beruht. Die nachfolgende Bureauwahl ergab: Präsident: Pacher v. Theinburg (Wien), Vize- Präsidenten: Professor Alcan (Paris), Baron Cantoni (Mailand), Präsident 2c. Vaudevin (Brüssel), Schrift- führer: Dr. H. Grothe (Berlin), Rieter (Winterthur), Roussel (Ver⸗ viers, Karcher (Colmar), Generalreferent: Müllendorff (Verviers) Die Präsenzliste konstatirt! die Gegenwart von Abgeordneten aus Deutschland 12), Dänemark, Schweden, England, Frankreich, Schweiz, Oesterreich, Italien. Rußland hatte zuvor erklart, daß die eigen— thümliche Lage der russischen Industrie die Annahme der vom Kon greß gefaßten Beschlüsse von selbst ergebe. Die Berathungen der Sektionen und des Plenums beginnen morgen am 22. Heute Nach⸗ mittag wurde das Bureau vom Minister empfangen und Abends war großer Empfang im Brüsseler Stadthause Seitens der Stadtbehörde.
Verkehrs⸗Anstalten.
Ham burg, 24. September. (W. T. B.). In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Deutschen Trans⸗ atlantischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft wurde der An⸗ trag des Verwaltungsrathes auf Emission einer zweiten Prioritäts⸗ anleihe von 750,000 Thlrn. mit 10 05 Stimmen genehmigt. Gegen den Antrag wurden 601 Stimmen abgegeben.
Wien, 24. September. W. T. B.) Die zwischen der öster⸗ reichischen Staatsbahn-⸗-Gesellschaft und der rumänischch Eisenbahn-Gesellschaft seit einiger Zeit schwebenden Ver⸗
handlungen sind heute zum Abschluß gebracht worden. Der ru— mänischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft sind dadurch die zur Feitigstellung ihrer Bahnen erferderlichen Geldmittel vollständig zur Verfügung ge⸗
stellt. Liverposgl, 24. September. (W. T. B). Der Dampfer „Bonny“ ist heute von der afrikanischen Westküste hier ein⸗
getroffen.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, den 26. September. stellung) Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Elsa: Fr. Mallinger. Ortrud: Frl. Brandt. König Heinrich: Hr. Fricke. Lohengrin: Hr. Niemann. Telra⸗ mund: Hr. Betz. Anfang halb 7 Uhr. Hohe Preise.
Schauspielhaus. (183. Vorstellung. Zum ersten Male: Herodes und Mariamne. Eine Tragödie in 5 Akten von Friedrich Hebbel. In Scene gesetzt vom Direktor Hein.
Opernhaus. (178. Vor⸗
Anfang halb 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Sonntag, den 27. September. Opernhaus. (179. Vor⸗
stellung Belmonte und Constanze, oder: Die Entführung aus
*
dem Serail. Oper in 3 Abtheilungen. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Schauspielhaus. (184. Vorstellung Viel Lärmen um Nichts. Lustspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare. An⸗ fang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Es wird ersucht, die Meldekarten (sowohl zu den Opern⸗ haus⸗, wje zu den Schauspielhaus⸗Vorstellungen) in den Brief⸗ kasten des Opernhauses welcher sich am Anbau desselben, gegen⸗ über der Katholischen Kirche, befindet, zu legen.
Dieser Briefkasten ist täglich für die Vorstellungen des fol⸗ genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Meldungen um Theater⸗Billets im Bureau der General⸗ Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegan⸗ gen angesehen und finden keine Beantwortung.
Musik von Mozart.
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände können von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspekloren Schewe (Opernhaus) und Hoff⸗ meister (Schauspielhaus in Empfang geno]mmen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne
Weiteres ausgehändigt.
Die Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. IV.
; SBistorisches Genre. — Religiöse Malerei.
6 (Vgl. Nr. 221 d. Bl.)
Dem Kreise der geschichtlichen Darstellungen, die wir zuletzt besprochen haben, gehören fernerhin noch zwei historische Genre⸗ bild von der Hand bewährter Münchener Künstler an, die zu den hervorragendsten Gemälden der diesmaligen Ausstellung ge⸗ zählt werden müssen. Wir meinen Wilhelm Lindenschmits „Walter Raleigh mit seiner Familie im Tower“ und vor Allem Franz Defreggers „Letztes Aufgebot im Jahre 1809 in Tirol.“
Lindenschmit hat in seinem „Walter Raleigh“ ein Motiv gewählt, das zwar, was die auftretenden Personen betrifft, den heutigen Beschauer an sich kaum in höherem Grade zu inter⸗ essiren vermag, als etwa der von Albert Baur behandelte Bruderzwist Otto's und Thankmars; aber er hat in seinem Bilde nicht blos mit glücklichem Griff eine malerisch dank⸗ bare Seene aufgefunden und das allgemeine Zeitkolorit in ilr richtig getroffen, sondern besonders auch den rein menschlichen Inhalt des Vorgangs anziehend zu gestalten und die Situation in dem Grade und sich selber verständlich zu machen und für sie zu interessiren gewußt, daß der Betrach⸗ tende schwerlich einen speziellen Kommentar vermissen und ohne diesen etwa der Darstellung rathlos gegenüberstehen wird. Die besondere Veranlassung, die diesen Mann ins Gefängniß geführt hat, ist ziemlich unwesentlich und gleichgültig, da seinem Gesichte in überzeugender Weise die Züge eines rastlos forschenden, unter⸗ nehmenden und wagenden Geistes aufgeprägt sind, dem, zumal in einer Zeit der Willkür, glücklicher Aufschwung und jäher Sturz in gleich naher Aussicht