New⸗Orleans, 16. Septe mber. (B. T. B.) Die der weißen Partei angehörigen Bürger begaben sich gestern, zehn⸗ tausend an der Zahl, nach dem Palast des gesetzgebenden ör⸗ pers und setzten Penee als Gouverneur ein. Dieselben be⸗ antragten gleichzeitig beim Präsidenten Grant, Pence als Gou⸗ verneur anzuerkennen. Weitere Unruhen haben im Laufe des gestrigen Tages nicht stattgefunden. Die Geschäfte sind noch nicht wieder aufgenommen. Die Bewegung der Weißen beginnt sich über ganz Louisiana auszudehnen. — In Green (Grafschaft Alabama) haben die Weißen einen Trupp Neger angegriffen und gesprengt. Mehrere Schwarze wurden getödtet.
— (A. A. C.) Aus Callao wird unterm 14. August gemeldet: Der peruanische Finanz⸗Minister ist vor den Senat geladen und bezüglich des Vorgehens des fiskalischen Comitès, das in London die Rechenschaftsberichte der Gesellschaften, die früher Kontrahenten der Guano⸗Konfignamente waren, prüft, verhört worden. Es kam zu vielen Gegenbeschuldigungen. Ein Minister beschuldigte die Finanzagenten der Regierung, zur Ent⸗ werthung der peruanischen Bonds beigetragen zu haben. Die Agenten haben einen energischen Brief veröffentlicht, in welchem sie zeigen, daß sie als die Hauptinhaber dieser Wertheffekten nicht für so blind gehalten werden könnten, um deren Entwerthung zu wün⸗ schen. = Berichte aus Guatemala melden, daß der Kommandant Gonzales und sein Mitschuldiger Carlos Bulnes, die Verüber des Excesses gegen den Konsul Magee, vor ein Kriegsgericht ge⸗ stellt wurden. Gonzales wurde zu fünfjähriger Zwangsarbeit und Bulnes zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Das Urtheil des Kriegsgerichts wurde dem Obersten Gerichtshof zur Bestaͤti⸗ gung übersandt. Man erwartet, daß es nicht allein bestäͤtigt, sondern, daß die Gefängnißstrafe beider Gefangenen wahrscheinlich verschärft werden würde. Lord Derby hat es, wie verlautet, abgelehnt, den Artikel des Protokolls, der die pekuniäre Schad⸗ loshaltung des Konsuls Magee eine offene Frage läßt, zu bestätigen, trotzdem der Konsul jede Geldentschädigung verweigert hat. Die englische Regierung fucht Guatemala die RNothwendig⸗ keit großer Vorsicht in der Ernennung öffentlicher Beamten ein⸗ zuprägen. — Die Regierung von Costa Riea hat alle Offerten für einen Vergleich mit den Herren Erlanger u. Eo. in dem nun schwebenden Prozesse verworfen. Der Kongreß hat seine Session beendigt. Die Exekutive ist ermächtigt, die Angelegenheiten der Costa Rica⸗Eisenbahn in einer bestimmten Weise zu ordnen. — Ein Orkan hat beträchtlichen Schaden in den Wäldern zwischen Simon und der Hauptstadt verursacht. Viele Ortschaften und Straßen sind durch die entwurzelten Bäume versperrt. Im Innern des Landes herrscht Ruhe. Die Kaffee⸗Ernte übersteigt den Durch⸗ schnitt. Honduras genießt, wie es heißt, Frieden und Ord⸗ nung. Die Grenzbevölkerung ist mit einer Hungersnoth bedroht, und Nicaragua hat die Maisausfuhr über die Grenzen in Quantitäten, die nicht 10 Centner übersteigen, gestattet.
— Amerikanische Blätter melden, daß die Fenier⸗-Kon⸗ vention, die jüngst in New⸗Jork tagte, nach langer Berathung eine neue Konstitution adoptirt hat. John OD Mahony wurde zum „Haupt⸗Centrum“ der fenischen Brüderschaft gewählt und ein „Centrar ith«“ von zehn eingesetzt, der ihm in der Regie⸗ rung der Brüderschaft beistehen soll. Der Name der fenischen militärischen Organisation wurde von der St. Patricks⸗Legion“ in die Irische Legion umgewandelt. e.
Postnachrichten aus Rio de Janeiro vom 22. August melden: Den Senat passirte am 21. d. das Konskriptionsgesetz. Chili hat, wie es heißt, vorgeschlagen, daß entweder die Schweiz oder die Vereinigten Staaten zu Schiedsrichtern in dem Grenz⸗ ir mit der Argentinischen Konföderation ernannt werden ollen.
— Aus Rio de Janeiro wird unterm 7. ds. telegraphisch gemeldet: „Heute fanden hier große öffentliche Festlichkeiten zur Feier des Jahrestages der brastlianischen Unabhängigkeit statt. In der Kathedrale wurde ein Tedeum gesungen, bei welchem der Hof, sowie die Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden zugegen waren. Der Kaiser und die Kaiserin empfingen hierauf die Glückwünsche der Minister, der Mitglieder der Legislatur, des diplomatischen Corps und anderer offizieller Persönlichkeiten. Die Stadt ist heute Abend illuminirt.
Aus Buenos Ayres wird unterm 14. August berichtet: Am 6. d. proklamirte der Kongreß Dr. Avellande förmlich zum Präfidenten der Republik für eine Frist von 6 Jahren, und am 14. wurde Gouverneur Acosta zum Vize⸗Präsidenten für densel⸗ ben Zeitraum proklamirt. Große Massen von Buschräubern machen noch immer die Provinz Buenos Ayres unsicher. In Bergamino wurde eine Bande von 50 solcher Strolche festge⸗ nommen. .
— In der Banda Oriental hat Präsident Sarmiento dem Herzog von Genua zu Ehren ein großes Bankett gegeben.
Asien. Yokohama, 16. September. (W. T. B.) Das Regierungs kabel zur telegraphischen Verbindung der beiden Inseln Nipon und Jezo ist durch den Dampfer der großen mn e, Telegraphengesellschaft ‚Dersted“ gestern glücklich gelegt worden.
