Il. Deutsches Sängerbundesfest in München.
Dem „Corr. v. u. f. D.“ entnehmen wir über den 3. Festtag Folgendes:
München, 10. August. Der erwünschte heitere Himmel lockte die Sänger heute schon in den frühesten Morgenstunden aus ihren Quartieren. Schaarenweise begleiteten sie die Musikcorps, welche um 6 Uhr Morgens zur Tagreveille die Stadt durchzogen. Um 97 Uhr begann im Glaspalaste die Probe für die zweite Produktion. Um 3 Uhr Nachmittags begann vor einer eben so zahlreichen Hoöͤrerschaft (unter welcher sich die Bürgermeister und Gemeindekollegien der Stadt München und viele musikalische Celebritäten befanden) als gestern das zweite Konzert mit dem „Kaisermarsch“ von Rich. Wagner. Hierauf betrat der zweite Bürgermeister der Stadt München, Dr. Wiedenmayer, die Tribüne und sprach: „Wenn in früheren Zeiten deutsche Männer aus allen Gauen zur Pflege des Gesanges sich zusammenfanden, da klang durch alle Lieder, durch alle Erinnerungen ans Vaterland ein wehmuthsvoller Ton — ein Ton sehnenden Hoffens! Und heute — wie herrlich, wie freudig rauscht es aus tausend kräftigen Kehlen wie eine Antwort auf die Frage: Was ist des Deutschen Vaterland? Das deutsche Lied hat in der Brust der Männer die Sehnsucht nach dem Wiedererstehen des Deutschen Reiches erhalten, es hat mit in Metz und Sedan gestritten, dem geeinigten Vaterlande galten seine schönsten Klänge und vollen Harmonien, dem Vaterlande und ihm, dem Fürsten, unter dessen kräftiger Führung die Einigung sich vollzogen, dem Fürsten, in welchem der Spiegel ritterlicher Kraft und der Sonnenglanz des Deutschen Reiches sich verkörpert, dem Helden, der am Gipfel der Stärke dem Deutschen Volke seinen Beruf in Bildern segensreicher Friedenswerke entrollt! Wir schauen in diesen Bildern nicht zerstampfte Fluren, sondern weithin grüͤnende Auen, nicht Waffengeklirr und donnernde Geschütze, sondern Kunst⸗ und Gewerbefleiß, nicht mehr furchtbare Kriegergestalten, sondern wir schauen in ihnen ein arbeiten⸗ des Volk, das nur Demjenigen furchtbar ist, welcher es in seiner Blüthe und selbständigen Entwicklung stört. In ihm hat sich das Lied erhalten, das Lied, von dem der Dichter sagt: Es singt von allem Hohen und Edlen, von Lenz und Liebe, von Männerwürde“, und — lassen Sie mich hinzufügen — von Kaiser und Reich! Gott beschütze den deutschen Kaiser und das deutsche Neich! Stimmen Sie ein in den Ruf: „Hoch lebe Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm, hoch das deutsche Vaterland!“ Mit lautem Jubel wurde in das Hoch von der Festbersammlung eingestimmt. Ein Mitglied des deutichen Sängerbundesausschusses theilte sodann den Sängern mit, daß Se. Masestät der König von Bavern, tiefgerührt von der ihm gestern gewidmeten Aufmerksamkeit, den ver— sammelten deutschen Sängern die herzlichsten Grüße sende. Diese Mittheilung wurde mit dreifachem Hoch auf den König von Bayern aufgenommen. Darauf nahm das Konzert seinen Fortgang.
Die Nr. 2 des Programms der zweiten Festproduktion, Rö⸗ mische Leichenfeier von Lingg⸗Gernsheim, wurde von dem Kompo— nisten selbst dirigirt; die Solostellen wurden von der Berliner Sänger—⸗ schaft und von Mitgliedern des neuen Berliner Sängerbundes, sowie des märkischen Central⸗Sängerbundes brav gesungen. Die tiefange— legte Komposition verfehlte ihre Wirkung nicht, besonders in dem effektvollen Schlußsatze. Hierauf folgte Rheinbergers leicht und lustig sich hinbewegender Chor: „Jung Werner“, der sehr beifällig aufge— nommen wurde. Die sich hieran reihenden Solovorträge der Berliner Sängerschaft, von deren Chormeister Hrn. Mohr aus Berlin irigirt, wurden jsehr zart und fein nuancirt vorgetragen und ernteten gleichfalls reichen Beifall, obwohl der Chor für die weiten Räume des Glas— palastes etwas zu schwach war. Von den folgenden Ge— sammtchören verschaffte sich besonders die einfache, wür⸗ dige und für Massenaufführungen so geeignete Komposition: „Sturmbeschwörung von Dürrner“, große Geltung. Mit dem gewal— tigen und trotz seiner Schwierigkeiten zufriedenstellenden römischen Triumphgesang von Max Bruch schloß die erste Abtheilung. J. Faißts „Siegespsalm“ eröffnete die zweite Abtheilung des zweiten Konzertes. Nachdem derselbe beendigt war, wurde der Komponist zu wiederholten Malen lebhaft begrüßt und gerufen und ihm ein Lorber—
Mitwirkung der Feuerwehr und Turnerschaft rasch vor sich. Um 7
kranz überreicht. Möhring, gleichfalls mit großem Applaus empfan⸗ gen, dirigirte mit großem Erfolge seine Komposition: ‚„Normannen⸗ zug“, selbst. Reichen Beifall erntete auch der Solovortrag des sächsi⸗ schen Elbsängerbundes: „Einsamkeit“ von J. Rietz. Ganz besondere Wirkung auf Sänger und Hörer aber erzielte Herbecks da capo ver- langter Chor. „Zum Walde“, wie dies seinerzeit auch auf dem Ge⸗ sangsfeste zu Nürnberg der Fall war, wo dem Wiener Männergesang mit dieser Komposition der erste Preis zuerkannt wurde. Sehr gut gelang dies auch dem Bundeschormeister des Sängerbundes, Hrn. Fr. J. Schmid aus Freising; der von seinem Bunde vorgetragene Chor von K. M. Kunz: „Odin, du Schlachtengott“ wurde vor⸗ trefflich gesungen und drang kräftig durch. Der Bund verfügt über starke Stimmen, namentlich in den Bässen. Nach Beendigung des Solovortrages hielt das Mitglied des deutschen Bundesausschusses, Wiedenmann aus Stuttgart, eine Ansprache und brachte sodann auf den Central-Festausschuß, die Gemeindevertretung und die Einwohnerschaft Münchens ein Hoch aus, das mit Jubel und Heiterkeit aufgenommen wurde. Nachdem zwei altdeutsche Volkslieder, für Männerchor eingerichtet von Speidel und Langer, gesungen waren, schloß das Konzert mit E. W. Arndts „Hermanns Siegeslied“, für Männerchor, und Orchester komponict von Brambach und von ihm selbst dirigirt. Rauschender Beifall folgte dem Vortrage, und man kann wohl sagen, daß derselbe überhaupt dem ganzen musikalischen Theile des Sängerfestes galt, der als sehr gelungen zu bezeichnen ist.
