K /
.
. 18. mit 1912 Thlr., Thlr. im Monat September: 1 am 6. Monat Oktober: 1 am 4 mit 475 Thlr.
1 am 2W. mit 12 Thlr.,
Anspruch genommen haben. Blitzschäden zu reguliren gewesen und zwar erforderten am 29. Juni 3 Blitzschläge 2988 Thlr., am 12. Juli, wo es bekanntlich an allen Theilen der Provinz gewitterte, 15 Blitzschläge 19.284 Thlr. und am 22 Juli ein Blitzschlag 607 Thlr. Die 13Blitzschläge bis jetzt haben mithin eine Gesammtsumme von 13.879 Thlr. erfordert.
— Das jetzt herausgegebene XXIX. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern enthält die definitiven Ergebnisse der Vieh⸗ 1 im Königreich Bayern vom 10. Fanuar 1873.
ir entnehmen daraus folgende Angaben:
Die Gesammtzahl der viehhaltenden Haushaltungen betrug 627,658, von welchen 5243643 Landwirthschaftsbetrieb, 10965, 015 dage⸗ gen keinen Landwirthschaftsbetrieb hatten. Nach der Volkszählung von 1871 waren in Bayern überhaupt 1,062,281 Haushaltungen vorhanden, so daß also, wenn man Liese mit der Zahl der vieh⸗ haltenden Haushaltungen in Vergleich stellt, auf je 100 der Gesammtzahl 59 Viehhaltungen überhaupt bez. 43 Viehhal⸗ tungen mit Landwirthschaftsbetrieb entfallen. Hiernach wurde Vieh irgend welcher Art, soweit dasselbe überhaupt bei der Zählung vom 10. Januar 1873 berücksichtigt worden ist, bei drei Fünfteln der bayerischen Haushaltungen ermittelt. Die Zahl der Pferde betrug 353 949, d. i. 72 auf 1000 Einwohner und 456 auf 1 Qu-Kilometer. Pferde im Alter von mehr als 3 Jahren sind, abgesehen von den bei bayerischen Truppen, welche zur Zeit der Zäh⸗— lung außerhalb des Landes standen, befindlichen, im Ganzen 304262 ermittelt, von denen 260,425 vorzugsweise zu landwirthschaftlicher Arbeit, 29, 426 vorzugsweise zu gewerblichen oder Verkehrszwecken, 9276 als Militärpferde, 4333 als sonstige Reit ⸗ und Wagenpferde und 802 als Zuchthengste dienten. Für die landwirthschaftlichen Arbeiten werden also S5,5 „v des Pferdestandes verwendet. Die Gesammtzahl des Rind vie hs betrug 3,066,263 Stück, d. i. 632 Stück auf 1000 Einwohner und 40 Stück auf 1 Qu-Kilometer. Es befanden sich darunter: Kälber unter 3 Jahr 265,191 Stück (87x), Jungvieh g bis 2 Jahre alt 751,662 (24,5 *), Zuchtstiere 24,964 (0.3 *), andere Stiere und Ochsen 467, 160 (15,2 * und Kühe 1,557, 28s (503). — Die Gesammtzahl der Schafe einschließlich Lämmer ist angegeben zu 1,342,190 Stück, d. i. auf 1000 Einwohner 277 Stück und auf 1 Qu-⸗Kilometer 18 Stück; darunter waren: Merino's (feine Wollschafe) 91, 825 oder 66 *, veredelte Fleischschafe 2.618 (293), andere Schafe aller Art 977, 747 (72,9 *), davon 24,914 Haidschnucken. Der Gesammtstand an Schweinen betrug 872 098 Stück, d. i. 180 Stück auf 1000 Einwohner und 113 Stück auf 1 Qu.-Kilometer, an Ziegen dagegen 193,881, d. i. 40 Stück auf 1900 Einw. und 2,5 Stück auf J Qu. Kilom. Maulthiere waren 69 und Esel 168 Stück vorhanden. Bringt man den gesamm⸗ ten Viehstand auf Rindvieheinheiten (1 Rindvieh — * Pferd — 1Maulthier oder Ejel — 10 Schafen — 4 Schweinen — 12 Zie⸗ gen), so beträgt die Zahl derselben für das ganze Königreich 3, 947,336 ti. S13 auf 1090 Einwohner und 52 auf 1 Qu. Kilometer. Ver⸗ gleicht man die Resultate der letzten Viehzählung mit denjenigen des Jahres 1854, so ergiebt sich ein Jahreszuwachs: bei den Pferden um Cos * bei dem Rindvieh um O r. (Och sen und Stiere Os, Kühe Os, Jungvieh und Kälber 12 *), bei den Schafen um O5 3, bei den Schweinen um 41 *, bei den Ziegen um 4,6 x.