Nral8 des Marine⸗Verordnungs⸗Blattes“ hat fol⸗ genden Inhalt; Trennung des Servises vom Gehalt und Aussprechen eines Vorhehalts bei Neuanstellungen, Beförderungen resp. beim Auf⸗ rücken in ein höheres Gehalt. — Das Voergesetzten Verhältniß der als Stuben⸗ resp. Backs⸗Aelteste fungirenden Gemeinen. — Formation der Arbeiter ⸗Abtheilungen. — Einführung von Einholklappläufern für die 15cm. Kanonen in Brookwell ⸗Laffetten. — Personal⸗Veränderungen.— Benachrichtigungen.
— Nr. 11 des Beiheft zum Marine⸗Verordnunge⸗ Blatt“ hat folgenden Inhalt: Internationales Seerecht. — Ein Beitrag zur Geschichte der Sprengstoffe. 1874. — Beiträge zur Ver⸗ pflegung mit Wasser an Bord von Kriegsschiffen, vom Stabgarzt Dr. Fuhrmann. — Zum Torpedowesen. — Eine Rettung der Artillerie. — Thatsächliche Berichtigung einiger artilleristischen Angaben in dem Aufsatz: Die Waffen des Seekrieges und ihre Verwendung“ im zehnten Beihefte des Marine⸗Verordnungs · Blattes.
Statistische Nachrichten.
Das 1. und 2. Heft des UI. Jahrgangs (1874) der Zeit⸗ schrift des Königlich bayerischen tatistischen Bureaus, redigirt von dessen Vorstand Dr. Georg Mayr, (München 1874, Kommissiensverlag von Adolf Ackermann, bisher CG. A. Fleischmanns Buchhandlung), 1 folgenden Inhalt: Die Ernteergebnisse des Jahres 18733 in Bayern, von Dr. G. Mayr. — Nachwelsungen über den Verkauf von Getreide auf den bayerischen Schrannen, sowie über die erzielten Durchschnittsyreise für die Monate Januar bis Marz 1574, desgleichen far die 5 hauptsächlichsten Schrannen nach einzelnen Wochen. Viktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate Januar, Februar und März 1374. — Gutachten über die Anwendung der graphischen und era ichn Methode in der Sta⸗ tistik, erftattet vom Ministerial⸗ Rath Dr. G. Mayr, Vorstand dez Königlich bayerischen statistischen Bureau und Mitglied der perma⸗
nenten Kommission des internationalen statistischen e . — Vachweisungen über den Verkauf von Getreide auf den Faperischen Schrannen, sowie über die erzielten Durchschnittspreise für die Monate April bis Juni 1874; desgleichen für die 6 hauptsächlichsten Schran⸗ nen nach einzelnen Wochen. — Biktualienpreise an verschiedenen Srten Bayerns während der Menate April, Mai und Juni. — Gutachten über die CGentralisation und Decentralisation der statistischKechnischen Thätigkeit, erstattet von Ministerigl-⸗Rath Dr. G. Mayr. — Dem Heft sind eine Karte der Hagelschläge in Bayern für die Jahre 1871, 1572 und 1873 und 4 graphische Beilagen angefügt.
— Während der Cholera⸗Epidemie 187374 in München wurde von der Königlichen Polizeidirektion ein sehr reichhaltiges statistisches Material angesammelt, um daraus Anhaltspunkte für fach= männische Forschungen Über Verbreitung der Krankheit, Mittel zur Bekämpfung und Fernhaltung derselben ꝛc. zu gewinnen. Diesel ben liegen nun vor und ergeben, daß in 122 Straßen aus der Gesammtzahl der
ier bestehenden etwa 4909 Straßen während der Sommer ⸗ und Winter-
pidemie kein einziger Erkrankangsfall an Cholera vorgekommen ist, und daß von diesen 122 Straßen 93 nicht kanalisirt sind. Die Ge⸗ sammtzahl aller Cholerafälle hat 3049 betragen, von welchen 1466 tödtlich verliefen. Während der Sommer ⸗Epidemie brachte der 11. August die höchste Zahl der Erkrankungen mit 39, der 15. August die höchste Ziffer der Todesfälle mit 13, und während der Winter— Epidemie kamen die meisten Erkrankungen, 59, am 8. Dezember, die 3 Todesfälle an dem gleichen Tag und am 24. Januar d. J. e 26, vor.
— Die permanente Kommission des statistischen Kongresses in Stockholm hat folgenden Antrag des Geheimen Ober Reg. Raths Dr. Engel einstimmig angenommen: Den Wunsch guszusprechen, daß ein kurz gefaßtes Handbuch der elementaren Grund- sätze der Statistik, welches lich gleichzeitig zur Benutzung in den höheren Volksschulen eignet, schon dem nächsten allgemeinen Kongreß in Pest vorgelegt werde, und daß der in Pest bestehende vorbereitende Ausschuß für die Abfassung des Handbuches Sorge tragen möge.
— Bei Beginn dieses Jahres zählte Gothenburg, nach An— gabe des statistischen Bureaus, 61, 599 Einwohner.