— 11. August. Unmittelbar nach Beendigung des Konzert 's — um SI Uhr Abends — erfolgte die Aufstellung des Sängerzuges; das Publikum hatte diesen schon seit den Mittagsstunden erwartet und alle Straßen, durch welche er ziehen sollte, besetzt. Die Aufstellung des Zuges ging in den dem Glaspalaste zunächst gelegenen Straßen unter
Uhr Abends setzte sich der Festzug in Bewegung. Die Spitze des Zu— ges bildeten zwei Ritter in mittelalterlicher Tracht, hinter welchen zwanzig Mann Feuerwehr marschirten. Darauf folgten die Tamboure der Turnerjugend, der Turnrath mit Fahne, das Kommando und der Verwaltungsrath der freiwilligen Fener⸗ wehr, hierauf ein Herold zu Pferd mit Pagen, ein Reiter mit der Reichsstandarte, darauf vier kostümirte Reiter, dahinter der Bau⸗ und Dekorationsausschuß. Ein Musikcorps führte nun die Sängerbünde, deren Vereine in alphabetischer Reihenfolge marschirten. Die zweite Zughälfte eröff neten 20 Turner in 2 Gliedern, hinter welchen 6 Ehren reiter (Münchener Bürger) ritten. Diesen reihte sich der Musfkaug— schuß und 6 Männer der deutschen Sängerbundes Fahnenwacht in schwarzen, mit weißen Reiherfedern geschmückten Barets, großen Kano⸗ nenstiefeln, Fechthandschuhen und Degen an. Nun folgte, von drei Junkern getragen, die deutsche Sänger⸗Bundesfahne mit ihrem großen von den Frauen und Jungfrauen Münchens gewidmeten . Fahnenbande, begleitet von 6 Mann der Fahnenwacht und 6 Ehren—⸗ reitern. Hinter der Bundesfahne folgte der Ausschuß des deutschen Sängerbundes, der Fentralfestausschuß und die übrigen nach Bünd— nissen geordneten Vereine. Die letzten der Vereine waren die Münchener. Hierauf folgte der Wirthschaftsausschuß, das Geos des Turnvereins, ein Musikcorps mit einer Abtheilung Feuerwehr; den Schluß machten 9 kostümirte Reiter. Der Festzug war imposant. Die prächtigen Fahnen, die in der Zahl von über 300 den Vereinen vorausgetragen wurden, die verschiedenartigen Abzeichen der Vereine, die schweren Standarten der Bündnisse, der Schmuck der Schärpen und Bänder, die umkränzten Trinkhörner, die Spalier, bildenden Feuerwehrmänner gaben ein buntes Ge— sammtbild, welches von der Menge unaufhörlich bejubelt wurde. Besonders herzlich wurden die Tiroler, Wiener und Berliner mit Blumen und Kränzen begrüßt. So gelangte der über eine Stunde währende Zug um 8 Uhr auf, der Theresienwiese an, wo ihm eine Reihe von Flaggenstöcken und Freudenfeuern die via triumphalis zur Bavaria vorzeichneten. Als der Zug die Theresienwiese betrat, wunde er mit Geschützfalven und dem fortdauernden Hochrufen der Volksg— menge begrüßt, welche sich schon den Nachmittag über auf der Fest⸗ wiese angesammelt hatte. Es war 9 Uhr Abends, als das Ende des
und dem Fahnenmarsche der kleinen Turner⸗Tamboure wurden sämmtliche Fahnen in der Ruhmeshalle der Bavaria aufgestellt. Es war ein bezaubernder Anblick, als im magischen Lichte ben⸗ galischer Feuer die Hunderte von Fahnen die Treppen zur Bavarig hinaufwalten. Der Festplaß am Fuße der Bavaria war weithin mit großen Segeltüchern und Flaggenbäumen umschlossen, unzählige Lampions und große Feuerpfannen erleuchteten den Platz Die Sänger und das zahlreiche Publikum, das sich eingefunden hatte, ließen sich an den mit farbigen Laternen versehenen Tischen zur Er— frischung nieder. Große Ueberraschung rief die bengalische Beleuchtung der Bavaria und der Ruhmeshalle hervor. Der allgemeine Festjubel der Sänger und Gäste wurde noch erhöht durch ein brillantes Feuer⸗ werk. Gegen 11 Uhr rieselte ein feiner Regen herab, was den größ— ten Theil der Versammelten zum Aufbruch in die Stadt veranlaßte. In dichten Schaaren strömte die Menge wieder über die Theresten⸗ wiese zurück zur Stadt, während die Fahnen in der Ruhmeshalle aufbewahrt blieben und heute Morgens um 7 Uhr mit Mufik in die Stadt zurückgetragen wurden.
Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für Fritz Reuter in seiner Vaterstadt Stavenhagen.
Bei der Sammlung von Beiträgen zu einem Reuter⸗Denkmal, wie solche bereits mehrfach öffentlich angeregt worden, ist meines Er⸗ achtens vor Allem Vorkehr zu treffen, daß sich demnächst über dem gesammelten Gabenschatze nicht ein Streit entspinnt über den Ort der Ausführung. Das würde dem Sinne des Dichters wenig entsprechen. Daß der nach Stätten für das Denkmal suchende Blick an der Vater⸗ stadt des Dickters, der dieser, wie seine Werke bezeugen, eine rührende Anhänglichkeit bewahrte, daß er am Schauplatz der „Franzosentid“ nicht wird vorüber können, braucht kaum gesagt zu werden, wenn schon bei der ungemeinen Popularität des Dichters es nicht üÜber⸗ raschen könnte, wenn Vielen die Reichshauptstadt als die passende Stelle erschiene, izm das Hauptdenkmal zu setzen. Wie dem auch sei, — wohin in dieser Beziehung im Großen und . die Wage sich neigt, das dürfte auf dem durch den gegenwärtigen Aufruf betre—⸗ tenen Wege am Schnellsten und Sichersten ermittelt werden. Nach meiner Stellung in der Vaterstadt des Dichters, als Amtsnachfolger seines Vaters, und wie ich berufen war, als Deputirter der Vater⸗ stadt die Leiche des Dichters zum Grabe zu geleiten, wird mir, so hoffe ich, der Beruf zu diesem Schritte nicht abgesprochen werden. Und so bitte ich denn, daß übaall im weiten deutschen Vaterlande und über dessen Grenzen hinaus, auch jenseits des Oceans, überall, wo Deutsche wohnen, die Verehrer des Dichters zusammentreten und sich darüber schlüssig machen wollen, welcher Ort fär das Reuter⸗Denkmal ihnen der passendste erscheint. Fällt die Wahl auf die Vaterstadt, so wolle man davon gütigft hier⸗ her Nachricht geben und zugleich Persönlichkeiten namhaft machen, die man zum Eintritt in das zu bildende Haupt⸗Comits für geeignet erachtet, auch sich deren Bereitwilligkeit dazu gütigst versichern. Bei⸗ träge bitte ich vorläufig nicht zu sammeln, und verbitte ausdrücklich jede Zusendung von solchen. Erst wenn das Haupt⸗Comits — wie ich zuversichtlich hoffe, aus Notabilitäten aller Gauen unseres deut— schen Vaterlandes und aus Vertretern unserer lieben Volksgenossen in allen Welttheilen — gehildet sein, und die Namen seiner Mitglieder öffentlich bekannt gemacht sein werden, kann es dem deutschen Volke zugemuthet werden, Gaben zu dem gedachten Zwecke zusammen zu legen, da es ohne diese Namen an einer ausreichenden Gewähr der würdigen Ausführung fehlen würde.
Gefällige Antworten bitte ich franco an das „Local⸗Comits für ein Reuter⸗Denkmal zu Stavenhagen“ richten zu wollen.
Alle geehrten Zeitungs⸗Redaktionen, insbesondere auch die Redak⸗ tionen deutscher Zeitungen des Auslandes werden um gütige Verbrei—⸗ tung dieses Aufrufes freundlichst ersucht. —
Stavenhagen, den 10. August 1874.
Zuges die Bavaria erreichte. Unter den Klängen der Musikcorps
1
F. v. Bülow, Bürgermeister.
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* *. Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expeditton
zes Neutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Urenßischen Ktnats- Anzeiger: Berlin, 8. WV. Wilhelm ⸗Straße Nr. 32. z. X
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
36564] — —
(3536
messer.
Königliche Ostbahn.
Die Maurer Zimmer-, Dachdecker und übrigen Arbeiten zum Guͤterschuppen-⸗Anbau auf Bahnhof Dirschau sollen getrennt im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Die Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift verschen: Submission auf. .. . Arbeiten zum Güterschuppen⸗ Anbau auf Bahnhof Dirschau zum 22. August d. T., Vormittags 11 Uhr,
im Bureau der Königlichen IV. Bekriebs⸗Inspektion zu Dirschau abzugeben. Das Weitere wird auf die in gedachtem Bureau zur Einsicht ausliegenden Be— dingungen, Extraanschlag und Zeichnung verwiesen, welche erstere beiden auch auf, portofreie Anfragen . Erstattung der Kopialien bezogen werden önnen. (à Cto. 92/8.)
zogen werden.
L Steckbriefe und Untersuchunge⸗ Sachen.
2. Subhas ationen,
n. dergl.
Verkaufe, Berxachtungen, Sub missssnen 1c.
2. Vertossung, Amortisation, 3inszablung u. s. w. von öffentlichen Papieren. ;
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Neunkirchen im Reg.-Bez. Trier, den 7. August 1874. Der Oberschichtmeister.
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Berlin, im August 1874.
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olche zu bestimmen: die Berliner Börsen⸗Zeitung, 2 den Berliner Börsen⸗Courier, 3) die National-⸗JZeitung, 4) die Kölnische Zeitung.
mit 8 tägiger Kündigungs⸗
ter veröffentlicht worden sind.
außerdem für und Verkauf von Ef⸗
3549]
tuten abgeändert worden, was wir der Statuten hierdurch zur Kenntniß bringen. Cöln, den 12. August 1874. Der Aufsichtsrath. G. Fay,
versiegelt mit der Aufschrift: „Gebot auf Lieferung von Sollinger Platten“ einzureichen.
Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie Kostenanschlag und Zeichnungen können in der Zeit vom 14. Fis 25. August, täglich von 8 bis f Uhr, im genannten Bureau eingeschen werden.
Haunover, den 11. August 1874.