stehen. Durch diese Charakteristik giebt der Maler eine den Mitteln seiner Kunst entsprechende genügende Erklärung und Situation und erweckt zugleich die Theilnahme des Beschauers für den Gefangenen, der, auf dem niedrigen Heerde in der Ecke seines Kerkergemachs inmitten seiner Bücher und Apparate dasitzend, zwischen den Fingern ein Buch haltend, in dem er eben geblättert und nachgeschlagen hat, mit ruhigem, freundlichen Auge zu der Thür hinaufblickt, die an der anderen Seite des Raumes der Kerkermeister geöffnet hat, um die Gattin Raleighs mit ihren Kindern einzulassen. Ihrem Gemahl sich entgegenbeugend, schreitet die schlanke, schwarz⸗ gekleidete Gestalt der Frau oben die steinernen Stufen herab, mit der Linken den hinabgesunkenen Mantel zusammenfassend, an der Rechten ihr voraneilendes kleines Töchterchen führend, das gegen den Vater hin die Hand ausstreckt, und von dem etwas älteren Sohne begleitet, dessen ängstlich gespannter Blick ebenfalls auf den Vater gerichtet ist. Meisterhaft komponirt, ist diese Gruppe in ihrer glücklich gegebenen vorwärtsstrebenden Be⸗ wegung ebenso ausdrucksvoll wie die Charakteristik der von der Seite gesehenen Köpfe, der unschuldige, kindlich naive Ausdruck des kleinen Mädchens, der verständnißvollere und tiefer bewegte des Knaben, vor Allem aber derjenige der Frau, deren fein⸗ geschnittenes, in der durch die seitliche Wendung bedingten Ver⸗ kürzung des Profils unübertrefflich zart gezeichnetes Gesicht von ebenso inniger wie maßvoll edler Bekümmerniß erfüllt ist. Mit den Vorzügen der fesselnden psychologischen Schilderung, der glücklichen Komposition und der reinen und vornehmen Zeichnung verbindet sich aber endlich noch eine hohe Schönheit des weichen Kolorits, in welchem das lichte Grau der Wand, die helle röth⸗ liche Färbung der Fliesen des Fußbodens, die dunklere der Ge⸗ waͤnder zu einem warmen und satten Gesammtton von feinster Harmonie zusammengestimmt ist.
Von unmittelbarster und gewaltigster Wirkung ist Defreg⸗ gers „Letztes Aufgebot“. Hier ist der Inhalt der dargestellten historischen Situation vollständig und ohne den geringsten Rest in die malerische Erscheinung des Bildes aufgegangen, das sich in jedem Zuge aus sich selber erklärt und auch für denjenigen, der etwa ohne jede Kenntniß des geschichtlichen Vorgangs dieser Scene gegenübertritt, nicht eines einzigen erläuternden Wortes bedarf, um in seiner vollen inneren Bedeutung verstanden und gewürdigt zu werden. Durch die allmählich sich senkende Straße eines Tiroler Dorfes kommt eben das „letzte Aufgebot“ daher, ein Trupp von Greisen, die zum letzten, verzweifelten Kampfe ausziehen, nur wenige von ihnen mit der Stutzbüchse bewaffnet, die meisten mit ihrem Arbeitsgeräth, den aufwärts gebogenen und zu Spießen umgeformten Sensen, den mit eisernen Spitzen be⸗ schlagenen und so zu Morgensternen umgewandelten Dresch⸗ flegeln und anderen Waffen, die eben nur der Volkskrieg kennt. Rüuͤstig schreiten sie aus, an ihrer Spitze als Führer, lebhaft mit Wort und Geberde redend, ein Alter, an dessen Lippen die Nächsten förmlich zu hängen scheinen, während sie mit dem Aus⸗ druck banger und erwartungsvoller, aber fester Entschlossenheit in den wettergebräunten Zügen ohne Aufenthalt in dichtgedrängter Schaar dahinmarschiren. Siebzehn Köpfe zählen wir in dieser geschlossenen Gruppe; zwei Nachzügler folgen weiter zurück, und ebenso wird sich dem Trupp noch ein bereits gebrech⸗ licher Alter anschließen, der am Rande des Weges eben von seinem ihm treu und ernst in das gefurchte Gesicht blickenden Weibe mit ausdrucksvollem Händedrucke vielleicht für immer Abschied nimmt. Ein junger Mann, der, den Arm in der Binde, links an der Straße auf dem Treppenvorbau eines Hauses sitzt, blickt den Davoneilenden mit düsterem Auge nach. Ihnen folgen auch die Blicke der übrigen Zurückbleibenden, der Frauen und Kinder des Dorfes, die rechts und links vor den
Häusern in einzelnen Gruppen versammelt sind, Gestalten von
fiefer, inniger Auffassung und von schlichtester Wahrheit des Ausdrucks. Da ist eine Alte rechts am Wege stehen geblieben, und indem sie ihr Enkelkind mit dem Arm umfaßt, richtet sich der starre, bekümmerte Blicke ihres gerunzelten Gesichts unbe⸗ weglich auf die Vorüberziehenden, während auf der anderen Seite wieder zwei junge Frauen, die eine mit ihrem Kinde auf dem Arm, inmitten anderer Figuren hervortreten und durch die Mischung von Zorn und Trauer, die sich in ihren verweinten und doch gefaßten Zügen ausprägt, den Beschauer ergreifen. Des schweren Geschicks, dem die alten Krieger entgegenschreiten, ist Jeder sich bewußt; sogar in dem naiven Ausdruck der Kinder scheint hier und da eine Ahnung davon aufzudämmern. Aber Jeder ist auch durchdrungen von der Ueberzeugung, daß eine heilige Pflicht den Kampf gebietet, und daß diese unweigerlich erfüllt werden muß. Die Macht einer einzigen großen Idee bewegt eben Alle, und mit unübertrefflicher Meisterschaft hat der Künstler das in der Charakteristik seiner Gestalten ausgesprochen, vor Allem in den Köpfen, die von wunderbarem Leben erfüllt sind und die Blicke des Beschauers mit bannender Gewalt festhalten.
