Präsidenten die Anzeige von der erfolgten Annahme eines Ge⸗ hülfen zu machen, und wurde deshalb wegen Verletzung des Gesetzes vom 11. Mai 1873 angeklagt. In 1 und 2. Instanz wurde jedoch H. freigesprochen, weil, wie der Appellationsrichter in seinem Erkenntniß ausführt, das Gesetz om 11. Mai 1873 eine Amtsübertretung durch einen geistlichen GSberen zur Voraussetzung hat, der H. aber gegenüber dem P. bei dessen Annahme zur Aushülfe nicht in dem Verhältnisse eines Oberen zu demselben stand. Auf den beim Ober⸗Tribunal angemeldeten Kassations⸗Rekurs erkannte das Ober⸗-Tribunal auf Zurückweisung des Kassations⸗ Rekurses. Ein Pfarrer, selbst wenn er nach der be⸗ stehenden Verfassung der Kirche befugt ist, einen Geistlichen zur vorübergehenden Stellvertretung oder Hülfsleistung anzunehmen, ist dem nach bezüg⸗ lich der Uebertragung des Amtes im Sinne der Mai⸗ gesetze nicht als geistlicher Oberer anzusehen.
— Zur persönlichen Beglückwünschung Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen zu Aller⸗ höchstseinem Geburtstage find hier anwesend: der Oberst und Commandeur des Grenadier⸗Regiments Kronprinz (Ostpreußisches) Nr. 1 von Knobelsdorff, der Oberst und Commandeur des 2. Schlesischen Dragoner⸗Regiments Nr. 8 von Winterfeld, eine Deputation des Kürassier⸗Regiments Königin (Pommersches) Nr. 2, bestehend aus dem Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des Regiments Meyern⸗ von . dem Major und etatsmäßigen Stabsoffizier von lbedyll und mehreren Offi⸗ zieren des Regiments.
— Der Kaiserlich deutsche Botschafter am Kaiserlich russischen Hofe, Prinz Heinrich VII. Reuß ist gestern Abend aus St. Petersburg hier eingetroffen.
— Der Contre-Admiral und Direktor der Admiralität hen! ist von seiner Inspizirungsreise nach Danzig und Stettin ierher zurückgekehrt.
— Der General ⸗Lieutenant und Commandeur der 21. Di⸗ viston von Thile, sowie der Oberst und Commandeur des 3. Garde⸗Regiments zu Fuß von Thile, welche zur Theil⸗ nahme an der Jubiläumsfeier des Kaiser Franz Garde⸗Gre⸗ nadier⸗Regiments Nr. 2, ferner die Offiziere, welche zur Jubi⸗ läumsfeier des Kaiser Alexander Garde ⸗Grenadier⸗Regiments . 3 hier eingetroffen waren, haben sämmtlich Berlin wieder verlassen. ,
— Der General-Lieutenant von Biehler, mit Wahr⸗ nehmung der Geschäfte der General⸗Inspektion des Ingenieur⸗ Corps und der Festungen Allerhöchst beauftragt, hat sich nach Straßburg begeben, um der feierlichen Enthüllung des Denkmals für die 187071 Gefallenen des Ingenieur⸗Corps beizuwohnen. Zu gleichem Zweck sind dorthin abgereist: der General⸗Major und Inspecteur der 1. Ingenieur⸗Inspektion von Braun, der General⸗Major und Inspecteur der 2. Ingenieur⸗Inspektion Dieterich und der General⸗Major und Chef des Stabes der General⸗Inspektion des Ingenieur⸗Corps und der Festungen von Gärtner.
— Die zu den topographischen Arbeiten kommandirt gewesenen Offiziere des Generalstabes und der Landes⸗Triangu⸗ ö. sind nach Beendigung der Arbeiten hier wieder einge⸗ roffen.
— Der General⸗Intendant der Königlichen Schauspiele, k von Hülsen, ist von Cassel hier wieder ein⸗ getroffen.
J Gemeinde⸗GGinkommensteuer⸗Regulativ für die Stadt Berlin hat unterm 7. d. M. die Bestätigung Seitens der Königlichen Regierung zu Potsdam erhalten.
— Nachdem von Seiten des hiesigen Polizei⸗Präsidiums am 30. v. M. angeordnet worden, daß n n ,,, der Geburten, Taufen resp. Eintragung in das Civil⸗ standsregister, der Schließung von Ehen und der Todes fälle fortan nicht mehr zu machen sind, werden die Standesbeamten täglich Duplikate der von ihnen aufgenommenen Akte über die Geburt eines Kindes und die Beilegung eines Namens an das⸗ selbe, über Eheschließungen und Todesfälle dem Einwohner⸗ Meldeamt zugehen lassen. Das Einwohner⸗Meldeamt wird die von dem Standesbeamten ihm zugegangenen Auszüge sofort übertragen und den betreffenden Revieren zusenden, welche sodann ihrerseits auf Grund dieser Auszüge die betreffenden Eintragungen vornehmen werden, wie dies bisher auf Grund der polizeilichen Meldungen geschah.
. — S. M. S. „Augu sta“ ist, am 19. September er. in Rio de Janeiro und S. M. S. „Ariadne“ am 15. Oktober er. . fe g. a,. 6. . aus letzteres die Reise am
dess. Mts. fortzusetzen beabsichtigte. — An Bord bei
Schiffe ist Alles wohl. . .
S. M., Brigg „Mus quito“ ist am 15. Oktober er. in Kiel außer Dienst gestellt.
Breslau, 19. Oktober. (W. T. B.) Die Versamm⸗ lung der schlesischen Katholiken ist gestern Abend hier eröffnet worden. Der Dom⸗Festagsprediger Dr. Speil bewill⸗ kommnete die Theilnehmer in einer Ansprache und wurde darauf auf Antrag des Grafen Ballestrem beschlossen, ein Glückwunsch⸗ telegramm an den Kronprinzen zu dessen Geburtstage abzusenden.