Der Königliche Landbaumeister.
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In der zweiten ordentlichen General ⸗Versammlung unserer Aktionäre am 20. Juni er. wurde beschlossen, im §. 4 der Statuten be-, ( Cto. 87 / 8.) . Gesellschaftsblätter nur die folgenden als,
Bis auf Weiteres werden in den Geschäftsstunden von 9—12 Vormittags und von 3—5 Nachmittags an unserer Hauptkasse Behren-⸗Straße Nr. Ta. De⸗ . Kündigungsfrist ohne Ge⸗s . nsen, frist à 2 pCt., mit einmonatlicher Kündigungsfrist mit dreimonatlicher Kündigungsfrist ö P. K ö
en zu — u em Depositenguthaben werden omizil gels des Zellengefängnisses hierselbst, soll im Wege kostenfrei eingelöst, und besorgen wir den. unsere Knndschaft den An⸗
Es gelten demnach für die Folge alle von der Ge— sellschaft ausgehenden Bekanntmachungen fur hin⸗ reichend publizirt, wenn sie einmal durch obige Blät⸗
Ferner sind durch Beschluß der obigen General— Versammlung die S8. 12, 17 und 19 unserer Sta—
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Mit heutigem Tage treten ermäßigte Tarifsätze für Zinkbleche in Mengen von nee , 100 6a ; S
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ern Bergbau⸗ꝛ2Aötien⸗Gesell schaft Wilhelmine Vietoria “ Essen.
Die Herren Aktionäre werden hiermit aufgefordert, auf die Aktien II. Emisston die
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on in Berlin, ., Leipzigerstraße 23, it Anstalt in Essen,
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Essen, den 11. August 1874. Der Verwaltungsrath.
Bank für Rheinland und Westphalen
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Crefeld⸗Kreis⸗ Kempener Industrie⸗
— 2 * in Eisenbahn.
Betriebs ⸗Einnahme pro Monat Juli 1874. Für Persone n. Thlr. 2992. Güter w Depeschen . 36. —. Egxtra⸗Ordinarien. ö 378. —. Summa Thlr. BS. — — Einnahme pro Juli 1873 I678.— — Minder⸗Einn. pro Juli 1874 Tor Me-
In den Extraordinarien pro Juli 1873 sind ein⸗ begriffen Thlr. 2492. —. — für verliehene Güter⸗ wagen und Kiesverkauf. Diese Einnahmen fallen nothwendiger Weise aus, weil eine Vermiethung von Güterwagen überall unmöglich ist und die Exploitation der Kiesgrube wegen des durch die frühere Verwal—⸗ tung herbeigeführten Fallimentes regierungsseitig untersagt worden ist.
Es ergiebt sich hiernach aus dem wirklichen Be⸗ trieb eine Mindereinnahme von Thlr. 653, welche dem auf allen Eisen bahnen eingetretenen geringeren Verkehr entspricht.
Die Minder -⸗Einn ahme der früheren Monate haben ebenfalls ihren Grund in vorangeführten Thatsachen.
Der prov. gan en Fallitmasse.
rick. Der Bau⸗ und Betriebs⸗Direktor. cheerbarth.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: Verlag der Crpedition Kesseh. Druck: W. Elsner. fin
Zwei Beilagen. (Böͤrsen und Handelsregister⸗Beilage Nr. 146).
—
gemäß 5. 35 der Aktionäre
463 Sgr. 5, 66
Irs., Mehl für 9,0 Mill.
Gentral⸗
Handels ⸗Register für das Deutsche Reich.
Beilage zu Rr. 189 des Deutschen Reichs und Königlich Preusfischen Staats- Anzeigers.
Aas Central-⸗gandelz-Register erscheint in der Kegel täglich.
Nas Abonnement beträgt 15 Sgr. sür das Vierteljahr.
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Das von der General⸗Direktion der Douanen ieft veröffentlichte Tablean general de Commerce de la France pendant Lanne 1872. enthält speziellere Nachweise über den Handel Frankreichs mit dem Deutschen Reiche im Jahre 1872, denen wir nachfolgende Angaben entnehmen: .
Der Hir r nt der Ein- und Ausfuhr im Spezialhandel Frankreichs mit Deutschland betrug im Jahre 1872 767 Millignen Frs. (darunter 1463 Mill. Irs, welche auf die Einfuhr elsaß⸗lothringischer Erzeugnisse nach Frankreich entfallen) gegen 3597 Mill. Frs. in 1871, 206, Mill. Frs. in 1870, 560. Mill. Frs. in 1869, 555, Mill. Frs. in 1868 und 544,3 Mill. Irs. in 1867. Die Einfuhr von Deutsch⸗ land nach Frankreich repräsentirte einen Werth von 358 Millionen Frs. (davon 145,3 Millionen aus Elsaß · Lothringen), während dieselbe 1871: 1696 Milllonen Frs., 1870: 1060 Mill. Frs., 1869: 2555. Mill. Frs., 1868: 392,8 Mill. Frs, 1867: 2561 Mill. Frs. betragen hat. Von wichtigeren Einfuhrartikeln sind namentlich ,, ieh für 35,0 Mill. Irs,, Holz für 133 Mill. Frs., Bier für 164 Mill. Irs, Wolle für 101 Mill. Frs., Slein kohlen für o, Mill. Irs. Häute, rohe, für g. 36 Mill. Frs, Gewebe, Bänder und Putzwaaren aus Wolle für 9.0 Mill. Frz., dergleichen von Seide für Jus Mill. Frs, dergleichen von Baumwolle für 3a Mill. Irs, Papier, Bücher, Kupferstiche c für r Mill. Frs. Seide und Floretseide für 4s Mill, Frs. Hopfen fürs Mill. Fr., chemische Fabrikate für 30 Mill. Frs, Getreide fuͤr 3 3 Mill. Irs. Strohhüte für 3,“ Mill. Irs,, Pferde für 3,3 Mill. Frs,, Haare aller Art für 3,2. Mill. Irs,, Flachs und Hanf für 2s: Mill Frs., Oelsamen für 232 Mill. Frs., zu⸗ bereitete Haute für 2 Mill. Fra. Werkzeuge von Metall fuͤr 2336 Mill. Frs, Fleisch, frisch und ge— salzen, für 2,9 Mill. Frs, Federn aller Art für 2os Mill. Frs. Die wichtigsten elsaß lothringischen Er⸗ eugnisse, welche in Frankreich im J. 1872 einge ührt wurden, waren: Gewebe ꝛ2c. von Baumwolle ür 55.6 Mill. Frs, Garne aller Art für 234 Mill. Fre, Gewebe 2c. von Wolle für 1741 Mill. Fr, Thon⸗ und Glaswagren für 6a Mill. FIrs,, Werk— zeuge von Metall für 496 Mill. Frs. Eisen und Stahl für 5, co Mill. Frs. . für 41 Mill. Frè., Rohtaback für 410 Mill. Frs, zubereitete Häute für 342 Mill. Frs, Maschinen fuͤr 323 Mill. Frs., . von Skroh, Kork ꝛc. für 2,960 Mill. Frs., Papier,
ücher 2c. 243 Mill. Frs.