Der Kraft dieser Charakteristik, die gerade in den Gestalten der greisen Männer und ihrer in der Bildung sich in den allge⸗ meinsten Zügen gleich bleibenden und einem bestimmten Typus folgenden, innerhalb desselben aber lebendig nuancirten Köpfe am bedeutendsten und feinsten hervortritt, entspricht deren außer⸗ ordentlich sichere und energische Zeichnung und Modellirung. Aber auch den übrigen Gestalten des Bildes sind diese Vorzüge ebenso zu eigen, wie die bei breitem Vortrag doch sorgfaͤltig durchbildende Ausführung des Details, der Kostüme, der reichen und farbigen Tiroler Tracht und ihrer mannigfaltigen, charak⸗ teristisch herausgearbeiteten Stoffe. Auch die landschaftliche Um⸗ gebung zeigt wenigstens im Vordergrunde gegenüber der ein wenig zurückbleibenden hinteren Partie dieselbe Tüchtigkeit und in ihrer dem Charakter des Vorganges angemessenen Stimmung, dem düster am Himmel aufziehenden Gewölk, endlich noch einen für die feine Empfindung des Malers bedeutenden Zug, der die meisterhafte Komposition allseitig vollendend abschließt. Sie ge⸗ hört ohne Frage nicht nur zu den hervorragendsten Stücken dieser Ausstellung, sondern überhaupt zu den werthvollsten Schöpfungen der neueren deutschen Kunst. .
Den historischen Genrebildern könnten wir allenfalls auch Anton von Werners „Luther auf einem Familienfest“ an⸗
genreartigen Anordnung einer Gruppe moderner Portraits dient, werden wir dieser Arbeit an anderer Stelle gedenken. Dagegen nennen wir hier noch die „Verbandstube“ von Max Volkhart, die bereits unter den vaterländischen Darstellungen ihren Platz hätte finden sollen, und endlich eine „christliche Märtyrerin“ von Albert Baur. Das erstere Bild, das besonders auch in kolo⸗ ristischer Hinsicht sehr beachtenswerth ist und sich durch einen warmen, satten und tiefen Ton auszeichnet, behandelt ein Motiv aus dem letzten Kriege. In einem nothdürftig zur Verband⸗ stube hergerichteten ländlichen Zimmer erblicken wir die Gestalten einiger Verwundeten, um die der Arzt mit seinen Gehülfen beschäftigt ist. Besonders die Hauptgruppe des Bildes, ein auf⸗ recht sitzender bärtiger preußischer Wehrmann mit verbundenem Arme, dem eine barmherzige Schwester die Blutung einer Kopf⸗ wunde stillt, während sich ein jugendlicher bayerischer Soldat mit verbundener Stirn und blassen, erschöpften Zügen an seine Schulter lehnt, und an der anderen Seite des Tisches noch ein minder schwer verwundeter Zouave sitzt, fesselt durch ihre ge⸗ diegene malerische Behandlung wie durch ihre lebendige Wahr⸗ heit, die aber nicht im Mindesten abstoßend wirkt, sondern im Gegentheil durch eine rührende Innigkeit des Ausdrucks den Be⸗ schauer anzieht. — Das Bild von Baur zeigt eine jugendliche weibliche Gestalt in einfach schlichter Gewandung, die stehend ihre Arme nach einem mit Brod, Wein und Rosen gefüllten Körbchen ausstreckt, das ihr von befreundeter Hand in den öden Kerker⸗ raum herabgelassen wird. Ein Gitter trennt diese von einem Käfig, in welchem ein Löwenpaar auf das der Christin bevor⸗ stehende Schicksal hindeutet.
Das zuletzt erwähnte Bild möge uns zu der religiösen Malerei überleiten, die bisher auf keiner Ausstellung so spär⸗ lich vertreten war, wie auf der diesmaligen. Außer einer Reihe zum Zwecke photographischer Vervielfältigung in Tusche aus⸗ geführter Zeichnungen nach eigenen Gemälden von Schubert begegnen uns auf diesem Gebiete nur noch die Arbeiten von vier Künstlern. Pfannschmidt stellte in ,,, zwei fernere Blätter eines zum Theil bereits bekannten Cyelus, eine „Verspottung und Dornenkrönung“ und eine „Erhöhung Christi“, sowie den Entwurf zu einem Altargemälde aus, das die Gestalt Christi als guten Hirten zeigt. Eine ernste Empfin⸗ dung spricht aus diesen Kompositionen sowohl wie aus dem sorgfam gezeichneten und maßvoll bewegten größeren Karton eines Altargemäldes, das „Christus in Gethsemane“ dar⸗ stellt, wie ihn, der knieend in ernstem Gebete ringt, die beflügelte Gestalt eines hinter ihm stehenden Engels aus seinem Schmerz emporrichtet. Bekannt, wie die Art und Weise dieses Künstlers, ist auch diejenige Ittenbachs, von dem eine „mater admirabilis“ und ein „ecce agnus dei“ vorhanden sind, zwei Halbfiguren der Madonna mit dem Kinde in dem anempfundenen Charakter der früheren Periode Raphaels, zart und innig, wenn
reihen; da das historische Motiv in diesem Bilde aber nur der
Von einer durchaus modern verfeinerten Empfindung, die sie wenigstens ihrer Auffassung nach als echte Erzeugnisse eines Künstlers unserer Zeit erscheinen läßt, sind die beiden Gemälde Plockhorsts inspirirt, ein „Christus auf dem Wege nach Emmaus“ und ein „Abschied Christi von seiner Mutter“. Auf dem ersteren Bilde schreitet der Auf⸗ erstandene in weiser Gewandung mit erhobener Hand zwischen den beiden Jüngern dahin, auf dem anderen blicken sich Mutter und Sohn ernst und liebevoll ins Auge, und aus dem schwär⸗ merischen Ausdruck der Frau spricht zugleich mit der Betrübniß des Scheidens das beseligende Bewußtsein von der hohen Mis⸗ sion, die ihrem Sohne geworden und deren Erfüllung er jetzt zu beginnen gewillt ist. Auch in der Farbengebung beider Bil⸗ der, die freilich mit dem traditionellen Usus nicht ganz zu brechen wagt, zeigt sich ein Streben nach freierer Bewegung; doch tritt die koloristische Begabung des Künstlers hier lange nicht in dem Maße hervor, wie in dem vor zwei Jahren ausgestellten „Kampf des Erzengels Michael mit dem Satan um die Leiche des Moses“.