— Das „Paris. Journal“ theilt über die Thätigkeit und die Kosten der franzöfischen Nationalversammlung folgende Zahlen mit: Die letzte Session der Nationalversammlung hat vom 5. November 1873 bis zum 6. August 1874, im Ganzen 274 Tage, ge— dauert. Zieht man davon 40 Sonn⸗ und Fest⸗ und 56 Ferientage ab, so bleiben noch 178 Sitzungstage. Den Sitzungen wurden nach dem Officiel! im Ganzen 601, täglich durchschnittlich 3 Stunden 28 Minuten, gewidmet. Die politischen Verhandlungen, Zänkereien u. s. w. nahmen 242 Stunden, die Geschäftsdebatten 359 Stunden in Anspruch. Die Nationalversammlung ist für 8,650, 0090 Fr. im Budget eingetragen; folglich kostet die letzte Sitzung, zu 274 Tagen berechnet, dem Lande 6496, 428 Fr“, was auf jeden Tag 23, 709 Fr., und auf jede der 601 Sitzungsstunden 14,399 Fr. 33 Ct. bringt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das August⸗- Heft (2. Heft L.. Bande) der „Deutsch en Monatshefte“, Zeitschrift für die gesammten Kuiturinteressen des Deutschen Vaterlandes, herausgegeben im Auftrage der
3 am mit 779 Thlr.; auf den Monat August: 1 am 5. mit 46 mit 1270 Thlr.; im ĩ ü i Es sind mithin im Jahre 1873 im Ganzen 25 Blitzschläge vorgekommen, die sich auf fünf Mo⸗ nate vertheilen und eine Schadenersatzsumme von 24,681 Thlr. in Im Jahre 1874 sind dagenen erst 19
Redaktion des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers (Berlin, 8w., Carl Heymanns V
schaften. — Die Königliche Porzellan⸗Manufaktur zu B Hauptformen des christlichen Kirchenbaues. J. — Die Centralisirung der Bekanntmachungen der Fabrik⸗ und Waarenzeichen. — Zur Revi⸗
Monatschronik für April 1874: Oesterreich⸗Ungarn, Frankreich, Ruß⸗ land, Amerika. — Literatur. — Mit den uns vorliegenden Lieferungen 9—11 des 2. Bandes wird Gustav Neumanns Werk „Das Deutsche Reich in geo— graphischer, statistischer und topographischer Beziehung (Zweite Auflage der „Geographie des Preußischen Staates“ — Ber⸗ lin, 1874. Grg. Ferd. Otto Müllers Verlag) nunmehr beendet. Die 9. Lieferung umfaßt die Provinz Schleswig ⸗Holstein, das Her⸗ zogthum Lauenburg, die Hohenzollernschen Lande und das Reichsland Elsaß Lothringen. In einem Anhang werden einige im Anfang nach den vorläufigen Resultaten der Volkszählung verzeichnete statistische 5 nach den definitiven Ergebnissen berichtigt. — Die 10. und 11. ieferung bieten ein höchst sorgfältiges alphabetisches Namensregister, welches für die schnelle Orientirung dem ganzen Werke erst seinen Werth verleiht und dasselbe würdig abschließt. ; — Der Deutsche Apothekerverein hält jeine diesjährige Generalversammlung in den Tagen vom 9. zum 12. September in München ab.
— Ein Dekret des Marschall Präsidenten vom 20. Juli öffnet nunmehr. wenn auch nur in beschränktem Maße, das Archiv des französischen Auswärtigen Amtes den Historikern. Persön—⸗ liche Ermächtigung durch den Minister ist erforderlich, aber dritte . können bei der Arbeit verwendet werden. Dokumente bis erab auf den Frieden von Utrecht dürfen ohne spezielle Genehmigung abgeschrieben werden. Was aus jüngeren Akten ausgezogen wird, muß täglich dem Archivar vorgewiesen werden. Diese Bestimmung gilt für Papiere bis zum Schluß der Regierung Ludwigs XV. Neueres wird ausnahmsweise und nur unter den vem Minister zu treffenden besonderen Bestimmungen mitgetheilt. Keine Briefsammlung oder Reihe von Aktenstücken darf für Publikation vollständig abge— schrieben werden ohne spezielle Ermächtigung.
— Am 13. d. M. fand in Paris die feierliche Jahres⸗ sitzung der französischen Akademie zur Vertheilung der Preise statt. Cupillier⸗Fleury, Direktor der Akademie, führte den Vorsitz. Patin, beständiger Sekretär der Akademie, erhielt zuerst das Wort, um den Bericht über den Wettstreit von 1874 vorzutragen. Saint René⸗-Taillandier trug Bruchstücke aus dem Lob Bourdaloue's vor, welches den Preis der Beredsamkeit erhielt, und Cuvillier las als⸗ dann den Bericht über die Tugendpreise. Die Sitzung endete mit Verlesung der Namen der Preisgekrönten.
Landwirthschaft.
Eine Molkerei -Ausstellung findet am 11., 12. und 13. Dezember d. J. in Danzig statt. Die Ausstellung wird eine pro—⸗ vinzielle und eine internationale Abtheilung haben; die erstere wird die verschiedenen Butter- und Käsesorten, die letztere Apparate für Milch⸗ prüfung, Hülfsstoffe für die Butter⸗ und Käsebereitung, Geräthe und Maschinen ꝛc. enthalten.
— Die Kartoffelsaaten in England sind dem „Gardeners Magazin“ zufolge in Gefahr, obwohl dieselben nirgends weder der Schwamm noch Ungeziefer angegriffen haben. Die Knollen sind vor— zeitig gereift und im Allgemeinen gesprochen, ist die Ernte spärlich, aber gut. Die Gefahr liegt darin, daß die Kartoffel im Falle reich⸗ lichen Regens in ein zweites Wachsthum gerathen dürfte.
Verkehrs⸗Anstalten.
Nr. 64 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen⸗ bahn-Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen; Leutkirch⸗Isny (Allgäubahn) von der König— lich württembergischen Eisenbahn⸗Direktion eröffnet. Zur Verein⸗ fachung des Billetwesens, von Dulk. Vereinsgebiet: Saal⸗Unstrut⸗ Eisenbahn, Abnahme der genannten Bahn Seitens der Eisenbahn⸗ Kommissarien. Bayern, Neue Gesetze für Ausdehnung der bayerischen Staats⸗ , Ost⸗ und pfälzischen Bahnen. Württemberg, Hechingen⸗ Balingen. Frankfurter Korrespondenz. Große Berliner Pferde- Eisen⸗ bahn ˖ Aktiengesellschaft, Oranienburger Thor⸗Moabit eröffnet. Oester⸗
erlag, An⸗ haltischestraße 12), hat folgenden Inhalt: Drei deutsche National ⸗Denk⸗ mäler. — Sprichwörtliche Formeln der deutschen Sprache. — Zur Sta⸗ tistik der evangelischen Kirche in Preußen. — Die Gräberwelt Berlins. — E. Bratuscheck über die Stellung der Philosophie zu , erlin. — Die
sion des deutschen Handelsrechts. — Chronik des Deutschen Reichs. —
reichischungarische Korrespondenz. Personalnachrichten. Ausland: Aargauische Südbahn, Jahresbericht pro. 1873. Italienische Süd⸗ bahnen, Geschäftsbericht pro 1873. Technisches: Zeisschrift des öster⸗ reichischen Ingenieur und Architektenvereins. Juristisches: Schieds- spruch der , württembergischen Eisenbahn⸗Direktion in einer Streitsache zwischen der Kaiserin Elisabethbahn und der hessischen Ludwigsbahn. Literatur: Kohns Eisenbahn-Jahrbuch. Eingegangene Bücher. Eisenbahn⸗Kalender. Coursblatt. Offizielle und Privat⸗ Anzeigen.