Die Ausfuhr Frankreichs nach Deutsch— land hatte im Jahre 1872 einen Werth von 409,6 Mill. Frs. gegen 99a in 1871, 10353 in 1870, 305, in 1869, 2533 in 1868, 2592 in 1867. Die wichtigeren Ausfuhrartikel waren: Getreide für 37 Mill. Frs, Wein für 34. Mill. Frs, Baumwolle für 283 Mill. Frs, Wollenwagren aller Art für 260 Mill. Irs,, Wolle für 2B, Mill. Frs. Merxcerie für 19.5 Mill. Frs, Werkzeuge von Metall für 13, Mill. Frs, raffinirter Zucker für 127 Mill.
rz, zubereitete Häute für 12,2 Mill. Frs, rohe ö für 1155 Mill. Frs, Garne aller Art für II, Mill. Irs., Seide und Floretseide für 93 Mill. rs, Waaren und Bänder aus Seide für S, Mill. Frs, Helz für 613 Mill. Fre, chemische Produkte für 6,2 Mill. Frs., Vieh für 5,51 Mill. Frs, Gewebe ꝛc, von Baumwolle für 456 Mill. Frs, Maschinen für 431 Mill. Frs. Papier, Bücher 2c. für 42 Mill. Frs.
Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Sorau N.⸗L. pro 1873 wurden im genannten Jahre in den 13 im Betriebe gewesenen Braunkohlen⸗ gruben zusammen 2.378, 189 Hektoliter Kohlen geför⸗ dert. In der Tuchindustrie hielt der Absatz von Tuchen zu Anfang des Jahres in ziemlich befriedigen⸗ der Weise an, verflaute aber gegen Mitte des Jah⸗ res und nahm im letzten Quartal so ab, daß in den Hauptgualitäten das Geschäft total darniederliegt.
Nach den statistischen Erhebungen werden in Sorau ca. 36,000 Stück fuͤr 2e bis 3 Millionen Thaler Tuche jährlich gefertigt. Zu denselben sind theils inländische, theils überseeische Wollen im Gesammt⸗ gewicht von ca. 2000 Ctrn. verbraucht worden. Es wurden theilweise sogenannte Zephir⸗Tuche fahri—. zirt, theilweise Mustersachen, Melton, Satin. Die dazu verarbeitete Wolle beträgt ca. 11 Millionen Thaler. Diese Fabriken beschäftigen ea. 10900 Arbeiter.
Die Fabrikation von leinenen und halbleinenen Waaren ist mit der Tuchindustrie auf derselben gro⸗ ßen Entwickelung. J
Die Fabrikate sind hauptsächlich: reinleinene Da— maste, als Tischgedecke, Handtücher, Tischdecken mit und ohne Franzen, in weiß und bunt; leinene und halbleinene Drilliche, Federleinen, Inlette, karrirte Bettüberzüge, Gingham, weiße Leinwand ꝛc.
Dieselben finden guten Absatz über ganz Deutsch— land, Norwegen, Schweden, Rußland, südliches Europa, Aegypten, Nord⸗ und Südamerika. Es werden für ca. 25 Millionen Thaler und ea. 250, 000 Stück verfertigt. Die dazu gehörenden Garne, ca. 3,000, 000 Pfd., werden theils aus den deutschen, theils aus böhmischen und theils aus englischen Spinnereien bezogen, während die bunten, nament⸗ lich rothen Garne, in Elberfeld, dem Plauenschen Grunde und anderen deutschen Orten gekauft werden; sie repräsentiren einen Werth von ea. 15 Millionen Thaler. Die Fabrikation geschieht einestheils in den dazu errichteten Fabrikgebäͤuden, größtentheils aber durch mehrere Tausend selbständige Weber⸗ familien, welche theils in der Stadt, theils in den angrenzenden, bis 3 Meilen entfernten Dörfern wohnen und die ihre Garne von den Fabcikanten zur Verarbeitung 3 Es haben bei den sehr erhöhten Löhnen auf diese Weise an 20,000 Men⸗ schen lohnenden und fortwährenden Erwerb, welcher zugleich gestattet, daß die in den Dörfern wohnen— den Weberfamilien im Sommer ihren eigenen Acker bestellen können. . .