; Bayern. München, 17. Oktober. Se. Majestät der König hat gestern Hohenschwangau wieder verlassen und sich vorerst nach Steingaden begeben.
— Der „Deutsche Kriegerbund München“ hat be⸗ schlo . folgende Resolutionen an den Deutschen Reichstag zu richten:
„Der am 10. Oktober 1874 zum ordentlichen Generalappell angetretene „Deutsche Kriegerbund München“ spricht in der Er⸗ wägung, daß der nunmehr veröffentlichte Gesetzentwurf, den deutschen Land sturm betreffend, in hohem Grade geeigenschaftet ist, die Wehrkrast Deutschlands auch gegenüber den schlimmsten Eventualitäten in einer der nationalen Ehre und Machtstellung Deutschlands, sowie dem innersten Wesen der deutschen Krieger⸗ vereine entsprechenden Weise angemessen zu erhöhen, — hiermit seine Freude über das Einbringen dieses patriotischen Gesetzent⸗ wurfs und die Bitte aus, der Deutsche Reichstag möge diesen Entwurf zum rechtskräftigen Gesetze erheben.“
. Beitrittserklärungen anderer Kriegervereine zu dieser Reso⸗ lution stehen nach dem „Corr. v. u. f. D.“ zahlreich in Aussicht.
Sachsen. Dresden, 17. Oktober. Die Königin hat . heute Nachmittag über Oschatz nach dem Jagdschlosse Werms⸗ orf begeben und wird morgen Abend in der Königlichen Villa zu Strehlen wieder eintreffen. — Die Prinzessin Amalie,
Erbprinz von Sachsen-⸗Meiningen am 15. früh na Altenburg abgereist. ? ö
Württemberg. Der bisherige Königlich sächsische außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmächtigte r g. w bergischen Hofe, Graf von Könneritz, wurde am 16. d. M. auf Schloß Friedrichshafen von Sr. Majestät dem König in Audienz empfangen, in weicher Graf Könneritz das Schreiben überreichte, durch welches er von seinen Funktionen abberufen wird.
Baden. Karlsruhe, 16. Oktober. Der Freude über den heute der Stadt gewordenen Besuch Sr. Majestät des Kaisers gab die hiesige Einwohnerschaft durch eine außeror⸗ dentlich reiche Beflaggung der Gebäude in allen Straßen Aus⸗ druck. — Der Gem einderath hat in seiner vorgestrigen Sitzung über eine Zuschrift des Festausschusses für das badische Sänger f est, die Erstellung einer Fe sthalle betreffend, einstim⸗ mig beschlossen: 1) daß die Gemeinde bei diesem Unternehmen als Aklionärin in zinslosen Aktien bis zum Betrage von 21.000 Mark sich betheilige und die hierfür nöthigen Mittel im nächst⸗ jährigen Budget vorgesehen werden; 2) daß der Leihhauskasse der Betrag von 9009 Mark als proz. Zins und 2proz. Amorti⸗ sation für ihr an die Aktiengesellschaft zur Erbauung einer Festhalle bedingungsweise zugesagte Darleihen von 150,000 Mark gewährleistet werde; 3) daß der Gesellschaft gegen Zahlung eines Anerkennungsgeldes das erforderliche Gelände (Schießwiese) beschafft werde, und 4 die Mittel für die erforderliche Ausebnung dieses Geländes, sowie für die Gas⸗ und Wasserzuführung im Gemeindevoranschlag für 1875 erscheinen werden.
Seen. Darm stadt, 16. Oktober. Prinz Ehristian von Schleswig⸗Helstein und Gemahlin, Prinzessin Helene von Großbritannien und Irland, mit den beiden Prin⸗ zen Christian und Albert sind nach mehrtägigem Besuche bei dem Prinzen und der Prinzessin Ludwig wieder abgereist.
Mecklenburg. Neustrelitz, 15. Oktober. Zur Vorfeier des Geburtstags des Großherzogs, den übermorgen das Land begeht, finden hier morgen schon Festlichkeiten, namentlich im Theater, statt, Ueberhaupt ist das Leben am Großherzog⸗ lichen Hofe seit Kurzem wieder reger geworden, seitdem der Großherzog (aus Biarritz und der Erbgroßherzog hier wieder eingetroffen sind.
Braunschweig. Braunschweig, 18. Oktober. Der Herzog hat der Wittwe des Staats⸗Ministers v Campe auf telegraphischem Wege sein Beileid ausgedrückt. — Für Se. Hoheit ist zum Betrage von 325,900 Gulden in Wien ein Hotel an⸗ gekauft worden, und ist dieser Tage der Kauf perfekt geworden.
Dem am 14. d. Mts, verstorbenen Staats- Minister von Campe widmet das „Brschw. Tgbl.“ folgenden Nekrolog:
Asche Burchhard Karl Ferdinand von Gampe, Sohn des weiland Herzoglich braunschweigischen Oberst Lieutenants von Campe, und am 9. Oktober 1505 zu Wickensen im Amte Eschers⸗ hausen geboren, trat, nachdem er zu Göttingen die Rechte studirt, im Jahre 1827 als Auditor bei dem damaligen Distriktsgerichte Holz⸗ minden in den Herzoglichen Staatsdienst und wurde nach mit Aus— zeichnung bestandenem Richterexamen durch höchstes Patent vom 26. August 1831 zum Assessor cum voto bei dem gedachten Gerichte er⸗ nannt. Im Jahre 1837 in gleicher Eigenschaft in das Herzogliche Landesgericht zu Wolfenbüttel berufen, wurde er im Jahre 1840 zum Defrathe bei diesem Gerichte und im Jahre 1845 zum Kreisgerichts⸗ Direktor in hiestger Stadt befördert. Nachdem ihn Privatverhältnisse bewogen hatten, im Jahre 1819 den Abschied gus dem Herzoglichen Staatsdienste zu erbitten, lebte er zwei Jahre hindurch zurückzezogen auf seinem Rittergute Deensen. Im Jahre 1851 aber wurde er, eine geschätzte Kraft, dem Herzoglichen Justizdienste wiedergewonnen, in dem er lals Direktor des Herzoglichen Kreisgerichtes Holzminden zurücktrat. Nach, dem Tode des Staats-Ministers v. Schleinitz ernannte Se. Heheit der Herzog v. Campe unterm 17. November 1356 zum Ge—⸗ heimerath und stimmführenden Mitgliede des Herzoglichen Staats—⸗ Ministeriums. Als solcher übernahm er das Justizdepartement und, nach dem im Jahre 1861 erfolgten Ableben des Staats-⸗Ministers v. Geyso, womit der Vorsitz im Ministerio auf ihn überging, neben diesem Departement noch die auswärtigen Angelegenheiten und das Unterstützungswesen, wie auch gleichzeitig die Funktionen eines Ordens Kanzlers. Im Jahre 1862 erfolgte seine Ernennung zum Staats— Minister mit dem Prädikate Excellenz. .