— Die Gesammtzahl der Einwanderer, die während des am 30. Juni 1874 abgeschlofsenen Fiskaljahres in den Vereinigten Staaten ankamen, beläuft sich den Angaben des statistischen Bureaus ere i 312,906. Von dieser Anzahl landeten 194,149 in
ew⸗ Jork.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von den (Ausgewählten Werken Friedrichs des Großen“, ins Deutsche übertragen von Heinrich Mertens, ein⸗ geleitet von Dr. Franz X. Wegele, o. 6. Professor der Geschichte an der Universität Würzburg, einer sehr verdienstlichen Ausgabe, deren erste Bände bereits in Rr. 4 der Bes. Beil. (Jahrg. 1874) ausführ⸗ lich besprochen worden sind, ist jetzt der dritte Halbband (Bb. 1. 1. Hälfte) im Verlage von A. Stubers Buchhandlung in Würz— burg erschienen. Der II. Band umfaßt die Geschichte des siebenjäh⸗ rigen Krieges und die Denkwürdigkeiten vom Hubertusburger Frieden bis zum Frieden von Teschen, also gerade diesenige Zeit, deren Dar⸗ stellung durch den Königlichen Verfasser selber auf den denkenden Leser, ob Historiker von Fach oder Laie, immer eine unwiderstehliche An⸗ ziehungskraft ausüben wird. Der Königliche Autor steht in feiner Schilderung des siebenjährigen Krieges anerkanntermaßen auf der Höhe seiner historiographischen Leistungen, und dürfte der Inhalt des 1I. Bandes daher die öffentliche Aufmerksamkeit vorzugsweise in An— spruch nehmen. Hinsichtlich der äußeren Ausstattung reiht sich der in Rede stehende Halbband seinen Vorgängern würdig an.
— Das stãdtische Begrüßungsfest zu Ehren der deut s chen Naturforscherversammlung in Breslau wird nach einem von der Festdeputation unter Vorsitz des Ober⸗Bürgermeisters von Forckenbeck gefaßten Beschlusse am Abend des erften Sitzungstages des Kongresses, Freitag, den 18. September, auf der Liebigshöhe stattfinden.
é Am nächsten Sonntag, den 20 d. M., kommen die hist o⸗ rischen Vereine Deutschlands in Speyer zusammen. Die Verhandlungen werden vom Montag, den 21, bis zum Freitag, den 25., dauern und werden eine Reihe von wichtigen wissenschaftlichen Fragen, meistens anknüpfend an pfälzische oder rheinische Geschichte, umfassen. Wir erwähnen nur einige der zu behandelnden The⸗ mata: Bedeutung der unbehauenen monolithischen Steinsäulen in der Pfalz. Die den Hünengräbern Norddeutschlands verwandten Steindenk⸗ male der Pfalz. Die Stein⸗ und Ringwälle. Die Teufelsmauer bei Dürk⸗ heim. Der Wall auf dem Donnersberg. Pfahlbauten in der Pfalz. Die Bronzeräder des Speyerer Musenms und ihr Verhältniß zu ähnlichen. Merowingische Friedhöfe in der Pfalz. Die Choranlagen der drei mittelrheinischen Dome (Speyer, Worms, Mainz). War ursprünglich eine Kuppel über der östlichen Vierung des Mainzer Doms? Krypten, Ucherwölbung, die verschiedenen Bauperioden, die farbige Ausstattung, die Chorabschlüsse in jenen Domen. In welchem geschichtlichen und baukünstlerischen Zusammenhange stehen die . g. Judenbäder zu Speyer, Andernach und Friedberg? — Das Programm der Versammlung umfaßt zwei allgemeine und zweitägige Sektions⸗ Sitzungen, sowie am 24. einen Ausflug nach Dürrheim mit der Hei⸗ denmauer, Hardenberg, Limburg und Seebach. Ein zahlreicher Be= such, sowie die Anwesenheit von Koryphäen der Alterthurnz⸗ und Kunstwissenschaft steht zu erwarten.
— In der am 14. d. M. in Dresden eröffneten V. allgemeinen Versammlung der deutschen ant hropologischen Gefellschaft wurden folgende Vorträge gehalten: Major Schuster: Ueber die frühe⸗ sten Bewohner der sächsischen Lande vor ihrer Berührung mit den Römern; Professor Dr. Virchow: Ueber die Verbreitung brachycepha—⸗ ler Schädel in vorgeschichtlicher und geschichtlicher Zeit in Deutsch⸗ land. — Ferner: Berichterstattungen über die Arbeiten der Kommif⸗ sionen durch die Geschäftsführer Prof. Dr. Fraas, Prof. Dr. Virchow und Prof. Dr. Schaaffhausen. Berichterstattungen über die auf Kosten der Gesellschaft ausgeführten Ausgrabungen durch die Profefforen DDr. Sandberger, Wibel, Ecker, Schaaffhausen und Lissauer. — Dr. Karl Andree: Die Sambaguies oder Muschelhügelgräber Brasi—⸗ liens. Ueber Werkstätten der Steinzeit (Berichterstatter vorbehalten). Ueber Gräber der Steinzeit in Deutschland, Dr. Klopfleisch. Ueber die megalithischen Monumente in Deutschland (Berichterstatter vor- behaltem. 3 und Diskussion über die Bronzezeit in Deutsch—2 land, Ueber die chemische Analyse der Bronze, von Pr. Wibel. Ueber die Herkunft der Bronze, Dr. Lindenschmit. Hofrath Dr. Förstemann: Mittheilungen über den Stockholmer Kongreß. — Prof. Br. Virchow: Chronologie der prähistorischen Alterthümer in Deutschland (Gräber, Wälle. Ansiedelungen). Als Geschäftsführer dieser Versammlung wird Dr. H. B. Geinitz fungiren, während Dr. Frantzius General⸗ Sekretãr ist.
— Am 15. d. M. wurde in Schwerin das Krieger⸗Denk—=
mal auf dem Alten Garten durch die vom Bildhauer Wil lgohs in Berlin modellirte, in der vormals Gräflich Einsiedelschen Kunft⸗ gießerei in Lauchhammer in Bronze gegossene Statue der Megalo⸗ polis gekrönt. Dieselbe ruht auf einem mit römisch-griechischen Con- touren versehenen reichverzierten Kapitäl in Bronze, welche letztere von eroberten französischen Geschützen genommen ist. Die Säule besteht aus 3 polirten schwedischen Granit, der Unterbau aus blau—⸗ rauem sächsischen Granit. Das 23 Meter hohe Denkmal, dessen nthüllung am 2. Dezember bevorfteht, wird jedenfalls eine neue Zierde des schon durch das Denkmal Paul Friedrichs geschmückten Alten Gartens werden.