Das Leinwandgeschäft war im rng zufrieden stellend. Für den Garnhandel schloß das Jahr 1815 sehr ungünstig, indem die Konjunktur in fast allen Sorten Leinengarnen, außer gebleicht englisch,
kische Rothgarne richten sich, wie immer, nach den Preisen der rohen Baum wolleng ixne und haben so⸗ mit auch Preisermäßigungen aufzuweisen. In der Stärkefabrikation dürfte die Gesammtproduktion auf ca. 7000 Ctr. anzunehmen sein. Die Wachs⸗ licht Fabrikation geht in Folge des groß n Auf⸗ schwunges, den die Fabrikation von Paraffin Stea⸗ rin⸗ und anderen Durroga lichter in der Neuzeit gewonnen, immer mehr zurück, und beschränkt sich die in Sorau seit langen Jahren bestehende Wachs⸗ bleicherei hauptsächlich auf die Herstellung von Al⸗ tarkerzen. . Von den übrigen Fabriken sind hervorzuheben: Fabrikation von Knöpfen. Es werden alljährlich auf ca. 60 Drehbänken 400, 900 Dutzend Knöpfe ge⸗ liefert, welche über ganz Deutschland, Rußland, Spanien, Dänemark, Schweden und Norwegen ihr Absatzgebiet haben. Der Betrag der gefertigten Knöpfe beläuft sich ungefähr auf i5 — 20 600 Thlr. Fabrikation a. von Maschinen für die Industrie und für die Landwirthschaft, sowie Fertigung von Appa- raten für Spiritushrennereien und Eisengießereien, von Drahigeweben im Gesammtoetrage von 100, 000 Thlr. ; ; Fabrikation von Preßspähnen für Tuchappretur, für seidene Shawls und andere Stoffe, für litho⸗ raphische, cartographische und typographische An⸗ talten, Jacquardyappen. Es werden ca. 2000 Ctr. im Werthe von 24,090 Thlr. gefertigt. . Fabrikation von Dachpappen, roh und getränkt. Es werden ca. 5000 Ctr. gefertigt. Lohgerberei in ziemlich bedeutendem Umfange; Ziegeleien und Drainröhrenfabrik von wesentlicher Bedeutung; 1873: 20-22 Millionen, 1874 bedeu⸗ tend mehr; Gasbereitung durch ein städtisches Unter ⸗ nehmen, 12 Millionen Kubikfuß; Mühlenfabrikate; Spritfabrikation und Spiritusbrennereien, Steuer⸗ betrag 31531 Thlr.; Erzeugung von Fettstoff aus den Abgängen bei den Walken; Buchdruckereien und lithographische Anstalten; Essigfabrikation. Dle Handelskammer zählt 12 Mitglieder. Vor⸗ sitzender derselben ist Hr. H. Kade, Stellvertreter desselben Hr. E. Hoffmann.
Dem Berichte der Aachener Handels kamm er pro 1873 zufolge waren im Regierungsbezirke Aachen am Schlusse des Jahres 1873 16 Kohlenbergwerke in Betrieb, von welchen auf magere Kohlen 9, auf Fettkohlen 2, auf Flammkohlen 1, auf Braunkohlen I, zusammen 13, in Förderung standen. Von den 12 Steinkohlengruben gehören 9 der Vereinigungs⸗ Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurm Revier,
gener Bergwerks⸗Aktiengesellschaft, eine — „Anna“
eine — „Maria“ bei Höngen — der Aachen⸗Hön⸗
— Nr. 140. k fr. gerte andelz -Register kann durch alle Nost⸗ Austalten des Berlin, Donnerstag, den 13. August 1874.
In- nnd A
nur mit namhaftem Zuschuß der Betheiligten einen reduzirten Betrieb aufrecht erhalten konn ten. Für die bestehenden älteren Werke war die Lage insofern weniger ungünstig, als es diesen bei der allgemein großen Kauflust im Jahre 1872 ermöglicht gewesen war, Lieferungsverträge zu hohen . abzuschließen, während ihnen zugleich meistentheils . ältere billige Abschlüsse in Roh⸗ material zur Verfügung standen.
Bei dem Aachener ,, sind eingegangen:
1873. 1872
Roheisen aller Art 1,026,259 Ctr. gegen 922,760 Ctr. Geschmiedetes und gewalztes Eisen in Stäben... Eisen⸗ und Stahl⸗ draht von mehr als 4 Linien Durchmesser ...
Ausgegangen sind: Roheisen aller Art Geschmiedetes ꝛc. n, on,, ang Eisen⸗ und Stahl⸗
draht (w. vorst.) 4,244 , .
Der rege Betrieb in den Aachener Eisengießereien am Schlusse des Jahres 1872 erhielt sich auch während der ersten Hälfte des verflossenen Jahres. Mit der zweiten Hälfte jedoch begannen bei der allgemeinen Geschäftsstockung und besonders in Folge der ab⸗ nehmenden Bauthätigkeit die Aufträge mehr und mehr zu schwinden, so daß es gegen Jahresschluß an Beschaͤftigung fehlte. Die bedeutende Höhe der Ar⸗ beitslöhne und der Rohmaterialienpreise übte wäh⸗ rend des ganzen Jahres einen Druck auf das Ge⸗ schäft aus. Das zur Verwendung gekommene aug⸗ ländische Roheisen bestand aus schottischen und eng⸗ lischen Marken, welche durchschnittlich zu 24 — 35 Thlr. per 1000 Pfund zu beschaffen waren. Koks hielten sich bis zu den letzten Monaten des Jahres auf 25 Sgr. pro Centner und gingen dann erst auf 16 Sgr. zurück. Mit diesen Preisen und den kon stant hohen Arbeitslöhnen stand der Preis der Guß— waaren in keinem Verhältniß. An Gußwaaren wurden produzirt: Maschinentheile 39,211 Ctr., gegen 37,324 Ctr. in 1872. Sonstige Gußwaaren 26, 960 Ctr., gegen 14730 Ctr in 1870. Hartgußwaaren S0 Ctr.', zum eigenen Bedarf 11,172 Ctr, gegen 8714 Gtr. im Vorjahre. Zusammen 71423 Ctr., gegen 60,768 Ctr. in 1872. Das verflossene Jahr wurde von den meisten Maschinenfabriken mit hin⸗ reichenden Aufträgen begonnen, und es steigerte sich in der ersten Hälfte desselben, vorzugsweise in Folgze des großen Aufschwunges, den die Berg⸗ und Huͤtten⸗
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bei Alsdorf — dem Eschweiler Bergwerksverein und eine einem Alleinbesitzer. Auf sämmtlichen Gruben herrschte ein reger Betrieb, hegünstigt durch vermin⸗ derte Kankurrenz und gestiegene Nachfrage. Die Kohlenpreise erreichten eine enorme Höhe und brach ten den Grubenbesitzern trotz der gestiegenen Arbeits⸗ löhne lohnenden Gewinn.