Als Besttzer des Rittergutes Deensen, welches ihm nach dem Tode seines Vaters zugefallen war, schon früher Mitglied der Stände⸗ versammlung des Herzogthums, nahm er seit dem Anfange der dreißiger Jahre an der Berathung der Landesverfassung und der sich daran knuͤpfenden Organisationsgesetzs in einer Weise Antheil, die schon damals die Blicke auf seine Person zu lenken geeignet war. Seine Geschäftsbehandlung zeichnete sich durch ruhige Klarheit und ö aus. Das hohe Aint, in welchem er seit 13 Jahren bis zu seinem Tode wirksam geiwesen ist, fand in ihm einen Träger, dem strengste Pflichttreue, unwandelbarer Gerechtigkeitssinn und wohl⸗ wollende Milde in seltener Weise eigen waren. In den schwierigsten politischen Verhältnissen hat der Perstorbene dem Lande, dem seine nl rss galt und zunächst pflichtmäßig gelten mußte, Dienste ge—⸗ i. 834 4 . ,,,, allerdings erst einer
aͤteren Zeit vorbehalten sein woird. Wel at das Land eine einpfindlichen Verlust zu beklagen. . ; ö
Am heutigen Morgen wird die Leiche feierlich zum Bahn⸗ hofe geleitet werden, um nach Deensen übergeführt, um in dem dortigen Erbbegräbnisse der Familie beigesetzt zu werden.
Sach sen⸗Meiningen⸗Hildburghausen. Meiningen, 16. Oktober. Da der seitherige Ober⸗Bürg er meister 6 in Meiningen vorgerückten Alters wegen in den. Ruhestand zu treten wünscht, so haben die Stadtverordneten den Herzoglichen Landrath Ziller von Sonneberg als Ober⸗Bürgermeister hier⸗ . berufen. Derselbe hat auch, nachdem ihm noch von Seiten der Bürgerschaft durch eine Deputation eine zustimmende Adresse übermittelt worden ist, definitiv angenommen. — Das hHerzog⸗= liche , , wird von nächstem Sonntag ab in Hildburghausen, Erfurt und Nordhausen mehrere Gastvor⸗ stellungen zum Besten der hiesigen Abgebrannten geben.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 17. Oltober. Wie aus Pest gemeldet wird, beabsichtigt der Hof die Zeit bis nach den Weihnachtsfeiertagen in Gödölls zuzubringen. Der Kaiser wird heut aus Steiermark zurückerwartet. Prinz Leopold von Bayern, welcher in Gesellschaft des Kaisers in den Reichenguer Gehegen gejagt hatte, hat sich wieder nach München zurückbegeben. 12. Oktober. (. T. B) Auf Requisition des Ber⸗ liner Stadtgerichts sind der Herausgeber und der Re⸗ daeteur des „Neuen Fremdenblattes“ auf morgen vor das hiesige Landesgericht geladen worden, um in der Unter⸗ , gegen den Grafen Arnim wegen Beseiti⸗ gung amtlicher Skripturen als Zeugen vernommen zu werden.
Lem berg, 17. Dktober. Der Landtag e, ,, gestern das Präliminare für den Schulfonds und beschloß auf Antrag des Unterrichtsausschusses eine Resolution, in welcher der Lan⸗ desschulrath zur schleunigen Durchführung der Volksschulgesetze
Herzogin in Bayern, ist heute Vormittag nach Possenhofen, der
rathung des Landesfonds⸗Voranschlages mehrere Titel desselben angenommen.
In der Abendsitzung des Landtages wurde eine Zuschrift der Statthalterei mitgetheilt, laut welcher der Kaiser die Be⸗ willigung zur Errichtung eines zweiten polnischen Gymnasiumsz in Lemberg ertheilt habe. Der Landtag nahm diese Mittheilung mit einem dreifachen „Hoch! auf den Kaiser entgegen und ermächtigte auf. Antrag Zybliliewieg den Landes⸗ ausschuß, an Se. Majestät eine Dankadresse zu richten. Ferner theilt die Statthalterei mit, daß der Schluß der Sesston am 18. d. M. erfolgt. Der Landtag nahm den Antrag der Rechts⸗ kommission an, wonach die Regierung aufgefordert wird, gegen das Ueberhandnehmen des Wucherwesens Maßregeln zu ergreifen und den Prozentfuß für Galizien im Gesetzgebungswege einzu⸗ schränken. Der Gesetzentwurf über Einführung der Gemeinde⸗ vermittlungsämter wurde in dritter Lesung en bloc angenommen. Heut wurde die Berathung des Landesbudgets beendigt und die Einhebung einer Landesumlage von 34 Kreuzern per Steuergulden beschlossen.