1 . — . Laube ist am 15. nach der ersten Aufführung
des Julius Gäsar von Shakespeare, der unter seiner Leitung ein tudirt worden war, von der Direktion des Stadttbegterz in
ien zurückgetreten. Mit Laube nimmt auch der Vortrags⸗ meister . . . Entlassung. Lobe übernimmt die Leitung der Bühne, die känftig eine Beschränkung des kflassischen Dramas eintreten lassen wird.
— In Mailand hat Sgr. P. Carmine, ehemaliger Bankier, das Hgus des Dichters Manz ni um den Preis 2 241,000
Lire erstanden. andwirthschaft.
1 Reg ie rungs bezirk Coeslin ist die Ernte sehr ver- schieden ausgefallen, wird im Getreide aber im Ganzen wenig hinter einer Mittelernte zurückbleiben. Die rr, ist schlechter ausge⸗ fallen. Dagegen versprechen die Kartoffeln einen reichlichen Ertrag. Die Klagen über Mangel an ländlichen Arbeitern haben aufgehört, da die Auswanderung nachgelassen und die Anwendung von Maschinen beim Betrieb der Landwirthschaft sich ausgedehnt hat. .
In der Provinz Hannover bestätigt sich im Allgemeinen die Erwartung einer über den Durchschnitt hinausgehenden Ernte. Nur in den Sand- und Meorgegenden des Landdrosteibezirks Sanabrüc ist dieselbe sehr wenig befriedigend gewesen. Die Verminderung der Beschäftigung auf dem Gebiete der Industrie hat auch in der Provinz Hannever die Vermehrung der ländlichen Arbeiterkräfte zur Folge
gehabt. . Gewerbe und Sandel.
Die Nr. 8 und 9 2. Jahrg. (August⸗ und September⸗Hefth der Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge— meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rhe read und Westfalen“ in Düsseldorf, von dem Vereinsvorstande heraus⸗ gegeben, haben folgenden Inhalt: Die Bewegung der landwirth⸗ schaftlichen Löhne in Europa. — Ein Blick auf den gegenwärtigen Stand der englischen Eisenbahnen. — Beschlüsse des 15. Kongreffes deutscher Volkswirthe in Crefeld. . . eines englischen Fachmannes über Tarifirungsgrundsätze. — Tagesordnung des Vereins für Sozialpolitik.
= Das 11. Heft des offiziellen Weltausstellungs⸗ berichtes ist soeben im Verlage der K. K. Hof⸗ und Staats= druckerei zu Wien) erschienen. Dasselbe behandelt Gruppe 3 (Apparat der chemijchen Großindustrie). Als Berichterstatter fungirte Hr. 2 Stingl, Präparator an der K. K. technischen Hochschule in Wien.
London, 17. September. (. T. B) Die strikenden Gruben arbeiter in Dean Forest (Grafschaft Lancafter) haben in Folge der Zusicherung der Grubenbesitzer, den Lohn um 1 Sh. pro Tag zu erhöhen, ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Besitzer der Baumwollenspinnerei in Bolton haben sich bereit erklärt, sich einem schiedsgerichtlichen Verfahren zu unterwerfen, um einen n b der mit den Arbeitern bestehenden Differenzen herbei⸗ zuführen. -
. Vie die russische . Börsen⸗Zeitung“ gerüchtsweise meldet, sollen die der Krone gehörigen und an der österreichischen Grenze in der Umgegend von Dombrowo belegenen Steinkohlen⸗Grub en, sowie Eisen⸗ und Zinkwerke, welche in letzter Zeit stark in Verfall gerathen waren, einer Gesellschaft russischer und österreichischer Kapitalisten, an deren Spitzꝛe der Warschauer Banquier Kronenberg steht, verkauft worden sein. Vor zwei Jahren hat die Staatsregierunz bedeutende Summen zur Melioration dieser Gruben und Werke verwandt, und waren in Folge der ausgeführten Arbeiten die Werke wiederum in einen für den Abbau geeigneten Zustand gebracht worden.
. Verkehrs⸗Anstalten.
Die. diesjährige Generalverfammlung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaliungen tritt am 28. September in Budapest zusammen. Die überaus reichhaltige Tagesordnun weist nicht weniger als 19 einzelne Berathungsgegenftnde au ö welche zum größten Theile technischer Natur sind. Die Tages= ordnung weist neben dem Verwaltungaberichte der geschäftsführenden Direktion u. a. auf einen Antrag auf Einführung einheitlicher Normen für Retour⸗, Rundreise 2c. Billets, mit denen elne Fahrpreis ⸗Ermäßi⸗ gung verbunden ist, auf Einführung besonderer Merkmale für Retour, Tages, Militär⸗ und Hundebillets zur Unterscheidung von den Fahrbillets der vier Wagenklassen, einen Antrag, betreffend die Berechnung der Beförderungskosten fuͤr Salon. 2c. Wagen, welche Eigenthum der sie benutzenden Personen sind u. s. w.; Anträge auf Abänderung des Wagenregulativs, des Vereinsstatuts, des Güterver= kehrsreglements 2. demnächst soll auch eine eingehende Besprechung des neuen Betriebsreglements vom 1. Juli c. und der Ausführungs-= modalitäten zur Einführung des metrischen Maßes und Ge⸗ wichtes in den Tarifen statt finden — Mehrere Verwal- tungen haben die Einführung eines gleichmäßigen Verfahrens bei Ex- pedition und Verrechnung der Milisärtransporte beantragt, und Seitens der Altona ⸗Kieler Bahn ist ein Amrag auf Revision der technischen Vereinbarungen des Vereins über den Bau und die Betriebseinrich⸗ tungen der Eisenbahnen eingebracht worden. — Die Verhandlungen werden voraussichtlich drei Tage in Anspruch nehmen.
— Bei der Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn ist die staatliche Genehmigung zur Inbetriebstellung der neu erbauten Strecke Warth a- Glatz eingegangen, so daß der Eröffnung dieser Linie in nächfter Zeit enigegengesehen werden darf.