— Die Saal⸗Unstrutbahn ist heut dem Betrieb übergeben worden, nachdem die landespolizeiliche Prüfung und Abnahme am L. d. M erfolgte. Es kursiren auf der ganzen Strecke Straußfurth⸗ Cölleda⸗Buttstädt⸗ Großheringen täglich in beiden Richtungen se drei Züge. Der Betrieb ist der Nordhausen-Erfurter Eisenbahngesellschaft übertragen worden.
— Auf der Strecke Nordhausen-Halle der Halle-Casseler ö ist mit dem Bau des zweiten Geleises nunmehr begonnen worden.
Ein ernstlicher Eisenbahnunfall wird aus Cardiff, Wales, gemeldet. In der Station Bargoed kollidirten zwei lange und schwer⸗ beladene Kohlenzüge, einer von den Eisenwerken in Dowlais kommend, in furchtbarer Weise. Die zwei Lokomotiven] entgleisten und rollten einen 40 Fuß hohen, steilen Damm hinunter, eine Anzahl der Wag⸗ . mit sich ziehend. Der Lokomotivführer und Heizer des ersten
uges stürzten mit hinab und wurden zerstückelt aufgefunden. 35 Waggons wurden zertrümmert. Der Schaffner des ersten Zuges ret⸗ tete sich, indem er, die Gefahr wahrnehmend, rasch den Bremsewagen von dem Rest des Zuges loslöste. Der Lekomotivführer und Heizer des zweiten Zuges sprangen rechtzeitig von der Lokomotive und ent- kamen unversehrt.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Cöln, Sonnabend, 15. August, Morgens. Bazaine ist in Begleitung seiner Frau und seines Schwagers gestern Abend 10 Uhr mit dem von Basel kommenden Schnellzuge hier ein⸗ getroffen und hat im Hotel du Nord übernachtet. Derselbe er⸗ wartet das Eintreffen seiner Kinder von Spaa und wird, wie die „Kölnische Zeitung“ vernimmt, einige Tage hier verweilen.
London Sonnabend, 15. August, Vormittags. In Notting⸗ ham ist den Wirkern von ihren Arbeitgebern eine Lohnherab⸗ setzung von 25 pCt. in Aussicht gestellt; die Arbeiter weigern sich, darauf einzugehen und ist deshalb eine Arbeitseinstellung wahrscheinlich.
Cardiff, Freitag, 14. August, Abends. Die Assoziation der gesammten Kohlengrubenbesitzer von Monmouthshire in Süd⸗ wales hielt hier heute ein Meeting ab und beschloß, den Gruben⸗ arbeitern anzuzeigen, daß vom 1. k. M. ab eine Lohnreduktion von 10 Prozent eintreten werde.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, den 16. August. Opernhaus. (146. Vor⸗ stellung. Preciosa. Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Abtheilungen von P. A. Wolf. Musik von C. M. von Weber Ballet von P. Taglioni. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Montag, den 17. August. Opernhaus. (147. Vorstellung.) Oberon, König der Elfen. Romantische Feen⸗Oper in 3 Ab⸗ theilungen. Musik von C. M. von Weber. Ballet von Hoguet. Rezia: Fr. v. Voggenhuber. Fatime: Frl. Lammert. Huon: Hr. Link, vom Königlichen Theater zu Hannover, als Debut. Scherasmin: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. Keine Vorstellung.
Dienstag, den 18. August. Opernhaus. (148. Vorstellung.) Satanella. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von P. Taglioni. Musfik von Pugni und Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (150. Vorstellung) Der Störenfried. . in 4 Aufzügen von R. Benedix. Anfang? Uhr. Mittel⸗
reise.
Die Verloosungs⸗Ausstellung des Vereins Berliner Künstler.
II.
Gustav Spangenberg hat sich an der Ausstellung mit einem großer Oelgemalde betheiligt, einem Genrebild, das ein Zwiegespräch zwischen einer in der offenen Thür lehnenden Magd und einem schmucken Landsknecht darstellt, und beide Gestalten in dem durch des Malers Lutherbilder bekannten Kostüm und in der diesen Bildern eigenen sorgfältig tüchtigen Behandlung zeigt; außerdem sind von demselben Künstler aber noch drei Studienblätter hergegeben worden, unter denen namentlich die beiden jugendlichen Köpfe durch Schönheit der Erscheinung wie der Zeichnung den Beschauer ansprechen.