Wie auf der letzten Ausstellung, ist auch diesmal die eigen⸗ artigste und bedeutendste Schöpfung religiöser Kunst ein Gemälde von Eduard von Gebhardt, eine Darstellung des inmitten der beiden Schächer ans Kreuz genagelten Christus, zu dessen Füßen die Seinen sich zusammengefunden haben, eine Gruppe von Gestalten, in denen der tiefste Seelenschmerz in unbedingt realistischer Wahrheit des Ausdrucks und in den mannigfaltigsten Abstufungen von milder Trauer bis zu herzzerreißender Ver⸗ zweiflung sich lauter und echt, ohne jede beschönigende Phrase, offenbart. Da streckt die abgehärmte Gestalt der Maria, in trost⸗ losem Schmerz aufschreiend, ihre Arme zu dem Gekreuzigten empor, während Johannes, selber tief ergriffen, sie innig umfaßt hält und durch liebevollen Zuspruch ihr Leid zu mildern bemüht ist. Da hat sich Magdalena, von Verzweiflung überwältigt, am Fuß des Kreuzes zu Boden geworfen; da ringen die Weiber weh⸗ klagend ihre Hände oder sinken sich weinend einander in die Arme, während Joseph von Arimathia und einige andere Männer in tiefer, stummer Betrübniß zu dem Gestorbenen emporblicken, dessen edles Haupt, im Tode vornübergesunken, auf die Brust herabhängt. Weiter zurück stehen einige Juden, die des Ge⸗ kreuzigten spotten, und ganz im Hintergrunde ziehen nach voll⸗ brachter Henkerarbeit die römischen Kriegsknechte von der Richt⸗ stätte hinweg. — Wie in dem „Abendmahl“, so sind auch hier die schlichten, in aufrichtiger Liebe und inbrünstiger Frömmigkeit ihrem Herrn ergebenen Menschen, die jetzt um den Todten klagen, frei von den konventionellen Typen aus der innersten Empfin⸗ dung des Künstlers heraus nach Vorbildern, die ihm seine Zeit darbot, selbständig gestaltet und von der echtesten und unmittel⸗ barsten, durch keine hergebrachte schöne Pose äußerlich verklärten Empfindung durchdrungen. Diese wirkt aber so gewaltig und überzeu⸗ gend, daß auch die rücksichtsloseste Wahrheit der Natur in der Bildung des zu Tode gemarterten und in sich zusammengesunkenen Körpers dem bedeutenden Eindruck des Ganzen keinen Abbruch thut. Wie in dem „Abendmahl“, geht der Maler auch hier wiederum in den Formen wie in dem Ausdruck bis an die Grenze des in der Kunst Gestatteten; aber die Behandlung dieses erschütternd⸗ sten Gegenstandes der neutestamentlichen Ueberlieferung zeigt ihn auch in demselben Maße wieder als den seltenen Künstler, dessen Kraft den Versuch wagen durfte, durch eine originelle Erfassung des tiefen menschlichen Inhalts der christlichen Ueberlieferung für die Darstellung desselben eine neue Form zu gewinnen, die un⸗ sere Zeit zu ergreifen im Stande ist. In nicht geringerem Grade, als in jenem Bilde, ist ihm dies in seiner neuen Schöpfung ge⸗ lungen, die der vorangegangenen in keiner Weise nachsteht, sie vielleicht eher noch, namentlich in der zugleich tiefen, satten und klaren Farbe, zu übertreffen scheint.
— Das Programm für den achten Deutschen Pro⸗ testantentag in Wiesbaden ist nunmehr endgültig festgestellt. Montag, der 28. September, ist für die Ausschußsitzungen bestimmt, und zwar werden Vormittags 9 Uhr die Mitglieder des engeren, Nach= mittags 2 Uhr die des weiteren Ausschusses, d. h. die Abgeordneten der Orts und Zweigvereine, in der höheren Bürgerschule sich versam⸗ meln. Abends 64 Uhr findet ein Konzert im Kursagl, darauf um sz Uhr gesellige Unterhaltung unter Mitwirkung des Männergesang⸗ vereins im Saalbau Schirmer statt. Der zweite Tag, Dienstag, der 29. September, wird durch öffentlichen Gottesdienit in der evan⸗ gelischen Kirche, der um 9 Uhr beginnt, eingeleitet. Die Predigt wird Diakonus Döring aus Breslau halten. Um 10 Uhr findet im Saal⸗ bau Schirmer die erste Hauptverhandlung mit Diskussion über den Beruf der Kirche in der sozialen Frage“ statt. Das Referat hat Pro⸗ fessor Dr. Böhmert in . Nachmittags 5 Uhr Festessen im Kur⸗ sagl. Der dritte Tag, Mittwoch, der 30. September, beginnt wieder mit öffentlichem Gottesdienst, Vormittags 9 Uhr, wobei Dekan Zittel aus Karlsruhe predigen wird. Um 104 Uhr folgt im Saalbau Schir⸗ mer die zweite Hauptverhandlung mit Diskussion über „die Abnahme des theologischen Studiums“. . ist Dr. G. W. Schmidt, Redacteur der „Protestantischen Kirchenzeitung! aus Berlin. Nach= mittags 4 Uhr wird den Mitgliedern und Gästen noch ein Kirchen konzert in der wangelischen Kirche geboten und der Rest des Tages ist für eine Schlußsitzung des weiteren Ausschusses reservirt.
Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlia: Verlag der Expedition (Kessel). Druckt W. El sner.
auch zugleich ziemlich weich in der Auffassung, von feiner, milder
Harmonie der Farbe und von vollendet glatter Sauberkeit und detaillirender Sorgfalt der Ausführung.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen und Handelsr gister Beilage Nr. I77.
zum Deutschen Reichs⸗A1tzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 25. September
225.
Königreich Preußen.
rivileg ium wegen Emission von viereinhalbpro entigen Prioritãts · Bind lle en der — Dr g, bis zum Be⸗ trage von Neun Millionen Mark Reichswäͤhrung.