Trie st, 16. Qktober. In der Abendsitzung des Landtags waren 32 Deputirte anwesend. Der Präsident verlas ein Statthalterei⸗Re⸗ stript, wonach, wenn der Landeshauptmann den Schluß der Session nicht früher auszusprechen für gut fände, der Schluß über Allerhöchsten Auftrag heute zu erfolgen hat. Nach Ent⸗ gegennahme dieser Mittheilung wurde, da die gesetzliche Zweidrittel⸗ Majoritäͤt zur Beschlußfassung über Abänderung des städtischen Statuts nicht vorhanden war, zur Fortsetzung der Debatte über das neue Baugesetz ges chritten, und ward dasselbe in dritter Lesung mit kleinen Abänderungen erledigt. Hierauf wurde der Landtag mit einer Rede des Landeshauptmanns geschlossen, in welcher er bemerkt, daß, obwohl der Landtag noch eine Sitzung zur Erledigung des
eingegangen und
die geringe Wahrscheinlichkeit, die nöthige Stimmenzahl zu er⸗ langen, den Sessionsschluß ausspreche. . nn, . siastischen „Hoch!“ auf Se. Majestät wird die Session geschlossen. Agram, 16. Oktober. Gestern Abends wurde eine fried⸗ liche Lösung des Vertrages mit dem Grenzwälderkonsortipum vereinbart. Dasselbe zahlt elf Zwölftel der Kaution mit Ein⸗ rechnung der am 1. Oklober 1873 für die zugefristete zweite
Kaufschillingsrathe erlegten Zinsen, demnach 2,871,598 Fl.
. Oktober. Der Landtag nahm die Gesetzentwürfe über die Abänderung der e, n, und 3 6 verfahren in Preßsachen in dritter Lesung an. Sodann wurden die Gesetzentwürfe über die Durchführung der Strafprozeßord⸗ nung, über den Gebrauch der Presse, die Zusammenstellung der Geschwornenlisten und das Strafverfahren in Preßsachen in der General⸗ und Spezialdebatte nach den kommissionellen Anträgen angenommen.
. Schwei. Ver, IJ. Vfober Ser Narfsona7rar h ist heute in der Berathung der Bundesgesetze, betreffend die neue Militärorganisation, bis Art. 14 vorgerückt. Art. 8 fand Annahme nach dem Antrage der Kommission. Anläßlich dieses Artikels wurde außerdem noch beschlossen, daß jede Infanterie⸗Compagnie in Zukunft 3 Trompeter und 2 Tambours haben soll, während dagegen die Scharfschützen⸗Compagnien ihre seitherigen 4 Tambours auch ferner beibehalten werden. Ein Antrag auf gänzliche Abschaffung der Tambours wurde verwor—⸗ fen. Unwesentlich verändert nach dem Entwurfe des Bundes⸗ ö . Anna .
Art. 9. Die in diefen Beständen (Artz 8) aufgeführten Aerzte, Apotheker, Wärter und Träger gehören zu ö kö ö. die Quartiermeister der Bataillone zu den Verwaltungstruppen. Sie werden von dem Bunde den verschiedenen Truppenkörpern zugetheilt.
Art, 10, Die Truppenkörper des Auszuges werden aus den zwölf ersten, diefenigen der Landwehr aus den folgenden Jahrgängen der ge— sammten dienstyflichtigen Mannschaft gebildet.
Art. 11. Im Kriegsfalle können die Truppenkörper des Auszutzes aus denen der Landwehr des eigenen oder anderer Kantone ergänzt oder en . 6 8
Urt. 12. Von der Bestimmung des Art. 10 sind ausgenommen; ) Die Hauptleute aller Waffengattungen, deren Hefen r n im Auszuge 15 Jahre beträgt. 2) Die Stabsoffiziere (Mgjore, Oberst-Lieutenants und Obersten), welche während der ganzen Dauer der Wehrpflicht entweder dem Auszug oder der Landwehr zugeiheilt werden können. 3) Die Soldgten und Unteroffiziere der Kavallerie, welche nach zehn Jahren Auszügerdienst in die J übertreten. 4 Die Soldaten und Unteroffiziere der Cisenbahn⸗Compagnien.
Art. 13. Niemand darf in eine Waffengattung des Bundes⸗ heeres aufgenommen werden, der nicht dazu die erforderliche Eigen⸗ nf e-,
Augenblicklich ist Art. 14, der von der Dienstfähigkeit han⸗ delt, in Berathung. Die in ihm enthaltene Bestimmung, daß die Untersuchungsbehörde vom Bunde bestellt werden soll, dürfte zu einer lebhaften Debatte Anlaß geben.
— Im Stände rath ist noch immer das Gesetz über den Frachtverkehr auf den Eisenbahnen in Berathung; nebenher genehmigte der Ständerath den vom Bundegsrath vorgelegten Bundesbeschluß, betreffend den Beginn der Amtsthätigkeit des Bundesgericht s. Dasselbe wird. am 1. Januar 1875 in Funktion treten.
Niederlande. mird ehester Tage für längere Zeit das eine Reise ins Ausland zu machen.
— Im Rathhause zu Am sterd am fand gestern eine Ver⸗ sammlung in Sachen des auf einen Betrag von 500 000 Gul⸗ den (in Niederländischen Staats⸗Obligationen) festgesetzten Ga⸗ rantiefonds für die Erbauung von Arbeiter⸗Wohnungen statt. Der für diesen Zweck gebildete Verein, welcher nach Be⸗ stellung dieser Bürgschaft ein Darlehen von 1,800,090 Gulden Seitens der Stadt Amsterdam erhält, wird nun sofort zur Ausführung seines Unternehmens schreiten. In der gestrigen Versammlung wurden die Mitglieder des Ausführungs⸗Co⸗ mitèes gewählt. Das Spezialbudget für die Vollendung des Festungssystems weist für 1375 eine Summe von 4 Millionen Gulden an. Nach den diesfälligen Vorschlägen soll auf der neuen niederländischen Wasserlinie kräftig vorgeschritten werden mit der Verbesserung oder Vollendung der bestehenden und neuen Werke bei Naarden, Meiden, Weesp, Uitermeer, Blauw⸗ kapel, Honswijk, Everdingen und Vuren. Auch bei Utrecht wer⸗ den Befestigungen und Forts verbessert oder angelegt und eben⸗ so die Stellung an dem Helder verstärkt.