Durch eine noch größere Reihe von Arbeiten glänzt Anton v. Werner in der Ausstellung, die ihm sowohl die künstlerische Aus⸗ stattung der Loose wie den Entwurf des außerhalb des Lokals be⸗ festigten, zum Eintritt einladenden Velariums verdankt, dessen Aus⸗ führung von Dielitz und Ehrentraut herrührt. In der Aus⸗ stellung selber sind die beiden ausgeführten Farbenskizzen von der Hand A. v Werners vorhanden. Die eine derselben zeigt in allegori⸗ schen weiblichen Gestalten die drei bildenden Künste, und vor ihnen stehend, im Narrenkostüm, als Vertreter der Künstlerschaft, eine lustige Person, die mit charakterischer Geberde den Vers erläutert: „Mann mit zugeknöpften Taschen — Dir thut Niemand was zu lieb. — Hand wird nur von Hand gewaschen; — Wenn Du nehmen willst, so gieb!“ — Die andere Tafel stellt zwischen zwei nackten Knaben, von denen der eine das Stundenglas hoch⸗ hält, während der andere mit verbundenen Augen die Loofe zieht, die Glücksgöttin selber dar, die ihre reichen Gaben aus⸗ zuschütten im Begriffe ist. Das Ganze, durch kecken Humor und durch verständliche Klarheit des Gedankens ausgezeichnet, läßt in Farbe und Zeichnung den bedeutenden Meister nicht verkennen. Die Vielseitigkeit desselben offenbaren die übrigen von ihm aus⸗ gestellten Arbeiten: eine meisterhafte Federzeichnung des Künstler⸗ Maskenfestes vom Jahre 1872 mit prächtigen, im Festzuge ein⸗ herschreitenden Gestalten, und zwei kleinere Oelgemälde, deren eines die Vergnügungen einer Landpartie, das andere eine Scene auf Monte Pincio darstellt und ebenso, wie jenes, nicht blos durch charakteristisch aufgefaßte Gestalten und wirkungsvolle Farbe, sondern zugleich auch durch die klar und entschieden aus⸗ nn nn g Luftstimmung einen bedeutenden malerischen Werth erw
Dem historischen Genre gehören zwei Gemälde der Aus⸗ stellung an: Adolf Menzels durch die bekannte scharf ein⸗ dringende Charakteristik dieses Künstlers hervortretendes, grau in grau gemaltes Bild, welches Heinrich VIII. von England im Tanze mit Anna Boleyn auf dem Feste des Kardinals Wolsen zeigt und Bleibtreu's „General Hartmann mit den Bayern
ausdrucksvolles Leben und durch meisterhafte Komposition aus⸗ gezeichneten Gemälde, das 1872 auf der Berliner Kunstaus⸗ stellung erschien. Von dieser her ist auch A. v. Heydens Angler“ bekannt, der von einem Abhange herab seine Angel ausgeworfen hat, mit der im Grunde unten die Nymphen des Wassers spielen, — eine Kompofition von eigenartig poetischer, märchenhafter Stimmung. Gleich ihr durch poetische Auf⸗ fassung ausgezeichnet ist Ambergs ‚Ophelia,“ eines der bedeutendsten Stücke der Ausstellung. Im Blick und in der Geberde der schönen, schlanken Mädchengestalt, die, ihr Haupt anlehnend, sich über dem Wasser auf dem Äst des Weiden baumes wiegt, spiegelt sich das zerrüttete Gemüth in ergreifender Weise wieder, ebenso vermag die dunkle, gedämpfte Stimmung in der Farbe des Bildes wohl den Intentionen der Dichtung zu entsprechen, welcher der Maler seinen Vorwurf entlehnt hat.
Den besprochenen figürlichen Darstellungen gesellt sich in der Ausstellung noch eine Reihe mehr oder minder bedeutender Studienköpfe, unter denen die Arbeiten von G. Becker, Hüb⸗ ner und Plockhorst, besonders auch die beiden weiblichen Köpfe von A. Begas und Schauß hervorzuheben sind. Mit Thierstücken haben sich endlich noch Brendel, Steffeck und QOckel an der Ausstellung betheiligt, — ebenso auch Paul Meyerheim, der in seinen beiden Aquarellen durch das Ge⸗ bahren der von ihm dargestellten Affen nur das Treiben der Menschen persiflirt, namentlich in der einen Scene, die eine photographische Aufnahme zeigt, mit so frischem und erquicklichem Dumor, daß dieses Blatt den besten Arbeiten des bedeutenden Künstlers angereiht werden darf.
Unter den übrigen Aquarellen treten noch eine anmuthige Kinderscene von Dieffenbach, eine treffliche Studienfigur eines jungen Tirolers von Knille, der außerdem noch mehrere inter⸗ essante Zeichnungen beisteuerte, sowie landschaftliche Kompositio⸗ nen von Engelhardt, Marschall, Scherfling, Schick und besonders von Ludwig Spangenberg hervor, der in einer ganzen Reihe von Aquarellen und Kreidezeichnungen die verschiedensten Motive darbietet, unter denen in erster Linie die Landschaft des Isthmos von Korinth zu nennen ist.
Aus der langen Reihe der Oelgemälde, die landschaftliche Vorwürfe behandeln, tritt eine italienische Landschaft von Wil⸗ berg durch feine Luftstimmung, eine andere von Lutteroth ebenso wie desselben Malers „Landschaft am Chiemsee“ durch effektvolles Kolorit, eine südliche Landschaft mit mythologischer Staffage von Hertel durch poetische Auffassung hervor. Durch das Urwaldbild von Bellerm ann und die große Mondschein⸗ landschaft von Douzette sind beide Künstler in hhrer Spezialität durchaus würdig vertreten. Ihnen reihen sich Bilder von Erdmann, Engelhardt, Pflugradt, Hesse, Schnee, Sch rödl, Hallatz u. A. als beachtenswerthe Leistungen an. Die Marinemalerei repräsentirt ein umfangreiches Bild des Monte Solaro von E. Körner, das mit breiter und
vor Paris,“ die ausgeführte Farbenskizze zu dem bekannten, durch
. und zu den besten Stücken der Ausstellung zählen arf.