— Die 1,6 Meilen lange Strecke Landau⸗Annweiler der Pfäl⸗ zischen Eisenbahnen, ein Theil der unter dem 18. November 1871 konzessionirten Bahn von Landau nach Zweibrücken, 9,33 Meilen — 71860 Kilom. im Ganzen lang, ist am 12. d. M. dem Verkehr übergeben worden.
New-⸗York, 16. September. Der Hamburger Postdampfer Thuringia“ ist heute Vormittag 11 Uhr hier eingetroffen.
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-A1nzeiger.
. 218.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Der Preußische Termin-Kalender zum Gebrauch für Justizbeamte ist für das Jahr 1875 (23. Jahrgang. Berlin, Verlag Der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. p. Decker) in bekannter Ausstaltung erschienen. Sein Inhalt zerfällt in den eigentlichen Kalendertheil und mehrere für den praktischen Gebrauch bestimmte, sich bereits in früheren Jahrgängen bewährt habende Beilagen. Ersterer umfaßt die größere Hälfte, weist die Bezeichnung der Monate, Wochen und einzelnen Tage in der Weise auf, daß eine Woche stets drei Druck⸗= seiten fuͤllt, und enthält auch die Beifügung der für die Provinz Brandenburg eingeführten Heiligennamen für jeden Tag. Die Bei⸗ lagen enthalten eine Sammlung sämmtlicher Eidesnormen, die Gefetze über Alimenten⸗· und Schwängerungssachen, Fristtabellen, Gehaltöͤ⸗ und Anciennetätsverhältnisse, den Erlaß über die höhere Charakteri⸗ sirung der Richter erster Instanz, das Gesetz über Wohnungegeld— zuschuß, eine Uebersicht über die Normalbesoldungen der Justizbeamten, Über ihre Tagegelder, Reisekosten und Pensionen, sowie eine hen er. tabelle. Hieran reiht sich eine Uebersicht der neuen Maße und Ge— wichte, Zinstabellen und schließlich ein Verzeichniß sämmtlicher höherer preußischen Justizbeamten einschließlich der Referendarien, sowie ein DOrtsverzeichniß, aus welchem ersichtlich, zu welcher Servisklasse ein bestimmter Ort gerechnet wird, ob er ein eigenes Kreisgericht hat, event. zu welchem Kreisgerichts. und Appellationsgerichtsbezirk er ge⸗ hört, und ob sich in ihm eine höhere Bildungsanstalt vorfindet.
— Als Festschrift zur funfzigjährigen Stiftungsfeier der Gesell⸗ schaft für Pommersche Geschichte und Alterthums kunde und Vereins⸗ schrift der Rügisch⸗Pommerschen Abtheilung derselben ist so eben der 4. Band der Paoammerschen Geschichtsdenkmäler, heraus⸗ gegeben ven Dr. Theod. Pyl, zu Greifswald erschienen. Derselbe bringt zunächst die Biographien von 11 Greifswalder und Stralfunder Gelehrten, die sich theils als Stifter und Förderer des Rügisch⸗Pom⸗ merschen Geschichtsvereins, theils durch ihre Schriften um die Auf⸗ hellung der pommerschen Geschichte verdient gemacht haben. Es sind dies Br. K. Schildener, Dr. Gottfr. Kosegarten, Dr. Karl Gesterding, Dr. Friedr. von Hagenow, K. Fr. Pogge, Dr. Gottl. Mohnicke, Dr. Gusft. Fabricius, Dr. Arn. Brandenburg, Dr. Fr. Furchau, Andr. Theod. Kruse und Dr. Heinr. Kruse. Diesen kürzeren Biographien, welche zugleich die Schriften der genannten Gelehrten angeben, schließt sich eine ausführliche Besprechung des Lebens und der Schriften des vor 2 Jahren verstorbenen Dr. Otto Focke, Greifswald bei Biedewald, an, dessen Hauptwerk in 6 Bänden Rügisch⸗Pommerscher Geschichte, die von 1861 1872 erschie⸗ nen, besteht. Darauf folgen noch aller hand Nachträge zu Fecke's Rügisch⸗ Pommerscher Geschichte (über den angeblichen Rathsherrn Heinrich Rube⸗ now, über den Wulflam⸗Sarnowschen Verfassungsstreit v. J. 1391, über den Voge⸗Barneckowschen Streit v. J. 1453, über den Anklamer Aufstand i. J. 1387, über die Bonowschen Unruhen und die Horfster Fehde, zur Greifswalder Stadtgeschichte, zur psmmerschen Kunftgeschichte und Wappenkunde, über das Alter der Greifswalder Kirchen, zur Renaissance und neueren pommerschen Kunst, zur Wappen und Siegelkunde, über das älteste Greifswalder Stadtsiegel, über fürftliche Siegel, zur pommerschen Mänzkunde und über Münzfunde). Den Schlnß des Heftes bilden Refergte über mehrere historische Schriften und der 3. Jahresbericht der Rüägisch Pommerschen Abtheilung der Gesellschaft für Vommersche Geschichte. Selbst derjenige, der sich mit der pom ⸗ merschen Geschichte speziell beschäftigt hat, dürfte in der vorstehenden Schrift noch Manches finden, was ihm bisher noch unbekannt gewe⸗ sen; ganz besonders interessant ist aber der eingehende Vergleich, der zwischen Focke's rügisch-⸗pommerscher Geschichte und Bertholds pom⸗ merscher Geschichte angestellt wird. ;
— Der in Oxford wohnhafte Isländer Dr. Vigfusfon hält sich augenblicklich in UEpsala auf, wo er in der reichen Sammlung von isländischen Handschriften, welche die Universitätsbibliothek besitzt, ein vollständiges Exemplar der „Orknsingernes Sagan, welche bisher nur in unvollständigen Exemplaren bekannt gewesen ist, aufge⸗ funden hat. Die neugefundenen Theile der Saga“, unter welchen der eine besonders merkwürdig sein soll, indem er fast ausschließlich
Berlin, Donnerstag, den 17. September
das Fischerleben iu Norden in uralter Zeit schildert, gedenkt Dr. Vigfusson in England herauszugeben.