Vom 24. Au gu st 1874 Wir Wilhelm von Gottes Gngden König von Preußen z.
Rachdem von Seiten der Berlin. Görlitzer Eisenbahngese schaft auf Grund dez in der Generalversammlung ihrer Aktionäre vom 29. Juni 1874 gefaßten Beschlusses darauf angetragen worden ist, ihr behufs Erweiterung der Bahnanlagen und Vermehrung der Belriebs⸗ mittel die Aufnahme einer Anleihe bis zur Höhe von M00 000 Mark geschrieben: „Neun Millionen Mark Reichswährung“ gegen Anestellung auf den Inhaber lautender und mit Zinsscheinen und Talons versehener Prioritäts-Obligationen zu gestatten, wollen Wir in Gemäßheit des 8. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 18335 durch gegen · wärtiges Privilegium zur Emission gedachter Obligationen unter nach⸗ stehenden Bedingungen Unsere Landesherrliche Genehmigung ertheilen.
5§. 1. Die zu emittirenden Obligationen werden unter der Be⸗ ichnung: . j . kr tien der Berlin ⸗Görlitzer Eisenbahngesellschaft
äittr. C. nach dem anliegenden Schema J. in Stücken von dreitausend Mark, fünfzehnhundert Mark, sechshundert Mark und dreihundert Mark Reichswährung unter fortlaufenden Nummern und zwar:; .
I) Zwei Millionen einhunderttgusend Mark Reichswährung in Stücken zu dreitausend Mark unter Nummer 1 bis Nr. 700, —
27) Zwei Millionen vierbunderttausend Mark Reichswährung in Stücken zu fünfzehnhundert Mark unter Nummer 791 bis Nr. 2300,
3) Zwei Millionen vierhunderttausend Mark Reichswähr ung in Stücken zu sechshundert Mark unter Nummer 2391 bis Nr. 6309,
4 Zwei Millionen einhunderttausend Mark Reichswährung in Stücken zu dreihundert Mark von Nummer 6301 bis Nr. 135300, ausgefertigt. . .
, Obligation werden Zinscoupons guf zehn Jahre und ein Talon zur Erhebung fernerer Coupon nach Ablauf von zehn Jahren nach den welter beigefügten Schemas II. und III.) beigegeben. Diese Foupons fowie der Talon werden alle zehn Jahre auf besonders zu erlassende Bekanntmachung erneuert. ö ; )
Die Prioritäts⸗Obligationen werden mit vaesimile· Unterschriften von zwei Mitgliedern des Verwaltungsraths, zwei Mitgliedern der hd en und des Haupt-Rendanten versehen. ö
Auf der Rückseite der Obligation wird dieses Privilegium ab⸗ gedruckt. ö 2. ö §. 2. Die Prioritäts⸗Obligatienen werden mit vier ein halb Prozent jährlich verzinst und die Zinsen in halbjährlichen Terminen am J. April und 1. Oktober jeden Fahres in Berlin oder an anderen von der Direktion zu bezeichnenden Jahlungsstellen gezahlt.
Zinsen, deren Erhebung innerhalb vier Fahren, von dem in dem betreffenden Coupon bezeichneten Zahlungstage an, nicht geschehen ist, verfallen zum Vortheil der Gesellschaft. ᷣ ö
Werden Talons nicht innerhaib Jahresfrist vom Tage ihrer Fäl⸗ ligkeit ab zur Erhebung der neuen Coupons benutzt, so erfolgt die Ausgabe der neuen Coupons nebst Talons nur an die Inhaber der Obligationen. . J
9 3. Die Inhaber der Prioritäts ⸗Obligatiscnen sind auf Höhe der darin verschriebenen Beträge Glaͤubiger der Berlin⸗Görlitzer Eisen⸗ bahngesellschaft. Sie haben in dieser Eigenschaft an dem Gesellschafts⸗ vermögen ein unbedingtes Vorzugsrecht vor allen Stamm⸗ und Stamm-Prioritäts-Aktien nebst deren Zinsen und Dividenden.
Eins Veräußerung der zum Bahnkörper und zu den Bahnhöfen erforderlichen, der r n dal gehörigen Grundstücke ijt unstatthaft, fo lange die Prioritats Obligationen der gegenwärtigen Emission nicht eingelöft oder deren ECinlösungsbetrag nicht gerichtlich deponirt ist. Diese Veräußerungs⸗Beschränkung bezieht sich edoch nicht auf die außerhalb der Bahn und Bahnhöfe befindlichen Grundstücke auch nicht auf folche, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an den Staat oder andere juristische Personen zu öffentlichen Zwecken abgetreten werden möchten. Die Zulässigkeit der Veräußerung wird in diesen Fällen durch eine Bescheinigung des Königlichen Eisenbahn -Kommissariats dargethan. . !
r weitere Vermehrung des Gesellschafts⸗Kapitals durch Emis⸗ sion von Aktien oder Prioritäts- Obligationen darf hiernächst nur dann erfolgen, wenn den auf Grund des gegenwärtigen Privilegiums emit- tirten Prioritäts Obligationen das Vorzugsrecht eingeräumt wird.
4. Die Prioritäts⸗Obligationen unterliegen der Amortisation. Zur Ämortisation werden jährlich verwendet: .
a. der Ucberschuß, welcher vom Ertrage der gegenwärtig im Be⸗ triebe befindlichen Stammbahn und ihrer Zweigbahnen sowie der Strecken Görlitz Reichenberg (Landesgrenze) und GörlitzZittau deren Betriebsersffnung bevorsteht, nach Deckung der laufenden Verwaltung ⸗ Unterhaltungs- und Betriebtkosten, der Beiträge zu den Reserye · und Erneuerungsfonds, der Zinsen der für das Unternehmen der Berlin⸗ Görlitzer Eisenbahngesellschaft emittirten, insbesondere auch der durch dieses Privilegium bewilligten Prioritäts⸗QObligationen und nach Ab⸗ ug der zur Amortisation der bereits kontrahirten Anleihen von
531, 009 Thlr. nach Maßgabe der bezüglichen Privilegien zu verwen- denden Befräge übrig bleibt, bis zur Summe von 45,000 Mark, in Worten: Fünfundvierzigtausend Mark Reichswährung;
b. die ersparten Zinsen der amortisirten Obligationen.