— Die ostindische Post hat Berichte aus Batavia bis zum 9. September überbracht. Nach den neuesten Meldungen, welche man dort aus Atch in erhalten hatte, war durch das Feuer aus den auf der Südselte des Kratons in Batterien gestellten Hinter⸗ ladkanonen das Terrain um Kotta Radja nun mirksamst ge⸗ schützt. Am 24. August erschien der Fürst von Patti (an der Westküste Sumatras), Tuku Machmud, in Begleitung seines Bruders Tuku Sjam, mehrerer Notabeln und eines .
Haag, 14. Oktober. Die Königin
Haag verlassen, um
vom Jahre 1873 aufgefordert wird. Hierauf wurde in die Be⸗
in Kotta Radja, bot seine Unterwerfung an und unterzeichnete
im Monat Juli weit über 4000 Personen von dieser Seuche be⸗
städtischen Statuts abhalten könnte, er doch mit Rücksicht auff
und beschwor die Unterwerfungs⸗ Akte. Am 28. August wurde die niederländische Flagge in Patti aufgehißt. Djulu (an der Ostküste) unterhandelte Über die Anerkennung der niederländischen Souveränetãät, und Langkar zeigte Geneigtheit, denselben Schritt zu thun. Es hatte verlautet, daß für den 29. August wiederum ein allgemeiner Angriff auf die niederländischen Stellun⸗ en geplant war, und 60090 Mann unter Führung Tuku Wo⸗ ans, eines Sohnes des Radjas von Mardu, denselben unter⸗ nehmen sollten. Es zeigten sich an diesem Tage wirklich viele Feinde in der Gegend von Kotta Radja; es kam jedoch zu keiner Angriffsbewegung. Die Cholera hat Java und Celebes noch nicht verlassen; anhaltende Regen haben dort den Gesundheits⸗ and wieder verschlimmert. Auf Borneo wüthete die Cholera noch in verschiedenen Bezirken, so in dem Bezirke Amuthal, wo
allen worden waren. Aus den Padangschen Bowenlanden Westküste von Sumatra) wird gemeldet, daß in den benachbarten unabhängigen Ländern Cholera und Fieber zu herrschen fort⸗ fuhren.
Belgien. Wie bereits mitgetheit, hat der belgische „Mo⸗ niteur offfciel⸗ die Veröffentlichung der Protokolle der vom 77. Zuli bis 27. August J. J. in Brüsfel abgehaltenen Kon⸗ ferenz für Völkerre cht begonnen. Die Protokolle bilden einen Folioband von 311 Seiten. Derselbe enthält nach dem Protokoll der ersten Sitzung den russischen Entwurf, sodann die Protokolle der Plenums⸗ und Kommisstonsberathungen und ferner 19 An⸗ nexe. Letztere umfassen u. A. auch den russischen Entwurf, wie derselbe aus den Konferenzberathungen hervorgegangen, ist, der jetzt den Namen eines „Entwurfs einer auf die Kriegsgesetze und Gebräuche bezüglichen internationalen Erklärung“ trägt.
Im Schlußprotokoll heißt es darüber wörtlich: „Die der Einladung Sr. Maßestät des Kaisers von Rußland zu Folge in Brüssel, zur Berathung hinsichtlich des Entwurfs einer interna—⸗ fonalen Verordnung bezüglich der Kriegsgesetze und Gebräuche versam⸗ melte Konferenz hat den ihren Berathungen unterbreiteten Entwurf von demjenigen Geiste beseelt untersucht, welcher ihre Zusammenberufung peranlaßte und von sämmtlichen bei derselben vertretenen Regierungen mit Sympathie begrüßt wurde. . ; Sleser Geist war bereits 1868 bei der zwischen sämmtlichen Goudernements ausgewechselten, auf die Ausschließung explodirender Kugeln bezüglichen Erklärung zum Ausdruck gekommen, ö Es wurpe einstimmig konftatirt, daß die Fortschritte der Civili⸗ sation die möglichste Linderung der Trübßsale des Krieges zur Folge haben müssen und der einzige legitime Zweck, welchen die Staaten während des Krieges vor Augen haben durfen, in der Abschwächung des Feindes, ohne demselben aber unnöthizen Jammer aufzuerlegen, bestehen müsse,. . ⸗ Diese Prinzipien wurden damals allgemein getheilt. Heute tritt die Konferenz, indem dieselbe sich auf den nämlichen Standpunkt stellt, der Seitens der Regierung Sr. Maßjestät des Kaisers von Rußland ausgedrückten Ueberzeugung bei, daß ein weiterer Schritt zu thun sei und zwar mittelst einer Revision der, allgemeinen Kriegsgesetze und Gebräuche sowohl mit dem Zwecke, dieselben genauer zu bezeichnen, als mit dem gemeinschaftlichen Einvernehmen, gewisse zur möglichsten Beschränkung der Strenge des Krieges best immte Grenzen zu ziehen. Der so geregelte Krieg würde weniger Plagen nach sich ziehen und weniger Erschwerungen unterworfen sein, welche aus der Unsicher⸗ heit, dem Unvorhergesehenen und den durch den Kampf gesteigerten Leidenschaften vorkommen; derselhe würde alsdann nachdrücklicher zum Ergebnisfe führen, welches sein Endzweck sein muß, die Wi'ederher⸗ stellung nämlich von guten Beziehungen und eines festeren und dauer⸗ hafteren Friedens zwischen den kriegführenden Staaten, Die Kon⸗ ferenz hat geglaubt, diesem humanitären Gefühle nicht besser ent⸗ sprechen zu können, als indem sich dieselbe bei der Untersuchung des Entwurfes, welcher den Gegenstand ihrer Berathungen bilden mußte, von den nämlichen Gedanken leiten ließ. Die in den Entwurf einge⸗ führten Abänderungen, die Kommentarien, Vorbehalte und einzelnen An⸗ sichten, welche die Delegirten geglaubt haben den Instruktionen und den be⸗ sonderen Meinungen ihrer Regierungen, oder ihren per sönlichen Ansichten ge⸗ mäß, in die Protokolle aufnehmen zu müssen, bilden das Ganze ihrer Arbeit. Die Konferenz glaubt, dieselbe den respektiven Regierungen, deren Man⸗ datar fie ist, als eine gewissenhafte Untersuchung übergeben zu dürfen, welche die Grundlage einer nachträglichen Auswechselung von Ansichten und einer Eiweiterung der Genfer Konvention von 1864 und der St. Petersburger Erklärung von 1858 bilden könne. Es wird den Regie⸗ rungen anheim gestellt, zu erwägen, was aus der vorliegenden Arbeit zum Gegenstand einer Uebereinstimmung werden, und was eine reis⸗ lichere Untersuchung möchte beanspruchen können. Zum Schluß drückt die Konferenz die Ueberzeugung aus, daß ihre Berathungen jedenfalls die betreffenden wichtigen Fragen beleuchtet haben werden, deren Regelung, falls dieselbe das Ergehniß einer all⸗ gemeinen Verständigung sein möchte, einen wesentlichen Fortschritt für die Menschheit bilden würde. Festgestellt in Brüssel, am 27. August 1874. . (Folgen die Unterzeichnungen sämmtlicher Bevollmächtigten.)