Zum Schluß ist endlich eine Reihe von Arbeiten der repro⸗ duzirenden Kuͤnste zu erwähnen, unter welchen die Stiche von Mandel, Lüderitz, Habelmann und Voigt, eine für den Stich gefertigte meisterhafte Kreidezeichnung von Eilers und eine Kollektion von Holzschnittillustratisnen Ludwig Burgers den ersten Rang einnehmen.
Halle, 109 August. In der letzten Monatsversammlung des Sächsisch⸗Thüringischen Geschichts- und Alterthum s— vereins in diesem Sommer wurde zunächst eine längere Diskussion an das Buch Obermüllers über die Urbevölkerung Europas angeknüpft. Der Vorsitzende, Pnrof. Dümmler, gab dann nach geschäftlichen Mit⸗ theilungen zwei literarische Referate; das erste betraf cin durch O. R. Dr. Stadelmann mitgetheiltes Buch aus der Feder des Urgroßvaters des (kürzlich verstorbenen) Prof. Anschütz, nämlich des Gewehrfabri⸗ kanten in Suhl und der Königlichen Bitischen historischen Ge— sellschaft korrespondirenden Mitgliedes Anschütz „Geschichte der Stadt“ Suhl aus dem Jahre 1796. Die interefsante Schrift führt die Existen; der Stadt Suhl urkundlich bis zum Anfange des 13. Jahrhunderts zurück und behandelt namentlich die Geschichte der dortigen Waffenfabriken, deren erste Innung durch die Henne— berger Grafen 1563 bestätigt wurde und deren 1 lange einen Weltruf hatten und, bis nach Spanien, der Türkei und Osteuropa verführt wurden. Die analoge Industrie in Wasungen ging seit dem 30 jährigen Kriege in Messerschmiedegrbeiten über. Suhl ist im letzt⸗ genannten Kriege, namentlich im Oktober 1634, 26 die Kroaten des Grafen von Isola verwüstet, seit 1639 jedoch unter eine Salva Guardia des Kaisers Ferdinand III. gestellt, nachher aber wiederholt durch furchtbare Feuersbrünste, besonders am 1. Mai 1753 und am 8. Juli 1781, heimgesucht worden. Das zweite Referat galt dem Buche von Dr. Müldener über Giebichenstein, Wittekind und Cröllwitz, aus welchem viele interessante Einzelheiten mit⸗ getheilt wurden. Hierauf folgte ein größeres Referat des Prof. Herzberg über die in Deutschland bis jetzt ziemlich vereinzelt dastehende, durch ihre Schilderung der letzten 19 Jahre der Wirkungen des 30 jährigen Krieges auf die Erfurter Landschaft und der Unterwerfung Erfurts unter Mainz höchst werthvolle Chronik des Dorfes Dachwig bei Erfurt aus dem 17. Jahrhundert, welche der Pfarrer Johann Daniel Ludewig 1639 — 1669 verfaßt, und welche neuerdings Br. W. Schum mit einer historischen Einleitung kritisch gesichtet herausgegeben bat. Zum Schluß gab Diakonus , . eine Reihe antiquarischer Mittheilungen, namentlich auf die Marienkirche und das alte Pfänner⸗ haus in Halle Bezug nehmend.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Fünf Beilagen
kühner Behandlung eine vorzügliche Licht- und Luftstimmung
leinschließlich Börsen· und Handeltregister Beilage Nr. 146.
Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
187M.
Berlin, Sonnabend, den 15. August 8 ! 9 Deffentlicher Anzeiger.
Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Vrag, Straß⸗
burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, sowie alle übrigen größeren Annoncen Bureaus.
M 191.
* * Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten⸗Expedttion
des Neutschen Reichs- Anzeigers aus Königlich Rrenhischen Staats- Anzein ers
5. Industrie lle Ftablifementẽ Zabriten u. Era handel. 5. Berschiedene Berannrnachungen.
J. Literarische Anzeiger
38 Familien⸗Nachrichten.
L Steckbriefe und Unterfuchungs⸗ Saen.
2. Subhafratis nen, lufgebote, Ksrladungen 4. dergl.
Kerkänfe, Vervachtungen, Submiffionen ꝛc.
Berlin. S. W. Wilbelm⸗ Straße Nr. 32.
* 4. Verlossung, Amortisatten, Zinszahlung u. s. w.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Maler Carl Heinrich Knaepel, geboren am 13. September 1849 zu Trier, ist in den Akten E. 26. 74 J. die gerichtliche Haft wegen schweren Diebstahls nach mehrmaliger Diebstahls⸗Vorbe⸗ strafung aus §8§. 2432 und 44 des Strafgesetzbuchs beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus- geführt werden können, weil er aus der Charits hier- selbst entwichen ist. Es wird ersucht, auf den 2c. Knaepel zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen⸗ ständen und Geldern mittelst Transports an die König= liche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 4. August 1874. Königliches Stadt⸗ gericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. De— putation J. für Schwurgerichtssachen. Signalement. Vor- und Zuname: Carl Heinrich Theodor Knaepel. Alter: 24 Jahre, Geburtsort: Trier, Religion: evangelisch, Größe: 158 Centimeter, Statur: mittel, Haare: dunkelblond, Stirn: hoch, breit, Augen: braun. Augenbrauen: braun, Nase: kurz, gerade, dick, Kinn: oval, Mund: klein, Zähne: vollständig. Bart: fehlt, Gesichtsfarbe: gesund, Gesichtsbildung: die obere Hälfte überwiegend entwickelt. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Auf der Brust rechts unten eine zolllange, weiße, punktirte, ober- flächliche Narbe. Unterhalb des linken Schlüssel- beins eine drei Zoll lange, schmale Quernarbe. Auf dem rechten Schienbein eine oberflächliche weiße Narbe. Am rechten äußeren Augenwinkel eine bohnen⸗ große Narbe.