— In Stockholm haben mehrere angesehene Männer eine Ein ⸗ ladung zum Zeichnen ven Beiträgen für die Errichlung eines Ge— denksteines für den Naturforscher C. W. Scheele erlassen. Den Gedenkstein beabsichtigt man in Köping, wo der berühmte Chemiker gelebt und gewirkt, zu errichten.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Nr. 73 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen. (Tagesordnung der am 28. Sep⸗ tember 1874 in Buda-Pest zusammentretenden Generalversammlung des Vereins.) Berlin Stettiner Eisenbahn. (Telegraphische Verbin- dung zwischen den Passagieren und dem Fahrpersonal ) Berliner Nordeisenbahn. (Generalversammlung der Gläubiger 2) Magdeburg—⸗ Leipzig. Crefeld⸗Kreis-Kempener IndustrieEisenbahn. (Geschäͤfts- kericht pro 1873.) Aachen ⸗Mastricht. DOest erreichisch⸗Ungarische Kor⸗ respondenz. Ungarische Staatsbahnen, Feled⸗Tigzoes eröffnet; Bahn⸗ netz der Königlichen Staatsbahnen. Kaiser Ferdinands-⸗Nordbahn. (Geschãftsbericht pro , Ausland: Frankreich. Rußland, Ueber—= sicht der Einnahmen im Mai 1874; Betriebsresultate in 1871-73. Brest Grajewo, Wolga ⸗Don, Schuja Jwanowo, Geschäftsberichte pro 1873. Ottomanische Eisenbahnen, Ternova⸗Jamboli. Das große central zasiatische Eisenbahnprojekt. Juristisches: Erkenntniß des Reichs⸗ Ober -⸗Handelsgerichts. Literatur: Statistik des böhmischen Braun- kohlen⸗Verkehrs im Jahre 1873. Eisenbahn⸗Kalender. Offizielle und Privat⸗Anzeigen.
— Auf der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn wird eine tele⸗ graphische Einrichtung zur Herstellung einer Verbin— dung zwischen den Passagieren und dem Fahrpersonal resp. dein letzieren mit dem Zugführer während der Fahrt hergestellt, über welche die Z. des V. d. Eis.“ Folgendes mittheilt; Die zwischen Berlin und Danzig kursirenden Courlerzüge sind nach Anordnung des Telegraphen⸗nspektors der Berlin ⸗Stettiner Bahn Zwez mit solchen telegraphischen Einrichtungen versehen worden, welche in der Werk statt Stargard fertig gestellt wucden, und, befinden sich gegen—⸗ wärtig auf dem Berliner Bahnhofe der Berlin-Stettiner Eisenbahn, um auf höhere Ordre in Betrieb genommen zu werden. Die Einrich⸗ tungen bestehen in Folgendem: In jedem Personenwagen J. und II. Klasse ist unter einem Sitze ein elektrisch-⸗magnetischer Strom⸗ erzeugungsapparat angebracht. Jeder Wagen hat seine isolirten mit den Apparaten verbundenen Drahtleitungen, welche an den Stirnwänden herunterhängen. Bei der Zusammenstellung der Wa— gen werden diese Drahtleitungen mittels eiserner Kuppelzangen verbunden und so eine Verbindung der Apparate mit einem im Coupé des Zugführers befindlichen Wecker hergestellt. In jedem einzelnen Coupé der Personenwagen befindet sich an der Decke ein durch ein Papierstück verdeckter messingener Klingelgriff. Will man nun den elektrischen Apparat in Thätigkeit setzen, um dem Fahr— personal das Haltesignal zu geben, so schlägt man das Papier durch, zieht einige Mal kräftig an dem herverspringenden Klingelgriff und es ertönt alsdann die an dern Wecker im Zugführercoupé befindliche Glocke. Dies ift für den betreffenden Führer das Zeichen zum Geben des Haltesignals. Um nun gleich wissen zu können, von welchem Wagen aus das Nothsignal ertönt, ist die Einrichtung getroffen, daß gleichzeitig mit dem Ziehen an dem Klingelgriff ein (an jedem Wagen befestigter) optischer Signalflügel an dem Wagen in die Höhe zeht, von welchem aus das Signal erfolgt ist, so daß also das Fahr— personal sofort den bedrohten Wagen erkennen kann. Auch sind die Schaffner durch entsprechende Einrichtungen in die Lage gesetzt, von ihrem Sitze aus die Apparate in Thätigkeit zu setzen. Die Pack wagen sind nur mit Leitungsdrähten versehen, ebenso die etwa einzu⸗ stellenden Salonwagen.
IS 7A.
. * Zusammenstellung der im Deutschen Reichs und Königlich Preußischen Staats Anzeiger zur Besetzung angezeigten gegenwärtig vakanten Stellen.
Bezeichnung Einkemmen 1 ö « d der Stell Meldung
sahrũich. bis 6. .
er vakanten Stellen.
ö ⸗ Phyßkus des Kreises Friedland ... . 110. 74 ö — 3116. 4 300 Thlr. 8 19 71 * 4/10. 4 — 510 7 ö. 335. io. 71 200 Thli. 56. 74 21.9. 5.10. 1Li6.
110. 26. 3.11.
2090 Thlr. 200 Thlr. 209 Thlr. und I5J Thlr. . . Zuschuß. Kreis ⸗Thierarzt des Kreises Goldap. 360 Thlr. 22/10. 74 207 Kreis ⸗Thierarzt des Kreises Heydekrug 300 Thlr. 22. 10. 74 207
. und 299 Thlr.
K . . Zuschuß. Kreis ⸗Thierarzt des Kreises Mogilno 2b) Thlr. 9.10.74 214 und 299 Thlr.
Zuschnß. 200 Thir. 30/9. 74 196 300 Thlr. 21.9. 714 190 260 Thlr. JM. 74 261
200 Thlr. — 182 ev. 150 Thlr. Kreiszulage. 509 Thlr. inkl. Miethsentsch.
bis 1500 Thlr.