Großbritannien und Irland. London, 18. Oktober. (W. T. B) Sir Hercules Robin son, der englische Bevollmächtigte, meldet unter dem 30. September an den Staatssekretãär der Kolonien Lord Carnarvon, daß der König Cacobau den Vertrag über die Abtretung der Fidji⸗Inseln an England ohne Vorbehalt angenom⸗ men und unterzeichnet . Er selbst sei im Begriff, nach den öftlichen Inseln abzugehen, um die Zustimmung des Häuptlings Maafu und anderer einflußreicher Häuptlinge einzuholen.
Frankreich. Paris, 18. Oktober. (WV. T. B.) Das „Jour⸗ nal offteiel / veröffentlicht heute das Dekret, betreffend die durch die diplomatischen Konventionen zwischen Deutschland und Frank⸗ reich nothwendig gewordenen Modifikationen in den Ab⸗ grenzungen der Diözesen. w
Der Kriegs⸗Minister hat beschlossen, daß die Mili⸗ tärs aller ö deren Dlenstzeit im Juni nächsten Jahres zu Ende geht und bie sich bei ihren Corps befinden, so⸗ ö. entlafsen werden. Es sollen aber Maßregeln ergriffen wer⸗
en, um diese Leute sofort in die Reserve einzuverleiben, damit
sie im Falle einer Mobilmachung in kürzester Frist eintreten können. Die Regierung hat den Gensd'armen und Mi⸗ lit ärs, welche bei den Unruhen, die am 4. September in Pe⸗ rigueug und Mege stattfanden, sich auszeichneten, Ehrenkreuze und mulitärische Medaillen verliehen.
Die „Opinion Nationale meldet: Das Finanz ⸗Ministe⸗ rium, das Ministerium des Auswärtigen und die General⸗Post⸗ direktion beschäftigen sich augenblicklich viel mit den orarbeiten zu den Unterhandlungen über die Verträge, welche mit den südamerikanischen am Stillen Ocean gelegenen Republiken abge⸗ schlossen werden sollen. Bekanntlich folQl die Post einen neuen
eg über die Landenge von Panama einschlagen. Diese Unter⸗ . deren Grundgedanke von Thiers , ,. sind etzt sehr vorgeschritten, so daß zu hoffen ist, daß die neuen Postverträge mit dem 1. Januar 1855 in Kraft treten. Die betreffenden Staats oberhäupter haben ihre Zustimmung gegeben, und es handelt sich nur noch um Austausch der Ratifllationen.
Kommisston gegenwärtig 28 Eisenbahnkonzessio Kilomeler umfaßten und deren Bau veranschlagt seien.
diplomatique, Socoa⸗Bai mit Beschlag belegt und dem spanischen Konsul zur Disposition k Havas“ als unrichtig bezeichnet. nähere Angaben üb
werde; dieselben würden entsprechende Stellungen an anderen Orten erhalten. K theilt mit, daß die Eisenbahn⸗ mit Erledigung von nicht weniger als ns gesuchen beschäftigt ist, die 850 kosten auf 290, 000 Millionen
— Die „Gazette de France“
T.
(W. eingelaufene
gestellt hätten,
die „Nieven, welche bei Kap Figueras an der Küste kreuzenden spanischen K die Carlisten gelandet hatte, in den H
. war, trafen dort der Maire von Der Hafenkapitän erklärte die „Nieve⸗
verlassen habe. Antrag auf Auslieferung
aufzubringen, wenn sie Von der spanischen
getheilt, daß vor Kurzem den älteren Instruktion von Neuem sei, wonach allen sie der earlistischen oder gehören, der Aufenthalt
Grenze benachbarten Orten, zu größeren Anzahl von Carlisten, ber bestehenden Verträge der spanische Aufenthalt im ganzen — 19. Oktober.
unter
W. T. B)
bis jetzt folgende Nachrichten vor;
Delisse (Bonapartist) 35,994 und
partement der Alpes maritimes, wo fielen auf die republikanischen Kan 14,100, auf Läon Chiris 14.600 Sti
men erhielten. mung noch nicht bekannt.
53,847 und der Herzog von Pa Stimmen. Ein weiteres Telegramm vom
meldet: Nach
Pas de Calais der bonapartistische der republikanische Kandidat Legitimist Jouglez 17616 Stimmen eine Stichwahl zwischen den beiden
45, 060 Stimmen abgegeben worden.
Spanien. nachrichten zufolge haben der Südbahn erschossen. 2 Kanonen und 1000 Es part ero ist erkrankt.
— Nach einer aus Depesche aus Estella vom 16.