Der unterm 17. Dezember 1873 hinter den We⸗ bergesellen Carl Reinhardt aus Linum erlassene Steckbrief ist erledigt. Fehrbellin, den 12. August 1874. Königliche Kreisgerichte⸗Kommission.
Steckbrief gegen die Metzgerburschen Julius Ernst Reetz von Sophienhaus bei Stettin bezw. Neu⸗Tornow und Anton Friedrich Heinicke von Schlotau, Sachsen (Beide in den 2Wern, mittelgroß, blond) wegen hier am 22. Juni d. J. verübten Diebstahls eines Portemonnaies von rothem Leder mit 5 Fl. und einem Kofferschlüssel, grauer Joyppe mit schwarzem Sammetkragen, dunkelblauer Weste, schwarzweißgestreifter Hose und einer silbernen Spin deluhr mit Messingkette und Uhrschlüssel. Hanau, am 13. August 1874. Der Untersuchungsrichter.
Es sind am 29. April er. dem Schuhmachermeister Reinhold Warthold zu Bochum 2 Paar Stiefeletten, ein Paar Vorschuhe, 2 Paar Stoffstiefel, 2. Paar Plüschpantoffeln gestohlen worden. Verdächtig des Diebstahls ist der Wilhelm Thiel aus Pestlin, Kreis Stuhm. Derselbe ist etwa 14 Meter groß, kleiner Statur, hat dunkelblonde Haare, graue Augen und ist ca. 16 Jahre alt. Ich ersuche die Polizei⸗ behörden, auf denfelben zu achten, im Betretungs⸗ falle nach den entwendeten Sachen bei ihm zu re— cherchiren und ihn verantwortlich zu vernehmen, auch im Falle der Vorfindung der Sachen oder des Ge— ständnisses ihn zu verhaften und ihn dem nächsten Stagtsanwalte oder mir vorzuführen. Bochum, 10. August 1874. Königliche Staatsanwaltschaft.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
las] Oeffentliche Vorladung.
Der Ziegeleibesitzer S. O. Doering zu Oels hat gegen den Bauunternehmer Hermann Banasch, zuletzt zu Jarotschin, Kreis Pleschen, wohnhaft ge— wesen, aus dem von dem 2c. Banasch acceptirten, von Rudolf Dorl de dato Berlin, den 9. November 1873, über 150 Thlr. Pr. Ert. auf ihn gezogenen, 2 Menat nach dato fällig gewesenen, durch Giro auf den 2. Döring ühergegangenen Prima⸗Wechjel, auf Zahlung von 155 Thir. 29 Sgr. nebst 6 pCt. Zinsen von 150 Thlr. seit 9. Januar 1874 und 15 Sgr. Provision die Wechselklage erhoben.
Die Klage ist eingeleitet, und da der ietzige Aufenthalt des 2c. Banasch unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem ur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen , der Sache auf
den 9. Oktober 1874, Vormittags 11 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt⸗ Gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termine pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden im Orginal einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.
Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde
nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ jachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen
werden. Berlin, den 15. Juni 1874.
Königliches Stadtgericht. Der g ng für Civilsachen. Prozeß⸗Deputation II.
2182] Oeffentliche Vorladung.
Die Handlung L. Rumler zu Breslau, Schuh⸗
brücke 35, vertreten durch den Justizrath Friedens burg zu Breslau, hat gegen den Königlichen Premier⸗
Frau Herbst wohnhaft, eine Klage wegen 129 Thlr.
2417
von öffentlicken Papieren.
9. Central⸗öHandels⸗Regitter (einschl. Konkurse). —
Erscheint in separater Beilage.
. ö. 6 Pf. beim unterzeichneten Gerichte an⸗ gestellt. Die Klage ist eingeleitet, und da der jetzige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weitern mündlichen Verhand⸗ lung der Sache auf den 18. September 1874, Vormittags 114 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichts -⸗Deputation im Stadt⸗ gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 56, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, in⸗ dem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann. SErscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten That⸗ sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden. Berlin, den 23. Juni 1874.
Königliches Stadtgericht.
Abtheilung für Civilsachen. Prozeß Deputation ß.
Aufgebot eines Wechsels. Ein dem wesentlichen Inhalt nach dahin lautender Wechsel:
Berlin, den 1. Februar 1874.
Drei Honat nach Dato zahlen Sie für diesen Prima-Wechsel an die Ordre von mir selbst die Summe von 14098 Thlr. 9 8gr. 6 Pf. (Eintausend vierhundert acht und neunzig Thaler neun Silbergroschen sechs Pfennige) Pr. Crt. den Werth empfangen, und stelsen es auf Rechnung laut Bericht.
Herrn C. W. Schütze Charles Duvinage. in Brandenburg a. H. mit den Giros an ͤ Iuigi Turri (6. Februar 1874), Banca per industria e commercio zu Verona (17. Februar 1874, so wie Carl Coppel & Co. (edem), ist nach Anzeige des letzten Indossators im Comptoir in der Zeit von 19. bis 28. Februar 1874 abhan—⸗ den gekommen, und ist deshalb auf Amortisation des Wechsels angetragen.
Der unkekannte Inhaber des Letzteren wird auf⸗ gefordert, den bezeichneten Wechsel binnen 8s Mo⸗ naten nach eingetretener Fälligkeit, jedoch spätestens mit Ablauf des 31. Dezember 1874 dem unter⸗ zeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.
Brandenburg, den 11. Juni 1874.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
. Subhastations Patent als Vorladung. ls 5s! Nothwendiger Verkauf.
Das im Großherzogthum Posen im Wreschener Kreise belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 6
Blatt 3. auf den Namen des Gutsbesitzers Paul
Angenommen Schütze.
. M.