Die Amortisation soll im Jahre 1877 aus dem vorstehend sub a. bezeichneten Ueberschusse des Betriebsjahres 1876 beginnen.
Für die Jahre, worin ein solcher Ueberschuß nicht vorhanden ist, wird zur Amortisation nur das etwaige sub p. bezeichnete Zinsen⸗
arniß verwandt. .
6. 6 Zurückzahlunt, der zu amortisirenden Obligationen erfolgt am 1. Offober jeden Fahres. Es bleibt jedoch der Generalversammlung der Eisenbahngesellschaft vorbehalten, mit Genehmigung des Staates den Amortifatlonssonds zu verstärken und so die Tilgung der Priori- täts Obligationen zu beschleunigen. Auch steht der Eisenbahngesell⸗ schaft das Recht zu, ußerhalb des Amortisations verfahrens sämmt⸗ liche alsdann noch vorhandenen Priorität · Obligationen ittr. C. durch die öffentlichen Blätter mit sechsmonatlicher Frist zu kündigen und durch Zahlung des Nennwerthes einzulösen. .
Ueber die geschehene Amortisation wird dem Königlichen Eisen⸗ bahnkommiffgriat allsährlich ein Nachweis vorgelegt. t 5. Die Nummern der nach der Bestimmung des 8. 4 zu amontisirenden Obligationen werden jährlich im April durch das Loo bestimmt und sofort öffentlich bekannt gemacht,
Bel der Ausloosurg sind die Apoints zu 3000 Mark, 1600 Mark, 600 Mark und 360 Mark Reichs währung nach dem im 8. 1 angege⸗ benen Verhältnisse ihrer Gesammtbeträge zu berücksichtigen. Soweit die nach 5 3 zur Amortisation zu verwendende Summe einen hier- nach nicht theilbaren Ueberschuß ergiebt, wird derselbe zur nächsten
ion reservirt. ü . . r Auglbosung der zu amorktistrenden Obligationen ge—= schieht durch die Direktion in Gegenwart eines Notars in einem vier= zehn Tage vorher zur öffentlichen Kenntniß zu bringenden Termine, zu welchem den Inhabern der Prioritäts-⸗Obligationen der Zutritt ge⸗
ir ! s * 2 1 2 U ẽ die Auszahlung der ausgeloosten Prioritãts Obligationen erfolgt an dem im 5. 4 dazu bestimmten Tage in Berlin, oder an andeten von der Birektion zu bezeichnenden Zahlungsstellen, von der
Vorzeiger der
Beilage
noch nicht fälligen Zinscoupons. geliefert, so wird der Betrag der und zur Einlösung der Coupons
bekannt gemacht ist.
oder in Folge einer Kündigung
eben. ; S. 8.
Maßgabe des im 5. 4 gedachten genommen:
verwaltung länger als drei Mon b. wenn durch Verschulden
gestellt gewesen ist; c. wenn die im wird. . In den Fällen * nicht, sondern das
zu b. bis zur betriebes.
Eisenbahnverwaltung die nicht e
träglich bewirkt. die Inhaber der Prioritäts⸗Obl
Dagegen bleibt den auf Grund schafts · Statute vom 13. Janua willigung vom gleichen Datum
Thalern nebst Zinsen,
währung neu anzufertigenden vorbehalten.
der nächsten drei Jahre von sie aber unge bem letzten öffentlichen
unter Angabe der Nummern
5. 10. Die Mortifikation
unbrauchbar gewordene, a
lich zu kassirende Obligationen neue dergleichen ausgefertigt.
Zinscoupons und Talons
zirt werden. Demjenigen, we
werden. §. 11. lichen Bekanntmachungen
Die in den §5. 4, erfo
Breslau. ⸗ Zu Urkund dessen haben
Gewährleistung von Seiten Dritter zu präjudiziren.
6. 8.)
Toupons auf zehn Jahre bung fernerer Coupons ig
Dreitausend Mark ( Inhaber mäßheit des Allerhöchsten e ek. von Neun Millionen gationen der
Berlin, den....
Eis. enbahs ce ellschaft.
ilschaftekasse nach dem Nominalwerthe an die ᷓ , . Laer, derselben und der dazu gehörigen,
m Uebrigen erlischt die Verbindlichkeit der Gesellschaft zur Ver- insung einer jeden Prioritäts-⸗Obligation mit dem 31. Dezember des · k Jahres, in welchem dieselbe ausgeloost und daß dies geschehen,
Die im Wege der Amortisation eingelösten Obligationen sollen in Gegenwart eines Notars verbrannt, und es soll, daß dies ge⸗ schehen, durch die öffentlichen Blätter bekannt gemacht werden. Die in Folge der Kapital⸗Rückforderung von Seiten des Inhabers (8§. 8)
eingelösten Prioritäts Obligationen kann die Gesellschaft wieder aus⸗
Die Inhaber der Prioritäts. Obligationen sind nicht befugt, die Zahlung der darin verschriebenen Kapitalbeträge anders, als nach
a. wenn ein Zinszahlungstermin durch Verschulden der Eisenbahn⸗
portbetrieb auf der Eisenbahn länger als sechs Monate gänzlich ein⸗ § 4festgesetzte Amortisation nicht eingehalten
a. und b. bedarf es einer Kündigungsfrist apital kann von dem Tage ab, an welchem einer dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden und zwar:
zu a. bis zur Zahlung des betreffenden Zinscoupons, Wiederherstellung des unterbrochenen Transport-
In dem sub e. gedachten Falle ist eine dreimangtliche Kündigungs- frist zu beobachten, auch kann der Inhaber einer Prioritãts · Obligation von diesem Kündigungsrechte nur innerhalb dreier Mongte von dem Tage ab r , fi e nnr die Zahlung uantums hätte stattfinden sollen. ; ; . ; Die die verliert indessen ihre rechtliche Wirkung, wenn die
u dem Ende binnen längstens dreier Monate nach erfolgter Kündigung be. Auslvofung der zu amortistrenden Prioritäts-Obligationen nach⸗
Bei Geltendmachung des vorstehenden Rückforderungsrechles sind liche und unbewegliche Vermögen der Gesellschaft zu halten befugt.