Die Carl Todte und
Konferenz gehabt. Faserta zum Obersten der Artillerie mehrere carlistische Bataillone
Griechenland. Finanz⸗Minister mission eingereicht,
Athen, 18.
beginnen
ses, d ehrpflicht für ihren erbitterte nach der „Nedelja be Obgleich schon einige Administrati und die Haupträdelsführer festgese
— Das „Journal de Paris“ glaubt, daß demnächst die Versetzung der Präfekten von Pau und Nizza erfolgen
regung und die Mißstimmung no
B) Die gestrige Mittheilung des Mémorial daß die französischen Behörden das in die spanische
wird von Die letztere theilt folgende er diefe Angelegenheit mit:
ize⸗Konsul in Hendaye auf einem spanischen Kanonenboote ein und verlangten, daß ihnen das Schiff ausgeliefert werde. darauf, daß er zur Auslieferung nicht
befugt sei und es dem spanischen Kanonenboote überlassen müsse,
des Schiffes nicht gestellt worden, und wird der ganzen Angelegenheit, wie die „Agence Havas“ bemerkt, hier überhaupt kein großes Gewicht beigelegt.
In Betreff der Maßregeln zur e Pyrenäengrenze wird von der „Havasschen Agentur“ mit⸗ französischen Behörden im Departement der Basses Pyrénces die Beobachtung
spanischen Unterthanen, der republlkanischen Partei an⸗ in acht bestimmten, der spanischen
deren Internirung in Gemäßheit Grenzdepartement verboten. habten Ersatzwahlen zur National versammlung liegen
Calais, welches 43 Kantone zählt, ist das Resultat aus 26 Kan⸗ tonen bekannt, es erhielten Brasme (Republikaner) 38, 868, Jouglez (Legitimist) 9106 Stimmen. Es gilt eine Stichwahl für wahrscheinlich. Im De⸗ 2 Deputirte zu wählen sind,
tistischen Kandidaten Boissard 10959, 10 Von eiwa 7000 Wahlstimmen ist die Abstim⸗ Aus dem Departement Seine et Oise
liegt das Wahlergebniß aus 86 Landgemeinden noch nicht vor, in den übrigen 59 Gemeinden erhielten
den nunmehr vorliegenden Resultaten der gestrigen Ersatzwahlen zur Nationalversammlung hat im
Brasme
Departement Seine et Dise sind bisher kaner) 61000 und für den Herzog von
Madrid, 17. Oktober. (W. T. B. Regierungs⸗ die Carlisten gestern vier Beamte
carlistischer Quelle
Don Carlos mit den Generälen Elio und Mendiri eine Derselbe hat den Herzog zum Obersten des ersten earlistischen
Kapitän bei der Kavallerie ernannt.
nach Frieden kundgegeben und die weiße Fahne aufgepflanzt hätten, werden von carlistischer Seite dementirt.
Papamichatlopulos hat seine die vom Könige angenommen ist. Deputirtenkam mer wird morgen die Wahlprüfungen
e Frage über die gel Civilehe sollen neue Veror
ch immer.
Schiff „Nieve“ in Bayonne
der „Agence
Bald nachdem fast unter den Augen der riegsfahrzeuge Waffen für afen von Socoa eingelau⸗ Irun und der spanische
die französischen Gewässer Regierung ist bisher ein
Ueberwachung der
einer Erinnerung gebracht gleichviel, ob
in
sagen ist. Ferner sei einer Konsul verlangt hatte, der Ueber die gestern stattge⸗
Im Departement Pas de
didaten Gaspard Medecin mmen, während die separa⸗ Durandy 10,150 Stim⸗
Senard (Republikaner) dua (Bonapartist 39,482
19. Oktober, Vormittags,
Kandidat Delisse 66, 810, 61,576 und der erhalten. Es ist demnach ersteren erforderlich — Im für Senard (Republi⸗ Padua (Bonapartist)
isten haben bei Ampo sta Verwundete verloren. —
stammenden d. hat der Prätendent von Parma Regiments, den Grafen und den Grafen Bari zum
— Die Nachrichten, daß aus Biscaya das Verlangen
Oktober. (W. T. B.) Der
De⸗ Die
in engem Zu⸗
nungen ihnen reiheit sichern. Diese neuen auf Regeln über den Gottes⸗ Kirchhöfe und einige Cere⸗ B. Trauungen, Kinder⸗
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— Ueber den Stand des allgemeinen Reichs⸗Verpfle⸗
gungskapitals, wie er sich nach der Berechnung am 1. Ja⸗
nuar 1875 herausstellen wird, erhält die „Mosk. Zig. folgende
Angaben: a. an Baarkapital muß zum genannten Termin vor⸗
handen sein — 3000, 000 Rbl.; b. an 5prozentigen Reichsbank⸗
billets und Billeis der Reichs⸗Schuldentilgungs⸗Kommisston
162750 Rbl.3; c. an Billets der Reichsrentei 147,650 Rbl.;
d. an Hi prozentiger Rente 340,000 Rbl.; e. an Los kaufs⸗
scheinen 1550 Rbl. Die ausstehenden Summen des Kapitals
beziffern sich wie folgt: a. an einlaufender Verpflegungssteuer
358,302 Rbl.; b. an Darlehen 15,418,793 Rbl. oder mit Ab⸗
zug der für das Jahr 1314 und 1875 entfallenden Rückzahlungs⸗
quote (95, 580 resp. IS89,. 533 Rbl.) — 14193,580 Rbl, Im
Ganzen steht gegenwärtig von dem Verpflegungskapital aus:
I4 552, 382 Rbl, wovon S, 283,838 Rbl. im Rückstand und
b. 2b8, 544 Rbl. prolongirt sind.