Herrmann Nehring eingetragene Gut Sokolnik, welches mit einem Flächeninhalte von 461 Hektaren 63 Aren 70 Quadratmeter der Grundsteuer unter⸗ liegt und mit einem Grundsteuer⸗Reinertrage von 11270 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 499 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober 8. J., Vormittags um 19 Uhr, im R. des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 39. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, 14 Juli 1874. Königliches Kreisgericht. J. Der Subhastationsrichter.
Subhastations⸗Patent als Vorladung.
iss Nothwendiger Verkauf. Das in der Ottschaft Sokolnik unter Nr. 4,
belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band .
52 Blatt . ff. auf den Namen des Gutsbesitzers Paul Nehring eingetragene bäuerliche Grundstück, welches mit einem Flächeninhalte von 140 Hektaren 95 Aren 90 Quadratmeter der Grundsteuer unter- liegt und mit einem Grundsteuer-Reinertrage von 431533. Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 49 Thlr., veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober d. J., Vormittags um 19 Uhr, . im ö des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr
beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, den 14. Juli 1874.
im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗
Subhastations⸗Patent als Vorladung. iss! Nothwendiger Verkauf.
Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 26 und 27 belegene, im Grundbuche vos Sokolnik Band 15, Blatt 321 auf den Namen des Gutsbesitzers Paul
Herrmann Nehring eingetragene Gut Wybra⸗
nictwo genannt, welches mit einem Flächeninhalte
von 1093 Hektaren 25 Aren 30 Quadratmeter der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer⸗ Reinertrage von 33470 Thlrn., zur Gebäudesteuer aber nicht veranlagt ist, soll im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation am 29. Oktober d. J., Vormittags um 19 Uhr, im Lokale des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. ; ; Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. J., Vormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, den 14. Juli 1874.
Königliches Kreisgericht. J.
Der Subhastations⸗Richter.
3576 Proclama.
In dem am 4. März 1874 publizirten Testa— mente resp. Codicille des Rentiers Carl Eduard . Krüger und seiner Ehefrau Clotilde ugenie geborene Schmidt sind die Kinder des ver
florbenen Georg Krüger, srüher Besitzer des Ritter⸗ guts Pitzerwitz und seiner verstorbenen Ehefrau Auguste geborene Siemssen, zu denen Georg Krüger gehört, zu substituirten Miterben eingesetzt. Dies wird zur Kenntnißnahme für denselben hier⸗ durch bekannt gemacht. . Berlin, den J. August 1874.
Königliches Stadtgericht.
Abtheilung für Civilsachen.
ls5do Px oclama. In dem am 15. Juni 1874 publizirten Testa⸗ mente des Kassendieners Johann Carl Gottlieb Giesche und seiner Eberau Friederike Henriette Charlotte, geb. Eltze, ist der Kaufmann Louis Giesche zum Mitersen eingesetzt. .
Dies wird zur Kenntnißnahme fär denselben hier⸗ durch bekannt gemacht.
Berlin, den J. August 1374.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
öh Proclama.
In dem am 20. Februar 1874 publizirten Testa⸗ mente des Portier Johann Gottlieb Gosse und seiner Ehefrau Feiederike Sophie geberne Wolff ist der Koch Ferdinand Wernick zum Miterben ein
esetzt. . z Se wird zur Kenntnißnahme für denselben hier durch bekannt gemacht.
Berlin, den 12. August 1874.
Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.
3566 Elfershausen. Nachdem die Ehefrau des Wirths Justus Ackermann, Anna Martha, geb. Ploch, zu Elfershausen, klagend dahier vorgestellt, daß ihr Ehemann am 13. März 1870 sich von Haus, in der Absicht, sie und seine Kinder zu verlassen, heimlich entfernt habe und seitdem verschollen sei, und deshalb gebeten hat, ihre Ehe mit dem Verklagten dem Bande nach zu trennen, den Verklagten für den schuldigen Theil zu erklären und zum Ersatze der Prozesfkosten zu verurtheilen, so wird, nach über die klagerischen Behauptungen eingezogenen Bericht, der Verklagte, Justus Ackermann aus Elfershausen, hierdurch aufgefordert, sich entweder selbst oder durch einen speziell bevollmächtigten Vertreter im Termin Montag, den 16. November d. J, Morgens 11 Uhr Kontumazirzeit, auf die Klage bei Mei⸗ dung der Ausschliehung mit Einwendungen zu erklä— ren, wobei demserben zugleich zur Nachricht dient, daß alle ferner in dieser Sache ergehenden Verfü— gungen und Erkenntnisse statt Behändigung an ihn nur am Gerichtsbrett werden angeschlagen werden.
Rotenburg, am 31. Juli 1874.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung J. Gleim. 3563] Zweite Bekanntmachung. Es werden ; 1) der am 20. Juni 1804 zu Mölln geborene Carl Friedrich August Focke, Sohn des weiland Fastors Focke zu St. Georgsberg, Y der am 26. Mai 1799 in Beimoor geborene Chriftoph Hasse, Sohn des weiland Vollhuf⸗ ners Johann Friedrich Hasse in Waltersdorf, welche verschollen sind, event. deren Erben, soweit sie hier unbekannt sind, hierdurch aufgefordert, sich bin⸗ nen 12 Wochen nach der letzten Bekanntmachung,
ad J. beim Amtsgerichte Ratzeburg,
ad 2. beim Amtsgerichte Mölln . zu melden, widrigenfalls erstere für todt erklärt und die fur fie verwalteten geringfügigen Vermögensmassen den legitimirten Erben ausgekehrt werden sollen.
Ratzeburg, den 12. August 1874.
Lieutenant im J. Oberschlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 22 Witt, zuletzt in Berlin Mittelstraße 5 bei
Königliches Kreisgericht JI. Der Subhastationsrichter.