Kreis⸗Thierarzt des Kreises Wirsitz. Kreis⸗Thierarzt des Kreises Rybnik .. Kreis ⸗Thierarzt des Kreises Merseburg Kreis⸗Thierarzt der Kreise Mayen
I
Rektor zu Reetz 190
Oberlehrer an der höheren Bürger⸗ schule zu Cassel
2 Baumeister, bezw. Bauführer für Kanalanlagen im Regierungsbezirk Königsberg
Maschinentechniker für die Königliche Steinkohlengrube Gerhard ⸗Prinz⸗ Wilhelm
Bürgermeister zu Prenzlau ö
Syndikus und Beigeordneter (2. Bür⸗ germeister) zu Görlitz..
Besold. Stadtrath zu Danzig ....
Gemeinde Einnehmer zu Lands⸗ , nen,
7 Kassen⸗ und Bureaubeamte beim Magistrat zu Stettin 5090 Thlr. —
bis 725 Thlr.
Magistrats ⸗ und Polizei Unterbeamter zu Driesen..... ...... 2090 Thlr. und freie Wohn. ꝛc. Kommunal . Förster des Forstschutz⸗ Bezirks Niederscheidweiler
l5. 10. 74 l.II0. 74
1.10. 74
1800 Thir.
2000 Thlr. I669 Thlr. 26.5. 7
10090 Thlr. 18.9. 74
7M12. 73 156/10 74 166
—
Nachtwächter zu Diez
* X Inserate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats⸗Anzeiger, das Central⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Juseraten⸗Expedition ö.
des Jeutschen Reichs- Anzeigers and Königlich 1 Preußischen Staats- Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 32. .
8 4
Verkäufe, Verpachtungen,
w Deffentliche Steckbriefe und Untersuchunge⸗Sachen.
Sub haftationen n. dergl. Verkaufe, Verxacktungen, Submisstonen z.
Derloosung, Amertisation, Zinszahmng u. s. w. von öffentlichen Paxieren.
1893 im Wege des öffentlichen Meistgebots ander
6. Verschiedene Bekanntmachungen. J. Siterarische Anzeigen. 8. Familien ⸗Rachrichken.
Aufgebote, Doꝛladungen
Erscheirt in separater Beilage.
8. Industrielle Etablissements Fabriken u. Großhandel.
9. Central- Handels ⸗Register (einschl. Koxkurse). —
anberaumt, wozu Bietungslustige, die den Nachweis
* * * n * et. Insergte nehmen gn die autorisirte Annoncen⸗Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz,
Cöln. Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M. Halle a. S.,
Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß⸗
burg i. E, Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
sowie alle übrigen gröseren Annoncen⸗Bureaus. *
Gebote können rin n in meinem Bureau, Hin⸗ ter der katholischen Kirche Nr. 2, bis zum 22
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Kopenhagen, Donnerstag 17. September, Mittags. Der Prinz von Wales ist heute Mittag 12 Uhr hier eingetroffen und hat sich mit dem König und den Gliedern der Königlichen Fa⸗ milie, die zu seiner Begrüßung hierher gekommen waren, alsbald nach der Sommerresidenz Bernstorff begeben.
Königliche Schauspiele.
Freitag, den 18. September. Opernhaus. 99 Vorstel⸗ lung.) Iphigenia in Tauris. Große Oper in 4 Akten. Mustk von Gluck. Tanz von Taglioni. Iphigenia: Fr. Mallinger. Diana: Frl. Lehmann. DOrest: Hr. Betz. Pylades: Hr. Link. Thoas: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (175. Vorstellung. Der Elephant. Lust⸗ spiel in 4 Aufzügen von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. .
Sonnabend, den 19. September. Opernhaus. (173. Vor⸗ stellung) Die Hugenotten. Oper in 5 Abtheilungen. Musik von Meyerbeer. Ballet von Taglioni. Margarethe von Valois: Frl. Lehmann. Valentine: Fr. v. Voggenhuber. Page: Frl. Seehofer. St. Bris: Hr. Krolop. Nevers: Hr. Schmidt. Raoul; Hr. Niemann. Marcel: Hr. Fricke. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (176. Vorstellung) Auf Begehren: Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Abtheilungen von G. E. Lesfsing. Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände koͤnnen von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspekloren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ me i ster 2. ielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffer Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne Weiteres ausgehändigt.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck W. Elsner. ö. Drei Beilagen leinschließlich Börsen · und Handelsregister Beilage Nr. 170.
Submissionen ꝛc.
lsstä] Domänen⸗Verpachtung.
Das Domänenvorwerk Coyerden, im
Kreise Rinteln im Weserthale an der Eisenbahn Hameln⸗Rinteln⸗Löhne belegen, mit einem Areal von ca. 315,269 Hektaren, fällt den 1. Mai 1375 aus der Pacht und soll von da ab auf 18 Jahre bis Johannis 1893 anderweit verpachtet werden. Hierzu wird öffentlicher Lizitationstermin auf Montag, den 19. Ottober er, früh 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer vor dem Regierungs-Rath von Esch⸗ wege anberaumt. Das Pachtgelder⸗Minimum ist auf 59000 Thlr. bestimmt. Zur Pachtübernahme wird ein disponibles Vermögen von 38000 Thlrn. erfordert, über dessen Besitz neben persönlicher Quali- — sich die Pachtkewerber durch glaubhafte
eugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben. Die Pachtbedingungen liegen in unserem Domãnen⸗ Sekretariate offen und können daselbst eingesehen werden.
Cassel, den 18. August 1874.
Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.