usgegebenen Prioritätz. Sbligationen im Gesammthetrage von 1,250,900 , ö sowie den auf Grund Unserer Allerhöchsten Bewilligung vom 5. Oktober 1571 (Gescz Sammlung Seite 485 bis Bi de 1851) ausgegebenen Prioritäts-Obligationen im Gesammt⸗ betrage von 7,251,606 Thalern nebst Zinsen das Vorzugsrecht vor dem gegenwärtig im Gesammlbetrage von 9 ob 0000 Mark Reichs⸗
g. Diejenigen Prioritäts⸗Obligationen, welche ausgeloost. oder eta h g sind und der Bekanntmachung in den offentlichen Blättern ungeachtet nicht rechtzeitig zur Realisirung eingehen, werden während
ssenbahngesellschaff allsährlich einmal öffentlich aufgerufen; gehen . ef n n, nicht spätestens binnen zehn Jahren nach Aufrufé zur Realijation ein, so erlischt ein jeder Anspruch aus denselben an das Gesellschaftsvermögen, was
Obligationen von der Direktion öffentlich bekannt zu machen ist.
Obligationen erfolzt im Wege des gerichtlichen Aufgebots nach den
allgemeinen . ie gen . lerriffene ober fonft ü talt mortifizirte, sowie au r .
,, ö die Gesellschaft zurückgelieferte und gänz⸗
lb der Versährungsfrist (5. 2) bei der Direktion anmeldet und aer n , 6 glaubhaft darthut, soll nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht zum Vorschein gekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt
reußischen Staats⸗1Anzeiger, die ,, und Handels eit ling! und die Schlesische
Wir das gegenwärtige landesherr⸗ liche Privilegium Allerhöchsteigenhändig vollzogen und unter Un⸗ serem Königlichen Insiegel ausfertigen lassen, 9d Inhabern der Obligationen in Ansehung ihrer Befriedigun
as gegenwärtige Privilegium ist durch die Amtsblätter der Re⸗ . er fan, Frankfurt a. / Oder und Liegnitz auf Kosten der Gesellschaft . ö. . und eine bezügliche Anzeige in ĩ esetz⸗Sammlung aufzunehmen . K Schloß abel g c. 24. August 1874. e
Für den .
Schema JI. ö Viereinhalbprozentige Prioritäts⸗Obligation
er 6 Berlin⸗Görlitzer Eisenbahn. Gesellschaft. In der Obligation sind 20
und ein Talon zur Erhe⸗ Nr en. ünfzehnhundert Marh, (Sechshundert Marh),
Dreihundert Mark) Reichzwährung. dic Vieh on hat auf Höhe des obigen Betragetz
ĩ d Mark (Jünfzehnhundert ; ; , n,, J Antheil an dem in Ge⸗ rivilegiums vom Berlin ⸗ Göͤrlitzer Eisenbahn⸗Gesellschaft. Der Verwaltung rath der Berlin⸗ Die Direktion de Berlin Görlitz Ei
Werden die Coupon nicht mit ab- fehlenden von dem Kapital gekürzt verwendet.
(5. außerhalb der Amertisation
Amortisationsplanes zu fordern, aus⸗
ate unberichtigt bleibt; der Eisenbahnverwaltnung der Trans⸗
des Amortisations⸗
ingehaltene Amortisation nachholt und
igationen sich an das gesammte beweg-
des zweiten Nachtrages zum Gesell⸗ r 1868 mit Unserer Allerhöchsten Be⸗ (Gesetz Sammlung Seite 34 de 1868)
Prioritäts · Obligationen ausdrütklich der Direktion der Berlin⸗Görlitzer
der werthlos gewordenen Prioritäts⸗
angeblich vernichteter oder verlorener
werden auf Kosten des Empfängers
können weder aufgeboten noch morti⸗ lcher den Verlust von Zinscoupons vor
5, 6, 7 und 9 vorgeschriebenen öffent⸗ lgen durch den Deutschen Reichs⸗ Berliner .
eitung zu
ohne jedoch dadurch den i eine
des Staates zu geben oder Rechten
men. l m.
alk Dr. Achenbach.
j Wegen Erneuerungen der Hätt e. Foupons nach dem Ablauf von zehn Jahren erfolgen
J edes mal besondere Bekannt- über 1 3. , .
Mark), (Sechshundert
emittirten Mark Reichs währung Prioritäts⸗Obli⸗
Der
1874.
— Rückseite der Obligation - (Hier folgt ein wöͤrtlicher Abdruck des Privilegiums.)
Schema II. ö ... te Serie . ter Zinscoupon Rr. .. . über .... Mark Reichswährung zur viereinhalbprozentigen Prioritäts⸗Obligation der Berlin 6 . SGesellschaft. rn 6 Bklober 18 ahlbar am 1. April (1. Oktober) 13 .. ; Inhaber 8966 empfängt am 1. April (1. Oktober) 13. . die halbsährigen JZinfen der obenbenannten Prioritäts Obligation über Dreitausend Mark (Fünfzehnhundert Mark) ( Sechshundert Mark) TDreihundert Mark) mit 67 Mark 50 Pfge. G3 Mark 75 Pfge. ) 13 Mark 50 Pfge.) 6 Mark 75 Pfge.) Berlin, den Der Verwaltungsrath der Berlin Görlitzer Eisenbahn⸗ gesellschaft.
Die Direktion der Berlin ⸗Göͤrlitzer Eisenbahn⸗ gesell haft.