[3567
Bekanntmachung. Den etwaigen Gläubigern des am 5. Juni d. J. hier verstorbenen Kaufmanns Gottlieb Traugott
Kerger mache ich die bevorstehende Theilung des
Nachlasses desselben hierdurch mit der Aufforderung bekannt, ihre Ansprüche ev. baldigst bei mir anzn⸗ melden und nachzuweisen. Die als richtig aner- kannten oder nachgewiesenen Nachlaßschulden bezahle ich sofort und nehme Bezug auf 5. 157 Theil 1. Titel 17 Allgemeines Landrecht. (à Cto. 3635 8. IV.) Liegnitz, den 12. August 1874.
ᷣ Reinhold Schurzmann, als Vollftrecker des Kaufmann Gottlieb Traugott Kergerschen Testaments.
Bekanntmachung. Die in den hohenzollernschen Landen bei der Königlichen Regierung zu Sigma— ringen schwebenden und in deren Auftrag von Unter⸗ zeichnetem bearbeiteten Reallastenablösungen: JI. Im Dberamtsbezirk Sigmaringen: D Dieters⸗ hofen⸗Rengetsweiler, Ablösung der von Hof— und Ackergrundstücksbesitzern zu Dietershofen und Rengetsweiler an die Meßnerei zu Dietershofen zu entrichtenden Naturalabgaben. II. Im Oberamts- bezirk Gammertingen: ) Gammertingen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Gammertingen aus dem dortigen Gemeindewalde an die Pfarrei daselbst zu entrichtenden Holzprästation; 2) Inne⸗ ringen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Inne⸗ ringen aus dem dortigen Gemeindewalde an die Pfarrei und Kaplanei daselbst zu gewährenden Holz kompetenz; 3) Straßberg, Ablösung der Seitens der Gemeinde Kaiseringen aus dem dortigen Ge= meindewalde an die Pfarrei zu Straßberg und Seitens des Fürstenhauses Hohenzollern aus seinen Waldungen der Gemarkung Straßberg an die Schloßkaplanei daselbst zu entrichtenden Holz- kompetenzen; 4 Storzingen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Storzingen aus ihren Gemeindewaldungen an die Pfarrei daselbst zu ent⸗ richtenden Holeprästation; 5) Frohnstetten, Ab⸗ lösung der Seitens der Gemeinde Frohnstetten aus dem dortigen Gemeindewalde an die dertige Pfarrei zu entrichtenden Holzprästation; 6) Salmen⸗ dingen, Ablösung der Seitens der Grundbesitzer zu Salmendingen an die dortige Meßnerei zu ent richtenden Naturalabgaben. III. Dberamtsbezirk Hechingen: Owingen, Aklösung der Seitens der Heiligenpflege zu Owingen aus ihren Wal- dungen an die dortige Pfarrei und Meßnerei zu ent⸗ richtenden Holzprästationen, werden hierdurch zur Ermittelung unbekannt gebliebener Theilnehmer und Feststellung der Legitimation der bis jetzt zugezogenen und nicht anderweit bereits legitimirten Interessenten auf Grund des §. 21 des Gesetzes vom? . Mai 1860, sowie der F§. 11 ff. des Ausführungsgesetzes vom J. Juni 1821, der §§. 25 ff. der Verordnung vom 30. Juni 1834 und des 5§. 1099 des Gesetzes vom 2. März 1850 öffentlich bekannt gemacht und alle Diejenigen, welche bei diesen Auseinander- setzungen ein Interesse zu haben vermeinen, bisher aber dabei nicht zugezogen sind, aufgefordert, sich innerhalb sechs Wochen und spätestens in dem, in meinem Geschäftszimmer im Königlichen Regierungs—= Gebäude hierselbst am 5. Oktober er., Vor⸗ mittags 109 Uhtzr, anstehenden Termine zu melden, und ihre Ansprüche geltend zu machen, widrigenfalls sie die Auseinandersetzung gegen sich gelten lassen müssen und mit keinen Einwendungen dagegen weiter gehört werden können. . Sigmaringen, den 10. Juli 1874. Der Regierungs⸗Rath. Lentze.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
s58!! Domänen⸗Verpachtung.
Das Demäunen⸗Borwerk Marienrode bei dem
Eisenbahn⸗Statio:nsorte Borken, im Kreise Homberg belegen, mit einem Areal von 2325330 Hektaren wird zu Petri (22. Februar) 1875 pachtfrei und soll von da ab auf 18 Jahre bis Johannis 1893 anverweit verpachtet werden, wozu öffentlicher Termin auf Montag, den 5. Oktober d. J., früh 19 Uhr, in unserm Sitzungszimmer vor dem Regierungs⸗ Rath von Bock Wüffingen anberaumt wird. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 2700 Thlr. festgesetzt, das zur Pachtübernahme erforderliche disponibele Vermögen auf 25,006 Thlr. Die Pachtbewerber haben über dessen Besitz und über ihre persönliche Qualifikation sich durch glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termine auszuweisen. Die Pachtbedingungen liegen im Domänen ⸗ Sekretariat der unterzeichneten Regierung fowie auch beim jetzigen Pächter, Herrn Biermann zu Marienrode zur Einsicht offen. Cassel, den 8. August 1874. = Königlche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, 1 und Forsten. v. Koch.
Beim 6. Thüringischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 95 soll eine Partie ausrangirter Bekleidungsstücke, als: 745 Mützen, 611 Waffenröcke, 239 Tuchhosen, 1359 Halsbinden, 1116 Drelljacken, 1039 Drellhosen, 1295 Ünterhofen, sowie diverse Lederabfälle und Lederzeug- stücken am 23. September er. Bormittags 10 Uhr, in hiesiger Kaserne öffentlich meistbietend verkaust werden. Die qu. Gegenstände können schon 1 in Anficht genommen werden. Gotha, den 12. Augu
Königliches Herzogliches Kreisgericht. . 8,
1574. v. Klaß, Oberst und Regiments⸗Commandeur.