zunehmenden Stockung auf fast allen Industrie⸗ gebieten die Anzeichen einer rückläufigen Bewegung der Kohlenpreise ein, welche im allgemeinen Inter- esse nur erwünscht sein kann. Die Gesammtförde⸗ rung auf den 12 Steinkohlengruben betrug: magere Kohlen 75035, 767 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 1,127,565 Thlr., Flammkohlen 846,100 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 128,915 Thlr., Fett⸗ kohlen 7 890,778 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 1,380,920 Thlr., zusammen 16,240,645 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 2,637,400 Thlr. Es sind in 1873 magere Kohlen 619.970 Etr., Flammkohlen 219,486 Ctr., Fettkohlen 451,109 Ctr., zusammen L290 565 Ctr. mehr gefördert worden als in 1872. Die Koksproduktion betrug 334664 Ctr. gegen 260855 Ctr. im Vorjahre, also mehr 73,809 Ctr., und sind zu diesem Produktions guantum 507,971 Ctr. Kohlen verwendet worden. Im Ganzen sind in 1873 verkauft worden: magere Kohlen 6,980,200 Ctr., Fett⸗ und Flammkohlen S8, 134 737 tr., zu- sammen 15.114.937 Ctr. oder 15,198,311 Etr. ma⸗ gere und 580,173 Ctr, Fett- und Flammkohlen, zu⸗ sammen 1,6883484 tr. mehr als im Vorjahre. Die auf den Gruben selbst verbrauchten steuerfreien Kohlen betrugen 1,424,251 Ctr. oder 151,666 Ctr. mehr als in 1872. Der Eisenbahnversandt in 1873 ergab eine Steigerung von 1B 144,785 Ctr. gegen das Vorjahr. Von der Grube,,Marig“ gingen bedeu⸗ tende Kohlensendungen nach belgischen Hüttenwerken und Kokslieferungen nach Luxemburg und rheinischen Hochöfen. Bei dem Aachener Hauptzollamte sind in 1873 an Steinkohl en zum Ausgang gekommen 2,511, 148 Ctr., gegen 546,541 Ctr. in 1872; eingegangen dagegen nur 344 640 Ctr. gegen 1,310, 959 Ctr. im Vorfahre. An Koks wurden ausgeführt 145,876 Ctr., gegen 44,226 Ctr. in 1872; eingeführt 19,59 Ctr., gegen 119, 694 Ctr. im Vorjahre. — Der Durchschnittswerth der in 1873 aus- und eingeführten Stein⸗ und Fettkoh: len stellt sich auf 9 Sgr. 6 Pf. per Ctr. und bei dem Koks auf 22 Sgr. 6 Pf. Die Gesellschaft für Bergbau, Blei und Zinkfabrikation ö Stolberg und in Westfalen, die in Aachen ibren Sitz hatz beschäf⸗ tigte im Jahre 1873 auf ihren in der Nahe der Stadt gelegenen Gruben und Hüttenwerken 1710 Arbeiter, welche mit ihren Familien mitgliedern zu⸗ sammen 5209 Köpfe zählten. Die Preise für fer— tiges Eisenfabrikat jeder Art waren im Beginn des Jahres noch sehr hoch und fest; doch gab sich in den ersten Monaten schon eine Neigung zum Sinken zu erkennen, welche in fast noch rapiderer Weise, als das frühere Steigen der Preise, zunahm, so daß bei Jahresschluß, gegenüber den zwischenzeitlich enorm gestiegenen Kohlenpreisen und. Arheltslöhnen, in Wirklichkeit nur die früher niedrigsten Preise für Eisenfabrikate, namentlich für Stab⸗ urd Bandeisen, sowie für Draht und Schienen, zu erzielen waren. Unter diesen Umständen ist es nicht zu verwundern, daß die meisten der im Vorjahre unter den een, Ansichten ins Leben getretenen ueuen Werke den mit Verlust verbundenen Betrieb nach ganz kurzer Zeit
erhebliche Preisreduktionen aufzuweisen hat. Tür⸗
wieder einzustellen sich gezwungen sahen, oder
Erst gegen Jahresschluß traten mit der Krisis in der Eisenindustrie und der
Industrie nahm, der Bedarf noch fortwährend. In der zweiten Hälfte des Jahres machte sich die all⸗ gemeine Geschäftskrisis auch in den Maschinenfa⸗ briken geltend; Aufträge gingen in geringerer An⸗
zahl ein. Handels ⸗NRegister.
Aachem. Unter Nr. 1196 des Gesellschaftsregisters wurde heute eingetragen die Kommanditgesellschaft sub Firma Fincken & Sohn, welche in Aachen ihren Sitz, am heutigen Tage begonnen hat und von jedem ihrer persönlich haftenden Theilhaber, den zu Aachen wohnenden Kaufleuten Leonard Fincken und Johann Fincken, vertreten werden kann. Aachen, den 8. August 1874. . önigliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Aachem. Der zu Warden im Landkreise Aachen
wohnende Gerbereibesitzer Rudolph Eduard Merckens
hat in das von ihm sub Firma R. Ed. Merckens
geführte Handelsgeschäft seinen Sohn, den ebenfalls
u Warden wohnenden Gerbereibesitzer Richard erckenz, als Theilhaber aufgenommen.
Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 256 des Firmenregisters gelöscht. Sodann wurde heute unter Nr. 1197 des Gesellschaftsregisters eingetragen die Handelsgesellschaft sub Firma R. Ed. Merckens, welche in Warden, Landkreis Aachen, ihren Sitz, am 1. August 1874 begonnen hat und von jedem ihrer beiden Theilhaber, den obengenannten Rudolph Eduard Merckens und Richard Merckens, vertreten werden kann.
Aachen, den 8. August 1874. ᷓ
Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Aachem. Unter Nr. 1193 des Gesellschaftz⸗ registers wurde heute eingetragen die Handelsgesell⸗ schaft sub Firma H. . Aachen ihren Sitz, am heutigen Tage begonnen et und von jedem ihrer drei Theilhaber, den zu Aachen wohnenden Kaufleuten Hermann Berg, Peter Kamps und Franz Kutsch, vertreten werden kann. Aachen, den 10. August 1874. ; Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
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Hex lim. Sandelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 11. August 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: Gesellschafter der am 1. August 1874 hierselbst errichteten 33 Handelsgesellschaft in Firma:
ehnisch & Co. (jetziges Geschäftslokal: Blumenstraße Nr. 37) nd: 1) der Goldschmied Theodor Richard Otto
Behnisch,
andes, S8. T., Auhaltstraße 12, und alle Buchhandlungen, für Kerlin auch durch die Expedition: 8. N., Milhelmstraße 32, bezogen merden.
Berg & Cie., welche in
83 somie durch Carl geumannz Nerlag, Gerlin,
2) der Goldschmied Wilhelm Albert Hermann e Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 5032 eingetragen worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4768 die offene , in Firma: Cronheim & Co.
vermerkt ist, ist eingetragen:
Die Handelsgesellschaft ist durch gegenseitige
Uebereinkunft aufgelõst. In unser Firmenregister ist eingetragen:
Nr. 8224 die Firma: *. Rosenfeld
und als deren Inhaber der Kaufmann Nachmann Rosenfeld hier (jetziges Geschafts lokal: Jäagerstraße 73),
ferner Nr. 8225 die Firma: O. Jacoby und als deren Inhaber der Kaufmann Hermann Jacoby hier (ietziges Geschäftelokal: Schiffbauerdamm Nr. Y.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3838 die hiesige Handelsgefellschaft in Firma: Fahrenbruch & Heinau vermerkt steht, ist eingetragen: Die Gesellschaft ist durch gegenseitige Ueber⸗ einkunft aufgelöst. Der Kaufmann Werner Rudolph Otto Heinau in Berlin setzt das Han delsgeschäft unter der Firma Werner Heinau fort. Vergleiche Nr. 8326 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. S226 die Firma: Werner Heinau und als deren Inhaber der Kaufmann Werner Rudolph Otto Heingu hier eingetragen worden. Berlin, den 11. August 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
Her kim Handelsregister des söniglichen n, , . zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 172. August 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2045 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Nordstern Lebens⸗BVersicherungs⸗Aktien⸗ Gesellschaft zu Berlin vermerkt steht, ist eingetragen: ⸗ . In der ordentlichen Generalversammlung vom 8. April 1874 ist mit landesherrlicher Geneh⸗ migung ein Zusatz zu 8. 22 des Statuts, be⸗ treffend die Ermächtigung des Verwaltungsraths ur Errichtung von Zweigniederlassungen, be⸗ oe worden.
In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3767 die Handelsgesellschaft in Firma: Gebrüder Pinkuß & Co. mit ihrem Sitze zu M. Gladbach und einer Zweig— niederlassung in Berlin vermerkt teh ist eingetragen: Die Zweigniederlassung in Berlin ist aufge⸗ ö. und die Gesellschaft deshalb hier ge⸗ öscht.
In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 2633 die hiesige Handlung in Firma: Julius Simon vermerkt steht, ist eingetragen: Das Handelsgeschäft ist durch Vertrag auf den Kaufmann Gustav Lazarus zu Berlin über⸗ egangen, welcher dasselbe unter der Firma ulius Simon Nachf fortsetzt. Vergleiche Nr. 8227 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister Nr. 8227
die Firma:
Julins Simon Nachf. und als deren Inhaber der Kaufmann Gustav Lazarus hier eingetragen worden.
Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:
. Gustav Guttmann (Gesellschaftsregister Nr. 2306) hat für ihr Han⸗ delsgeschäft dem Paul Sorauer hier Prokura er⸗ theilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2869 eingetragen worden.
In unser Genossenschaftsregister, woselbst unter Nr. 66 die hiesige Genossenschaft in Firma:
Konsum⸗Verein der Beamten der Magde⸗
e, n m, , , n . zu
erlin, Eingetragene Genossenschaft, vermerkt steht, ist eingetragen:
Der Uniformverwalter Böttcher und der Expedient Martini sind aus dem Vorstande ausgeschieden und an deren Stelle der Güter= expedient Friedrich Adolph Naumann und der Bahnmeister Carl Rudolph Franz Sentinger, Beide in Berlin, als Beisitzer in den Vorstand gewählt worden.
Gelöscht ist: Prokurenregister Nr. 2295: die Kollektiv. Prokura des Isage Lepehne für die Firma; Russische Filzmannfactur Natanson & Hurwitz.“ Berlin, den 12. August 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Cipilsachen.
Kirmhamm. In das Register, betreffend die Ausschließung oder Einführung der ehelichen Güter= hee n n, ist zufolge gestriger Verfügung unter r. h ein . 9 * er Kaufmann Hermann Bags zu Schwerin a. / W. hat für seine Ehe mit Therese, 2 Schubert, durch Vertrag vom 11. Full 15874 die Gemeinschaft der Guter und des Erwerbez ausgeschlossen. Birnbaum, 8. August 1874.
Königliches Kreisgericht.