Bekanntmachnug. Domänen⸗Verpachtung. Die im Oderbruche im Kreise Lebus belegene Königliche ö . Domäne Friedrichs aue
enthaltend an: . 580 a0 Hektar, s Wiesen . . 1c Weiden. - 1,120 Holzungen . . 7.40 Wa sserstũůcken⸗ g. io ef. und Baustellen is nian 11m, Summa 621,33, Heltar, soll auf die 18 Jahre von Johannis 1875 bis dahin
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weit verpachtet werden. Hierzu ist Termin auf Mittwoch, den 14. 1. d. J., Vormittags hr, im Sitzungszimmer des Regierungsgebäudes Wil⸗ helmsplatz Nr. 19 hierselbst vor dem Regierungs⸗ Assessor Metz anberaumt. w Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist auf 16,400 Thlr. festgesetzt und zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles Vermögen von 80,000 Thlr. erforderlich, über dessen Besitz sich die Pachtbewerber vor dem Termine anszuweisen haben. Die Ver⸗ pachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopiglien Abschrift ertheilen, können in unserer Domänen⸗Registratur und bei dem jetzigen Pächter Preuß zu Friedrichsaue eingesehen werden. ; Die Besichtigung der Domäne nach vorheriger Anmeldung bei dem Pächter wird gestattet. Frankfurt a. O, den 14. August 1874. Königliche Regiernng, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.
läti! Verpachtung des Ritter⸗ guts Braciszewo auf 21 Jahre.
Das dem katholischen Priesterseminar hierselbst gehörige Rittergut Braeciszewo, 257 Hektare groß, fast durchweg Weizenboden, soll auf 21 Jahre und war von Johanni 1875 bis ebendahin 1896 meist—⸗ err verpachtet werden.
Das Gut liegt . von der Stadt und Bahnhofstation Gnesen. Das ganze Wirthschafts, gehöft ist in hohem Grade baufällig und soll auf Rechnung der verpachtenden Behörde innerhalb 3 Jahren auf einer andern, für die Bewirthschaftung des Gutes günstigeren Stelle neu erbaut werden. Die verpachtende Behörde behält sich vor, dem neuen Pächter den Neubau der Gebäude durch einen beson⸗ deren Vertrag zu übertrggen. .
Zur meistbietenden Verpachtung habe ich einen Termin auf r den 26. Otta ger er., Vor⸗ mittags 11 Uhr in dem Sitzungssagle des früheren eizbischöͤflichen Konsistoriumß am Dome hierselbst,
ihrer Qualifikation und eines eigenthümlichen Ver= mögens von 12.000 Thlr. führen können, eingeladen werden. .
Das Pachtgeld⸗Minimum ist auf 1500 Thlr. jähr⸗ lich, und die Kaution welche im Termine zu erlegen ist auf gleichfalls 15690 Thlr. festgesetzt.
Die allgemeinen Pachtbedingungen, sowie Karten und Auszug aus der Grundsteuermutterrolle sind im Bureau der Vermögensverwaltung der Diözese Gnesen (im erzbischöflichen Palais hierselbst) wäh⸗ reud der Dienststunden einzusehen. 1
Gnesen, den 14. September 1874. .
Der Königliche Konimissarins für die Ver— mögensberwaltung der Diözese Gnesen. Nollau.
Königlicher Landrath.
Rittergutsverpachtung.
Die im Kreise Rothenburg, Oberlausitz, 1 Meile von der Bahnstation Uhsmansdorf und Meile von der Bahnstation Rietschen belegene Domäne Quols- dorf mit den Vorwerken Heinrichswalde und Ferdi⸗ nandshof, 1000 Morgen Acker (Weizboden), 250 Mor-
en Wiesen, 200 Morgen Karpfenteiche enthaltend, 1 vom 1. Oktober oder 1. November 1874 auf 9 Jahre verpachtet werden. . 14075
Pachtlustige haben sich über den eigenthümlichen Besitz eines dispeniblen Vermögens von 20 090 Thlrn. und über ihre Qualifikation als Landwirth auszu- weisen. (G Cto,. 416 .)
Die Verpachtungsbedingungen sowie die Gutskarte liegen auf dem Dominium Quolsdorf zur Ein⸗ icht aus.
ö Der Besitzer des Dominium Quolsdorf.
lelss!l etanntu achung
Ich bin beguftragt, das in Charlottenburg am Salzufer belegene Terrain, im vpyntheken bu. he der Stadt Charlottenhurg Band 20 Rr. 170, Seite 23 und Band 18 Nr. Iz eingetragen, wie die auf diesem Terrgin neu erbauten, ar der „Englischen Strafe. belegenen 19 Dänfer in folgender Weise . der öffez lichen Lizltation zum Verkauf zu
. er, Nachmittags 6 Uhr, und in em au Mittwoch, den 23. September 1874, Nachmittags 5 Uhr, ; im Geschäftslokale der Preußischen Kredit ⸗Anstalt in Liquidation Hinter der kathol. Kirche Nr. 2 an⸗ beraumten Termine mündlich abgegeben werden. Die Lizitation wird an dem letztgenannten Tage um 6 Uhr Nachmittags geschlossen. Der Zuschlag bleibt dem freien Ermessen der Be⸗ sitzerin vorbehalten. ᷣ . Nähere Auskunft üher das Verkaufsobjekt wird im Bureau der Preußischen Kredit⸗Anstalt in Liqui⸗ dation ertheilt, woselbst auch die Situationspläne einzusehen sind. Berlin, den 14. September 1874. Der Rechtsanwalt und Notar
(4026
* 1 7 1——
stõnigliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.
Es gu die Lieferung si. pro 1874/1875 erforder- lichen Gußstahl⸗Radreifen für Lokomotiven, Tender und Wagen, sowie Puddelstahl-Reifen für Scheiben- Räder im Wege der Submission vergzben werden. Termin hierzu ist auf Denner ag ven 24. Sep- tember e., Mittgas z Uhr, im Bureau des Unterzeichne len . Frankfurt .S. anberaumt, bis zu welchem. der Offerten frankirt . und mit der Anfsche t: „Submisston gif Lieferung von Rab⸗ re en“ verfehen, eingereicht sein müssen. Die Sub- missiong Bedingungen liegen in den. Wochentagen im Central · Bureau der Königlichen Direktion zu erlin und hier zur Einsicht aus und können daselbst zuch Abschriften gegen Erstattung der Kosten in Emnäe ng genommen werden.
Frankfurt a O. den 8. September 184
Der Königli e Sber⸗Ntafchinenmeister. H. Gust.