberg, den 17. Juli 1874.

Der ee e m , , Betriebs⸗Iͤnspektor. t to.

3008

Der Bedarf au Brod und Fourage für die in der Zeit vom 9. bis 21. August ce. bei Steinau a. O. und Liegnitz stattfindenden Uebungen der 17. und 18. Infanterie⸗Brigade (Regiments⸗ und Bri⸗ gade- Uebungen) soll im Wege der Submission event. Liztation sicher gestellt werden.

Zu diesem Behufe ist ein Termin auf den 24. d. Mts., Vormittags 10 Uhr im Bureau der unterzeichneten Intendantur anberaumt, woselbst vom 2. d. Mts. ab die Bedingungen zur Einsicht aus⸗ liegen werden.

Glogau, den 16. Juli 1874. !

Königliche Intendantur der 9. Diviston.

3039] Bekanntmachung.

2 . ö ĩ

36,000 Stück Laschen (eiserne),

72,0090 , Schraubenbolzen,

240, 000 Hacknãgel,

20,000 Unterlagsplatten und

30000 , Wir kel ⸗Laschen 46 für die Strecke Welver⸗Dortmund der Westfälischen Eisenbahn soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Central⸗Bureau hier zur Einsicht aus, werden auch von unserem Bureau Vorsteher, Rechnungsrath Meyer, gegen Erstattung der Kopialien in Abschrift mitgetheilt. ; Offerten auf diese Lieferungen sind verschlossen mit der Aufschrift „Submission auf Liefernng von Klein⸗ Eile zeug für die Strecke Welver⸗Dort⸗ mund“ bis zu dem am 31. Augnst er. in unserem Cen- tral⸗Bureau anstehenden Termine, in welchem die⸗ selben in Gegenwart der etwa erschienenen Submit - tenten eröffnet werden sollen, portofrei an uns ein⸗ zusenden. ; Münster, den 17. Juli 1874. Königliche Direltion

der Westfälischen Eisenbahn.

Die Lieferungs- Bedingungen liegen in unserem