— In Anbetracht der Ueberfüllung des hiesigen Inge⸗ nieur⸗In stituts soll eine zweite derartige Anstalt in Mos kau oder Nifhni⸗RNowgorod ins Leben gerufen werden. Die Konferenz des bestehenden Instituts soll ihre Ueberzeugung da⸗ hin ausgesprochen haben, daß eine spezielle Fachanstalt, die von ihren Schülern ein Menge Zeichnungen, Pläne und Lösungen von Aufgaben, die nur unter Aufsicht von Professoren und inner⸗ halb der Ansialt gearbeitet werden können, verlangt, keinen un⸗ beschränkten Etat haben könne und höchstens 600 Schüler auf⸗ nehmen dürfe.
— Die „M. 3.“ erfährt, daß das Ju stiz⸗Minist er ium eine besondere Kommission eingesetzt habe, um darüber zu be⸗ rathen, ob unsere Gesetzgebung nicht durch besondere Paragra⸗ phen, welche die Thatsache der Trunkenheit an sich bestrafen, zu ergänzen wäre.
= Am 1. Oktober ist mit dem Dampfer „Fontanka“ eine von den Ministerien der Marine und der Kommunikationen ein⸗ gesetzte Kommission zur Besichtigung der Leuchtthürme und Schiffahrszeichen nach dem Ladogasee abgegangen.
= Aus Kokand wird der „Turk. Ztg.“ mitgetheilt, daß in der Umgegend der Stadt die Furcht vor den Insurgenten sehr groß fei. Viele Händler und Kaufleute, welche aus an⸗ deren Slädten stammen und dort ansässig sind, kehren in ihre Heimath zurück, um ihre Familien und ihr Eigenthum auf alle Weise gegen die räuberischen Anfälle der Aufständigen zu schützen. In Folge dessen ruht der Handel im Kokandschen Bazar und macht sich ein starker Geldmangel geltend. Uebrigens ist eine baldige Aenderung in der Lage des Markts zu erwarten; denn die Umgebung der Stadt ist in letzter Zeit ruhiger gewor⸗ den, nachdem die Insurgenten bei Kassan und Namangan in die Flucht geschlagen und zu einem bedeutenden Theil auch ge⸗ fangen genommen worden sind. Das Heer des Khans ist von der Expedition noch nicht nach Kokand zurückgekehrt.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 16. Oltober. Prinz Arnulph von Bayern, welcher vor einiger Zeit Ehristiania besuchte, hat jetzt ganz Norwegen bereist bis an das Nordcap und ist vor Kurzem von Alten durch Finnmarken (dem nördlichsten Theile Norwegens) nach Haparanda gereist. In seiner Begleitung befinden sich sein Adjutant Graf Bothmer und ein norwegischer Offizier. Kapitän Grimsgaard, welcher in diefen nördlichen Distrikten Norwegens mit Vermessungsarbeiten beschäftigt war. . Die Dienstzeit des Staatsraths Fal sen als Mitglied der norwegischen Staatsrathsabtheilung in Stockholm geht mit diesem Monat zu Ende. Derselbe würd sich gegen Ende des Oktobers nach Ehristianig begeben, um die Leitung des Ju stiz⸗ Ministeriums zu übernehmen, während der Staatsrath Holmboe als Mitglied der Staatsrathsabtheilung in Stockholm eintreten soll.
Amerika. Washingt on, 18. Oktober. (W. T. B.) Das Departement für Landwirthschaft hat seinen Bericht über den Ausfall der diesjährigen Getreideernte veröffentlicht. Der Ertrag derselben kommt darnach dem Ernteertrage des Jahres 1870 gleich.
Bekanntmachung.
Für den von Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin und Königin von Preußen aus Anlaß der Wiener Weltaus stellung gestifleten Preis „für das beste Handbuch der kriegschirurgischen Technik“ waren 5 Konkurrenzschriften, 4 deutsche und 1 belgische eingegangen. Die zu Preisrichtern ernannten Herren Billroth in Wien, B. von Langenbeck in Berlin und Soein in Basel haben diese Arbeiten einer sorgfältigen Prüfung unterzogen und sind sodann in gemeinsamer mündlicher Berathung zu dem Be⸗ schluß gelangt, daß dreien derselben, und zwar den mit den Mottos: „Kurz und Bündig“, „Wisfen ist Macht“ und „Soldier FZurgeonee bezeichneten eine hervorragende Bedeutung beigelegt werden müsse. .
Auf den Antrag der ernannten Preisrichter haben Ihre Majestät die Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen zu befehlen geruht, daß der Allerhöchst bewilligte Preis ven 2000 Thalern getheilt und die mit dem Motto: „Kurz und Bündig“ versehene Arbeit, weil sie der Fassung der gestellten Aufgabe am vollkommensten entspricht, mit 1090 Thlrn., die beiden an⸗ deren, das Motto: „Soldier Surgeon“ und das Motto: „Wis⸗ sen ist Macht“ tragenden Arbeiten, weil sie ein werthvolles Ma⸗ lerial für ein Handbuch der Kriegechirurgie enthalten, jede mit 500 Thlrn. praͤmiirt werden sollen. .
In einer hierzu anberaumten 666 des Central⸗Comitès wurde nun am gestrigen Tage zur Eröffnung der versiegelten 3 Couverts geschritten. ö
) Das mit dem Motto: „Kurz und Bündig“ versehene 3 enthielt als Verfasser: Dr. Friedrich Esmarch, Professor in Kiel.
2) Das mit dem Motto: Soldier Surgeonn bezeichnete den Namen: Surgeon Major J. H. Porter Professor der Kriegs⸗ chirurgie am Royal Victorial Hospital, Netlon England.
3) Das mit dem Motto: „Wissen ist Macht bezeichnete den Ramen: Dr. Joseph Landsberger, praktischer Arzt in Posen.
Die Verfasser der nicht prämiirten Arbeiten über diese Preisaufgabe werden ersucht, dieselben baldigst zurückzufordern.
Ueber den zweiten von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin gestifteten Preis: „fü die beste Arbeit über die Genfer Konvention“ hat eingetretener Umstände halber die Jury ihren Ausspruch . nicht eröffnen können.
Berlin, den 18. Oktober 1874.
Das Tentral⸗Comité der Deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger. von Holleben.