Der Hau diendant
Zinsen, deren Erhebung innerhalb 4 Jahren von dem in dem betreffenden Coupon bezeichneten Zahlungstage an nicht geschehen ist, verfallen zum Vortheil der Gesellschaft.
Schema III. Talon
zur ; . viereinhalbprozentigen Prioritäts-⸗Obligation der Berlin ⸗Göͤrlitzer . rer e g ,, . Litt. C. Nr. .. über Mark Reichs wãhrung. Der Produzent dieses Talons erhält gegen dessen Rückgabe binnen Jahregfrist, vom ab, die für die vorstehend dezeichnete Prioritäts⸗-Obligation neu anzufertigenden Ziascoupons für die nächsten zehn Jahre, sofern nicht von dem Inhaber der Obligation bei der unterzeichneten Direktion rechtzeitig Widerspruch dagegen er⸗ hoben wird. Berlin den Der Verwaltungsrath der Berlin ⸗ Görlitzer Eisenbahn⸗ . Gesells
Der niz · dendant.
Die Direktion der verlin . Eisenbahn⸗ aft.
Nachdem durch Meinen Erlaß vom heutigen Tage den hene h fm n e n, der Straße von Eldena über 5 nach der . Wolgast und der auf der . Groß · Ernst of von ihr sich abzweigenden Straße nach dem Dorfe Cröslin genehmigt habe, verleihe Ich hierdurch dem Kreise Greifswald das Expro⸗ priationzrecht für die zu diesen Chausseen erforderlichen Grundstücke imgleichen das Recht zur Entnahme der , , , na Maßgabe der für die Staatschausseen bestehenden Vorschriften in Bezug auf diese Straßen. Ingleich will Ich dem kommunalständischen BVerbande von Neuvporpommern und Rügen gegen Uebernahme der fänftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Enlnghme der Chauffee⸗ünterhaltungsmateriglien, imgleichen dag Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des für die Staatschausseen geltenden Chausseegeldtarifs einschließlich der in Demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befrekingen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften, wie biese Bestimmungen auf den Staatschausseen von Ihnen angewandt werden hierdurch verleihen. Auch solsen die dem Chaufseegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗ Polizeivergehen auf die gedachten Straßen zur Anwendung kommen.
Insel Mainau, den 10. 36 . e.
Camphausen. Dr. Achenbach. An den Finanz⸗Minister und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
rif, nach welchem das Fährgeld für das Uebersetzen über die Havel i . im Kreise Zauch⸗Belzig des Regierungsbezirks Potsdam, t * . ür das Uebersetzen wird entrichtet: .
ö. Von gie er ef, fn dessen, was sie tragen, von jeder
Person: a. wenn ö J , Capuths gehören, 6 pf; b. wenn ies nicht der Fall ist, gr. ö . * ö Wer ju einem Fuhrwerke gehört, wofür die Ab— gabe zu III. a wird, oder wer Thiere, für welche die Abgabe zu Ila, b, e. erhoben wird, reitet, führt oder treibt, ist frei.
II Von Thleren a. für ein Pferd, Maulthier oder einen Maul ⸗ esel: I) wenn das Uebersetzen einzeln erfolgt, 2 Sgr. 6 Pf.; 2) wenn das Uebersetzen mit mehreren Pferden 2c, oder mit einem Ʒuhrwerk geschieht, 1 Sgr. 3 Pf.; b. für ein Stück Rindvieh oder einen Esel: I) wenn das Uebersetzen einzeln erfolgt, 2 Sgr. 6 Pf. 27) wenn das llebersetzen mehrerer dieser Thiere oder eines derselben mit einem
uhrwerke zugleich geschieht, 1 Sgr. 3 Pf.; c. für Fohlen, Kälber, ö afe, Ziegen, Schweine oder anderes kleines Vieh, welches frei ge⸗ tricben oder geführt wird, und zwar; I von ] bis 10 Stück 2 Sgr. 6 Pf, I) in größerer Zahl pro Stück 3 Pf.; d, für edervieh . getrieben wird, für jede 10 Stück 1 Sgr. 3 Pf. Federvi in geringerer Zahl als 10 Stück ist frei. .
Anmerkung: Für Thiere, welche auf einem Fuhrwerke oder in einem ,,, ö. Kiepe äbergesetzt werden, wird kein be⸗
eres Fuhrgeld entrichtet. f . III. 3 , neben der Abgabe für das Gespann zu .: a. für ein Frachtfuhrwerk, beladen oder unbeladen, 3 Sgr. 9 Pf; b. für eine . einen Kaleschwagen oder anderes Reisefuhrwerk, sowie für ein landwirthschaftliches Fuhrwerk, beladen oder unbeladen, 2 Sgr. 6 Pf., 0. für . Handwagen, Handschlitten, beladen oder
1 r. 3 Pf. . z ub . ö Gegenständen wird die Abgabe erhoben, welche die Personen, das Fuhrwerk oder die Thiere treffen würde, wodurch sie zur Abkahrtsstelle gebracht worden sind.
V. Für das Uebersetzen zur Nachtzeit, d. h. in den Stunden von Neun Uhr Abends bis Fünf Uhr Morgens wird das Doppelte der obigen Sätze, bei Ia. und b., aber für jebe Person ohne nterschied 2 Sgr., und wenn 1 9. zwei Personen gleichzeitig die Fähre be⸗
4 Pf. erhoben. j muten ; . h. Frei überzusetzen sind: ) die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften und deren Gefolge; 2) Equipagen und Thiere,
welche den Hofhaltungen des Königlichen Hauseg, des Füůrstlichen Hauses 39 hilern oder den Königlichen Gestüten angehören; 3) kommandtrte Militärs, einberufe ne Rekruten, Fuhrwerke und Thiere, welche der Armee oder den Truppen auf dem Marsche ne . Kriegsvorspann⸗ und Krie . uhren . c öffentliche 3 und deren Fuhrwerke und ö. be en n g. wenn sie sich ah rig legitimiren; ) Transporte, dis ür unmittelbare Rechnung des
—
6 Ordentliche Posten nebst deren Beiwagen, die n e es ö und Estafetten, die von